Wann und wie, bitteschön: die Selbstliebe!

SorayaAmidala

weiser Botschafter
Ihr kennt das bestimmt: die Liebe zu einem anderen Menschen. Mit all den positiven Gefühlen, die einen begleiten und die wir bereit sind zu verschenken. Für umsonst. Klasse.

Und ab und zu huscht mir dann ein Bibelspruch durch den Kopf:
"Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst."
Das mit dem Nächsten - das klappt.
Doch stelle ich fest, dass ich die Liebe weitaus weniger an mich selbst verschenke als an andere.

Könnt ihr Euch erinnern, wann Ihr Euch das letzte mal selbst geliebt habt? Und wie sah das aus? Gerne lese ich Eure Erfahrungsberichte!

Übrigens: ich spreche hier garantiert nicht von irgendeiner Sexualpraktik. Sondern vom Gefühl der Liebe. Diesmal an einen selbst
 
Wie genau meinst du das?
Ist es Selbstliebe, wenn man sich selber etwas gutes tut?
Oder wie würdest du das definieren?
Allgemein gesagt, liebe ich meinen Körper/Seele schon, aber dass sehe ich eher als selbstverständlich an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Wohl der anderen geht vor

@ SorayaAmidala

Ich weiss sehr gut was du meinst.

Ich habe mit der Selbstliebe grosse Mühe, weil ich mir selber relativ unwichtig vorkomme. Das Wohl der Anderen geht bei mir stehts vor. So richtig klar geworden ist mir das erst vor ein paar Jahren, als ich wegen eines schweren bakteriellen Infekts fast vier Wochen im Krankenhaus lag. Obwohl es mir schlecht ging hatte ich meine Schreibmaschine dabei um Arbeiten zu erledigen. Da kam der Spitalpfarrer auf mich zu und redete mir ziemlich heftig ins Gewissen, dass ich lernen müsse, viel mehr für mich zu tun und auf mich zu schauen.

Ich habe seine Worte heute noch im Ohr. Aber ich schaffe es immer noch nicht, mich mehr als die anderen zu lieben. Manchmal tue ich mir was gutes, indem ich mir ein schönes Buch kaufe oder mit der Eisenbahn irgendwo hin fahre.

Ansonsten tue ich viel lieber anderen Menschen eine Freude machen. So bin ich halt.
Warum das bei mir so ausgeprägt ist, rührt von der Erziehung her. Meine Eltern haben mir nie das Gefühl gegeben, etwas besonderes zu sein. Und so bin ich mit relativ geringen Wertvorstellungen in bezug auf meine eigene Person aufgewachsen. Aber auch mein christlicher Glaube bringt mich dazu, meine eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen und erst mal für die anderen da zu sein.

mfg

Bea
 
Ich finde es irgendwie eingebildet zu sagen das man sich selber liebt, aber man soll es ja auch nicht wörtlich sehen,
vielmehr sehe ich den Begriff Selbstliebe so das man mit sich selber im zufrieden ist, und erst wenn man mit sich selbst im reinen ist sollte man anfangen andere Mensche zu lieben so wie man sich " liebt ".
Naja ich hoffe ihr habt verstanden was ich meine, wenn nicht auch nicht schlimm.
 
Ich liebe mich auch nicht sehr häufig selbst. Sehr selten, daß ich mir selbst etwas gönne...

Wenn man es von den Schulkollegen und von den eigenen Geschwistern eingetrichtert bekommt, wie nutzlos und häßlich und blöde man doch ist, ist man da so dran gewöhnt, daß man es irgendwann selbst glaubt. :-/

Eigentlich sollte man auch viele Dinge für sich selbst tun, denn das Leben ist kurz und man lebt auch nur einmal. Man sollte hinterher nicht alles bereuen, was man NICHT getan hat...
 
Original geschrieben von Padme Naberrie
Eigentlich sollte man auch viele Dinge für sich selbst tun, denn das Leben ist kurz und man lebt auch nur einmal. Man sollte hinterher nicht alles bereuen, was man NICHT getan hat...


danach leb ich seit meinem seelischen Tiefpunkt Ende 99... Im Grudne kann es Leben jeden Tag vorbei sein, wenn man Pech hat... Und ich will eben nicht sterben und daran denken, was ich alles nicht gemacht hab. Bei mir kommt in dieser Reihenfolge zuerst die Familie, dann ich, dann ne eventuelle Beziehung, dann Freunde... Wobei die Beziehung, wenn sie tiefer wird, auch den Stellenwert der Familie bekommt... Und meine beste Freundinnen sind mir jetzt sicher auch net unwichtiger als ich selber... Aber ich hab gelernt, schwer gelernt, dass ich eben auch noch dabei bin, und dass es mir gut gehen muss... Ich muss mich selber gern haben, sonst kann ich auch sonst keinen gern haben. So einfach is das...
 
Original geschrieben von Storm{X}Padmé
[...] Im Grudne kann es Leben jeden Tag vorbei sein, wenn man Pech hat... Und ich will eben nicht sterben und daran denken, was ich alles nicht gemacht hab. [...]

Ich finde das aber sehr schwierig. Ich WEISS schon, daß ich es so machen sollte, aber das auch durchzuführen ist für mich schwer. Anderen Gutes zu tun (meinen Eltern oder meinem Schatz oder Freunden) fällt mir leichter, als bei mir alle fünfe gerade sein zu lassen... Schon blöd, eigentlich... :(
 
familie und freunde kommen bei mir an erster stelle, danach erst ich...
und alle 2 monate, gönn ich mir nen ganzen tag für mich, an dem es wirklich nur um mein wohl geht, meistens ist zwar ne freundin dann mit dabei... aber da lassen wir uns eben verwöhnen...
frau gönnt sich ja sonst nichts... ^^
 
Original geschrieben von Padme Naberrie
...

Wenn man es von den Schulkollegen und von den eigenen Geschwistern eingetrichtert bekommt, wie nutzlos und häßlich und blöde man doch ist, ist man da so dran gewöhnt, daß man es irgendwann selbst glaubt. :-/


Ich weiß nicht genau,wie man "Selbstliebe" definieren kann,aber eines weiß ich :
Solche Leute,wie Du sie beschreibst,die würde ich nicht mehr lieben,ob Geschwister oder nicht.
 
Original geschrieben von SorayaAmidala
Und ab und zu huscht mir dann ein Bibelspruch durch den Kopf:
"Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst."
Das mit dem Nächsten - das klappt.
Doch stelle ich fest, dass ich die Liebe weitaus weniger an mich selbst verschenke als an andere.


Die größte Gefahr (in meinen Augen) besteht darin, den Anderen zu lieben und mich selbst zu verrachten - das kann zu physischen Schäden führen.

Doch wie äußert sich Selbstliebe? Wo beginnt Selbstliebe Egoismus zu werden??
 
Selbstliebe aeussert sich darin, dass man sich annehmen kann, wie man is. Dass man weiss, was man hat und was man kann. Und dass man innen Spiegel schauen kann, ohne zu kotzen... Und Selbstliebe heisst auch, sich seine Wuensche zu erfuellen... Uebertriebene Selbstliebe waere IMO wenn man jedem auf die Nase bindet, wie toll man doch is...

Meine Mom neigt zB dazu, sich selbst ueber anderen zu vergessen. Die sagt zu mri oft, "musst du eigentlich alles haben was du willst?" worauf meine Antwort nur is, klar, soviel wie moeglich... Das heisst aber, nur soviel wie moeglich... Heisst, ich wuerd net meine wichtigsten Personen fuer meine Wuensche zurueckstellen... Aber ich tu keinem weh, wenn ich sag, okay, zum 25. burzeltag gibt's nen Fallschirmsprung, zum 30. Aegypten und zum 35. Delfintauchen...

Der Egoismus beginnt IMO dann, wenn man sich nur noch um sich selbst kuemmert. Wenn man lieber sich selbst was Schoenes kauft als jemandem von der Familie was zum Geburtstag... jetzt nur so als Beispiel...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Selbstliebe ist eine schwierige Sache.
Man kriegt ja selbst alles mit, was man tut, das läßt sich logischerweise nicht vor sich selbst verheimlichen. Manche Taten sind halt einfach falsch. Egal, ob das nun gegen sich selbst oder gegen andere ging.
Und sowas hält man sich selbst dann ewig vor.

Love means never having to say you're sorry.

Das ist aus einem bekannten Liebesfilm ;) Das stimmt aber auch für die Selbstliebe. Und es ist für sich selbst genau so schwer, wie in einer Partnerschaft.

Sich selbst lieben bedeutet, all seine guten und schlechten Seiten zu kennen und als Ganzes zu akzeptieren. Vor allem sich seine schlechten Seiten selbst zu verzeihen. Das heißt nicht, daß man nicht mehr daran arbeiten sollte, sich zu verbessern, sondern, daß man seine Unvollkommenheit annimmt.

Ich könnte mich noch mehr lieben. Aber gern hab ich mich im Großen und Ganzen schon noch ;)

[Denkanstoß]Andere grundsätzlich vor sich zu stellen ist ein deutliches Zeichen dafür, daß man sich mit sich selbst nicht beschäftigen möchte.
Um sich zu lieben, muß man sich kennen.
Ich kenne wenige Menschen, die sich wirklich selbst kennen.[/Denkanstoß)
 
Naja sich nie entschuldigen zu müssen ist meiner Meinung nach weder ein Zeichen von Liebe noch ein Zeichen von Selbstliebe wenn es um einen selbst geht... jeder Mensch kann einen Fehler machen und macht auch welche und wenn man sich nie entschuldigt sieht man dieser Sache nicht ins Gesicht bzw wenn man sie nicht bereut im Falle der Selbstliebe.
Meiner Meinung nach ist Selbstliebe sehr stark mit dem Selbstvertrauen verbunden, aber bei ihr geht es halt zusätzlich zur Einstellung zu sich selbst, auch noch um die Taten für sich selbst ;)
Also ich würde sagen, dass jeder irgendwo auch sich selbst in den Hintergedanken mit bedenkt....
und ich glaube, dass ich genug auf mich achte... ich bin vielleicht nicht weich, aber wenn ich krank bin, denke ich daran gesund zu werden, wenn ich Ruhe haben will, sorge ich dafür, dass ich möglichst bald welche habe usw...
 
Original geschrieben von Dyesce
Um sich zu lieben, muß man sich kennen.
Ich kenne wenige Menschen, die sich wirklich selbst kennen.

Einige Menschen, die sich selbst ziemlich lieben, scheinen sich überhaupt nicht zu kennen. Wenn die sich wirklich kennen würden, würden sie sich selbst ins tiefste Höllenfeuer werfen...
Ich glaube dass ich mich kenne, und genau deswegen kann ich mich nicht lieben. Niemand kann das..

Original geschrieben von alpha7
Wo beginnt Selbstliebe Egoismus zu werden??

Seltsamerweise kann man egoistisch sein und sich gleichzeitig selbst hassen. Ich denke nicht, dass zuviel Selbstliebe irgendwann in Egoismus mündet, ich glaube das sind Dinge, die unabhängig voneinander sind.
 
ich habe die nächstenliebe gegenüber "nicht-freunden" eingestellt weil man nicht diese nicht immer auf gegenseitigkeit beruht hat.
deswegen steh ich nur noch vollkommen in meinem mittelpunkt auch wenn ich gewisse probleme mit der "selbstliebe" hab...
 
Original geschrieben von Master Mace
Einige Menschen, die sich selbst ziemlich lieben, scheinen sich überhaupt nicht zu kennen. Wenn die sich wirklich kennen würden, würden sie sich selbst ins tiefste Höllenfeuer werfen...
Ich glaube dass ich mich kenne, und genau deswegen kann ich mich nicht lieben. Niemand kann das..

Wer sich nicht kennt, kann sich selbst auch nicht lieben. Er liebt dann nur einen Schein. Und wer es nötig hat, sich selbst zu belügen, der tut mir leid, das wären dann die meisten Menschen...

Wer sich selbst MIT seinen Fehlern und Schwächen akzeptiert, der liebt sich. Der, der nur seine Schwächen sieht, muß noch wachsen, um sich selbst zu erreichen.

Wie kann jemand wen anders lieben, wenn er nichtmal das, was er selbst ist, lieben kann? Warum sind bei einem Partner Fehler verzeihlich, aber bei sich selbst (der einzigen Person, mit der man wirklich ein ganzes Leben lang zusammen ist) nicht?! Oder sind sie das demnach auch bei anderen nicht?

Ich behaupte jetzt mal ganz frech und provokant:
Ihr solltet euch mal mit den ZenLehren befassen.
 
In dem Bibelspruch heißt es schließlich man soll seinen nächsten lieben wie sich selbst und nicht verliebt sein.
Wenn ich jemanden liebe, dann kümmere ich mich darum, dass er immer was zu essen und zu trinken hat, bereite ihm täglich eine kleine Freude, kümmere mich um ihn wenn er krank ist usw. Es sind die ganzen Kleinigkeiten, die den Alltag schöner machen. Und diese Sachen mache ich für mich selbst auch.
Anderseits gibt es nur SEHR wenige Personen, bei denen ich es mir vorstellen kann sie täglich zu füttern, zu waschen und zu pflegen.
Ich denke schon, dass die Nächstenliebe in unserer Gesellschaft das Problem ist, nicht die Eigenliebe.
 
an erster stelle kommen bei mir erst die anderen, irgendwie möchte ich es allen gerne recht machen schaue ich da irgendwie zu wenig auf mich?
 
Jaaa! Sich einfach ins Bett legen und alles vergessen, das tut gut. Ein Bad nehmen. Kakao trinken. Aber auch mit Freunden weggehen und was machen. Das ist Selbstliebe. Aber in der Praxis ist das irgendwie auch nicht möglich. Da muß man anderen schon irgendwie was geben.

Also ich kenne einige Leute, mit denen ich einfach den Moment genießen kann - sehr selten zwar, aber es geht noch. Und da ist dann Selbst- und Nächtenliebe vereint.
 
Ich bin mit mir selbst zufrieden ich hab mich gerne wie ich bin und eine gewisse Portion Egoismus ist meiner Meinung nach verdammt wichtig. Ich hab gesehen wo es hinführt wenn man sich selbst immer nur hintenanstellt. Wenn ich mich selber nicht ausstehen könnte, dann könnt ich meine Freunde, meinen Freund und meine Familie ja auch nicht richtig lieben.
 
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