Tagespolitik allgemein

@Arlen

Hab Deinen Kommentar noch gelesen, bin aber zu müde um ausführlich antworten. Im Grund kann man das von Dir geschriebene aber stehen lassen. Du hast ja auch absolut nichts Falsches geschrieben. Du siehst es eben so. Ich sehe es anders.

Trotzdem oder gerade deswegen führe ich gerne diese Diskussionen, da sie einen selbst immer herausfordern, die eigene Position zu hinterfragen. Dafür, und für die Sachlichkeit: Danke :thup:

Ein paar Dinge möchte ich nur kurz ansprechen:
Warum kommt für Dich der Wirtschaftsflüchtling bspw nicht unbedingt aus Nordafrika. Ich verstehe darunter nämlich jeden Menschen, der nicht vor Krieg udgl flieht, sondern einfach bloß nach Europa will, ohne entsprechende Qualifikationen mitzubringen.

Was die Asylverfahren angeht:
Ich habe hier meinen Zweifel, dass aufgrund der Masse überhaupt noch ordentlich geprüft wird/werden kann. Im Zweifel sind die Behörden mMn dann eher liberal (weil sie teils auch nicht anders können) und es wird zu vielen der Aufenthalt gewährt. Hier spreche ich auch aus persönlicher Erfahrung.

Warum ich das Thema mit dem Flüchtlingsstrom in Verbindung bringe?
Es kommen eben unter die Flüchtlinge gemischt sehr viele "Wirtschaftsflüchtlinge" hier her, welche die derzeitige Situation (Überforderung der Behörden bei den Verfahren) einfach ausnutzen. Ein Resultat waren die Vorfälle in Köln. Vertritt man den Standpunkt, dass diese Leute nicht im Zuge der Flüchtlingsströme hier her gekommen sind (was ich nicht glaube), dann müssen sie schon länger (in erster oder gar zweiter Generation) hier sein, was uns ein noch viel größeres Problem bescheren täte.

Vor dem Hintergrund, dass die Prüfverfahren nicht so funktionieren, wie sie sollten, bin ich für strengere Regelungen, die dann auch in Einzelfällen zu ungerechten Entscheidungen führen werden.

Mit dem Idealismus tue ich mir auch schwer. Aus zwei Gründen:
- Erstens bin ich der Meinung, dass gerade jetzt Aktionen gesetzt werden müssen, die notwendig sind; nicht jene, die moralisch geboten erscheinen

- Zweitens finde ich die Idealismus-Schiene ohnehin mehr als fragwürdig, da die Industrieländer den Rest der Welt doch in jeglicher Hinsicht ausnutzen. Man muss sich doch bspw nur die Produktionsbedingungen für Lebensmittel und Güter aller Art vor Augen führen. Wie viele Leute dafür Unrecht über sich ergehen lassen müssen, möchte ich gar nicht wissen. Ehrlich gesagt nehme ich es aber wieder jeder andere auch in Kauf und finde mich damit ab - genauer darüber nachdenken will ich auch gar nicht. Ich konsumiere weiter und der überwiegende Großteil der Gesellschaft macht es genau so. Vor diesem Hintergrund finde ich es schon sehr fadenscheinig, wenn man dann in einigen Bereichen (Asyl) idealistisch agiert (um das eigene Gewissen zu besänftigen) und ansonsten aber den ganzen Kapitalismus-Spaß mit Smart-Phones, H&M-Kleidung udgl mitträgt.

Auf den Punkt gebracht. Damit es uns so gut geht, geht es anderen sehr schlecht.

Und genau diese Erkenntnis übertrage ich auch auf die ganze Fremden-Sache. Deswegen komme ich auch in keinen Gewissenskonflikt, weil im Grunde unsere ganze Gesellschaft so funktioniert, also in Wahrheit eh jeder vom gleichen Schlag ist. Ich bin dann eben einer der wenigen, die das aussprechen, was im Grunde ohnehin auf uns alle zutrifft: und zwar, dass sich jeder im Grunde selbst der Nächste ist.

So, so viel wollte ich gar nicht schreiben, aber wie Du siehst, beschäftigt dieses Thema sehr.
 
Südkorea und Taiwan unterhalten nicht mal diplomatische Beziehungen, seit Südkorea Rotchina anerkennt. Ausserdem würden sie, wenn Rotchina in den Krieg eintreten würde, Gefahr laufen selbst zum Angriffsziel zu werden.
Die Beziehungen zwischen Südkorea und Japan sind traditionell schlecht. Die Japaner würden auch nur deshalb helfen weil sie sich aufgrund ihrer geografischen Lage dazu genötigt sehen würden.

Nordkorea hätte im Alleingang auch keine realistischen Chancen gegen Südkorea, weil ihre Armee technisch völlig veraltet ist. Die selbe Situation gab es auch im zweiten Golfkrieg. Deswegen protzt Nordkorea ja auch mit ihren Atombomben weil sie sich dadurch unangreifbar machen wollen.
 
Ich habe hier meinen Zweifel, dass aufgrund der Masse überhaupt noch ordentlich geprüft wird/werden kann. Im Zweifel sind die Behörden mMn dann eher liberal (weil sie teils auch nicht anders können) und es wird zu vielen der Aufenthalt gewährt.

Das ist aber auch nur ein Gefühl.
In Deutschland kommt der überwältigende Teil der sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Balkangebiet und die Anerkennungsquote liegt dort zwischen 0,1 - 0,6 % im Jahr 2015. Sich da unter den Flüchtlingen zu verstecken indem man eine falsche Herkunft angibt ist recht schwierig, wenn man nicht Arabisch spricht und das entsprechende Aussehen hat.

Ich bin dann eben einer der wenigen, die das aussprechen, was im Grunde ohnehin auf uns alle zutrifft: und zwar, dass sich jeder im Grunde selbst der Nächste ist.

Wenn jeder so gedacht hätte, dann wäre Sklavenhandel in Europa wohl heute noch erlaubt. Es bleibt also eine ziemlich grob-vereinfachende Verallgemeinerung deinerseits.
 
Wobei man sich schon fragt ob Nordkorea, trotz ihrer großen Armee überhaupt realistische Chancen hätte einen Krieg mit Südkorea zu gewinnen. Eigentlich wäre ja davon auszugehen das Südkorea Hilfe von den USA erwarten dürften, und noch ein paar andere Verbündete aus der Region. Aber da kenne ich mich wirklich nicht mit den Nationalen Beziehungen aus und wer da mit wem eventuell bindende Verträge hat. Vom Gefühl her würde ich ja sagen das Sükorea von Taiwan und Japan unterstützt werden sollte, bzw müsste. Ob China aber wirklich einen Krieg in der Region wegen Nordkorea riskieren würde glaube ich auch nicht so ganz. Jedenfalls nicht wenn Nordkorea der Aggressor eines Angriffskriegs sein würde.

Aber schon lustig wie dünn einem doch der Weltfriede scheint wenn man über solche Konflikte nachdenkt.

Und trotz H-Bombe und A-Bomben würde ich Südkorea militärisch als stärker einstufen als Nordkorea, da Südkorea allgemein die besseren Technologien zur Verfügung hat.

Die Streitkäfte von Nordkorea sind ein wandelndes Militärmuseum, da muss man sich gegen den Süden gar keine Chancen ausrechnen, zumindest nicht mit konventionellen Mitteln. Hinzu kommen die ca. 30.000 US-Soldaten (USFK), welche im Ernstfall eingesetzt und vestärkt werden würden, also wären quasi automatisch die Vereinigten Staaten in einen solchen Krieg involviert, und dann ist es dreifach zappenduster für Pjöngjang.
Der möglicherweise erfolgreiche Einsatzt von atomaren Waffen ist es aber, der einem Kopfzerbrechen bereitet. Selbst wenn am Ende eine totale Niederlage Nordkoreas die Folge wäre, könnte die Verwüstung im Süden, auch aufgrund der Quantität der nordkoreanischen Armee, immens sein. Im grenznahen Gebiet wohnen Millionen Südkoreaner, die mindestens der Rohr- und Raketenartillerie des Nordens für eine Weile ausgesetzt wären.

Spaceball hat die Bündnissituation gut geschildert.
 
http://www.welt.de/politik/deutschl...rende-Einsatzbericht-der-Koelner-Polizei.html

Bei einem Fehlverhalten "einiger Tausend meist männlicher Personen mit Migrationshintergrund" an einem Ort ist es wirklich schwierig, noch auf Pauschalisierungen zu verzichten. Ich denke nicht, dass die Rechtslage in den Herkunftsländern in diesem Zusammenhang irgendwas zur Sache tut. So viel blinde Fremdschädigungswut resultiert einfach aus tiefer Geringschätzung gegenüber der Gesellschaft, an deren Erhalt man sowieso kein Interesse hat.
 
Wenn jeder so gedacht hätte, dann wäre Sklavenhandel in Europa wohl heute noch erlaubt. Es bleibt also eine ziemlich grob-vereinfachende Verallgemeinerung deinerseits.

Natürlich ist es eine Verallgemeinerung, aber trifft sie denn nicht zu?

Tragen wir alle mit unserem täglichen Konsum nicht dazu bei, dass andernorts Menschen - teils vor allem Kinder - für einen Hungerlohn 12 Stunden am Tag oder länger ausgebeutet werden?

Ich finde es schon sehr ignorant meiner Denkweise vorzuwerfen, wir hätten heute noch Sklaverei in Europa, wohingegen doch so gut wie jeder einzelne (und da bist Du vermutlich genau so wenig ausgenommen) an dem aktuellen System der Ausbeutung mitwirkt.

Aber okay, so lange wir in in den Werbungen hübsche H&M Models in nettem Gewand herumtanzen sehen und uns der Lindt Meister-Chokolatier mit seinen süßen Kreationen verzaubert, ist ja eh alles okay.

Aber bei Themen wie zB der Flüchtlingkrise dann den wieder moralisch Überlegenen raushängen lassen.

Sorry, ich finde das ist einfach nur heuchlerisch. Und zwar nicht von Dir, sondern von der ganzen Gesellschaft bzw dem Teil, der sich jetzt so aufspielt.
 
http://www.welt.de/politik/deutschl...rende-Einsatzbericht-der-Koelner-Polizei.html

Bei einem Fehlverhalten "einiger Tausend meist männlicher Personen mit Migrationshintergrund" an einem Ort ist es wirklich schwierig, noch auf Pauschalisierungen zu verzichten. Ich denke nicht, dass die Rechtslage in den Herkunftsländern in diesem Zusammenhang irgendwas zur Sache tut. So viel blinde Fremdschädigungswut resultiert einfach aus tiefer Geringschätzung gegenüber der Gesellschaft, an deren Erhalt man sowieso kein Interesse hat.
Das ist eine Ohrfeige gegen uns.
Alice Schwarzer sagte das ist das Resultat falscher Toleranz und sie hat so recht.
Wir müssen endlich klar machen was unsere Werte sind und diese verteidigen.
 
Und parallel müsste man allgemein den Zuzug, gleich aus welcher Motivation, drastisch reduzieren.
Ja .
Ich finde es auch schlimm das diese Problematik nun die Rechten stärkt . Ich finde es auch schlimm das wirklich friedliche Menschen die hier Schutz suchen damit in Verbindung gebracht werden.
Der Kessel kocht und man muss nun auf allen Seiten vernünftige Lösungen finden.
Die Politik ist nun mehr den je in der Pflicht diese Lage in den Griff zu kriegen.
Wieder 1 Mio. Flüchtlinge werden wir auch nicht schaffen.
Es muss einfach eine Begrenzung geben. Ordnung muss her.
 
Natürlich ist es eine Verallgemeinerung, aber trifft sie denn nicht zu?

Tragen wir alle mit unserem täglichen Konsum nicht dazu bei, dass andernorts Menschen - teils vor allem Kinder - für einen Hungerlohn 12 Stunden am Tag oder länger ausgebeutet werden?

Ich finde es schon sehr ignorant meiner Denkweise vorzuwerfen, wir hätten heute noch Sklaverei in Europa, wohingegen doch so gut wie jeder einzelne (und da bist Du vermutlich genau so wenig ausgenommen) an dem aktuellen System der Ausbeutung mitwirkt.

Aber okay, so lange wir in in den Werbungen hübsche H&M Models in nettem Gewand herumtanzen sehen und uns der Lindt Meister-Chokolatier mit seinen süßen Kreationen verzaubert, ist ja eh alles okay.

Aber bei Themen wie zB der Flüchtlingkrise dann den wieder moralisch Überlegenen raushängen lassen.

Sorry, ich finde das ist einfach nur heuchlerisch. Und zwar nicht von Dir, sondern von der ganzen Gesellschaft bzw dem Teil, der sich jetzt so aufspielt.

Natürlich ist jeder sich selbst der Nächste. Das nennt sich Kapitalismus. Beziehungsweise freie Marktwirtschaft. Und in vieler Hinsicht gleicht auch dieses System der Sklaverei.

Aber ohne jetzt näher auf Kapitalismuskritik einzugehen, was du beschreibst ist mindestens so heuchlerisch wie gegen Flüchtlinge zu wettern und sich dann zu beschweren dass so viele Deutsche bei Hennes & Mauritz einkaufen.

Und wäre es dann dann nicht zumindest ein Anfang, ein erster Schritt für eine bessere Gesellschaft, wenn wir zumindest beim Thema Flüchtlinge einmal unseren moralischen Überzeugungen folgen?

Und parallel müsste man allgemein den Zuzug, gleich aus welcher Motivation, drastisch reduzieren.


Tja weisst du, das Problem ist nur dass die trotzdem kommen werden. ;)

(Verzeiht den Doppelpost, zu spät gesehen. Will das jemand zusammenführen?)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Dann muss man mal endlich dicht machen und den Menschen anders helfen. Vor Ort z.B. .
Innere Sicherheit muss vor allem stehen!

Hilfe vor Ort würde wohl tatsächlich die Zahl der Flüchtlinge reduzieren, da stimme ich dir zu. ;) Aber einfach nur ein Dichtmachen der Grenzen zu fordern wird das Problem nicht lösen, denn fliehen werden sie ohnehin. Geschlossene Grenzen werden ihnen lediglich den Weg erschweren, die Misere fördern und Schleuser unterstützen.
 
Hättest du aufmerksam gelesen dann würdest du wissen wie ich es gemeint habe.

Jetzt ist es also meine Schuld, wenn du dir Hooligans als frauenbeschützende Schlägertruppe herbeiwünschst und gleichzeitig Chaos verurteilst, dann wieder Fr. Reker für Sicherheitstipps kritisierst, nur um dann einen Tag später Innere Sicherheit über alles andere zu stellen?

Vielleicht sortierst du erst mal durch, was du hier eigentlich sagen willst.
 
Jetzt ist es also meine Schuld, wenn du dir Hooligans als frauenbeschützende Schlägertruppe herbeiwünschst und gleichzeitig Chaos verurteilst, dann wieder Fr. Reker für Sicherheitstipps kritisierst, nur um dann einen Tag später Innere Sicherheit über alles andere zu stellen?

Vielleicht sortierst du erst mal durch, was du hier eigentlich sagen willst.
Das habe ich klar ausgedrückt.
Wenn du es nicht verstehst (oder besser nicht verstehen willst ) ist das nicht meine Sache .
Damit ist das Thema für mich erledigt.
 
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