Prefsbelt IV

[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Bühne vor dem Gouverneurspalast ] Theranos Zesh, Zahyn Lydien, Gregor Bay, Veran Koss und andere Würdenträger Prefsbelt IV´s


Die große Geste war vollzogen, die Verträge unterzeichnet, die Delegationen – bis auf einen kleinen Kern – bereits auf dem Weg zurück nach Truuine mit der Unterstützung der Blauen Legion. Zurück blieb eine gelöste, beinahe festliche Atmosphäre, wie man sie auf Prefsbelt IV lange nicht erlebt hatte.

Die Bühne vor dem Palast hatte sich längst von einem Ort formeller Zeremonie zu einem Raum gelöster, aber kontrollierter Festlichkeit gewandelt. Zwischen der dezent beleuchteten Bar, den bereitstehenden Stehtischen die herangeschafft wurden und den Gruppen aus Würdenträgern, Offizieren und geladenen Gästen herrschte ein stetiges Murmeln aus Gesprächen, Gläserklirren und immer wieder gedämpftes Lachen zu vernehmen. Von hier oben bot sich ein freier Blick über den Hauptplatz, wo die Musik weiterspielte und sich die Menschen langsam in kleinere Gruppen verteilten. Provisorische, aber gut organisierte Stände säumten das Areal, mit dem Abbau einiger Absperrungen wirkte der Hauptplatz offener und freier. Eine heitere Stimmung lag in der Luft.

Theranos Zesh bewegte sich langsam über die Bühne, das Weinglas locker in der Hand und blieb dann nahe der Bar stehen, wo sich mehrere der truuinischen Ingenieure versammelt hatten, die vorerst auf Prefsbelt IV verbleiben würden. Ein kurzes Gespräch entspann sich, getragen von sichtbarer Erleichterung über den Abschluss des Vertrages. Der Gouverneur brachte seine Zufriedenheit darüber zum Ausdruck, wie reibungslos die letzten Tage verlaufen waren, und ließ durchblicken, dass er die Zusammenarbeit mit ihnen sehr schätze. Es folgte noch ein wenig Smalltalk und unterhaltung über diese und jenes Detail an dem Gemeinsam Projekt. Das Gespräch endete in aufrichtiger Dankbarkeit, bevor die Ingenieure sich wieder ihren eigenen Gesprächen zuwandten.

Kurz darauf trat Theranos zu Gregor Bayl, Zahyn Lydien und Veran Koss. In wenigen, aber klaren Worten lobte er die Effizienz, mit der alle Beteiligten auf die Ereignisse der vergangenen Tage reagiert hatten. Besonders Koss erhielt ein weiteres knappes, aber anerkennendes Wort für die schnelle Einsatzbereitschaft der Blauen Legion. Die Männer nahmen das Lob mit professioneller Zurückhaltung auf, ehe jeder von ihnen bald wieder in Anspruch genommen wurde – Gespräche hier, Anweisungen dort, ein ständiger Strom kleiner Pflichten.


Theranos bewegte sich weiter über die Bühne, nickte dem einen oder anderen bekannten Gesicht zu und erwiderte Grüße, ohne lange zu verweilen. Da fiel sein Blick auf eine vertraute Gestalt.
Kal Andrim näherte sich gemeinsam mit einer Offizierin über die Bühne hinweg. Ein leichtes Lächeln trat auf Theranos’ Gesicht, kaum merklich, aber ehrlich. Er hatte gehofft, den Kuati hier noch anzutreffen – ihr letztes Gespräch war offen geblieben, und die mögliche Unterstützung bei den Werftprojekten war nach wie vor von Interesse.


„Oh, Flight-Lieutenant Andrim“, begrüßte Theranos ihn und nickte ihm zu. „Welch Freude.“
Sein Ton blieb warm, doch kontrolliert.
„Colonel Rorsam und Major Dimbain haben mit ihren Staffeln hervorragende Arbeit geleistet“, sagte Theranos ruhig und mit hörbarer Anerkennung in der Stimme. „Ganz so, wie man es von ihnen erwarten durfte.“
Einen Herzschlag lang ließ er den Satz wirken, bevor er fortfuhr – beiläufig, fast unauffällig, und doch mit klarer Bedeutung
„Nichtsdestotrotz hatte ich ursprünglich angedacht, Ihnen diese Ehre zukommen zu lassen, Flight-Lieutenant Andrim.“
Ein leichtes Schulterzucken begleitete die Worte, mehr Geste als Entschuldigung.
„Aber sei es drum. Entscheidend ist, dass das Ergebnis stimmt – und das tut es.“

Nach der Aussage zur Kooperation zwischen Prefsbelt IV und Truuine huschte ein kaum merkliches Lächeln über sein Gesicht.
„Umso mehr freut es mich, dass diese Kooperation bislang von allen Seiten positiv aufgenommen wurde.“

Als Kal ihm Captain Arari Sunstrider vorstellte, erinnerte sich Theranos sofort an die Begegnung bei der Akademie. Er erwiderte die Vorstellung höflich, doch sein Blick wurde für einen Moment ernster, als er das Thema des Balls streifte.
Theranos’ Blick wanderte zu Captain Sunstrider. Ein freundliches, kontrolliertes Lächeln lag auf seinem Gesicht.

„Natürlich erinnere ich mich an Sie, Captain. Es ist mir eine Freude“, sagte der Gouverneur ruhig und nickte ihr höflich zu.
Für einen kurzen Moment veränderte sich sein Ausdruck. Die Freundlichkeit blieb, doch sein Blick wurde ernster.


„Ich hoffe sehr, dass es auf dem Ball zu keinen weiteren Unannehmlichkeiten gekommen ist“, fuhr Theranos fort. In seiner Stimme lag nun ein spürbarer Unterton von Missbilligung und Ärgerniss. „Der Umstand hat mich im Nachgang durchaus beschäftigt.“
Er hielt kurz inne, dann sprach er weiter, bewusst sachlich.

„Ich habe sowohl die Mitglieder dieser Gruppierung als auch den Herrn, der sich mit Flight-Lieutenant Andrim duelliert hat, im Nachhinein schriftlich durch mein Büro informieren lassen, dass ein derartiges Gebaren von mir nicht geduldet wird – schon gar nicht von zukünftigen Offizieren und Absolventen der Akademie dieses Planeten.“
Sein Blick ruhte auf Sunstrider.
„Ich hoffe, das trägt zu Ihrer Beruhigung bei, Captain.
Dass dieses Schreiben deutlich schärfer ausgefallen war und er den Akademiedirektor unmissverständlich daran erinnert hatte, welche Disziplin er von einer Einrichtung mit solchem Ruf erwartete – inklusive der Forderung nach Konsequenzen für die beteiligten Studenten – verschwieg Theranos bewusst. Er ließ das Thema ruhen und wandte sich mit einem leichten Atemzug wieder einem entspannteren Tonfall zu.

Auf Kal Andrims hinweise auf ein weiteres Gespräch reagierte Theranos erfreut.

„Sehr gern können wir unser Gespräch fortführen – ob in den kommenden Tagen oder sogar noch heute, ganz wie es Ihnen beliebt“, sagte Theranos ruhig. „Der Nachmittag hat ja gerade erst begonnen.“
Mit einer leichten, beinahe beiläufigen Bewegung schwenkte er sein Glas und deutete über die erhöhte Bühne hinweg auf das lebhafte Treiben vor dem Palast.
„Diese Soiree wird sicher noch eine ganze Weile andauern“, fuhr er fort. „Prefsbelt IV hatte in den letzten Jahren nur wenige Anlässe zum Feiern.“

Sein Blick glitt kurz über die Menge, blieb einen Moment an den Gruppen aus Würdenträgern hängen – dort, wo Gregor Bayl gerade von Gespräch zu Gespräch wechselte und sichtbar in seinem Element war.
„Dabei wurde hier früher immer gern gefeiert, gelacht, diskutiert wurde mir zugetragen“, meinte Theranos und ein leises, amüsiertes Schnauben entwich ihm. „Klatsch und Tratsch eingeschlossen, versteht sich.“

Er nahm einen kleinen Schluck und senkte das Glas wieder.
„Für heute jedenfalls steht außer dem Empfang und ein paar unvermeidlichen Fotos nichts Dringendes mehr an“, fügte er hinzu. „Und morgen lediglich eine kurze Inspektion des aktuellen Standes der Werft, gerne könnten wir unser Gespräch heute noch fortführen oder sie begleiten mich morgen zur Inspektion und danach führen wir unser Gespräch, was halten Sie davon?.“ fragte Theranos einladend.


Noch während des Gesprächs näherten sich mehrere Vertreter der Presse und baten um Fotos. Theranos stellte sich bereitwillig für ein Foto zur Verfügung, nahm eine ruhige, souveräne Haltung ein. Kurz bevor sich die Kameras zurückzogen, kam ihm eine Idee.
Ein Kuati an seiner Seite der obendrein ein formidabler Pilot – dazu eine fähige Offizierin – war in seinen Augen kein Detail, das man ungenutzt lassen sollte.

Er wandte sich noch einmal an die Journalisten und deutete mit einem knappen Lächeln auf Kal und Captain Sunstrider. Ob man nicht auch diese beiden Offiziere mit aufnehmen wolle – Freunde der planetaren Regierung, wie er betonte und stellte sich etwas nähe an Kal Andrim und lächelte.



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Prefsbelt IV | Blue One - Gouverneurspalast | Kal Andrim, Theranos Zesh, Arari Sunstrider, diverse Würdenträger (NSCs)

Gouverneur Zesh betonte noch einmal, dass er eigentlich für den Kuati die Ehre des Formationsüberflugs vorgesehen hatte. Da ließ Kal sich die Gelegenheit nicht nehmen, eine kleine Spitze gegen seinen Geschwaderkommandanten zu setzen.

„Was soll ich sagen? Es war Colonel Rorsam eine Herzensangelegenheit, diese Ehre für sich selbst und Major Dimbain zu beanspruchen. Ich hoffe, wir werden es ihm verschmerzen können.“

Im Verlauf des Gesprächs war es dem Gouverneur dann noch ein Bedürfnis, den unangenehmen Zwischenfall auf dem Ball der Akademie anzusprechen. Kal konnte sich in etwa vorstellen, wie das Schreiben des Gouverneursbüros an alle Beteiligten und den Akademiedirektor ausgesehen hatte. Mit einem Handstreich spielte der Kuati also die Angelegenheit herunter, während Captain Sunstrider neben ihm bei dem Thema sich leicht versteifte.

„Vielen Dank Herr Gouverneur, das ist gut zu hören. Ich bin mir aber sicher, dass es sich bei der Angelegenheit um einen bedauerlichen Einzelfall gehandelt hat, der sich so nicht wiederholen wird.“

Kal war sich ziemlich sicher, dass der Gouverneur dafür sorgen würde, dass sich so etwas nicht wiederholen würde. An die richtigen Medien durchgestochen konnte so etwas schnell unangenehm hochkochen und war genau deswegen die perfekte Gelegenheit, um unliebsames Personal still und heimlich zu entfernen. Kein gewiefter Politiker würde sich die Gelegenheit nehmen lassen, aus der Sache politisches Kapital zu schlagen.

„Feierlichkeiten sagen Sie? Oh, ich bin mir sicher, dass Sie mehr als genug Gelegenheit haben werden, Ihre Erfolge mit dem Volk zu teilen. Eröffnung Ihrer Industrieprojekte, der Geburtstag und das Krönungsjubiläum ihrer kaiserlichen Hoheit und natürlich auch lokale Anlässe, wie der klassische Ernteabschluss, Gründungstag der Blauen Legion, Ihr Geburtstag, derlei.“

Das Gespräch entwickelte sich ganz so, wie Kal es sich gewünscht hatte und so konnte der Kuati die Einladung zum weiteren Gespräch nur annehmen und er bezog Captain Sunstrider dreisterweise auch direkt mit ein. Es würde ihrer ganz sicher gut tun, Kontakte in die Politik zu knüpfen. Insbesondere jetzt, wo Colonel Rorsam in irgendwelche kindischen Intrigen gegen sie involviert zu sein schien.

„Eine wunderbare Idee. Ich glaube, ich spreche sowohl für Captain Sunstrider als auch mich selbst, wenn ich sage, dass wir heute Nachmittag nach dem Empfang etwas Zeit für Sie erübrigen können. Ich denke, Captain Sunstrider könnte dem Kommandanten Ihrer blauen Legion ein paar sachdienliche Ratschläge für den Aufbau eines eigenen Jagdgeschwaders zur Luftunterstützung geben, während wir über das Industrieprojekt reden. Und morgen begleite ich Sie genauso gerne auf Ihrer Inspektion.“

Kaum hatte Kal diese Worte ausgesprochen wurden sie von einer ganzen Schar von Pressevertretern heimgesucht, was Gouverneur Zesh dafür nutzte, ein paar Pressephotos mit den beiden Kampfpiloten zu machen. Hervorragend, Kal schenkte den Journalisten sein eingeübtes Presselächeln und schüttelte die Hand des Gouverneurs, nachdem er und Captain Sunstrider als Freunde der planetaren Regierung bezeichnete. Ein an sich inhaltsleerer Titel, natürlich unterstützten sie als Offiziere ihrer Majästät die legitime Regierung Prefsbelt IVs. Gleichzeitig aber würde diese Berichterstattung Captain Sunstrider als Schild dienen, denn wer sie jetzt noch Angriff, würde sich auch indirekt mit der lokalen Administration anlegen. Dieser Nachmittag hatte nicht besser laufen können.

Prefsbelt IV | Blue One - Gouverneurspalast | Kal Andrim, Theranos Zesh, Arari Sunstrider, diverse Würdenträger (NSCs)
 
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Theranos nahm die Fragen der Journalisten, sowie die letzte, wo er denn Kal Andrim und Captain Sunstrider kennen gelernt hatte, mit ruhiger Selbstverständlichkeit auf, das Glas noch in der Hand, den Blick offen.

„Wir haben uns am Ball der Offizier Akademie kennengelernt“, erklärte er gelassen. „Flight-Lieutenant Andrim ist mir dort als ebenso fähiger wie reflektierter Offizier mit Charakter begegnet. Ich halte es für sinnvoll, Menschen mit Erfahrung, Weitblick, Ambitionen und Gespühr frühzeitig in Gespräche einzubinden.“
Ein kurzes, kaum merkliches Lächeln begleitete die nächsten Worte.
„Ob und in welcher Form eine weitergehende Zusammenarbeit entsteht, wird derzeit beraten. Doch ich bin überzeugt, dass offene Gespräche stets der bessere Anfang sind.“

Es war keine verbindliche Zusage – aber eine Aussage, die in den richtigen Ohren Gewicht haben würde. Theranos wusste das, immerhin war es nie schlecht Verbindungen nach Kuat zu haben. Und er nahm wahr, wie Kal Andrim diese Nuance verstand.

Nachdem die Journalisten sich zurückgezogen hatten, führte der Gouverneur, Kal und Captain Sunstrider noch durch einige kleine Gesprächsinseln auf der Bühne, stellte sie ausgewählten Würdenträgern vor, wechselte beiläufige Worte, ließ Gläser neu füllen. Der Nachmittag senkte sich langsam.

Schließlich erklang über den Platz die Stimme eines Sprechers aus dem Ministerium für Kunst und Kultur – unverkennbar aus dem Umfeld Gregor Bayls. Mit ruhiger, festlicher Tonlage wurde angekündigt, dass kurz nach Sonnenuntergang ein Feuerwerk den offiziellen Abschluss der Vertragsfeierlichkeiten markieren würde. Ein leiser Applaus brandete auf, getragen von Zustimmung und Vorfreude.

Theranos wandte sich wieder an seine beiden Gäste.

„Ich würde vorschlagen, wir ziehen uns für einen Moment zurück“, sagte er ruhig. „Ein wenig Ruhe – und Raum für ein Gespräch ohne Mikrofone und kommen später kurz vor dem Feuerwerk zurück.“

Er winkte einen uniformierten Palastbediensteten heran und sprach leise, aber bestimmt.

„Bereiten Sie bitte meinen privaten Empfangsraum vor und lassen Sie Veran Koss zu uns kommen.“
Ein knappes Nicken, dann verschwand der Mann lautlos.

Noch einen Moment blieben sie stehen, tranken in ruhe aus und lauschten noch ein zwei Musikstücken. Dann setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung.

Begleitet wurden sie wie gehabt von einer Ehrwache der Blauen Legion, etwa zehn Mann, deren Paradeuniformen noch einmal eleganter und feiner gearbeitet waren als jene der regulären Gardeeinheiten – dezente Goldakzente, klare Linien, ein sichtbares Zeichen unmittelbarer Gouverneursnähe.

Sie durchquerten die große Säulenhalle, das Stimmengewirr verklang hinter ihnen, und erreichten schließlich den Aufzug, der sie in den privaten Bereich des Palastes brachte.



Der Empfangsraum erwartete sie bereits in gedämpftem Licht. Das Feuer im Kamin brannte ruhig, spiegelte sich in Metall und Glas.
Der private Empfangsraum des Gouverneurs war bewusst kein Ort der Zurschaustellung, sondern einer der Konzentration. Gedämpftes Licht lag auf elfenbeinfarbenen Wänden, durchzogen von feinen Goldlinien, die sich wie ruhige Adern durch das Gestein zogen. Dunkles Holz, sorgfältig verarbeitet, rahmte Türen und Nischen, während der Kamin an der Stirnseite des Raumes ein gleichmäßiges, beruhigendes Feuer trug, dessen Schein sich weich auf Metall und Glas brach.

Vor dem Kamin standen vier hohe Ohrensessel in ruhigem Halbkreis um einen niedrigen Marmortisch gruppiert. Auf ihm warteten Häppchen, eine schwere Kristallkaraffe mit Wasser, ein Kübel mit Eis – und zwei gekühlte Flaschen Imperialis Sensus, deren Etiketten im warmen Licht dezent schimmerten.

Weiter hinten dominierte ein größerer Tisch aus poliertem Ebenholz den Raum, ausgelegt für vertrauliche Besprechungen, darüber eine filigrane, goldene Leuchte, die das Zimmer in kultivierte Ruhe tauchte. Hohe Bücherregale säumten die Wände, gefüllt mit Bänden zu Geschichte, Politik und Strategie, dazwischen vereinzelte Skulpturen und Holokunstwerke – bewusst gewählt, niemals zufällig.

Zwei hüfthohe Pflanzen, streng geschnitten und in schlichten, glänzenden Gefäßen, brachten Leben in die klare Komposition aus Stein, Holz und Metall. Alles hier war Ausdruck von Ordnung, Maß und Kontrolle – ein Raum, der Gespräche tragen konnte, ohne sie zu belasten.
Vor dem Marmortisch standen vier hohe Ohrensessel, und Veran Koss erhob sich, als sie eintraten.


„Gouverneur“, begrüßte er sie knapp und respektvoll, dann wandte er sich Kal und Captain Sunstrider zu und begrüßte auch sie.
Theranos nahm Platz und deutete auf die Sessel. Nach dem sich alle gesetzt hatten brachten zwei bedienstete 4 Gläser und schenkten die Gewünschte Getränke ein und entfernten sich wieder.
Dann wandte sich Theranos Kal direkt zu.


"Flight-Lieutenant Andrim", begann Theranos ruhig "ich habe eine klein Präsentation vorbereitet und hoffe so zumindest die meisten Fragen im vorhinein beantworten zu können." beendete Theranos den Satz mit einem leichtem lächeln.


Er erhob sich, trat einen halben Schritt zur Seite und aktivierte mit einer beiläufigen Bewegung den im Tisch eingelassenen Holoprojektor. Lautlos erhob sich das schimmernde Abbild einer weitläufigen Anlage: Ebenen, Hallen, Landefelder, Schienensysteme, Montagebereiche – die planetare Werft zwischen Blue One und Green One in abstrahierter, aber eindrucksvoller Darstellung.

Theranos begann ruhig zu sprechen. Er beschrieb den Umfang des Projekts, die schiere Fläche, die sich über hunderttausende Quadratmeter erstreckte – überirdisch wie unterirdisch. Er sprach von modularen Fertigungshallen, von separaten Produktionslinien, von Logistikachsen, die bereits jetzt in den Boden Prefsbelts getrieben wurden.
Der Fokus, so erklärte er, liege zunächst klar auf der Jägerproduktion. Standardisierte Linien für imperiale Raumjäger, mit Reserven für Varianten, Anpassungen, spätere Erweiterungen. Die Infrastruktur sei bewusst so ausgelegt, dass sie mit der Zeit auch größere Einheiten aufnehmen könne – Transporter, spezialisierte Raumfahrzeuge, vielleicht mehr, sollte es die politische Lage erfordern.

Er ließ Zahlen einfließen, ohne sie aufzudrängen. Fördermittel des Sektors. Direkte Investitionen aus dem Apparat des Moffs. Eine Finanzierung, die nicht auf kurzfristigen Gewinn, sondern auf strategische Nachhaltigkeit zielte. Alles war vorhanden – Material, Arbeitskräfte, politische Rückendeckung.
Während Theranos sprach, glitt das Holobild weiter, zeigte Produktionszyklen, Verkehrsströme, mögliche Erweiterungszonen. Seine Stimme blieb kontrolliert, sachlich, doch man spürte den Stolz eines Mannes, der wusste, dass er hier etwas von Bedeutung formte.

Unweit davon hatte sich Veran Koss mit Captain Sunstrider in ein leiseres Gespräch vertieft. Es ging um Luftüberlegenheit, um Einsatzprofile, um die Frage, wie eine planetare Eliteeinheit wie die Blaue Legion langfristig durch eigene Jäger oder eine kleine Staffel ergänzt werden könnte. Keine Entscheidungen, nur fachlicher Austausch – sachlich, konzentriert, respektvoll.

Theranos beendete seine Ausführungen schließlich, deaktivierte den Projektor und wandte sich wieder Kal zu.
Nun war es an Kal Andrim, zu sagen, wie – und ob – er Teil dessen werden konnte, was hier im Entstehen war.



[ Äußerer Rand / Prefsbelt-Sektor / Prefsbelt IV / Blue One / Gouverneurspalast / Privater Empfangsraum des Gouverneurs ] Theranos Zesh, Kal Andrim, Arari Sunstrider und Veran Koss
 
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