Welche Alternative bleibt dann denn noch?
Von mir wurden andauernd alternative Lösungen gefordert, jetzt würde mich mal interessieren, wie du es lösen würdest. Weiter Waffen liefern, klar. Und dann? Wie lange noch? Und am besten noch schwereres Gerüst, oder erstmal nur mit Leo-Kaliber weitermachen?
Das Ziel muss sein die Souveränität der Ukraine auf Dauer zu gewährleisten und den Staat bis zu seinen ursprünglichen Grenzen (das heißt inklusive Donbas und Krim) wiederherzustellen. Jedes Kriegsgerät, das zur Verteidigung eingesetzt werden kann, sollte dafür zur Verfügung gestellt werden. Ein Ausweiten auf russischen Boden halte ich für falsch.
Daneben muss Russland diplomatisch und wirtschaftlich weiter eingezäunt werden, sodass es keine Spielräume mehr hat. Denn sobald Putin und dessen Handlanger in deren eigenen korrupten System keinen Rückhalt mehr haben, dürfte die Chance bestehen, dass das Kartenhaus endlich zusammenfällt.
Danach kann man sowohl der Ukraine als auch Russland Aufbauhilfen anbieten, um die (materiellen und politischen) Schäden zu beseitigen.
Dass man nebenher auf diplomatischen Wege Gesprächsbereitschaft signalisiert ist grundsätzlich in Ordnung. Jedoch ist halt der Glaube, dass ein "Kompromiss" alle Seiten zufrieden stellen kann/wird, meines Erachtens komplett falsch. Diktatoren auf der ganzen Welt müssen anhand von Russland aufgezeigt bekommen, dass freie Staaten zusammenhalten, sich gegenseitig unterstützen und dikatorische Forderungen abschmettern. Jedes andere Signal führt bloß zu einem Minsk III, Minsk IV, Minsk V usw. usf.
Das habe ich nie bestritten, ich weiß, dass Russland bereits seit Jahrzehnten imperialistisch vorgeht. Ich möchte das, und das will ich wiederholen, auch in keinster Weise in Schutz nehmen. Mir ist bewusst, dass Russland eine brutale Diktatur ist.
Die Inschutznahme bzw. das Tolerieren findet doch schon statt, wenn man sich für einen Kompromiss wie "Krim und Ostukraine kann Russland behalten sowie ein NATO- und EU-Beitritt der restlichen Ukraine ist ausgeschlossen ... und im Gegenzug behält Russland sein Militär halt auf seiner Seite der Grenze" ausspricht. Weder die Ostukraine noch die Krim sind russisches Staatsgebiet. Genauso hat ein dritter Staat nicht zu bestimmen, ob sich ein Staat einem Staatenbündnis anschließen möchte oder nicht.
Ich finde halt beide Seiten scheiße, sowohl NATO als auch BRICS. Da kann man sich drüber empören, aber ich denke einfach nicht, dass wir "die Guten" sind. Keine Seite ist die "gute Seite", weder Russland noch die Vereinigten Staaten. Letztere begehen ebenfalls seit Dekaden imperialistische Verbrechen. Natürlich entschuldigt das Putins Überfall der Ukraine nicht. Aber es setzt die Dinge mal in Relation.
Hiermit entschuldigst du doch Russlands Vorgehen. Des Weiteren hat sich Russland nie am NATO-Beitritt der baltischen Staaten gestört, obwohl diese doch auch eine Grenze zu Russland haben.
Ein Unterschied könnte vielleicht sein, dass sich unter ukrainischem Staatsgebiet (vor allem im Südosten) größere Gasvorkommen sind.
Grüße,
Aiden