Tagespolitik allgemein

Ich setze das nicht gleich, sondern bin der Meinung, dass es grundsätzlich in dieser Sache einen Hebel geben sollte der sozialverträgliche Störungen ermöglicht und zwar nicht nur exklusiv für die Letzte Generation, sondern für jede ordentliche Organisation, deren Anliegen es ist, dass die Regierung ihren Hintern hoch kriegt. Das bedeutet nicht Freiheit zur Straftat, sondern halt echte Druckmittel in begrenztem Rahmen.

Aber läuft es dann nicht am Ende darauf hinaus? Was sollen denn diese Druckmittel sein, wenn Versammlungs- und Demonstrationsrecht deiner Meinung nach keine ausreichenden Machthebel bieten?

Das Problem ist, dass es gleich alle Leute per Assoziation gleichermaßen über den Kamm schert. Es gibt genug Leute, für die es keinerlei Unterschiede zwischen FFF, LG und den Grünen selbst gibt. Manche werfen dann auch noch die Linken, die Sozialisten und die Kommunisten in diesen Topf und irgendwas mit Terror wird obendrein noch durch Focus, Welt und Bild kolportiert. Was da gestern abgegangen ist, hat die ganze Situation an sich grundsätzlich schlimmer gemacht.

Das sieht man am Ende halt auch in der Blockadehaltung innerhalb der Regierungskoalition.

Ich denke nicht, dass das mehrheitlich so ist. Die Grünen haben sich von der Letzten Generation distanziert, spätestens nach dem Todesfall in Berlin sehr deutlich und anhaltend.

Die aktuelle Kritik an der Partei speist sich aktuell meines Erachtens vor allem aus dem Drama ums das GEG, zusätzlich verstärkt durch den Skandal um die familiären Verflechtungen im Wirtschaftsministerium. Eine Gleichsetzung mit der LG und anderen sehe ich außerhalb rechtsradikaler/-extremer Kreise nicht bzw. kann ich das nirgendwo in einem relevanten Ausmaß ablesen.

Ich finde auch nicht alles gut was diese sogenannte "Nischenbewegung" tut, dennoch müssen unangenehme und unangenehme Dinge auch angesprochen werden. Viele Politiker sind da ja zu feige mal die Klappe aufzukriegen und belügen den Wähler und das verfängt dann bei manch einen der nicht um die Ecke denken kann.

Luisa Neubauer, Carla Reemtsma, Harald Lesch, Maja Göpel etc. pp. werden doch seit Jahren immer wieder in die reichweitenstärksten Formate eingeladen. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie mittlerweile Kreide fressende Wölfe sind, welche sich "feigen Politikern" anbiedern. Die LG liefert weder neue Argumente, noch neue Erkenntnisse oder Lösungen.

Dass sich immer noch zu wenig tut, liegt sicher nicht daran, dass sich bisher keiner der genannten auf Straßen geklebt hat. Es ist sicher aufmerksamkeitswirksam und für Medienhäuser dankbar, alle paar Tage Bilder und Videos der Aktionen bringen zu können. Am besten, wenn sich mal wieder ein Betroffener so weit gehen lässt, dass er auf die Aktivisten eintritt und zum Gewalttäter wird. Für die Debatte und Entscheidungsfindung in der Klimapolitik ist es aber bestenfalls ein Placebo.
 
Was sollen denn diese Druckmittel sein, wenn Versammlungs- und Demonstrationsrecht deiner Meinung nach keine ausreichenden Machthebel bieten?

Relevante Hauptverkehrswege dicht machen. Und zwar unter drei Bedingungen:

1. Ein Gericht muss auf Antrag über Zweckbindung, Ort, Zeitpunkt und Dauer entscheiden. Ein Gericht auf Bundesebene ist für Bundesstraßen und Autobahnen, eines auf Landesebene für Kreis- und Landstraßen anzurufen.
2. Blaulichtfahrzeugen, Medikamenten- und Lebensmitteltransporten und dem ÖPNV muss die Durchfahrt gestattet werden. Die Absicherung übernehmen die Polizeien.
3. Die Störung darf nur zur Anwendung kommen, um positiv formulierte Ziele aus Koalitionsverträgen, Regierungserklärungen und anderen derartigen Versprechungen, die zum Stimmenfang dienten, durchzusetzen. Kurz: Wenn jemand ein Wahlversprechen macht, dann soll er dafür halt auch spürbare Konsequenzen haben, wenn er sich nicht dran hält.

Das kann man durchaus auch in mehreren Eskalationsstufen aufziehen, angefangen mit ner normalen Demonstration.
 
Die EU hat sich in diesen Tagen mal wieder mit einer Frage zu beschäftigen, die man bei ihrer Gründung nicht bedacht hat:

Nächstes Jahr übernimmt unter anderem Ungarn die Ratspräsidentschaft. Da das Land inzwischen allerhand Demokratiedefizite hat und die Sanktionspolitik gegen Russland immer wieder stört/sabotiert, regt sich nun unter anderem im EU-Parlament Widerstand gegen eine ungarische Präsidentschaft. Für die Union wäre ein Überspringen/Aussetzen der ungarischen Präsidentschaft ein Novum (zumal kurz darauf auch Polen an der Reihe wäre).


Meiner Meinung nach muss die EU schleunigst einige (teils überholte) Mechanismen auf den Prüfstand stellen. In Europa sind beinah überall Parteien auf dem Vormarsch, die nicht viel von diesem multilateralen Bündnis halten und von Despoten wie Putin entsprechend finanziert sowie instrumentalisiert werden. In einer perfekten Welt mag eine einstimmige Beschlussfassung bei allen außenpolitischen Fragen eine tolle Sache sein. Hat man aber Demokratiefeinde wie Orban im Boot, schießt man sich damit nur selbst ins Bein.

Grüße,
Aiden
 
Leise. Lass das nicht @Janus Sturn hören. Die sind nicht Dumm das Handeln hilft ihnen nur bei der Erfüllung ihrer Ziele. :shia: Die handeln innerhalb ihres kosmos völlig korrekt also alles legitim.

Menschen handeln idR nach ihren Erfahrungen aus der Vergangenheit. Wer Armut erfahren, und es in der Folge zu einem gewissen Wohlstand gebracht hat, wird dies als positiv ansehen, und diese Erfahrung weitergeben wollen.
Beispiel: Auf Deutschland bezogen kann man z.B. sagen, dass der 2. Weltkrieg das einschneidenste Erlebnis der letzten Jahrzehnte war, an dessen Ende das Land am Boden lag, und alle größeren Städte verwüstet waren. Es folgte ein Wiederaufbau, in dessen Sog die Menschen - zumindest in Westdeutschland - relativ schnell wieder zu Wohlstand gelangten, mit all den damit verbundenen Vorzügen: Eigenheime, Autos, Urlaubsreisen, Konsum- und Luxusgüter im Überfluss. Dieses Denken, dass sich Wohlstand vor allem in solchen Dingen äußert und erstrebenswert ist, ist auch vier Generationen später noch in den Köpfen verankert. Einen Klimawandel hat hingegen noch niemand erlebt, und ist für viele - auch für Menschen die nicht dumm im eigentlichen Sinne sind - zu abstrakt, um sich dessen Folgen vorstellen zu können. Das ist eventuell Ignoranz oder Bequemlichkeit, aber keine Dummheit.

C.
 
Menschen handeln idR nach ihren Erfahrungen aus der Vergangenheit. Wer Armut erfahren, und es in der Folge zu einem gewissen Wohlstand gebracht hat, wird dies als positiv ansehen, und diese Erfahrung weitergeben wollen.
Beispiel: Auf Deutschland bezogen kann man z.B. sagen, dass der 2. Weltkrieg das einschneidenste Erlebnis der letzten Jahrzehnte war, an dessen Ende das Land am Boden lag, und alle größeren Städte verwüstet waren. Es folgte ein Wiederaufbau, in dessen Sog die Menschen - zumindest in Westdeutschland - relativ schnell wieder zu Wohlstand gelangten, mit all den damit verbundenen Vorzügen: Eigenheime, Autos, Urlaubsreisen, Konsum- und Luxusgüter im Überfluss. Dieses Denken, dass sich Wohlstand vor allem in solchen Dingen äußert und erstrebenswert ist, ist auch vier Generationen später noch in den Köpfen verankert. Einen Klimawandel hat hingegen noch niemand erlebt, und ist für viele - auch für Menschen die nicht dumm im eigentlichen Sinne sind - zu abstrakt, um sich dessen Folgen vorstellen zu können. Das ist eventuell Ignoranz oder Bequemlichkeit, aber keine Dummheit.

C.

Dein Argument schießt sich irgendwie selbst in's Bein. Unterstützt am Ende sogar eher meinen Standpunkt das es einfach dumme Menschen gibt und dass nicht zu knapp.
 
Nochmal: Du verwechselst Dummheit mit Ignoranz.

C.

Dein Beispiel behauptet ja Menschen lehrnen aus Erfahrung und sie hätten noch nie eine klimakriese erlebt.

Weißt du was die Deutschen vor dem II. Weltkrieg erlebt haben? .... Genau den ersten Weltkrieg. Wahr wohl nichts mit aus erfahrung lernen. Die sind nachdem sie zu ihren Lebzeiten einen Krieg erlebt haben dumm wie sie waren direkt in den nächsten Krieg marschiert und haben für ihre Dummheit die verdiente Quittung bekommen.


Außerdem befinden wir uns aktuell im Wandel und können alle Veränderungen real live erleben. Da giebt es nur 3 Kategorien von Personen. Die die zu dumm sind 1+1 zusammen zu zählen, die denen es bewusst ist aber scheiß egal ist und die die wissen was abgeht wenn es so weiter geht und die versuchen was zu machen. Leider sind letztere in der absoluten Minderheit und somit ist das Thema auch geschissen bis es zu spät ist.

Verstehe einfach nicht warum man Menschen immer klüger und besser darstellen muss als sie im Endeffekt sind. Der Mensch ist nichts tolles oder besonderes sondern kommt eher nem Schädling gleich der seinen eigenen Wirt schädigt und somit seine Lebensgrundlage zerstört.
 
eißt du was die Deutschen vor dem II. Weltkrieg erlebt haben? .... Genau den ersten Weltkrieg. Wahr wohl nichts mit aus erfahrung lernen. Die sind nachdem sie zu ihren Lebzeiten einen Krieg erlebt haben dumm wie sie waren direkt in den nächsten Krieg marschiert und haben für ihre Dummheit die verdiente Quittung bekommen.

Da gibt's aber noch ein weiteres, relevantes Kapitel: Der kalte Krieg und die permanente Drohsituation einer totalen Vernichtung über mehrere Jahrzehnte hinweg. So ganz stimmen kann da deine These von der Herdenidiotie halt doch nicht. Denn wir sind allesamt immer noch da und seit Hiroshima und Nagasaki hat niemand mehr eine nukleare Massenvernichtungswaffe in kriegerischer Absicht eingesetzt.
 
Da gibt's aber noch ein weiteres, relevantes Kapitel: Der kalte Krieg und die permanente Drohsituation einer totalen Vernichtung über mehrere Jahrzehnte hinweg.

Wo es auch ein paar Mal fast geknallt hätte und halt ein paar schlaue leute nen kühlen Kopf bewahrt haben.

Die Zündung von Nuklearewaffen liegt Gott sei Dank nicht in den Händen der dummen Mehrheit sonst hätte es schon längst geknallt. Sondern liegt in den Händen einiger weniger Personen denen ich schon ein Vorsichtiges und bedachtes Verhalten zutraue.

Denn wir sind allesamt immer noch da und seit Hiroshima und Nagasaki hat niemand mehr eine nukleare Massenvernichtungswaffe in kriegerischer Absicht eingesetzt.

Noch nicht, wird bei Zuspitzung der Globalen Machtkämpfe die mit der Klimakriese einhergehen in der Wahrscheinlichkeit unweigerlich steigen.

So ganz stimmen kann da deine These von der Herdenidiotie halt doch nicht.

Man kann diese Weltweit immer wieder beobachten, bestes Beispiel ist aktuell Russland. Aber ich vergaß da ist ja ein genialer Plan dahinter sein Land komplett zu zerstören und zu ruinieren und seine eigene Macht Basis komplett zu gefährden.
 
Noch nicht, wird bei Zuspitzung der Globalen Machtkämpfe die mit der Klimakriese einhergehen in der Wahrscheinlichkeit unweigerlich steigen.

Das ist halt einfach bislang noch nicht geschehen. Konkrete Anlässe hätte es mit den diversen Stellvertreterkriegen seit Ende des II. WK aber durchaus genug gegeben.

Man kann diese Weltweit immer wieder beobachten, bestes Beispiel ist aktuell Russland. Aber ich vergaß da ist ja ein genialer Plan dahinter sein Land komplett zu zerstören und zu ruinieren und seine eigene Macht Basis komplett zu gefährden.

Da sind wir halt wieder bei dem Punkt angelangt, wie man zu einer konkreten Entscheidung kommt. Und was man tun muss, damit möglichst viele andere Leute eine ganz bestimmte Entscheidung im eigenen Sinne treffen. Das funktioniert eben nur genau deswegen, weil die Leute nun mal genau NICHT dumm sind, sondern die für sie günstigste Entscheidung treffen.

Emotionaler Egoismus, gepaart mit systematischen Lügen, fehlender Widerrede und ständiger Wiederholung funktionieren einfach verlässlich, um den freien Willen von Menschenmassen nachhaltig zu sabotieren. Deswegen sehe ich es auch als ein ziemlich großes Problem an, wenn permanent folgende Säue durchs Dorf getrieben werden: Identitätspolitik, Flüchtlingskrisen und extrem unsachliche Links-Rechts-Polarisierungen, immer schön garniert mit leicht verfänglichen Vorwürfen der Pädophilie, moralischer Verkommenheit, Anarchie und allgemeiner Barbarei.

Wenn man dieses Zeug permanent auf die eigene Bevölkerung abfeuert, dann bekommt man in der Tat dann Leute zurück, die dumme Dinge tun. Die sind aber nicht grundsätzlich kognitiv minderbemittelt, sondern Überzeugte, Mitläufer und Schweigende. Man sollte bei alldem nicht vergessen, dass eine solche Form der Informationspolitik eben auch eine Gewaltherrschaft ist. Es ist kein Wunder, wenn Oppositionelle und Meinungsäußernde, die sich nicht haben gleichschalten lassen, in Russland und Türkei seit Jahren in vielfacher Weise "verschwunden werden". Für viele Menschen ist es erforderlich, die Klappe zu halten und einfach mitzumachen, weil sonst ihr Lebensalltag, wie sie ihn kennen, von einen auf den anderen Tag einfach so zu existieren aufhört. DAS wissen die Menschen in solchen Systemen auch und sich aus so einem "Ärger" herauszuhalten ist ja gerade die außerordentlich perfide Mechanik, die hier greift. Das alles funktioniert vor allem deswegen, weil Menschen grundsätzlich eben NICHT doof sind, sondern vielmehr auf Selbsterhaltung programmiert sind, die aber durch falsche Infos in großem Stil ad absurdum geführt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verstehe einfach nicht warum man Menschen immer klüger und besser darstellen muss als sie im Endeffekt sind. Der Mensch ist nichts tolles oder besonderes sondern kommt eher nem Schädling gleich der seinen eigenen Wirt schädigt und somit seine Lebensgrundlage zerstört.
Ich frage mich gerade, was zu einer so negativen Sichtweise führt? Oder ist es Verbitterung?

Der Mensch ein Schädling? Mhm, ich weiß natürlich, wie Du das meinst, aber die Wortwahl und alleine die Auffassung finde ich bedenklich und besorgniserregend. Vielleicht solltest Du doch etwas zuversichtlicher sein.
 
Die sind aber nicht grundsätzlich kognitiv minderbemittelt,

Ziemlich viele leider doch.

sondern Überzeugte

Asoziales pack.

Mitläufer und Schweigende.

Die Feige faule Mehrheit.

Ich frage mich gerade, was zu einer so negativen Sichtweise führt? Oder ist es Verbitterung?

Nee, ganz im Gegenteil. Ich bin mit mir und der Welt vollkommen im reinen wo ich das unvermeidliche akzeptiert habe.

Der Mensch ein Schädling?

Im jetzigen Zustand seit der Industrialisierung auf jeden Fall.

Es war mal anders und die Menschheit könnte sich aktiv dagegen entscheiden aber möchte es nicht.

Mhm, ich weiß natürlich, wie Du das meinst, aber die Wortwahl und alleine die Auffassung finde ich bedenklich und besorgniserregend. Vielleicht solltest Du doch etwas zuversichtlicher sein.

Ich bin doch voller Zuversicht.

Es giebt nur 2 Optionen und beide sind meiner Meinung nach ideal.

1. Die Menschheit rafft sich mal und bekommt die Kurve (sehr unwahrscheinlich)

2. Wir machen weiter so und besiegeln unseren Untergang, womit der Planet auf lange Sicht besser fahren dürfte (sehr wahrscheinlich)

Also so oder so, die Zukunft ist rosig.

Verstehe auch nicht was da an meiner Wortwahl bedenklich sein soll. Schließlich beschreibt es ziemlich gut das aktuelle Verhalten der Menschheit. B.z.w. wofür sie sich aktiv entscheidet.

Es steht ihr natürlich auch vollkommen frei sich wie eine intelligente fortschrittliche species zu verhalten, sehe dafür aber in der Mehrheit keine Anzeichen.
 
Dass der Mensch so richtig verträglich mit der Erde war, war wohl bevor er sesshaft geworden ist. Schon mit dem Bau der ersten Siedlungen vor etwa 10.000 Jahren wurde das Ökosystem lokal begrenzt nachhaltig dermaßen beeinflusst, dass man es heute noch nachweisen kann, weil die Siedlungen schneller wuchsen als es bspw. Holz als Baumaterial gab. Weltweite Auswirkungen kann man spätestens im 17. Jahrhundert ausmachen, durch den Austausch von Organismen (Kolonialisierung) haben sich Ökosysteme so schnell wie nie zuvor verändert, was zu Massensterben führte.
 
@Ashaar Khorda
Diese Haltung ist imo klar moralisch zu defätistisch

Nicht mal eine positiv mögliche Anpassung auf Zeit in Erwägung zu ziehen - auch wenn es aktuell unwahrscheinlich erscheint - ist mir zu ... na defätistisch halt.

Halte das weniger für Defätismuss als viel mehr für nackten Realismus. Ich schaue mir an auf welchen Weg wir uns befinden, schaue mir an was getan werden muss und sehe was passiert.

Ich glaube so ziemlich alle Umweltaktivisten sind nicht sonderlich Optimistisch sondern eher verzweifelt im Angesicht der überwältigenden Ignoranz und Gleichgültigkeit.

Ich bin sogar der Meinung dass diejenigen die sich einem haltlosen Optimismus hingeben in Zukunft arg enttäuscht werden.

Dass der Mensch so richtig verträglich mit der Erde war, war wohl bevor er sesshaft geworden ist. Schon mit dem Bau der ersten Siedlungen vor etwa 10.000 Jahren wurde das Ökosystem lokal begrenzt nachhaltig dermaßen beeinflusst, dass man es heute noch nachweisen kann, weil die Siedlungen schneller wuchsen als es bspw. Holz als Baumaterial gab. Weltweite Auswirkungen kann man spätestens im 17. Jahrhundert ausmachen, durch den Austausch von Organismen (Kolonialisierung) haben sich Ökosysteme so schnell wie nie zuvor verändert, was zu Massensterben führte.

Schon richtig aber die letzten 150 Jahre haben zu einem Artensterben geführt das es seit 65 Millionen Jahren nicht mehr gab. Außerdem haben wir davor nie einen so starken Einfluss auf unseren Planeten gehabt dass wir damit das Klima des Planeten beeinflusst haben.

Ist also noch mal ne ganz andere Hausnummer, besonders wenn man dann noch den Bevölkerungswachstum in diesem Zeitraum betrachtet.
 
Außerdem haben wir davor nie einen so starken Einfluss auf unseren Planeten gehabt dass wir damit das Klima des Planeten beeinflusst haben.
Nein, das hat schon früher angefangen. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde eine kleine Eiszeit ausgelöst, u.a. weil durch das Einschleppen von Krankheiten mit Beginn des 16. Jahrhunderts ein Massensterben der Ureinwohner in Amerika folgte. Diese konnten dann ihre Felder nicht mehr bestellen, welche daraufhin von der Natur zurückerobert wurden, was zu einem weltweiten Senkung der CO2 Konzentration führte und zum Sinken der mittleren Temperatur.

Siehe auch hier: https://www.nature.com/articles/nature14258
 
Ich bin doch voller Zuversicht.

Es giebt nur 2 Optionen und beide sind meiner Meinung nach ideal.

1. Die Menschheit rafft sich mal und bekommt die Kurve (sehr unwahrscheinlich)

2. Wir machen weiter so und besiegeln unseren Untergang, womit der Planet auf lange Sicht besser fahren dürfte (sehr wahrscheinlich)

Also so oder so, die Zukunft ist rosig.

Verstehe auch nicht was da an meiner Wortwahl bedenklich sein soll. Schließlich beschreibt es ziemlich gut das aktuelle Verhalten der Menschheit. B.z.w. wofür sie sich aktiv entscheidet.

Es steht ihr natürlich auch vollkommen frei sich wie eine intelligente fortschrittliche species zu verhalten, sehe dafür aber in der Mehrheit keine Anzeichen.

Die Bezeichnung „Schädling“ ist doch schon extrem und zusammen mit Deiner (negativen) Sichtweise und der Annahme eines Untergangs klingt das sehr, sehr pessimistisch. Auch diese Differenzierung von Einsichtigen, wo Du scheinbar auch zugehörst und der dummen, breiten, gleichgültigen Mehrheit finde ich bedenklich. Mir stellt sich die Frage: Was kommt da als Nächstes? Andere Extreme (Ansichten); keine Kinder mehr zeugen, andere Menschen verachten und womöglich bekämpfen, die nicht linientreu sind, ihnen ihre Daseinsberechtigung absprechen? Zugegeben das wäre die höchste Stufe, was ich Dir jetzt auch nicht unterstellen möchte, aber in die Richtung geht es doch schon.

Auf den Osterinseln haben Einheimische zuerst alle Bäume gefällt und später als es dort kaum noch lebenswert war, sind sie woanders hin abgewandert. Selbst frühe Kulturen und Ureinwohner haben der Mutter Erde ihre Ressourcen entrissen; sie haben Kriege geführt und andere Völker versklavt und andere schlimme Dinge getan. Sie expandierten auch. Mit der zunehmenden Ausbreitung der Menschen und seinem Fortschritt hat die Umweltzerstörung und -belastung zugenommen. Das ist kein neuzeitliches Phänomen.

Der Mensch hat all diese (negativen) Eigenschaften. Er war aber auch schon immer erfindungsreich und hat Wege gefunden, um Probleme zu lösen. Jetzt in Panik zu verfallen und gleich den Teufel an die Wand zu malen und sofort den Weltuntergang herbeizurufen, ist nicht ratsam. Ich bin etwas älter als Du. Schon in den 70ern und 80ern gab es den sauren Regen und es hieß, das würden die Wälder nicht überleben. Wie wir heute alle wissen, sind die befürchteten Szenarien nicht eingetreten. Das soll jetzt den Klimawandel und die Umweltzerstörung und -verschmutzung nicht herunterspielen. Es muss sich was verändern und das wird es auch. Nur von heute auf morgen geht das leider nicht.
 
Auf den Osterinseln haben Einheimische zuerst alle Bäume gefällt und später als es dort kaum noch lebenswert war, sind sie woanders hin abgewandert. Selbst frühe Kulturen und Ureinwohner haben der Mutter Erde ihre Ressourcen entrissen; sie haben Kriege geführt und andere Völker versklavt und andere schlimme Dinge getan. Sie expandierten auch. Mit der zunehmenden Ausbreitung der Menschen und seinem Fortschritt hat die Umweltzerstörung und -belastung zugenommen. Das ist kein neuzeitliches Phänomen
Bei den Mayas und in Teotihuacán war es das selbe. Gab oft Kollapse wegen Rodung und ähnlichem.
Und eine der grössten Massensterben wo wir Menschen fast alle Grosssäuger ausrotteten war in der Eiszeit. Also lange vor der Industrialisierung.
 
Zumal es einfach nur anstrengend ist, wenn die immer gleichen Worte, pauschal für die gesamte Menschheit fallen. Gerade so, als gäbe es niemanden, der auch nur etwas Gutes tut oder der sich für Unwelt, Mitmenschen und andere einsetzt.
Und irgendwie nervt es mich langsam auch, in jedem Beitrag zu lesen, wie dumm und parasitär die Menschheit doch ist.
Als gäbe es nur schwarz und weiß und überhaupt nichts dazwischen.
 
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