Tagespolitik allgemein

Weil es die Pflicht des Staates ist, jedem Bürger zu ermöglichen menschenwürdig zu leben. Ob die einzelne Person arbeiten kann oder nicht, arbeiten will oder nicht, woher sie ursprünglich kommt, welches Weltbild sie hat, welche geistigen und körperlichen Fähigkeiten oder Unzulänglichkeiten, all das ist irrelevant. Anstatt sich über die wenigen Menschen aufzuregen, die dieses großartige System ausnutzen und neue Regelugnen zu fordern oder umzusetzen, die eine Gefahr für Leib und Leben darstellen, sollte man seinen Fokus lieber auf den Arbeitsmarkt und das Arbeitsvermittlungssystem setzen.
 
Weil es die Pflicht des Staates ist, jedem Bürger zu ermöglichen menschenwürdig zu leben. Ob die einzelne Person arbeiten kann oder nicht, arbeiten will oder nicht, woher sie ursprünglich kommt, welches Weltbild sie hat, welche geistigen und körperlichen Fähigkeiten oder Unzulänglichkeiten, all das ist irrelevant. Anstatt sich über die wenigen Menschen aufzuregen, die dieses großartige System ausnutzen und neue Regelugnen zu fordern oder umzusetzen, die eine Gefahr für Leib und Leben darstellen, sollte man seinen Fokus lieber auf den Arbeitsmarkt und das Arbeitsvermittlungssystem setzen.

Der Staat ermöglich dies mit vielen, vielen Arbeitsplätzen. Und nochmal: Menschen, die daran gehindert sind, zu arbeiten, haben einen sehr triftigen Grund dazu, Sozialhilfen zu verlangen. Dafür sollten sie eigentlich aus meiner Sicht gemacht sein...

Wenn ich aber ein seitenlanges Vorstrafenregister habe und einfach keine Lust habe, auch nur irgendeinen positiven oder nützlichen Beitrag zu leisten, brauche ich auch keine Hilfe vom Staat. Und mein sozialer Hintergrund, meine Nationalität, meine Hautfarbe, meine lange Nase oder was auch immer, darf kein Vorwand sein, dass ich aufhöre mich zu bemühen und vielleicht den Menschen(unverschuldet in Not geratenen) zu helfen, die mir durch ihre Arbeit vielleicht erst ein Leben hier ermöglicht haben!

EDIT:

Anstatt sich über die wenigen Menschen aufzuregen(...)

So wenige sind das nicht, glaube mir.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist ja nett wie ihr denkt aber ihr meckert nur rum. Gibts auch Lösungvorschläge wie ihr denn mit diesen "faulen" Menschen verfahren würdet?
Würdet ihr sie verhungern lassen?
Denn das wäre die einzige logische Konsequenz wenn man euren Worten folgt.
 
Erdogan führt sich selbst auf wie der Elefant im Porzellanladen. Ob in der Türkei oder im Ausland. Wird mal Zeit das diesem ekelhaft kindischen Verhalten von Tayyip ein Ende gesetzt wird. Angefangen mit seinem anstehenden Besuch in Köln.

Es ist wichtig, dass die kontroverse Debatte über Erdogan auch in der türkischen Community Deutschland sehr intensiv geführt wird. Sicherlich findet das innerhalb von Freundes- und Familienkreisen schon statt, aber so wirklich in die Öffentlichkeit kommt diese Diskussion wohl erst, wenn es a.) zu Protesten kommt, weil er nicht auftritt oder b.) zu Protesten kommt, weil er auftritt. Sicherlich hat die deutsche Politik ein wenig Angst davor, gesellschaftlich würde es uns aber sicherlich ein Stück nach vorne bringen.
 
Anstatt sich über die wenigen Menschen aufzuregen, die dieses großartige System ausnutzen und neue Regelugnen zu fordern oder umzusetzen, die eine Gefahr für Leib und Leben darstellen, sollte man seinen Fokus lieber auf den Arbeitsmarkt und das Arbeitsvermittlungssystem setzen.
Du sprichst echt wie ein Blinder von Farben. Unsere Kinder- und Jugendheime platzen zurzeit aus allen Nähten, weil die Zahl der nicht gesellschaftsfähigen Eltern relativ zur Gesamtbevölkerung immer weiter ansteigt. Das sind Missbrauchs- und Misshandlungsfälle sowie anderweitige Kindeswohlgefährdungen in Fließbandproduktion - und alle aus exakt dieser sozialen Schicht. Halte dich doch bitte mit deinen Verharmlosungen zurück, wenn du in deiner wohlbehüteten Scheinwelt nichts von dem ganzen Dreck mitbekommst.
 
Du sprichst echt wie ein Blinder von Farben. Unsere Kinder- und Jugendheime platzen zurzeit aus allen Nähten, weil die Zahl der nicht gesellschaftsfähigen Eltern relativ zur Gesamtbevölkerung immer weiter ansteigt. Das sind Missbrauchs- und Misshandlungsfälle sowie anderweitige Kindeswohlgefährdungen in Fließbandproduktion - und alle aus exakt dieser sozialen Schicht. Halte dich doch bitte mit deinen Verharmlosungen zurück, wenn du in deiner wohlbehüteten Scheinwelt nichts von dem ganzen Dreck mitbekommst.

Dies liegt aber wohl auch überwiegend an eben dieser Arbeitspolitik die seit gut 10 Jahren gefahren wird. Die Familien können mit einem Einkommen nicht mehr auskommen, eigentlich müssten beide Eölternteile arbeiten, es gibt aber auch nicht genügend Kitaplätze wo man Kleinkinder während der Arbeit unterbringen kann. Stattdessen versucht man dann mit Betreuungsgeld die Frauen an den Herd zu binden.

Außerdem gab es mal vor kurzem ein Asylanten Hilfsprogramm bei dem gezielt dafür gesorgt wurde das hier Ausländer, die bereits eine gut Qualifizierte Ausbildung haben hier unterrichtet werden und auch vermittelt worden sind, auch für Weiter- und Ausbildungen. Das Programm wurde dann aber sehr schnell wieder eingestellt da die bereitgestellten Gelder verbraucht waren. Viele von den bereits vermittelten, aber noch nicht angestellten durften dann ihre Sachen wieder packen und abreisen. Da wurde auch sehr vielen Menschen Hoffnung gemacht und wieder zerstört.

[YOUTUBE]RRztibXAloA[/YOUTUBE]

Interessanterweise soll ja so dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Gleichzeitig gibt es aber auch hier immer eine "Stille Reserve" an Arbeitslosen die zur Arbeit bereit sind, und viele Erwerbslose werden ja vom Arbeitsamt ja gar nicht als Arbeitslos geführt, da sie in Weiter- oder Fortbildung sind. Es wird also schon viel auf dem Arbeitsmarkt getan, aber auch viel, in gewisser weise, versteckt.
Es ist also nicht so als ob es keine freien Stellen in Deutschland gäbe. Nur finden sich dafür eben nicht so leicht die richtigen Leute. Zumal eben viele aber kein Minijobs oder Teilzeitarbeit wollen, sondern ihren erlernten Beruf ausüben. Der Arbeitsmarkt ist kompliziert, man sollte nicht alles über einen Kamm Schären. Selbiges gilt für unsere Sozialsysteme. (Wobei wir international wohl gerade auf Platz 11 liegen was soziale Gerechtigkeit angeht.)
Und wenn ich mir die Zahlen vom IFD (Institution für Demoskopie Allenbach) von 2013 ansehe, so zeigt sich das es zwei Problemfelder in Deutschland gibt. Die Generationsgerechtigkeit, die bei 59% liegt und die Steuergerechtigkeit die nur bei 53% liegt. Aber auch die Leistungsgerechtigkeit ist mit 70% noch verbesserungswürdig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dies liegt aber wohl auch überwiegend an eben dieser Arbeitspolitik die seit gut 10 Jahren gefahren wird.

Mit Verlaub, aber der von dir so hochgepriesene Mindestlohn kann die Probleme nicht lösen, die Ewok Sniper skizziert hat (es sei mal dahingestellt, inwiefern das zutreffend ist). Kinder und Jugendliche kommen nur selten in Heime und Einrichtungen, weil die Eltern nicht genug verdienen. :o
 
Dies liegt aber wohl auch überwiegend an eben dieser Arbeitspolitik die seit gut 10 Jahren gefahren wird. Die Familien können mit einem Einkommen nicht mehr auskommen, eigentlich müssten beide Eölternteile arbeiten, es gibt aber auch nicht genügend Kitaplätze wo man Kleinkinder während der Arbeit unterbringen kann. Stattdessen versucht man dann mit Betreuungsgeld die Frauen an den Herd zu binden.
Das ist, wie Ben bereits sagte, keine Lohnfrage. Die betreffenden Personen sind absolut unvermittelbar und auch nicht repräsentativ für das gesamte Hartz-IV-Klientel, sondern noch mal dessen Bodensatz, aber es handelt sich um ein kontinuierlich wachsendes Problem. Nach meiner Erfahrung gibt es in dem Zusammenhang auch keine signifikante Häufung von Ausländer-Fällen.
 
@Agustin Madrazo Prada
Nein, ich glaube dir nicht. Glaube hat in politischen Fragen nichts zusuchen.

Der Staat ermöglicht nichts mit vielen, vielen Arbeitsplätzen. Schön wäre es, wenn es so wäre aber leider hat der soviele Beamtenjobs nicht zu vergeben und falls du das Arbeitsvermittlungssystem meinst, das ist dermaßen veraltet, dass es sogar noch über Papier läuft und lange Anträge gestellt werden müssen, die man immer wieder einreichen darf. Das ganze System kostet die Menschen Zeit, Geld und Nerven und das oftmals für Zeitarbeits- und Minijob. Schon in Anbetracht dieses antiken Systems ist jeder, der sich dennoch unterwirft und mit falschem Stolz diese Jobs dennoch annimmt ein größeres Problem als eine Million, die sich einen Lenz machen.

Ich finde es ulkig wie du noch ein Vorstrafenregister hinzufügst, damit es noch dramatischer ist. Aber ich bleibe dabei. Der Staat hat nicht die Aufgabe Erwachsenen Personen vorzuschreiben welche Arbeit sie zu verrichten haben oder das sie überhaupt arbeiten, völlig egal wie lang das Vorstrafenregister der Person auch sein mag. Die Hintergründe, warum jemand kurz oder langfristig arbeitslos ist, sind unheimlich komplex, ein menschliches Leben ist komplex, weil unheimlich viele Faktoren darauf einwirken und einen Menschen dazu bringen eine Vielzahl von Motiven zu entwickeln, warum er diese oder jene Handlung begeht. Wir leben nicht mehr in einem sklavistischen System oder zumindest sollten wir nicht in einem sklavistischen System leben.

@Ewok Sniper
Ich spreche vom Arbeitsmarkt, du behauptet Kinder- und Jugendheime platzen aus allen Nähten, weil angeblich nicht gesellschaftsfähige Eltern relativ zur Gesamtbevölkerung immer weiter ansteigen. Ich weiß nicht aber inwieweit waren denn die gesellschaftsfähigen Eltern weiter verbreitet als.. nun sagen wir vor ein paar Jahrzehnten als die Menschen dieses Land mehrere Millionen Menschen industruiell vernichteten und die gesamte Welt in nie dagewesenen Krieg stürzte? Wie sahen denn die Missbrauchs- und Misshandlungsfälle und anderweitige Kindeswohlgefährdungen aus als in unseren Schulen, vor nicht wenigen Jahrzehnten noch, Kinder nicht nur regelmäßig von Lehrkräften geschlagen, sondern wahrlich wie am Fließband über Jahrzehnte in den stocksteifsten Institutionen sexuell missbraucht wurden und Fälle von Vergewaltigungen, die besonders häufig in einem nahen Umfeld stattfinden, gar nicht erst zur Anzeige gebracht wurden? Diese erhöhe Anzeigebereitschaft wird von der Polizei übrigens häufig als Grund für die vermeintlich steigenden Zahlen genannt. Sehr interessant ist es auch, dass anscheinend nur aus einer exakten sozialen Schicht diese steigenden missbräuche und gewalttaten kommen sollen. Das erinnert mich sehr stark an den Anfang des vergangenen Jahrhunderts als man meinte, jemanden an der Nasenspitze ansehen zu können, dass derjenige kriminell ist. Natürlich, jemand der arbeitet, Geld verdient und besser noch viel Geld verdient und noch besser deutsch und christlichen Glaubens ist, der kann keiner Fliege was zu leide tun. Fraglich aber was das jetzt eigentlich mit dem Arbeitsmarkt und der Arbeitsvermittlung zutun hat.
 
Mit Verlaub, aber der von dir so hochgepriesene Mindestlohn kann die Probleme nicht lösen, die Ewok Sniper skizziert hat (es sei mal dahingestellt, inwiefern das zutreffend ist). Kinder und Jugendliche kommen nur selten in Heime und Einrichtungen, weil die Eltern nicht genug verdienen. :o

Viele dieser Probleme im Sozialem Bereich und auf dem Arbeitsmarkt die wir heute haben, haben aber ihren Ursprung in der Agenda 2010, da beißt die Maus keinen Faden ab. Klar Arbeitslosigkeit wird es immer geben. Aber wenn ich mir die Langzeitstudien aus den letzten paar Jahren so ansehe, da fallen einem doch viele kleine Problemherde auf. Sicherlich wird der Mindestlohn nicht alle Probleme lösen. Für die Einkommensgerechtigkeit wäre er aber ein richtiger Schritt, zumal es einen solchen in den meisten EU Ländern gibt. Selbst in den USA, und diesen kann man sicherlich nicht als Sozialstaat bezeichnen. Wichtig wäre es natürlich das auch die Reallöhne insgesamt wieder etwas steigen.
Bei ein paar Systemen müsste man wohl auch mal an ein paar größe Reformen arbeiten. Wie etwa bei der Rente, da gibt es die verschiedensten Modelle, und eines das aus Steuermitteln finanziert wird und etwas mehr dem Schweizersystem ähnelt, wäre für die Allgemeinheit wohl wesentlich solidarischer, als die alternative zur privaten Altersvorsorge, die eben nicht (Krisen- oder Inflations-) sicher ist und nicht garantiert werden kann. (Fürs Individum kann dies ja durchaus gut sein, nur braucht man für private Vorsorgen auch erst mal einen gewissen Sockel und muss es sich leisten können.) Aber dafür ist der solidarische Gedanke wohl nicht gut genug ausgebildet.

@Ewok Sniper
Wenn du von den Langzeitarbeiterlosen redest, ja diese machen in der Tat derzeit laut aktueller Statistik der Bundesagentur für Arbeit, April 2014, etwa 36% aller (registrierten) Arbeitslosen aus. Leider habe ich auf die schnelle keine Statistik gefunden die sich etwas mehr mit der länge der Langzeitarbeitslosen auseinander setzt. Da das Arbeitsamt ja alle die seit 2 Jahren nicht mehr angestellt waren als Langzeitarbeitslos einstuft. Leute die vielleicht seit 10 Jahren oder länger arbeitslos sind dürften wirklich nur einen äußerst geringen Anteil ausmachen. Also die Leute die von Populisten so gerne als Hartz IV Familien bezeichnet werden.
Auf der anderen Seite muss man aber auch bedenken, dass Personen über 55 als nicht Vermittlungsfähig eingestuft werden und so gar nicht statistisch erfasst werden. Ebenso wenig die "Stille Reserve"die Arbeitssuchende, aber nicht registriert sind. Die Stille Reserve macht übrigens auch nochmal knapp 1,3 Mio weitere Erwerbslose aus.
 
Seth Caomin:

Ich habe weder behauptet, dass dieses System abgeschafft werden sollte, noch dass man in unserem Land Probleme haben sollte, ein halbwegs gesichertes Leben zu führen.

Mich stört nur die Einstellung mancher Sozialhilfeempfänger, die keine Motivation, sondern einfach nur keine Lust haben, ihren scheiß Teil beizutragen. Aber wenn es sie stolz macht, dann können sie weiter machen, solange sie wollen...

Verhungern soll hier niemand, also bitte.
 
Ich spreche vom Arbeitsmarkt, du behauptet Kinder- und Jugendheime platzen aus allen Nähten, weil angeblich nicht gesellschaftsfähige Eltern relativ zur Gesamtbevölkerung immer weiter ansteigen.
Diese beiden Faktoren begünstigen sich gegenseitig, aber es ist definitiv nicht so, dass diese Abwärtsspirale durch Änderungen am Arbeitsmarkt durchbrochen werden kann, denn da bestehen viel grundlegendere Baustellen in der Person der Betroffenen.

Ich weiß nicht aber inwieweit waren denn die gesellschaftsfähigen Eltern weiter verbreitet als.. nun sagen wir vor ein paar Jahrzehnten als die Menschen dieses Land mehrere Millionen Menschen industruiell vernichteten und die gesamte Welt in nie dagewesenen Krieg stürzte?
Ist das ein Grund, ins umgekehrte Extrem umzuschlagen? Das deutsche Sozialsystem kompensiert die gesellschaftliche Degeneration nicht, sondern fördert sie, weil allgemein zu viel fruchtloses Fördern und zu wenig Fordern an Sozialleistungen geknüpft ist.

Wie sahen denn die Missbrauchs- und Misshandlungsfälle und anderweitige Kindeswohlgefährdungen aus als in unseren Schulen, vor nicht wenigen Jahrzehnten noch, Kinder nicht nur regelmäßig von Lehrkräften geschlagen, sondern wahrlich wie am Fließband über Jahrzehnte in den stocksteifsten Institutionen sexuell missbraucht wurden und Fälle von Vergewaltigungen, die besonders häufig in einem nahen Umfeld stattfinden, gar nicht erst zur Anzeige gebracht wurden?
Geht's unter Umständen auch noch etwas konkreter? Weiter oben versuchst du fremde Argumente damit zu entkräften, dass es sich angeblich um wenige Fälle handeln würde, und jetzt kommst du mit so etwas?

Diese erhöhe Anzeigebereitschaft wird von der Polizei übrigens häufig als Grund für die vermeintlich steigenden Zahlen genannt. Sehr interessant ist es auch, dass anscheinend nur aus einer exakten sozialen Schicht diese steigenden missbräuche und gewalttaten kommen sollen. Das erinnert mich sehr stark an den Anfang des vergangenen Jahrhunderts als man meinte, jemanden an der Nasenspitze ansehen zu können, dass derjenige kriminell ist. Natürlich, jemand der arbeitet, Geld verdient und besser noch viel Geld verdient und noch besser deutsch und christlichen Glaubens ist, der kann keiner Fliege was zu leide tun.
Im Gegensatz zu dir arbeite ich im Jugendamt und habe anhand von mehreren tausend Fällen Zugang zu einem halbwegs repräsentativen Bild.

Fraglich aber was das jetzt eigentlich mit dem Arbeitsmarkt und der Arbeitsvermittlung zutun hat.
Siehe oben.

Wenn du von den Langzeitarbeiterlosen redest, ja diese machen in der Tat derzeit laut aktueller Statistik der Bundesagentur für Arbeit, April 2014, etwa 36% aller (registrierten) Arbeitslosen aus. Leider habe ich auf die schnelle keine Statistik gefunden die sich etwas mehr mit der länge der Langzeitarbeitslosen auseinander setzt. Da das Arbeitsamt ja alle die seit 2 Jahren nicht mehr angestellt waren als Langzeitarbeitslos einstuft. Leute die vielleicht seit 10 Jahren oder länger arbeitslos sind dürften wirklich nur einen äußerst geringen Anteil ausmachen. Also die Leute die von Populisten so gerne als Hartz IV Familien bezeichnet werden.
Auf der anderen Seite muss man aber auch bedenken, dass Personen über 55 als nicht Vermittlungsfähig eingestuft werden und so gar nicht statistisch erfasst werden. Ebenso wenig die "Stille Reserve"die Arbeitssuchende, aber nicht registriert sind. Die Stille Reserve macht übrigens auch nochmal knapp 1,3 Mio weitere Erwerbslose aus.
Es betrifft genau genommen die Hälfte der Empfänger von Leistungen nach dem SGB II (bei 10 Jahren weiß ich's nicht genau, aber es waren wenigstens 5 Jahre). Die 36 % beziehen sich wiederum auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen und damit auch auf die, welche nur vorübergehend Arbeitslosengeld beziehen und nie ins Arbeitslosengeld II fallen. Wir reden hier also von Mengen, die sich irgendwo überschneiden, aber definitiv nicht deckungsgleich sind. Im Übrigen ist es ein noch viel größeres Armutszeugnis für die Langzeitarbeitslosen, wenn man miteinbezieht, welcher Anteil der Arbeitslosenquote allein schon und nur durch die Fluktuation am Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit von wenigen Monaten bedingt ist.
 
@Agustin Madrazo Prada
Warum stören die dich? Tanzen die irgendwie vor deiner Nase herum und singen Schmählieder auf dich? Mich stören diese Menschen nicht, ich sehe sie nicht, ich kenne ihre Hintergrundgeschichte nicht, sie sind quasi nicht existent.

Diese beiden Faktoren begünstigen sich gegenseitig, aber es ist definitiv nicht so, dass diese Abwärtsspirale durch Änderungen am Arbeitsmarkt durchbrochen werden kann, denn da bestehen viel grundlegendere Baustellen in der Person der Betroffenen.

Sagst du. Warum soll ich dir das glauben? Ich bin nicht religiös und auch nicht esoterisch veranlagt und dazu hat das ganze noch ein Geschmäckle. Nein danke.

Ist das ein Grund, ins umgekehrte Extrem umzuschlagen? Das deutsche Sozialsystem kompensiert die gesellschaftliche Degeneration nicht, sondern fördert sie, weil allgemein zu viel fruchtloses Fördern und zu wenig Fordern an Sozialleistungen geknüpft ist.

Gesellschaftliche Degenration, das Geschmäckle wird mit jedem Satz konzentrierter. Behauptungen sind im Allgemeinen zu Belegen, besonders wenn man Worte wie "Degeneration" in den Mund nimmt, sollte man schnell damit sein, wenn man nicht in eine gewisse Ecke gestellt werden will.

Geht's unter Umständen auch noch etwas konkreter? Weiter oben versuchst du fremde Argumente damit zu entkräften, dass es sich angeblich um wenige Fälle handeln würde, und jetzt kommst du mit so etwas?

Im Gegensatz zu dir arbeite ich im Jugendamt und habe anhand von mehreren tausend Fällen Zugang zu einem halbwegs repräsentativen Bild.

Du kannst einem viel erzählen wenn der Tag lang ist. Weisst du wieviele Menschen ich auf Youtube finde, die mir von einer reptiloiden Unterwanderung erzählen, dass eine geheime Gruppe die menschliche Population unter eine Million drücken will oder Nullpunkt-Energie-Auracleaner verkauft? Du arbeitest beim Jugendamt, na und? Das qualifiziert dich nicht im geringsten zu gesamtgesellschaftlichen Aussagen oder Aussagen über die Entwicklung dieser Gesellschaft zwischen X und Y. Natürlich komm ich mit sowas, was denkst du denn? Wenn jemand behauptet, es würde schlimmer, dann kann man ja gar nicht anders als daran zu erinnern, was sich vor nicht allzu langer Zeit in diesem Land abgespielt hat und was sich danach noch abspielte, gesetzlich, menschlich, gesellschaftlich. Es da zu wagen, von vermehrt nicht gesellschaftlichen Eltern zu sprechen, ist schon ein ziemliches Unding.
 
Die 36 % beziehen sich wiederum auf die Gesamtzahl der Arbeitslosen und damit auch auf die, welche nur vorübergehend Arbeitslosengeld beziehen und nie ins Arbeitslosengeld II fallen.
Ja 36% der erfassten ~3 Millionen Arbeitslosen sind länger als 24 Monate ohne Arbeit und beziehen damit kein ALG II mehr sondern Hartz IV.


Im Übrigen ist es ein noch viel größeres Armutszeugnis für die Langzeitarbeitslosen, wenn man miteinbezieht, welcher Anteil der Arbeitslosenquote allein schon und nur durch die Fluktuation am Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit von wenigen Monaten bedingt ist.

Eben nicht da eben ein nicht unerheblicher Teil des fluktuaktiven Arbeitsmarkes Saisonbedingt ist. Und da ist das Stellenangebot eben auch nicht unerschöpflich.
Auch wenn es zugegebener maßen immer freie Stellen gibt die vermittelt werden wollen, so ist doch die Masse an freien Stellen letztlich geringer als die Masse der Arbeitssuchenden. Soll heißen selbst wenn der Markt gedeckt ist, würde es immer noch ein ziemlich großen Anteil an Arbeitssuchenden geben.

• Entwicklung des offenen Arbeitsstellenbestands 2013-2014 | Statistik
Wobei hier natürlich wieder nur die gemeldeten Arbeitsstellen erfasst sind. Die Dunkelziffer wird, wie bei der erwähnten Stillen Reserve der Arbeitslosen, höchstwahrscheinlich höher ausfallen. Der Punkt ist aber der, dass es gar nicht genug Arbeit gibt um "alle" zu beschäftigen.
 
Sagst du. Warum soll ich dir das glauben? Ich bin nicht religiös und auch nicht esoterisch veranlagt und dazu hat das ganze noch ein Geschmäckle. Nein danke.
Aha, welches Geschmäckle denn, wenn ich fragen darf? Willst du etwa leugnen, dass man sukzessive den Bezug zu gesellschaftlichen Normen verliert, wenn man sich über Jahre und Jahrzehnte hinweg in seinen eigenen vier Wänden gehen lässt? Berufstätigkeit ist nun mal ein wichtiger Faktor (wenn auch nicht der einzige), dass man genau diesen Draht nicht verliert. Das beträfe jeden von uns genauso. Und natürlich gibt's da einen Point of no Return, ab dem einem die Gesellschaft da nicht mehr heraushelfen kann und nur noch die Eigenverantwortung greift. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie ideologisch verbrämt man sein muss, um da irgendwas Anrüchiges herauszulesen.

Gesellschaftliche Degenration, das Geschmäckle wird mit jedem Satz konzentrierter. Behauptungen sind im Allgemeinen zu Belegen, besonders wenn man Worte wie "Degeneration" in den Mund nimmt, sollte man schnell damit sein, wenn man nicht in eine gewisse Ecke gestellt werden will.
Nun, es gab deswegen bereits Todesfälle und es wird auch wieder Todesfälle geben, weil die uns zugeteilten personellen und finanziellen Ressourcen bald nicht mehr ausreichen, um ein flächendeckendes Kontrollraster zu gewährleisten. Offenbar ist dir das Aufweichen jeglicher Strukturen und das Delegieren jeglicher persönlicher Verantwortung auf die Öffentlichkeit aber wichtiger, sodass du diese bereitwillig in Kauf nimmst. Ich höre bei dir immer nur: "Die Öffentlichkeit hat hier und dort versagt und dies und jenes versäumt". Das genau diese Öffentlichkeit auch aus eben jenen Teilen besteht, die sich nach deinem Dafürhalten konsequenzfrei alles erlauben dürfen, im Idealfall aber eigentlich ihren Beitrag zum Funktionieren des Gesamtgefüges leisten müssten, ziehst du noch nicht mal in Betracht.

Du kannst einem viel erzählen wenn der Tag lang ist. Weisst du wieviele Menschen ich auf Youtube finde, die mir von einer reptiloiden Unterwanderung erzählen, dass eine geheime Gruppe die menschliche Population unter eine Million drücken will oder Nullpunkt-Energie-Auracleaner verkauft? Du arbeitest beim Jugendamt, na und? Das qualifiziert dich nicht im geringsten zu gesamtgesellschaftlichen Aussagen oder Aussagen über die Entwicklung dieser Gesellschaft zwischen X und Y. Natürlich komm ich mit sowas, was denkst du denn? Wenn jemand behauptet, es würde schlimmer, dann kann man ja gar nicht anders als daran zu erinnern, was sich vor nicht allzu langer Zeit in diesem Land abgespielt hat und was sich danach noch abspielte, gesetzlich, menschlich, gesellschaftlich. Es da zu wagen, von vermehrt nicht gesellschaftlichen Eltern zu sprechen, ist schon ein ziemliches Unding.
Dann schau dir vielleicht mal an, wie viel besser deine Mutmaßungen, insbesondere aus deinem vorangegangenen Beitrag, belegt sind. Du misst hier nämlich mit zweierlei Maß und außer Aufweichen fremder Argumentationen bringst du hier überhaupt nix.

Eben nicht da eben ein nicht unerheblicher Teil des fluktuaktiven Arbeitsmarkes Saisonbedingt ist. Und da ist das Stellenangebot eben auch nicht unerschöpflich.
Auch wenn es zugegebener maßen immer freie Stellen gibt die vermittelt werden wollen, so ist doch die Masse an freien Stellen letztlich geringer als die Masse der Arbeitssuchenden. Soll heißen selbst wenn der Markt gedeckt ist, würde es immer noch ein ziemlich großen Anteil an Arbeitssuchenden geben.
Saisonale Arbeitslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit stehen aber in keinem unmittelbaren Zusammenhang zueinander. Das wäre ja ein Widerspruch in sich. Dass die Masse der freien Stellen nicht ausreicht, um die Masse an Arbeitslosen abzudecken, leugnet niemand. 0 % Arbeitslosigkeit ist aber auch makroökonomisch alles andere als das angestrebte Ziel, da das praktisch kaum realisierbar ist und automatisch zu neuen Problemen führt. Im Übrigen hat diese Entwicklung absolut keinerlei Einfluss auf das von mir angesprochene Klientel, da dort vielleicht unter rechtlichen, jedoch nicht unter praktischen Gesichtspunkten eine Erwerbsfähigkeit vorliegt.

• Entwicklung des offenen Arbeitsstellenbestands 2013-2014 | Statistik
Wobei hier natürlich wieder nur die gemeldeten Arbeitsstellen erfasst sind. Die Dunkelziffer wird, wie bei der erwähnten Stillen Reserve der Arbeitslosen, höchstwahrscheinlich höher ausfallen. Der Punkt ist aber der, dass es gar nicht genug Arbeit gibt um "alle" zu beschäftigen.
Inwiefern stellt die Stille Reserve deiner Ansicht nach ein gesellschaftliches Problem dar? Wer arbeitslos ist und das nicht anzeigt, ist dies i. d. R. freiwillig und unterhält sich aus Eigenmitteln. Das ist unter anderem der klassische Fall Hausfrau.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Inwiefern stellt die Stille Reserve deiner Ansicht nach ein gesellschaftliches Problem dar? Wer arbeitslos ist und das nicht anzeigt, ist dies i. d. R. freiwillig und unterhält sich aus Eigenmitteln. Das ist unter anderem der klassische Fall Hausfrau.

Ich habe überhaupt kein Problem mit der Stillen Reserve. Außer dem, dass sie nicht in der allgemeinen Statistik auftaucht. Aber um es noch mal klarer zu differenzieren, die Stille Reserve wird allgemein schon der Kaste Arbeitslos zugeschrieben. Auch wenn sie auch zu den Erwerbslosen und Arbeitssuchenden im erwerbsfähigem Alter gehören und jeweils eine Teilmenge davon bilden.
 
Zurück
Oben