Tagespolitik allgemein

@Clyde
Was ich mal nicht hoffen will ist das es der ukrainischen Führung zu wohl wird wie seinerzeit Saakaschwili. Klar kann sie sich dieses Ultimatum nicht bieten lasssen,aber man sollte mit eigenen militärischen Maßnahmen sehr vorsichtig sein.
Übrigens soll Janukowitsch in einem Brief an Putin einen Militärschlag gegen die Ukraine gefprdert haben.

Das denke ich auch, aber wer weiß ob dort noch die Vernunft oder schon die Hardliner, auf beiden Seiten, das sagen haben - die Bereit sind für eine fixe Idee Menschen zu opfern.

p.s.: Sry das ich so spät antworte, lieg mit ner elenden erkältung flach, komm kaum zum lesen hier, geschweige denn zum antworten weil mein Hirn einfach nicht machen will^^
 
Wäre es übertrieben, Putin als derzeit mächtigsten Mann der Welt anzusehen? Mir kommt es in der aktuellen Krise so vor er könne machen was er will und die anderen können nur zusehen. Vor allem aus den USA kommt ja nix zur Zeit
 
Was sollte aber auch von den USA kommen, was Putin wirklich weh tun würde (und nicht gleich einen Weltkrieg oder einen neuen kalten Krieg auslösen würde)?

Auf der anderen Seite könnte man sagen, dass ein Putin auch nichts gegen die USA unternehmen könnte, wenn diese sagen wir mal, in Mexiko einmarschieren würden. Was natürlich ein blödsinniges Szenario ist.
 
EDIT:// Ich habe gerade mal im Spiegelforum mitgelesen

An dieser Stelle möchte ich mal eindringlich vor den "Meinungen" in den Kommentarbereichen der Online-Zeitungen warnen. Da steht überproportional viel extremistischer Schrott jedweder Fasson drin. Dagegen ist dieser Thread ein wahrer Hort der Vernunft und des Miteinanders trotz gegenläufiger Meinungen.
 
1. Die Krim gehörte lange niemanden, sondern war ein Wanderpokal, der von einer Macht zur nächsten ging, von einem Volk zum andern.

Seit 1440 bis zum Ende des 18.Jahrhunderts gehörte die Krim den Krimtartaren, deren Staat sich Krim-Khanat nannte. Richtig ist natürlich, dass dieser Staat ziemlich bald zwischen Osmanischem Reich und Russland hin- und hergeschoben wurde - wenn man aber von irgendwelchen Besitzansprüchen reden will, hätten die wohl viel eher die Krimtartaren, als die russische Ethnie auf der Krim.

...die Ukraine bekam diesselbige erst 1954 von Chrustschow "geschenkt", da dieser wohl nie mit dem Zusammenbruch der UdSSR gerechnet hätte.

Kommt noch dazu, dass der gute Nikita selber seine Kindheit und Jugend in der Ukraine verbracht hat. Vielleicht gab's da also auch gewisse Sympathien. ;)

2. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung dort sind Russen, die Region ist schon seit langen autonom, es gelten mehrere Amtssprachen; vorwiegend russisch,aber auch tatarisch, ukrainisch etc.

Tut mir leid, aber dieses Argument finde ich einfach hanebüchen. Folgt man dieser Argumentation könnte praktisch jeder Vielvölkerstaat zerschlagen werden und komischerweise, bedient sich in jüngerer Zeit auch nur Russland dieser Rechtfertigung. Ungeachtet dessen, dass man in Tschetschenien gewütet hat, wie die Berserker, als die Tschetschenen keinen Bock auf Russland hatten.

Nachdem in der Ukraine nun auch rechte bis rechtsextreme, faschistische Kräfte in die Regierung gekommen sind, welche sogleich die Autonomie aufheben, russisch als Amtssprache abschaffen wollen...

Das es wohl eher eine schlechte Idee war, praktisch als erste Amtshandlung das Russische als Amtssprache abzuschaffen, davon sind vermutl. mittlerweile auch alle Leute auf dem Maidan überzeugt (vielleicht mit Ausnahme der Nationalisten).

...und Parolen wie "Die Ukraine den Ukrainern. Russen raus. Nieder mit der moskaufreundlichen jüdischen Verschwörung" skandieren, würde ich mich als Russe auch dementsprechend angepinkelt bzw. sogar bedroht fühlen.

Ich erinnere mich noch sehr, sehr gut - das ist so lange auch nicht her - da wurden in Russland, Minderheiten aus dem eigenen Land von Rechtsradikalen durch die Stadt gejagt und auf's Übelste vermöbelt. Ganz zu schweigen davon, das der Staat auch noch mit seiner Gesetzgebung die Hatz auf Homosexuelle fördert. Rechtsradikale, die homosexuelle Männer unter Vorwand irgendwohin locken, um diese dann zu demütigen, zu foltern und das ganze dann auch noch per Video ins Internet zu stellen.

So betrachtet ist die Ukraine also der ursprüngliche Agressor, so wie es auch in Georgien lief (auch Südossetien und Abchasien hatten Autonomierechte, welche der georgische "Übervater" Sakaschwilii einzukassieren versuchte.).

Südossetien und Abchasien hatten, meines Wissens, nie auch nur einen ähnlichen völkerrechtlichen Status, wie es die Krim hat. Es gibt keine Zweifel, dass sie deshalb zu Georgien gehörten und eigentlich auch immer noch gehören. Zu dem Teil mit der Ukraine als Aggressor sage ich mal nichts, außer vielleicht: es stehen keine ukrainischen Marineinfanteristen auf russischem Staatsgebiet.

3. Es ist Fakt, dass die USA und deren getreue Vasallen und Speichellecker in Form von Nato und EU schon jahrelang versuchen, Russland immer mehr einzukreisen, und deren Interessenssphäre und Einfluss zu beschneiden.

Wenn du mich fragst: vollkommen zurecht. Ein Staat der die rudimentärsten Rechte nur achtet, wenn es seinem Despoten gerade in die Tüte passt und der sich die Verfassung immer wieder so zurecht schreibt, dass betreffender Despot auch an der Macht bleiben darf, darf keinen Einfluss haben.

Würdet ihr zulassen, dass ein Bündnis, das schon seit Ewigkeiten euch als das Reich des Bösen, den Erzfeind usw. bezeichnet und stets durch Rechtsbrüche wie zb. Raketen vor eurer Haustür (Türkei, Deutschland etc.) euch bedroht hat, während euch diesselben Rechte (Raketen in Kuba zb.) stets mit Gewalt- und Kriegsandrohungen verweigert wurden, und euch stets schlecht gesonnen war, nun noch ein Stück mehr vor eurem Land ausbreitet ???

Wirklich jetzt? Und was ist z.B mit dem Berlin-Ultimatum? Oder, dem Prager Frühling? Oder dem 17.Juni 1953? Das waren natürlich alles Taten aus dem Reich des Guten. Von Gulags nicht zu sprechen und bis heute erkennt Russland den Holodomor nicht als Völkermord an (Deutschland ironischerweise auch nicht).

Noch dazu die schlecht verschleierten agressiven Akte wie zb. die Raketenabwehr in Polen, Tschechien etc., die nur dazu da sind um ungestraft Erstschläge ausführen zu können im Kriegsfalle, ohne die Vergeltung abbekommen zu können.

Natürlich.

Da kann Kltischko ja mit ihm um die Krim boxen:D

Ich setze mein Geld auf Putin, den alten Judoka.

Für die Menschen dort sicherlich voll in Ordnung - generell wird es aber immer um (geo)politische und eigene Interessen gehen - Hier wird das Geld wohl nicht aus Wohltat gegeben.. Je mehr Geld man in Länder pumpt, umso mehr Einfluss verschafft man sich auch dort.

Das ist doch aber auch nichts Neues, vor allem, weil Russland sich darauf selbst sogar noch am besten versteht. Stichwort: Gas. Und gerade bei Tschernobyl dürfte das Interesse an irgendwelchem Einfluss noch am geringsten sein; ich denke, dass ist schlichtweg die Angst, was passieren könnte, wenn man nicht dafür sorgt, dass der Sarkophag dicht bleibt.

Die Ukraine ist hier in diesem Fall nur ein Spielball größerer Mächte.

Die Illuminaten? :D

Ferner hat die Nato durch ihren Einsatz im Kosovokrieg (Unterstützung von Paramilitär durch massivste Luftschläge) OHNE UN-Mandat einen Präzendenzfall geschaffen - jetzt hat Russland eine ähnliche Situation (Nur ohne Krieg und Toten) und wird dafür von aller Welt geschasst :konfus: . Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.

Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass im Kosovo, Menschenrechtsverletzungen allererster Güteklasse begangen wurden. Wieso man hierbei ständig von einem Präzedenzfall spricht, ist mir wirklich schleierhaft. :rolleyes:
 
Das denke ich auch, aber wer weiß ob dort noch die Vernunft oder schon die Hardliner, auf beiden Seiten, das sagen haben - die Bereit sind für eine fixe Idee Menschen zu opfern.

Es ist immer gefährlich wenn die Hartliner schon das sagen haben. Es bleibt zu hoffen daß aber auch bei denen die vernunft siegt. In Kiew sollte man Moskau nicht übergebühr provozieren. Aber auch Moskau soll es nicht übertreiben.
Es ist ja nun so das die Krim ob es passt oder nicht Teil des ukrainischen Staatsverbandes ist. Und eine Loslösung von diesem kann nur dann Rechtens sein,Volksabstimmung hin oder her,wenn Kiew sie auch rechtlich aus seinem Stzaatsverband entläßt.
Aber auch der Westen muß hier langsam begreifen daß man es mit der Einkreisung Russlands etwas stark übertrieben hat. Fast keines der Versprechungen im Zuge der Wende ist eingehalten worden.
Die NATO ist immer weiter an Russlands Grenzen ran gerückt. Siehe Baltikum,Polen usw.In den ehemaligen asiatischen Sowjet-Republiken entsteht eine US-Basis neben der anderen.
Verstehe mich richtig,ich habe vollstes Verständnis für diese Staaten und deren Völker. Die haben jahrhunderte unter zaristischer/bolschewistischer Herrschaft und Unterdrückung gelitten. Denen reicht es für alle Zeit. Und die NATO ist ein starker Schutzschirm.
Aber auch Moskau hat ein gewißes Schutzbedürfnis.
Da instaliert man in Ost-Europa diesen Raketenschild(wenn auch dessen militärische Wirkung weit überschätzt wird) der eindeutig gegen Russland gerichtet ist und nicht wie behauptet gegen den Iran. Und wenn Russalnd zu dessen Abwehr Iskander Raketen nach Kaliningrad verlegt wird von einer Provokation von Seiten Russland gesprochen.
Wir erinnern uns das ein wildgewordener US-Präsident im Jahre 1962 die ganze Welt in einen Atomkrieg stürzen wollte weil auf Kuba sowjetische Atomraketen stationiert werden sollten.
Wie lange hätten am in Moskau noch eine Vorwarnzeit wenn z.B. NATO-Raketen in der Ukraine stehen würden ?Da kann Moskau nicht tataenlos zusehen.
Dem gegenüber steht natürlich das Recht eines jeden souverränen Staates(hier die Ukraine) sich seine Verbündeten selber zu suchen.Dieser Fakt ist natürlich unbestreitbar.
Kurz gesagt,es ist eine Zwickmühle.

Übrigens war gestern im ARD-Brennpunkt eine gute Stellungnahme des Aussenministers von Luxenburg zu hören.

p.s.: Sry das ich so spät antworte, lieg mit ner elenden erkältung flach, komm kaum zum lesen hier, geschweige denn zum antworten weil mein Hirn einfach nicht machen will^^

Kein Ding.
Gute Besserung :)

Kommt noch dazu, dass der gute Nikita selber seine Kindheit und Jugend in der Ukraine verbracht hat. Vielleicht gab's da also auch gewisse Sympathien. ;)

Nikita Sergejewitsch Chrustschow war ein Ukrainer.Er ist nicht nur dort geboren sondern war ein echter Ukrainer.
EDIT. Sorry,er wurde natürlich in Kalinowka in Russland geboren. Er war aber Ukrainer.

Wieso man hierbei ständig von einem Präzedenzfall spricht, ist mir wirklich schleierhaft. :rolleyes:


Weil man sich trotzallem über das Völkerrecht hinweggesetzt hat und ohne UNO-Mandat einen Angriffskrieg geführt hat und einen Teil eines Staats von diesem Staat abgetrennt hat. Und seinen
die Motive noch so gutgemeint gewesen, es war gegen das Völkerrecht.
Und Russland bezieht sich wie schon damals vorhergesagt jetzt auf ähnliche Argumente mit dem Verweis auf das Kosovo.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na da hat Jedihammer schon für mich geantwortet - ich habe dem nichts hinzuzufügen.

Ich möchte aber auf ein Interview von Peter Scholl-Latour hinweisen, das mir sehr gut gefallen hat. Er nimmt dort auch Bezug auf die Situation in der Ukraine bzw. auf der Krim.

Peter Scholl-Latour: Interview zu seinem 90. Geburtstag | Politik

Hier der Auszug zur Ukraine

Peter-Scholl-Latour zur Ukraine-Krise

Derzeit beunruhigt der Ukraine- und Krim-Konflikt die Welt. Droht ein neuer Krieg in Europa?

Wer soll diesen Krieg denn führen? Etwa die EU? Und mit welcher Armee denn? Nein, das ist absurd. Diese Gefahr besteht nicht.

Und was ist mit einem Krieg zwischen Russland und der Ukraine?

Auch unwahrscheinlich.

Was halten Sie von der Empörung und auch der Wut, mit der westliche Politiker auf die Ereignisse in der Ukraine reagieren?

Völlig überzogen, unrealistisch und von Voreingenommenheit gegenüber Russland geprägt. Vergessen wir nicht: Weder die derzeitige Kiewer Regierung noch der Präsident sind legitimiert. Auch ich halte wenig von dem gestürzten Präsidenten Janukowitsch. Der rechtmäßige Präsident der Ukraine ist er dennoch. Und was die Amerikaner anbelangt: sie sollten nicht zu laut tönen. Sie haben schon dreimal rote Linien gezogen und nicht eingehalten.

Die Krim ist faktisch russisch besetzt, in der Ukraine werden einheimische Soldaten von russischen Militärs in den Kasernen festgehalten. Hat Putin bereits vollendete Tatsachen geschaffen?

In gewissem Sinne ja. Aber auch hier gilt es zu bedenken, dass die Schenkung der Halbinsel Krim durch den damaligen Kremlchef Nikita Chruschtschow im Jahr 1954 an die Ukraine ebenfalls den Normen des Völkerrechts nicht entsprochen hat.

Geht es Putin tatsächlich um die russischen Bürger in der Ukraine, oder was will er wirklich?

Es geht nicht um die Bürger, es geht um die strategische Position am Schwarzen Meer. Es ist ein großer Fehler, alles nur aus dem juristischen Blickwinkel zu betrachten.

Welche Einflussmöglichkeiten hat der Westen? Gehören Sanktionen dazu?

Sanktionen würden uns in Europa viel härter treffen als die Russen. Das war auch im Iran und in anderen Ländern so. Nur die weit entfernten Amerikaner wären fein raus.

Was ist von russischer Seite zu befürchten wenn Sanktionen erfolgen?

Russland würde Sanktionen überleben. Das Land hat mit China einen mächtigen Partner im Osten und mit dem Iran einen einflussreichen Partner in der islamischen Welt.
 
Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass im Kosovo, Menschenrechtsverletzungen allererster Güteklasse begangen wurden. Wieso man hierbei ständig von einem Präzedenzfall spricht, ist mir wirklich schleierhaft. :rolleyes:
Wurden die massiven Menschenrechtsverletzungen im Kosovo nicht schon längst als Propagandalügen entlarvt?
Anyway...
Was beim Präzedenzfall Kosovo gerne mal vergessen wird ist noch ein anderer juristischer Punkt. Ja, hier wurden Argumente vorgeschoben, um einen Angriffskrieg ohne UN-Mandat zu führen, die jetzt jede andere Nation ebenso vorschieben kann. Aber den Schlussletztlichen Punkt, der m.E. das Fass hat zum Überlaufen bringen lassen, war der der Sezession.

Solange Serbien das Kosovo nicht aus seinem Staatgebiet entlassen hatte, blieb es Serbisch. Punkt. Aus. Basta.
Aber dem Westen war das ja nicht recht. Um jeden Preis wurde da herum gemauschelt. Schließlich hat man sich dafür entschieden, dass der Kosovo sich für unabhägig erklärt und dies anerkannt wird.
Der internationale Gerichtshof kam dann zu dem Entschluss, dass es laut Völkerrecht keine Regelungen zu Unabhängigkeitserklärungen gäbe. Man hat das Einverständnis des Staates also mal eben ausgehebelt.

Viele haben danach gesagt, dass hier ein sehr gefährlicher Präzedenzfall geschaffen worden ist. Schon bald kam die Bestätigung in Form von Georgien.
Denn hier wurde dem Westen nicht nur durch den Einmarsch, sondern durch die Anerkennung von Südostsetin und Abchasien Russlands Antwort erteilt.

Tja wer etwas um jeden Preis erreichen will... der muss sich damit abfinden auch jeden Preis dafür zu zahlen.
 
Aber auch der Westen muß hier langsam begreifen daß man es mit der Einkreisung Russlands etwas stark übertrieben hat.

Einkreisung? Bestenfalls rückt man auf Russlands europäische Grenze auf, mehr nicht.
Wenn sich Russland vom bösen Westen bedroht fühlt, dann wohl nur, weil die korrupte Elite des Landes furchtbare Angst davor hat, dass die russische Bevölkerung irgendwann mal aufwacht und realisiert, wie sie von einigen wenigen Menschen ausgenommen wird - und das es Länder gibt, wo man etwas anderes denken und sagen kann, ohne direkt im Straflager zu laden.

Wie lange hätten am in Moskau noch eine Vorwarnzeit wenn z.B. NATO-Raketen in der Ukraine stehen würden ?Da kann Moskau nicht tataenlos zusehen.

Darüber könnte man sich Gedanken machen, wenn es denn mal so kommen würde.

Nikita Sergejewitsch Chrustschow war ein Ukrainer.Er ist nicht nur dort geboren sondern war ein echter Ukrainer.

Nein. Chruschtschow wurde in Kalinovka im Oblast Kursk geboren.

Ich möchte aber auf ein Interview von Peter Scholl-Latour hinweisen, das mir sehr gut gefallen hat.

Ja, Peter Scholl-Latour. Deutschlands bester Experte in Ich-hör-mich-gerne-selber-reden-und-stelle-meine-Meinung-immer-als-allgemeingültig-dar. :konfus:

Wurden die massiven Menschenrechtsverletzungen im Kosovo nicht schon längst als Propagandalügen entlarvt?

Nicht das ich wüsste. Die Zweifel am bzw. an der Existenz des Hufeisenplans (welcher von dt. Seite auch als Fundament für die Beteiligung an der Militäroperation herangezogen wurde) bestehen immer noch, aber die Massaker an der Zivilbevölkerung und das Vorgehen der jugoslawischen Sondereinheiten gegen UCK-Angehörige sind sicherlich keine Propagandalügen.

Was beim Präzedenzfall Kosovo gerne mal vergessen wird ist noch ein anderer juristischer Punkt. Ja, hier wurden Argumente vorgeschoben, um einen Angriffskrieg ohne UN-Mandat zu führen, die jetzt jede andere Nation ebenso vorschieben kann.

Hier wurden keine Argumente vorgeschoben. Der Eingriff der NATO war eine humanitäre Intervention; das passt natürlich all jenen nicht in den Kram, die Menschenrechte sowieso total doof finden, aber so war es nun mal. Hier aber von einem Präzedenzfall für die Krim oder Abchasien und Südossetien zu sprechen, ist bestenfalls Rechtsverdrehung - denn in keiner diese Region wurden oder werden aktiv Menschenrechte durch die jeweils legitime Regierung und ihre Organe bedroht.

Viele haben danach gesagt, dass hier ein sehr gefährlicher Präzedenzfall geschaffen worden ist.

Weil viele es sagen, wird es deshalb noch nicht automatisch richtig. Fakt ist sicherlich, dass das Organ UN-Sicherheitsrat dadurch ab absurdum geführt wurde; aber so lange es die Veto-Rechte der ständigen Mitglieder gibt, ist der Sicherheitsrat sowieso bestenfalls ein Papiertiger.
 
Einkreisung? Bestenfalls rückt man auf Russlands europäische Grenze auf, mehr nicht.

Nana,das halte ich aber für ein Gerücht.
Man rückt auch sehr wohl in Asien an die Granze Russlands heran.Die USA haben in mehreren ehemaligen Sowjetrepubliken bereits Militärbasen.Es sind nicht nur die europäischen Grenzen.


Nein. Chruschtschow wurde in Kalinovka im Oblast Kursk geboren.

Stimmt,ich habe es auch beretis verbessert.Ich habe ihn da mit Leonid Iljitsch Breschnew verwechselt.
Der war zwar Russe,wurde aber in der Ukraine geboren währen Nikita Sergejewitsch in Russland geboren wurde aber schon immer als Ukrainer galt.
 
Die USA hocken nur deshalb auf den ehemaligen Sowietbasen in den diversen neuen Staaten, weil Putin es ihnen erlaubt hat! Nach 9/11 kündigte er an, daß die NATO für ihren Afghanistan-Feldzug die Basen nutzen könne. Damit überrumpelte er sogar seinen Verteidigungsminister, der erst eine Abstimmung in der Duma haben wollte. Ja, und das der große russische Bär irgendwann mal ärgerlich wird, wenn er so aus dem Winterschlaf geholt wird, überrascht mich nicht. Die EU ist schon viel zu weit vorgedrungen. Rußland braucht die Ukraine als Satellitenstaat, sonst drehen sie durch. Wenn sich die NATO in der Ukraine auch noch breit macht, würde es eine Minute dauern, bis eine aus der Ukraine abgeschossene Atomrakete Moskau erreichen würde. Das kann, will und wird Putin nicht zulassen. Er hat schon nachgegeben, als Estland, Lettland und Litauen in die NATO aufgenommen wurden. Weiteren Einfluß des Westens in den ehemaligen Sowjetteilrepubliken wird er - wenn überhaupt - nur durch großzügige Zugeständnisse seitens des Westens gestatten. Und die USA? Die können gar nichts machen. Sie würden nicht mal einen ihrer Träger ins Schwarze Meer schicken können, weil das gemäß des Vertrages von Montreux (1936; Kein Flugzeugträger darf durch den Bosporus!) verboten ist. Der gute Scholli hat also Recht, wenn er sagt, daß Putin bereits vollendete Tatsachen geschaffen hat. Ich nehme an, daß es auf eine Teilung der Ukraine hinausläuft. Putin muß nur warten und genüßlich zusehen, wie sich der Westen im Ringen um Sanktionen usw. zum Clown macht.
 
Der gute Scholli hat also Recht, wenn er sagt, daß Putin bereits vollendete Tatsachen geschaffen hat.

Für diese Feststellung muss man aber nicht Scholl-Latour sein.

Eine Atomrakete würde eine Minute bis Moskau brauchen? So what? Wer will denn eine Atomrakete auf Moskau schießen?

Das bringt's eigentlich ganz gut auf den Punkt. Wenn sich alle Staaten an Russlands Grenzen dafür entscheiden, sich eher gen Westen zu orientieren, sollte man als Russland nicht die militärischen Muskeln spielen lassen, sondern sich vielleicht fragen, warum diese Staaten das tun.
 
Das bringt's eigentlich ganz gut auf den Punkt. Wenn sich alle Staaten an Russlands Grenzen dafür entscheiden, sich eher gen Westen zu orientieren, sollte man als Russland nicht die militärischen Muskeln spielen lassen, sondern sich vielleicht fragen, warum diese Staaten das tun.

Nun ja,diese Frage hätte man auch im Bezug auf Kuba oder Chile stellen können.
Und doch gab es so etwas wie die Monroe Doktrin und das spätere Handeln danach.
Und es soll mir keiner sagen das waren andere Zeiten.
Die weltpolitische Lage ist immer eine Momentaufnahme.
 
Die Monroe-Doktrin war zum Zeitpunkt der Kubakrise doch schon obsolet, man hatte sich schließlich in einen europäischen Konflikt eingemischt.

Aber Kennedy berief sich immer noch auf sie. Gerade in der Kuba-Krise.

Und auf Deine Frage wer denn eine Atomrakete auf Russland feuern wolle.
Im Moment wohl keiner. Aber solche Dinge können sich innerhalb kurzer Zeit ändern.
Russland will wohl auch keine Atomrakete auf den Westen abfeuern. Und doch instaliert man diesen blöden Raktenschild. Und das der nicht gegen Russland gerichtet ist mag Herr Schauer beim Focus glauben,aber niemand der bis drei zählen kann;)
 
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