Tagespolitik allgemein

Was sagt man eigentlich zu den sich immer weiter ausufernden Plagiatsvorwürfen unseres allzeit beliebten Heilsbringers und Boulevard-Liebling im Verteidigungsministerium?
Selbst die Einleitung der Doktorarbeit soll ja angeblich von der FAZ abgekupfert worden sein.

Was wird nun als nächstes geschehen?
Wird er seinen Doktortitel verlieren oder vielleicht nur das "summa"?
Wird das den Ruf Guttenbergs beeinflussen oder haben wir es hier immer noch mit unserem zukünftigen Kanzler zu tun?
Wie werden sich jetzt die Aktienkurse angesehener Haargelproduzenten verändern?

Der bekommt doch im Leben nict seinen Doktor weggenommen.
Dafür wird die "Bild" schon soreg.
In drei Wochen kräht kein Hahn mehr danach.

Mal eine Frage :
Hat hier irgendjemand etwas davon gehört daß Herr Guttenberg Kapitän zur See Norbert Schatz auf Rat der "Bild" hin seines Kommandos enthoben hat ?
 
Der bekommt doch im Leben nict seinen Doktor weggenommen.
Dafür wird die "Bild" schon soreg.
In drei Wochen kräht kein Hahn mehr danach.

Ich hoffe mal nicht. Der hat genauso für Betrügereien gerade zu stehen wie jeder andere Bürger auch. Ob nun "adlig" oder nicht. Aber wenn es da keinerlei Konsequenzen geben wird, bin ich auch irgendwie nicht überrascht :(

Mal eine Frage :
Hat hier irgendjemand etwas davon gehört daß Herr Guttenberg Kapitän zur See Norbert Schatz auf Rat der "Bild" hin seines Kommandos enthoben hat ?

Wenn dem so sein soll, bin ich sprachlos. Was hat die Bildzeitung da mit reinzureden. Da sollte man direkt mal schauen ob der gute Herr von Guttenberg dann nicht zufälligerweise eine Spende bekommen hat.
 
Ich hoffe mal nicht. Der hat genauso für Betrügereien gerade zu stehen wie jeder andere Bürger auch. Ob nun "adlig" oder nicht. Aber wenn es da keinerlei Konsequenzen geben wird, bin ich auch irgendwie nicht überrascht :(


Weißt du wieviele Leute bei der Doktorarbeit abschreiben bzw. "bescheissen" ?
Wenn Du denen allen den Doktor abnehmen würdest würde die Spezies Doktor sehr strak ausgedünnt werden.
Ich heiße das nicht Gut, aber es ist eben so.
Ausserdem muß man wohl immer irgendwo abkupfern, den so viele Themen wie es Doktoren gibt kann es kaum geben.


Wenn dem so sein soll, bin ich sprachlos. Was hat die Bildzeitung da mit reinzureden. Da sollte man direkt mal schauen ob der gute Herr von Guttenberg dann nicht zufälligerweise eine Spende bekommen hat.

Mir wurde das die Tage erzählt.
Die "Bild" hätte ihm geraten er müße jetzt so habdeln um sein Image zu pflegen.
Das Springerpack hat gerade bei der Union großen Einfluss, deshalb wäre es zumindest nicht unmöglich.
Ich wollte nur mal wissen,ob das noch andere gehört haben.
 
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Weißt du wieviele Leute bei der Doktorarbeit abschreiben bzw. "bescheissen" ?
Wenn Du denen allen den Doktor abnehmen würdest würde die Spezies Doktor sehr strak ausgedünnt werden.
Ich heiße das nicht Gut, aber es ist eben so.
Ausserdem muß man wohl immer irgendwo abkupfern, den so viele Themen wie es Doktoren gibt kann es kaum geben.
Im Bereich Jura kann das sogar stimmen.
Es ist ja auch nichts dabei sich in seiner Arbeit auf andere zu beziehen. Nur muss man eben im Text oder durch Fußzeilen klar deutlich machen, was von einem selbst stammt und was von anderen zitiert ist.
Gerade als Jurist sollte man Vorschriften und korrekte Vorgehensweisen verinnerlicht haben.

Diese Sache mit der Doktorarbeit mag für ihn letztlich nur ärgerlich sein, er wird wahrscheinlich lediglich für ein paar Wochen etwas schlechte Presse bekommen, aber da keine Wahl ansteht hat es sich dann bald auch wieder. Wirklich beschädigen tut er dabei vor allem seine Universität.


Wenn aber das mit dem Kapitän stimmt, dann beschädigt er sogar gleich den Posten als Verteidigungsminister.
 
Wie hat ein Bayreuther Student auf die Frage eines Reporters geantwortet? "Es wird schwerer sein, eine Doktorarbeit zu finden die nicht abschreibt."

Damit ist eigentlich genug gesagt.
 
Wie hat ein Bayreuther Student auf die Frage eines Reporters geantwortet? "Es wird schwerer sein, eine Doktorarbeit zu finden die nicht abschreibt."

Damit ist eigentlich genug gesagt.

Das legt aber entweder kein sehr gutes Licht auf die Uni Bayreuth oder kein sehr gutes Licht auf die Profession des Juristen (dessen Ruf ist aber sowieso kaum noch weiter abzusenken :p).

Wobei ich es bei Jura ja noch verstehe, da kann man das Rad nicht neu erfinden.
Jedoch sollte man wenigstens so viel Hirn haben die Dinge in eigenen Worten wiederzugeben und entsprechend in der Arbeit kenntlich zu machen und nicht 1:1 aus anderen Texten rauszukopieren. Das ist einfach nur dämlich ohne Ende.

Meine Vermutung ist, dass Guttenberg das gar nicht erst geschrieben hat, sondern einen anderen hat schreiben lassen und dabei an den Falschen geraten ist. Wobei das nicht rauskommen wird, weil das strafbar wäre.
 
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Ich finde es ein wenig befremdlich, dass hier auf "vergessenen" Fußnoten rumgeritten wird, denn erwiesen ist doch mittlerweile, dass wirklich ganze Textpassagen 1:1 kopiert wurden (ob nun mit Fußnote oder ohne). Ist nicht der Sinn einer Doktorarbeit aber, das Gelesene / Gelernte / Recherchierte ausschließlich in eigenen Worten wiederzugeben?
Ich kann doch nicht sagen: Hier sind 450 Seiten Arbeit, aber 200 davon hab ich nur kopiert.
Und dann soll sowas auch noch summa cum laude sein.
Naja, vielleicht denke ich da zu naiv.
 

...die Universitäten...oder der romantisch verklärte Blick!

Wobei ich es bei Jura ja noch verstehe, da kann man das Rad nicht neu erfinden.

Außer bei den Geistes- und Sozialwissenschaftes wird es allgemein schwer was bahnbrechendes abzuliefern. Geschichte bietet sich aber noch sehr an!
Bei den Naturwissenschaften fällt das noch mehr ins Gewicht, weil die Arbeiten eine eher geringe Länge habe.
 
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Das mit gutenberg is ein bissel merkwuerdig...
Wie lange hat er. Seinen abschluss und dann sollen die jetzt erst betruegereien endeckt haben... Ziemlicher bloedsinn wenn ihr mich fragt.
Nur weil er sein ding durchzieht und mal sagt was phase ist! Ist ne ziemliche schweinerei was da abgezogen wird!
 
...die Universitäten...oder der romantisch verklärte Blick!

Für jeden Normalsterblichen gibts jedenfalls ein Durchgefallen, wenn er sich so etwas getraut. Bereits bei einer einfachen Hausarbeit. Gab es bei uns jedenfalls schon.

Beim Normalsterblichen fällt es nur nicht so auf, weile keiner nach bestandener Doktorarbeit diese noch einmal nach formalen Kriterien durchforstet und wenn er klever genug ist ausländische Quellen zu kopieren man bei der Überprüfung nicht auf den Betrugsversuch stößt. Denn die standardmäßig eingesetzte Software kann m.W. bislang noch nicht übersetzen.

Außer bei den Geistes- und Sozialwissenschaftes wird es allgemein schwer was bahnbrechendes abzuliefern.
Eine Doktorarbeit muss auch nicht bahnbrechend sein.
Aber eine Doktorarbeit hat i.d.R. den Anspruch dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zu dienen. Bei Geistes- und Sozialwissenschaften wird darum häufig zumindest eine empirische Studie eingebunden. Was glaubst du warum Studenten selbst in mathefernen Studiengängen Statistik rauf und runterlernen?

Es ist ja auch Niemandem verboten andere Autoren in seine Arbeit miteinzubeziehen. Man muss sie nur nennen! Man darf nur nicht 1:1 kopieren sondern sollte auf Basis der Vielzahl an Literaturmeinungen eine eigene Denkleistung erbringen! Das ist doch nicht zu viel verlangt, dafür muss man noch lange kein Einstein sein.
Aber wenn man noch nicht einmal das hinbekommt...

Bei den Naturwissenschaften fällt das noch mehr ins Gewicht, weil die Arbeiten eine eher geringe Länge habe.

Naturwissenschaften haben den klaren Vorteil, dass sie experimentell messbaren oder mathematisch nachvollziehbaren Erkenntnisgewinn schaffen. Da braucht man keine 500 Seiten voller Fußnoten, sondern nur eine Reihe klever konstruierter Formeln oder einen klar beweisbaren Zusammenhang von Gen X mit Y...


EDIT: Läuft die Argumentation jetzt eigentlich wirklich auf ein kindisches "Aber die anderen tun das doch auch...Warum darf ich dann nicht".
Bei mir hätte das noch nicht einmal als Kind bei meiner Mutter gezogen und damit wollen die Guttenberg-Fans jetzt punkten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke da auch das in 3 Wochen davon nicht mehr viel zu hören sein wird.
Das mag zwar nun unangenehm sein für ihn, aber besser jetzt als zu einer Wahl,
ein Schlem der böses dabei denkt. :D
 
Jeder, der einen Hochschulabschluss anstrebt, ist sich der Tatsache bewusst, dass fehlende Quellenangaben erstens Schlamperei und zweitens eine Urheberrechtsverletzung sind.

Jemand, der auf diese Art "wissenschaftlich arbeitet", ist als Chef der Bundeswehr nicht tragbar. Wer weiß, was der sonst noch alles anstellt, um Ergebnisse zu erzielen? Der Mann ist politisch ruiniert.
 
Man muss sie nur nennen! Man darf nur nicht 1:1 kopieren
Sogar das darf man.
Nein darf man nicht. Es gibt Dozenten die lassen einen schon wegen Plagiaten durchfallen. Egal ob in Essay, Hausarbeit und in den größeren wissenschaftlicheren Arbeiten auch nicht. Die meisten kontrollieren inzwischen auch ob man nicht aus dem Internet abgeschrieben hat und ähnliches. Und es gibt massive Abzüge wenn man vergisst Quellen anzugeben.

Abschreiben von längeren Passsagen geht außerdem gar nicht. Selbst wenn man es als "Zitat" angibt.
Selbst wenn man nur etwas umschrieben hat was ein anderes gesagt hat muss man es in seine Quellen angeben, weil schon das als Plagiat zählt.
 
Nein darf man nicht.

Du willst mir also sagen, dass man nicht zitieren darf. :verwirrt:
Solange Du ein Zitat als Aufhänger nimmst und nicht deine Thesis nicht mit einer zitierten Synthesis schließt, ist die länge des Zitats unerheblich. Ob es aber sinnvoll ist ein ellenlanges Zitat in deine Arbeit zu schreiben ist eine andere Sache.
Und einer der größten Fehler den man machen kann ist, nicht richtig zu zitieren und dumm drum herum labern. Den wenn etwas geregelt ist in Dissertationsordnungen dann das korrekte (!) zitieren. Und dazu gehört bei wörtlichen Zitaten nun mal, dass man 1:1 kopiert.
 
Es besteht aber ein unterschied ob man Zitiert oder einfach nur abschreibt.
Wenn ich über ein Buch schreibe, Beispielsweise Kafkas Proceß und dann auf die Torwächterstelle eingehe und zum besseren Verständnis die ganze Passage zitiere (das sind etwa einanhalb bis zwei Seiten) geht das wohl so noch in Ordnung. Aber nicht wenn ich aus einer anderen Dissertation darüber abschreibe, da kann man nicht einfach ne halbe Seite lang zitieren, das ist dann abschreiben ob man es als Zitat angibt oder nicht. Die meisten Dozenten würden dafür Punkte abziehen.
Wenn man sich aber diese Dissertation als Quelle nimmt und praktisch in "erzählter Rede" wiedergibt, oder ein paar Sätze unabhängig von einander wörtlich zitiert was derjenige gesagt hat und dann noch die entsprechenden Stelle angibt dann ist das kein Plagiat im eigentlichem Sinne, solange man dann noch seine Thesen und Argumente darum herum aufbaut.

1 zu 1 Kopieren darf man also unter keinen Umständen. Da ja etwas neues geschaffen werden soll. Da kann man auch nicht einfach Zitat an Zitat reihen.
Und der Herr von und zu Guttenberg hat mehrere Seiten seiner Dissertation bei anderen abgeschrieben. Nicht nur falsch zitiert oder plagiiert.
 
Ist denn jetzt überhaupt geklärt um welchen Umfang es wirklich geht? Ich höre immer nur, er hat Passagen nicht als Zitat gekennzeichnet, und dass da ein bestimmter Artikel ist, der zwar im Literaturverzeichnis steht, aber nicht im Text gekennzeichnet wurde, usw...

Für mich ist da noch nicht ganz klar, ob es sich da um absichtliches Abkupfern handelt oder schlicht und einfach um einen peinlichen Fehler beim Korrekturlesen, wo man diese Angaben übersehen hat.

Für die Doktorarbeit an sich ist das vielleicht irrelevant, aber für die ganzen aktionistischen Rücktrittsforderungen momentan schon.
 
Den Anspruch hat jede wissenschaftliche Arbeit, erfüllen tun ihn nur wenige. Die Doktorarbeit dient eher dem Nachweis des wissenschaftlichen Arbeitens an sich.
Das ist dann aber kein summa cum laude Wert.

Je nach Gepflogenheiten des Fachs kann man Guttenberg ja einfach neu einstufen. Rite reicht ja auch. :p

EDIT: Wir sprechen hier natürlich von reinen Theoriearbeiten vergleichbar zu der von Guttenberg.

Du willst mir also sagen, dass man nicht zitieren darf. :verwirrt:

Zitate müssen dann aber im Text als Zitate gekennzeichnet werden.
Und diese sollten eben höchstens als Aufhänger dienen bzw. das Zitat an sich sollte irgendwie einen Sinn machen. In Jura könnte ich mir vorstellen, dass man Gesetzesteile oder Urteilssprüche oder Meinungen hoher Richter oder aus dem jeweiligen Ministerium 1:1 zitiert, um seine Argumentation zu untermauern, oder zur Hinführung an ein Thema ein nettes Zitat voranstellt.
Argumentationen oder Textstellen ungekennzeichnet 1:1 kopieren ist aber ein No-Go. Längere 1:1 Zitate werden dann häufig auch vom Umfang der Gesamtarbeit subtrahiert.

Es müssen ja selbst nicht wortwörtlich übernommene Fremdgedanken gekennzeichnet werden.


Dass manch einer in der Vergangenheit bei Werken von mehreren hundert Seiten trotz Abschreibens durchkam, ist kein Grund die Standards wissenschaftlichen Arbeitens neu zu definieren. Man hat ja immer zwei Alternativen: Einsatz und Zeit investieren, Faulheit und hoffen nicht erwischt zu werden. Wer auf Faulheit setzt darf sich dann aber im Nachhinein nicht beklagen, wenn er doch irgendwann einmal erwischt wird.

Oberon schrieb:
Ist denn jetzt überhaupt geklärt um welchen Umfang es wirklich geht?

Plagiate ? GuttenPlag Wiki

Hier findet sich eine Übersicht aller bisher veröffentlichter Teile. :p
 
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