Tagespolitik allgemein

Die Zeit wird "Vom Winde verweht" wohl endgültig aus dem Bewusstsein der Menschen entfernen

Sehe ich auch so. Mittlerweile dürfte der Film doch so ziemlich in die Belanglosigkeit abgedriftet sein, ich kenne zumindest niemanden mit dem man über dieses Werk diskutieren könnte, geschweige denn "Vom Winde verweht" - Fans, die sich als Scarlett O'Hara oder Rhett Butler verkleiden.Die Meldung das Das HBOMax diesen Film vorerst aus dem Programm nimmt ist viel Wind um nichts, der auch nur einen sehr geringen Teil der Bevölkerung kümmert-nicht der Rede wert also.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Zeit wird "Vom Winde verweht" wohl endgültig aus dem Bewusstsein der Menschen entfernen. Seit den 1980ern, ich wähle einmal dieses Jahrzehnt, weil es das erste Jahrzehnt ist, das ich als Ganzes bewusst erlebt habe, ist seine Präsenz im deutschen Fernsehen kontinuierlich zurückgegangen, sei es die Frequenz der Ausstrahlungen betreffend, sei es die Frequenz der Anspielungen auf den Film betreffend. Mir geht es wie Mad Blacklord, während ich als Kind sehr gerne die amerikanischen Filmklassiker der 1930er und 1940er Jahre gesehen habe, die in den 1980er Jahren noch zur besten Sendezeit im Fernsehn ausgestrahlt wurden, war "Vom Winde verweht" nicht mein Ding. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unter 50-Jährige noch groß an dem Film hängen und vermute, dass nur eine winzige Minderheit unter den unter 30-Jährigen ihn jemals als Ganzes gesehen hat. Er ist auch abseits des transportierten Rassismus inhaltlich zu sehr aus der heutigen Zeit gefallen.

Immer wieder schön, einer winzigen Minderheit anzugehören ^^'

Auch wenn es unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, ob dieses Buch wirklich in einer Riege mit anderen Klassikern wie bspw „Ulysses“ stehen sollte, besteht doch kein Zweifel, dass es zur Weltliteratur zählt und als solche auch wert ist, erhalten zu werden; das Argument, dass der Inhalt mittlerweile überholt und nicht mehr zeitgemäß sei, ist für mich nicht wirklich maßgebend, da ja sowohl Literatur als auch Filme neben ihrem Unterhaltungszweck auch noch eine Fülle anderer Funktionen erfüllen, wie etwa das Herausbilden von Vorstellungen über längst vergangene Lebenswirklichkeiten; die Vermittlung von Geschichtsbildern und damit verbunden häufig auch ein Reflektieren über Prozesse und Probleme des kollektiven Gedächtnisses.

Ich fände es schade, wenn wir uns dieser Möglichkeit berauben, indem wir nur noch solche Werke einer Erhaltung würdig befinden, die dem aktuellen Zeitgeist entsprechen.

Bei „Vom Winde verweht“ hatte mich bspw vor allem die Frage neugierig gemacht, warum sowohl der Roman, als auch der Film zu den erfolgreichsten ihrer Zeit gehörten (jedenfalls im amerikanischen Raum) und welche Rückschlüsse sich davon auf die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit ziehen lassen.
Wären all diese Fragen keinerlei Gedanken (mehr) wert, müsste man wohl die Sinnhaftigkeit von Literaturgeschichte als Ganzes anzweifeln – allerdings weiß man ja, dass ein Blick in die Vergangenheit häufig auch wertvolle Erkenntnisse über die Zustände der heutigen Zeit liefert; manchmal sogar deutlich darüber hinaus (weil sich vieles leider auch wiederholt).

Mir ist schon klar, dass inbesondere „Von Winde verwehrt“ nun nicht zu der wertvollsten Quelle geschichtsrelevanten Kulturgutes zählt (in erster Linie ist es ein Liebesroman mit teils ziemlich pathethischem Grundton, der Bürgerkrieg dient vor allem als Kulisse, vor der sich dieses interpersonelle Drama abspielt) – trotzdem finde ich es schwierig, in dieser Frage eine klare Grenze ziehen zu wollen zwischen Werken, die Teil eines kollektiven Bewusstseins bleiben (müssen) und solchen, die man getrost in Vergessenheit geraten lassen kann....

Im Zweifel würde ich mich daher immer für den Erhalt solcher Werke aussprechen und sie allenfalls einer zeitkritischen Betrachtung und Einordnung unterziehen (in Form eines Prologs bspw – der Inhalt an sich sollte jedoch authentisch bleiben dürfen).



Vielleicht doch noch ein paar Worte zum Roman:

Die eigentliche Stärke dieser Erzählung liegt mE in der Charakterentwicklung der Protagonisten; sowie den sehr anschaulich herausgearbeiteten Konsequenzen ihrer (Lebens)entscheidungen, woraus man tatsächlich auch heute noch wertvolle Lehren ziehen kann, wenn man möchte.

Zudem ist Margaret Mitchell mit ihrer Protagonistin etwas gelungen, woran selbst heute noch viele Autoren scheitern: eine starke Frauenfigur zu erschaffen, die teilweise gehörig aus dem Rahmen dessen fällt, was man gemeinhin unter weiblichen Tugenden verstanden hat und nicht mit liebreizender Sympathie brilliert, sondern mit einem eisernen Überlebenswillen, der mehr als nur einmal in blanke Selbstsucht und Rücksichtslosigkeit umschlägt – und trotzdem legt man das Buch nicht angewidert beiseite, sondern fiebert bis zuletzt mit ihr mit (ungeachtet dessen, wie unsympathisch sie einem dabei ist).

Faszinierend ist hierbei va der Widerspruch ihrer äußeren Entschlossenheit und Härte, mit der sie sich sämtlichen Verlusten und Widerständen zum Trotz zu einer (für damalige Verhältnisse) erstaunlich emanzipierten Geschäftsfrau mausert, die mit allen Wassern gewaschen ist – und den geradezu gegenläufigen Aspekten ihrer Persönlichkeit, in denen sie nie über die Entwicklungsstufe eines verzogenen Kindes hinauswächst.
Als Sinnbild ihrer kindlichen Verblendung, mit der sie sowohl ihre eigenes Glück, als auch das anderer blockiert, steht die verflossene Jugendliebe Ashley Wilkes: ein Mann, der für sie „unerreichbar“ bleibt und von dessen Idealisierung sie sich nicht lösen möchte. Dieses störrische Festhalten an einer unerfüllbaren Liebe ist gleichzeitig auch eine Weigerung, erwachsen werden zu wollen; und sich inneren Prozessen zu stellen, die für eine solche Entwicklung nun mal unabdingbar sind.

Hier kommt Rhett Butler ins Spiel, dem sie ebenso wenig zuhören möchte wie ihrem „Erwachsenen-Ich“, für das er in gewisser Weise auch steht. Er sieht sie so, wie sie wirklich ist (und liebt sie sogar dafür); da das aber weder ihrer Eitelkeit, noch ihrer Verblendungssucht schmeichelt, muss sie ihn mit derselben Vehemenz ablehnen wie sie den Blick auf ihr wahres Ich scheut.
Diese Selbstlüge treibt sie letztlich so weit, dass selbst dem überaus leidensfähigen Rhett irgendwann der Geduldsfaden reißt. Und als sie doch noch zur Einsicht fähig scheint, ist es leider schon zu spät.

Bei aller Unausstehlichkeit, die sie an den Tag legt, bekommt sie auch ein jedes Mal die Rechnung präsentiert für das, was sie verbockt: und das trägt vermutlich erheblich dazu bei, dass man ihr in Summe doch noch versöhnlich begegnen kann.

Vielleicht ist ein solcher Plot (der trotz Kriegsgeschehen nun mal die klassischen Merkmale eines Liebesromans bedient) für Männer generell weniger ansprechend; mir hat er als ca 18-jährige aber durchaus was gegeben; weil er ja doch einige Themen behandelt, die gerade für Heranwachsende nach wie vor Aktualität besitzen und nebenbei auch einen interessanten Blick in längst vergangene Zeiten und Lebensumstände erlaubt.

(Sorry, falls das jetzt arg OT war.... :oops:)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Zeit wird "Vom Winde verweht" wohl endgültig aus dem Bewusstsein der Menschen entfernen.
Alte Filmklassiker verlieren heutzutege generell an Bedeutung. Sie werden im TV seltener gezeigt, aufgrund angeblicher "veränderten Sehgehwohnheiten". Bei aller berechtigten Kritik an inzwischen überholten Stereotypen, welche vom altem Hollywood genutzt wurden, finde ich das sehr schade.
Fun Fact, das Filmplakat von Episode V stellt eine Hommage an "Vom Winde verweht" dar.
 
@Crystal

Ja, Mitchell war bezüglich der Emanzipation modern, ihrer Zeit voraus.

Ich nehme an, dass, neben der Identifikation mit Scarlett O’Hara als weibliches Rollenvorbild, auch die Umstände der Nachkriegszeit Scarlett für die Leserinnen und Leser, der Filmliebhaberinnen und Filmliebhaber empfänglich machten.

Viele befanden nach dem Zweiten Weltkrieg in eine ähnliche Situation wie Scarlett nach dem Bürgerkrieg: Sie hatten Angehörige verloren, sie mussten um ihr Überleben kämpfen, sich eine neue Existenz aufbauen, wieder von vorne anfangen, neue Familien gründen oder alleine weitermachen, Probleme bewältigen.

Eine "unkaputtbare" Figur wie Scarlett, ein Mensch, der sich durch Schicksalsschläge nicht unterkriegen lässt und immer weiterkämpft, mag da kommen was mag, war sicherlich für viele ein Mut-Macher und Identifikationsfigur.
 
@Bollux

Nicht nur das Filmplakat: ;)


Vom Winde verweht (Margaret Mitchell)

....Wie sollte sie sich nur erklären, warum ihre Hände so zitterten?
Er lachte leise. "Nicht wegziehen, ich tue dir nichts"
"Ich habe keine Angst vor Ihnen, Rhett Butler, und vor keinem Mann aus Fleisch und Blut",
brachte sie hervor, böse darüber, dass ihre Stimme nicht weniger bebte als ihre Hände.
"Scarlett, du hast mich gern, nicht wahr?"
Das klang schon mehr nach dem, was sie erwartete.
"Nun, manchmal", antwortete sie vorsichtig. "Wenn Sie sich nicht wie ein Flegel benehmen."
Er lachte von neuem und legte ihre Handfläche an seine rauhe Wange.
"Ich glaube, du hast mich gern, weil ich ein Flegel bin. Du hast in deinem umhüteten Leben so wenige Flegel kennengelernt,
die mit allen Wassern gewaschen sind, dass ich gerade, weil ich anders bin als alle anderen, einen eigenen Reiz für dich habe."
Diese Wendung hatte sie wiederum nicht erwartet.
Sie versuchte vergeblich, ihm die Hand zu entziehen.
"Das ist nicht wahr. Ich habe wohlerzogene Männer gern, bei denen man sich darauf
verlassen kann, dass sie immer Gentleman bleiben."


Das Imperium schlägt zurück (Donald F. Glut)

Dann fügte er hinzu: "Sie könnten aber auch ein bisschen netter sein.
Geben Sie zu, dass Sie mich ab und zu ganz in Ordnung finden."
Sie ließ den Hebel los und rieb sich ihre schmerzende Hand.
"Manchmal", sagte sie mit einem leichten Lächeln, "vielleicht ....gelegentlich,
wenn Sie nicht den wilden Mann spielen."
"Den wilden Mann?" Er lachte. "Das gefällt mir."
Er griff nach Leias Hand und begann sie zu massieren.
"Hören Sie auf", sagte sie.
Han ließ ihre Hand nicht los.
"Womit soll ich aufhören", fragte er leise.
Leia war verwirrt und verlegen, aber ihre Würde setzte sich durch.
"Aufhören!" sagte sie herrisch. "Meine Hände sind schmutzig."
Han belächelte die schwache Ausrede, hielt ihre Hand fest und sah ihr in die Augen.
"Meine auch. Wovor haben Sie Angst?"
"Angst?" Sie erwiderte seinen Blick. "Dass ich mir die Hände schmutzig mache."
"Deshalb zittern Sie?" fragte er.
Er konnte spüren, dass seine Nähe und seine Berührung auf sie wirkten.
Ihr Gesicht wurde weich. Er griff nach ihrer anderen Hand.
"Ich glaube, Sie mögen mich, weil ich ein wilder Mann bin", sagte er.
"Ich glaube, Sie haben in ihrem Leben nicht genug wilde Männer gekannt."
Er zog sie langsam an sich.
Leia wehrte sich nicht. Sie sah ihn an. Er hatte nie besser ausgesehen, aber
sie wollte nicht vergessen, dass sie die Prinzessin war.
"Ich mag zufällig nette Männer", rügte sie leise.
"Und ich bin nicht nett?" neckte Han.
 
@Crystal Ich hab "Vom Winde verweht" zwar weder gelesen noch gesehen, aber Respekt für diese ausführliche Interpretation!

die Vermittlung von Geschichtsbildern und damit verbunden häufig auch ein Reflektieren über Prozesse und Probleme des kollektiven Gedächtnisses.
Das sehe ich auch so. Ich finde es wichtiger und sinnvoller, Werke in ihren geschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext einzuordnen, als den Zugang zu ihnen einzuschränken oder sie gar zu verbieten. Nur so kann der Mensch lernen, sehen, was er heutzutage besser macht und auch, woran eine Gesellschaft selbst nach vielen Jahren immer noch krankt. So eine Einordnung finde ich im Übrigen auch im Film "BlacKkKlansman" sehr gelungen, wenn man die KKK-Mitglieder in erschreckender Art und Weise beim Ansehen von "Geburt einer Nation" johlen sieht. Abschreckender geht es kaum. Spike Lee zeigt damit innerhalb seines Filmes gut, wie ein über 100 Jahre altes Werk durch den KKK zu Propagandazwecken missbraucht wird, und ordnet dieses Werk für sein eigenes Publikum damit korrekt ein, benutzt es als Mahnung und Augenöffner.
 
@Crystal

Beliebtheit des Films "Vom Winde verweht"

Ich bin heute Nachmittag in einem alten Star Wars-Forum auf einen Post von mir gestoßen, der die Auswertung einer Leserumfrage der cinema thematisierte: In der November-Ausgabe 1999 forderte CINEMA ihre Leser auf, eine Liste mit zehn Lieblingsfilmen zu senden. 12.067 Leser hatten sich an der Aktion beteiligt.

Die Auswertung ergab, dass "Vom Winde verweht" vor 20 Jahren unter den motivierten cinema-Lesern Platz 9 belegte:

1. Schindlers Liste
2. Titanic
3. Pulp Fiction
4. Casablanca
5. Krieg der Sterne****
6. Manche mögen's heiß
7. Das Schweigen der Lämmer
8. Spiel mir das Lied vom Tod
9. Vom Winde verweht
10. Sieben

Vor 20 Jahren lief "Vom Winde verweht", glaube ich, noch regelmäßig zur Weihnachtszeit im Fernsehn.

Ansonsten: In den 1950er und 1960er Jahren wurde in Deutschland der Roman über eine Million Mal verkauft.


So nebenbei: Die Platzierung der Star Wars-Filme vor 20 Jahren: ;)

4. Krieg der Sterne
26. Star Wars: Episode I ;)
30. Das Imperium schlägt zurück
37. Die Rückkehr der Jedi-Ritter
 
Vom Winde Verweht ist ein typischer Südstaatenfilm der die Konföderation glorifiziert, etwas was das frühe Hollywood nur zu gerne getan hat, aus welchen Gründen auch immer. Siehe auch den ersten Monomentalfilm von G.W. Griffith The Birth of a Nation von 1915 oder den Buster Keaton Filmklassiker The General (1926). Alle drei Filme waren in ihrer Zeit preisgekrönt und Kassenschlager, The Birth of a Nation galt aber durch die Glorifizierung des KKK schon sehr früh als rassistisch und ist glaube ich schon seit den 60igern verrufen. Vom Winde Verweht fehlt dieses eindeutig überwiegend rassistische, hat aber durchaus diese Klischees enthalten da es eben ein Werk seiner Zeit ist, der erwähnte Big Mama Charakter oder Karikatur taucht ja nicht nur dort auf, sondern auch in Cartoons wie Tom und Jerry. Ein gewisser rassistischer Unterton ist also durchaus vorhanden und nicht nur subtext.
Ich persönlich mag den Film nicht besonders, ich erkenne an das er historisch wertvoll ist, als einer der ersten Farbfilm und erfolgreichster Film nach Inflationsbereinigung, er kann von mir aus auch gerne noch heute von Kritikern gelobt werden, aber er passt nicht mehr in die heutige Wertvorstellung und Ideale unserer Generation, das Bild auf die Konföderation und die Sklaverei hat sich gottseidank inzwischen verändert, und man sieht es deutlich kritischer. Auch wenn so Themen wie "Staate Rights" immer wieder mal hochkommen, zuletzt als der Oberste Gerichtshof die Homo Ehe legalisierte, da haben die Südstaaten ja auch wieder einen kleinen Aufstand gemacht und davon geschwafelt wie undemokratisch dieses Urteil ist und das es die Rechte der Staaten schmälert etc pp. Alles Argumente die im Bürgerkrieg benutzt worden sind.
Sowas zeigt einfach in welcher Kultur so manche Südstaaten Bürger noch leben und in welchem Geistigem Umfeld sie aufwachsen. Die Flagge von Mississippi hat ja bis heute noch die Flagge der Konförderation integriert und es gibt noch genug Statuen und Denkmäler von Konföderierten auf denen die Generäle gehuldigt werden, Leute wie General Lee verdienen heute einfach kein Denkmal mehr.

Gehört der Film auf den Index? Eher nicht, ich denke das Zensur nie der richtige Weg ist. Eine historisch kritische Fassung um Dinge in den korrekten Kontext zu rücken finde ich deutlich besser. Wobei da natürlich auch fraglich ist wie man sowas am besten umsetzt. Nur mit einem kleinem Warnhinweisen am Anfang? Das erscheint etwas schwach. Kommentierende Untertitel? oder gar einen historisch kritischen Audiokommentar? Das kann eigentlich auch nur optional sein, da es sonst das Filmerlebnis zu sehr verändert. Und eine Schnittfassung wäre nur eine weitere Form der Zensur.

Wenn man schon dafür ist, dass Lee's Denkmal entfernt wird, so müsste man konsequenterweise auch die Denkmäler für Washington und Jefferson entfernen. Ebenso wie Lee waren sie selbst Sklavenhalter. Und wenn man den geschichtlichen Kontext betrachtet, so galt Lee's Loyalität wohl in erster Linie seinem Heimatstaat Virginia, als der Union oder dem Erhalt der Sklaverei.

Ich glaube kaum, dass jemand wegen Tom und Jerry farbige Menschen für dumm, einfältig oder minderwertig hält.

Übrigens, die von dir erwähnte Flagge, war niemals die Flagge der Konföderation, sondern ursprünglich die Flagge der North Virginia Armee bzw. später die Gefechtsflagge. Fälschlicherweise wird sie oft mit der "Stars & Bars"-Flagge, welche wie eine Mischung aus der rot-wieß-roten Flagge Österreichs und der "Betsy Ross"-Flagge aussieht. Später wurde sie in verschiedene Flaggen der Konföderation integriert, wie das "Stainless Banner" oder das "Bloodstained Banner". Ok, das wissen selbst viele Amis nicht. Technisch gesehen repräsentiert sie aber die Konföderation, wie keine andere.
 
[Zynismus]Wenn Makuncha aus Tansania in Deutschland keine Wohnung bekommt, dann ist die beste Lösung für dieses Problem, wenn man "Vom Winde verweht" von Streaming-Plattformen entfernt.[/Zynismus]
 
Ohja, Zynismus bringt uns immer so schön weiter, ich mag auch :D

Wenn der Deutschen Tanja Köhler aufgrund ihrer dunkleren Hautfarbe vorgeworfen wird, dass das gar nicht ihr Name auf der Kreditkarte sei, kann man natürlich von Rassismus sprechen. Man kann aber auch einfach nur behaupten sie habe das alles falsch verstanden, weil "deutsche Sprache schwere Sprache." :cool:
 
Ich musste auch schon mehrfach den Perso bei Rossmann zücken, weil mein Name auf der Karte augenscheinlich für die Kassiererin nicht zu meiner Person zu passen schien.

Sie entschuldigte sich auch bei mir, aber es sei schon mehrfach vorgekommen, dass mit falschen EC Karten bezahlt wird und sie haben Anweisung, sich in Zweifelsfällen den Personalausweis zeigen zu lassen.

Dann macht man das und die Geschichte ist gegessen, da sich auf dem Perso eben auch ein Lichtbild befindet.

Der französischen Freundin meiner Schwester passiert das ebenfalls häufig, wenn sie bei ihr zu Besuch ist.
 
Ich musste auch schon mehrfach den Perso bei Rossmann zücken, weil mein Name auf der Karte augenscheinlich für die Kassiererin nicht zu meiner Person zu passen schien.

Sie entschuldigte sich auch bei mir, aber es sei schon mehrfach vorgekommen, dass mit falschen EC Karten bezahlt wird und sie haben Anweisung, sich in Zweifelsfällen den Personalausweis zeigen zu lassen.

Dann macht man das und die Geschichte ist gegessen, da sich auf dem Perso eben auch ein Lichtbild befindet.

Der französischen Freundin meiner Schwester passiert das ebenfalls häufig, wenn sie bei ihr zu Besuch ist.

Also ist Rassismus okay, weil andere auch diskriminiert werden? :verwirrt:
Schade nur, dass die Geschichte für die junge Frau anscheinend nicht so einfach "gegessen" war wie dein Erlebnis für dich.
 
Also ist Rassismus okay, weil andere auch diskriminiert werden? :verwirrt:
Schade nur, dass die Geschichte für die junge Frau anscheinend nicht so einfach "gegessen" war wie dein Erlebnis für dich.

Nein, ich wollte damit nur ausdrücken, dass wenn es höflich und angemessen formuliert wird, es für mich keinen Grund gibt, den Personalausweis nicht zu zeigen, zumal das Recht auf ihrer Seite ist.

Da mir das bisher fünfmal! nur bei Rossmann passiert ist, scheint es dort womöglich auch mächtigen Druck zu geben.

Und auch in Kanada musste ich mich öfter beim Bezahlen mit Pass legitimieren. Aber ich gehe erst mal wohlwollend davon aus, dass die Beteiligten nur ihren Job machen.

Schikane um der Schikane Willen ist natürlich nicht diskutabel.

@Steven Crant

Ein guter Freund ist gebürtig aus Kambodscha und trägt aufgrund der Adoption einen urdeutschen Namen. Er muss sich auch öfter ausweisen, nimmt es aber eher mit Humor.

Eine ehemalige Kollegin mit der ich immer noch guten Kontakt habe mit Vornamen Tittilayo (wegen ihrer afrikanischen Wurzeln) und deutschen Nachnamen wegen ihres deutschen Vaters, passiert das auch häufiger, Sie nimmt es ähnlich gelassen.

Warum denkst Du, wird teilweise so anders empfunden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, ich wollte damit nur ausdrücken, dass wenn es höflich und angemessen formuliert wird, es für mich keinen Grund gibt, den Personalausweis nicht zu zeigen, zumal das Recht auf ihrer Seite ist.

Da mir das bisher fünfmal! nur bei Rossmann passiert ist, scheint es dort womöglich auch mächtigen Druck zu geben.

Sorry, ich verstehe gerade nicht wieso du das mit dir in einen Zusammenhang bringst. Die Frau wurde anscheinend nämlich nicht nur mal "höflich" gefragt.
 
Sorry, ich verstehe gerade nicht wieso du das mit dir in einen Zusammenhang bringst. Die Frau wurde anscheinend nämlich nicht nur mal "höflich" gefragt.

Dann ist das natürlich was anderes.

Ich bin aufgrund des kurzen Posts davon ausgegangen, dass eine Frau mit Namen Tanja Köhler beim Bezahlen mit der EC Karte nach ihrem Ausweis gefragt wurde, weil der Name scheinbar nicht zu ihrem Äußeren passt und dies als rassistisch empfand.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann ist das natürlich was anderes.

Ich bin aufgrund des kurzen Posts davon ausgegangen, dass eine Frau mit Namen Tanja Köhler nach ihrem Ausweis gefragt wurde, weil der Name scheinbar nicht zu ihrem Äußeren passt und dies als rassistisch empfand.

Okay, hat natürlich wenig Sinn über Dinge zu diskutieren, von denen man noch nichts weiß. :D

Es geht um diesen Vorfall in einer Drogerie Filiale:

www.rbb24.de/panorama/beitrag/2020/06/rassismus-vorwurf-rossmann-mitarbeiterin-schwarze-kundin-berlin.htm/alt=amp.html?__twitter_impression=true
 
Okay, hat natürlich wenig Sinn über Dinge zu diskutieren, von denen man noch nichts weiß. :D

Es geht um diesen Vorfall in einer Drogerie Filiale:

www.rbb24.de/panorama/beitrag/2020/06/rassismus-vorwurf-rossmann-mitarbeiterin-schwarze-kundin-berlin.htm/alt=amp.html?__twitter_impression=true

Zitat:

„Bei ihrem Einkauf in einem Berliner Drogeriemarkt soll am Dienstag eine schwarze Frau von einer Mitarbeiterin rassistisch beleidigt worden sein. Wie Vanessa H. am Freitag dem rbb sagte, wurde sie beim Bezahlen mit der EC-Karte des Betrugs beschuldigt. Die Kassiererin habe den deutschen Nachnamen auf der Bankkarte der Kundin für unvereinbar mit deren Hautfarbe gehalten, so der Vorwurf.“

Es steht leider nicht drin, wie genau es passierte. Also wie die Verkäuferin sich äußerte. Wenn die Kundin tatsächlich rassistisch beleidigt wurde, ist das natürlich inakzeptabel und dann gebe ich Dir vollkommen Recht, wenn sie lediglich höflich nach ihrem Perso gefragt wurde, um den Namen zu bestätigen halte ich das erst mal für rechtens.

Das kenne ich auch wie schon erwähnt aus meinem Freundes und Bekanntenkreis. Einem Freund gebürtig aus Kambodscha mit urdeutschen Vor- und Nachnamen passiert das auch immer mal wieder, ebenso einer Kollegin mit Vornamen Tittitayo und deutschem Nachnamen mit afrikanischen und deutschen Großeltern. Die beiden nehmen es eher mit Humor und Verständnis, wenn entsprechend höflich und angemessen gefragt wird.

Wenn es aber herablassend und aggressiv passiert, wäre ich auch angefressen.
 
Zurück
Oben