Tagespolitik allgemein

Ist der Unterschied denn wirklich so wesentlich? Abzüglich des Ziels ist der gesamte Akt des Schießens immer noch gleich. Ein Sportgewehr ist immer noch eine Schusswaffe. Und sollte es überhaupt jemandem Spaß machen, eine Schusswaffe zu benutzen? Nein. Sportschützen und Schützenbrüder/schwestern zelebrieren das aber. Du machst hier eine Unterscheidung, die ich selber für sehr, sehr marginal halte. Jeder Sportschütze wäre zu jedem beliebigen Zeitpunkt in der Lage, einen Menschen zu töten. Weil er gelernt hat zu schießen und weil er in der Regel über min. eine Schusswaffe + Munition verfügt.

Vermutlich wäre aber auch jemand der eine Kampfsportart trainiert hat in der Lage, einen Menschen sehr weh zu tun oder sogar umzubringen. Die Frage ist, wo zieht man da die Grenze. Und ich bin jetzt wahrlich kein Militärexperte, aber man liest doch immer wieder dass es einen Unterschied macht ob man auf einen Menschen zielt oder ein unbelebtes Objekt. Ich sehe da deutlich größere Unterschiede als z.B. zwischen jemanden der in einem Call of Duty Spiel eine Drohne steuert und damit Gegner ausschaltet und jemanden, der im Real Life an einem Computer sitzt und den Joystick zur Steuerung einer echten Drohne bedient. Ich hab mal eine Doku gesehen in der die ausgebildeten "Piloten" sogar XBox Controller zur Steuerung der Drohnen verwendeten.


Die Sache ist eigentlich sehr einfach: Schusswaffen haben nichts in den Händen oder im Besitz von Privatpersonen verloren.
Ohne Ausnahme.

Siehst du, wir sind uns ja fast einig. Nicht im Privatbesitz? Ja klar, bin ich auf jeden Fall deiner Meinung. Nicht in in den Händen? Nein, denn wie gesagt, wer Spaß am Schießsport hat sollte das im gesetzlich klar geregelten Rahmen tun dürfen.
 
@Ben
Sorry, ich bin nur am Handy. Daher kein Zitat sondern die Anrede.
Du schreibst ein Sportschütze könnte jederzeit einen Menschen gezielt töten weil er es gelernt hat.
Aber könnte das nicht auch jemand der beim Militär gedient hat ?
Ja, ich habe auch Deinen Verweis auf die Tatsache das Sportschütze meist Waffen und Munition zu Hause haben auch gelesen.
Ich frage nur um zu verstehen. Aber wäre das Dein Unterschied zwischen Menschen die schießen gelernt haben ?
 
Doch, doch schon. Weil's irgendwie seltsam ist, dass es Spaß macht mit einer Gerätschaft zu hantieren, die potentiell dazu geeignet ist, Menschen zu töten und im Ursprung auch für nichts anderes jemals entwickelt wurde. Gilt auch für Bogenschützen. Und ja, ich sehe da auch einen sehr großen qualitativen Unterschied zu 'Schießspielen'.

Allein der Besitz einer Waffe macht noch niemanden zum Mörder. Um damit auf Menschen losgehen zu können, benötigt es eine entsprechend geartete Persönlichkeit und (labile) Psyche. Und gerade bei diesem Punkt ließe sich sehr gut mit dem Einfluss von „Killerspielen“ argumentieren, die nachweisbare Spuren im Gehirn hinterlassen.

Prominentes Beispiel:
Der Amokläufer von Winnenden konnte diese Tat nur deshalb begehen, weil er einerseits Zugang zu den nicht sachgemäß aufbewahrten Waffen seines Vaters hatte und andererseits psychisch schwer krank war. Zudem spielte er wohl exzessiv und über Jahre hinweg entsprechende Killerspiele, in denen man per Egoshooter zum virtuellen Massenmörder wird. Dass dieses virtuelle Töten aber ganz reale Auswirkungen auf den Spieler und dessen Psyche hat, konnte wie gesagt bereits neurologisch bewiesen werden.

Wer also den Besitz von Schusswaffen als physisches Werkzeug zum Töten kategorisch verbieten möchte, sollte konsequenterweise auch alle jenes verbieten, das die psychischen Voraussetzungen zum Töten begünstigt. Letztere sind nämlich das eigentliche Problem. Und nicht die in überwältigender Mehrheit sehr verantwortungsvollen Sportschützen, die sich an alle Gesetze und Regeln halten, weil sie sich über die Gefahren ihres Hobbys absolut bewusst sind.

Mein Onkel ist IPSC-Sportschütze und ich kenne niemanden, der verantwortungsvoller und regeltreuer wäre als er. Ich wüsste nicht, warum ihm dieses Hobby verboten werden sollte (bei dem im Übrigen nicht auf Pappkameraden geschossen wird, sondern auf neutrale Ziele), nur weil der Schusswaffenbesitz als plakativer Sündenbock für komplexe Missstände herhalten muss.
(Dasselbe denke ich auch in Bezug auf Killerspiele – Verbote halte ich hier ebenso für den falschen Ansatz).

Eine Gesellschaft, die ihre eigentliche Probleme hinter einer scheinbar friedlichen, weil entwaffneten Fassade verbirgt, braucht sich nämlich nicht wundern, wenn diese im Verborgenen munter weiterbrodeln.
Der eigentliche Gewinner eines Schusswaffenverbotes wäre der Schwarzmarkt, der sich dann über einen gewaltigen Boom freuen darf. Wer mit einer Waffe Illegales anstellen will, schert sich nämlich nicht um Gesetze, weshalb Verbote hier auch nichts bewirken werden.

(Mit dem Beitrag beziehe ich mich allerdings ausschließlich auf das Waffengesetz in Deutschland und Österreich (Wohnsitz meines Onkels).
Was diesbezüglich in Amerika abgeht, finde ich ebenso unverhältnismäßig wie verantwortungslos und widert mich ehrlich gesagt einfach nur an).

Schusswaffen haben nichts in den Händen oder im Besitz von Privatpersonen verloren.
Ohne Ausnahme.

Dann aber bitte auch Motorräder und PKWs verbieten, die schneller als 130 km/h fahren können.
Gibt es irgendeinen guten Grund dafür, als Privatperson mit 200 Sachen über die Autobahn zu brettern?
(Ich hab's mal gemacht (weil's möglich war), fühlte mich aber ziemlich unwohl dabei...)
 
Aber könnte das nicht auch jemand der beim Militär gedient hat ?

Theoretisch ja, praktisch nein (sofern der Militärangehörige keinen privaten Waffenschein besitzt). Soweit ich Ben verstanden habe ist das Problem ja, dass der Zivilist mit Waffenschein grundsätzlich uneingeschränkten Zugang zu einer Schusswaffe hat.

Grüße,
Aiden

Edit:

Nebenbei bemerkt finde ich es schon ein wenig amüsant wie bei solchen Diskussionen zur Legitimation von privatem Schusswaffenbesitz immer Vergleiche mit Gegenständen gezogen werden, deren Primärfunktion jeweils nicht das Töten ist.
 
Nebenbei bemerkt finde ich es schon ein wenig amüsant wie bei solchen Diskussionen zur Legitimation von privatem Schusswaffenbesitz immer Vergleiche mit Gegenständen gezogen werden, deren Primärfunktion jeweils nicht das Töten ist.

Du kannst mich ruhig direkt ansprechen ;)
Wer Verbote für ein probates Mittel hält, um strukturelle Probleme zu lösen, kann sich durchaus die Frage stellen lassen, wie sinnvoll dieses Vorgehen bei anderen "Gegenständen" ist, deren Gefährlichkeit ebenfalls maßgeblich vom richtigen (verantwortungsbewussten) Umgang abhängen.
Da finde ich das Ziehen von Analogien gar nicht so ungeeignet.
 
Du kannst mich ruhig direkt ansprechen ;)

Bezog sich nicht zwingend auf dich. In der Diskussion fielen auch schon Messer und Axt/Beil als Beispiele. Das einzige treffende Äquivalent ist - meines Erachtens nach - momentan der zuletzt von Dr. Sol genannte Sportbogen.


Und auf dein Beispiel bezogen: Schau dir einfach mal die Diskussion zum bedingten Vorsatz als subjektives Mordtatbestandsmerkmal an, wenn es um einen Tod im Zusammenhang mit zu schnellen Fahren geht (umgangssprachlich Raser-Urteile).

Grüße,
Aiden
 
Und auf dein Beispiel bezogen: Schau dir einfach mal die Diskussion zum bedingten Vorsatz als subjektives Mordtatbestandsmerkmal an, wenn es um einen Tod im Zusammenhang mit zu schnellen Fahren geht (umgangssprachlich Raser-Urteile).

Es ist aber ein Unterschied, ob ich ein PS-starkes Vehikel besitzen und fahren darf, und lediglich mit (empfindlichen) Strafen rechnen muss, wenn ich damit fahrlässig Schaden anrichte (hier setzt man (wie ich finde) richtiger Weise auf die Individualver mündiger Bürger) - oder ob mir beides von vornherein gänzlich verboten wird.

Ich bin ja ebenfalls für sehr rigide Gesetze bei diesem Thema, (und mir persönlich sind Schusswaffen sogar ziemlich unheimlich) allerdings halte ich nichts nicht von Verboten, weil diese mMn keine der damit assoziierten Probleme lösen.
 
Aber es gibt doch auch unter der Ebene von Schusswaffen Waffen die ebenfalls zum Töten erfunden wurden und die als Sportgerät benutzt werden.
@Ben hat schon den Bogen erwähnt.
Der wurde ursprünglich wahrscheinlich als Jagdwaffe erfunden. Und später wurde damit auch Krieg geführt und Menschen getötet.
Aber für den Bumerang gilt dasselbe.
Und doch gilt der fernab aller Waffen als Sportgerät
 
Aber es gibt doch auch unter der Ebene von Schusswaffen Waffen die ebenfalls zum Töten erfunden wurden und die als Sportgerät benutzt werden.
@Ben hat schon den Bogen erwähnt.
Der wurde ursprünglich wahrscheinlich als Jagdwaffe erfunden. Und später wurde damit auch Krieg geführt und Menschen getötet.
Aber für den Bumerang gilt dasselbe.
Und doch gilt der fernab aller Waffen als Sportgerät

Das ist halt die Frage wie weit man eine solche Einschränkung bzw. ein solches Verbot fassen möchte. Neben den Bogen beträfe das ja zum Beispiel auch das Rapier/Degen bzw. das Schwert sowie die Armbrust. Im Unterschied zum Bogen/der Pistole (und den Bummerang) müsste man bei einer Tötungsabsicht aber an das Opfer unmittelbar heran. Vielleicht sind aus diesem Grund ein Teil dieser (Sport-)Geräte nicht so sehr im Fokus der Debatte wie die Schusswaffen.

Grüße,
Aiden
 
Okay, dafür musst du hier ganz dringend ne Quelle liefern.

Wäre das nicht OT? :kaw:

Auf die Schnelle kann ich dir aber diesen Artikel anbieten: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-untersucht-Auswirkung-von-Gewaltspielen-auf-das-Gehirn-207146.html#:~:text=Aufgrund der aktuellen Forschungslage spreche,kaum noch rückgängig zu machen."

Wer sich mal mit dem Thema Neuroplastizität beschäftigt, wird aber ohnehin nicht mehr in Frage stellen können, dass sämtliche sensorische Stimulation zu neurologisch nachweisbaren Veränderungen des Gehirns führen kann - sowohl im Positiven als auch Negativen. Dazu gibt es massenhaft Quellen. Lernen ist ja auch nichts anderes als das wiederholte Stimulieren bestimmter neuronaler Muster.

Meine Anmerkungen sollten aber nicht den Eindruck erwecken, dass ich Leute, die Egoshooter spielen, für potentielle Amokläufer halte - eher das Gegenteil war der Fall. Ich wollte nur zeigen, dass es unzählige Einflussgrößen gibt, die zusammenwirken müssen, damit ein Mensch zum Massenmörder wird.
 
Nee, eine Schusswaffe ist ein Tötungswerkzeug und sonst nix. Eine Axt und ein Messer haben andere Verwendungszwecke.
Da man Schusswaffen auch zum jagen benutzen kann und wie schon erwähnt wurde auch zum Sportschießen verwendet, ist es schon ein Werkzeug.
Außerdem nennst du es ja auch selber ein (Tötungs)werkzeug.

Du, das Seltsame ist ja, dass der Wunsch sich zu bewaffnen in Deutschland eben nicht daher rührt, dass es mehr Kriminalität gibt, eher genau das Gegenteil. Es gibt weniger Kriminalität und die Leute wollen sich trotzdem bewaffnen. Da spielt halt Angst eine gewaltige Rolle und wenn diese geschürt wird, dann fühlt man sich halt wesentlich unsicherer in Zeiten in denen es nachweislich weniger Kriminalität gibt.
Ein Faktor der auch in den USE zieht und entsprechend forciert wird durch Lobbyverbände wie die NRA.
Daran ist eigentlich gar nichts seltsam, der Wunsch sich verteidigen zu können ist ziemlich normal.
Soweit ich weiß kam es letztes Jahr laut Medien zu einem verstärkten Wunsch sich zu bewaffnen, das war wo auch wieder über ziemlich viele Straftaten berichtet wurde.
Wenn du jetzt sagst das im vergleich zu 2020 die Kriminalität weniger ist, ja kann sein.
Es ändert trotzdem nichts daran das bei vermehrten Straftaten die Leute Waffen für den Selbstschutz wollen.
Die Lobbyverwände brauchen eigentlich gar nichts tun, man muss nur in die Zeitung oder im Internet die Nachrichten verfolgen, da werden einem genug Gründe geboten.

Die Sache ist eigentlich sehr einfach: Schusswaffen haben nichts in den Händen oder im Besitz von Privatpersonen verloren.

Ohne Ausnahme.
Eben nicht, das ist halt nur (d)eine Meinung.

Ich kann es nachvollziehen wenn manche zu sensibel sind auf Einbrecher zu schießen oder einfach keine Waffen wollen, aber wenn man so den Rest liest und das du ja nicht mal den Sportschützen das schießen auf Zielscheiben gönnst, das lässt vermuten das du eine starke unbegründete Panik vor Waffen im allgemeinen zu haben scheinst.

Vielleicht solltest du mal einen Schießstand besuchen, das könnte helfen dir diese Angst zu nehmen.

Der Amokläufer von Winnenden konnte diese Tat nur deshalb begehen, weil er einerseits Zugang zu den nicht sachgemäß aufbewahrten Waffen seines Vaters hatte und andererseits psychisch schwer krank war. Zudem spielte er wohl exzessiv und über Jahre hinweg entsprechende Killerspiele, in denen man per Egoshooter zum virtuellen Massenmörder wird. Dass dieses virtuelle Töten aber ganz reale Auswirkungen auf den Spieler und dessen Psyche hat, konnte wie gesagt bereits neurologisch bewiesen werden.
Du sagst ja selber er war psychisch Krank, wer weiß wodurch?
Das Videospiele sich auch auf die Psyche auswirken ist wohl normal, weil eigentlich alles sich auf einen Menschen auswirkt.
Die Schuld allein auf Videospiele zu schieben ist aber nach wie vor nicht haltbar.
Gibt genug Amokläufe wo keine Videospiele gespielt wurden.
 
Auf die Schnelle kann ich dir aber diesen Artikel anbieten: https://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-untersucht-Auswirkung-von-Gewaltspielen-auf-das-Gehirn-207146.html#:~:text=Aufgrund der aktuellen Forschungslage spreche,kaum noch rückgängig zu machen."

Wer sich mal mit dem Thema Neuroplastizität beschäftigt, wird aber ohnehin nicht mehr in Frage stellen können, dass sämtliche sensorische Stimulation zu neurologisch nachweisbaren Veränderungen des Gehirns führen kann - sowohl im Positiven als auch Negativen. Dazu gibt es massenhaft Quellen. Lernen ist ja auch nichts anderes als das wiederholte Stimulieren bestimmter neuronaler Muster.

Aus der Quelle von oben:

Allein Computerspiele machten jedoch niemanden zum Amokläufer, betonte der Forscher: "Wie bei psychischen Erkrankungen kommen für eine solche extreme Fehlentwicklung mehrere Faktoren zusammen. Ohnehin ist davon auszugehen, dass alle jugendlichen Amokläufer psychisch krank sind, ebenso depressiv wie aggressiv."

:zuck:

Das ist weit von einem "Beweis" für irgendwas entfernt. Das Thema "Killerspiele" taugt genauso wie Satanismus, Rockmusik, Pornographie oder Horrorfilme IMO nicht als Erklärungsansatz dafür, dass Menschen austicken, sondern lediglich als plakativer Sündenbock. Das lässt sich insbesondere dadurch belegen, dass es Amokläufe auch schon gab, bevor es Computer, Stereoanlagen und Fernseher in den Haushalten der Menschen gab.
 
Das ist weit von einem "Beweis" für irgendwas entfernt. Das Thema "Killerspiele" taugt genauso wenig wie Satanismus, Rockmusik, Pornographie oder Horrorfilme IMO nicht als Erklärungsansatz dafür, dass Menschen austicken, sondern lediglich als plakativer Sündenbock. Das lässt sich insbesondere dadurch belegen, dass es Amokläufe auch schon gab, bevor es Computer, Stereoanlagen und Fernseher in den Haushalten der Menschen gab.

Das ist doch das, was ich selbst auch geschrieben habe?
 
Vermutlich wäre aber auch jemand der eine Kampfsportart trainiert hat in der Lage, einen Menschen sehr weh zu tun oder sogar umzubringen.

Oh, das ist ein Thema, darüber könnte ich auch stundenlang sprechen. (Im Gegensatz zum Sportschießen stehe ich Kampfsport sehr positiv gegenüber.) Aber, um das mal abzukürzen: Ja, möglich ist das. Natürlich. Das ist aber eine Thematik, die man sehr differenziert betrachten kann, weil man sich da tatsächlich Fragen stellen muss wie: Welcher Kampfsport, wie wird trainiert...? Aber, grundsätzlich: ja.

Die Frage ist, wo zieht man da die Grenze.

Die Antwort sehr leicht: das Gewaltmonopol liegt in einem demokratischen Land immer beim Staat. Jede einzelne Schusswaffe im Privatbesitz untergräbt das staatliche Gewaltmonopol.

Und ich bin jetzt wahrlich kein Militärexperte, aber man liest doch immer wieder dass es einen Unterschied macht ob man auf einen Menschen zielt oder ein unbelebtes Objekt.

Sicherlich, aber die reine Schießausbildung von Sportschützen/Hobbyschützen (also, Umgang mit der Waffe, Benutzung der Waffe) unterscheidet sich kaum von polizeilicher oder militärischer Schießausbildung. Auch Polizei und Bundeswehr werden an Zielscheiben/Papierzielen und in Schießkinos ausgebildet.

Aber könnte das nicht auch jemand der beim Militär gedient hat ?

Ja, natürlich, aber der entscheidende Unterschied ist ja gerade die Verfügbarkeit von Waffe und Munition.

Ich frage nur um zu verstehen. Aber wäre das Dein Unterschied zwischen Menschen die schießen gelernt haben ?

Es ist eigentlich denkbar einfach. Ein Sportschütze schießt als Freizeitbeschäftigung und weil es ihm Spaß macht. Hoheitsträger und Soldaten erlernen den Schusswaffengebrauch zu dienstlichen Zwecken und der dienstliche Schusswaffengebrauch unterliegt erheblichen Auflagen, die vom Waffenträger verinnerlicht und trainiert werden. Der Gebrauch von Schusswaffen soll niemals Spaß machen, denn diese Geräte haben immer nur einem Zweck gedient: zu töten.

Allein der Besitz einer Waffe macht noch niemanden zum Mörder.

Niemand hat eine Schusswaffe zu besitzen. Da gibt es für mich nichts zu diskutieren und kein einziges, überzeugendes Argument.

Mein Onkel ist IPSC-Sportschütze und ich kenne niemanden, der verantwortungsvoller und regeltreuer wäre als er.

Cool. Ist mir aber wirklich egal. Mir reicht der eine Sportschütze unter 1000, der sich nicht regelgetreu verhält, der nicht darauf achtet, ob seine Waffen ordnungsgemäß eingelagert sind oder seine Schusswaffe gegen andere Menschen richtet, egal aus welchen Gründen. So wie übrigens der Vater des Amokläufers von Winnenden.

Also, ja. Wenn's nach mir ginge, dürfte dein Onkel sein Hobby nicht mehr ausüben.

Ich wüsste nicht, warum ihm dieses Hobby verboten werden sollte (bei dem im Übrigen nicht auf Pappkameraden geschossen wird, sondern auf neutrale Ziele), nur weil der Schusswaffenbesitz als plakativer Sündenbock für komplexe Missstände herhalten muss.

Nein, nein. Das ist nicht komplex. Waffen gehören nicht in Privatbesitz. Ich wiederhole mich.

Dann aber bitte auch Motorräder und PKWs verbieten, die schneller als 130 km/h fahren können.
Gibt es irgendeinen guten Grund dafür, als Privatperson mit 200 Sachen über die Autobahn zu brettern?
(Ich hab's mal gemacht (weil's möglich war), fühlte mich aber ziemlich unwohl dabei...)

Damit rennst du bei mir offene Türen ein? Meine Männlichkeit definiert sich nicht über hochmotorige Kraftfahrzeuge.

Vielleicht solltest du mal einen Schießstand besuchen, das könnte helfen dir diese Angst zu nehmen.

Oder du könntest aufhören, dass NRA Kool-Aid zu trinken, du komischer Troll. :konfus:
 
Da man Schusswaffen auch zum jagen benutzen kann und wie schon erwähnt wurde auch zum Sportschießen verwendet, ist es schon ein Werkzeug.
Außerdem nennst du es ja auch selber ein (Tötungs)werkzeug.

Ja, Tötungswerkzeug...ohne Klammern und damit ist ein Vergleich mit Axt und Messer schon hinfällig, weil die sind das nicht.

Daran ist eigentlich gar nichts seltsam, der Wunsch sich verteidigen zu können ist ziemlich normal.
Soweit ich weiß kam es letztes Jahr laut Medien zu einem verstärkten Wunsch sich zu bewaffnen, das war wo auch wieder über ziemlich viele Straftaten berichtet wurde.
Wenn du jetzt sagst das im vergleich zu 2020 die Kriminalität weniger ist, ja kann sein.
Es ändert trotzdem nichts daran das bei vermehrten Straftaten die Leute Waffen für den Selbstschutz wollen.
Die Lobbyverwände brauchen eigentlich gar nichts tun, man muss nur in die Zeitung oder im Internet die Nachrichten verfolgen, da werden einem genug Gründe geboten.

Naja, die Krux an der Sache ist ja, dass es keine vermehrten Straftaten gibt. Die Leute glauben nur dass es mehr Straftaten gibt, wahrscheinlich auch weil sie ganz unbedarft mit Nachrichten umgehen. 2020 gab es die wenigsten Straftaten in Deutschland seit 1992 (davor waren die neuen Bundesländer nicht inkludiert) und die Aufklärungsquote ist höher. Da liegen Realität und Wahrnehmung halt auseinander.

Die einzige Konstante die es in den USA gibt ist, dass mehr Waffen dort zu mehr Toten führt. letzteres wird aber von Lobbyvereinen aus Selbstschutz nicht kommuniziert, sondern da geht es nur um Angst und wie man die Absatzzahlen nach oben treibt.
 
Damit rennst du bei mir offene Türen ein? Meine Männlichkeit definiert sich nicht über hochmotorige Kraftfahrzeuge.

Nein, ich denke nicht in solchen Geschlechtsstereotypen ;)
Ansonsten müsste ich ja auch davon ausgehen, dass du es geil findest, herumzuballern und dabei solche Outfits zu tragen :p
Tu' ich aber nicht. Das Beispiel bot sich deshalb an, weil wir täglich mit solchen potentiell gefährlichen Maschinen unterwegs sind und dabei auch regelmäßig Menschen zu Tode kommen. (Dass es sich nicht eins zu eins auf Schusswaffen umlegen lässt, ist mir allerdings auch klar. Trotzdem könnte man auch in diesem Fall argumentieren, dass jeder Tote, der durch ein strengeres Tempo-Limit verhindert wird, es rechtfertigt, Leuten den Spaß an hochmotorigen Fahrzeugen zu nehmen).
 
Das ist doch das, was ich selbst auch geschrieben habe?

Nicht ganz. Du hast die reine Existenz bzw. den Besitz von Schusswaffen in diese Gleichung mit hinein gebracht. Allerdings gibt es halt einen qualitativen Unterschied zwischen einem Konsummedium und einer Maschine, deren einziger Zweck die Freisetzung mehrerer dutzend bis tausend (!) Joule an Energie ist. Es ist ein Unterschied, wenn jemand Bilder sieht, die er nicht mehr los wird, oder ob er mit einem Perforationsmechanismus herumfuchtelt. Im ersten Fall haben wir es mit psychischem Gefahrenpotential für den Konsumenten zu tun, im zweiten Fall mit einer handfesten Gefahrensituation für den Benutzer und Dritte.
 
Nicht ganz. Du hast die reine Existenz bzw. den Besitz von Schusswaffen in diese Gleichung mit hinein gebracht. Allerdings gibt es halt einen qualitativen Unterschied zwischen einem Konsummedium und einer Maschine, deren einziger Zweck die Freisetzung mehrerer dutzend bis tausender (!) Joule an Energie ist. Es ist ein Unterschied, wenn jemand Bilder sieht, die er nicht mehr los wird, oder ob er mit einem Perforationsmechanismus herumfuchtelt. Im ersten Fall haben wir es mit psychischem Gefahrenpotential für den Konsumenten zu tun, um zweiten Fall mit einer handfesten Gefahrensituation für den Benutzer und Dritte.

Natürlich gibt es diesen qualitativen Unterschied. Trotzdem ist es ein Zusammenwirken mehrere Faktoren, das dazu führt, dass Menschen solche Gewalttaten begehen. Das kann man ebenso wenig auf den legalen Schusswaffenbesitz herunterbrechen wie auf die (möglicherweise) negativen Auswirkungen von Killerspielen auf die Psyche ihrer Konsumenten.
Und von einem verantwortungsvollen Waffenbesitzer, der sich hierzulande an alle Gesetze hält, geht doch keine erhöhte Gefahr aus? Wer mit einer Schusswaffe töten möchte, braucht nämlich keinen Waffenschein - der wird am Schwarzmarkt fündig.
Dass die Zustände in Amerika zum Teil wahnwitzig sind, ist sicherlich unbestritten. Aber Deutschland hat ein Waffengesetz, das bei ernsthafter Befolgung bereits so gut wie allen Missbrauchsszenarien effektiv vorbeugt.
 
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