Tagespolitik allgemein

Deshalb muss man sich dem Diktator entgegenstellen und denen helfen, die er gerade massakriert und vergewaltigt. Du würdest deinem Lebenspartner doch auch helfen, wenn gerade ein Einbrecher über sie/ihn herfällt... oder ist da auch die Angst, selber was abzubekommen, im Weg...?
Das Provozieren ist halt ein Nebeneffekt, welchen man in Kauf nimmt, um den Ukrainern zu helfen. Würde man ihnen nicht helfen, nimmt man eben in Kauf, dass die Ukrainer in den besetzten Gebieten ermordet, gefoltert und vergewaltigt werden.
Ich bin komplett bei euch. Trotzdem verstehe ich nach wie vor diesen "Trugschluss der Extreme" nicht: Wieso gibt es nur die Optionen "Waffen liefern" und "Keine Waffen liefern?". Man kann und soll der Ukraine helfen, ja. Aber warum mit Panzern und Kampfjets? Das ist in meinen Augen einfach ein weiterer Schritt in die Eskalation. Man könnte es von mir aus sogar noch bei Helmen, Sanitätsausrüstung usw. belassen, obwohl das auch schon militärische Lieferungen sind.

Ich kann kein Verständnis aufbringen für die Implikationen der gesamten Diskussion. Wieso gibt es nur noch diese beiden Alternativen (liefern oder nicht liefern), wo bleiben die "grauen Linien" und die Mäßigkeit? Versteht ihr, was ich meine? Es wird im öffentlichen Diskurs so dargestellt, als würde man sich gegen die Ukraine stellen, nur weil man sagt, dass bei Panzern und schwererem Gerüst einfach mal Schluss sein sollte. Und das ist einfach Unsinn. Man ist nicht "Anti-Ukrainer", nur weil man die Panzerlieferungen für too much hält.
Deshalb muss man sich dem Diktator entgegenstellen und denen helfen, die er gerade massakriert und vergewaltigt. Du würdest deinem Lebenspartner doch auch helfen, wenn gerade ein Einbrecher über sie/ihn herfällt... oder ist da auch die Angst, selber was abzubekommen, im Weg...?
Oh, oh, oh, jetzt kommen wir wieder auf die persönliche Schiene, die ich eigentlich vermeiden wollte. Du könntest auch stattdessen einfach mal auf meine restlichen inhaltlichen Argumente eingehen, aber natürlich ist es leichter, jetzt einfach zu implizieren, ich sei ein
Ja, natürlich würde ich geliebte Menschen schützen. Aber die Ukraine ist eben nicht "mein Lebenspartner" und auch nicht "der Lebenspartner" der Bundesregierung. Die Ukraine ist ein relativ großer Staat in Europa, der bis heute weder Teil der EU noch der NATO ist. Natürlich ist die Ukraine autonom und niemand hat das Recht, sie anzugreifen, wie Russland es gerade tut, und trotzdem sind die Situationen nicht miteinander zu vergleichen.

Das ist für mich absolutes Moralisieren. Es geht dann nicht mehr um Politik, sondern darum, dass das sehr schlimm ist, was da mit den Ukrainern passiert, und dann emotionalisiert sich die Debatte wieder sehr, was solchen realpolitischen Diskussionen eigentlich nie zuträglich sein kann. Es ist grausam und schlimm, was die Russen in der Ukraine tun. Es gibt auch ukrainische Soldaten, die Kriegsverbrechen begehen. In einem Krieg passieren viele schlimme Verbrechen, weil der Krieg an sich immer ein Verbrechen ist.

Wenn die deutsche Bundesregierung gegen sämtliche Länder dieser Welt, die Kriegsverbrechen begehen, vorgehen wollen würde, dann würden nur sehr wenige Partner übrig bleiben.

Man ist kein Angsthase, nur weil man sich gegen Waffenlieferungen ausspricht und Pazifist ist, sondern man sieht die Dinge (besonders in diesem Falle) realistisch, noneskalativ und mit einem kühlen Kopf. Es geht mir nicht um mich, ich werde an keiner Front dienen. Es geht mir um geseamtgesellschaftliche Verhältnisse und den Frieden.

Ansonsten steht es dir frei, mich als Angsthasen und Drückeberger zu bezeichnen, @Dr. Sol. Bleibt halt nur die Frage, was am Ende inhaltlich dabei rumkommt, immerhin bist du auf keinen meiner Punkte wirklich eingegangen.

Ich wollte es diesmal sachlich halten und bleibe auch dabei. Wenn einige User jetzt wieder das Bedürfnis verspüren, mir erzürnt heulend irgendwelche Begriffe an den Kopf zu werfen, ist das ihre Entscheidung. :zuck:
Die Frage könnte auch lauten: Deswegen streichelt man Putin besser die Hand, gibt ihm, was er will und hofft, dass er dann aus der Ukraine verschwindet?
Nö, man liefert erstmal einfach keine Waffen. Keine Waffen zu liefern ist nicht "Putin die Hände zu streicheln". Wie kommst du darauf? Nach dieser Logik würden dutzende Länder in Europa Putin gerade die Hand streicheln, weil sie bei Waffenlieferungen auch zögerlich sind.

Und hier tritt wieder dieses Extrem in Erscheinung, das ich meine. Keine Waffen zu liefern bedeutet mittlerweile, dem Diktator die Hand zu reichen. Das ist Irrsinn.

Man müsste über sämtliche diplomatischen Kanäle alles dafür tun, beide Parteien an einen Verhandlungstisch zu kriegen, was nachweislich nicht wirklich geschieht, statt Marder und Leoparden zu liefern. Stattdessen wird auch hier mit den Säbeln gerasselt.
Das ist doch ein ganz anderes Thema...
Und tut halt nix zur Sache.
Wir können kritisieren, dass Deutschland Geschäfte mit Diktatoren oder mit Ländern macht, die auf gewisse Weise regiert werden.
Das hilft beim Thema Ukraine genau wie?
Es geht mir einfach um das doppelmoralische Spiel, das hier getrieben wird. Es geht den Mächtigen, gerade der USA, nicht darum, die Ukrainer zu retten, sondern die Ukraine als NATO-Territorium und -Verbündeten zu gewinnen. Regierungen sind keine "Menschenfreunde", aber sie tun natürlich immer so, als wären sie welche.

Hier wird immer so getan, als ob die USA und die NATO nur glockenreine, glasklare Absichten verträten. Aber die USA handelt in puncto Imperialismus keinen Deut besser als Russland. Auch die USA haben ein Interesse daran, dass die Ukraine sich zum Westen bekennt, und das hat mit Menschenrechten überhaupt gar nichts zu tun, sondern ist rein geostrategischer Natur. Schaut euch mal die Liste der Militäroperationen der USA allein nur in den vergangenen 40 Jahren an.

Es ist also in gewisser Hinsicht auch ein Stellvertreterkrieg. Ein Stellvertreterkrieg, den Deutschland auf eine Art und Weise befeuert, die mich und viele andere Menschen schockiert.
 
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Ich bin komplett bei euch. Trotzdem verstehe ich nach wie vor diesen "Trugschluss der Extreme" nicht: Wieso gibt es nur die Optionen "Waffen liefern" und "Keine Waffen liefern?". Man kann und soll der Ukraine helfen, ja. Aber warum mit Panzern und Kampfjets? Das ist in meinen Augen einfach ein weiterer Schritt in die Eskalation. Man könnte es von mir aus sogar noch bei Helmen, Sanitätsausrüstung usw. belassen, obwohl das auch schon militärische Lieferungen sind.
Zurück zu meinem Beispiel mit dem Einbrecher und dem dir lieben, bedrohten Menschen. Hilft deinem Lieben, wenn du den Einbrecher weiter gewähren lässt, aber ne Packung Kondome und ne Rolle Pflaster rüber schiebst...?
Man ist kein Angsthase, nur weil man sich gegen Waffenlieferungen ausspricht und Pazifist ist, sondern man sieht die Dinge (besonders in diesem Falle) realistisch, noneskalativ und mit einem kühlen Kopf.
Und wir tuns nicht, is klar. Soviel zu deiner Objektivität und nicht persönlichen Ebene. Du stempelst hier alle seit Beginn als hassbesessen und kriegsgeil ab und jetzt, wo raus kommt, dass da primär ein potentieller Atomschlag die Meinung färbt, wird der Gegenüber auf diese Weise zusätzlich abgewertet. Laaangweilig...
 
Ich bin komplett bei euch. Trotzdem verstehe ich nach wie vor diesen "Trugschluss der Extreme" nicht: Wieso gibt es nur die Optionen "Waffen liefern" und "Keine Waffen liefern?".

Weil es genau das ist, was die Ukraine will und benötigt. Die Ukraine wird militärisch angegriffen, da ist es doch nur verständlich, dass die Ukraine auch militärische Hilfe benötigt, oder? Es geht Russland um Landnahme, also muss man die Ukraine mit Mitteln versorgen, die dem entgegen tritt.
Es ist ein Landkrieg bei dem mechanisierte, gepanzerte Kräfte Land einnehmen und besetzen, geschützt durch Kampfjets und Kampfhubschrauber aus der Luft und indirekt durch Blockaden der Seewege. Nebenbei wird die Infrastruktur der Ukraine permanent durch Langstreckenwaffen angegriffen...was an sich schon ein Kriegsverbrechen darstellt. Um sich dagegen zu verteidigen, braucht man eben auch Panzerabwehrwaffen, Artillerie, Flugabwehr, eigene Flugzeuge und Helikopter. Um das Land wieder zurückzuerobern und besetze Gebiete zu befreien, benötigt man aber vor allem Kampfpanzer, welche die Möglichkeit haben die Stellungen der russischen Besatzer zu durchbrechen. Im Grunde rüstet man die Ukraine nur dazu aus, das Land zu verteidigen und wieder unter Kontrolle zu bringen.
 
Vom "Frieden in ganz Europa" reden, der durch eine angebliche Politik der Eskalation gegenüber Putin gefährdet sei. Ignorieren, dass seit 2014 gegen die Ukraine (ein Land mitten in Europa) Krieg durch die Russische Föderation geführt wird. Genau mein Humor.

Den Narrativ von der "Lügenpresse" streuen, die angeblich zum Krieg hetzt, und die Medien in einem demokratischen Staat wie Deutschland mit RT gleichsetzen. Genau mein Humor.

Komplett ausblenden, dass die Einschätzung der russischen Streitkräfte als bröckelnde Institution sich sehr gut anhand nachprüfbarer Fakten belegen lässt. Auf "Experten" verweisen, die mit der Einschätzung als "zweitstärkste Armee der Welt" schon damals kolossal falsch lagen. Auf die russische Propaganda hören, die sehr gut darin war, dieses Bild zu erzeugen - im Ernstfall zeigt sich, dass da verdammt viel heiße Luft dahinter steckt. Muskulöse Kerle, die Baumstämme durch die Gegend werfen, sehen halt in der Propaganda toll aus, helfen aber nix gegen moderne Technologie, die von motivierten und gut ausgebildeten Soldaten bedient wird, deren Vorgesetzte nicht den halben Fuhrparkt verscherbelt haben, um sich eine Yacht leisten zu können. Genau mein Humor.

Sich in die Position "Alle sch*** außer Mutti" flüchten und sich darin bequem einrichten, damit man den Elefanten im Raum - einen Vernichtungskrieg - getrost ausblenden kann. Nebelkerzen zünden, um davon abzulenken, was gerade dort geschieht und wer systematisch versucht, eine ganze Nation auszulöschen. Den Splitter im Auge sehen, den Balken ignorieren. Genau mein Humor.

Es schwingt, wie so oft bei vermeintlichen Freunden des Friedens (oder was sie dafür halten) halt dann doch eine gewisse Ehrfurcht gegenüber der Russischen Föderation und ihrer angeblichen Stärke mit. Mensch, die sind so mächtig, da kann man doch nix tun. Ist halt weniger angenehm als zuzugeben, dass man aus lauter Angst um die eigene Haut den Menschen, die um ihr Leben und ihre Freiheit kämpfen, nicht die Mittel an die Hand geben will, genau das zu tun. Dann doch lieber moralische Positionen in den Vordergrund schieben und sich ein nettes Feigenblatt zurechtlegen. Sieht man gleich viel besser aus und kann andere als "Kriegstreiber" und "Wahnsinnige" herabwürdigen. Genau...mein Humor.
 
Zurück zu meinem Beispiel mit dem Einbrecher und dem dir lieben, bedrohten Menschen. Hilft deinem Lieben, wenn du den Einbrecher weiter gewähren lässt, aber ne Packung Kondome und ne Rolle Pflaster rüber schiebst...?
Man könnte den Einbrecher ja tatsächlich auch ansprechen. Und alle Mittel der Deeskalation ausschöpfen.

In den 80ern gab es den Spruch 'Lieber rot als tot', der im Kalten Krieg und der ständigen unterschwelligen Angst vor einem sowjetischen Einmarsch entstand. Dem schließe ich mich - mit Einschränkungen - an. Krieg ist grausam, im Krieg gibt es keine Gewinner, Krieg ist und bleibt scheiße! Besonders, wenn eine Atommacht mit im Spiel ist.
Es MUSS einfach auf Verhandlungen gesetzt werden.
 
Zurück zu meinem Beispiel mit dem Einbrecher und dem dir lieben, bedrohten Menschen. Hilft deinem Lieben, wenn du den Einbrecher weiter gewähren lässt, aber ne Packung Kondome und ne Rolle Pflaster rüber schiebst...?
Wie ich ja schon einmal schrieb, führen solche Überlegungen selten zu fruchtbaren Ergebnissen, da mein Privatleben nicht vergleichbar ist mit Geostrategie und -politik.
Und wir tuns nicht, is klar. Soviel zu deiner Objektivität und nicht persönlichen Ebene. Du stempelst hier alle seit Beginn als hassbesessen und kriegsgeil ab und jetzt, wo raus kommt, dass da primär ein potentieller Atomschlag die Meinung färbt, wird der Gegenüber auf diese Weise zusätzlich abgewertet. Laaangweilig...
Für die Stempel habe ich mich bereits vor ein paar Seiten schon einmal entschuldigt und ich betone nochmal, dass ich nicht denke, dass hier alle kriegsgeil sind. Ich gestehe nach wie vor ein, dass mein erstes Posting hier etwas zu emotiv gehalten war. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass ein Krieg mit Russland wohl zur atomaren Katastrophe führen würde, und dass ich denke, dass Waffenlieferungen die Wahrscheinlichkeit eines solchen Krieges nur erhöhen.
Weil es genau das ist, was die Ukraine will und benötigt. Die Ukraine wird militärisch angegriffen, da ist es doch nur verständlich, dass die Ukraine auch militärische Hilfe benötigt, oder? Es geht Russland um Landnahme, also muss man die Ukraine mit Mitteln versorgen, die dem entgegen tritt.
Das ist die Idee unserer Politiker. Diese Idee haben nicht wir - die Bevölkerung - auf den Weg gebracht, das wird auch gerne vergessen.

Es gäbe sicherlich auch noch andere Mittel und Wege, der Ukraine zu helfen, ohne Waffen liefern zu müssen. Viele habe ich in vergangenen Postings bereits geschildert. Am allerwichtigsten wäre jetzt allerdings der Weg der diplomatischen Verhandlung, der nachweislich einfach nicht mehr gegangen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man könnte den Einbrecher ja tatsächlich auch ansprechen. Und alle Mittel der Deeskalation ausschöpfen.

Wie soll denn mit einem verwaltigenden Einbrecher verhandelt werden, der selbst jegliche Verträge und Bündnisse gebrochen hat?

Man sieht ja, wie gut das bei Russland derzeit klappt :rolleyes:
Da wird trotz Ansprache, Bitten und Flehen weiter gemordet, vergewaltigt und gebrandschatzt...

Solange es nicht das eigene Haus ist, das brennt, kann die Nachbarschaft ruhig abgefackelt werden. Spätestens beim eigenen Haus lässt solch eine Mörderbande bestimmt mit sich reden. Ganz sicher.

Grüße,
Aiden
 
@Solide Kuh
Ich will Dir nicht persönlich ans Bein pissen.
Und wenn Du es schon erklärt hattest, dann habe ich es übersehen.
Da ich es nicht gesehen habe meine Frage.
Du sprichst hier von einer Grauzone. Zwischen Zusehen und Waffenlieferungen. Aber Du erklärst sie nicht. Was wäre denn in Deinen Augen die Alternative ?
Verhandlungen ? Die kann man nur mit jemandem führen der sie auch wirklich will. Und der Kreml hat sehr oft erklärt dass Moskau keine Verhandlungen will. Oder nur zu seinem Dikat.
Kiew will ebenfalls nur zu seinen Bedingungen verhandeln. Also stellen wir fest, im Moment sind Verhandlungen fast so gut wie ausgeschlossen. Also bleibt nur der Waffengang. Und da sind Waffenlieferungen nun einmal ein normaler Vorgang.
 
Hat hier niemand behauptet.

Das ist komplett falsch, denn ich habe es genau so gesagt wie es @Janus Sturn hier zitiert hat.

Habe es damals schlichtweg als Säbelrasseln interpretiert, wurde aber eines besseren belehrt.

Putin hat den Rückhalt eines Großteils seiner Bevölkerung, er hat die Armee hinter sich. Bevor der Mann seine Truppen komplett aus der Ukraine abzieht und danach gar noch abdankt, wachsen Palmen in Deutschland.

Das zeugt von hochgradigen Unwissen in Sachen Russland. Selbst in seinen engen Kreisen besteht für Putin eine potentielle Gefahr für sein Amt. Und das Putin den Großteil der Bevölkerung hinter sich hat ist in keinster Weise der Fall. Er hat auf jeden Fall den hochgradig korrupten Polizei und Militär Aparat hinter sich und mehr braucht es in einem totalitären System nicht.

Ich war schon immer Pazifist, egal in welcher Hinsicht. Ob Russland, Deutschland, die USA, Kanada, Tunesien oder Nordkorea

Finde die Auswahl der Länder die du hier quasi auf eine Ebene stellst schon etwas merkwürdig.

Bin ja auch etwas anti-amerikanisch aber die USA mit Russland oder Nordkorea auf eine Stufe zu stellen finde ich ja schon etwas kurios.

Bei den anderen drei Ländern schüttel ich einfach mal ungläubig mit dem Kopf :nope:

Dass Russland verbrecherisch vorgeht, ist bekannt. Trotzdem muss ich deshalb nicht befürworten, dass Deutschland eine wichtige Rolle in diesem sich zuspitzendem Krieg einnehmen muss

Also ist deine Lösung komplette und allumfängliche Apathie ?

Ich finde Putin scheiße, ich finde Scholz scheiße und ich finde Biden scheiße. Wieso ist das so schwer zu begreifen?

Auch diese Absatz ist wieder ziemlich unreflektiert. Biden hat arge Probleme aber unter den letzten 4 Präsidenten ist er meines Wissens nach der mit dem am wenigsten kriegerischen Aktivitäten seitens der USA.

Scholz macht überhaupt nicht's.

Und Putin ist ein aktiver Kriegsverbrer der die Vernichtung, Vergewaltigung, Entführung und den Raub an einem gesamten Volk voran treibt.

Vermisse in all deinen Aussagen irgendwie die Differenzierung.

Und diesem Narrativ schenke ich einfach keinen Glauben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die russische Armee gerade dabei ist, "in sich zusammenzufallen".

Hier haben wir doch schon das Problem.

DU schenkst dem "Narrativ" keinen Glauben.

DU GLAUBST nicht das das Russische Militär massive Probleme hat.

Es geht bei deiner Ansicht auf das Problem Ukraine Krieg nicht um empirische Belege sonder sie dreht sich komplett um deine Gefühlswelt.

Dennoch wurde das russische Militär von Experten und damit auch der Allgemeinheit lange zu den schlagkräftigsten Armeen dieser Erde gezählt.

Das liegt in erster Linie daran dass das Russische Militär in jüngster Zeit nie gegen Ernst zu nehmende Gegner kämpfen musste.

Russland vs. Georgien, Tschetschenien oder Syrische Zivilisten ist halt einfach so als würde ein Erwachsener mann einen Grundschüler verprügeln.

Natürlich, und wer in dieser Situation keine Angst hat, sollte vielleicht mal etwas darüber nachdenken, dass es hier letztlich im Zweifelsfall um einen Atomkrieg geht, den man riskiert. Da ist die Angst absolut gerechtfertigt.

Ist aber eine irrationale Angst, dass ist dir schon klar?

Sollte Russland auch nur einen Atomsprengkopf zünden giebt es kurz danach kein Russland mehr dass ist auch Putin und seinen Stiefelleckern vollumfänglich klar.

Man könnte es von mir aus sogar noch bei Helmen, Sanitätsausrüstung usw. belassen, obwohl das auch schon militärische Lieferungen sind.

Das ist natürlich nett von Dir aber würde die Ukrainer weder vor Ermordung, Vergewaltigung und Entführung retten. Aber wenigstens sind sie gut ausgerüstet wenn sie sich in ihr von dir auferzwungen Schicksal ergeben würden. Und für dein Gewissen ist es natürlich auch noch gut weil du sagen kannst dass du ja nicht nicht's getan hast.

Wieso gibt es nur noch diese beiden Alternativen (liefern oder nicht liefern), wo bleiben die "grauen Linien" und die Mäßigkeit?

Weil die aktuelle Situation einfach keine andere Variante zulässt außer Putin zieht alle Russischen Truppen von Ukrainischen Gebiet ab (inkl. der Krim).

Ja, natürlich würde ich geliebte Menschen schützen.

Dann bist du aber kein Pazifist wenn du Gewalt zum Schutz deiner liebsten oder dir selbst einsetzt.

Es gibt auch ukrainische Soldaten, die Kriegsverbrechen begehen. In einem Krieg passieren viele schlimme Verbrechen, weil der Krieg an sich immer ein Verbrechen ist.

Gegen einen Aggressor giebt es meiner Meinung nach keine Verbrechen.

Keiner zwingt die Russischen Soldaten zum kämpfen jeder von denen kann sich umgehend in ukrainische Kriegsgefangenschaft begeben.

Wenn die deutsche Bundesregierung gegen sämtliche Länder dieser Welt, die Kriegsverbrechen begehen, vorgehen wollen würde, dann würden nur sehr wenige Partner übrig bleiben.

Whataboutism vom feinsten.

Man ist kein Angsthase, nur weil man sich gegen Waffenlieferungen ausspricht und Pazifist ist, sondern man sieht die Dinge (besonders in diesem Falle) realistisch, noneskalativ und mit einem kühlen Kopf. Es geht mir nicht um mich, ich werde an keiner Front dienen. Es geht mir um geseamtgesellschaftliche Verhältnisse und den Frieden.

Das ist wunderschön das du dir das leisten kannst ich hingegen bin ein ziemlich Empathischer Mensch und wenn ich die Wahl habe zischen zusehen wie ein ganzes Volk Ermordet, Unterdrückt und Vergewltigt wird oder den Personen die Mittel an die Hand geben sich gegen ihre Mörder, Unterdrücker und Vergewaltiger zur wehr zu setzen wehle ich ohne zu zögern das zweite.

Bleibt halt nur die Frage, was am Ende inhaltlich dabei rumkommt, immerhin bist du auf keinen meiner Punkte wirklich eingegangen.

Erscheint mir relativ skurril wenn man bedenkt dass du keinerlei Vorschlag gebracht hast wie du Putin dazu bewegen möchtest all seine Truppen von Ukrainischen Boden abzuziehen und die Territoriale Integrität der Ukraine zu akzeptieren?

Nö, man liefert erstmal einfach keine Waffen. Keine Waffen zu liefern ist nicht "Putin die Hände zu streicheln". Wie kommst du darauf?

Weil es aktiv Putins Bestrebungen unterstützt.

Nach dieser Logik würden dutzende Länder in Europa Putin gerade die Hand streicheln, weil sie bei Waffenlieferungen auch zögerlich sind.

Erfaßt.

Und hier tritt wieder dieses Extrem in Erscheinung, das ich meine. Keine Waffen zu liefern bedeutet mittlerweile, dem Diktator die Hand zu reichen. Das ist Irrsinn.

Es ist Fakt, zumindest indirekt.

Man müsste über sämtliche diplomatischen Kanäle alles dafür tun, beide Parteien an einen Verhandlungstisch zu kriegen, was nachweislich nicht wirklich geschieht

Es ist Jahre lang geschehen ohne das es etwas gebracht hat da es Russland einfach scheiß egal ist.

und Leoparden zu liefern.

Was die logische Konsequenzen ist wenn alles andere gescheitert ist. Und es ist alles andere gescheitert ob du es dir jetzt eingestehst oder eben nicht.

Stattdessen wird auch hier mit den Säbeln gerasselt.

Verfolgst du aktuell mal Russisches Staatsfernsehen? Da wird mit den Säbeln gerasselt. Und wenn der Westen mit den Säbeln Rasseln würde würde dass ganz anders aussehen.

Das ist die Idee unserer Politiker. Diese Idee haben nicht wir - die Bevölkerung - auf den Weg gebracht, das wird auch gerne vergessen.

Du verstehst aber schon wie Demokratie funktioniert oder?
 
In den 80ern gab es den Spruch 'Lieber rot als tot', der im Kalten Krieg und der ständigen unterschwelligen Angst vor einem sowjetischen Einmarsch entstand. Dem schließe ich mich - mit Einschränkungen - an. Krieg ist grausam, im Krieg gibt es keine Gewinner, Krieg ist und bleibt scheiße! Besonders, wenn eine Atommacht mit im Spiel ist.
Es MUSS einfach auf Verhandlungen gesetzt werden.
Und wer die Leute, die diesen Spruch skandiert haben, ideologisch, finanziell und organisatorisch aufgerüstet hat, ist mittlerweile auch hinlänglich bekannt - Aktenöffnungen nach 1990 sei Dank. Kleiner Tipp: Fängt mit M an und hört mit oskau auf. "Frieden" hieß auch damals gerne schon "Die Diktatur kriegt ihren Willen, alle anderen haben zu kuschen". Kann man so definieren, hat mit meinem Verständnis von Frieden aber nichts zu tun. Frieden ist mehr als die Abwesenheit von offenen militärischen Auseinandersetzungen. Wenn jemand im geschlossenen Keller verprügelt wird statt vor aller Augen auf der Straße ist das kein "Frieden", sondern lediglich die Vortäuschung davon.

Du lebst übrig in einem Gewinner eines Krieges - das demokratische, freiheitliche Deutschland ist das Ergebnis des Sieges der Alliierten im Zweiten Weltkrieg und der Tatsache, dass sich die Werte, die wir im Grundgesetz haben, auch militärisch durchgesetzt haben gegenüber Völkermord und Diktatur. Wie die Welt aussehen würde, wenn man damals dem Grundsatz "Lieber unter Hitlers Stiefel leben und sterben als kämpfen" gefolgt hätte, möchte ich mir ehrlich gesagt nicht mal vorstellen.
 
Am allerwichtigsten vor allen Waffenlieferungen ist jetzt allerdings der Weg der Verhandlung, der nachweislich einfach nicht mehr gegangen wird.

Die letzte Äußerung des russischen Außenministers war, dass es keine Basis für Verhandlungen gibt. Du musst deinen Appell also auch Richtung Moskau richten. Ob die darauf hören werden? Fraglich. Russland hat schließlich mit der Annexion von vier ukrainischen Provinzen bereits Fakten geschaffen, die einer Verhandlungslösung entgegenstehen. Und natürlich wird ständig verhandelt. Erst vor kurzem ist es zu einem Gefangenaustausch gekommen, dem natürlich Verhandlungen voraus gegangen sind.
 
Und wer die Leute, die diesen Spruch skandiert haben, ideologisch, finanziell und organisatorisch aufgerüstet hat, ist mittlerweile auch hinlänglich bekannt - Aktenöffnungen nach 1990 sei Dank. Kleiner Tipp: Fängt mit M an und hört mit oskau auf.
In meinem Fall waren es ganz normale Neuntklässler eines westdeutschen Gymnasiums mit Birkenstockschuhen und Jutebeutel. Die wurden nicht aufgerüstet, schon gar nicht finanziell. OT off.
 
Vom "Frieden in ganz Europa" reden, der durch eine angebliche Politik der Eskalation gegenüber Putin gefährdet sei. Ignorieren, dass seit 2014 gegen die Ukraine (ein Land mitten in Europa) Krieg durch die Russische Föderation geführt wird. Genau mein Humor.
Nein, das habe ich nie ignoriert. Mit "Frieden in Europa" meine ich genau das, was auch etwa Politiker meinen, wenn sie davon sprechen, nämlich dass Europa überwiegend friedlich ist. Ich meinte natürlich nicht, dass in ganz Europa überall dauerhaft nur Frieden geherrscht hat.
Den Narrativ von der "Lügenpresse" streuen, die angeblich zum Krieg hetzt, und die Medien in einem demokratischen Staat wie Deutschland mit RT gleichsetzen. Genau mein Humor.
Hab ich auch beides nicht gemacht. Ich denke, dass von erstaunlich vielen Medien eine in gewisser Weise kriegsverherrlichende Meinung gemacht wird, ja. Aber das hat etwas mit Kapitalismus und Meinungsbildung in kapitalistischen Systemen zu tun, und nicht mit einer "zentral gesteuerten Lügenpresse" oder dergleichen. Meinst du, es wäre dir möglich, damit aufzuhören, mir dauerhaft Meinungen und Sichtweisen zu unterstellen und mich schubladisieren zu wollen?
Komplett ausblenden, dass die Einschätzung der russischen Streitkräfte als bröckelnde Institution sich sehr gut anhand nachprüfbarer Fakten belegen lässt. Auf "Experten" verweisen, die mit der Einschätzung als "zweitstärkste Armee der Welt" schon damals kolossal falsch lagen. Auf die russische Propaganda hören, die sehr gut darin war, dieses Bild zu erzeugen - im Ernstfall zeigt sich, dass da verdammt viel heiße Luft dahinter steckt. Muskulöse Kerle, die Baumstämme durch die Gegend werfen, sehen halt in der Propaganda toll aus, helfen aber nix gegen moderne Technologie, die von motivierten und gut ausgebildeten Soldaten bedient wird, deren Vorgesetzte nicht den halben Fuhrparkt verscherbelt haben, um sich eine Yacht leisten zu können. Genau mein Humor.
Der Global Firepower Index stuft die russische Armee als zweitstärkste der ganzen Welt ein. Es gibt verschiedene Ansichten aus allen möglichen politischen Richtungen zur Stärke der russischen Truppen.
Es schwingt, wie so oft bei vermeintlichen Freunden des Friedens (oder was sie dafür halten) halt dann doch eine gewisse Ehrfurcht gegenüber der Russischen Föderation und ihrer angeblichen Stärke mit. Mensch, die sind so mächtig, da kann man doch nix tun. Ist halt weniger angenehm als zuzugeben, dass man aus lauter Angst um die eigene Haut den Menschen, die um ihr Leben und ihre Freiheit kämpfen, nicht die Mittel an die Hand geben will, genau das zu tun. Dann doch lieber moralische Positionen in den Vordergrund schieben und sich ein nettes Feigenblatt zurechtlegen. Sieht man gleich viel besser aus und kann andere als "Kriegstreiber" und "Wahnsinnige" herabwürdigen. Genau...mein Humor.
Nein, ich habe keine Ehrfurcht vor der Russischen Föderation. Ich verachte die Herrschaft von Menschen über Menschen als solche im Ganzen. Ich finde es schlimm, dass Menschen dazu bereit sind, die Waffe in die Hand zu nehmen und zu töten, egal für welche Seite.

Um meine eigene Haut habe ich keine Angst, wie schon gesagt, ich muss diesen Krieg ja nicht kämpfen. Würdest du denn kämpfen, wenn es nötig wäre? Deinen Ausführungen nach glaube ich, dass du mit einem entschiedenen Ja antworten würdest. Und hier unterscheiden wir uns einfach. Ich bin Kriegsdienstverweigerer und du halt nicht. Aber deshalb ist niemand von uns beiden moralisch besser oder schlechter.

Ich bin einfach der Auffassung, dass Waffen(-lieferungen) Kriege nicht verkürzen, sondern verlängern.
Die letzte Äußerung des russischen Außenministers war, dass es keine Basis für Verhandlungen gibt. Du musst deinen Appell also auch Richtung Moskau richten.
Das tue ich! Mein "Appell" richtet sich natürlich an alle Seiten, gerade an diejenigen, die diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg vom Zaun gebrochen haben.

Es ist schade und kindisch, dass Lawrow keinen Spielraum mehr für Verhandlungen zulässt. Diese Äußerungen sind allerdings auch eine Reaktion darauf, dass wir Panzer liefern und wie man im Westen im Allgemeinen vorgeht. Je mehr Waffen wir liefern, desto mehr werden sich die Russen logischerweise von uns auf allen Ebenen distanzieren - auch auf der diplomatischen. Da werden dann Friedensgespräche zunehmend schwieriger.
 
Dann empfehle ich mal, sich mit der Geschichte des Weltfriedensrats zu beschäftigen. 1948 auf Betreiben der Sowjetunion gegründet, diente er dem KGB als Frontorganisation, um Dutzende Organisationen im feindlichen Ausland mit Geld, Propagandamaterial und Kontakten zu versorgen. Das war nichts anderes als der Versuch der brutalen Diktatur Sowjetunion, Einfluss auf die öffentliche Meinung in freien Staaten zu nehmen und diese zu manipulieren. Ist gut dokumentiert, kann man nachlesen, wenn man die gnadenlose Heuchelei von Leuten ertragen kann, die auch wirklich jedes kriegerische Unterfangen der Sowjetunion verteidigt haben, aber Schnappatmung angesichts der bloßen Existenz von Streitkräften im Westen bekamen. Über die Aktivitäten der Stasi im Bezug auf die westdeutsche Friedensbewegung kann man sich ebenfalls schlau machen. Heißt das, dass diese gelenkt wurde, dass sie keine eigene Sache war? Nein, natürlich nicht. Die Leute gingen nicht auf Demos, weil sie dafür Rubel oder Ostmark bekamen oder weil hinter jeder Gruppe ein kommunistischer Agent oder Geheimdienstoffizier stand. Aber das ändert nichts daran, dass Parolen wie "Lieber rot als tot" nicht zufällig entstanden sind und man vielleicht mal ganz dezent hinterfragen könnte, ob man damals wirklich so wunderbar moralisch gut gehandelt hat, wie es gerne nostalgisch verklärt behauptet wird. So mancher Altlinker müsste sich dann gewissen Lebenslügen stellen - im Bezug auf damals und auf heute.
 
Es ist schade und kindisch, dass Lawrow keinen Spielraum mehr für Verhandlungen zulässt. Diese Äußerungen sind allerdings auch eine Reaktion darauf, dass wir Panzer liefern und wie man im Westen im Allgemeinen vorgeht. Je mehr Waffen wir liefern, desto mehr werden sich die Russen logischerweise von uns auf allen Ebenen distanzieren - auch auf der diplomatischen. Da werden dann Friedensgespräche zunehmend schwieriger.
Wie gesagt. Das nimmt man in Kauf. Wenn sich die russische Seite davon provoziert fühlt, kann das nicht unser Maßstab sein, wenn die Alternative ist, dass die Ukraine mit Mord und Folter überzogen wird. Wir haben gesehen, wie die russische Armee in der Ukraine agiert und welche Folgen das für die ukrainische Bevölkerung hat.
 
Aber warum mit Panzern und Kampfjets? Das ist in meinen Augen einfach ein weiterer Schritt in die Eskalation. Man könnte es von mir aus sogar noch bei Helmen, Sanitätsausrüstung usw. belassen, obwohl das auch schon militärische Lieferungen sind.
Weil mit den ersten beiden Dingen Vormärsche zurückgedrängt und gestoppt werden können.

Ich kann kein Verständnis aufbringen für die Implikationen der gesamten Diskussion. Wieso gibt es nur noch diese beiden Alternativen (liefern oder nicht liefern), wo bleiben die "grauen Linien" und die Mäßigkeit? Versteht ihr, was ich meine?

Ich verstehe absolut was du meinst, aber ich denke, dass manchmal tatsächlich nicht so viele Alternativen gibt. Wenn zu wenig Blut im Körper ist, hilft nur noch eine Blutkonserve.

Es wird im öffentlichen Diskurs so dargestellt, als würde man sich gegen die Ukraine stellen, nur weil man sagt, dass bei Panzern und schwererem Gerüst einfach mal Schluss sein sollte.
Ich weiß nicht, das würde eher Precht so sagen, denke ich.
Man ist kein Angsthase, nur weil man sich gegen Waffenlieferungen ausspricht und Pazifist ist, sondern man sieht die Dinge (besonders in diesem Falle) realistisch, noneskalativ und mit einem kühlen Kopf. Es geht mir nicht um mich, ich werde an keiner Front dienen. Es geht mir um geseamtgesellschaftliche Verhältnisse und den Frieden.
Das mit dem Realismus ist so eine Sache.
Du magst den Vergleich vermutlich nicht, ich mochte ihn auch nicht, aber ich hab meinen Realismus mal auf die Probe gestellt.
Wäre hier Krieg und es würde keiner mit einer Waffe verteidigen, wie wäre das für mich?
Ich hab mich auch immer pazifistisch gesehen. Aber gabz ehrlich: würde ich wollen, dass jemand das Land, in dem ich lebe, verteidigt? Ja...
Nö, man liefert erstmal einfach keine Waffen. Keine Waffen zu liefern ist nicht "Putin die Hände zu streicheln". Wie kommst du darauf? Nach dieser Logik würden dutzende Länder in Europa Putin gerade die Hand streicheln, weil sie bei Waffenlieferungen auch zögerlich sind.

Und hier tritt wieder dieses Extrem in Erscheinung, das ich meine. Keine Waffen zu liefern bedeutet mittlerweile, dem Diktator die Hand zu reichen. Das ist Irrsinn.
Nein, das hab ich nicht geschrieben. Ich bin auf dein Extrem eingegangen und habe es in ein anderes umformuliert.
Wenn es ein Waffensystem gibt, dass ein anderes Waffendepot zerstört, dann ist das etwas, das ich als wichtig empfinde. Ohne diese Lieferung gäbe es viel mehr Probleme oder vielleicht sogar ein Russland das gewinnt. Und das macht vermutlich die Seite "liefert" so extrem.


Man müsste über sämtliche diplomatischen Kanäle alles dafür tun, beide Parteien an einen Verhandlungstisch zu kriegen, was nachweislich nicht wirklich geschieht, statt Marder und Leoparden zu liefern. Stattdessen wird auch hier mit den Säbeln gerasselt.
Das stimmt so nicht. @Jedihammer hat es scho zusammengefasst. Putin ist nicht bereit zu verhandeln.
Parteien wie die Linke können einen Waffenstillstand fordern. Aber die Forderung muss gehört und ungesetzt werden.

Es geht mir einfach um das doppelmoralische Spiel, das hier getrieben wird. Es geht den Mächtigen, gerade der USA, nicht darum, die Ukrainer zu retten, sondern die Ukraine als NATO-Territorium und -Verbündeten zu gewinnen. Regierungen sind keine "Menschenfreunde", aber sie tun natürlich immer so, als wären sie welche.
Na ja, aber schau mal, glaubst du, das Bild von den bösen Regierungen die nichts als Macht um Kopf haben ist hilfreich und wirklich wahr?
Hier wird immer so getan, als ob die USA und die NATO nur glockenreine, glasklare Absichten verträten.
Nicht wirklich.
Aber die USA handelt in puncto Imperialismus keinen Deut besser als Russland.
Ich weiß nicht, ob sich das so einfach vergleichen lässt.

Ein interessanter Artikel noch, in dem Harari zu Wort kommt: https://www.spiegel.de/kultur/welto...chlich-a-028c8368-e1f1-40e3-9c73-1a193208a1d5
 
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