Klar tut mir das Ableben der Kleinen leid, aber wie hier schon mehrfach gesagt wurde: das Risiko, den Eingriff nicht zu überleben, war bei beiden Zwillingen gegeben. Die Eltern haben gewusst, worauf sie sich eingelassen haben. Das macht den Schmerz nicht geringer, aber der Schock ist dadurch vielleicht nicht so gross.
Was mich bei siamesichen Zwillingen immer wieder wundert ist, warum man heute solche überhaupt zur Welt bringt und sich damit grosser Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung aussetzt. Bei der pränatalen Vorsorgeuntersuchungen müsst doch eigentlich auffallen, wenn eine Mutter siamesische Zwillinge in sich trägt. In so einem Fall wäre es für alle Beteiligten besser, dem Leben der werdenden Kinder vorzeitig ein Ende zu setzen. Ich weiss, das klingt hart und ist auch nicht in allen Fällen möglich. Bedenkt man die Konsequenzen, ist es aber die vernünftigere Entscheidung.
Zwar gibt es Fälle, in denen die Trennung siamesischer Zwillige ohne Komplikationen möglich ist. Aber auch wenn die Zwillinge nicht getrennt werden können, ist kaum ein Leben in geordneten Verhältnissen möglich.
Bekäme ich siamesische Zwillinge, täte ich eine Abtreibung als das kleinere Übel vorziehen. Nicht um meinetwegen, sondern aus Rücksicht auf die Kinder und das ganze Umfeld. Im Falle von Tabea sind es ja nicht nur die Eltern, die jetzt unter dem Verlust zu leiden haben. Das ganze Operationsteam ist mindestens ebenso betroffen. Auf der anderen Seite stimmt schon auch, dass jede misslungene Operation dazu beiträgt, es bei der nächsten besser zu machen. Kleine Ironie des Schicksals! Tabeas Tod ist damit nicht umsonst.
Möge ihre Seele in Frieden ruhen...
Gruss
Bea