Persönliche Stellungnahme
Guten Tag allerseits,
ich denke, es ist nach der Dauer meiner Abwesenheit aus diesem Forum sinnvoll, mich vorzustellen: ich gehörte von Anfang 2001 bis Mitte 2002 zum Hausrat dieses Forums und habe im Zuge der Flaute nach Episode II damit begonnen, langsam auf Tauchstation zu gehen, bis ich letzten Herbst endgültig gegangen bin. Ich war in meiner Zeit hier zweimal Moderator, beide Male mit durchschnittlichem Erfolg und hatte den Ruf, lange Beiträge zu verfassen. Das ist meine PSW-Geschichte. Daneben gibt es eine weitere Geschichte, die sich im Rahmen von Star Wars Union abspielte und noch abspielt. Dort gehöre ich zu den fünf aktiven Überlebenden einer Gruppe, die in ihren rein zahlenmäßig besten Tagen einmal 3 Mal so groß war. Ich habe so einiges an Star Wars Union gemacht, in der letzten Woche vor allem den Vorschlag, die Partnerschaft mit dem PSW zu beenden. Ja, ihr dürft nun aufhören, Steine gegen den Redaktionspalast von SWU zu werfen und statt dessen direkt auf mich zielen. Ich kann weiterhin enthüllen, daß die offizielle Erklärung von SWU mehrheitlich aus meiner Feder stammte, und genau deshalb bin ich hier. Um einige Dinge aus der Welt zu schaffen.
In diesem Thread sind interessante Worte verwendet worden, offenbar sehr einfallsreiche Worte, wenn die Moderatoren sie den Augen des allgemeinen Publikums entziehen mußten. Und ich darf sagen, ich finde es interessant, daß Diskussionen über den Geschmack von Körperflüssigkeiten, sowie der Umgang mit Inhalten aus dem Bezahlbereich der offiziellen Seite von den Moderatoren hier für weniger gefährlich für die öffentliche Moral gewertet werden, als bildhafte Beleidigungen, die immerhin die Wortkultur bereichern. Doch das nur am Rande. Ich will mich auf die Vorwürfe beschränken, die noch lesbar sind.
Es wurde hier gesagt, Star Wars Union sei sich wohl zu fein für das PSW, und ich gebe zu, aus der offiziösen SWU-Erklärung könnte man zu diesem Schluß gelangen. Es wird also das beste sein, ich erkläre euch die Hintergrundgeschichte zu dieser Erklärung, und dann könnt ihr auf der Grundlage von Fakten urteilen, anstatt wie bisher auf der Basis allgemeiner Polemik.
Wie schon erwähnt, habe ich meinen vier SWU-Kollegen Mitte letzter Woche den Vorschlag gemacht, aus dem PSW auszusteigen. Ich habe dies getan, als ich mich wie an fast jedem Tag durch das PSW las und nicht glauben konnte, noch wollte, welche tiefschürfenden Themen hier mit großem Publikumserfolg behandelt wurden. Also habe ich mich, etwa zum 5. Mal in diesem Jahr, ruhig hingesetzt und mich gefragt, wieso ich mit diesem neuen PSW nichts anfangen kann und wieso ich mich ihm nicht anpassen konnte. Ich habe mehrere Antworten gefunden.
Eine war, daß ich offenbar zu altmodisch bin - man könnte auch sagen konservativ oder, für die Ultramodernen, "prüde" - und die Meinung vertrete, daß die Öffentlichkeit für die Themen des sogenannten "Humanoiden"-Forums grundsätzlich nicht der richtige Diskussionsrahmen ist.
Als eine weitere Antwort ergab sich, daß mir der allgemeine Hang zu sogenannten Off-Topic-Diskussionen nicht gefiel. Bildlich betrachtet hat sich das Gewicht des PSW in den Monaten seit Episode II mehr und mehr von den themenbezogenen Debatten oben zu den themenfremden Diskussionen unten verlagert. Ich persönlich bin immer ins PSW gekommen, um über Krieg der Sterne zu reden, und ich bin gegangen, als keine Themen und durch den Mangel an Besuchernachschub vor allem keine neuen Ansätze nachkamen, die für eine lebhafte Diskussion weit elementarer sind, als das Thema selbst. Die Reaktion auf diese Entwicklung seitens der Moderatoren war der Ausbau themenfremder Unterforen. Damit wurde die Entwicklung zusätzlich unterstützt. Heute kann man den Krieg-der-Sterne-Bereich mit der löblichen Ausnahme des EU-Forums praktisch einmotten.
Mit den Moderatoren bin ich auf meine dritte Antwort gestoßen. Ich war, wie ich in meiner Vorstellung erwähnt habe, zweimal Moderator, und ich habe mich da oben als durchschnittlicher Moderator bezeichnet. Objektiv gesehen muß ich sagen, daß ich ein miserabler Moderator war, weil ich Konflikten aus dem Weg gegangen bin und mir meine Unfähigkeit, sie anzusprechen und beizulegen viel zu spät eingestanden habe. Ich sehe diese Unfähigkeit bei vielen derzeit aktiven Moderatoren in diesem Forum. Die Einführung einer verbindlichen Regel für Signaturen hat sich über Monate hingezogen, dabei wäre es so einfach gewesen, einfach rigoros zu sein und maximal 300 Stellen Text ohne Bilder durchzusetzen. Signaturen braucht, das ist meine Meinung, kein Mensch. Wer sich in den internationalen Foren umsieht, wird auf ihre fast gänzliche Abwesenheit stoßen. Wieso? Weil es eigentlich um die Inhalte gehen sollte, weil Foren Diskussionsstätten sind, keine Präsentationsflächen für mehr oder minder kreative Photoshopkenntnisse. Aber darum geht es hier nicht, ich will dieses Beispiel nur anfügen, um die Bewegungslosigkeit der Moderatoren aufzuzeigen. Wenn sich in diesem Forum etwas ändert, dann durch Einzelleistungen. Die Mehrzahl der Moderatoren will, wie ich in dieser Funktion, den Konflikt mit den Benutzern nicht riskieren und hält deshalb solange still, bis ein kleines Problem zum Flächenbrand geworden ist. So läßt sich kein Niveau aufrechterhalten, das geht nur mit klaren Regeln, die es hier an keiner Stelle gibt und den Menschen, sie auch durchzusetzen. Nehmt euch mal ein einfaches Beispiel an der Regelung in diesem Forum (
http://forums.linkinpark.com/announcement.php?forumid=7). Dort gibt es klare Regeln, die jeder einsehen kann und die ein zivilisiertes Zusammenleben so unglaublich vereinfachen, daß es eine wahre Freude ist. Ich habe das Zitat aus dem Journal of the Whills nicht nur in die offizielle SWU-Erklärung geschrieben, weil es schön klingt, sondern weil es die Probleme des PSW meines Erachtens perfekt beschreibt. Es gibt hier Menschen, denen Krieg der Sterne völlig egal ist und die damit grundsätzlich am falschen Platz sind. Doch ohne wirkungsvolle Abwehrmechanismen beugt sich dieses Forum diesen Leuten, und während gute Leute, mit guten Ideen, die einst Schwung in noch die langweiligste Diskussion über Lukes romantische Reise zur dunklen Seite brachten, verschwinden, übernehmen die Leute hier die Kontrolle, die sich nicht eingliedern, sondern das Alte überrennen und kontrollieren wollen. Inzwischen haben sie sich hier eingenistet und das Forum in eine Mischung aus Lusttempel, Basar und Talkshow verwandelt. Die Kritik an den Treffen dieser Gemeinschaft, die in der SWU-Stellungnahme enthalten war, galt nie der bloßen Existenz solcher Treffen. Die SWUler treffen sich auch in möglichst regelmäßigen Abständen, auch wir, wie alle halbwegs sozialisierten Wesen, schätzen den Menschen hinter dem Fan. Täten wir es nicht, würden wir SWU kaum betreiben, denn die Arbeitsstunden, die wir in das Projekt investiert haben, würden sich für leblose Fanmarionetten nicht lohnen. Wir machen SWU für uns, weil wir als Gruppe zusammenarbeiten wollen, und wir machen SWU für unsere Leser, die - so sagt es zumindest unser Gästebuch - darüber nicht gänzlich unglücklich sind. Was wir - was ich - in der Stellungnahme kritisieren wollten - und das ging leider unter - war die einfache Wahrheit, daß die Treffen das Abgleiten des PSW in ein Forum ohne jeden Bezug zu Krieg der Sterne zusätzlich unterstützen. Denn sie haben das PSW inzwischen mehr im Griff, als das Ausgangsthema. Ohne Treffen geht es schon gar nicht mehr, sie haben aus einem offenen Forum ein faktisch abgeschottetes, unabhängiges System gemacht, in dem nur ist, wer sich trifft. Stünde dem ein lebhaftes Diskutieren über Krieg der Sterne gegenüber, hätte das PSW durch diese Entwicklung gewonnen. Doch da seitens der Moderatoren das Themenfremde unterstützt und das Themennahe vernachlässig wurde, hat die Zunahme realer Kontakte der Onlinerealität den Todesstoß versetzt. Man kann das eine gesunde Entwicklung nennen, eine notwendige Veränderung, von elementarer Bedeutung für das Überleben einer Gemeinschaft. Man könnte auch den Sozialdarwinismus bemühen, demzufolge sich der Schwächere dem Stärkeren beugen muß. Doch die Formulierung ist egal, für mich persönlich bedeutete dieser Weg Ausgrenzung bis zum Rauswurf, und ich war weder der erste, noch der letzte, der sich nicht mehr wohlfühlte und gegangen ist. Das PSW mag dabei nichts verloren haben, aber ich schon, und es tut immer noch weh, weil dies mal ein wunderbarer Ort war. Doch um mich geht es nicht, es geht um SWU und das PSW.
Die bisherigen Antworten waren mein persönliches Problem und hätten für SWU keines sein müssen. Sie wurden es, weil ich sie gegenüber meinen Kollegen angesprochen habe, weil ich die Meinung vertreten habe und noch vertrete, daß einer Partnerschaft zwischen den beiden Projekten schon dadurch der Boden entzogen ist, daß das PSW seine Außenkontakte zurückgefahren hat, um seine Innenkontakte zu pflegen und daß dies zu der praktischen Beendigung jedweder Kommunikation zwischen SWU und dem PSW geführt hat. Partnerschaft beruht aber auf Kommunikation, endet sie, ist in meinen Augen das Ende der Gemeinsamkeit erreicht, was weder SWU als Gesamtheit, noch ich persönlich allein bloß einer der beiden Seiten vorwerfen. Es ist richtig, SWU hätte aktiv ins PSW gehen können, wir haben es nicht getan, weil hinter SWU Menschen stehen, die mit der Entwicklung hier nichts anzufangen wußten. Die Fähigkeit, miteinander auszukommen, hat damit auf beiden Seiten im gleichen Zeitraum versagt, eine Trennung ist damit eine logische, sinnvolle und für beide Seiten hilfreiche Folgerung.
Ende Teil 1