Tirahnn

[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - Speisesaal] Mellah, Riuen alias Jorko, Arda, Simone, Jay; Tharen, Aram, Janan Kishor, Patient, Ilanit, Haleth, & X (alles NPCs)

-Tharen-


Sie waren in ein riesiges Chaos gekommen.
Und Mel war natürlich mittendrin. Wie immer.

Tharen wusste, dass er sich in solchen Situationen eher im Hintergrund halten sollte, um ihr nicht im Weg zu sein. Also tat er, was er immer tat - beobachten. Und so sehr seine Frau auch darauf drängte, kein Notruf würde sein Kom verlassen. Das würde er nicht alleine entscheiden, hier hatten eher andere das Sagen.
Und richtig, gleich zwei Personen drängten darauf, Mels Bitte zu ignorieren. Was seiner Frau ganz und gar nicht passen würde, das war klar, aber sie sah nur den Patienten, nicht das große Ganze. Er würde mir ihr noch darüber sprechen müssen, bevor er abflog, auch wenn es ihr immer schwer fallen würde. Sie war Ärztin mit Leib und Seele, und Tharen wusste, was das für sie bedeutete.
Simone Favreau trat auf den Plan und war beinahe sofort wieder weg, das war die Gelegenheit für Tharen, um einzugreifen. Für kurze Zeit war Mel alleine.

"Mel, sie haben Recht", raunte er ihr zu. "Ich weiß, dass du das nicht gerne hörst, aber es muss wirklich sein. Ein Krankenwagen würde alles nur verkomplizieren... selbst dein Patient weiß das."

Der wusste das wirklich, und wie es schien, war es ihm lieber, hier zu sterben, als in einem Krankenhaus zu überleben. Was auch immer er angestellt hatte, es war wohl nichts Gutes.
Favreau wandte sich wieder Mel zu, und wäre die Situation nicht so ernst gewesen, Tharen hätte gelächelt. Seine Frau hatte plötzlich so gar keine Scheu, der Obersten Ministerin gegenüber zu stehen. Wäre sie nicht gerade als Ärztin gefragt, sähe das sicher anders aus, so aber kam ihr dieser Gedanke womöglich gar nicht. Selbst der Grande Dame gab sie Widerworte, oder versuchte es zumindest. Er war sich außerdem sicher, dass sie hinterher ihre Worte bereuen würde, er kannte sie schließlich.

Im nächsten Moment aber bekam er schon einen Auftrag. Tharen nahm seiner Frau den harschen Tonfall und das fehlende "Bitte" nicht übel; wenn sie in diesem Tunnel war, waren alle Anweisungen knapp. Sofort machte er sich auf den Weg und nahm eben die Tasche aus dem Gleiter, als Riuen zu ihm trat. Er verlor keine vielen Worte, aber dass der Chiss sofort nach Coruscant zurückkehren musste war durchaus ein herber Rückschlag. Er nickte nur, als der Jedi ihm dankte; es würde sich noch zeigen, ob Riuen dieses Vertrauen wirklich verdient hatte. Déor und Brega mussten geschützt werden, und es blieb abzuwarten, ob Riuen das erreichen konnte. Es würde Ian und damit auch Eowyn - Tharens Brauen hoben sich. Hatte sich sein Gegenüber da gerade verplappert? Ian also, ja?
Automatisch hob er seine rechte Hand und legte sie ans Herz.

"Tirahnn hält stand.
Und sein Geheimnis sowie... sein Name sind bei uns sicher. Darauf könnt Ihr Gift nehmen."


Tharens Stimme war grimmig und ernst. Das konnte er tatsächlich, denn wenn dieser Ian das war, was Miri brauchte, dann würde er ihn genauso schützen wie alles andere.
Er griff in den Gleiter und holte zwei ungefähr handgroße Boxen heraus, die er dem Jedi überreichte.

"Von Mellah für Miri und ihn. Ich hoffe, Ihr habt Platz dafür, es sind keine gefährlichen oder illegalen Dinge darin, keine Sorge. Die etwas größere ist für Miri... Eowyn", korrigierte er sich.
"Ich weiß, wir hatten unsere Differenzen, aber auch in Mels Namen, danke. Letzten Endes kämpfen wir alle für das Gleiche. Richtet Miri meine Grüße aus und sagt ihr, sie soll gefälligst auf sich aufpassen, sie fehlt meiner Frau zu sehr."

Tharen nickte dem Chiss zu.

"Ich muss rein, Mellah wartet auf ihre..."

Tharen hob alarmiert den Kopf. Das war doch - ja. Sirenengeheul, und kurze Zeit später bog der Krankenwagen in einem wahnsinnigen Tempo um die Ecke.
Shavit.

"Verschwindet, und gute Reise."

Mit diesen Worten drehte der Tirahnner sich um und folgte den Sanitätern ins Gebäude.

[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - Innenhof] Tharen
 
[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - Speisesaal] Mellah, Arda, Simone, Jay; Aram, Janan Kishor, Patient, Ilanit, Haleth, & Dr Ulfar (alles NPCs)


Arda hatte sich gerade zu Jay gewendet und wollte die paar Schritte zu ihr hinübergehen, als die Sirene eines Rettungwagens laut dröhnend aller Aufmerksamkeit in Anspruch nahm und nur wenige Augenblicke später ein Sanitäter (NSC) mit ruhiger und gewohnt autoritärer Stimme Durchlass verlangte und ihn auch erhielt. Arda wie angewurzelt stehen blieb. Geschockt. Auch Jay war einigermassen überrascht und ebenso geschockt. Ihren Plan hier schnell zu verschwinden konnte sie jetzt erstmal vergessen. Sie machte ihrem Unmut murmelnd Luft:

So ein Mist! Das hat gerade noch gefehlt!


knirschte die Zeltron zwischen ihren ebenmässigen Zähnen hervor und hatte den Mann, diesen Notarzt dabei schon im Visier, bahnte sich ihrerseits mit langen ausgreifenden Schritten einen Weg durch die Umstehenden. Ihr Gesicht angespannt. Zu ihrer Überraschung ergriff Arda die Initiative und antwortete in ruhigen klaren Worten dem Arzt - Dr Rana Ulfar – erklärte die „Sachlage“ und hatte von ihm unbemerkt Jay einen hilfesuchenden Blick zugeworfen und ihr zugeraunt

"zu helfen, wie sie es vorher schon getan hatte …

Nur kurz durchzuckte Jay der Gedanke, dass die Dunkelhäutige eine sehr aufmerksame Beobachterin war und dies sicherlich ihrem früheren Beruf zuzuschreiben war. Die Zeit beim Widerstand hatte sie in dieser Hinsicht sicherlich auch noch so Einiges dazulernen lassen. Überhaupt hatte die die Ex-Polizistin (Arda) in den letzten Tagen an Format gewonnen, war klarer in Ausstrahlung und Haltung geworden.


Nur wenige Wesen erkannten, wenn eine Zeltron sich ihrer besonderen Gaben bemächtigte. Das lag natürlich auch daran, dass Zeltron nicht wirklich häufig in der Galaxie anzutreffen waren. Die meisten bevorzugten es, auf Zeltros zu bleiben. Politik und Krieg anderen zu überlassen. Schliesslich machten ihrer Spezies dunkle, negative Werte und Gefühle … mehr Mühe als sie zuzugeben bereit waren. Mit Negativem war es sehr schwer umzugehen.

Die Leichtigkeit des Lebens zu leben und zu lieben, DAS war Sinn und Zweck und Erfüllung eines Zeltron. Nicht wenige ihrer Spezies waren der harten und grausamen Wirklichkeit ausserhalb Zeltros nicht gewachsen. Psychisch. Emotional. Sie konnten mit dem Schlechten, dem Traurigen, dem Negativen einfach nicht gut umgehen. Zu lebensbejahend und liebevoll war ihre Art. Jay wischte die Gedanken fort. Sie hatte Zeltros verlassen. Sie war aus anderem Holz geschnitzt. Sie war eine Agentin des NR und in dessen Auftrag jetzt hier auf Tirahnn. Hatte vielleicht eine neue Heimat hier gefunden. Sie schüttelte sich rasch, innerlich wie äusserlich und konzentrierte sich.


Unmerklich nickte sie Arda zu und trat an die beiden, besser gesagt an den Notarzt heran. Sie war zwar mit langen Schritten aber dennoch ohne ersichtliche Hast nähergekommen und verstellte so wie zufällig den Weg zur Trage und Dr Amroth und den beiden Helfern (NSC) noch bevor dieser sich an ihr vorbei zu der Trage mit dem Kranken zuwenden konnte.

Die Zeltron streckte eine Hand aus und packte ihn an der Schulter und sprach ihn mit ebensolch autoritärer Stimme wie dieser zuvor selbst an

Gestatten, Jayantu Ryn Jaso, Sicherheitsdienst. Gut, dass sie so rasch gekommen sind Dr. Ulfar!

presste ihre Hand noch ein wenig fester in seine Schulter, um die Worte zu betonen. Das Wort Sicherheitsdienst allein, hatte in diesen Zeiten ein ganz besonderes Gewicht erhalten. Gleichzeitig tauchte sie tief ein in ihr Inneres, suchte und fand, und löste erneut diese pulsierende Energie aus, und projizierte

„Ich bin nicht zu spät. Niemand ist Gefahr. Alles ist in Ordnung. Meine Aufgabe hier ist erfüllt!“

Laut fuhr sie mit ernster Stimme fort

„Unsere Ärztin hier hat alles im Griff, ihre Anwesenheit ist wirklich nicht mehr erforderlich, sicherlich haben Sie an Tagen wie diesen sehr viel zu tun!“

Die Hand der Zeltron löste sich von der Schulter des Mannes und glitte jetzt sanft an seinem Arm entlang. Nur um sicherzugehen, sie war sich bei Menschen oft nicht sicher, wie intensiv ihre Kräfte aufgenommen wurden, lächelte sie vorsichtig und konzentrierte sich nochmals auf den Notarzt

„Es ist besser zum RTW zurückzukehren. Weitere Einsätze warten. Keine Zeit hier verschwenden. Werde anderswo gebraucht!

für alle gut hörbar fügte sie noch an

„Und nochmals besten Dank, dass sie so fix hier waren! Gut zu wissen, dass wir uns auf unsere Nothelfer verlassen können!“

Inzwischen hatte sich doch mehr Leute angesammelt als gut war darum sprach sie weiter, ohne den Blickkontakt zum Notarzt abzubrechen

„So Leute, macht mal den Weg wieder frei und lasst den guten Mann hier wieder zu seinem Team im RTW zurück. Es gibt hier nichts mehr zu sehen. Ihr könnt alle wieder euren Arbeiten nachgehen!“

und hoffte inständig, damit zum einen die Menge an Leuten zu zerstreuen und Dr Ulfar zum abrücken bewegt zu haben. Erst jetzt suchten Ihre Augen nach Simone Favreau in der Menge.

[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - Speisesaal] Mellah, Arda, Simone, Jay; Aram, Janan Kishor, Patient, Ilanit, Haleth, & Dr Ulfar (alles NPCs)
 
[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - Speisesaal, auf dem Weg ins "OP-Zimmer"] Mellah, Arda, Simone, Jay; Rana Ulfar, Eric Thompson, Aram, Janan Kishor, Patient, Ilanit, Haleth, Alrik & X (alles NPCs)

Satz mit X. Zumindest was den Krankenwagen anging. Irgendjemand hatte wohl auf sie gehört, und jetzt kamen da zwei Personen angerannt. Mellah war sich nicht sicher, ob sie jetzt erleichtert oder verunsichert sein sollte. Klar, einerseits war der Krankenwagen eine riesige Unterstützung. Andererseits, wenn sie eben an das große Ganze dachte, das alle anderen hier so dringend oben halten wollten... Sie war neu in diesem Geschäft. Klar, sie wollte unbedingt, dass ihr Patient überlebte, und wenn es nach ihr ginge... aber all die Widerworte hatten sie doch etwas verunsichert. Außerdem war sie jetzt schon darauf eingestellt, diesem Mann alleine über die Brücke helfen zu müssen...
Einen Moment stand sie da wie erstarrt. Sollte sie ihren Patienten abgeben? Um ihn kämpfen? Der Rettungssanitäter schien sie zu übersehen - es war manchmal ganz praktisch, eine kleine, unauffällige Frau zu sein, seine Fragen gingen an andere, und bevor irgendjemand reagieren konnte, hatte sich schon Arda eingeschaltet, die jetzt aber auch die Aufmerksamkeit auf sie lenkte. War ja klar, dass sie sich nicht ewig verstecken konnte - und eigentlich auch nicht Sinn der Sache.
Ihre Worte waren weise gewählt, und Mellah nickte erst einmal zustimmend. Gut, das war also der kommende Weg, den alle hier einzuschlagen gedachten... Sie warf einen Blick auf den Mann auf der Trage, um zu sehen, ob er damit einverstanden war, ob er sich wehren würde, ob er nicht doch lieber Hilfe haben wollte - falls doch, würde sie im nächsten Moment widersprechen und dafür sorgen, dass er ins Krankenhaus kam, egal, was alle anderen hier erzählten. Doch dieser schloss in diesem Moment erleichtert, wie es schien, die Augen, kein Anzeichen von Panik, von Widerworten. Im Gegenteil... mühsam schaffte er es, seine Hand mit einem hochgereckten Daumen zu heben, wohl um dem Sanitäter anzuzeigen, dass alles in Ordnung war, dass es ihm besser ging, als es den Anschein hatte.

Auch die rothäutige war hinter Arda her geeilt und stellte sich noch einmal vor, die Gelegenheit, endlich den Namen zu verstehen, doch Mellah war zu nervös, um ihr richtig zuzuhören. Sie sprang in die gleiche Kerbe wie Arda, und erneut nickte Mellah. Ei, sie musste scheinen wie eine Aufziehpuppe... Die Sicherheitsfrau ließ den Arzt gar nicht reagieren, wie Mellah amüsiert feststellte, ähnlich wie Simone Favreau vorhin bei ihr. Sie ließ eine Gasse bilden, in der die beiden Neuankömmlinge schnell verschwinden konnten, und Mellah sah das als ihre Chance. Okay, alle wollten, dass sie dieses Spiel mitspielte, inklusive des Mannes vor ihr, dann würde sie das auch tun. Und später erklären, was sie davon gehalten hatte...
Ihrem Patienten lag mittlerweile eine Diagnoseeinheit auf der Brust, etwas, das Mellah zu ihrem Vorteil nutzen wollte, so lange der Sanitäter abgelenkt war. Rasch las sie die Diagnose ab - Myokardinfarkt, ganz wie vermutet, und immerhin konnte sie auch einen kurzen Blick auf das Herz erhaschen, das sie sich schleunigst einprägte - und nahm dann das Gerät ab, um es scheinbar dem Arzt zurückzureichen.

"Ein simpler Schwächeanfall, wie ich schon vermutet... OOOH!"

Es war gar nicht so einfach, ein Stolpern zu simulieren, ungeschickt war Mellah schließlich eigentlich gar nicht. Aber in diesem Gewusel merkte hoffentlich keiner, dass die Trage gar nicht so lang war, über die sie zu fallen schien. Das Gerät, das sie vorher unauffällig ausgeschaltet hatte, hüpfte aus ihren Händen und rollte Arda vor die Füße.

"Verzeihung, das tut mir sehr Leid..."

Sehr zerknirscht sah sie den Sanitäter vor sich an.

"Ich hoffe, es ist nichts kaputtgegangen... aber diese Geräte sind ja in der Regel recht robust."

Das waren sie tatsächlich, zumindest die, die in den RTWs herumgefahren wurden. Dafür waren sie langsamer und größer, aber wen interessierte das schon? Wichtig war, dass sie nicht zerstört wurden.
Sie hob das Gerät auf und drückte auf den "Reset"-Knopf, womit alle vorherigen Diagnosen gelöscht sein würden, und das Gerät startete neu.

"Sieht gut aus."

Erleichterung stand auf ihrem Gesicht - und erleichtert war sie tatsächlich, wäre das Ding kaputt gegangen, dann hätte der Sanitäter sicher ihre Daten haben wollen.
Sie reichte es ihm zurück.

"Tut mir wirklich Leid..."

Dann drehte sie sich zu ihrem Patienten um.

"Ich glaube, er braucht jetzt einfach Ruhe... Aus dem Weg, Leute, hier gibts nichts mehr zu gaffen!"

Forsch scheuchte sie die Zuschauer weg und wies die beiden Träger mit einer Handbewegung an, den Patienten wieder hochzunehmen und fortzutragen in der Hoffnung, dass niemand sie mehr aufhalten würde.

[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - Speisesaal, auf dem Weg ins "OP-Zimmer"] Mellah, Arda, Simone, Jay; Rana Ulfar, Eric Thompson, Tharen, Aram, Janan Kishor, Patient, Ilanit, Haleth, Alrik & X (alles NPCs)
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Tirahnn (Stadt) | Alte Strickerei | Speisesaal] Arda Targon, Aram (NSC), Mellah, Riuen, Tharen, Patient und weitere NSC


Arda und Riuen hoben zeitgleich den Kopf, damit auch den Blick und begegneten sich mit dem selben, dünnen, aber hoffnungsvollen Lächeln und noch einmal musste der Chiss an sich halten, Arda nicht zu umarmen. So beeilte er sich damit, sich umzudrehen und alles und alle hinter sich zu lassen, ein dumpfes Gefühl in der Magengegend. Wie Verrat fühlte es sich beinahe an und in jedem Fall wie ein im Stich lassen. Damals war er heilfroh gewesen, von Ereen zu verschwinden. Da hatte er ein Gefühl von Enttäuschung und Schmerz gehegt. Jetzt hingegen fühlte es sich an, etwas zurück zu lassen, das von Bedeutung war. Eine Gruppe, die für das Richtige kämpfte. Eine Frau, die Hoffnung in ihn gesetzt hatte. Da war etwas seltsames, noch immer. Ein Gefühl von Verlust. Bei allen unverfänglichen Begegnungen die er gehabt hatte, und es waren einige gewesen, war das hier etwas anderes. Bisher war es ihm leicht gefallen einen Ort zu verlassen, egal welchen. Jetzt? Jetzt hätte er sich am liebsten noch einmal umgedreht. Sein Schritt beschleunigte sich stattdessen, folgte Tharen. Sein Lächeln hatte der Blauhäutige gegen einen eher grimmigen Ausdruck eingetauscht der verbergen sollte, wie er sich gerade fühlte. Mellahs Mann erwiderte den Spruch der auch für Riuen zum Leitgedanken, zum Hoffnungsträger geworden war. Hoffnung darin, für etwas einzustehen, dass größer war als er selbst. Hoffnung darin, das richtige zu tun und dies von Anfang an. Keine falschen Ausreden. Keine doppelten Böden. Das hier, es war richtig ganz ohne einen Zweifel. Gut zu hören war es, dass Ians Geheimnis gut aufgehoben war. Sein Geheimnis und sein Name? Die Augen des Chiss wurden erst groß, nur um sie Sekunden danach auf den Boden zu heften, ganz wie es Ian immer tat, wenn ihn Unsicherheit oder ein schlechtes Gewissen ereilte. Weder das eine, noch das andere waren es, was Riuen jetzt verspürte. Stiller Zorn auf sich selbst war es, der ihn auf den Boden sehen ließ. Alldem gewährte er eine einzige Sekunde bevor er aufsah. "Danke", erwiderte er dann, klang so grimmig und ernst wie Tharen, als dieser im zwei Boxen überreichte. Für Eowyn und Ian. Ganz zurück in der Rolle des Boten also. Der Chiss nickte, als auch Tharen seinen Dank aussprach, ebenfalls stellvertretend für seine Frau. "Möge die Macht mit Euch allen sein."
Zu verschwinden ließ er sich kein zweites Mal sagen, als er Sirenengeheul wahrnahm das, so hoffte er inständig, ihnen allen nicht zum Verhängnis werden würde.

Mit Umwegen die ihn eine Menge Zeit kosteten, ihn aber ohne Zwischenfälle zurück zu seinem Versteck und dann zum Raumhafen brachten, dauerte es nicht lange, bis er neu verkleidet eine Mitfluggelegenheit nach Coruscant bekam. Diesmal in der Rolle eines Schweigenden, grimmigen gebeugten Mannes mit falschen Haaren, falschen Zähnen und falscher Hautfarbe.

[Raumhafen von Tirahnn | irgendein Schiff | NPCs, Riuen]
 
[Tirahnn - Tirahnn - Alte Strickerei - Speisesaal, auf dem Weg ins "OP-Zimmer"] Mellah, Arda, Simone, Jay; Rana Ulfar, Eric Thompson, Tharen, Aram, Janan Kishor, Patient, Ilanit, Haleth, Alrik & X (alles NPCs)

Simone hatte Jayantu noch nicht oft dabei beobachten können, wie sie ihre Fähigkeiten einsetzte, aber als ihre Hand auf der Schulter der jungen Frau lag, konnte sie die subtile Veränderung wahrnehmen. Weit entfernt davon offensichtlich zu sein - und nur aus dieser Nähe spürbar: eine Mischung aus ihrer erhöhten Konzentration und den veränderten Reaktionen derer, die von ihrer Sicherheitschefin angesprochen wurden. Am eindrucksvollsten bei dem verängstigten Patienten, dessen Gesicht sich mit einem Mal entspannte und einen vertrauensvollen Ausdruck bekam, weniger offensichtlich bei der Ärztin (Mellah), die nun auch - eher schroff - auf ihre Vorstellung reagierte. Während die beiden Mitarbeiter, die Simone gerufen hatte - ein älterer Twi'lek (Gelmir) und eine rothaarige Menschenfrau (Elenwe) - vorsichtig und den Anweisungen der Ärztin folgend den Mann anhoben und auf eine Trage schoben, stellte die hilfreiche Person (Mellah) sich ebenfalls vor. Amroth... sie kannte den Namen...

"Gehören Sie zu den Amroths aus Rhovan?"

Die grauhaarige Politikerin überging den knappen, etwas gereizten Tonfall mit einem warmherzigen Lächeln, quittierte aber die kaum verhohlene Anschuldigung, sie würde das Leben des Patienten auf's Spiel setzen mit einem verständnisvollen Nicken und nachsichtigen Lächeln.

"Ich kann Ihren Wunsch diesem Mann die beste mögliche Behandlung zukommen zu lassen verstehen und bewundere Ihren Einsatz für sein Leben, aber er wird gute Gründe dafür haben, imperialen Einrichtungen fern zu bleiben. Möglicherweise wäre das Leben des Patienten nicht nur hier in Gefahr - und vielleicht steht auch noch mehr auf dem Spiel. Wenn ich seinen Tod in kauf nehme - und ich bin mir, so wie Sie und so wie er selbst, sehr bewußt, dass ich das gerade tue - dann tue ich das in dem Wissen größeres Unheil damit abgewendet zu haben. Sie tun das Richtige, Dr. Amroth."

Mittlerweile hatten Elenwe und Gelmir den blonden Tirahnner auf der Antigrav-Trage platziert und die rothaarige Elenwe eilte wieder zur Tür hinaus - zweifellos, um den von Dr. Amroth angeforderten Sauerstoff zu organisieren, während der grünhäutige Twi'lek gerade die Trage zwischen den Schaulustigen hindurch bewegen wollte, als neuer Tumult an der Tür die alte Frau besorgt die Stirn runzeln liess. Aber als sie den Namen des wie ein Herbststurm hereinbrausenden Notarztes (Dr. Rana Ulfar) hörte, vertieften sich die kleinen Fältchen in ihren Augenwinkeln zu einem mit Mühe zurückgehaltenen Lächeln, bevor die ehemalige Ministerin Ilanit gestattete, schützend vor sie zu treten und sie mit seinem breiten Rücken zu decken. Es war schwer vorrauszusehen, wie sich Wesen veränderten, die unter dem Druck der imperialen Bürokratie arbeiten mußten, und so konnte die Situation trotz des unerwarteten Widersehens mit einem alten Bekannten schnell kritisch werden und außer Kontrolle geraten. Der große, dunkle Cathar (Ilanit) vesperrte ihr nun zwar teilweise die Sicht, aber sie konnte dennoch hören, wie zuerst Arda und kurz darauf auch Jay freundlich, aber nichtsdestotrotz recht nachdrücklich darauf hin wirkten, Dr. Ulfar wieder los zu werden. Vermutlich setzte die Zeltronerin (Jay) dabei auch ihre speziellen Überredungskünste ein, so dass Simone kaum am Erfolg dieses Vorhabens zweifelte.

Zu ihrem großen Erstaunen handelte nun auch Dr. Amroth in diesem Sinne und sorgte mit einem vorgetäuschten Straucheln für zusätzliche Ablenkung. Von ihrem Blickwinkel aus war der erfahrenen Politikerin nicht entgangen, dass Mellah die Diagnoseeinheit nicht zufällig aus der Hand gefallen war: Die Ärztin (Mellah) hatte also ihre Entscheidung getroffen und handelte gewitzt und geistesgegenwärtig. Trotz der nachdrücklichen Geste, mit der diese Gelmir gerade anwies, die Trage nach draussen zu bringen, wandte sich der Twi'lek zuvor mit einem fragenden Blick an die ehemalige Ministerin und setzte erst nach einem bestätigenden Nicken von ihr Dr. Amroths Forderung in die Tat um. Jetzt war der Augenblick gekommen, ebenfalls für etwas Bodennebel zu sorgen und den Abtransport des Patienten zu erleichtern: Sie trat hinter dem Cathar Ilanit hervor und schob sich recht forsch auf den Notarzt (Dr. Rana Ulfar) zu, der zwischen Arda und Jay mittlerweile halbwegs vom Geschehen abgeschirmt wurde.


"Na, wenn das nicht der kleine Rana ist!"
grüßte sie überschwenglich und mit einer Freude, die sie nicht einmal vorspielen mußte.

Sie kannte den Rhovaner schon von Kindesbeinen und hatte ihn früher regelmäßig mit seinen Freunden beim Äpfelklauen in ihrem Garten erwischt. "Ich glaube, du bist mir noch ein bis zwei Zentner Äpfel schuldig..." lachte die grauhaarige Frau ihn gutmütig an.

[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - Speisesaal, auf dem Weg ins "OP-Zimmer"] Mellah, Arda, Simone, Jay; Rana Ulfar, Eric Thompson, Tharen, Aram, Janan Kishor, Patient, Ilanit, Haleth, Alrik & X (alles NPCs)
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Rhovan | Militärkrankenhaus] Sebastian Karstein-Winters, Mikka Kanerva

Nachdem ihr Gehirn zu, dem was sie sieht, aufgeschlossen hatte und es ihr bestätigt hatte das Winters vermutlich ihr nichts tun will brach in ihr der letzte Rest von Selbstbeherrschtheit und sie erzählte Karstein-Winters alles. Wie sie sich fühlte,dass sie sich selbst die Schuld gab das die Soldaten verletzt wurden, weil sie nicht aufgepasst und sie rechtzeitig gewarnt hätte und was sie ebend auf der Bank geträumt hatte. ,,I-ich sehe immer wieder die Szene in der Hütte, jedoch anders. Ich sehe wie jeder mich, kurz nach der Explosion die ich nie verhindern kann egal wie sehr ich schreie und ich ich ihn warnen will, anschaut und mir Vorwürfe mache warum ich denn nicht eher reagiert bzw. die Falle erkannt hab. Selbst mein Spiegelbild macht mir vorwürfe..."

Während sie das erzählte fühlte sie sich elend. Elendig und beschämt das sie sich bei einem Fremden, den sie heute Morgen erst kennengelernt hatte so ausheult. Und sie Schämte sich weil sie schwach war. Schwach und Dumm. Und das machte sie wütend. Wütend auf sich selbst. Irgendwann stoppte sie einfach in ihrer Erzählung weil sie einfach nicht mehr selbst hören konnte, wie sie so wehleidig und beschämend über dass was passiert ist erzählte und presste einfach nur noch die Lippen aufeinander, auf dass kein weiteres Wort ihrem Mund entfliehen kann und sie noch mehr in die Scheiße reitet und um zu verhindern das sie noch wie ein Mädchen ein anfängt zu weinen. Nein, so viel Selbstachtung hatte sie noch um nicht vor Karstein-Winter in Tränen auszubrechen. Ihr Schweigen deutete Karstein-Winters offenbar als das Ende der Erzählung und sprach zu ihr einige tröstende Worte. Neben der Scham das sie ihn mit so was belästigt hatte fühlte sie sich doch tatsächlich besser, aber sie fühlte noch was anders: Erstaunen, dass Karstein-Winters überhaupt tröstende Worte kannte bzw. sich genug in andere Personen hineinversetzen konnte um so etwas sagen zu können. Aber er hatte recht. Was zur Hölle machte sie hier? Her rum jammern und selbst bemitleiden und das nach dem ersten Kontakt mit feindlichen Einheiten. Darüber konnte sie selbst nur lachen. Wie sollte das überhaupt bei einem Richtigen Einsatz mit Toten enden? Nein, sie, Mikka Kanerva, musste gefälligst ihren Arsch zusammen reißen, ihr Selbstmitleid beiseite schieben, gefälligst nach vorne Blicken und diesen armen von der Republik und Demokratie verblendeten Bewohnern dieses Imperialem Planeten wieder auf den Rechten weg führen. Wenn es sein muss mit Gewalt. Mikka steht auf, richtet sich auf, knöpfte die Jacke mit Resolution zu, setzte sich mit soviel Würde wie möglich die Mütze wieder auf und sagte mit einem Lächeln im Gesicht:,,Sicher, ich würde gerne mit ihnen einen Trinken gehen."

Jedoch müsste das Warten bis sie alle mit dem Papierkram fertig waren. Als sie in Begleitung von Sebastian aus dem Krankenhaus trat, nicht ohne aber vorher noch einer Schwester Bescheid zu sagen das sie sie benachrichtigen soll wenn es was neues von den beiden Privates gibt, sah sie noch die letzten Reste von 2nd Lieutenant Rosenbaum´s Zug der anscheint schon die ganze Zeit seine Runden läuft. Die beiden Lieutenants gehen weiter in Richtung Baracken und lassen Rosenbaum hinter sich. Als die beiden an den Baracken ankamen fingen sie gleich an die vielen Berichte die sie als Zugführer schreiben mussten an und arbeiten die vielen Stunden die sie brauchten stillschweigend. Es war nahezu unvorstellbar wie sehr sie die Bürokratie bedienen mussten. Sie mussten führ mehrere unterschiedliche Büros immer wieder das gleiche oder zumindest aus anderen Blickwinkeln schreiben. Wieder damit konfrontiert werden war zwar führ Mikka nicht schön aber es musste sein und sie kam nun besser damit klar. Als sie zu späterer Stunde fertig wurden holten sie noch Erwin am Tor ab und gingen in die Stadt auf dir Suche nach der nächsten besseren Bar. Als sie eine geeignete Bar gefunden hatten und eintraten wurde es plötzlich ziemlich still nachdem es vorher ziemlich laut war.

[Innerer Rand|Zeemacht-Sternaufen|Tirahnn|Rhovan|Bar] Mikka Kanerva, Sebastian Karstein-Winters, Erwin Rosenbaum,
 
Zuletzt bearbeitet:
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Rhovan | Militärkrankenhaus] Erwin Rosenbaum, Imperiale Soldaten

Erwin lief nun schon eine ganze Weile auf dem Gelände des Krankenhauses seine Runden und auch die Tapfersten seiner Soldaten wurden langsam müde. Auch Erwin blieb nicht unbeeindruckt von den vielen Runden die sie inzwischen gedreht hatten und so drehte der Offizier auf den weg ein, welcher zum großen Platz des Krankenhaus Parks führte, während er weiter, trotz seines heftigen Schnaubens, weiter mit seinen Soldaten Imperiale Marschlieder grölte:


„Wir sind das Imperiale Tirahnnkorps

des Imperators verwegene Truppe

Versalzen dem Rebell die Suppe

Wir fürchten nicht Dreck und Schlamm

Wir trotzen Wind und Wetter, stramm

Marschieren beim Takt unserer Trommel

Vorwärts, vorwärts

|:Vorwärts mit unserem Erwin!:|“

Als sie den großen Platz des Parks erreichten drehte Erwin noch ein paar Ehrenrunden, bevor er seine Soldaten anordnete sich wie zum Appell symmetrisch auf dem Platz aufzustellen, als die Soldaten sich mit jeweils einem Meter Abstand zueinander aufgestellt hatten ließ Erwin ihnen noch ein wenig Zeit um zu verschnaufen, bevor er befahl in Liegestütz Position zu gehen. Zufrieden beobachtete der Offizier, wie vor ihm alle Soldaten synchron in Position gingen und atmete noch einmal die wohl duftende Luft des Parks ein, bevor auch er in Position ging, um Liegestütz zu machen. Erwin war schon immer der Meinung gewesen, dass Soldaten niemals einen Kommandanten respektieren könnten, welcher sich nur zurück lehnte und die Soldaten alle Arbeit machen lässt. Daher hatte er schon immer darauf geachtet, dass er nichts von seinen Soldaten verlangt, was er nicht selber auch schaffen kann. Positive Nebeneffekte dieser Philosophie war, dass der Offizier in Top Form war und auch mit den sportlichsten jungen Rekruten mithalten konnte. Außerdem bekommt man eine besondere Bindung zu seinen Soldaten und kann sich mehr in sie hineinversetzen und die Moral hochhalten. Das war Erwins Philosophie: „Vergießt Schweiß, kein Blut“.

Nachdem sich Erwin sich nun auch in Position war konnte es endlich losgehen:

„Auf meinen Befehl! Und eins und zwei und drei und vier und vier und drei und vier, ups verzählt nochmal von Vorne!“

Ungefähr eine Stunde später konnte man ein seltsames Bild auf dem Platz des Krankenhaus Parks sehen, denn dort lag eine ganze Kompanie Imperialer Soldaten reglos und in Formation auf dem Boden, als hätte man sie allesamt erschlagen. Erst als eine Krankenschwester unter einem lauten Schrei des Entsetzens auf dem Platz eilte machte der Offizier Anstalten sich zu erheben.

Als Erwin sich mit Hilfe der Schwester wieder aufgebaut hatte, hätte er gleich in ihrem Arm einschlafen können, ein so hartes Training hatte er schon ewig nicht mehr so hart exerziert, aber er riss sich zusammen und ließ seine Männer, nachdem er sich bei der Krankenschwester für den Schock entschuldigt hatte, noch ein letztes mal antreten:

„Ok Männer! Es tut mir Leid, dass ich euch heute so hart rann genommen habe, die nächsten Tage werden nicht so hart werden. Also dann genießt den schönen Abend, ich werde später wahrscheinlich noch, wie immer, mit Sebastian ein Feierabend Bier trinken, falls da einer mitkommen will. Also dann bis morgen Jungs!“

Erwin salutierte seinen Männern noch zum Abschied, bis er erschöpft durch den kühlen Wind des späten Nachmittags in Richtung seiner Baracke schlürfte, wo er auch sofort in sein Bett fiel und einschlief.

Etwas später wurde er dann etwas unsanft durch ein Hämmern an seiner Tür geweckt und setze sich noch immer etwas verschlafen seine Mütze wieder auf und schlürfte zu Tür. Als er die Tür öffnete wartete dort die Nachtwache, welche ihn darauf hinwies, dass Sebastian am Tor auf ihn warte. Als Erwin am Tor ankam starrte Sebastian ihn verständnislos für seinen Zustand an:

„Wirst Du langsam alt, oder warum kommst Du immer später?“

Doch neben den Soldaten ihrer Züge war Sebastian diesmal auch in Begleitung der neuen Kommandantin Mikka Kanerva. Die junge Kommandantin schien hier ihren ersten richtigen Einsatz gehabt zu haben, welcher so weit Erwin mitbekommen hatte auch nicht Spurlos an ihr vorbeigegangenen war.

Nach einer kurzen Begrüßung zog die kleine Gruppe Soldaten los in die nächst gelegene Dorf-Kaschemme. Laut dröhnten die Motoren der Luftkissenboote durch die Stille Nacht, als die Soldaten aus dem Militärischen Sperrgebiet fuhren. Schon auf der Hinfahrt herrschte eine gute Laune und die Fahrer machten sich einen Spaß daraus über die flachen und gerodeten Felder im Sperrgebiet zu driften.

Als sie sich ihrem Ziel aber näherten versuchten sie aber Leise zu sein, um die Bevölkerung nicht mehr zu verärgern als nötig. Sie parkten die Luftkissenboote so Ordnungsgemäß, wie Ordnungsgemäß man ein Militärisches Angriffsfahrzeug nun einmal parken kann, vor der Kaschemme und traten ein. In der Bar schien sogar eine gute Stimmung gewesen zu sein, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt als die Soldaten eintraten. Denn nun schwappte ihnen eine Welle von Unangenehmer Stille aus dem fahlen Licht der Bar entgegen. Etwas verunsichert suchten die Soldaten sich eine kleine Ecke in welche sie sich gesellen könnten, fanden jedoch nur eine Sitzecke die ein wenig zu klein für sie ist. Den Umständen entsprechend entschieden sie sich jedoch lieber sich nicht zu beschweren und sich einfach etwas zu quetschen. Erwin hatte Glück, da er einen Stuhl ergattern konnte, auf welchem er genug Platz hatte um entspannt zu sitzen. Sebastian und Mikka hatten wohl weniger Glück, denn sie mussten sich dicht gedrängt mit zwei anderen Kameraden auf eine kleine Bank quetschen.

Nachdem sich die Imperialen gesetzt hatten kehrte auch langsam Leben in die Bar zurück und es herrschte wieder eine gesellige Stimmung und es versprach doch ein ganz netter Abend zu werden, bis auf einmal ein schon deutlich angetrunkener Bürger sich ihrem Tisch näherte und auf einmal losbrüllte:

„Seit ihr auch hier um uns wie Vieh zusammen zu treiben und zu Foltern!?!“

Nach einigen fragenden Blicken der Imperialen holte er noch einmal aus, bevor seine panisch wirkenden Freunde ihn zurück ziehen konnten:

„Ich weiß was ihr in Arbroath getan habt! Ihr habt alle auf dem Marktplatz getrieben und sie einfach abgeknallt!“

Erwin verschluckte sich vor Schreck an seinem Getränk, welche sie inzwischen bekommen hatten, und sprang auf, wodurch er seinen Stuhl um schmiss:

„Wovon redest Du da Bürger? Wer soll das getan haben!?“
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Rhovan | Militärkrankenhaus] Mikka Kanerva, Sebastian Karstein-Winters, Erwin Rosenbaum, Imperiale Soldaten
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | In der Nähe von Rhovan | In einem Dorf] Sebastian Karstein-Winters, Mikka Kanerva, Erwin Rosenbaum

Ein kühler Zug Luft kroch kurz unter die Uniformjacke von First Lieutenant Sebastian Karstein-Winters, als er und die übrigen Offiziere und Unteroffiziere den Transporter verlassen hatten, der sie zu dieser kleinen Bar in einem näher gelegenen Dorf gebracht hatte. Neben dem großen Vehikel reihten sich einige Speederbikes und Landspeeder auf. Allesamt nicht gerade neuste Generation. Einige von ihnen waren verkratzt und wiesen Arbeitsspuren auf, während dennoch ein bis zwei in gutem Zustand waren. Geputzt, gepflegt und über die Jahre immer wieder flott gemacht. Die Bar selbst war von außen, genau wie der Rest des Dorfes ländlich und romantisch. Ein Dach aus einfachen Ziegeln, hölzerne Fensterläden und Balken untermauerten diese Beschreibung. Allerdings passten die Technischen Teile, Antennen, elektrische Türen und sogar eine Holowerbetafel durchaus in diese nicht Urbane Gegend hinein. Dieser Ästhetik weiter frönend, trat ganz schnell die laute Volksmusik aus der Bar in seine Ohren. Er hörte verschiedene Instrumente spielen und Leute Singen und klatschen, ebenso Füße stampfen und lachen. Das Volk hatte offensichtlich eine sehr gute Laune, dass ließ den Imperialen aufatmen und hoffen keinen Ärger diese Nacht zu bekommen. An einigen Stellen hatte man schon Soldaten der Armee verprügelt und dann feige Reis aus genommen. Dieser Art brachte Winters nur absolute Verachtung nach.
Eine Hand berührte den Mann und der Unteroffizier welche ihm gehörte deutete an, dass die Gruppe den Laden nun betreten wolle. Die elektrische Tür zischte also auf und die uniformierten betraten gemächlich den Hauptraum, woraufhin die Stimmung einen 180° Dreh machte. Die frohe Musik verstummte, die Leute ließen von ihren Getränken und ihren geführten Gesprächen ab. Normalerweise sehr unangenehm und stechend, doch mittlerweile gewöhnte man sich im Endeffekt an alles. Man durfte jedoch gehofft haben dieses mal nicht eine derart unhöfliche Erfahrung zu machen. Es war für Sebastian also klar, dass man dieses Völkchen noch eine Zeit zivilisieren musste und von ihren freiheitlichen und pseudoharmonischen Gedankengut trennen musste. Zugegeben würde dies noch einige Zeit dauern.
Allein mit Blicken verständigte sich die Truppe ruhig und gelassen zu sein. Eine gewisse Gleichgültigkeit und Unnahbarkeit zu demonstrieren und sich nicht von der Situation berühren, geschweige denn einschüchtern zu lassen. Sie mussten dennoch bereit sein auf jede Einwirkung reagieren zu können und wenn nötig auf diese zu wirken. Nach Auskundschaften der Bar ergatterten sie eine abseits gelegene kleine Sitzecke. Fast schon zu klein, denn die Gruppe passte nur um eine Haaresbreite drauf, zum Glück konnten sich Erwin und eine andere Offizierin einen Stuhl ergattern und entlasteten somit die Bank. Sebastian saß dabei zwischen einem Unteroffizier und Lt. Kanerva, welche sich ihm mehr als nötig auf drang. Der Junge Mann erwartete inständig das es sich hierbei um eine Nebenwirkung ihrer gemacht Erfahrung handelte und keine romantische Fantasie innerhalb ihres Kopfes. Trotzdem sagte Winters nichts dazu und ließ sich darauf ein, schließlich belästigte sie ihn nicht. Vielmehr versuchte er sich auf die Situation mit den Bürgern zu konzentrieren, von denen sie sich versucht haben zu separieren.
Der dadurch erhoffte Frieden würde aber keineswegs die erhoffte Länge haben haben, denn das Flüstern der Einheimischen wollte schlichtweg nicht aufhören. Irgendetwas musste passiert sein. Möglicherweise war es der Tumult um den Konvoi oder die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen auf Langstrecken Routen, die erhöhte Ausweiskontrolle an Mautstationen oder sonstiges. Es würde Sebastian nicht wundern wenn sie kollektiv jeden imperialen dafür verantwortlich machen, ohne das sie auch nur einen Hauch damit zu tun haben. Ehrlich gesagt war das dem Offizier aber auch völlig egal. Irgendwie musste man das einfache Volk ja in den Herrschaftsapparat des Imperium einfügen und dazu gehörte nun einmal die imperiale Gründlichkeit. Diese Vorstellungen waren jedoch weit gefehlt, wie die Gruppe in Kürze herausfinden würde, denn ein bulliger, großgewachsener Mann samt zwei bis drei Kumpels traten an den Tisch heran. Ihre Gesichtsausdrücke verhießen nichts gutes und ihre Muskelmasse war nicht zu verachten. Ganz klar eine Bedrohung für den gesamten Trupp. Sebastian umgriff also langsam und vorsichtig seine Blasterpistole, eine Merr-Sonn Modell 44 Blasterpistole, seine Dienstwaffe. Es war nicht auszuschließen, dass es sich hierbei auch um Aufständische handelte.

„Seit ihr auch hier um uns wie Vieh zusammen zu treiben und zu Foltern!?!“, brüllte er, als er seine Fäuste auf den Tisch schmetterte.

Fragende Blicke schossen ihm entgegen. Sebastian umfasste den Griff seiner Waffe nun stärker, aber unmerklich.

„Ich weiß was ihr in Arbroath getan habt! Ihr habt alle auf dem Marktplatz getrieben und sie einfach abgeknallt!“, folgte.

Alle waren Offiziere weiterhin entgeistert, sie wussten schlichtweg nicht wovon der Mann dort sprach. Erwin fragte nach, wobei er eine unglaublich komische Art und Weise dabei an den Tag lag.

„Ihr wollt uns wohl für blöd verkaufen!“, schrie er auf Erwins Frage.

Die Situation drohte zu eskalieren. Sebastian musste nachdenken. Er hatte die Finger an seiner Waffe, er konnte ohne Probleme ein Loch in die Stirn dieses Typen brennen, doch würde das die Lage noch verschlimmern. Ein Rückzug der Soldaten wäre eine Schmach die sich imperiale Offiziere nicht erlauben konnten. Was sollte man nur tun? Vielleicht war reden doch die bessere Idee.

„Ihr sagtet Arboath richtig?“, fragte Winters. Sein Gegenüber nickte.

Arboath hatte er schon einmal gehört, doch wo? Er holte langsame und vorsichtig sein Kartendatapad heraus und schaute nach dem genannten Dorf. Als er es gefunden hatte, bekam er langsam eine Ahnung wovon dieser Mann sprechen könnte. Nicht weit von eben jene Dorf befand sich das Waldhaus. Die Möglichkeit bestand das die ISB-Agenten etwas damit zu tun hatten. So schrecklich das für die Einheimischen klingen mag, so ist die Möglichkeit, dass es sich hierbei wirklich um Dissidenten oder Partisanen handelte nicht klein. Ebenso konnten sie als Armeeoffiziere nicht einfach in die Befugnisse des ISB hineingreifen, schließlich waren sie für genau so etwas zuständig. Eine Ermittlung an eben jenem Ort wäre sinnlos und würde zu nichts bringen. Allerdings könnte man das Kommando darüber aufklären, dass der Unmut in der Bevölkerung dadurch wächst.

„Ich glaube sie verwechseln da etwas. Ich kann ihnen versichern das WIR nichts damit zu tun haben. Wenn sie uns nun bitte in Frieden lassen würden? Wir haben nicht vor ihnen zu schaden, solange sie keine Anstalten machen uns zu schaden.“, fügte Sebastian trocken hinzu und lockerte den Griff um seine Waffe.

[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | In der Nähe von Rhovan | In einer Bar] Sebastian Karstein-Winters, Mikka Kanerva, Erwin Rosenbaum
 
[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - Speisesaal, auf dem Weg ins "OP-Zimmer"] Mellah, Riuen alias Jorko, Arda, Simone, Jay; Tharen, Aram, Janan Kishor, Patient, Ilanit, Haleth, & X (alles NPCs)


Rana sah die Zeltron über die Schulter hinweg an, als diese ihn ansprach und wollte sie schon bei Seite schieben. Sicherheitsdienst, dafür hatte er gerade gar keine Zeit? Er hatte einen Patienten zu behandeln. Da stand das klein Karierte Denken von Sicherheitsleuten hinten an, für ihn. Er wollte gerade den Mund aufmachen und der jungen Dame zu sagen, das sie ihren hübschen Hinter gefälligst aus dem Weg schieben sollte und das mit einem Tonfall, der nicht als Kompliment zu verstehen war. Da spürte er die Hand der Dame auf seiner Schulter, es war ein fester Griff, der Doctor Rana Ulfar doch ein wenig erschrocken zusammen fahren lies. Damit hatte er nicht gerechnet.

"Was soll das?" Fuhr er die Dame noch laut an ehe der Einfluss von Jayantu Ryn Jaso zu wirken began. Ihren ersten Befehl nahm er ohne großen widerstand in sich auf. Er hoffte geradezu das er noch nicht zu spät war, um das Leben des Patienten zu retten. Das niemand in Gefahr war, brachte aber seinen Kampfgeist und Widerstand auf Hochtouren. Davon wollte er sich erst Persönlich überzeugen. Er war Lehrarzt im Imperialen Krankenhaus und überzeugte sich wirklich immer, selber noch von der Diagnose, seiner Untergebenen. Auch wenn er ganz bestimmt nicht wie ein Kämpfer gebaut war und so wirkte, kämpfte er doch gegen ihren Einfluss an. "Zeltron" brachte er noch flüsternd heraus, ehe sein Wille dann doch zwangsweise nachgab. Es war ein merkwürdiges Gefühl, er fühlte sich auf einmal gut und gar nicht mehr angespannt. Seine Ängste und Sorgen waren, wie zur Seite geschoben. Ein sehr angenehmer zustand, wie er heimlich zugeben musste.

Eigentlich war sie ein wenig zu jung für ihn, aber Dr. Ulfar konnte sich trotzdem ein freundliches Lächeln nicht verkneifen als er nun
Jayantu ansah. Die junge Frau übte eine Faszination auf einmal auf ihn aus, die er sich nur schwer (seiner Meinung nach) wieder entziehen konnte, so begehrlich wie sie ihn in die Augen blickte. Dabei fühlte sich Rana nicht nur geehrt, die Aufmerksamkeit einer so hübschen Dame auf sich zu ziehen. Er war auch erleichtert, ihm fiel geradezu ein Stein vom Herzen. Der Patient befand sich außer Lebensgefahr und wurde gerade Abtransportiert. Anscheinend hatten sie hier alles gut im Griff, dabei fiel sein Blick kurz auf seine Kollegin Dr. Amroth. Es war zwar sonst nicht seine Art einen Patienten wieder frei zu geben, bis dieser von selbst das Krankenhaus verlassen konnte. Aber dieses mal war es annehmbar aus irgend einem Grund. Aufgrund seines Lehrstuhls kannte er sich auch bedingt mit Fremdrassen aus. Zeltrons begeistern wohl jeden Medizin Student des ersten Semesters, wenn er von ihnen und ihrer Lebensweise erfuhr. Besonders schwer waren sie auch nicht zu erkennen, aber das er einmal die Bekanntschaft einer junge Dame dieses hedonistischen Volkes machen würde, damit hätte er nicht unbedingt auf Trihann gerechnet.

Als sie ihm dann auch noch dankte, wurde er ein wenig verlegen.
"Wir hatten das Glück nicht weit weg gewesen zu sein." winkte er ab. Rana Ulfar hatte durchaus bemerkt das Jayantu offensichtlich die Augen nicht von ihm lassen konnte. Da sprach ihn eine Frau an, ihren Worten nach war sie die Ärztin und hatte bereits vor ihm mit der Behandlung angefangen "Gut gemacht Dr. Amroth." sagte er zufrieden und schenkte ihr ein freundliches Lächeln, etwas das nur wenige seiner angehenden Ärzte je zu sehen oder hören bekamen. er war, was so etwas anging, eher Geizig mit einem Lob. Rana wollte auffahren als er die Ärztin mit dem Diagnosegerät stolpern bemerkte. Diese Geräte waren empfindlich, teuer und lebenswichtig für seine Arbeit....... Aber eigentlich war doch alles in Ordnung und seine Aufregung legte sich so schnell, wie sie aufgetaucht war. So fragte er Dr. Amroth stattdessen "Es muss ihnen nicht leid tun. Geht es ihnen gut, haben sie sich weh getan?" aber ihre nächsten Worte waren Antwort genug, mit einem zufrieden Nicken bemerkte er, wie sie ihn einfach stehen lies und um ihren Patienten kümmerte. Wie es eine gute Ärztin tun würde, seiner Meinung nach. Davon das es Absicht gewesen war, bekam Dr. Ulfar nichts mit, dazu war er ein wenig zu abgelenkt.


Ob Jayantu auf ältere Männer stand? Ihren Blicken nach, musste es scheinbar so sein. Verzweifelt versuchte Dr. Rana Ulfar gegen den zwang anzukämpfen, das waren närrische Gedanken, die.... er nichts entgegen zu setzen hatte. Kurz war sein widerstand wieder ein wenig stärker geworden, aber die Pheromone hatten ihn eingelullt. Es tat innerlich ein wenig weh, als sie die Schaulustigen bat platz für ihn zu machen, da seine Arbeit ja bereits getan war. Es wohl leider schon an der Zeit zu gehen. Obwohl es nett von ihr war, wie Jayantu sich um ihn kümmerte und sorgte. Er setzte sich gerade in Bewegung und war zwei, drei schritte gekommen, da wurde er angesprochen. Etwas überrascht erkannte Dr. Ulfar sofort Simone Camille Favreau, eine lokale Politikerin, die es weit gebracht hatte, mit der Zeit. Nicht das er sich sonderlich für Politik interessierte, ihm lagen die einzelenen Menschen am Herzen. Aber sie stammten aus dem gleichen Dorf und man kannte sich, so wie er Dr Amroth auch wieder erkannt hatte. Simone Camille Favreau erkannte ihn überraschender weise auch wieder, den sie sprach ihn auf seine Herkunft an. Rana nickte zustimmend "Ja das war ich irgendwann einmal" und konnte ein Lächeln nicht ganz unterdrücken. So hatte ihn schon sehr lange niemand mehr genannt.

Als sie ihn auf die Äpfel ansprach, wurde er ein klein wenig Verlegen. So etwas machten Kinder eben nun einmal, ohne sich groß Gedanken darüber zu machen. Die besten Äpfel gab nun einmal immer in Nachbars Garten! Damals in seiner Jugend war sie eine ziemlich hübsche Frau gewesen, wie er sich noch gut erinnerte.
"Vielleicht waren es auch noch ein wenig mehr Äpfel" und war ganz froh das sie nicht wusste, was sie damals noch alles in ihrem Garten angestellt hatten. Mit einem kurzen Seitenblick erkannte Rana das die junge Sicherheitsfrau, Jayantu Ryn Jaso ihn noch immer mit großen begehrlichen Augen betrachtete. Das peinliche war, er fühlte sich auch sehr zu der jungen Dame hingezogen, wie er sich Peinlicher weise eingestehen musste. Kurz fragte er sich ernsthaft ob er jetzt den beginn seiner Wechseljahre miterlebte. "Nach der nächsten Ernte, lasse ich ihnen einen Apfelkuchen, meiner Tante zukommen" er selber war kein besonderes Genie in der Küche. Aber für so etwas hatte man ja zum Glück noch Verwandte.

Kurz beugte er sich ein Stück vor, näher an
Simone heran und flüsterte ihr leise zu. "Wenn ich gleich verschwinde. Die Pflicht ruft leider" sagte er entschuldigend zu Simone "Könnten sie ihrer Mitarbeiterin Jayantu vorsichtig beibringen, das sie sich lieber nach jemand in ihrem Alter umschauen sollte. Mir sind ihre begehrlichen Blicke und ihre scheinbar zufälligen Berührungen aufgefallen" Interpretierte er Jayantu Ryn Jaso Manipulation an ihm falsch. "Sie scheint eine nette junge Dame zu sein und hat besseres verdient, als einen alten Mann, wie mich" Damit verabschiedete sich Dr. Rana Ulfar mit einem knappen nicken und lief auf den Ausgang zu. Es war gar nicht so einfach zu gehen und tat ein wenig weh, alle zurück zu lassen besonders Jayantu. Aber die Pflicht Rief. Ein paar Sekunden später hörte man noch einmal kurz Dr. Ulfars lauter werdende stimme. "Wenn du dir das nächste mal so viel Zeit lässt mit der Gravtrage, trete ich dir Höchstpersönlich, auf meine alten Tage noch einmal in deinen faulen Hintern!" ehe die Tür hinter ihm wieder zufiel.

[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - Speisesaal, auf dem Weg ins "OP-Zimmer"] Mellah, Riuen alias Jorko, Arda, Simone, Jay; Tharen, Aram, Janan Kishor, Patient, Ilanit, Haleth, & X (alles NPCs)
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Tirahnn (Stadt) | Alte Strickerei | Speisesaal] Arda Targon, Aram (NSC), Mellah, Jay, Simone, Rana Ulfar, Patient und weitere NSC

Die Situation hatte das Potential, sehr, sehr übel zu eskalieren und in einer Katastrophe zu münden, Arda hatte während ihrer Zeit bei der Polizei manches Mal erlebt, wie Rettungseinsätze aus dem Ruder laufen konnten. Gruppen von aufgewühlten, besorgten und neugierigen Lebewesen, die Helfer, die naturgemäß unter Zeitdruck standen und wenig Rücksicht auf emotionale Aspekte nehmen konnten, als das ergab unter ungünstigen Umständen ein sehr explosives Gemisch. Und das galt bereits in Friedenszeiten, ganz besonders aber im Widerstandskampf gegen die imperialen Besatzer! Sollte die Sache schief gehen, liefen die Partisanen Gefahr, aufzufliegen und gnadenlos zur Strecke gebracht zu werden. Einen offenen Kampf gegen die Imperialen konnten sie unmöglich gewinnen, sich verstecken und aus den Schatten zuschlagen, das war ihre Lebensversicherung. Sie mussten die Angelegenheit irgendwie diskret und ohne Blutvergießen lösen. Immerhin waren die Rettungskräfte keine Imperialen, sondern Tirahnner, vielleicht lag darin eine Chance – solange es nicht um willfährige Kollaborateure handelte. Oder einfach nur Menschen, die Angst um sich und ihre Familien hatten, schoss es der dunkelhäutigen Frau düster durch den Kopf. Nicht jeder, der dem Imperium half, tat dies freiwillig. Also setzte Arda ihre Hoffnungen ganz auf Jay, die Zeltron machte einen ruhigen und selbstbewussten Eindruck, sie schien zuversichtlich, dass sie die Lage in den Griff bekommen würde, und das flößte ihr neuen Mut ein. Arda wusste nicht ganz genau, was die exotische Frau alles anstellen konnte, denn auch wenn die Beschäftigung mit den verschiedenen Spezies der Galaxis und ihren Eigenarten Teil der Polizeiausbildung war – man musste ja wissen, was die konnten oder worauf man Rücksicht nehmen musste – fiel dieser Teil aufgrund der schieren Masse an intelligenten Lebewesen in der Galaxis leider doch etwas oberflächlich aus. Angestrengt versuchte die ehemalige Gesetzeshüterin, sich an Details zu erinnern. „Zeltron sind ausgesprochen sensibel, was Gefühle in ihrer Umgebung angeht, und können sie beeinflussen, indem sie Pheromone...“ Irgendetwas in die Richtung war es gewesen, aber die Partisanin kam partout nicht drauf, was genau man da erzählt hatte. War ohnehin eher darauf fokussiert gewesen, wie man mit einem zeltronischen Verdächtigen im Notfall umzugehen hatte. So oder so, Arda konnte nicht viel mehr tun als ruhig zu bleiben, zu beobachten und abzuwarten. Vielleicht konnte sie sogar etwas darüber in Erfahrung bringen, wie die Zeltron tat, was sie tat...

Ardas Vertrauen in die Fähigkeiten der rothäutigen Nichtmenschin wurden nicht enttäuscht, mit bewundernswerter Selbstsicherheit stellte sich Jay dem im voller Fahrt befindlichen Notarzt dezent, aber unübersehbar in den Weg, und ebenso autoritär wie versöhnlich und...schmeichelnd redete sie auf den älteren Mann ein. Mit einem Mal wirkte der Notarzt, der zuvor darauf bestanden hatte, zum Patienten vorgelassen zu werden, sehr viel weniger energisch, dafür umso entspannter. Ja, er lächelte sogar ein wenig, seine Haltung lockerte sich. Aller anfänglicher Ärger und Irritation schien zu verschwinden, die Stimmung wurde versöhnlich, geradezu freundschaftlich. Arda kam nicht umhin, Jay für diese Meisterleistung zu bewundern. Die Zeltron schien keine Angst zu kennen, kein Zögern oder Unsicherheit, souverän spulte sie ihr Programm ab und bewegte den Notarzt zum Einlenken. Verblüffend, wie einfach das aussah, wie leicht. Bei Jay wirkte es vollkommen selbstverständlich, dass man ihr zustimme und sie mochte. Sie hatte so eine sympathische Aura, so ein...nettes Wesen. Tatsächlich schien die exotische Frau vor Ardas Augen ein wenig zu wachsen, größer zu werden, ihre Augen funkelten, ihr Haar schimmerte, ihre weißen Zähne glitzerten und wenn die Zeltron lächelte, ertappte sich Arda dabei, wie sie es unwillkürlich auch tat. Die Worte Jays klangen wie süßer Honig und ein wenig irritiert stellte Arda fest, dass ihr warm geworden war, eine leichte Röte schlich sich auf ihre Wangen, als sie die „Sicherheitschefin“ betrachtete. Alles an ihr schien perfekt, freundlich, einnehmend, anziehend für einen Moment blinzelte die ehemalige Polizistin verwundert, als ihr Gedanken kamen, die sie sonst beim Anblick einer anderen Frau nicht hatte. Jay wirkte so...nett, so hübsch und alles, was sie sagte, hörte sich so richtig an...Arda schüttelte den Kopf und blinzelte noch einmal. Das war merkwürdig, und sie wandte den Kopf zu Aram, um ihn leise zu fragen, ob es ihm auch so ging, aber das war gar nicht nötig. Der sonst so traurig dreinblickende junge Mann starrte Jay völlig verzückt an, sein Mund stand ein wenig offen und seine Augen funkelten, ein versonnenes Lächeln zupfte an seinen Lippen. Waren das...die Pheromone? Waren die so stark? Arda schüttelte noch einmal den Kopf, versuchte, sich zu konzentrieren. Einiges war an ihr vorbeigegangen – Simone Favreau war aufgetaucht und hatte sich mit dem Notarzt, den sie offenbar von Kindesbeinen an kannte, unterhalten, was die Situation schlussendlich in Wohlgefallen aufgelöst hatte. Der Auftritt der ruhigen, mütterlich wirkenden ehemaligen Ministerin hatte vollendet, was begonnen worden war, und schlussendlich zog der Notarzt von dannen. Mellah sorgte dafür, dass der Patient fortgetragen wurde, es herrschte eine gelöste, geradezu lockere Stimmung und Arda grinste erleichtert – und vermutlich sehr dämlich – vor sich hin. Da lag etwas vor ihren Füßen...oh, das Gerät der Ärztin, das vorhin runtergefallen war!


„Doktor! Doktor, ihr...ihr Diagnosegerät...“


Brachte sie heraus und reichte es der anderen Frau, aber ihre Augen lagen dabei weiterhin auf Jay. Bildete Arda sich das bloß ein oder...strahlte die Zeltron? Die ehemalige Polizistin blinzelte zum gefühlt hundertsten Mal und und räusperte sich verlegen, rasch sah sich um und trat dann näher, ein Lächeln auf den Lippen, während sie sich eine Strähne aus dem Gesicht strich.


„Danke für Eure Hilfe, Jay. Danke. Nicht auszudenken, was hätte passieren können...jedenfalls, danke.“


Ach du meine Güte, das letzte Mal hatte sie verlegen geguckt, als sie ihren Schwarm zum Abschlussball eingeladen hatte. Arda fühlte sich noch immer etwas seltsam, wie auf Zuckerwatte gebettet, aber langsam klärte sich ihr Verstand wieder und fragend blickte sie zu Favreau, ertappte sich aber dabei, wie ihr Blick immer mal wieder kurz zu Jay huschte. Aram, der an ihre Seite getreten war, gab sich sichtlich Mühe, die Zeltron nicht völlig entrückt anzustarren, scheiterte dabei aber kläglich und verbarg sich dann halb hinter seiner Großmutter, bemüht, ein wenig wenig Abstand zu gewinnen. Seltsam. Das war...seltsam.


[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Tirahnn (Stadt) | Alte Strickerei | Speisesaal] Arda Targon, Aram (NSC), Mellah, Jay, Simone, Patient und weitere NSC
 
[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - Speisesaal, auf dem Weg ins "OP-Zimmer"] Mellah, Arda, Simone, Jay; Tharen, Aram, Janan Kishor, Patient, Ilanit, Haleth, Alrik & X (alles NPCs)

Die ehemalige Ministerin schien eine Ahnung zu haben, wer da vor ihr stand. Ob sie zu den Amroths aus Rhovan gehörte?

"Ja, wenn auch nur durch Heirat", antwortete sie knapp.

Es irritierte sie, wie Favreau trotz Mellahs Warnungen ruhig blieb und sogar lächelte. Sie nahm sich die Zeit, mehrere Dinge zu erläutern, und sagte sogar, dass das hier richtig war. Als ob die Frau das wissen konnte! Als ob sie über Leben und Tod entscheiden durfte! Simone Favreau war eine Person, der Mellah eigentlich höchsten Respekt entgegenbringen wollte, aber aktuell wusste sie nicht, wie sie damit umgehen sollte, dass sie so anders war, als sie gedacht hatte.


"Das werden wir noch sehen", erwiderte Mellah nur düster und wandte sich dem Unheil zu, das da in Form des Notarztes angerannt kam...



Irgendwie war es gelungen, dass ihr Kollege abließ von ihrem Patienten. Nett, zu fragen, wie es ihr ging... Auch, wenn ihr kleines Schauspiel ja nur genau das gewesen war.

"Danke, mir geht es gut, Doktor Ulfar. So ungeschickt bin ich im OP glücklicherweise nicht."

Sie lächelte dem Mann zu, der bloß nicht auf den Gedanken kommen sollte, hier eine unfähige Ärztin vor Augen zu haben und sie doch nicht alleine zu lassen. Sie wandte sich schnell wieder dem Mann auf der Trage zu, bevor Ulfar noch irgendwelche Fragen stellen wollte, auf die sie die Antwort nicht geben wollte. Je früher sie hier mit ihm aus diesem blöden Speisesaal kam, desto besser. Erstens für den Infarkt - und zweitens wegen des Aufruhrs.

Favreau hatte sich im Hintergrund gehalten während der ganzen Aktion, doch nun hielt sie es für an der Zeit, einzugreifen. Weil sie den Arzt kannte. Oh man, hätte ihr das ncht früher einfallen können? Dann hätte Mellah sich den ganzen Kram von wegen "Ups, ich bin ja so ungeschickt!" wirklich sparen können. Sie bekam nur am Rande mit, was die beiden quatschten, weil sie schon dafür sorgte, eine Gasse durch die verbliebenen Gaffer zu bilden, durch die sie die Trage schleuste. Tharen hatte mittlerweile ihre Notfalltasche zurückgebracht, sie hatte das Bild des Gerätes - da konnte doch rein gar nichts schief gehen, oder? Wo war sie hier nur hereingeraten...

Endlich, endlich waren sie draußen aus diesem Getümmel, und die beiden Träger steuerten zielsicher einen Raum an. Dort hatte man bereits einen Tisch freigeräumt und den Sauerstoff bereitgestellt, außerdem alle möglichen Medikamente ausgebreitet sowie andere kleine vorsorgliche Dinge erledigt. Ein einfacher Raum - keine Sterilität, und sie würde gleich den Brustkorb öffnen.
Klasse.
Was für ein primitives Arbeiten. Als wäre sie schon auf dem Schlachtfeld.

"Ich brauche abgekochtes Wasser, alle möglichen Narkose- oder Betäubungsmedikamente, jemanden, der unseren Patienten im Blick hält, einen Springer für Sonstiges, am besten Feuer und - Tharen, du musst mir assistieren, es geht nicht anders."

Er hatte sie abgefragt im Studium, er hatte sich immer wieder alle möglichen Geschichten angehört, er war wohl die Person hier im Raum, die am ehesten Bescheid wusste, wie man assistierte. Desinfektionsmittel schien immerhin genug vorhanden zu sein, zwei ganze, große Flaschen standen da aufgereiht, das war hervorragend. Man mussste die positiven Dinge sehen... Schlaftabletten lagen hier - nicht optimal, aber es war das beste, was sie kriegen würden. Zusammen mit dem Analgetikum aus ihrer Tasche...
Sie wandte sich an den Patienten vor ihr, der erschreckend bleich war.

"Wir werden Sie jetzt betäuben müssen", sagte sie möglichst sanft und nahm seine Hand in die ihre. Sie war kalt... "Gibt es etwas, das sie uns noch sagen möchten?" Er zögerte kurz, dann schüttelte er den Kopf. "In Ordnung."

Mellah lies die Hand los, sortierte die eventuell hilfreichen Gegenstände aus ihrer Tasche und reichte dem Patienten dann eine kleine Anzahl Tabletten mit einem Glas Wasser. Hoffentlich hatte sie sich nicht verschätzt - in die eine oder andere Richtung.

"Es wird alles gut."

Sie lächelte den Mann an, drückte noch einmal seine Hand und bereitete weiter alles vor, bis ihr Patient scheinbar schlief. Hoffentlich nicht nur scheinbar. Und hoffentlich tief genug, damit sie ihn einfach mal am Brustkorb operieren konnte.
Mellah stellte sich vor seinen Oberkörper, den irgendjemand in weiser Voraussicht schon freigemacht hatte, und schloss die Augen. Dieser Mann war eigentlich schon tot - sie konnte ihn vielleicht noch retten, aber die Chance war gering. Trotzdem. Konzentration. Tunnel. Alles um sie herum vergessen. Das war kein unsteriler Raum in einem alten Gebäude, das hier war ein OP. Mit gut ausgebildeten OP-Helfern und -Droiden.
Sie öffnete wieder die Augen und streckte ihre Hand aus.

"Sterilium, bitte."

Nun denn. Es ging los.

[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - "OP-Zimmer"] Mellah, Tharen, ein paar NPCs, Patient
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Tirahnn (Stadt) | Alte Strickerei | Speisesaal] Arda Targon, Aram (NSC), Mellah, Jay, Simone, Patient und weitere NSC

"Keine Ursache, gern geschehen ... ist schliesslich meine Aufgabe!"


antwortete Jay der dunkelhäutigen Frau (Arda) mit einem erleichterten Lächeln. Es schien, als ob Arda auch etwas von ihren Pheromonen abbekommen hatte, nur so war zu erklären, dass sie Jay mit leicht geröteten Wangen und einem verlegenen Blick ansah. Das Lächeln verstärkte sich noch etwas. Dann konzentrierte sich sich wieder auf das Geschehen um sie herum.

Das war gerade gerade nochmal gutgegangen! schoss es der Zeltron durch den Kopf, sie schaute Dr. Ulfar nach und mit einem inneren Ruck zog sie ihre Kräfte wieder in sich zurück. sicher verstaut. Ein kleines Schmunzeln konnte sie sich jedoch trotz der prekären Situation sie gerade entkommen waren, ob der Reaktion Dr. Ulfars und Arda's nicht verkneifen. Sie atmete tief durch, ein dünner Schweissfilm hatte sich auf ihrer Stirn gebildet. So intensiv und kurz hintereinander ihre Fähigkeiten einzusetzen kostete viel Kraft. Das nächste Essen musste sehr sehr nahrhaft sein, um die "ausgegebene" Energie wieder aufzufüllen. Natürlich war die Energie einer Zeltron nicht unendlich und heute hatte sie davon eine ganze Menge verbraucht!

Als sie sich umblickte konnte sie gerade noch sehen wie die Ärztin, Dr. Mellah Amroth, diesen Namen prägte sie sich ein, mit dem Patienten und ein paar von Simone Favreaus Getreuen in den hinteren Teil des Gebäudes verschwand. Gut so! Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass die Ärztin den Mann auch retten konnte. Aber ein Blick zu Simone Favreau bestätigte, was sie sich schon gedacht hatte: Die Ex-Ministerin hatte im Hintergrund die Zügel in die Hand genommen und - soweit es eben ging - alles weitere organisiert. Jay nickte ihrer Chefin dankbar zu.

Jetzt wurde es aber langsam Zeit sich auf den Weg zu machen. Die "Dinge" waren einigermaßen geordnet worden. Sie wartete noch bis sich die meisten der Umstehenden in die verschiedenen Räume verstreut hatten und räusperte sich dann vernehmlich:

"Danke an Alle...."

sie schaute sich um und erfasste Arda, Aram, Simone Favreau mit ihrem Blick

"...das ist ja nochmal gut gegangen! So wie es aussieht ist die Situation jetzt erstmal geklärt. Hoffen wir, dass der Patient von Dr. Amroth erfolgreich behandelt werden kann! Ich muss mich entschuldigen, eine dringende Angelegenheit veranlasst mich die Strickerei jetzt zu verlassen. Wir sehen uns später wieder!"

Dann wendete sie sich ab und suchte direkt ihr kleines Zimmer auf, zog dort einen dunkelblauen wetterfesten Umhang über, prüfte den Sitz ihrer Kleidung darunter und machte sich auf den Weg in die Altstadt. Eine Togruta sollte einfach zu finden sein. Noch dazu eine, die so gut aussah wie Nashana Delentes. Ja, sie musste zugeben, dass sie eine Braue gehoben hatte, als sie das Bild in der geheimen Botschaft des Colonels zur Kenntnis genommen hatte. Eine wirklich sehr attraktive Togruta. Sie fuhr sich mit der Hand durch ihre kurzen Haare, einer Togruta, der sie berichten würde ab jetzt! Ihre direkte Vorgestzte also, schalt sie sich selbst

"Bleib konzentriert bei der Sache! Für sowas ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt!"

Sie rutschte nochmals den Umhang zurecht und verließ die Strickerei mit ausgreifenden, schnellen Schritten. Die Altstadt erreichte sie in kurzer Zeit, inzwischen kannte die Zeltron alle kleinen Gassen und Wege, die sich schon kurz nach Ihrer Ankunft auf Tirahnn eingeprägt hatte. Man musste schliesslich immer damit rechnen sich mal überraschend aus dem Staub machen zu müssen. So erreichte sie einen kleinen Platz auf dem täglich ein unscheinbarer Markt stattfand und der - ob seiner Unbedeutsamkeit - noch nicht permanent Imperiale Soldaten angezogen hatte.

Sie schlenderte an den Marktständen entlang kaufte ein paar Früchte und einen frisch gegrillten Fleischspieß und aß diesen genüsslich im Stehen in der nähe eines Brunnens, an dem noch andere Tirahnner standen und sich unterhielten. Dabei liess sie ihren Blick unauffällig die Gegend abtasten. Die Gesuchte Kontaktperson (Nashana Delentes) war noch nicht zu sehen. Nachdem sie ihren Spieß fertig gegessen hatte, säuberte sie sich mit einem Tuch die Finger und schlenderte ein wenig weiter.



[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Tirahnn (Stadt) | Altstadt] Jayantu Ryn Jaso, Nashana Delentes]
 
Zuletzt bearbeitet:
[Tirahnn - Tirahnn - Alte Strickerei - Keller] Ilanit (NSC)

Ilanit zog automatisch den Kopf ein, als er sich seinen Weg in das Gewölbe unter der Strickerei bahnte. Die gemauerten Bögen waren an einigen Stellen zu niedrig, als dass der große Cathar aufrecht hindurchgehen konnte und obwohl er sie eigentlich kannte und den Weg auch notfalls blind hindurchfinden konnte, stieß er sich hin und wieder den Kopf daran, wenn er in Eile war. Aber heute nicht! Das war ein Notfall und es kam überhaupt nicht in Frage, durch so eine Unvorsichtigkeit Zeit zu verlieren. Die praktischerweise rechtzeitig aufgetauchte Ärztin (Mellah) war schon mit dem Patienten über den Hof verschwunden, um sich in einem anderen Gebäude des Ensembles um den Mann zu kümmern, dessen Zusammenbruch wohl recht schwerwiegend war. Zumindest hatte er das aus ihrer resoluten Reaktion geschlossen.

Zielsicher steuerte er einen abgelegenen, kaum beleuchteten Teil des Kellers an, wo er eines der zahlreichen, mit Kisten, Boxen und anderen Behältnissen beladenen Regale zur Seite schob, sich in den Spalt an der Wand schob und eine schmale Tür öffnete. Dahinter lag ein weiterer, nicht allzu großer Raum, in dessen verschlossenen Schränken die besonderen Spenden gelagert wurden, die die Strickerei erhielt und die er hier verpackte... wenige Waffen, ein paar technische Spielzeuge - hauptsächlich Kommunikationsausrüstung, einiges davon hatte er selbst gebastelt - aber auch medizinische Ausrüstung und Vorräte. Es war nicht viel und eigentlich wurde alles dringend an anderer Stelle benötigt. Aber wenn der netten Ärztin das notwendige Werkzeug fehlte, waren ihre Bemühungen um das Leben des Patienten möglicherweise völlig umsonst und er würde vielleicht nie mehr verraten, warum er eher seinen Tod in kauf nahm, als sich in ein öffentliches Krankenhaus zu begeben.

Ihm war kaum ein Detail des Zwischenfalls entgangen, da er die meiste Zeit vor Madame Favreau gestanden und die kleinere Menschin vor möglichen Gefahren abgeschirmt hatte, die aus einem Eskalieren der Situation entstehen konnten. Der nicht mehr junge Mann (Der Patient), der schweißüberströmt im Speisesaal zusammengebrochen war, konnte sich zwar auch aus ganz banalen Gründen vor den Imperialen verborgen halten, aber es bestand auch die kleine Chance, dass er über Informationen verfügte, die unter keinen Umständen in die Hände der Besatzer gelangen durften. Über andere Zellen des Widerstandes, der sich allenthalben auf Tirahnn formierte, Orte, Namen. Letzten Endes hätte auch die auch die Alte Strickerei und Simone Favreau selbst enttarnt werden können. Das entschlossene, unmittelbare Eingreifen aller Beteiligten hatte das zwar verhindert, doch nun lag es in den Händen von Dr. Amroth und der Macht, ob der Mensch überlebte.

In den ausgemusterten Notfallrucksack, nach dem Ilanit griff, mußte er nicht hineinschauen, um zu wissen, dass er fertig gepackt und alle Komponenten darin funktionstüchtig waren. Schließlich hatte der breitschultrige Cathar erst vor ein paar Tagen selbst dafür gesorgt, damit er ihn in Kürze einem der Kuriere mitgeben konnte, die den Kontakt zu anderen Unterstützern ihrer Arbeit hielten. Ohne lange nachzudenken griff er alle Patronen, die sie für die Art Injektor hier vorrätig hatten, der im Rucksack lag und packte sie sich in die Taschen seines Arbeitsoveralls, bevor er sich zügig wieder auf den Rückweg machte.

In dem etwas abseits gelegenem Raum auf der anderen Hofseite, den sie als provisorisches Behandlungszimmer nutzten, war Dr. Amroth schon bei den Vorbereitungen für die Notfall-Operation an dem gerade wegdämmernden Patienten, dessen Hand sie fürsorglich hielt. Schon fast im Land der Träume, richtete der grauhaarige Mann mit freundlich-verwirrtem Blick letzte Worte an Mellah:

"Sie haben so wunderschöne Augen. Darf ich Sie zum Essen einladen? Mein Fez. Wo ist mein Fez...?"

Ohne ihre Konzentration zu stören, breitete Ilanit den Inhalt des Rucksacks auf einem metallenen Beistelltisch aus und stellte die Injektorpatronen dazu, durchquerte dann mit zwei langen Schritten den Raum, um die Beleuchtung so zu regeln, dass der Behandlungstisch schattenlos ausgestrahlt wurde.


"Sterilium, bitte."
forderte die Ärztin.

Mit stiller Bewunderung für Dr. Amroths Mut prompt einzugreifen und unter diesen nichtidealen Umständen zu helfen, reichte er das Gewünschte an, zog dann eine der Schubladen des Behandlungstisches auf und entnahm ihm wortlos steril verpackte Handschuhe für sich selbst und in einer Größe, die der Ärztin passen mussten, sowie ebenso verpackte Schutzkleidung und Tücher, die er in Reichweite platzierte. Normalerweise wurden hier kleinere Verletzungen behandelt, aber steriles Arbeiten war bei allen offenen Wunden unerläßlich und etwas, worauf sie vorbereitet waren.

"Gibt es noch etwas, was Sie benötigen, Doktor?"

Die dunkle Stimme des Cathar mit dem dichten, grauen Backenbart war genauso ruhig, wie seine Hände, als er mit schräg gelegtem Kopf erwartungsvoll die Ärztin ansah. Eine Situation wie diese war ungewöhnlich, aber nichts, was Simone Favreaus langjährigen Vertrauten erschüttern konnte.

[Tirahnn - Tirahnn - Alte Strickerei - "OP-Zimmer"] Mellah, Tharen, Ilanit, Der Patient
 
Zuletzt bearbeitet:
***Nachricht an Arda***

Arda,

ich möchte mich auf diesem Weg noch einmal dafür bei dir entschuldigen, dass ich so abrupt gehen musste. Beinahe hätte ich alles aufs Spiel gesetzt, meine ganze Ausbildung geworfen und wäre zurückgekehrt, aber meine Vernunft hat in Teilen gesiegt, als ich darum gebeten wurde an einer anderen Mission, von noch größerer Wichtigkeit teil zu nehmen. Ich hasse es Entscheidungen treffen zu müssen, die mehr Verstand als Herz besitzen, denn wenn ich auch ein guter Analytiker bin, bin ich sehr schlecht daran, noch immer richtige Entscheidungen zu treffen, wenn ich selbst betroffen bin. Was logisch ist, ist mir dennoch ein Dorn im Auge.
Da ich euch alle nicht direkt vor Ort unterstützen kann, aber mein Wort gegeben habe, dennoch alles zu versuchen, möchte ich dir und den anderen vor allem meine finanzielle Unterstützung zusichern. Ich bin sicher, dass ihr den ein oder anderen Credit brauchen werdet und ich werde in regelmäßigen Abständen kleinere und größere Summen zukommen lassen, ohne dass ein Verdacht entsteht.
Damit ihr jemanden vor Ort habt, habe ich einen alten Freund um Hilfe gebeten. Er ist Polizist, zumindest war es, als wir uns das letzte Mal gesehen haben, was einige Jahre zurück liegt. Aber er ist mir noch etwas schuldig. Ich suche nach weiteren Helferinnen und Helfern. Ich bin in Gedanken bei dir. Und den anderen.
Tirhann hält stand.

*** Ende der Nachricht***
 
[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - "OP-Zimmer"] Mellah, Tharen, ein paar NPCs, Patient

Sie hielt die Hand des Mannes vor sich, der beinahe schon schlief, als ihm einfiel, dass er doch noch etwas sagen wollte. So etwas kam vor - im Dämmerzustand brachten einige Patienten mehr oder weniger sinnvolle Sachen vor. Er wollte sie zum Essen einladen? Mellah lächelte ihm zu.

"Merken Sie sich das. Vielleicht komme ich darauf zurück. Und dann suchen wir Ihr Fez, gemeinsam, in Ordnung...?"

Was auch immer er damit meinte. Vielleicht war es auch nur Gebrabbel. Aber das war unwichtig, erst einmal, denn erst musste er überleben, bis sie ihn das fragen konnte. Ein Rasierer lag hier nirgendwo herum, also musste es ohne gehen.
Sie bat um das Sterilium und fragte sich, wie bei allen Märkten sie den Mann am Leben halten sollte und wie sie ihn überwachen sollte, als ihr Blick auf die Ansammlund von Gegenständen fiel, die der Cathar neben ihr ausgebreitet hatte. Ein Überwachungsgerät - der Macht sei Dank! Sogar ein Beatmungsgerät... wunderbar. Es waren nicht die neuesten Modelle, aber wen interessierte das, hauptsache, sie funktionierten! Ein 2-1B wäre ihr zwar lieber gewesen, aber auch das nahm sie mit Freuden an.
Sie verteilte großzügig das Sterilium auf dem Oberkörper des Patienten und reichte dann einer Frau am Kopfende das Überwachungsgerät, nachdem sie es angeschlossen hatte.

"Passen Sie auf, dass die Werte zwischen dieser und dieser Linie bleiben. Bei allem anderen möchte ich sofort informiert werden, in Ordnung?"

Vorsorglich legte sie auch das Beatmungsgerät bereit - sicher war sicher.
Der Cathar reichte ihr Handschuhe, die sie dankbar nickend annahm und anzog. Schön, sie hatte sogar zwei Assistenten - im OP eher ungewöhnlich, aber hier schadete das sicher nicht. Tharen hatte außerdem kein Problem damit, ein wenig zurückzustehen, das würde schon klappen. Und der Cathar schien Ahnung zu haben, wo sich was befand, das war ein weiterer Vorteil.
Sie sah ihn nicht an, als sie ihm antwortete, ihr Blick war weiter konzentriert auf den Patienten gerichtet. Keine Zeit für Smalltalk - und auch keine Konzentration.

"Einen Herzchirurgen, einen 2-1B und einen OP, aber sonst, erst mal nein, danke."

Noch ein letztes Mal Atmen. Mehr Zeit war nicht - vielleicht hatte sie schon zu viel verplempert.

"Skalpell, bitte."

***

"Mist..."

Es war so gut gelaufen. Außergewöhnlich gut. Niemals hätte Mellah gedacht, dass sie mit dieser minimalen Ausrüstung und mit ihren rudimentären Erinnerungen an Herz-Thorax-Chirurgie so weit kommen würde. Das Problem war nur - es gab kein "Hey, gut gemacht, du hast 90% geschafft" in der Chirurgie, es gab nur Leben oder Sterben.
Das kleine Wort kam leise aus ihr heraus, schallte in der konzentrierten und angespannten Stille, die momentan herrschte, allerdings besonders laut. Eine Blutung. Eine minimale, klitzekleine Blutung... aber das konnte das Aus bedeuten.


"Ans Beatmungsgerät. Sofort. Injektor mit Bacta. Dann einen..."

Nein, ging nicht, hatte sie nicht. Was anderes. Wie hatte man das früher gemacht? Das Feuer. Sie wusste, warum sie das hatte bringen lassen.

"Eine heiße Nadel. Oder so etwas. Schnell!"

Sie spürte, wie sich die Personen um sie bewegten, während ihre Hände bis zu den Handgelenken im Brustkorb des Mannes steckten. Wo genau... wo... mist... da. Sie streckte ihre Hand aus, fühlte, wie der Injektor hineingelegt wurde und in ihren blutigen Händen beinahe fortrutschte, doch dann beka sie ihn zu fassen und injizierte das Bacta - schnell, und in der Hoffnung, dass sie es nicht daneben setzte. Sie warf den Injektor zur Seite, streckte erneut die Hand aus, doch nichts legte sich hinein. Erst, als sie aufblickte, sah sie, wie Tharen endlich die Hand ausstreckte und eine Schere in ihre Hand legte. Was war... Einen Moment starrte Mellah auf das Ding in ihrer Hand, doch dann ließ sie keine Zeit mehr verstreichen. Offensichtlich war nichts anderes greifbar gewesen, und die Schere konnte sie sogar am Plastikgriff anfassen. Eigentlich gar nicht dumm, auch, wenn das Ding natürlich spitz und viel zu groß war. Klasse - aber sie hatte wohl keine Wahl.
Sie hörte, wie das Überwachungsgerät piepte, schon seit einigen Sekunden, doch sie ignorierte es. Langsam. Vorsichtig. Wenn sie jetzt die falsche Arterie oder was auch immer mit der Schere traf, dann war es ohnehin vorbei...
Die Blutung stoppte, das spürte Mellah, und vorsichtig, genauso vorsichtig entfernte sie die Schere wieder aus dem Brustkorb des Mannes. Die Schere. Eine Schere! Sie schmiss das Ding ebenfalls zur Seite. Was für eine blöde Idee, aber weiter jetzt. Das Piepen. Es hörte nicht auf...

"Bactainjektor. Noch einen. Schnell!"

Der Cathar war durchaus schnell, das musste man ihm lassen. Schon lag das Ding in ihrer Hand, und schon war das Bacta injiziert, aber auch jetzt, keine Änderung. Und wenn nicht gleich... Wunderbar. Es wurde noch besser.

"Kammerflimmern... Defibrillator, und alle weg vom Tisch, los!"

Sie war doch beinahe fertig gewesen. So nah dran. So nah! Sie hätte ihn beinahe zumachen können... und jetzt stand sie da, mit einem billigen Defi, der noch nicht einmal gut geeignete Paddles hatte, um ihren offenen Patienten zu behandeln. Er hatte durchaus aufsetzbare Löffel, aber...

"Auf 200. Weg."

Das Ding war wirklich eigentlich nicht zu gebrauchen. Was für ein Schrottteil! Besser als nichts, ja, aber... da schloss sie den Kerl ja womöglich besser noch an einer Speederbatterie an.

Ein Blick auf den Monitor.

Keine Änderung.

"220. Weg."

Ein Fluch tauchte in ihrem Kopf auf, der ihre Lippen aber nicht verließ. Komm schon. Komm schon! Frustriert starrte Mellah auf den Monitor.

"Komm schon", flüsterte sie, während sie die Paddles noch einmal bereit in die Hände nahm. Ein letzter Versuch?

Sie öffnete den Mund, um die nächste Zahl anzusagen, da änderte sich die Linie auf dem billigen Überwachungsmonitor vor ihr und sie gestattete sich, eine Sekunde die Augen zu schließen.
Aber nur eine Sekunde.
Es war erst vorbei, wenn der Mann nach der OP wieder die Augen aufschlug.

"Alle noch mal aus dem Weg. Noch ein paar Schritte, dann haben wir es geschafft."

Sie legte die Paddles in Tharens Hände und beugte sich erneut über den Oberkörper.

***

"Er wird aufwachen, Mel. Das wird er. Irgendwann."

Tharens Stimme hallte in Mellahs Kopf, die frustriert den Mann beobachtete, der mittlerweile ruhig atmete und zugedeckt dalag. Die Wunde war vernäht. Schon vor zwei Stunden. Der Patient, dessen Namen sie nicht einmal wusste, schlief noch immer. Obwohl er es längst nicht mehr hätte tun sollen. Und seit zwei Stunden stand sie da, starrte ihn an und betete zu irgendwelchen nichtexistenten Göttern, dass er aufwachen möge. Dass sie nicht irgendeinen großen Fehler gemacht hatte. Dass er nicht ewig im Koma liegen würde... Sie war eine gute Ärztin. Ja, das war sie - aber keine 1A-Herzchirurgin. Es war nicht ihr Fehler, wenn er nicht mehr aufwachen würde. Sie hatte alles getan, was sie konnte. Aber man hätte ihn schlicht ins Krankenhaus bringen sollen. Sie hätte sich mehr dafür einsetzen sollen. Sie wusste nicht, was in sie gefahren war, dass sie das zugelassen hatte...

"Mel."

Tharens Hand lag nun auf ihrer Schulter.

"Sieh mich an, Mel."

Mellah drehte ihren Kopf, endlich, und sah zu Tharen hinüber, der ihr ein Glas Wasser hinhielt. Sie ergriff es, dankbar, trank ein paar Schlucke, schüttelte dann den Kopf und gab sich einen Ruck, verließ den Raum. Man würde sie sicher informieren, wenn sich an seinem Zustand etwas änderte.
Draußen dann sah sie Tharen an und machte ihrem Ärger Luft.

"Das hätte so nicht laufen sollen. Das ist nicht richtig. Ich habe getan, was ich konnte, aber ich bin keine Jedi. Miri, ja, die hätte mit den Fingern geschnippt, vermutlich, und er wäre mit einem Lächeln aufgesprungen, aber... ja, ich habe eingewilligt, die Leute hier zu unterstützen, aber nicht bei so etwas. Ich kann Wunden versorgen. Leute versorgen, die in keinem Krankenhaus Tirahnns behandelt werden können, weil deutlich wäre, wo ihre Verletzungen her sind. Leute, deren letzte Chance ich bin. Aber er?"

Mellah schüttelte den Kopf.

"Das ist nicht richtig. Einfach nicht richtig...!"

[Tirahnn - Tirahnn - Alte Stickerei - vor dem "OP-Zimmer"] Mellah, Tharen, drin ein NPC, Patient
 
[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn - Tirahnn (Stadt) - Alte Strickerei - Speisesaal] Simone Camille Favreau, Arda Targon, Aram (NSC), Janan Kis'hor (NSC)

Simone Favreau hielt den Ausgang dieses kleinen Zwischenfalls für durchaus glücklich und gestatte sich ein erleichtertes Ausatmen. Dankbar und warmherzig nickte die alte Dame den umstehenden Gästen zu.

"Ich danke ihnen allen dafür, dass sie in dieser Situation die Nerven behalten und sehr besonnen reagiert haben."

Wie verärgert die ehemalige Ministerin war, dass jemand tatsächlich und entgegen der ausdrücklichen Bitte des Patienten einen Notruf gesendet hatte, mußte sie niemanden sehen lassen. Es war zwar ein durchaus verständlicher Wunsch in so einer Lage irgendetwas Hilfreiches beizutragen, aber diese Aktion war einfach gedankenlos und dumm gewesen.

"In diesem Moment kümmert sich unsere Ärztin (Mellah) schon um die Gesundheit unseres Gastes (der Patient) und es wird ihm sicher schon bald wieder besser gehen. Denken sie immer daran: Wir sind Tirahnner. Wir helfen einander. Wenn wir uns auf unsere eigenen Fähigkeiten besinnen, müssen wir keine Hilfe von Außen in Anspruch nehmen. Ich wünsche ihnen allen noch einen guten und sicheren Tag."

Der Blick ihrer eisgrauen Augen strich nocheinmal über die versammelte Menge aus unterschiedlichen Wesen, die hierher gekommen waren, um Zuflucht und Obdach oder einfach nur eine warme Mahlzeit zu suchen und gab jedem einzelnen das Gefühl gesehen und beachtet zu werden, bevor sie der nahebei stehenden Arda, ihrem Enkel Aram und der weißfelligen Bothanerin Janan zunickte und ihnen bedeutete, ihr zu folgen.

Erst als sie den großen Raum im Erdgeschoss verlassen hatte und auf den Hof trat, stützte sie sich wieder schwer auf ihren Gehstock und nahm sogar den Arm der hilfreich herbeieilenden Janan in Anspruch. Eigentlich hätte sie gerne mit den dreien einen Tee in ihrem Büro getrunken, aber die Treppen dahin kamen Simone beinahe unüberwindlich vor, also öffnete sie die Tür zu Haleths Arbeitszimmer im Erdgeschoß des Torhauses. Ihr umtriebiger junger Verwalter war ohnehin selten hier anzutreffen.

Hinter seinem Schreibtisch nahm die ehemalige Ministerin, erleichtert endlich sitzen zu können, platz und verfluchte im gleichen Moment die Sparsamkeit des Jungen: Ein harter, ungepolsterter Holzstuhl ohne Armlehnen. Bei der nächsten Gelegenheit musste sie dafür Sorge tragen, dass Haleth ein ordentliches Sitzmöbel bekam. Er leistete hervorragende Arbeit und Simone wollte, dass es auch so blieb.


"Bitte, nehmen sie alle platz. Wir wollen uns ein wenig unterhalten." Sie deutete auf die wenigen Sitzgelegenheiten des karg möblierten Raumes. Janan, die ehemalige Journalistin, setzte sich daraufhin ohne Umstände auf eine leere Kartoffelkiste und streckte elegant die langen, schlanken Beine von sich. Erst nachdem Arda und Aram ebenfalls einen Platz gefunden hatten, fuhr Simone fort. Müdigkeit hatte sie ungeduldig gemacht und ihre Stimme klang jetzt schärfer als sonst.

"Sie haben alle hervorragend und geistesgegenwärtig reagiert, dennoch haben wir viel Glück gehabt, dass die Lage so entspannt geblieben ist. Wer auch immer so gedankenlos war, einen Krankenwagen zu rufen, hat uns alle in Gefahr gebracht. Nicht-Denken kann uns genauso effektiv umbringen, wie Verrat." Simone ließ die Worte für einen Moment wirken, bevor sie die kleine Versammlung fragte: "Ich möchte gerne ihre Meinungen, Gedanken oder Fragen zu diesem Vorfall hören. Danach, auch wenn wir dieses Gespräch später noch einmal in einer größeren Runde wiederholen werden, wären mir Ideen willkommen, wie wir mit unserer Arbeit hier fortfahren und Tirahnn für die Besatzer zu einem ungastlichen Ort machen können."

[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn - Tirahnn (Stadt) - Alte Strickerei - Haleths Arbeitszimmer] Simone Camille Favreau, Arda Targon, Aram (NSC), Janan Kis'hor (NSC)
 
[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Tirahnn (Stadt) | Alte Strickerei | Speisesaal] Simone Camille Favreau, Arda Targon, Aram (NSC), Janan Kis'hor (NSC)

Die Erleichterung über den angesichts der Umstände mehr als glücklichen Ausgang der Situation stand Arda ins Gesicht geschrieben. All das hätte sehr, sehr übel enden können, um Haaresbreite wären die imperialen Besatzer auf den Widerstand aufmerksam gemacht worden und mit den derzeit noch sehr begrenzten Mitteln der Partisanen wäre es ein kurzes letztes Gefecht geworden. Der Gedanke auf Folter, Gefangenschaft und Tod machte der ehemaligen Polizistin Angst, das wollte sie nicht leugnen, aber noch mehr Angst machte ihr der Gedanke, der Befreiungskampf gegen die Imperiale könnte scheitern – erst wenn, wenn das ihre Schuld war. Ein tirahnnischer Philosoph hatte einst geschrieben, dass es keine Schande war, Angst zu haben, aber es war eine Schande, sich von dieser Angst beherrschen zu lassen. Arda konnte nur hoffen, dass sie diesem hehren Vorbild gerecht werden würde. Im Moment war die dunkelhäutige Frau einfach nur erleichtert, dass alles soweit glimpflich ausgegangen war. Zwar wusste sie immer noch nicht genau, was passiert war und warum sie sich in Jays Nähe auf einmal so...seltsam gefühlt hatte, aber ob das nun an den zeltronischen Pheromonen gelegen hatte oder an der Rhetorik der exotischen Fremdweltlerin oder beidem, es hatte funktioniert und das allein zählte. Fast unwillkürlich atmete Arda aus, ließ die Anspannung weichen und lockerte ihre Haltung etwas. Die konkrete Gefahr war vorüber, zumindest vorerst, und ihre Augen suchten den beruhigenden Blick von Simone Favreau, die ehemalige Politikerin wandte sich gerade an die versammelten Widerständler. Bei ihren ruhigen und zugleich gütigen Worten fühlte sich Arda gleich etwas, die ältere Frau schaffte es mühelos, jedem im Raum das Gefühl von Sicherheit und Gemeinschaft zu geben. Ihr Dank an die Widerständler ließ Arda lächeln, auch wenn sie sich vorstellen konnte, dass Simone alles andere als erfreut darüber war, dass jemand den Krankenwagen gerufen und sie damit alle in Gefahr gebracht hatte. Aber nichts von diesem Ärger drang nach außen, die ergraute Menschin strahlte eine gelasse Souveränität aus, die durch nichts zu erschüttern zu schien. Es war genau das, was die aufgeregten und besorgten Lebewesen im Saal brauchten, sie beruhigte die Gemüter, indem sie von Mellah und dem Patienten sprach und an die berühmte tirahnnische Solidarität und den Stolz und Mut der Tirahnner appellierte. Arda ertappte sich dabei, wie sie dem Beispiel einiger anderer folgte und lächelnd die Hand an ihr Herz legte, auch das eine ungebroche Tradition ihrer Heimat. Nach einem letzten Blick Favreaus zerstreute sich die Menge schließlich und Arda machte sich daran, zusammen mit Aram und der Bothanerin Janan der Einladung Simones zu folgen.

In respektvollem Abstand, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, ging Arda hinter der älteren Frau her, die erst nach Verlassen des Saals ihren Gehstock und die Hilfe Janans in Anspruch nahm. Arda hatte reflexartig ebenfalls ihren Arm anbieten wollen, kam sich im selben Atemzug aber sehr dumm vor. Simone wollte keine Schwäche zeigen und wenn die Bothanerin ihr half, genügte das. Aram signalisierte ihr mit einem knappen Nicken, dass alles in Ordnung war, als sich ihre Blicke kurz trafen, er kannte seine Großmutter. Die kleine Gruppe begab sich im Arbeitszimmer von Haleth, das derzeit nicht benutzt wurde, und nachdem Simone sich an dessen Schreibtisch gesetzt hatte und den anderen ebenfalls bedeutete, Platz zu nehmen, begann die Suche nach einer solchen Möglichkeit in dem spartantisch eingerichteten Raum. Arda setzte sich schlussendlich auf einen kleinen Aktenschrank, der ein klein wenig knarrte, ansonsten diese Verwendung aber tapfer ertrug. Ein wenig unsicher sah die ehemalige Polizistin zu Favreau, die nun fortfuhr und dabei ein wenig erschöpft und härter klang als zuvor. Sie sprach nun nicht mehr zu allen, sondern zu Leuten, auf die sie sich verlassen konnte und an die sie hohe Erwartungen hatte, und Arda kam nicht umhin, ihr zuzustimmen. Sie alle hatten wirklich verdammt großes Glück gehabt und solche Fehler durften sic nicht wiederholen, wenn der Widerstand überleben wollte. Die kurze Stille nach diesen Worten legte sich kühl und nüchtern über alle Anwesenden, ließ sie mit ihren Gedanken und Sorgen allein und machte deutlich, dass sie besser werden mussten. Arda schwieg nachdenklich und hörte aufmerksam zu, als Simone um Kommentare und Vorschläge für das weitere Vorgehen bat. Das weitere Vorgehen...


„Ich stimme zu, dass sich solche Fehler – auch aus den besten Absichten heraus – nicht wiederholen dürfen. Wir brauchen mehr Kontrolle darüber, wer wann und wie mit wem kommuniziert. Vielleicht wäre es gut, wenn Ihr eine Versammlung einberuft und allen die Regeln noch einmal deutlich vor Augen führt, an die wir uns als Widerständler halten müssen. Es muss jedem klar, dass sich unsere Gruppe unauffällig verhalten muss und nicht auffallen darf.“


Antwortete die ehemalige Polizistin schließlich. Falls nötig würde man alle Kommunikationsgeräte einziehen und zentral verwalten müssen, sie nur bei Bedarf aushändigen. Ohnehin war es am Besten, wenn so wenig wie nur irgendwie möglich in schriftlicher oder elektronischer Form zu finden war. Noch konnte selbst das Imperium nicht in die Köpfe seiner Bürger blicken und ohne Beweise fehlte den Besatzern zumindest schon mal eine konkrete Handhabe. Nicht, dass das in einem Unrechtsstaat viel nützte, wenn das Imperium wollte, konnte es Leute auch einfach so verhaften und verschwinden lassen, aber sie mussten es dem Feind so schwer wie möglich machen. Arda hielt einen Moment, was sie jetzt sagte, war ihr unangenehm, aber die Wahrheit musste raus.


„Dass wir diese Unterhaltung nur im kleinen Kreis führen, ist gut. Je weniger die Mitglieder unserer Gruppe wissen, desto weniger können sie unabsichtlich oder absichtlich verraten. Ich...ich sage es nur ungern, aber wir alle wissen, dass man auf Tirahnn leider nicht mehr jedem vertrauen kann. Also sollten wir nur das weitergeben, was unbedingt notwendig ist, und möglichst mündlich, damit keine belastenden Beweise vorliegen.“


Die dunkelhäutige Frau machte eine kurze Pause und sah alle im Raum eindringlich an, sie schüttelte das unwohle Gefühl ab. Misstrauen war notwendig, durfte aber nicht zu Paranoia werden, und Risiken waren bei dem, was sie taten, unvermeidlich. Unwillkürlich tastete Arda nach ihrem Komgerät – vorhin war eine Nachricht eingetroffen. Von Riuen? Der Gedanke, sofort da und gleichzeitig schmerzhaft und schön, aber sie drängte ihn beiseite und konzentrierte sich wieder auf ihre Aufgabe.


„Sobald alle die Regeln kennen und wir organisiert sind, brauchen wir eine Aktion, die den Besatzern zeigt, dass Tirahnn nicht aufgegeben hat. Der Angriff meiner Gruppe war ein Paukenschlag, aber die Imperialen werden sicher alles versuchen, um ihn herunterzuspielen oder zu verheimlichen, damit andere nicht unserem Vorbild folgen. Zwei Dinge sind also nötig: Viele kleine, lästige Nadelstiche, Sabotage, Propaganda, Verweigerung der Kooperation, all das, und eine große Sache. Eine Aktion, die die Imperialen nicht vertuschen können und...ich...nun, ich dachte an das zentrale Stromnetz von Tirahnn Stadt. Wenn wir es so manipulieren könnten, dass in von den Imperialen und ihren Helfern kontrollierten Bezirken die Energie für längere Zeit ausfällt...das hätte Signalwirkung. Wir bräuchten Kontakte und es wäre sehr riskant. Ansonsten...der zentrale Verteiler für das Holonetz, um eine Botschaft an alle Tirahnner zu senden.“


Beides war sehr gewagt, beides konnte gewaltig schief gehen, aber es waren Möglichkeiten, den Widerstandsgeist zu wecken und die Herrschaft der Imperialen zu erschüttern. Rebellionen, so rief sich Arda in Erinnerung, beruhten auf Hoffnung. Und Hoffnung...Hoffnung hatte sie.


[Innerer Rand | Zeemacht-Sternhaufen | Tirahnn | Tirahnn (Stadt) | Alte Strickerei | Haleths Arbeitszimmer] Simone Camille Favreau, Arda Targon, Aram (NSC), Janan Kis'hor (NSC)
 
[Zeemacht-Cluster :: Tirahnn :: Tirahnn-City :: Altstadt] Nashana, "Frost" und sein Team, Senatorin Kosh

Tirahnn war eine wirklich schöne Stadt. Zumindest das Zentrum faszinierte Nashana, sie fühlte sich an die Heimat erinnert und musste dem Imperialen Planeten sogar zugestehen dass die Optik vieler alter Bauten in ihrer Integrität wahrscheinlich sogar die Altstadt von Silliere übertraf. Über all der Freude wurde der Togruta schmerzlich vor Augen geführt wie wenig ihre eigene Regierung in den vergangenen Jahrzehnten tatsächlich dafür getan hatte um die antike Schönheit ihrer Ansiedlungen zu erhalten und aufzupolieren. Wenn man jetzt schon hinter den Imperialen zurück blieb dann konnte man dass ganze sogar schon als einen kritischen Punkt beschreiben. Wobei sich der Querschnitt ihres Eindrucks hier am Ende auch lediglich auf die Haupstadt des Planeten als Zentrum der Verwaltung und Repression beschränkte. Auf Barancar gab es neben Silliere nur wenige Städte in denen überhaupt noch etwas von Xim's Erbe zu sehen war... hier war es vielleicht genau so und man kümmerte sich lediglich um TC weil der Größte Raumhafen des Planeten sich hier finden ließ.

Die unorthodoxe Reisegruppe hatte sich mittlerweile aufgeteilt. Die Soldaten waren ausgeschwärmt um das Gelände zu erkunden während Nashana, Stella und ihr Leibwächtertrupp sich immer weiter von den regen Menschenmassen weg in Richtung der kleineren und ruhigeren Flecken des historisch anmutenden Stadtkerns bewegten. Man hatte dem Stabsadjutanten nur mitgeteilt das sie nach einer Zeltron zu suchen hatten... Zwei Nichtmenschen die einander in einer Imperialen Stadt zu finden hatten, man musste zugeben der Geheimdienst besaß ein gewisses Maß an humoristischem Einschlag. Immerhin war es so tatsächlich einfacher sich zu identifizieren. Keine zwei Straßen weiter rammte ihr Frost den Arm in die Seite und deutete quer über einen kleinen Marktplatz auf eine Frau mit eigenartiger Hautfarbe. Sie lehnte ein wenig wie ein Modell in verlorener Kulisse an dem Stein und machte sich gerade daran zu gehen als Nashana und ihr Begleiter sie erblickten. Noch ehe sie sich versah waren die BSTs verschwunden und nur Frost war noch an ihrer Seite. Wieso genau sie sich trennten war Nashana nicht ganz klar, wichtig war das sie höchstwahrscheinlich ihre Kontaktperson gefunden hatten.

Unweigerlich erhöhte die Togruta ihre Schrittgeschwindigkeit, verteufelte die verdammten Stiefel die sie trug gleich drei mal, schlüpfte durch die Menschen hindurch und versuchte der Zeltron irgendwie zu folgen. Ohne das sie groß etwas tun konnte stellten sich Instinkte ein. Sie entstammte einem Volk von Jägern und diese Urmechanismen ihres Metabolismus hatte sie noch nie so sehr verwünscht wie in diesem Moment. Frost bekam sie nicht mehr zu fassen, sie spürte wie seine Finger ihre Jacke streiften und so sehr sie auch wusste dass das was sie machte ein großer Fehler sein konnte, die Anspannung, das Ambiente und diese Art von einem sichtbaren, fleischlichen Ziel, hatten die Rezeptoren der Togruta genug strapaziert um jetzt den Befehl: erlegen auszulösen. Schließlich war sie auf der anderen Seite des Platzes angekommen, ihr Kopf ruckte gehetzt hin und her, suchte nach Anzeichen auf die Beute... DA die Straße rechts, sie bog in eine weitere Gasse nach links ein. Schnellen Schrittes bewegte sich Nashana in dieselbe Richtung und bog um eine Ecke nur um vor sich die Zeltron zu erblicken die sich nur einige Meter weiter die Gasse herunter umblickte sowie eine Gruppe Imperialer Soldaten. Eine Patrouille. Ohne das sie so recht wusste was sie tat grinste die Togruta und entblößte ein wenig ihre Reißzähne, bevor sie grinsend auf die Zeltron zusauste und
"MARI!!!!! Was haben wir uns lange nicht gesehen.", quietschte. Panik und Ernüchterung verhinderten jegliche anderen Gedankengänge und ohne die direkte Hilfe von Frost oder den anderen BSTs war es wahrscheinlich besser nicht aufzufallen... zu spät dafür. Also warf sich Nashana um ihren Jagdtrieb wieder vollends unter Kontrolle zu kriegen der Fremden in die Arme und hoffte inständig zwei Dinge: Das sie erstens die Richtige Zeltron erwischt hatte und das zweitens die Patrouille besseres im Sinn hatte als zwei Weibliche Humanoide wegen überschwänglicher Freude zu kontrollieren...

[Zeemacht-Cluster :: Tirahnn :: Tirahnn-City :: Altstadt :: Nebenstraße südlich des kleinen Marktes] Nashana, Jayantu Ryn Jaso
 
[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn - Tirahnn (Stadt) - Alte Strickerei - Behandlungsraum] Mellah, Tharen (NSC), der Patient (NSC), Ilanit (NSC), Elenwe und Gelmir (NSCs)

Die Arbeit, die Dr. Amroth unter diesen mehr als improvisierten Umständen geleistet hatte, war bewundernswert. Ilanit hatte inzwischen den Patienten gesäubert und ihm einen leichten Schlafanzug angezogen. Gemeinsam mit der hübschen rothaarigen Menschin Elenwe und dem grünhäutigen Twi'lek Gelmir hob er den älteren Tirahnner vom Behandlungstisch auf ein frisch bezogenes Feldbett, wobei er darauf achtete, dass das Überwachungsgerät weiter angeschlossen blieb. Danach machte er sich daran, den Behandlungsraum, der so plötzlich zum OP geworden war, aufzuräumen und zu desinfizieren. Dabei wanderten alle benutzten Gegenstände in ein keimtötendes Bad, das er in einer Schale in Griffweite auf einer der Anrichten platzierte. Er unterbrach die Ärztin nur ungern, die sich etwas abseits leise mit ihrem Mann (Tharen) unterhielt, aber sie hatte ihr eigenes Skalpell benutzt und vielleicht hatte sie andere Vorstellungen davon, wie damit umgegangen werden sollte.


"Soll ich Ihr Werkzeug zu den anderen legen, Dr. Amroth?"
sprach er sie an und hielt ihr die Flasche mit der Desinfektionslösung unter die Nase, damit sie die Inhaltsstoffe in Augenschein nehmen konnte. "Wir benutzen keine Einwegbestecke, wie sie sicher festgestellt haben. Nach dem Desinfektionsbad legen wir sie gewöhnlich noch einmal in einen etwas altmodischen Inkubator, um ganz sicher zu gehen."

Es dauerte seine Zeit, bis der Raum wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt war. Der Patient schien währenddessen friedlich zu schlafen und die Vitalwerte waren in Ordnung, wie Ilanit erleichtert zur Kenntnis nahm. So konnte er seine Gedanken schon auf seinen weiteren Tagesablauf richten, der durch diesen Zwischenfall ganz durcheinander geraten war. Die Ärztin und ihr Mann blieben noch eine Weile im Raum und warteten offensichtlich darauf, dass der silberhaarige Mensch wieder erwachte. Als das nach zwei Stunden noch nicht der Fall war, verließen sie stumm und ohne nocheinmal das Wort an ihn zu richten das Behandlungszimmer. Hm. Offensichtlich war er gerade zum Krankenpfleger geworden. Irgendwelche Ratschläge? Anweisungen? Fehlanzeige. Sie war einfach gegangen.


Ilanit kratzte sich ratlos am Kopf und begann als nächstes die Kleidung des Patienten zu durchsuchen. Schließlich hatten sie immer noch keinen Hinweis auf seine Identität und den Grund seiner Anwesenheit hier. Er begann mit dem Gehrock aus weinrotem Samt. Ein etwas exzentrisches Kleidungsstück, aber nach sieben Jahren der Besatzung herrschte beinahe an allem Mangel und vielleicht trug der Mann nur alte Sachen auf, die er irgendwo hatte ergattern können. Das Stück war gut gepflegt und zeigt nur wenig abgenutzte Stellen. Allerdings waren die Taschen gefüllt und beulten sich nach außen. Vorsichtig griff der dunkle Cathar hinein, sorgsam darauf bedacht, seine Krallen nicht auszufahren, um nichts zu beschädigen. Zum Vorschein kamen eine Menge Münzen, nicht-personalisierte Credsticks mit kleineren bis mittleren Summen, ein Yo-Yo, ein Bleistift, ein weißes Stofftaschentuch, zwei zusammengerollte Drahtsaiten, die zu irgendeinem Instrument gehören mußten, ein Apfel und eine angebrochene Tüte Gumminexus. Ilanit schob sich ein Rotes und ein Gelbes zwischen die Zähne, bevor er alles wieder in den Taschen des Gehrocks verstaute und seine Suche fortsetzte. Die Hosentaschenn enthielten ähnlichen Krempel. Frustriert schlug er neben sich auf die Tischplatte. Da war nichts. Nicht der kleinste Hinweis auf die Identität des Mannes, den sie gerettet hatten.

Ilanit lehnte sich zurück und strich sich mit einer bedächtigen Bewegung über die langen, schwarzen Schnurrhaare. Sein Instinkt sagte ihm, dass er irgendetwas übersehen haben mußte. Entschlossen nahm er sich den Gehrock wieder vor und begann ihn Zentimeter für Zentimeter abzutasten. Schließlich wurde seine Mühe belohnt und seine Finger erfühlten einen flachen Gegenstand, der im breiten Aufschlag eingenäht war. Ohne eine Sekunde zu zögern, fuhr Ilanit die schwarz glänzende Kralle seines Zeigefingers aus, öffnete damit eine Naht und fischte ein Plastikkärtchen heraus. Simones langjähriger Weggefährte hielt den Atem an, als er erkannte, was er in der Hand hielt: Ein Ausweis, eine Keycard vielleicht. Das Hologramm darauf war verblichen, aber das um Jahre jüngere Gesicht des Patienten war noch erkennbar, darunter ein Name: Baldor Fastred, und das Logo eines nicht mehr existenten Holosenders. Schnell legte er den Gehrock wieder zusammen, so dass nicht gleich offensichtlich wurde, was er getan hatte und eilte mit der Hoffnung aus dem Zimmer, irgendjemanden zu finden, der seine Wache am Krankenbett übernehmen konnte. Zu seiner Überraschung standen immer noch Dr. Amroth und ihr Mann dort, scheinbar in ein ernstes Gespräch vertieft.

"Ich muß kurz fort. Bitte passen Sie weiter auf ihn auf." rief er ihr im Vorbei eilen zu und wartete keine Antwort ab.

Simone
war nicht in ihrem Büro, aber nach einigem Suchen fand er sie zusammen mit Janan und den beiden Neuzugängen (Arda und Aram), deren Namen er sich noch nicht gemerkt hatte in Haleths Arbeitszimmer.

"Ich habe Neuigkeiten..." unterbrach er ohne Rücksicht die Versammlung mit seiner eindrucksvoll tiefen Stimme und überreichte Simone das Kärtchen.

[Innerer Rand - Zeemacht-Sternhaufen - Tirahnn - Tirahnn (Stadt) - Alte Strickerei - Haleths Arbeitszimmer] Simone Camille Favreau, Arda Targon, Aram (NSC), Janan Kis'hor (NSC), Ilanit (NSC)
 
[Zeemacht-Cluster :: Tirahnn :: Tirahnn-City :: Altstadt :: Nebenstraße südlich des kleinen Marktes] Nashana, Jayantu Ryn Jaso]

So langsam fing Jay an sich zu sorgen, ob das Treffen noch stattfinden würde. Sie hatte sich nun schon eine ganze Weile in der Altstadt "herumgetrieben" war von Marktstand zu Marktstand geschlendert, hatte mal dies mal jenes von den angebotenen Waren probiert oder mit skeptischen Blicken und Handgriffen geprüft. Es gab trotz der imperialen Besatzung immer noch eine relativ große Menge an Händlern, die vor allem an den kleinen Plätzen und in den schmalen Gassen in wackelig aussehenden Verkaufsständen oder in kleinen Ladengeschäften so Allerlei anboten. Es war wie seit je her, wer die nötigen Credits oder Tauschwaren hatte, der konnte so ziemlich alles in diesem Gewusel von Ständen und Läden finden. Man musste nur entweder die entsprechende Geduld für die Suche mitbringen oder einfach wissen, wo es sich lohnte zu suchen ...

Da Jay aber nichts Konkretes suchte, sondern nur dem Schein nach sich für diese wunderliche Frucht oder jene handgeknüpfte Decke interessierte, dabei immer unauffällig die nähere und weitere Umgebung im Auge behaltend, war sie sich der Verfolgung durch die
Togruta gewahr und bog willentlich in eine der kleineren Gassen ab, in der Hoffnung dort weniger Menschen anzutreffen. Dass ausgerechnet dort eine imperiale Gruppe von Soldaten sich vor einem Laden aufhielt war ja nicht abzusehen gewesen. Zum umdrehen war es zu spät, das hätte nur die Aufmerksamkeit der Imperialen heraufbeschworen.

Noch bevor die Zeltron sich überlegen konnte was zu tun sei, ertönte auch schon ein alle anderen Geräusche übertönender Begrüßungsschrei und die gut aussehende
Togruta stürmte regelrecht auf die Zeltron zu, ein breites Grinsen in ihrem hübschen Gesicht und umschloß diese in einer festen Umarmung. Geistesgegenwärtig erwiderte Jayantu die Umarmung und drückte Ihr Gegenüber herzlich an sich.

"
Ja, wie schön, dass wir uns endlich wieder Mal sehen! Ich kann es kaum glauben, dass du hier bist!"

antwortete Jay laut genug, dass es die Umstehenden und die imperialen Soldaten hören konnten und drückte die
Togruta nochmals kräftig an sich. Dabei sah sie aus dem Augenwinkel die Gruppe der Soldaten, die aber glücklicherweise keinerlei Notiz von Ihnen nahmen. Sie verzichtete bewusst darauf einen Namen zu nennen, man konnte nicht vorsichtig genug sein. Ihre neue Bekannte hat wohl weislich einen gängigen Rufnamen "Mari" verwendet, der weit verbreitet und nicht weiter auffällig war.

"
Das muss gefeiert werden! Lass uns etwas trinken gehen. Ich kenne ein gutes Lokal, wo wir unser Wiedersehen feiern können. Komm, ich zeig dir den Weg!"

setzte sie schnell hinzu, legte der
Fremden den Arm um die Schultern - so als ob sie sich ewig kennen würden - und begann in die entgegengesetzte Richtung der Imperialen langsam loszulaufen. Obwohl Jayantu die Umgebung im Blick hatte, war ihr nicht aufgefallen, ob die Frau in Begleitung auf den Markt gekommen war oder allein unterwegs war. Sicher wäre eine Begleitung, aber möglicherweise auch Auffälliger. Aber das würde sich bald aufklären.

Sie führte die Togruta ein paar Strassen weiter in einen ruhigeren Bezirk der Kernstadt, wo ein Tirahnnisches Teehaus an einer Ecke war. Von aussen sehr unscheinbar, graue Mauern und die Fenster nicht wirklich sauber, auf dem Gehweg waren ein paar wenige Stühle und Tische, die auch schon bessere Zeiten gesehen hatten. Diese steuerte die Zeltron an. Es waren hier nur wenige Personen unterwegs, die Stühle und Tische waren nicht besetzt. Die Eingangstür zum Gastraum war offen und man konnte schon von draussen sehen, dass auch drinnen nur ein einzelner Mensch an einer Art Theke saß und aus einem Glaskrug ein offensichtlich warmes, weil dampfendes Getränk zu sich nahm. Jay deutete auf den Tisch am Rande, von welchem man die Strasse und auch das Innere des Teehauses einsehen konnte.

"
Hier können wir reden. Nimm schon mal Platz, ich besorge uns etwas zu trinken!"

meinte sie lächelnd zur
Togruta und machte eine einladende Handbewegung. Dann verschwand sie mit federndem Schritt im Teehaus und kam nur wenige Augenblicke später wieder mit einem kleinen Tablett, darauf zwei dampfende Bechern und eine Schale mit Gebäck zurück; sie bot einen der Becher Ihrem Gegenüber an und positionierte die Schale in der Mitte auf dem kleinen Tisch. Dann hob immer noch lächelnd den eigenen Becher an:

"
Willkommen auf Tirahnn. Mein Name ist übrigens Jayantu Ryn Jaso. Ich bin ihr ... dein Kontakt und freue mich auf unsere Zusammenarbeit!"

und nahm einen Schluck aus dem Becher. Sie freute sich tatsächlich. Diese
Togruta sah sehr ... interessant aus. Sie hatte etwas Anziehendes in ihrem Gebaren. Befehlsgewohnt und weltgewandt. Die Zeltron war beeindruckt. Jay wusste so gut wie nichts über diese Spezies, von daher war sie neugierig. Was sich er Geheimdienst dabei dachte ausgerechnet auf Tirahnn zwei so unterschiedliche Spezies zur "Arbeit" zusammenzubrigen ... aber was machte sie sich darüber Gedanken. Ein netter Anblick war es allemal. Den konnte sie wenigstens geniessen.


[Zeemacht-Cluster :: Tirahnn :: Tirahnn-City :: Altstadt :: Nebenstraße südlich des kleinen Marktes] Nashana, Jayantu Ryn Jaso]
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben