Tagespolitik allgemein

Genau dieser Rotz von einer "Schicksalsgemeinschaft" und vom "eigenen Volk", dass man sich nicht aussuchen kann, ist es, was die verspätete Nation Deutschland ein ums andere Mal in die Katastrophe geführt hat. Nationalismus ist prinzipiell eklig, aber gerade der deutsche Nationalismus hatte schon immer eine extrem ausgeprägte völkische Seite, die stets darauf beruhte, die Welt in "wir" und "die" zu teilen. Das ist z.B. etwas, was dem amerikanischen Nationalismus fast völlig abgeht. Dort kann prinzipiell jeder am Gemeinwesen teilnehmen, wenn er bereit ist, die Verfassung zu akzeptieren.

Also ich habe ein Weilchen in den USA gelebt und so angeblich ideales Utopia des Verfassungspatriotismus ist die USA nicht, das war sie übrigens auch nie (und in der heutigen Situation erst recht nicht). Sogar Barack Obama nannte es "naiv", auf ein "postrassisches" Amerika gehofft zu haben (washingtonexaminer.com 13.1.2017) Als wäre jeder, der den Boden der USA betritt, schlagartig Amerikaner (wenn er wie du sagst "bereit ist, die Verfassung zu akzeptieren") und nur weil du für dich beschlossen hast, nicht mehr zwischen deiner Gruppe und den anderen zu differenzieren, verschwindet diese Differenz nicht aus der Welt. Sorry, dass ich derjenige sein muss, der dir davon berichtet, aber du bringst mich dazu mal weit auszuholen, weil mich diese herumschwirrenden Mythen über die USA und die Assimilation dort wirklich aufregt:
Etliche spanischsprachige Organisationen, Parteien und Medien in den USA, aber auch kriminelle Banden führen die Selbstbezeichnung "La Raza" ("die Rasse") im Titel. Mexikanische Nationalisten träumen von einer Restauration des Aztekenreiches Aztlán im Südwesten der USa, in dem viele Städte bereits eine mehrheitliche hispanische Bevölkerung haben (laut einer Volkszählung von 2010 machen Hispanics und Latinos bereits 40 % der Bevölkerung von Texas aus). Von den Hunderttausenden Illegalen, die über die mexikanische Grenze ins Land gelangen, die damit einhergehende Hispanisierung die Amerika zunehmend in eine bilinguale, bikulturelle Gesellschaft verwandelt, war einer der Hauptgründe für die Präsidentschaftswahl von Donald Trump 2016 mit seinen Wahlversprechen. Soviel zu "die" und "wir".
Die überraschende historische Wahrheit ist, dass die USA über den Großteil seiner Geschichte hinweg kein multikulturelles, multirassisches Land, kein "Schmelztiegel" und auch keine "universale Nation" war (und bis vor kurzem war es noch ein mehrheitlich "weißes" Land, als Ableger und Verwandter Europas, wir alle wissen das). In Wirklichkeit waren die Vereinigten Staaten seit ihrer Gründung stets bemüht gewesen, die Einwanderung in God's Own Country zu regulieren und zu steuern, sich Verdauungs- und Verschnaufpausen zu gönnen, nicht zuletzt unter dem Gesichtspunkt der Wahrung einer spezifischen nationalen Identität.
Samuel Huntington spricht in dem lesenwerten Buch "Who are We?" von einer "angloprotestantischen Hauptkultur" an der "die meisten Einwohner unabhängig von ihrer jeweiligen Subkultur teilhatten". Die Kultur der Gründergeneration habe "fast vier Jahrhunderte lang" die "zentrale dauerhafte Komponente der amerikanischen Identität" gebildet. Und ich habe in meiner Zeit dort, viele hart arbeitende Menschen, lokal gebundene Durschnittsmenschen mit Durschnittseinkommen getroffen die das sehr ähnlich sehen. Wär Amerika nicht von britischen Protestanten, sondern mehrheitlich französischen, spanischen oder portugiesischen Katholiken besiedelt worden, wäre das Ergebnis nicht Amerika, "sondern Quebec, Mexiko oder Brasilien". Das erste Einbüergeungsgesetz aus dem Jahr 1790 beschränkte die Einwanderung in den frisch gegründeten Staat 1790 ausdrücklich auf "free white persons of good character" (also ohne kriminelle Belastung). Das Zeitalter der "Masseneinwanderung" begann erst in den 1840er Jahren, wobei die erste Welle überwiegend aus Nord- und Westeuropa kam. Die Einwanderung aus China wurd 1882 für die nächsten sechzig Jahre gestoppt, mit dem erklärten Ziel, die ethnische Zusammensetzung des Landes nicht zu gefährden. 1890-1920 dann eine große Welle aus Süd-und Osteuropa. Das erzeugte erhebliche soziale Spannungen und veranlasste den Staat, eine Einwanderungspause zu verordnen. 1921 und 1924 wurden Gesetze erlassen, die Eiwnanderung drastisch zu reduzieren und die west- und nordeuropäische Einwanderer bevorzugten. Das änderte sich erst im JAhr 1965 als der "Immigration & Naturalization Services Act" in Kraft trat, die bisherigen Restriktionen aufhob und Familienzusammenführung erlaubte. Übrigens wie damals Senator Ted Kenendy versicherte, würde das keine bemerkbaren Auswirkung auf die demographische Zusammensetzung der USA haben. Was aber passierte. Der ethnische Wandel drückte sich seit den 60ern wie gesagt mit dem Rückgang der weißen Bevölkerung aus und seit Anfang der 90er setzte eine weitere massive Einwanderungswelle ein, die bis heute nicht nachgelassen hat (Zwischen 2001 und 2010 wanderten mehr Menschen ein als jemals zuvor in der Geschichte der USA in einem vergleichbaren Zeitraum, allerdings kaum mehr aus Europa).

Wohlgemerkt: Auch unter den Weißen gab, die früher die massive Mehrheit stellten, gab es in den USA Spannungen und Kulturkämpfe. Und seit dem späten 19. Jahrhundert gab es verschiedene Konzepte, wie man die hereinströmenden Massen assimilieren oder integrieren könnte. Das bereits sehr alte Konzept "Schmelztiegel" sah die Verschmelzung der europäischen Völker zu einem neuen amerikanischen Menschen vor. Erst später wurde es dieses Konzept auf alle Ethnien, Völker, Kulturen und Religionen der Welt ausgedehnt. Zweite Konzept: "Tomatensuppe"/Anglo-Konformismus, demnach würde die "anglo-protestantisch Tomatensuppe" durch "eingewanderte Zutaten" angereichert (wie Gewürze, Petersilie usw) Also ein Programm kultureller Assimilation. Der bekannte jüdisch-amerikanische Philosoph Horace Kallen hat dem eine andere kulinarische Metapher entgegengesetzt: Die USA seien vielmehr eine "Salatschüssel", gekennzeichnet durch "kulturellen Pluralismus" wobei er de facto "ethnischen Pluralismus" meinte. Denn so Kallen können Menschen, also die "Zutaten" des Salats, ihre Kultur, nicht aber ihre ethnische Zugehörigkeit ändern. Biologie ist nach Kallen (ich zitiere: "Schicksal, Identitäten sind 'durch Abstammung determiniert', und sie stellen 'dauerhafte Gruppenunterscheidungen' dar" (Huntington). Die Lösung sollte eine amerikanische "Transnationalität" sein "ein Verweben, zusammen mit anderen Ländern, der vielen Fäden aller Größen und Farben"
Diese zum Teil widersprüchlichen Ansätze gehen in der Realität fließend ineinander über, aber man kann sagen, dass Kallens Ansatz heute der vorherrschende ist. Huntington sieht übrigens in dem Übergang von anglo-protestantischer Tomatensuppe, also der anglo-prot. Leitkultur zur multiethnischer Multikultur eine der Hauptursachen für die amerikanische Identitätskrise. Multikulturalismus steigert das Interesse "an Rasse, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht und anderer Formen von subnationalen Identitäten", unterminieren somit die Idee einer "Leitkultur", wodurch auch die Faktoren zunehmend verschwinden "die früher die Assimilierung von Immigranten gefördert haben, in Verbindung mit der zunehmenden Tendenz von Immigranten, doppelte Identitäten, Loyalitäten und Staatsbürgerschaften zu haben". Es gibt mit anderen Worten keine Schüssel mehr für den Salat. Der amerikanische Nationalismus, den du hier also angepriesen hast befindet sich also aus obigen Gründen in der Krise. Ein weiteres Problem sind übrigens nach Huntington die "nationale Entwurzelung wichtiger Teile der amerikanischen Eliten", die Patriotismus und Nationalsmus zum Teufelszeug erklärt haben, das dem "Fortschritt" der Menschheit (und dem Profit) im Wege steht. Nach Huntington ist für sie "Heimat der Weltmarkt, nicht die nationale Gemeinschaft", weshalb sie den Bürger lieber durch einen globalen Konsumenten ersetzt sehen will. Ihr "Transnationalismus" hat drei Aspekte: Universalistisch, moralistisch und ökonomisch. "Der universalistische Ansatz ist amerikanischer Nationalismus und Exzeptionalismus ins Extrem getrieben". Amerika sei die "universelle Nation", die mit der ganzen Welt verschmolzen ist oder sein soll. Der überlegende American way of life von McDonalds und Coca Cola. Wir erinnern uns an das berühmte Video zu dem Song "Amerika" von Rammstein, wo die dieses Phänomen parodierten ("Die Freiheit spielt auf allen Geigen/Musik kommt aus dem Weißen Haus/Und vor Paris steht Micky Maus")
"Ökonomischer Transnationalismus" betrachte die Welt als "Wirtschaftseinheit", "moralistischer" fordere das Primat internationalen Rechts über nationale Souveränität. Die "oberste Loyalität" soll in dieser Denkweise nicht mehr einer politisch souveränen Nation oder Gemeinschaft angehören, sondern einem "demokratischen Humanismus". Damit ist das Tor offen für allerlei weltumspannende, auch militärische "Interventionen" (auch Überfälle wie das Beispiel Irak oder Syrien zeigt) im Namen von "Demokratie und Menschenrechten". Huntington beschreibt dies auch als "Was für den Westen Universalismus ist, ist für den Rest Imperialismus". So haben Erzkapitalisten wie George W. Bush und andere Neocons, ob Republicans oder Democrats, den Begriff des Patriotismus in den USA dafür taktisch gerne benutzt, um ihn mit universalistischer Bedeutung zu füllen. So wendet sich das Konzept von Kallen zur Zeit gegen den inneren Zusammenhalt der USA, wofür bereits viele Democrats-Politiker sinnbildhaft stehen, die "Vielfalt" feiern, Einwanderung ohne Assimilation unterstützen, es ablehnen, Englisch als nationale Sprache festzulegen, denen oft sogar das Anstecken eines Fahnensteckers zu weit geht, weil sie sich als "Weltbürger" und sich dann wundern, warum das Phänomen Trump möglich war. Eine der Erklärung warum Trump von der weißen Arbeiterklasse in den USA so gerne gewählt worden ist, war eben auch, dass diese durchaus um die Verachtung wissen, die liberale, urbane Eliten in höheren Einkommensklassen, die sich als Weltbürger verstehen, ihnen in den USA entgegenbringen.

Um das Bild einer zunehmenden chaotischeren Gesellschaft der USA im Zuge des Kallen Konzeptes der Salatschüssels komplett zu machen, werden Weiße in den USA nicht gerade damit beruhigt, indem sie rund um die Uhr medial beschallt werden mit den jüngsten Identity politics, wonach es wirklich sehr problematisch sei, ein weißer Mann zu sein. Und wie schuldbelastet sowas sei, wegen der Historie - und das aus allen Richtungen der kulturellen Schickeria. Soviel zum angeblichen Illusion von "die" und "wir". Die Brookings Institution mit Sitz in Washington D.C. berichtete bereits im März 2018, dass nicht Weiße, sondern die "rassischen Minderheiten" die primäre demographische Triebfeder des zukünftigen Wachstums der Nation sein würde, die Weißen aber würden in den USA spätestens im Zeitraum 2040-50 zur Minderheit geschrumpft sein. Sogar Noam Chomsky bestätigt indirekt, dass mehr Diversity eben weniger Weiße bedeute "Die weiße Bevölkerung wird ziemlich bald zur Minderheit werden." (wie man auf youtube anschauen kann, "Noam Chomsky discusses Donald Trump", 2016) Und diese linke Urgestein der USA kann man wohl kaum als rechten Hetzer brandmarken.

Derweil beklagen unzählige Stimmen inzwischen die Verschlechterung der Rassenbeziehungen: Einer Umfrage der Washington Post und ABC News zufolge waren 2016 72% der Schwarzen und 63% der Weißen dieser Meinung. Zudem sind etliche Weiße der Ansciht, dass vor allem das Rassenvorurteil gegen Weiße gestiegen sei. Nichtsdestotrotz wähnen sich viele Weiße in einer "postrassischen Gesellschaft" angekommen, während ebenso viele Schwarze der Meinung sind, "Rasse sei nach wie vor ein entscheidendes Thema" (White poeple think racism is getting worse. Against white people, washingtonexaminer, 21.7.2016) Das ist auch die Botschaft von zigmillionenfach angeklickten Rap-Videos wie Childish Gambinos "This is America", Joyner Lucas' "I'm not Racist" oder XXX-Tentacions "Riot", in dem der Rapper eigenhändig ein weißes Kind lyncht. Das sind alles Beobachtungen, dass die postrassische Utopie eigentlich eher gescheitert ist, ohne dass man dafür einen Sündenbock bräuchte, kann das eigentlich jeder mit Augen im Kopf in den USA sehen. Deine Haltung kann ich mir nur erklären, dass du nur eine bestimmte Sorte Nachrichten über die USA konsumierst, die dich dazu verleiten, zu denken, wäre nur Trump weg, wäre die amerikanische Gesellschaft mit ihrem momentanen Konzept auf der Überhohlspur, während in Wirklichkeit vieles dafür spricht, dass die "Identity politics" sich ziemlich überdehnt haben.
 
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Ui, das ist ja fast schon eine schulbuchmäßige Faschismusdefinition.... Völker, die sich als "zu schwach" erweisen "verschwinden" also, bzw. "starke Völker" lassen diese verschwinden.

Ich bin wirklich nicht gerne die Kassandra, aber ich habe Neuigkeiten für dich. Deine abstrakten Ideale und die Wirklichkeit sind zwei paar Schuhe. Die Weltgeschichte fragt nicht danach nach "Humanismus" oder "Menschenrechte". Das war nie etwas, was in all den Jahrtausenden, die es uns Menschen gibt, mehrheitlich unser Handeln bestimmt hat oder über irgendetwas bestimmt hat. Frag Karthago. Frag Cäsar. Frag Dschingis Khan. Frag die Feuerland-Indianer. Frag den letzten Mohikaner. Überhaupt ist das erbarmungswürdige Schicksal der Indianervölker doch der beste Beweis für meine These: Hätten die nordamerikanischen Stämme ihre Zwistigkeiten überwunden und sich gegen den "weißen Mann" verbündet, als er noch wenig zahlreich war und die Kolonisten in allem noch stark abhängig vom Mutterland gewesen waren, die Siedler hätte ein ähnliches Schicksal erlitten wie die Wikinger-Siedlung in Grönland (R.I.P.). Aber dazu kam es nicht. Zu stark war das Vorwärtsdrängen der Europäer in diesem Fall und wo sind die Indianer jetzt? In blutigen ja grausamsten Kriegen besiegt, zerschunden, nur noch wenige, oft von Alkoholsucht geplagt, ihr Land auf Reservate reduziert, die eine miese Job-Aussicht anbieten.

Das mag Dir nicht schmecken, sodass du sofort erstmal die Faschismuskeule auspackst, um dich wieder besser zu fühlen - das Universum und seine Gesetzmäßigkeiten um uns herum, kümmert das wenig. Jeder, der hier mitliest kann selbst entscheiden, wer hier die Wahrheit auf seiner Seite hat.
 
Ich bin wirklich nicht gerne die Kassandra, aber ich habe Neuigkeiten für dich. Deine abstrakten Ideale und die Wirklichkeit sind zwei paar Schuhe. Die Weltgeschichte fragt nicht danach nach "Humanismus" oder "Menschenrechte". Das war nie etwas, was in all den Jahrtausenden, die es uns Menschen gibt, mehrheitlich unser Handeln bestimmt hat oder über irgendetwas bestimmt hat.

Das tut es m.M.n. auch heute noch nicht. Das sind Kunstbegriffe von Träumern und Weltverbesserer. Worte die sich viele Politiker zu Eigen machen solange es nutzt. Und sie wegwirft es sie im Wege stehen.Fakt ist nun einmal das der Stärkere mit dem Schwächeren immer tat was er wollte,dies heute noch tut und immer tun wird.
Und dabei sind immer schwächere Völker zugrunde gegangen. Die Anerkenntnis dieser Tatsache hat nichts mit Faschismus oder Rassismus oder Gott wei was zu tun. Der Mensch ist wie er ist.Und er war immer so. Und wäre er es nicht,ich glaube nicht das die Menschheit so weit wäre wie sie heute ist.
Wir sehen doch das dies selbst in der Natur die Regel ist. Agressive Pflanzenarten verdrängen die einheimische Flora.
Eingeschleppe Krabben,Fische und Echsen verdrängen Einheimischen.
 
Wenn der Mensch den Anspruch erhebt, über der Natur zu stehen, muss er sich aber von vermeintlichen „Naturgesetzen“ à la „der Starke verdrängt den Schwachen“ verabschieden. Da die Ressourcen auf diesem Planeten nun mal begrenzt sind, wird ihn das Ellbogenprinzip nicht (mehr) ewig weit bringen.


Übrigens wär mir neu dass die Wikinger auf Grönland Opfer von Indianer wurden. Sicher dass du das nicht mit Neufundland verwechselst, @Durge1000 ?
 
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Wenn der Mensch den Anspruch erhebt, über der Natur zu stehen, muss er sich aber von vermeintlichen „Naturgesetzen“ à la „der Starke verdrängt den Schwachen“ verabschieden. Da die Ressourcen auf diesem Planeten nun mal begrenzt sind, wird ihn das Ellbogenprinzip nicht (mehr) ewig weit bringen.


Gerade im Bezug auf die Ressourcen wird sich das Ellbogenprinzip wieder verstäkt durchsetzen.
Wenn dem Stärkeren z.B. das Wasser ausgeht wird er es sich beim Schwächeren holen. Vom Öl ganz schweigen.
Das ist ja bereits jetzt in einigen Regionen der Erde zu beobachten.
 
Sorry, aber das Bildnis geht mal gar nicht. Du weißt auch ganz genau, warum.

Jetzt weiß ich was Du wahrscheinlich meinst. Du beziehst Dich auf die Nazi-Terminologie ,richtig ?
Sorry wenn ich da einen Bock geschossen habe. Aber das hatte ich nicht vor. Ich habe zu dem Zeitpunkt gar nicht an die Nazi-Worte gedacht. Wenn das so rüber kam bitte ich um Verzeihung. Ich hatte da etwas anderes im Hinterkopf.
 
Gerade im Bezug auf die Ressourcen wird sich das Ellbogenprinzip wieder verstäkt durchsetzen.
Wenn dem Stärkeren z.B. das Wasser ausgeht wird er es sich beim Schwächeren holen. Vom Öl ganz schweigen.
Das ist ja bereits jetzt in einigen Regionen der Erde zu beobachten.
Zweifellos, aber ob die Ellbogen-Mentalität der Menschheit langfristig nutzen wird stelle ich hier in Frage.
 
Das ist die Frage. In der Utopie von Roddenberrys Star Trek waren dazu ja der 3. Weltkrieg und mehrere 100 Millionen Tote nötig.
In der realen Welt hatten wir zwei Weltkriege mit annähernd 75 Millionen Toten.
Und was die Menschheit daraus gelernt ?
Nichts wenn ich mir Zahl der Toten ansehe die in Kriegen nach dem 2.weltkrieg gestorben sind.
 
Der Zyniker könnte argumentieren dass 75 Mio vielleicht noch nicht genug waren. Immerhin waren wir damals noch nicht so in der Lage, mit einer einzigen Bombe die Umwelt nachhaltig zu schädigen. Das ist erst seit Hiroshima möglich.
 
Ich bin wirklich nicht gerne die Kassandra, aber ich habe Neuigkeiten für dich. Deine abstrakten Ideale und die Wirklichkeit sind zwei paar Schuhe. Die Weltgeschichte fragt nicht danach nach "Humanismus" oder "Menschenrechte". Das war nie etwas, was in all den Jahrtausenden, die es uns Menschen gibt, mehrheitlich unser Handeln bestimmt hat oder über irgendetwas bestimmt hat. Frag Karthago. Frag Cäsar. Frag Dschingis Khan. Frag die Feuerland-Indianer. Frag den letzten Mohikaner. Überhaupt ist das erbarmungswürdige Schicksal der Indianervölker doch der beste Beweis für meine These: Hätten die nordamerikanischen Stämme ihre Zwistigkeiten überwunden und sich gegen den "weißen Mann" verbündet, als er noch wenig zahlreich war und die Kolonisten in allem noch stark abhängig vom Mutterland gewesen waren, die Siedler hätte ein ähnliches Schicksal erlitten wie die Wikinger-Siedlung in Grönland (R.I.P.). Aber dazu kam es nicht. Zu stark war das Vorwärtsdrängen der Europäer in diesem Fall und wo sind die Indianer jetzt? In blutigen ja grausamsten Kriegen besiegt, zerschunden, nur noch wenige, oft von Alkoholsucht geplagt, ihr Land auf Reservate reduziert, die eine miese Job-Aussicht anbieten.

Ufff selbst die Römer waren clever genug die Völker, die sie erobert haben nicht einfach zu vernichten. Nein sie durften Religion und teilweise auch Verwaltung behalten. Die Indianer waren einfach vogelfrei. Einige Indianer baten sogar die Regierung einen Staat, wie Texas oder Kalifornien innerhalb der USA gründen zu dürfen. Stattdessen wurden sie auf Todesmärsche gen Westen geschickt.
Am Schicksal tragen allein die europäischen Einwanderer schuld.

Und dabei sind immer schwächere Völker zugrunde gegangen.

Was ist ein "schwaches" Volk? Ich halte allein diese Bezeichnung schon für problematisch.

Agressive Pflanzenarten verdrängen die einheimische Flora.
Eingeschleppe Krabben,Fische und Echsen verdrängen Einheimischen.

Agressiv ist so eine menschliche Kategorie. Tierarten undd Pflanen andern auch so. Halte Vergleich, wie bereits gesagt worden ist für bedenklich in dem Zusammenhang.

Das tut es m.M.n. auch heute noch nicht. Das sind Kunstbegriffe von Träumern und Weltverbesserer. Worte die sich viele Politiker zu Eigen machen solange es nutzt. Und sie wegwirft es sie im Wege stehen.Fakt ist nun einmal das der Stärkere mit dem Schwächeren immer tat was er wollte,dies heute noch tut und immer tun wird.

Zunächst sei gesagt, dass es keinesfalls so ist, dass es nur 2 Menschenbilder gibt. Im Laufe der Geschichte gab es viele.
Und du hast Recht, dass diese Begriffe global leider noch nicht die Geltung haben, die sie aus meiner Sicht haben müssten. Allerdins ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass sie schon praktische Politik geprägt haben und auch heute noch prägen. Gerade in Europa.

Die Brookings Institution mit Sitz in Washington D.C. berichtete bereits im März 2018, dass nicht Weiße, sondern die "rassischen Minderheiten" die primäre demographische Triebfeder des zukünftigen Wachstums der Nation sein würde, die Weißen aber würden in den USA spätestens im Zeitraum 2040-50 zur Minderheit geschrumpft sein. Sogar Noam Chomsky bestätigt indirekt, dass mehr Diversity eben weniger Weiße bedeute "Die weiße Bevölkerung wird ziemlich bald zur Minderheit werden."

Ich seh dabei kein Problem, wenn es sich so entwickelt.
Und natürlich sind die USA keine postrassistische Gesellschaft. Der Präsident ist ein Rassist undd viele der Bürger auch. Das ist nach wie vor ein Problem.
Dass Weiße im Gegensatz zu Schwarzen häufiger sagen, dass Rassismus kein Problem mehr sei, wundert mich nicht. Sie sind ja auch nicht betroffen.
 
Ufff selbst die Römer waren clever genug die Völker, die sie erobert haben nicht einfach zu vernichten. Nein sie durften Religion und teilweise auch Verwaltung behalten.

Allerdings nur solange sie spurten.
Wenn nicht legten die Römer zuweilen extreme Brutalität an den Tag. Da war es dann auch egal Frau,Mann oder Kind getötet wurde. Vom Säugling bis zu Greis.
Die Kreuzigungen der Überlebenden des Spartakusaufstandes oder die Vertreibung des jüdischen Volkes sind da gute Beispiele.

Was ist ein "schwaches" Volk? Ich halte allein diese Bezeichnung schon für problematisch.

Was ist ein schwaches Volk ? Ein Volk das sich gegenüber einem anderen agressiven Volk gegenüber nicht behaupten kann.
Sei es militärisch oder auch Ideel.
So sehe ich z.B. die Balten als schwache Völker an,weil diese sich gegen eine Agression eines mächtigen Nachbarns wie Russland nicht zur Wehr setzen könnten. Die NATO jetzt einmal aussen vor gelassen.
Auch die Deutschen sehe ich als schwaches Volk an.Weil man in der Masse des Volkes keinen Bezug mehr auf wichtige Werte hat.

Aber es gibt auch Völker,die immer der Spielball der Mächtigen waren, und trotzdem stark waren. So z.B. die Polen. Immer der Spielball und die Beute Russlands/Preussens bzw. dem Deutschen Reich/Sowjet-Union.Mehrfach wurde Polen geteilt.Und mehrfach besetzt.Neben den Juden gab es wohl kein Volk welches schlimmer unter der deutschen Besatzung und dem sowjetischen Joch gelitten haben wie die Polen. Und doch waren die Polen,gestützt auf ihren starken Glauben,immer ein starkes Volk. Ein Volk welches seine Werte nie vergessen hat.

Auch das jüdische Volk war selbst in seinen dunkelsten Stunden immer stark. In seinen Idealen konnte selbst der Holocaust das jüdische Volk nicht brechen.
Und heute ist das jüdische Volk in Person des Staates Israel auch militärisch stark
 
das Universum und seine Gesetzmäßigkeiten um uns herum, kümmert das wenig.
Die Unterdrückung von Völkern durch andere Völker mag ja eine historische Tatsache sein. Es ist aber bestimmt keine "Gesetzmäßigkeit". Ein Gesetz im naturwissenschaftlichen Sinne hat etwas Absolutes, der Mensch hat in seinem Handeln aber eine Wahl.

Auch die Deutschen sehe ich als schwaches Volk an.
Dann dürfte es ja nach Durge1000 nur eine Frage der Zeit sein, dass uns ein "starkes" Volk vernichtet. Trotzdem dürfte sich jeder andere Staat davor hüten uns anzugreifen. Dieses "stark" und "schwach" ist so dermaßen schwammig, dass es in einer Diskussion eigentlich völlig unbrauchbar ist.

Ui, das ist ja fast schon eine schulbuchmäßige Faschismusdefinition.... Völker, die sich als "zu schwach" erweisen "verschwinden" also, bzw. "starke Völker" lassen diese verschwinden. Du hängst nicht zufällig häufiger mit Identitären rum?
Ich habe Durge1000 jetzt nicht so verstanden, dass er sich dies zu eigen macht und starke Völker geil findet. Ich habe es eher als eine m.E. gewagte Schlussfolgerung aus der Geschichte der menschlichen Konflikte angesehen.
 
Was ist ein schwaches Volk ? Ein Volk das sich gegenüber einem anderen agressiven Volk gegenüber nicht behaupten kann.
Sei es militärisch oder auch Ideel.
So sehe ich z.B. die Balten als schwache Völker an,weil diese sich gegen eine Agression eines mächtigen Nachbarns wie Russland nicht zur Wehr setzen könnten. Die NATO jetzt einmal aussen vor gelassen.
Auch die Deutschen sehe ich als schwaches Volk an.Weil man in der Masse des Volkes keinen Bezug mehr auf wichtige Werte hat.

Aber es gibt auch Völker,die immer der Spielball der Mächtigen waren, und trotzdem stark waren. So z.B. die Polen. Immer der Spielball und die Beute Russlands/Preussens bzw. dem Deutschen Reich/Sowjet-Union.Mehrfach wurde Polen geteilt.Und mehrfach besetzt.Neben den Juden gab es wohl kein Volk welches schlimmer unter der deutschen Besatzung und dem sowjetischen Joch gelitten haben wie die Polen. Und doch waren die Polen,gestützt auf ihren starken Glauben,immer ein starkes Volk. Ein Volk welches seine Werte nie vergessen hat.

Auch das jüdische Volk war selbst in seinen dunkelsten Stunden immer stark. In seinen Idealen konnte selbst der Holocaust das jüdische Volk nicht brechen.
Und heute ist das jüdische Volk in Person des Staates Israel auch militärisch stark

Deshalb habe ich das jüdische Volk bereits erwähnt und dass es mich durchaus beeindruckt, wie sie es geschafft haben durch die Jahrtausende allen Widrigkeiten zu trotzen und ihre Identität zu erhalten...sie haben sogar mit Jiskor bestimmte Anlässe, wo sie sich vergegenwärtigen, dass von Generation zu Generation die Kette der jüdischen Tradition weiterreicht, in der jeder Israelit ein weiteres Glied ist, das die Kette fortsetzt und zusammenhält. Das bedeutet aber auch, dass alle, die vor ihnen waren, ebenfalls unverzichtbare Bestandteile dieser Kette sind, denn sie bricht ja nicht einfach hinter denen, der Gegenwart, ab. Mehrheitlich waren sie durchaus immer darauf bedacht, sich von den Anderen abzugrenzen. Sie haben allgemein gesprochen ein starkes kulturelles Gedächtnis, dass Erbe, Traditionen und Weitergabe an die nächste Generation zum Thema hat. Immer wenn ich mich mit überlieferter jüdischer Kultur beschäftige, kommt mir dann Friedrich Schillers Worte im Wilhelm Tell in Erinnerung: "Ans Vaterland, ans teure, schließ dich an,/ Das halte fest mit deinem ganzen Herzen./ Hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft;/ Dort in der fremden Welt stehst du allein,/ Ein schwankes Rohr, das jeder Sturm zerknickt."
 
@Durge1000

Korrigier mich mal wenn ich falsch liege oder deine Meinung, wie sie mir erscheint falsch zusammen fasse:

Du bist kein Freund der heutigen Gesellschaft und der Tatsache das wir uns als individum das Recht nehmen unsere persönlichkeit frei zu entfalten, weil wir uns damit dem "volk" entziehen?
Auch mit der demokratie, den Menschenrechten, Humanismus hast du so deine... zweifel? Ich weiß nicht wie es ausdrücken soll.
Ich habe das Gefühl das du dem Volk, der Nation unbedingte Treue und Loylaität abfordert, egal ob mein Staat dabei Recht oder Unrecht tut und dem Staat die Entscheidung über Recht und Unrecht überlassen soll, ohne selbst zu denken oder meinem Gewissen zu folgen weil das Volk und die Nation über meinem Wunsch nach freier entfaltung, und meinem Gewissen steht.

Also sollen wir, deiner Meinung nach, das Volk, die Nation über alles stellen, unser gewissen und unsere individualität aufgeben und uns auf gedeih und verderb der Nation und dem Volk ausliefern, egal wie groß seine verbrechen oder guten taten auch sein mögen?

Dir scheint es wichtiger sein eine Traidition zu schützen, auch wenn sie lange nicht mehr in die lebensrealität der Menschen passt, als die Tradition der Lebensrealität anzupassen und sie ggf. komplett über Bord zu werden.

Schwache Völker - sehr dumme Formulierung. Und sehr von schwarz weiß denken geprägt.

Also so leid es mir tut, ich sehe da viele parallel zur Gedankenwelt der IB, ist nicht böse gemeint und ich will dir nichts unterstellen - aber ich persönlich fühle mich bei den Dingen die du dort schreibst sehr dran erinnert.
 
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