Tagespolitik allgemein

Im Radio habe ich gerade gehört das der Attentäter bekannt gewesen sein soll. Es ging von Ihm eine Gefahr aus.
Na findet Ihr den Fehler ?

Nein. Verantwortlich für eine Tat ist nämlich stets der nur der Täter selbst und (sofern vorhanden) dessen unmittelbare Helfer.

Aber da du schon so unkonkrete Andeutungen machst: Wer ist denn deiner Ansicht nach jetzt schon wieder schuld?
 
Der Attentäter hat seine Mission zu 100% erfüllt: er bekommt weltweit mediale Aufmerksamkeit, die deutsche Bevölkerung fürchtet sich, es wird politisch darüber diskutiert, Weihnachtsmärkte zukünftig stärker zu überwachen (???). Das ist das einzig wirklich Traurige. Und dass es eben nun mal Unschuldige getroffen hat. Vielleicht kann man sich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass man solche Menschen niemals aufhalten kann... damit sollten sich die Leute mal beschäftigen. Das ist für mich der beste Umgang mit solchen Situationen und nimmt einem erheblich die aufgezwungene Angst. Anschläge passieren seit Jahrhunderten, und es wird sie auch weiterhin in den nächsten Jahrhunderten geben. Daran werden auch unzählige Maischberger-Sendungen oder hohle "Verurteilen diese Tat aufs Schärfste"-Monologe nichts ändern.

Auch wenn ich dir grundsätzlich zustimme, so sehe ich es immer positiv, wenn man sich ruhig und sachlich über Schwächen im Sicherheitssystem Gedanken macht nud diese behebt. Überwachung von Weihnachtsmärken habe ich bisher noch nicht gehört, von Pollern dagegen schon und an der Stelle macht das ja auch über Terror hinaus Sinn. An aller erster Stelle sollte schließlich Unfallverhütung stehen. Auch Polizeipräsenz auf solch öffentlichen Veranstaltung ist sicher nichts verkehrtes oder paranoides. Wenn rauskommt, dass am ende ein Terrorist nicht ordentlich überwacht wurde, ist das natürlich auch etwas was man besprechen und woraus man lernen sollte. Mehr als das allerdings ist völlig kontraproduktiv und Angst sowieso.
 
Nein. Verantwortlich für eine Tat ist nämlich stets der nur der Täter selbst und (sofern vorhanden) dessen unmittelbare Helfer.

Aber da du schon so unkonkrete Andeutungen machst: Wer ist denn deiner Ansicht nach jetzt schon wieder schuld?


Ich will hier garkeine Person beschuldigen.
Ich verstehe einfach nicht das sich Personen die Gefährder sind weiterhin bewegen können .
Es muß ja erst was passieren damit man verurteilen kann , ich würde dieses Konzept aber mal überdenken.
Jeder der Polizeibekannt ist und beispielsweise der islamistischen Szene nahe steht sollte direkt des Landes verwiesen werden, so Leute halten sich aber oft noch Monate hier auf bevor sie ausgewiesen werden.
 
Es muß ja erst was passieren damit man verurteilen kann , ich würde dieses Konzept aber mal überdenken.

:zuck: So läuft das in einem Rechtsstaat halt.

Jeder der Polizeibekannt ist und beispielsweise der islamistischen Szene nahe steht sollte direkt des Landes verwiesen werden, so Leute halten sich aber oft noch Monate hier auf bevor sie ausgewiesen werden.

Eine mögliche Ausgestaltung dieses "Sicherheitsprinzips" lässt sich derzeit in der Türkei beobachten, bei dem Zehntausende aus ihrem Berufsleben entfernt und weggesperrt werden.
 
Jeder der Polizeibekannt ist und beispielsweise der islamistischen Szene nahe steht sollte direkt des Landes verwiesen werden, so Leute halten sich aber oft noch Monate hier auf bevor sie ausgewiesen werden.

Ist natürlich noch zu früh, aber aus den Informationen, die derzeit durch den Ticker rasen, kann man nur vermuten, dass da weniger die Gesetzgebung als die Behörden das Problem waren.
 
Leute die Islamisten sind haben hier in meinen Augen nichts verloren. Drücken wir es mal so aus.

Finde ich auch. Ich frage mich nur, wie Du das praktikabel machen willst. Gefährder ist man ja gerade deswegen, weil man nichts verbrochen hat was irgendeine Strafe rechtfertigen würde.
Zudem ist die Kategorisierung von Gefährdern selbst eher suboptimal. Zeigt sich in der Diskrepanz zwischen Anzahl der Gefährder und Anzahl der Straftaten wenn man islamistische Gefährder mit rechtsradikalen Gefährdern vergleicht.
 
Leute die Islamisten sind haben hier in meinen Augen nichts verloren.

Das sieht auch der Gesetzgeber so und seit 9 Monaten ist das sogar amtlich:

https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav#__bgbl__//*[@attr_id='bgbl116s0394.pdf']__1482329295019

Allerdings muss man sich auch einfach der Realität stellen. Wir leben nun mal in einer Welt, in der selbst bewachte Strafgefangene sich allerhand Zeug zusammenbasteln können, obwohl die das nicht dürfen und daher auch so streng, wie niemand sonst, kontrolliert werden. Trotzdem gelingt es diesen Menschen immer wieder. Und da soll man jemanden, der im Vergleich zu einem Gefangenen nahezu unbegrenzte Ressourcen hat und entsprechend motiviert ist, an irgend etwas hindern können?
 
@Seth Caomhin Ich verstehe dich, aber mich stören diese "Diskussionen" dennoch. Gut, dann werden Pöller aufgestellt. Und dann? Dann radelt der nächste Terrorist mit Sprengstoffgürtel auf seinem Fahrrad in eine Menschengruppe. Kommen dann die Fahrradverbote? Worauf ich hinaus will: es bringt nichts, aufgrund akuter Fälle entsprechende Pseudosicherheitsvorkehrungen zu treffen. Angreifer werden sich immer den Gegebenheiten anpassen und aufgrund dessen ihre Vorhaben entsprechend planen. Wir sind schon soweit, dass kaum noch Rucksäcke bei öffentlichen Veranstaltungen, etc. erlaubt sind. Fordern wir weiterhin enge Einschnitte, befinden wir uns bald in sogenannten Sicherheitszonen, in denen wir unsere Freizeit verbringen sollen. Und das alles aufgrund einiger Irrer. Das verstehe ich hier im Europa unserer Zeit nicht unter Freiheit.
 
Worauf ich hinaus will: es bringt nichts, aufgrund akuter Fälle entsprechende Pseudosicherheitsvorkehrungen zu treffen. Angreifer werden sich immer den Gegebenheiten anpassen und aufgrund dessen ihre Vorhaben entsprechend planen. Wir sind schon soweit, dass kaum noch Rucksäcke bei öffentlichen Veranstaltungen, etc. erlaubt sind. Fordern wir weiterhin enge Einschnitte, befinden wir uns bald in sogenannten Sicherheitszonen, in denen wir unsere Freizeit verbringen sollen. Und das alles aufgrund einiger Irrer. Das verstehe ich hier im Europa unserer Zeit nicht unter Freiheit.

In solchen Extremsituationen, die den Puls der Menschen für einige Tage schneller schlagen lassen, geht es hauptsächlich um Symbolik zur Beruhigung, und bei vielen Menschen hilft das ja auch. Das der Modus Operandi beim nächsten Anschlag so angepasst wird, dass auch die dickste Panzersperre nichts bringt, wissen auch die Verantwortlichen (und sagen das auch!). Was tun, wenn sich der nächste Anis A. dazu entschließt, bei der Kita um die Ecke über den Zaun zu springen? Stacheldraht und bewaffnete Erzieher?
Hier werden ein paar Betonblöcke aufgestellt und Polizisten mit Maschinenpistolen in Szene gesetzt, was die die Bewegungsfreiheit der Menschen noch am wenigsten einschränkt und zumindest eine Signalwirkung hat. Dass das absolute Sicherheit garantiert, ist jedem klar und hat niemand versprochen. Was wirklich hilft ist ein Konzept der Rettungskräfte für den T-Fall, und dass hat in Berlin glücklicherweise sehr gut funktioniert.

Was mir ein größeres Ärgernis ist, sind die ganzen Fehlzündungen im Vorfeld, ohne die der mutmaßliche Täter zumindest in diesem Fall schon längst hätte eliminiert werden können.
 
@Seth Caomhin Ich verstehe dich, aber mich stören diese "Diskussionen" dennoch. Gut, dann werden Pöller aufgestellt. Und dann? Dann radelt der nächste Terrorist mit Sprengstoffgürtel auf seinem Fahrrad in eine Menschengruppe. Kommen dann die Fahrradverbote? Worauf ich hinaus will: es bringt nichts, aufgrund akuter Fälle entsprechende Pseudosicherheitsvorkehrungen zu treffen. Angreifer werden sich immer den Gegebenheiten anpassen und aufgrund dessen ihre Vorhaben entsprechend planen. Wir sind schon soweit, dass kaum noch Rucksäcke bei öffentlichen Veranstaltungen, etc. erlaubt sind. Fordern wir weiterhin enge Einschnitte, befinden wir uns bald in sogenannten Sicherheitszonen, in denen wir unsere Freizeit verbringen sollen. Und das alles aufgrund einiger Irrer. Das verstehe ich hier im Europa unserer Zeit nicht unter Freiheit.

Wie gesagt, es geht ja nicht nur um Terrorismus, sondern allgemein um Sicherheit und sowas wie Poller gibts ja bspw. auf anderen Veranstaltungen und anderen Weihnachtsmärkten auch, genauso wie Polizei/Ambulanz. Einfach ein Gesetz ändern, weil was passiert ist, mal wieder gegen Migranten und Religion herzuziehen, das ist natürlich falsch aber wenn Fehler gemacht wurden oder Unzulänglichkeiten herrschen, sollte man das diskutieren. Die Frage ist dann nur, in welchem Rahmen wiederum. Muss die Medienlandschaft über jeden Mist berichten und alles ausbreiten? Sicherlich nicht. Gegen ALLES kann man sich letztendlich natürlich nicht schützen, das muss auch klar sein aber ebenso wenig sollte man halt auch gar nichts tun. Wir haben ja auch überall Geländer, im Gegensatz zum Imperium. Die Menschen fallen tendenziell nicht überall runter aber es passiert halt hin und wieder also baut man eben ein Geländer ran und gut ist und auch Netze manchmal, wo es sich anbietet. Wichtig ist einfach nur, dass man auf dem Boden bleibt und das ist auch das was ich kritisiere, dass man oftmals nicht auf den Boden bleibt. Die AfD hat das ja sehr schön demonstriert, genau wie die CSU und beide haben im Politikbetrieb eigentlich nichts zusuchen, denn Politik sollte nicht nur, sie muss sachlich sein.
 
Und das, obwohl die Polizei Berlin äußerst suboptimal ausgestattet ist. Personell, wie in Belangen der Ausrüstung.

In dem Fall meinte ich tatsächlich konkret medizinisches Personal sowie das der Feuerwehrkräfte. Bei der Polizei kann ich das gar nicht so genau beurteilen, aber wie schnell die Rettungskräfte vor Ort die Opfer versorgen und effektiv verteilen konnten, hat sicher dazu beigetragen, dass es nicht noch mehr Todesopfer gab.
 
Bei der Polizei kann ich das gar nicht so genau beurteilen, aber wie schnell die Rettungskräfte vor Ort die Opfer versorgen und effektiv verteilen konnten, hat sicher dazu beigetragen, dass es nicht noch mehr Todesopfer gab.

Es rechnet sich eben, Großlagen immer wieder zu üben. Ich denke in der Hinsicht sind Feuerwehr, Rettungsdienste und vor allem Hilfsorganisationen durchaus im ganzen Bundesgebiet sehr gut aufgestellt.
 
Es rechnet sich eben, Großlagen immer wieder zu üben. Ich denke in der Hinsicht sind Feuerwehr, Rettungsdienste und vor allem Hilfsorganisationen durchaus im ganzen Bundesgebiet sehr gut aufgestellt.
Das kann ich bestätigen. Ich bin jetzt seit etwas mehr als einem Monat in einem Hamburger Krankenhaus eingesetzt und wir hatten bereits 4 (!) Katastrophenschutzübungen, bei dem sämtliches Personal anwesend sein musste und wir den Ernstfall mit bis zu 350 Verletzten auf einen Schlag geübt haben.
 
Ein Terroranschlag ist letztendlich nur ein MANV, ein Massenanfall von Verletzten, wenn er so wie in Berlin abläuft. Das ist glücklicherweise alles ziemlich durchgetaktet.
 
Zuletzt bearbeitet:
http://www.spiegel.de/politik/ausla...r-als-selbstmordattentaeter-an-a-1127138.html

So gut die Sicherheitsbehörden ansonsten arbeiten, hier scheint echt großer Mist gebaut worden zu sein. Der Mann steht unter Beobachtung weil er sich radikalisiert, er hat Kontakte zu Islamisten die ihn zum IS schleusen wollen, er bietet sich als Selbstmordattentäter an und laut FOCUS wusste das LKA seit Monaten von Anschlagsplänen und man kann nichts machen?
Ich weiß das eine halbwegs lückenlose Beobachtung sehr ressourcenaufwändig ist und im Nachhinein kann man sagen "Nachher ist man immer schlauer" aber sowas darf in meinen Augen nicht passieren.

Das jemand in Abschiebehaft sitzt, freigelassen wird und nicht abgeschoben werden kann, weil er keine Papiere hat ist ja noch einmal eine ganz andere Sache und vollkommen legitim, aber wenn dann noch hinzu kommt, dass man von den ganzen oben genannten Sachen wusste, darf man diese Person einfach nicht untertauchen lassen.

Ich finde es immer wieder erschreckend, wie leicht es dann doch ist in Deutschland unterzutauchen und für Strafverfolgungsbehörden quasi unsichtbar zu werden. Sei es jetzt von Islamisten, NSU oder sonstwem..
 
Mal etwas anderes:
https://www.welt.de/vermischtes/article160480015/Wenn-Helfer-nach-dem-Anschlag-Hilfe-brauchen.html

Kurze Zusammenfassung:
Polizeiseelsorge: Wenn Helfer nach dem Anschlag Hilfe brauchen
"Es ist extrem belastend gewesen für die Beamten, dass Leute Panoramaaufnahmen gemacht haben, während sie nach dem Anschlag Erste Hilfe geleistet haben.“ Gaffer, die nicht helfen wollen, sondern geile Katastrophenvideos verschicken. „Das ist in der Situation kaum zu ertragen“, sagt sie, „das macht extrem wütend, und ich bin stolz auf jeden Beamten, der niemandem an die Gurgel gegangen ist.“

Unfassbar, wie sensationsgeil doch manche Menschen sind. Ist sowas nicht sogar strafbar in Deutschland?
 
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