Todesstrafe

So sieht es aus. Die Todesstrafe macht eine Tat nicht ungeschehen. Sie verhindert auch keine zukünftigen Mordtaten. Mord ist nicht gleich Mord. Der überwiegene Teil (zumindest in Deutschland) sind immer noch Beziehungstaten (damit meine ich, dass Mörder und Opfer in engerem Kontakt standen). Das bedeutet gleichzeitig, dass theoretisch jeder zum Mörder werden kann. Und sollte irgendwann der Sohn / die Tochter / der Vater / die Mutter von irgendjemandem, der hier nach der Todesstrafe schreit, auf der Anklagebank sitzen, dann möchte ich sehen, ob dieser Jemand immer noch danach lechzt. Das Fordern der Todesstrafe ist immer leicht gewollt, wenn man nicht selbst davon betroffen ist oder eine Beziehung zum Opfer führte.

Dafür, dass sich der "Mensch" immer als Krönung der Schöpfung tituliert; der, der über allen Tieren steht, wirft das Verlangen nach dieser Strafe alles über den Haufen. Und ein Wort fasst das ganz gut zusammen: heuchlerisch.

Ich hege keinerlei Sympathien zu Mördern. Aber man darf erstens nicht verallgemeinern, und zweitens hat auch ein Mord Hintergründe, die man erst einmal ergründen muss.
Die Todesstrafe hat nur einen "Vorteil": finanzielle Erleichterung für den Staat und den Steuerzahler. Und wenn man schon soweit denkt... ohweia...
 
So sieht es aus. Die Todesstrafe macht eine Tat nicht ungeschehen. Sie verhindert auch keine zukünftigen Mordtaten.

Wenn der zukünftige Mordtat von einem freigelssenen Wiederholungstäter ausgeführt wird verhindert sie diese eben doch. Ebenso wie die lebenslange Haft.

Die Todesstrafe hat nur einen "Vorteil": finanzielle Erleichterung für den Staat und den Steuerzahler. Und wenn man schon soweit denkt... ohweia...

Gerade die USA belegen ja, das dies nicht so ist.
Die Kosten für einen zum Tode verurteilten Gefangenen sind um ein vielfaches höher als für einen Lebenslänglichen.

Nur die Exekution selber ist bei Staaten mit der tödlichen Injektion eher billig. Ich glaube die kostet um die 80 Dollar.

Übrigens, da wir gerade die Kosten erwähnen :
Texas serviert seit September 2011 den zum Tode verurteilten keine extra Henkersmahlzeit.
Grund war die Hinrichtung des KKK-Mitglieds Lawrence Russel Brewer am 21.09.2011
Dieser hatte sich ein übbiges Mahl auftischen lassen,bestehend aus zwei Hühnersteaks, ein Riesen-Burger, ein Käse-Omelett, drei Fajitas, ein Pfund Barbecue-Fleisch und eine Riesenportion Eis.
Und hat es dann nicht angerührt. Das war es dann in Texas.
Dass sich Todeskandidaten vor ihrer Hinrichtung noch ein letztes Essen wünschen dürfen, sei ein „unangebrachtes Privileg“, empörte sich Senator John Whitmire in einem Brief an die Justizbehörden von Texas. „Das ist ein Privileg, das der Mörder seinem Opfer nicht gewährt hat.“

Behördenchef Brad Livingston schaffte noch am Freitag die bisherige Praxis ab: Todeskandidaten sollen in Texas vor ihrer Hinrichtung nun künftig nur noch dasselbe Essen bekommen wie die anderen Inhaftierten auch. (AFP)




Gerade das ist ein Grund, die Strafe sein zu lassen. Kann sich jemand der unschuldig sit, keinen gescheiten Anwalt leisten, hat er nämlich schon verloren.
Aber auch das nennt man dann wohl gemeinhin GERECHTIGKEIT :rolleyes:
Das kann es meiner Meinung nach, einfach nicht sein.

Ganz so ist es ja nun auch wieder nicht. Und schon gar nicht in allen Staaten.
Sonst würden die Todeszellen ja nur so wimmeln vor unschuldigen.
Und übrigens läßt deises System dann auch zu,daß ganz klar schuldige ihrer Bestrafung entkommen. O.J.Simpson oder Wesley Cook sind da die besten Beispiele.

Auch sind die Abläufe einer Verhandlung in verschiedenen Staaten anderst. So muß in Staaten welche kein angelsächsischen Recht haben keine Jury sondern die Richter überzeugt werden. Was m.E.n. eine größere Fairness zuläßt.


Allein die Vorstellung jemanden in eine winzige Todeszelle zu schicken, die aus einem Bett, einem Klo und einem Waschbecken besteht, ihn da vielleicht Jahre auf seinen Tod warten zu lassen, ihn zu isolieren und ihn dann zu einer Liege oder was auch immer zu führen, die er noch sieht und bei der er weiß, was geschieht, finde ich schrecklich. Noch mehr, wenn die Person unschuldig ist.
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Also in den USA werden die Verurteilten zwar in einem extra Trakt untergebracht,sind dort aber nicht isoliert.Die haben ebenso Freigang und dürfen Besuch empfangen. Erst vor der Hinrichtung werden sie in die Isolierung verlegt.
In Japan ist die anderst. Da werden die Verurteilten wohl wirklich isoliert. Und die kann mehrere Jahrzehnte dauert.
Und dann gibt es in Japan noch eine andere Art, an der sich viele hochziehen. Während man z.B. in den USA ein paar Wochen zuvor über die Hinrichtung informiert wird, wird man in Japan aus heiterem Himmel darüber in Kenntnis gesetzt daß die Exekution unmittelbar bevorsteht.
Japan richtet übrigens noch per Strang mit dem sogenannten "kurzen Fall" hin.
Die Hinrichtungsprotokolle sind in Japan so geheim, das erst vor wenigen Jahren ein Bild von einer japanischen Exekutionskammer veröffendlicht wurde.

Japan_Hinrichtung__7_.jpg



Was bleibt ist übrigens auch die Frage, die ich schon gestellt habe:
Was ist schlimmer: Einem Menschen das Leben zu nehmen, oder ihn innerlich zu töten?

Es gibt Leute die selbst in der Todeszelle niemals Reue gezeigt haben oder sich mit sich Reinen waren.Von denen ist keiner "innerlich" gestorben.


Ebenfalls ungeklärt bleibt eien ganz andere Frage, nämlich die, ob es nicht Menschen gibt, die eine zweite Chance verdient haben.

Diese Frage ist es, die mir neben der Tatsache,daß ein zum Tode verurteilter Verbrecher immer wieder vom Täter zum Opfer verklärt wird,am meisten bitter aufstößt.
Mit dieser Frage ist in fast ganz Europa bereits die Todesstrafe gefallen und auch die lebenslange Haft in vielen Fällen und Staaten.
Das Opfer bekommt auch keine zweite Change.
 
Wenn der zukünftige Mordtat von einem freigelssenen Wiederholungstäter ausgeführt wird verhindert sie diese eben doch. Ebenso wie die lebenslange Haft.

Das fällt aber unter Prognosen. Und Prognosen kann man nur treffen, wenn man sich mit etwas beschäftigt. Pauschal zu sagen, dass man dem "vielleicht ja wieder" entgegen wirken will, indem man einen Täter sofort über die Klinge springen lässt, finde ich einfältig, naiv und erschreckend.


Gerade die USA belegen ja, das dies nicht so ist.
Die Kosten für einen zum Tode verurteilten Gefangenen sind um ein vielfaches höher als für einen Lebenslänglichen.

Ich weiß gerade nicht, wo da die Zahlen liegen. Aber wenn ich (wieder mal) Deutschland heranziehe, und den Mindestbeitrag von 80 € pro Tag für einen Inhaftierten berechne, dann komme ich bei mindestens 15 Jahren auf einen Kostenbetrag von ca. 1.872.000 €. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Exekution mehr kostet :crazy Was soll an der Todesstrafe so teuer sein? Die Kugel? Der Strom? Das Gift? Die anschließenden Bestattungskosten? Die Gehälter des "Henkers"? Das ist etwas, was ich immer noch nicht herausgefunden habe.

Das Opfer bekommt auch keine zweite Change.
Sühne im Bezug auf das Opfer macht erst einmal keinen Sinn, denn das Opfer wird von der lebenslangen Haft oder der Todesstrafe des Täters eh nichts mehr mitbekommen ;) Es geht hier einfach nur um die Rachelust und Befriedigung der Angehörigen.
 
Ich weiß gerade nicht, wo da die Zahlen liegen. Aber wenn ich (wieder mal) Deutschland heranziehe, und den Mindestbeitrag von 80 € pro Tag für einen Inhaftierten berechne, dann komme ich bei mindestens 15 Jahren auf einen Kostenbetrag von ca. 1.872.000 €. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Exekution mehr kostet :crazy Was soll an der Todesstrafe so teuer sein? Die Kugel? Der Strom? Das Gift? Die anschließenden Bestattungskosten? Die Gehälter des "Henkers"? Das ist etwas, was ich immer noch nicht herausgefunden habe.

Zunächst mal die Prozesse, bis jemand verurteilt wird, und dann ist es in den USA ja oft so, dass der Delinquent 20, 30 Jahre in der Todeszelle sitzt, bevor das Urteil vollstreckt wird.

C.
 
Ich weiß gerade nicht, wo da die Zahlen liegen. Aber wenn ich (wieder mal) Deutschland heranziehe, und den Mindestbeitrag von 80 € pro Tag für einen Inhaftierten berechne, dann komme ich bei mindestens 15 Jahren auf einen Kostenbetrag von ca. 1.872.000 €. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Exekution mehr kostet :crazy Was soll an der Todesstrafe so teuer sein? Die Kugel? Der Strom? Das Gift? Die anschließenden Bestattungskosten? Die Gehälter des "Henkers"? Das ist etwas, was ich immer noch nicht herausgefunden habe.

Die Ausführung der Todesstrafe ist es nicht die die Kosten in die Höhe treibt sondern der Weg bis zu dieser macht es teuer.

Doch schon heute übersteigen einer Regierungsstudie zufolge die Kosten der Verteidigung in Todesstrafenfällen die normaler Fälle um das Vierfache.

Wie teuer den Staat das Recht zu töten kommen kann, das zeigen inzwischen zahlreiche Studien aus den Einzelstaaten. Einmütiges Ergebnis: Die Todesstrafe kostet den Staat mehr als eine lebenslange Haft ohne jede Möglichkeit der Bewährung. So hat die Duke-Universität für North-Carolina herausgefunden, dass die Kosten eines Todesstrafenfalles im Schnitt um 2,16 Millionen Dollar über den Kosten eines normalen Verfahrens zu einem Kapitalverbrechen liegen. Der Staat Kalifornien könnte nach Informationen des DPIC durch die Abschaffung der Todesstrafe pro Jahr 90 Millionen Dollar sparen. In Texas werden die durchschnittlichen Kosten für einen Todesstrafenfall auf 2,3 Millionen Dollar veranschlagt. Das entspricht der dreifachen Summe, die den Staat eine 40-jährige Haftstrafe in einer Hochsicherheitszelle kosten würde. In Florida werden die Kosten pro Exekution auf durchschnittlich 3,2 Millionen Dollar beziffert. Von 1973 bis 1988 wurden für 18 Exekutionen schätzungsweise 57 Millionen Dollar ausgegeben.

Die Gründe, warum die Todesstrafe im Vergleich so teuer ist, sind neben den exorbitanten Verfahrenskosten mit all den Experten und der komplizierten Auswahl der Geschworenen vor allem die vielen Verfahren in den ersten Instanzen, die vergleichsweise selten zu Exekutionen führen. Der Duke-Studie zufolge enden nur zehn Prozent der Verfahren mit Hinrichtungen. Und Professor James Liebman von der Columbia-Universität hat nur eine fünfprozentige Hinrichtungsquote ermittelt. In über 90 Prozent der Fälle zahlt der Staat beides: Die immensen Kosten eines Todesstrafenverfahrens und die Kosten einer bis zu lebenslangen Haft. Folge: Die Todesstrafe kann man sich in schlechteren Zeiten immer weniger leisten.


Niemand verkörpert diese Wende besser als Ron Briggs und Donald Heller. 1978 gehörten sie zu den führenden Verfechtern der Proposition 7, mit denen die Todesstrafe in Kalifornien wieder eingeführt wurde. 34 Jahre später kämpfen sie für deren Abschaffung. "Es war ein kolossaler Fehlschlag", sagt Heller. "Der Preis unseres Systems der Todesstrafe ist so gigantisch, dass jeder Nutzen den es haben könnte - und ich glaube, der Nutzen geht gegen Null - derart enorme Mittel verschlingt, dass es keinem Ziel mehr dient."

185 Millionen Dollar zahlt der Staat jedes Jahr für den Unterhalt seiner death row. "185 Millionen für Anwälte und Kriminelle!", klagt Briggs. Und obwohl 720 zum Tode Verurteilte in Kaliforniens Gefängnissen ihren Tod erwarten, wurden in den letzten 34 Jahren nur 13 exekutiert. "Es funktioniert einfach nicht", sagt Briggs. Außerdem, das will er nicht verschweigen, geht er seit einiger Zeit wieder in die Kirche.


Die Todesstrafe kostet laut Dieter die Staaten im Schnitt pro Jahr zehn Millionen Dollar mehr als lebenslange Haftstrafen. Kalifornien gebe jährlich 137 Millionen Dollar für die Hinrichtungen aus. In den Gefängnissen des Bundesstaats warteten 678 Menschen auf ihre Exekution. Viele der Häftlinge sitzen laut CNN bereits seit den späten siebziger Jahren im Todestrakt.
 
Ganz so ist es ja nun auch wieder nicht. Und schon gar nicht in allen Staaten.
Sonst würden die Todeszellen ja nur so wimmeln vor unschuldigen.

Darum geht es nicht. Wenn unter 100 "Schuldigen" auch nur ein "Unschuldiger" war, liegt der Hase schon im Pfeffer begraben. Was kommt denn dann: Och, liebe Angehörige, tut uns echt leid. Wir dachten, der wäre ein Mörder!
Weil hier schon das Wort Genugtuung egfallen sit: Welche Genugtuung haben dann die Angehörigen? Und wenn wirklich ein Unschudliger hingerichtet wird, ist die Todesstrafe dann nicht doch Mord (im doppelten Sinne) gewesen?


Auch sind die Abläufe einer Verhandlung in verschiedenen Staaten anderst. So muß in Staaten welche kein angelsächsischen Recht haben keine Jury sondern die Richter überzeugt werden. Was m.E.n. eine größere Fairness zuläßt.
Es ist ziemlich egal WER überzeugt werden muss. Kann sich ein Häftling keinen Anwalt leisten und bekommt nur einen Pflichtverteidiger, hat er sehr, sehr wahrscheinlich das Nachsehen.
Und Richter oder Jury: Schon interessant, dass es überhaupt Menschen gibt die meinen, dass sie die Weisheit mit Löffeln gegessen haben und richten können...

Es gibt Leute die selbst in der Todeszelle niemals Reue gezeigt haben oder sich mit sich Reinen waren.Von denen ist keiner "innerlich" gestorben.
Reue ist so leicht nicht zu erkennen und mir geht es hier weniger darum, dass ein Täter innerlich stirbt.
Viel mehr geht es mir um die Frage, was soll mit jemandem geschehen, der einen Menschen innerlich zerstört. Ich möchte mal behaupten, dass es Taten gibt, bei denen das Opfer wohl besser dran wäre, wenn es gestorben wäre. Weil die Tat irreparable Schäden verursacht hat und es der Person nie wieder möglich sein wird, ein normales Leben zu führen.

Das Opfer bekommt auch keine zweite Change.
Für mich sind das zwei unterschiedliche paar Schuhe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Crimson und Jedihammer.

Das legt ja aber auch nur offen, dass das Verfahren und die Verweildauer sich zu solchen extremen Beträgen summieren. Das hat mit dem eigentlichen Urteil, der Todesstrafe, aber doch gar nichts zu tun. Oder verstehe ich das falsch? Es sei denn, es steht schon von vornherein fest, vor dem offiziellen Beschluss, dass die Todesstrafe definitiv verhängt und vollzogen wird.

Also muss man zwangsweise sagen: die Justiz (in den USA) selbst ist für diese hohe Summe in der Art ihrer Vorgehensweise und Prüfung verantwortlich. Nicht das Todesurteil.
 
Das sehe ich ein wenig anders. Genugtuung... Der Mensch, den man verloren hat komtm nicht zurück, wenn seinem Mörder das Licht ausgeknipst wird. Genausowenig verschwinder das Leid, dass das Opfer ertragen musste.
Das hat auch niemand behauptet, so aber können die Angehörigen des Opfers mit der Gewisseheit Leben das dieser Täter so etwas nicht noch einmal jemanden
antun kann.

Gerade das ist ein Grund, die Strafe sein zu lassen. Kann sich jemand der unschuldig sit, keinen gescheiten Anwalt leisten, hat er nämlich schon verloren.
Aber auch das nennt man dann wohl gemeinhin GERECHTIGKEIT :rolleyes:
Das kann es meiner Meinung nach, einfach nicht sein.
Das sollte doch auch eher bei der Staatanwaltschaft liegen dies haarklein zu belegen.
Alles andere ist und bleibt wie immer ein Geldsache, in dem Falle halt Leben und Tod und das ist doch auch eher eine Gesellschaftliche Sache, m.M.n. .
Allein die Vorstellung jemanden in eine winzige Todeszelle zu schicken, die aus einem Bett, einem Klo und einem Waschbecken besteht, ihn da vielleicht Jahre auf seinen Tod warten zu lassen, ihn zu isolieren und ihn dann zu einer Liege oder was auch immer zu führen, die er noch sieht und bei der er weiß, was geschieht, finde ich schrecklich. Noch mehr, wenn die Person unschuldig ist.
..der Täter hat nun mal keinen Wellness-Urlaub gebucht.....
Und das Opfer?

Und ja, ich finde die Taten, die Mördern angelastet werden auch schrecklich. Mir kocht auch die Wut hoch, wenn ich von manchen Fällen lese. Aber Mord mit dem Tod zu ergelten bedeutet für mich, sich auf die gleiche Stufe mit dem Täter zu stellen.
Nein

Was bleibt ist übrigens auch die Frage, die ich schon gestellt habe:
Was ist schlimmer: Einem Menschen das Leben zu nehmen, oder ihn innerlich zu töten?

Ebenfalls ungeklärt bleibt eien ganz andere Frage, nämlich die, ob es nicht Menschen gibt, die eine zweite Chance verdient haben.
Schlimmer ist dass das Opfer leiden und sterben musste, falls das auch noch zur Debatte steht.
 
Und wenn wirklich ein Unschudliger hingerichtet wird, ist die Todesstrafe dann nicht doch Mord (im doppelten Sinne) gewesen?

Nein.Natürlich wäre dies kein Justitzmord. Denn die Hinrichtung wurde ja im festen Glauben vollzogen der Hingerichtete sei schuldig.
Ein Mord wäre es nur dann wenn er wissendlich als Unschuldiger hingerichtet werden würde.

Es ist ziemlich egal WER überzeugt werden muss. Kann sich ein Häftling keinen Anwalt leisten und bekommt nur einen Pflichtverteidiger, hat er sehr, sehr wahrscheinlich das Nachsehen.

Sorry, aber diese Aussage halte ich nicht für richtig.
Es kommt immer auf die Person des Pflichtverteidigers an. Es gibt sehrwohl auch solche, die sich ins Zeug legen.Schon alleine deshalb weil sie Gegner der Todesstrafe sind.Und es gibt gerade in den USA ganze Anwaltsvereine, die Todeskanndidaten umsonst vertrten num diese vor der Hinrichtung zu bewahren.


Und Richter oder Jury: Schon interessant, dass es überhaupt Menschen gibt die meinen, dass sie die Weisheit mit Löffeln gegessen haben und richten können...

Und was wäre Deine Lösung ?
Irgendjemand muß ja wohl Recht sprechen in einem Justitzsystem.


Für mich sind das zwei unterschiedliche paar Schuhe.

Und warum ?
Ist der Täter mehr wert als das Opfer und soll deshalb eine zweite Change bekommen die er seinem
Opfer verweigert hat ?
Es wird hier die Frage gestellt ob man jemanden hinrichten darf,weil die Möglichkeit besteht er könne unschuldig sein.
Aber das Opfer eines Mordes ist auf alle Fälle unschuldig.
Aber dem Mörder soll eine zweite Change gewährt werden. Das paßt nicht.


Danke Crimson und Jedihammer.

Das legt ja aber auch nur offen, dass das Verfahren und die Verweildauer sich zu solchen extremen Beträgen summieren. Das hat mit dem eigentlichen Urteil, der Todesstrafe, aber doch gar nichts zu tun. Oder verstehe ich das falsch? Es sei denn, es steht schon von vornherein fest, vor dem offiziellen Beschluss, dass die Todesstrafe definitiv verhängt und vollzogen wird.

Also muss man zwangsweise sagen: die Justiz (in den USA) selbst ist für diese hohe Summe in der Art ihrer Vorgehensweise und Prüfung verantwortlich. Nicht das Todesurteil.

Aber ist denn hier Deine Argumentation nicht ein Paradoxon ?
Auf der einen Seite sollte ein Todesurteil nicht von den Kosten abhängen und die Schuld genau bewiesen sein, damit es keinen Unschuldigen trifft.
Aber wenn dies getan wird kritisierst Du die Kosten.
 
Interessante Frage.Ich weiß es nicht.
Wioe ist das z.B. in westlichen Staaten. Sind da Richter und Jury vor Folgen eines Fehlurteils geschützt ?

das ist ein gute frage, denn selbst wenn, wen will man dann verurteilen, den henker? der hat nur seinen job gemacht...

dann schon eher den richter der das urteil gesprochen hat,

aber in den usa gibt es ja eine jury, die den unschuldigen für schuldig befindet, wodurch der richter auch beeinflusst wird!

aber kann man es "geschworenen" überhaupt übel nehmen eine fehl entscheidung zu treffen?
das sind meist nur normale bürger die vom jeweiligen staat verpflichtet wurden eine so schwere entscheidung zu treffen!
 
das ist ein gute frage, denn selbst wenn, wen will man dann verurteilen, den henker? der hat nur seinen job gemacht...

dann schon eher den richter der das urteil gesprochen hat,

aber in den usa gibt es ja eine jury, die den unschuldigen für schuldig befindet, wodurch der richter auch beeinflusst wird!

aber kann man es "geschworenen" überhaupt übel nehmen eine fehl entscheidung zu treffen?
das sind meist nur normale bürger die vom jeweiligen staat verpflichtet wurden eine so schwere entscheidung zu treffen!

Der Henker ist ohnehin unantastbar, da er nur die Anweisung des Staates ausführt und darauf vertrauen darf das alles in Ordnung ist. Er genießt da wohl Vertrauensschutz.

Was ein Todesurteil in den USA angeht, so ist in vielen Staaten der Richter beim Prozeß und auch bei der Urteilsfindung ehen nur Moderator bzw. Schiedsrichter.
Auch ein Todesurteil kann in den meisten Staten nur von der Jury verhängt werden.
 
Was hier "rein" gehört und was nicht bestimmst tragischerweise,für Dich, nicht Du.Dafür gibt es Forenregeln und Moderatoren und nötigenfalls auch noch Admins.
Wäre vielleicht lohnenswert wenn Du dich gelegentlich mit dem Sinn und Zweck eines Forums beschäftigst. Ich fasse selbigen mal kurz zusammen..
Es geht im wesentlichen um das Ausstauschen von Meinungen,und nicht anderes ist mein obiges Posting.Eine Meinung die wie ich annehme auch klar als meine eigene dargestellt wird.
Erst lesen..dann denken..dann posten.

Es tut mir nicht leid für den Großangriff an Dich Riker. War dumm, aber es ist mal so: ich unterstüze keine Todesstrafe und wenn jemand wie Rikers Sprüche mag, lese ich in einem anderen Thread weiter. Wir kennen uns doch gar nicht Riker. Und mir mit Moderatoren zu drohen weil ich Dir einen Zacken aus der Krone gebrochen habe, finde ich auch nicht so toll. :(
 
Das hat auch niemand behauptet, so aber können die Angehörigen des Opfers mit der Gewisseheit Leben das dieser Täter so etwas nicht noch einmal jemanden
antun kann. [/i] Wennd er Täter sein Leben im Gefängnis verbringen muss, dann wissen die Hinterbleibenen das aber auch...


Das sollte doch auch eher bei der Staatanwaltschaft liegen dies haarklein zu belegen.
Alles andere ist und bleibt wie immer ein Geldsache, in dem Falle halt Leben und Tod und das ist doch auch eher eine Gesellschaftliche Sache, m.M.n. .
In jedem Fall ist es eine Sache, die ich so nicht in Ordnung finde.

..der Täter hat nun mal keinen Wellness-Urlaub gebucht.....
Und das Opfer?[/i] Klar hat der Täter das nicht, aber wenn er unschudlig sit, sieht die Sache für mich noch mal ganz anders aus.
Mit dem Opfer hat das dann m. M. nach nichts zu tun.

Du musst meine Meinung ja nicht annehmen :p

Schlimmer ist dass das Opfer leiden und sterben musste, falls das auch noch zur Debatte steht.
Glaubst du das wirklich?

Nein.Natürlich wäre dies kein Justitzmord. Denn die Hinrichtung wurde ja im festen Glauben vollzogen der Hingerichtete sei schuldig.
Ein Mord wäre es nur dann wenn er wissendlich als Unschuldiger hingerichtet werden würde.
Egal wie beschieden das nun klingen mag: Aber vielleicht hat auch der Täter gedacht: der den ich lynsche, hat das verdient.
Und ich frage hier mal sehr persönlich: Angenommen jemand der dir sehr viel bedeutet, wird unschuldig (!) zum Tode verurteilt und exekutiert. Am Ende kommt heraus, dass er unschuldig war. Was würdest du darüber denken? Wie würdest du fühlen?

Sorry, aber diese Aussage halte ich nicht für richtig.
Es kommt immer auf die Person des Pflichtverteidigers an. Es gibt sehrwohl auch solche, die sich ins Zeug legen.Schon alleine deshalb weil sie Gegner der Todesstrafe sind.Und es gibt gerade in den USA ganze Anwaltsvereine, die Todeskanndidaten umsonst vertrten num diese vor der Hinrichtung zu bewahren.
Na ja, da muss ich leider das gleiche zurück geben. Ich sehe das anders.

Und was wäre Deine Lösung ?
Irgendjemand muß ja wohl Recht sprechen in einem Justitzsystem.
Nicht bezogen auf das Thema Mord, aber womöglich auf andere, harmlose Fälle: “For if you suffer your people to be ill-educated, and their manners to be corrupted from their infancy, and then punish them for those crimes to which their first education disposed them, what else is to be concluded from this, but that you first make thieves and then punish them.”
― Thomas More, Utopia

Klar, irgendjemand muss Recht sprechen. Aber wenn das Recht davon abhängt, wie gut der Mensch ist, der den anderen verteidigt, bekomme ich das nackte Grauen.
Bei Gerechtigkeit und Recht kann es nicht ums Geld gehen und JEDER sollte die gleichen Möglichkeiten haben.

Ist der Täter mehr wert als das Opfer und soll deshalb eine zweite Change bekommen die er seinem
Opfer verweigert hat ?
Es wird hier die Frage gestellt ob man jemanden hinrichten darf,weil die Möglichkeit besteht er könne unschuldig sein.
Aber das Opfer eines Mordes ist auf alle Fälle unschuldig.
Aber dem Mörder soll eine zweite Change gewährt werden. Das paßt nicht.
Das Opfer IST tot und demnach kann es keine zweite Chance haben. Das ist der große Unterschied. Das Opfer eines Mordes muss nicht zwangsläufig unschudlig sein.
Außerdem gefällt mir persönlich der "wie du mir, so ich dir/ich hab nicht, also darfst du auch nicht" Gedanke nicht.
 
Egal wie beschieden das nun klingen mag: Aber vielleicht hat auch der Täter gedacht: der den ich lynsche, hat das verdient.

Das mag er denken soviel er will.
Aber es ist Sache der Justiz dise auch zu üben.
So sehr ich hier und da die Selbsjustiz verstehe,so kann sie nicht geduldet werden.


Und ich frage hier mal sehr persönlich: Angenommen jemand der dir sehr viel bedeutet, wird unschuldig (!) zum Tode verurteilt und exekutiert. Am Ende kommt heraus, dass er unschuldig war. Was würdest du darüber denken? Wie würdest du fühlen?

Ich weiß nicht was ich denke oder fühlen würde. Käme auf die Person an die es getroffen hat.
Aber ich weiß das ich wohlte das der Täter hingerichtet wird würde eine mir nahestehende Person Opfer eines Mordes.

Na ja, da muss ich leider das gleiche zurück geben. Ich sehe das anders.

Das bleibt Dir unbenommen.
Aber die Realität,der nackte Fakt sieht nun einmal anderst aus.
Vereine wie National Lawyers Guild kümmern sich sehr wohl um die Rechte von Todeskandidaten.

Das Opfer IST tot und demnach kann es keine zweite Chance haben.

Alsao stellen wir den Täter über das Opfer ?


Das Opfer eines Mordes muss nicht zwangsläufig unschudlig sein.

Das kannst Du ja wohl hoffendlich nicht ernst meinen.
Da würde Deine gesamte Argumentation nicht mehr stimmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alsao stellen wir den Täter über das Opfer ?
Was hat das damit zu tun, jeman über einen anderen zu stellen?
Wenn jemand nicht mehr am Leben ist, dann gibt es keine zweite Chance. Weil diese absolut nciht möglich ist.
Lebt jemand hingegen, gibt es noch Möglichkeiten. Das ist der springende Punkt und hier geht es nicht darum, den Täter über das opfer zu stellen oder ihn zu belohnen.

Das kannst Du ja wohl hoffendlich nicht ernst meinen.
Doch... Das meine ich ziemlich ernst. Ich bin sowohl gegen die Todesstrafe, als auch gegen Selbstjustiz. Das bedeutet aber lange nicht, dass ich gewisse Taten nicht nachvollziehen könnte.
Sicher kennst du den Film "Die Jury". Ich konnte nachvollziehen (nicht gut heißen!), dass Carl Lee Hailey die Täter getötet hat. Unschuldig waren die Täter aber in keinem Fall.
 
Was hat das damit zu tun, jeman über einen anderen zu stellen?
Wenn jemand nicht mehr am Leben ist, dann gibt es keine zweite Chance. Weil diese absolut nciht möglich ist.
Lebt jemand hingegen, gibt es noch Möglichkeiten. Das ist der springende Punkt und hier geht es nicht darum, den Täter über das opfer zu stellen oder ihn zu belohnen.

Okay. Da hatte ich Dich mißverstanden.
Jetzt verstehe ich es.

Doch... Das meine ich ziemlich ernst. Ich bin sowohl gegen die Todesstrafe, als auch gegen Selbstjustiz. Das bedeutet aber lange nicht, dass ich gewisse Taten nicht nachvollziehen könnte.

Gut,auch hier verstehe ich jetzt den Unterschied zwischen Nachvollziehen und Befürworten.
War vorher für mich nicht ersichtlich.


Sicher kennst du den Film "Die Jury". Ich konnte nachvollziehen (nicht gut heißen!), dass Carl Lee Hailey die Täter getötet hat. Unschuldig waren die Täter aber in keinem Fall.

Nei, den Film kenne ich nicht.
Bzw. ich habe ihn nie gesehen.
 
Gut, dass jetzt klar ist, was ich meinte :D

Nei, den Film kenne ich nicht.
Bzw. ich habe ihn nie gesehen.

In dem Film geht es um einen dunkelhäutigen Vater (Carl Lee Hailey) aus Mississippi, dessen Tochter auf dem Heimweg von zwei weißen Männern überrumpelt, brutalst vergewaltigt und misshandelt wird.
Hailey glaubt nicht an ein gerechtes Gerichtsverfahren (sondern an die Bevorzugung der Täter durch ihre Hautfarbe) und erschießt daraufhin beide. Er wird angeklagt, die einen fordernd ie Todesstrafe, die anderen seine Freilassung. Am Ende gewinnt Hailey

Ergo: Erschießt er hier zwei Männer, die nicht unschuldig sind, da sie eine Straftat begangen haben. Und hier geschieht das, was ich meinte: Ich kann nachvollziehen, weshalb Hailey gemordet hat. Befürwortet man nun die Todesstrafe, gehört Hailey exekutiert, eben weil er gemordet hat.
Wie passend ist da doch das Zitat aus dem Film: "Wissen Sie, Sie können diesen Fall gewinnen, und die Gerechtigkeit obsiegt. Sie können ihn verlieren, und die Gerechtigkeit obsiegt ebenfalls."

Daher behaupte ich: Ein Opfer ist nicht zwangsläufig unschuldig.
Allerdings erkenne ich durchaus, dass dies nicht als Argument zählen darf...
Denn auch hier geht es um Rache und um Selbstjustiz.

Hier fängt aber auch der Kreislauf an. Wenn Mord mit dem Tod vergolten wird, wird es auch wieder jemanden geben, der diesen Mord/Tod vergolten haben will.

Ach, langsam hasse ich dieses Thema. Eben weil es so sehr und so eng mit Emotionen verknüpft ist.
 
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