Tagespolitik allgemein

Hartz4 Empfänger haben nichts zu tun ergo können die an den JobCenter Angeboten ruhig teilnehmen und wenn die Herrschaften darauf keinen Bock haben sollen die meiner Meinung nach sanktioniert werden bis die wieder Lust haben.

Dürfte nach deiner pauschalen Aussage auch für Frührentner gelten,oder ? Warum denn überhaupt früher in Rente gehen ?
 
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Die Ämter werden auch durch die Allgemeinheit finanziert und es ist deutlich sinnvoller, diese Ämter dazu zu motivieren, die Wege zu gut bezahlten Jobs zu bereiten, anstatt diese zu willfährigen Gehilfen von Zeitarbeitsfirmen und Lohndumping-Betrieben zu machen.

Das stimmt. Ich selbst musste zum Glück noch nie dahin, allerdings kenne ich einige, welchen das widerfahren ist. Nach den Erfahrungen, welche so berichtet werden, sehe ich eher schwarz, dass das mit der Motivation funktioniert. Wobei das selbstverständlich nicht für alle Mitarbeiter gelten soll.

Hartz4 Empfänger haben nichts zu tun ergo können die an den JobCenter Angeboten ruhig teilnehmen und wenn die Herrschaften darauf keinen Bock haben sollen die meiner Meinung nach sanktioniert werden bis die wieder Lust haben.
Letztlich werden diese durch die Allgemeinheit finanziert dass sollte man nicht vergessen.

Das finde ich zu allgemein gedacht. Viele dieser "Angebote" sind reine Zeitverschwendung. Da gibt es irgendwelche Zertifikate, die auf dem Arbeitsmarkt nichts wert sind, weil die potentiellen Arbeitgeber wissen, dass dort oft nur Arbeitssuchende geparkt werden, damit man sie aus der Statistik rausrechnen kann. Der Anbieter verdient aber natürlich ganz gut daran. Qualität muss nicht wirklich nachgewiesen werden.

Da wird Geld ausgegeben, ohne dass ein Lernwilliger etwas dazu gelernt hat.

Dann gibt es noch diejenigen, von denen du sprichst, die keinen Bock haben. Die setzen sich dann dort rein und warten auf den Feierabend. Wenn man anwesend war, können ja die Leistungen nicht gekürzt werden. Ob man was lernt, interessiert keinen. Hauptsache, man steht auf der Anwesenheitsliste.
 
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Das Sozialsystem müsste ohnehin bald angepasst werden, da es viele Jobs in absehbarer Zukunft vielleicht bald so wie heute nicht mehr geben wird. Stichwort Autonomes fahren, steckt derzeit noch in den Kinderschuhen, aber wenn das mal in 10 bis 20 Jahren ausgereift ist, und eventuell dann sogar mit den ersten K.I. kombiniert wird, kann es gut sein das dann schlagartig bis zu 5 Millionen Jobs in der Fahrerbranche wegfallen können. Vom Taxifahrer über den Bus- und LKW Fahrer und selbst Erntemaschinen und Bauroboter könnten in einigen Jahren noch realität werden.
Kurz gesagt, was macht man mit Arbeitslosen für die es schlicht keine Arbeit mehr geben wird? Vorschläge? Ideen? Bis jetzt werden solche Szenarien noch von den Regierungen ignoriert, aber gewiss nicht von den Industrien, die sind nämlich auch nur aufs sparen aus. Die meisten Minijob Firmen wollen sich ja auch so gut es nur geht vor den Sozialabgaben drücken, und achten unglaublich genau darauf das ihre Arbeitnehmer nicht mehr als 450€ im Monat verdienen.
 
Das Sozialsystem müsste ohnehin bald angepasst werden, da es viele Jobs in absehbarer Zukunft vielleicht bald so wie heute nicht mehr geben wird. Stichwort Autonomes fahren, steckt derzeit noch in den Kinderschuhen, aber wenn das mal in 10 bis 20 Jahren ausgereift ist, und eventuell dann sogar mit den ersten K.I. kombiniert wird, kann es gut sein das dann schlagartig bis zu 5 Millionen Jobs in der Fahrerbranche wegfallen können. Vom Taxifahrer über den Bus- und LKW Fahrer und selbst Erntemaschinen und Bauroboter könnten in einigen Jahren noch realität werden.
Kurz gesagt, was macht man mit Arbeitslosen für die es schlicht keine Arbeit mehr geben wird? Vorschläge? Ideen? Bis jetzt werden solche Szenarien noch von den Regierungen ignoriert, aber gewiss nicht von den Industrien, die sind nämlich auch nur aufs sparen aus. Die meisten Minijob Firmen wollen sich ja auch so gut es nur geht vor den Sozialabgaben drücken, und achten unglaublich genau darauf das ihre Arbeitnehmer nicht mehr als 450€ im Monat verdienen.

Wie wäre es mit Arbeitszeitreduzierung? Im Zuge der Industrialisierung hat das doch auch funktioniert. Aus einem 12-Stunden-Tag wurde ein 8-Stunden-Tag. Zusätzlich arbeiten heute viele Menschen in Branchen, die es noch gar nicht gab. Dabei produziert ein Arbeiter deutlich mehr, weil er eben diese tollen neuen Maschinen hat. Sicherlich wird in vielen Branchen weniger Arbeit anfallen. Dafür entsteht sehr viel Arbeit in anderen Bereichen: Pflege zum Beispiel. Ich sehe da kein zwingendes Problem.

Ob man das allerdings Wirtschaft und Politik vermitteln kann, ist eine sehr berechtigte Frage.
 
Wie wäre es mit Arbeitszeitreduzierung? Im Zuge der Industrialisierung hat das doch auch funktioniert. Aus einem 12-Stunden-Tag wurde ein 8-Stunden-Tag. Zusätzlich arbeiten heute viele Menschen in Branchen, die es noch gar nicht gab. Dabei produziert ein Arbeiter deutlich mehr, weil er eben diese tollen neuen Maschinen hat. Sicherlich wird in vielen Branchen weniger Arbeit anfallen. Dafür entsteht sehr viel Arbeit in anderen Bereichen: Pflege zum Beispiel. Ich sehe da kein zwingendes Problem.

Ob man das allerdings Wirtschaft und Politik vermitteln kann, ist eine sehr berechtigte Frage.


ICh wäre einer Reduzierung der Arbeitszeit nciht abgeneigt, das löst aber nicht das Problem, dass wir viele Menschen haben denen die Qualifikation für den Job fehlt. Wir würden hier bei uns im Büro (aktuell 4 volle Kräfte und ein Werksstudent) sofort zwei Leute einstellen, wenn wir die finden würden. Ich glaube auch nicht, dass es am Gehalt liegt, bzw. das dann eben auch nicht die mit den fehlenden Qualifikationen sind.

Generell müsste viel mehr Arbeit anständig bezahlt werden.
 
Frührentner beziehen in der Regel eine Erwerbsminderungsrente. Soll heissen diese sind krankheitsbedingt nicht in der Lage Vollzeit zu arbeiten. Das ist etwas völlig anderes als H4 Empfänger.

Ist mir alles klar,dir dürfte aber auch klar sein das es nicht nur gesunde Hartz4-Empfänger gibt. Jetzt mal was völlig "irres": Heutzutage ist es doch leichter nicht in Frührente gehen zu müssen,Stichwort ist da unter anderem "Digitalisierung" .Arbeit also die man mitunter im sitzen ableisten kann.
 
Frührentner beziehen in der Regel eine Erwerbsminderungsrente. Soll heissen diese sind krankheitsbedingt nicht in der Lage Vollzeit zu arbeiten. Das ist etwas völlig anderes als H4 Empfänger.

Man kann früher in Rente gehen ohne krank zu sein und bekommt Abschläge bei der Rente.
Genauso kann man durch Krankheit in H4 rutschen, wenn man z.B. einen befristeten Arbeitsvertrag hat.
 
Alles an Sanktionen über 30% ist verfassungswidrig. Und selbst der Maximalsatz von 30% gilt nur unter Einschränkungen. Auch sind die fixen Zeiträume von 3 Monaten pro Sanktion so nicht zulässig, sondern dürfen eben nur solange aufrecht Erhalten werden, wie die Kooperation verweigert wird.

Das sind nicht einige Teile, sondern das nimmt den Jobcentern faktisch jegliche Drohkulisse. Wenn die Ämter weniger Arbeitslose wollen, müssen diese sich nun ins Zeug legen und dabei eben auch endlich wieder die grundgesetzlich verankerte Berufsfreiheit respektieren und nicht einfach Leute irgendwohin verfrachten, damit die Statistik stimmt.

Aber der Großteil der verhängten Sanktionen liegt doch ohnehin unter bzw. bis zu 30%, oder? Wenn jemand nur ca. 420€ im Monat zur Verfügung hat, sind auch bis zu 30% m.E. nicht gerade wenig, aber da fehlt mir jetzt zugegeben der Einblick in die alltägliche Arbeit von Jobcenter und Betroffenen (Einzelfälle mal ausgenommen). Meine Erfahrungen mit dieser Institution sind zwar nur aus zweiter Hand, aber auf mich wirkt das etwas schwarz und weiß gemalt.
 
@Aurelian Aber es wird sich jetzt erst belastbar und offensichtlich zeigen, wie die Menschen auf die seltsamen Beschäftigungsideen der Jobcenter reagieren werden, weil man jetzt auch wieder "nein" zu so manch schwachsinnigem Einfall eines Sachbearbeiters sagen kann.
 
Ich finde das Urteil des Bundesverfassungsgerichts ziemlich weise, weil es einen guten Mittelweg findet. Machen wir uns mal nichts vor, man braucht nicht mal selber betroffen sein oder jemanden kennen, der ALG II bezieht, um erahnen zu können, was für einen Schwachsinn sich die Jobcenter teilweise ausdenken, um Arbeitslose aus der Statistik zu schönen. Und gleichzeitig muss auch klar sein, dass es schlichtweg Leute gibt, die sich komplett verweigern und die müssen auch sanktioniert werden dürfen - 30% vom Regelsatz sind, wie Aurelian schon richtig sagt, eine ganze Menge Holz, wenn das monatliche Einkommen gerade mal bei 354 Euro (+ Miete) liegt.
 
Ich wollte nur mal anmerken (Urteil hin oder her), dass die Sachbearbeiter bei unserer Gemeinde einen ganz guten Job machen und scheinbar auch sehr nett sind, wie ich unmittelbar aus dem aller engsten Unfeld an mehreren Beispielen erfahren durfte. Aus anderen Gemeinden habe ich aber auch nicht ganz so Lustiges zu berichten.
Das Urteil befürworte ich und freue mich auch darüber, dass unser BV-Gericht funktioniert.
 
Aus anderen Gemeinden habe ich aber auch nicht ganz so Lustiges zu berichten.

Darüber hinaus ist es allerdings auch eine Tatsache, dass es rund um die Jobcenter auch zu gewaltsamen Übergriffen kommt und das regelmäßig. Eine solche Reaktion auf diese Entwicklung mit Sicherheitsmitarbeitern, Hausverbote und Anzeigenerstattungen gegen die Schwächsten und Mittellosen der Gesellschaft zeigt ganz deutlich, wie absurd "Sozialhilfe" im Krisenfall tatsächlich gehandhabt und aufgelöst wird. Nämlich durch Handling der Symptome und nicht durch die Beseitigung der Ursachen:

https://www.wz.de/nrw/wuppertal/so-...r-seine-mitarbeiter-vor-attacken_aid-46573975

Das Grundproblem ist die immer wiederkehrende Frage der Betroffenen ("Was soll ich denn jetzt machen?") auf die eben nur ein Schulterzucken von den Leuten folgt, die nach TvöD bezahlt werden und normalerweise nicht die Konsequenzen von gesetzlich reglementierten Entscheidungen ohne jeden Spielraum zu tragen haben, die diese Leute aussprechen müssen. Es sei denn, jemand dreht noch vor Ort im Rahmen eines solches bürokratischen Schicksalsschlags komplett durch und wird gewalttätig. :crazy
 
Frührentner beziehen in der Regel eine Erwerbsminderungsrente. Soll heissen diese sind krankheitsbedingt nicht in der Lage Vollzeit zu arbeiten. Das ist etwas völlig anderes als H4 Empfänger.

Dir ist aber schon klar, dass ca. 1/4 der 4,26 Millionen erwerbsfähigen Hartz-IV-Empfänger einer Erwerbstätigkeit nach gehen?
Ansonsten kann ich bei deiner Aussage nur sagen, dass du sie noch mal überdenken solltest. Das Klischee "Hartz IVler arbeiten nicht, fauels Pack" ist einfach unhaltbar.
 
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