Tagespolitik allgemein

Bernie Sanders zieht sich aus dem Wahlkampf um das Amt des US-Präsidenten zurück.

https://www.spiegel.de/politik/ausl...bt-auf-a-7faac3c0-8ac1-440f-a308-4b18348b891b

Das ist total bitter für die Welt.

Das wird für die Demokraten wenn sie Glück haben, dieses Jahr genau so enden wie 2016 wenn nicht sogar noch deutlicher zugunsten von Trump.

Selbst wenn Biden gewinnt, was derzeit offen ist, wären das mindestens 4 weitere verlorene Jahre. Jahre, die wir eigentlich nicht haben.

Ich bin Sympathien für den "demokratischen Sozialismus" gewiss unverdächtig und hab aus meiner Antipathie gegen Sanders und seine Opfermentalität und Selbstinszenierung als Messias der 99% nie einen Hehl gemacht, aber ob er das größere Übel als Trump gewesen wäre, will ich dann doch bezweifeln.

Gerade er hat immer wieder deutlich gemacht, dass es um die Bewegung geht. Dementsprechend war auch seine Wahlkampagne genau das Gegenteil zu Trump in dem er eben nicht dauernd Ich, ich, ich gesagt hat.

- Außenpolitisch ist Biden weitaus weniger isolationistisch und blauäugig gegenüber autokratischen Staaten

Sanders war der einzige Kandidat, der zum Beispiel mal die UN in die Debatten eingebracht hat.
Blauäugig ist er gewiss nicht.
 
Was m.E.n. ein sehr großes Problem der Demokraten ist, ist ihr Mangel an guten Personal.Das ist allerdings schon länger zu beobachten. Nur unterbrochen durch die erfolgreichen Äras Clinton und Obama. Was hatten die Demokraten alles an großen Präsidenten hervor gebracht.Franklyn D. Roosevelt, John F. Kennedy,William J. Clinton,Barack H. Obama.usw.usf. Ich laß ja selten ein gutes Haar an einem US-Präsidenten.
Alle diese Leute standen für etwas und hatten Charisma. Clinton war der erste US-Präsident seit langem der einen Haushaltsüberschuss zustande brachte und wäre mit Sicherheit wieder gewählt worden wenn es möglich gewesen wäre. Und was kam dann ? Da wurden Leute ins Rennen geschickt wie Al Gore, der Ketchup-Lui John Kerry oder Hillary Clinton.
Die Ära Obama konnte die Misere(die eigendlich bereits mit James E. Carter begonnen hatte) noch einmal mit 8 erfolgreichen Jahren unterbrechen. Wobei Obama m.M.n. bei seiner ersten Wahl das Glück hatte das die bevölkerung nach den 8 katastrophalen Jahren der Ära George W. Bush. jn einen Wandel wollte.
Und dann kam der letzte Wahlkampf. Wahrscheinlich hätte sogar ein Besenstiel gegen Donald J. Trump gewonnen. Nur nicht Hillary Clinton.
Und heute hatte man die Wahl zwischen dem Salonbolschewisten Berny Sanders und dem "müden Joe" Biden. Und Biden wird es wohl werden.
Ich fürchte Trump wird ihn zum Frühstück verspeisen.
 
Der "müde Joe". :roflmao:
Ja, ich fürchte auch Trump wird Biden in der Luft zerreißen. Er wird wahrscheinlich zu 100% auf Bidens Ukraine-Affäre abzielen, was von seinen eigenen Affären ablenkt.
Die einzige Hoffnung, neben der zu langsamen Corona-Eindämmung, ist, dass Trump vielleicht keine Lust mehr hat auf den Job? Teilweise wirkt er auf mich etwas lustlos und als ob ihm der Job fast ungewollt in den Schoß gefallen ist.
 
Die einzige Hoffnung, neben der zu langsamen Corona-Eindämmung, ist, dass Trump vielleicht keine Lust mehr hat auf den Job? Teilweise wirkt er auf mich etwas lustlos und als ob ihm der Job fast ungewollt in den Schoß gefallen ist.

Ich gehe auch von einem Sieg Trumps aus. Für Corona ist das meiner Ansicht nach aber egal, weil die Amtseinführung erst Ende Januar ist. Bei der Geschwindigkeit ist die Pandemie in den USA entweder vorbei, oder es ist alles zu spät.
 
Mir entzieht sich irgendwie die Grundlage für die passiv-fatalistische Haltung, die aus einigen dieser Aussagen herausklingt. Das größte Problem der Demokraten sind nicht ihre Kandidaten, sondern die special snowflakes unter ihren Wählern, die ständigen "Reinheitstests" und die zunehmende Radikalisierung der Republikaner, die seit dem Aufstieg der Tea Party immer häufiger nicht mehr staatstragend und kompromissbereit, sondern radikal, destruktiv und polarisierend auftreten.

Anders formuliert: Ein Kandidat der Demokraten kann "perfekt" sein - jung, dynamisch, charismatisch, revolutionär, 200% frei von echten oder vermeintlichen Skandalen, und selbst dann finden sich noch genügend Leute, die irgendein Haar in der Suppe finden und lieber nicht wählen gehen als einen vielleicht etwas biederen oder trockenen Kandidaten, der dafür aber gute Sacharbeit leistet und positive Reformen anstoßen könnte. Die Republikaner haben das Problem nicht - trotz einiger "never Trump"-Leute gelingt es da regelmäßig, die Wähler an die Wahlurne zu kriegen, und sei der Kandidat noch so fragwürdig.

Da wurden Leute ins Rennen geschickt wie Al Gore, der Ketchup-Lui John Kerry oder Hillary Clinton.

Was genau sind jetzt die Kritikpunkte an diesen Kandidaten? Al Gore zählt zu den US-Politikern, die früh die Bedeutung des Klimawandels erkannt haben, John Kerry war ein großer Befürworter einer besseren internationalen Zusammenarbeit in Krisenfragen, der zudem während seines Wahlkampfs viele Kleinspender für sich begeistern konnte und ein erfolgreicher Unternehmer war (ohne ein halbes Dutzend Pleiten und fragwürdige Geschäftspraktiken), und Hillary Clinton konnte trotz der jahrzehntelangen Schmutzkampagne ihrer Gegner mit Forderungen wie Erhöhung des Mindestlohns, höheren Steuern für Wohlhabende und dem Verweis auf ihre langjährige Erfahrung im Staatdienst die Mehrheit der Wähler von sich überzeugen. Dass es Donald Trump mit seinem gnadenlosen Populismus gelungen ist, sie zu schlagen, ist weniger ein schlechtes Urteil über die Demokraten als ein schlechtes Urteil über die Republikaner und Teile ihrer Wähler.

Was den "müden Joe" angeht, so zeigt sich in dieser Bezeichnung erneut eines: Donald Trump ist sehr clever darin, seine Gegner zu demontieren und an die niedersten Instinkte seiner Landleute zu appellieren und zu "unterhalten", aber sehr schlecht darin, Probleme und Krisen zu lösen - siehe die aktuelle Lage. Da ist mir persönlich ein Politiker, der sich ein paar Mal bei öffentlichen Auftritten verhaspelt (weitaus weniger schlimm als oft dargestellt), aber eher ruhig und bedächtig auftritt als lautstark, prahlerisch und der oberflächlich und vernünftige Vorschläge hat, weitaus lieber.

https://www.cnbc.com/2020/04/09/bid...care-and-student-debt-as-job-losses-soar.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Was genau sind jetzt die Kritikpunkte an diesen Kandidaten? Al Gore zählt zu den US-Politikern, die früh die Bedeutung des Klimawandels erkannt haben,.

Das war es aber i.m.A. auch schon. Mehr hatte er nicht zu bieten. Und das Thema war damals noch nicht unbedingt DAS Thema der US-Bürger.

John Kerry war ein großer Befürworter einer besseren internationalen Zusammenarbeit in Krisenfragen, der zudem während seines Wahlkampfs viele Kleinspender für sich begeistern konnte und ein erfolgreicher Unternehmer war (ohne ein halbes Dutzend Pleiten und fragwürdige Geschäftspraktiken),

Auch hier hatten wir einen Bewerber der zwar ein erfolgreicher Unternehmer war,aber einen eher blassen Eindruck als Politiker erweckte. Was er später m.M.n. nach auch als Aussenminister zeigte. Der war gegen George W. Bush ein sehr schlechter Kandidat. Und gerade die internationale Zusammenarbeit in Krisenfragen kümmert die Bürger in den USA eher wenig. Dort erwartet man in der Mehrheit das sich die Welt nach den USA richtet.

Hillary Clinton konnte trotz der jahrzehntelangen Schmutzkampagne ihrer Gegner mit Forderungen wie Erhöhung des Mindestlohns, höheren Steuern für Wohlhabende und dem Verweis auf ihre langjährige Erfahrung im Staatdienst die Mehrheit der Wähler von sich überzeugen.

Es gab sehr wohl warnende Stimmen die befürchtet haben das Hillary Clinton in großen Teilen selbst der demokratischen Wählerschaft nicht gut ankommt. Und jeder in den USA weiß das es eben nicht auf die Mehrheit aller Stimmen ankommt sondern auf die Mehrheit der von den Staaten gestellten Wahlmänner und Frauen.

Was den "müden Joe" angeht, so zeigt sich in dieser Bezeichnung erneut eines: Donald Trump ist sehr clever darin, seine Gegner zu demontieren und an die niedersten Instinkte seiner Landleute zu appellieren und zu "unterhalten", aber sehr schlecht darin, Probleme und Krisen zu lösen - siehe die aktuelle Lage. Da ist mir persönlich ein Politiker, der sich ein paar Mal bei öffentlichen Auftritten verhaspelt (weitaus weniger schlimm als oft dargestellt), aber eher ruhig und bedächtig auftritt als lautstark, prahlerisch und der oberflächlich und vernünftige Vorschläge hat, weitaus lieber.

Dir mag er lieber sein. Aber Trump weiß wie die Show zu laufen hat. Und die USA lieben die Show.
Und Trump wird es verstehen auch die Corona-Krise zu seinen Gunsten zu nutzen.
In Zeiten solcher Krisen sind es fast immer die Regierungen die Punkte sammeln.
 
Trump hat den Wahlkampf durchgespielt, ist maßgeblich daran beteiligt wie Wahl und Politik im 21. Jahrhundert läuft. Fronten aufbauen und sich dahinter verschanzen ist die Devise, daran zerschellen auch noch so schlechte Wirtschaftskennzahlen und Skandale.
Die Demokraten werden die Wahl gewinnen, Trump landet im Weißen Haus und darf noch 4 weitere Jahre enttäuschen und eskalieren.
 
Dir mag er lieber sein. Aber Trump weiß wie die Show zu laufen hat. Und die USA lieben die Show.
Und Trump wird es verstehen auch die Corona-Krise zu seinen Gunsten zu nutzen.
In Zeiten solcher Krisen sind es fast immer die Regierungen die Punkte sammeln.

Zumal Biden auch noch eine ziemlich große Angriffsfläche bietet und Biden selbst nicht wirklich viel austeilen kann, da er ja selbst genug Leichen im Keller hat.

Ich bin der Meinung das Biden die Dümmste Wahl war die die Demokraten treffen konnten.
 
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