Legends Welche Legends Elemente wollt ihr im neuen Kanon sehen?

Ob die Umsetzung alter Legends-Elemente und Charaktere in den Canon gelungen ist, hängt selbstverständlich vom Geschmack des Betrachters ab.
Ich bin zwar erst vom Jahrgang ‘92, habe aber trotzdem einen großen Teil des Legends-EU ab Mitte der 90er mitbekommen und bin dementsprechend mit einem anderen Canon aufgewachsen, als wir ihn heute unter Disneys Führung serviert bekommen. Obgleich ich vor dem EU-Reboot um 2014 skeptisch war, begrüße ich ihn rückblickend sehr, zumal das Vorhandensein einer Story Group maßgeblich zur Vereinheitlichung des Canons beitragen wird. Selbstverständlich wird es (wie in den Filmen selbst) hier und da noch Ungereimtheiten geben, jedoch keine großen und gravierenden Widersprüche und das betrachte ich persönlich als großen Vorteil. Dementsprechend werden Charaktere wie Thrawn oder Rukh nicht nur für groben Fanservice eingebaut, sondern sie erfüllen storytechnisch auch einen Nutzen.
Nichtsdestotrotz gibt es viele Aspekte des Legend-EUs, die mir besser gefallen, etwa die Darstellung der Klonkriege. TCW und Rebels habe ich sehr liebgewonnen, doch etwa die alten Klonkriege-Comics haben den Konflikt interessanter und aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet, ohne dass Anakin, Obi-Wan und Padmé ständig im Mittelpunkt stehen mussten. Da fällt mir beispielsweise die Schlacht um Jabiim ein (samt der Folgen in den Rebellionscomics), die Jedi-Überläufer die Dooku die Treue schworen (was in TCW in Form von Pong Krell und Barriss Offee nur grob angekratzt und sehr “cartoonish böse” dargestellt wurde), sowie Charaktere wie Durge, die durchaus bedrohlich waren und nicht ständig geplättet wurden. Selbst die Anakin-Dooku Konfrontation in RotS macht im Legends-Kontext einen besseren Eindruck, weil Obi-Wans Zeile “This time we’ll do it together” viel mehr Sinn macht.
Aber nun gut - ich habe meine Lieblingselemente aus beiden “Universen”, bin mit dem Canon als solches aber voll zufrieden.
Um beim wesentlichen Thema zu bleiben: Ich habe nichts gegen die Übernahme von Legends-Inhalten, würde zukünftig aber gern mehr Comics und Romane lesen, die originelle Charaktere (abseits der Großen Drei oder anderer Filmcharaktere) behandeln - außer Dr. Aphra auf der Comicseite fallen mir so spontan nämlich keine Charaktere ein, die ähnlich originell und interessant sind wie etwa ein Dass Jennir aus den Dark Times.

Und vieles erinnert doch bereits (leider) an Disney, so wie die TCW-Sache mit den Bio-Chips für Order 66, was unter uns wie ein Versuch der Beibehaltung der Kinderfreundlichkeit gewirkt hat, um "nicht erklären zu müssen", dass verrohte indoktrinierte Kindersoldaten wie die Klontruppen durchaus in der Lage sind, ganz ohne durch einen ausgetüfftelten Chip, dem ein Kind alle Schuld zu schieben kann, ihre Vorgesetzten zu meucheln, wenn es ihnen von höherer Stelle aufgetragen wird.

Da würde ich dir eingeschränkt Recht geben. Ja, es geht sicherlich auch darum, die von den jungen Zuschauern lieb gewonnenen Charaktere nicht wie skrupellose Mörder aussehen zu lassen (immerhin muss Merchandise wie Actionfiguren weiterhin verkauft werden und Klone wie Rex haben einen gewissen Heldenstatus erreicht). Dies hängt aber auch mit einem (meiner Meinung nach) großen erzählerischen Pluspunkt aus TCW zusammen, nämlich mit der Tatsache, dass gewisse Klone in vielen Episoden im Vordergrund stehen. Entgegen des Legends-EUs hat man uns einen Blick unter die weißen Helme gewahrt und die Klone humanisiert, einzelnen Soldaten ein Gewissen und einzigartige Charakterzüge spendiert. Auch aus erzähltechnischer Perspektive macht es Sinn, dass diese humanisierten und nicht “bösartigen” Charaktere sich im Laufe des Krieges teilweise mit Jedi angefreundet haben, oder sie zumindest (mit Ausnahmen wie Pong Krell) als weise Taktiker und Anführer respektieren - mit diesem Hintergrund würde die bedingungslose Ausführung der Order 66 sämtliche etablierten und entwickelten Charaktere zunichte machen, denn dies würde die Klone zu Komplizen dieser heimtückischen Verschwörung machen. TCW hat uns (zB in Form eines Desateurs und eines Verräters) gezeigt, dass Klone trotz ihrer Indoktrinierung über freien Willen verfügen, sich sogar Spitznamen geben, statt sich mit ihren Nummern anzusprechen (Codys Name wird immerhin auch in RotS erwähnt), dementsprechend macht eine Programmierung mMn Sinn - in TCW wird diese nunmal mit Biochips erklärt.
Das Ganze hätte genauso gut mit einer Gehirnwäsche erklärt werden können, aber die Chips bieten einzelnen Klonen (wie Fives, Rex, Gregor und Wolff) die Möglichkeit, dieser Programmierung und der Ermordung der Jedi zu entgehen....
...demzufolge ist das Element der Programmierung nachwievor enthalten und in Form der Chips ein Plot-Device, das Klonen nachwievor eine Wahl ermöglicht (zumindest jenen die davon wissen), ohne etablierte Charaktere zu Mördern zu machen.
Das ist mMn ein guter Kompromiss und in der GFFA würde ich nicht unbedingt bei Biochips den Schlussstrich in Sachen “Realismus” ziehen... ;)
 
Ansonsten verträgt sich die Trilogie eigentlich noch überraschend gut mit den neuen Episoden.
Nur das Rukh schon in Rebels stirbt. Aber ansonsten stimme ich zu, man könnte die Trilogie mit ein paar Änderungen noch irgendwie in den neuen Kanon quetschen. Auch wenn es nicht zwangsläufig zur neuen Aftermatch Trilogie passt. Aber soviel müsste man gar nicht ändern, ein paar Dinge wann was geschehen ist, und ein paar Details wenn von den Klonkriegen gesprochen wird.
 
... mit diesem Hintergrund würde die bedingungslose Ausführung der Order 66 sämtliche etablierten und entwickelten Charaktere zunichte machen, denn dies würde die Klone zu Komplizen dieser heimtückischen Verschwörung machen.
Genau DAS unterstreicht den diabolischen Genie eines Palpatine, der das alles so meisterhaft eingefädelt hat. Außerdem ist es eine interessante Geste gegenüber den Jedi, die (nach der Ansicht so mancher Jedi, die den Orden bereits deswegen verlassen haben) sich bereits auf extrem unethischen Pfaden begeben hatten, als sie sich anschickten, als militärische Kommandeure einer de facto nur für den Krieg herangezüchteten Sklavenarmee zu verdingen, wo von Anfang an klar war, dass das nicht ohne erhebliche Konsequenzen für sie bleiben sollte. Der ideellen Auslöschung des Ordens folgt die existenzielle. Und dann auch noch durch Verrat ihrer eigenen Leute. Poetisch. Schrecklich. Rache der Sith.

...demzufolge ist das Element der Programmierung nachwievor enthalten und in Form der Chips ein Plot-Device, das Klonen nachwievor eine Wahl ermöglicht (zumindest jenen die davon wissen), ohne etablierte Charaktere zu Mördern zu machen.
Das ist mMn ein guter Kompromiss und in der GFFA würde ich nicht unbedingt bei Biochips den Schlussstrich in Sachen “Realismus” ziehen... ;)

Es bleibt natürlich die Sache, dass, wenn TCW zum LEU-Kanon gezählt wird, dieser Chip-Plotdevice ein Retcon darstellt. Und es ist übrigens nicht von ungefähr, dass ich dieses "Detail" genannt habe. Eigentlich ist es nämlich symbolisch für diese dümmlichen, weil völlig vermeidbaren und unnötigen Retcons, die The Clone Wars im Bezug zum bereits etablierten LEU-Kanon mit sich bringt. (Und es sei nochmal dreimal unterstrichen, dass abseits dieser ärgerlichen Details TCW durchaus seine Momente hat)
Bereits abseits von TCW war es nämlich bereits Teil des LEU-Kanons, dass in Ausnahmefällen Klone, die über genügend Abstraktionsvermögen und eigenständiges Denken verfügen wie zB. Klonkommandos durchaus in der Lage waren aus sich heraus Befehle zu verweigern, wenn sie daran zutiefst zweifelten. Das rettete dem Jedi-Meister Roan Shryne und zwei weiteren Jedis in der Dark Times Geschichte "Aufstieg des Darth Vader" das Leben. Das gab es also bereits durchaus! Zwar war es bisher der einzige Fall von Order 66 Verweigerung, aber ich würde da mit dem Dammbruch-Argument kommen: Wenn es einmal passiert ist, kann es auch ein weiteres Mal woanders geschehen. Irgendwelche Biochips und ihre Entfernung waren also nie zwingend notwendig, um das zu erzählen, was man da bei TCW wollte.
 
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Es bleibt natürlich die Sache, dass, wenn TCW zum LEU-Kanon gezählt wird, dieser Chip-Plotdevice ein Retcon darstellt. Und es ist übrigens nicht von ungefähr, dass ich dieses "Detail" genannt habe. Eigentlich ist es nämlich symbolisch für diese dümmlichen, weil völlig vermeidbaren und unnötigen Retcons, die The Clone Wars im Bezug zum bereits etablierten LEU-Kanon mit sich bringt. (Und es sei nochmal dreimal unterstrichen, dass abseits dieser ärgerlichen Details TCW durchaus seine Momente hat)

Ich glaube du ordnest das falsch ein. TCW ist von GL. Und dem war es völlig wurscht was in Büchern oder Comics erzählt wurde. Dass war schon immer so. Deshalb gab es früher ja auch keinen richtigen Kanon, außer eben das was von GL persönlich kam. Und das war ja auch nicht alles. GL erlaubte ja auch nicht den Tod der großen 3 z.B.. Also konnte keiner eine frei Geschichte mit ihnen erzählen.

TCW war eigentlich kein Retcon. TCW war der erste richtige Kanoninhalt der klonkriege, alles andere war schon immer auf der Kippe, wenn es eben nicht von GL kam. Man könnte auch sagen bei den klonkriegen, wurde einfach schön doppelt abkassiert. Und genau das hat mich dann irgendwann genervt und mich davon abgebracht weiter Sachen vom EU zu konsumieren.
Zum Glück haben wir das hinter uns und es herrscht endlich Ordnung.
 
Ich glaube du ordnest das falsch ein. TCW ist von GL. Und dem war es völlig wurscht was in Büchern oder Comics erzählt wurde. Dass war schon immer so. Deshalb gab es früher ja auch keinen richtigen Kanon, außer eben das was von GL persönlich kam. Und das war ja auch nicht alles. GL erlaubte ja auch nicht den Tod der großen 3 z.B.. Also konnte keiner eine frei Geschichte mit ihnen erzählen.

TCW war eigentlich kein Retcon. TCW war der erste richtige Kanoninhalt der klonkriege, alles andere war schon immer auf der Kippe, wenn es eben nicht von GL kam. Man könnte auch sagen bei den klonkriegen, wurde einfach schön doppelt abkassiert. Und genau das hat mich dann irgendwann genervt und mich davon abgebracht weiter Sachen vom EU zu konsumieren.
Zum Glück haben wir das hinter uns und es herrscht endlich Ordnung.

Warum hat es dich davon abgehalten, EU zu konsumieren? Was hast du dann getan? Die ganze Zeit nur die Episoden rauf und runter geschaut?
Zur Erinnerung: TCW hat sich in das bisherige Klonkriege-Szenario gequetscht nicht umgekehrt. Weswegen, man das "Doppelt abkassiert"-Zeug ja in Bezug auf TCW sagen müsste.
Und dass das EU nie Kanon gewesen sein soll, ist ein beliebter Mythos, der von EU-Hassern immer wieder wiederholt wird, aber dadurch nicht wahrer wird. Lucasfilm selbst hat selbst über die relative Kontinuität der EU-Werke geachtet. Das heutige LEU war vor dem Disney-Deal kanonisch, mit Ausnahme der Tag&Bink-Comedycomics oder diesen "Was wäre wenn?"-Szenario-Comics. Was du wahrscheinlich an dieser Stelle meinst, ist, dass es einen gestuften Kanon gab. Sodass beispielsweise bei etwaigen seltenen Kontinuitätsproblemen, stets Film/Fernsehen vor Buch/Comic kommt. Ein Problem in Punkto TCW, das sich wie von Zauberhand in Luft auflöst, wenn TCW nicht mehr zum LEU gezählt wird, sondern nur zum Disney-Kanon.

Dass endlich Ordnung herrschen würde, glaube ich hart zu bezweifeln. Wir leben gerade in Zeiten, wo Disney nun Retcons von unglaublicher Größe auf das Publikum loslässt und das nin Multimilliondollar-Filmen wie Last Jedi. Retcons, die das Problem von den Klonkrieger-chips wie unwichtige Detailfragen klein wie Briefmarken erscheinen lässt. Zum Beispiel, wenn die bisher etablierten Regeln der Star Wars Weltraumschlachten über den Haufen geworfen werden und ganze Schiffe dank Hyperraumantrieb in die tödlichsten Geschosse aller Zeiten verwandelt werden können. Und das alles, wie mir dünkt, nur der Schauwerte wegen oder noch schlimmer, weil man bei Disney ein vernünftiges Drehbuch ohne Plotholes so groß wie der Outer Rim nicht für primär wichtig hält. Von anderen genialen Tatsachen in diesem "neuen Kanon" Disneys wie die Erklärung für die Mary Sue Fähigkeiten Reys, sie hätte offenbar ihre Fähigkeiten durch ihre Machtbindung "gedownloadet" (wtf! :confuse:) will ich gar nicht anfangen. Das wirkt nicht nach Ordnung. Das wirkt wie Chaos.
 
Warum hat es dich davon abgehalten, EU zu konsumieren? Was hast du dann getan? Die ganze Zeit nur die Episoden rauf und runter geschaut?
Zur Erinnerung: TCW hat sich in das bisherige Klonkriege-Szenario gequetscht nicht umgekehrt. Weswegen, man das "Doppelt abkassiert"-Zeug ja in Bezug auf TCW sagen müsste.
Und dass das EU nie Kanon gewesen sein soll, ist ein beliebter Mythos, der von EU-Hassern immer wieder wiederholt wird, aber dadurch nicht wahrer wird. Lucasfilm selbst hat selbst über die relative Kontinuität der EU-Werke geachtet. Das heutige LEU war vor dem Disney-Deal kanonisch, mit Ausnahme der Tag&Bink-Comedycomics oder diesen "Was wäre wenn?"-Szenario-Comics. Was du wahrscheinlich an dieser Stelle meinst, ist, dass es einen gestuften Kanon gab. Sodass beispielsweise bei etwaigen seltenen Kontinuitätsproblemen, stets Film/Fernsehen vor Buch/Comic kommt. Ein Problem in Punkto TCW, das sich wie von Zauberhand in Luft auflöst, wenn TCW nicht mehr zum LEU gezählt wird, sondern nur zum Disney-Kanon.

Dass endlich Ordnung herrschen würde, glaube ich hart zu bezweifeln. Wir leben gerade in Zeiten, wo Disney nun Retcons von unglaublicher Größe auf das Publikum loslässt und das nin Multimilliondollar-Filmen wie Last Jedi. Retcons, die das Problem von den Klonkrieger-chips wie unwichtige Detailfragen klein wie Briefmarken erscheinen lässt. Zum Beispiel, wenn die bisher etablierten Regeln der Star Wars Weltraumschlachten über den Haufen geworfen werden und ganze Schiffe dank Hyperraumantrieb in die tödlichsten Geschosse aller Zeiten verwandelt werden können. Und das alles, wie mir dünkt, nur der Schauwerte wegen oder noch schlimmer, weil man bei Disney ein vernünftiges Drehbuch ohne Plotholes so groß wie der Outer Rim nicht für primär wichtig hält. Von anderen genialen Tatsachen in diesem "neuen Kanon" Disneys wie die Erklärung für die Mary Sue Fähigkeiten Reys, sie hätte offenbar ihre Fähigkeiten durch ihre Machtbindung "gedownloadet" (wtf! :confuse:) will ich gar nicht anfangen. Das wirkt nicht nach Ordnung. Das wirkt wie Chaos.

Ich schrieb, es hatte mich davon abgebracht weiter das EU zu konsumieren, ich hab ein ganzen Sack voll, alte Comics und Bücher. Ich habe nicht die ganze Zeit nur die Filme konsumiert. Aber selbst wenn es so gewesen wäre, und?

Und TCW hatte sich nicht reingequetscht. GL hat mit TCW den Rest überschrieben, der dann hinterher wieder angepasst werden musste. So lief das auch mit der PT. Das EU musste sich fügen, anderstherum wäre es ja auch irgendwie absurd gewesen.

Und zum beliebten Mythos der EU Hasser. Erstens gehöre ich nicht zu denen und zweitens ist ein Mythos was ganz anderes. Du sagst es doch selbst, Kanonstufen. Was bedeutet das wohl in diesem Kontext? Warum hat man das wohl gemacht? Da ging es natürlich darum, den Fans vorzugaukeln, dass die Geschichten irgendwie ja doch Kanon sind, zwar nicht richtig aber irgendwie doch. Hää wat?

Mir kommt es eher so vor als ob du dir deine eigene Realität zusammenschusterst. Ist mir ja eigentlich wurscht, aber dann Verkauf es nicht als Fakt.

Ich zitiere hier mal kurz eine Stelle aus Jedipedia:

„Andererseits nahm Lucas bei der Entwicklung neuer Filme keine Rücksicht auf bestehende Handlungen, weswegen ältere Geschichten nach Berücksichtigung der neueren Prequel-Trilogie etliche Widersprüche und Unstimmigkeiten aufweisen. Im Jahr 2003 wurde Sue Rostoni dieser Unterscheidung gerecht, indem sie in einer Hierarchie des Star Wars Insiders die Filme an die Spitze des Kanons stellte, gefolgt von dem lizenziertem Begleitmaterial. Leland Chee fasst diesen Gedanken im gleichen Jahr auf und ging in einem Beitrag auf StarWars.com auf die Unterscheidung eines gewissen Lucasfilm-Kanons mit den Geschichten des Erweiterten Universums aus Spielen, Romanen, Comics usw. und auf den Film-Kanon mit den Inhalten aus Lucas' Filmsaga ein. Im Januar 2004 führte Leland Chee dies weiter aus, indem er weitere Unterscheidungen nannte. Demzufolge gibt es verschiedene Kanon-Stufen, die die Prioritäten der verschiedenen Medien im Falle von Widersprüchen regeln, die aber in ihrer Kontinuität ineinander greifen. Ähnlich fassten dies Steve Sansweet, Fan-Beauftragter von Lucasfilm, und der damalige LucasBooks-Redakteur Chris Cerasi in einem Beitrag aus dem Jahr 2001 zusammen. Auf StarWars.com schrieben sie, dass jede Geschichte des Erweiterten Universums von einem Teil des „echten“ Star-Wars-Universums erzähle, es sich aber gleichzeitig um Interpretationen handele, die je nach Medium übertrieben, vereinfacht oder mit gewissen Freiheiten nacherzählt würden. Auch Leland Chee erklärte in einem Interview vom Oktober 2009 die Entstehung von Widersprüchen auf diese Weise.[3] Solche Erklärungen sind natürlich aus dem Blickwinkel eines Insiders zu verstehen, tatsächlich sind Widersprüche auf Fehler, die irgendwann im Entstehungsprozesse eines Produktes aufgetreten sind, zurückzuführen. Sie sind kein Stilmittel, um ein Universum mit geschichtlichen Widersprüchen – wie es sie auch in der Realität gibt – realistischer darstellen zu lassen.

Während sämtliche Star-Wars-Begleitmaterialien von Lucas Licensing auf ihre Einstufung in die offizielle Kontinuität überprüft und genehmigt werden, verläuft der Prozess bei Filmen und der Fernsehserie The Clone Wars anders, denn diese Geschichten werden nicht zur Genehmigung vorgelegt.[3] George Lucas ist bei der Produktion von The Clone Wars als Produzent tätig und erklärte, dass er sich nicht vom Erweiterten Universum einschränken lasse, sofern dies dem Erzählen einer guten Geschichte im Weg stünde. So gibt es in der Serie neben einigen Verweisen zum Erweiterten Universum auch einige Widersprüche und Ungereimtheiten. Aus diesem Grund kam es auch dazu, dass Karen Traviss, Autorin der Republic Commando-Romanreihe, ihre Arbeit niederlegte, sodass das Schicksal der in ihren Romanen auftauchenden Charaktere bis auf weiteres offen bleibt. Traviss hat die Kultur der Mandalorianer maßgeblich mitgestaltet, doch ihre Interpretation blieb in The Clone Wars unberücksichtigt und wurde durch eine andere Darstellung widerlegt.“

Ok?

Nun zum Kanon. Wenn dir irgendwas ( an der ST ) nicht gefällt, ok. Aber deshalb hier von gewaltigen retcons zu erzählen ist einfach nur Quatsch und nichts weiter.
Jetzt gibt es keine Kanonstufen mehr. Alles läuft auf einer Linie und niemand muss Schiss haben, dass einfach mir nichts dir nichts Geschichten überschrieben werden. Und das Label Legends ist auch 10 mal ehrlicher im Gegensatz zu früher.
 
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...hier von gewaltigen retcons zu erzählen ist einfach nur Quatsch und nichts weiter...Alles läuft auf einer Linie und niemand muss Schiss haben, dass einfach mir nichts dir nichts Geschichten überschrieben werden.

Die Fähigkeit, eine vollständige Jediausbildung "aus der Macht zu downloaden", damit der Rey alle Hindernisse aus ihrem Weg räumen kann und eine Schlacht de facto durch ein Schiff mit Hyperraumantrieb zu beenden, sowie das Eintreten/Austreten in den Hyperraum kurz vor einer Planetenoberfläche ist eine sagenhaft gewaltige Überschreibung dessen, was in den bisherigen Star Wars Filmen vor der Disneyübernahme etabliert wurde und stellt demgemäß gewaltige Retcons dar, da sie Teil der offiziellen Disneyfilme und damit Teil des Disneykanons sind.
 
Das LEU hat sich über drei Jahrzehnte lang entwickelt. Ab den 90ern erzeugte es mehrfach Bestseller und wurde ständig neu von einer Vielzahl kreativer Autoren vertieft und geordnet. Bei diesem fast exponentiellem Wachstum, das wohl kurz nach der PT seinen quantitativen, mit der NJO imho seinen qualitativen Höhepunkt erreichte, war es durchgehend trotz der Retcons stimmig.

Das Disney-EU steckt noch in den Kinderschuhen.
 
Obgleich ich vor dem EU-Reboot um 2014 skeptisch war, begrüße ich ihn rückblickend sehr, zumal das Vorhandensein einer Story Group maßgeblich zur Vereinheitlichung des Canons beitragen wird.

Ganz ehrlich. Die Fortführung der Episodenfilme von TFA zu TLJ sowie Lucasfilms Meta-Aussage mit der Verpflichtung von JJA für Episode IX zeigen mir eher, dass unter Disney genauso kurzsichtig gewerkelt wird wie vorher unter George Lucas - sprich: Die Story-Group ist auch in diesem Fall bloß reine Makulatur. Wenn sich später Charakter XYZ als neuer Zuschauerliebling herausstellt oder man der Meinung ist, dass man mit Charakter ABC noch ein paar Dollars mehr verdienen kann, werden auch diese wieder aus dem Hut gezaubert ohne auf irgendeinen Kanon zu achten. Genauso wird man sich auch weiterhin am LEU bedienen, wenn man Bock darauf hat, es ein bisschen abwandeln und dann - insbesondere zur Freude der Hardcore-Fans - als echte. ultrakrass kreative Neuheit verkaufen. Im Hinblick auf die ganzen Mobile Game-Veröffentlichungen ist meiner Meinung nach auch die frühere Grundaussage, alle Veröffentlichungen hätten den selben Stellenwert im neuen Kanon, ziemlich zweifelhaft. Ich schätze, zumindest intern wird man das mehrstufige Modell beibehalten haben (bis irgendein CEO dazwischenfunkt und seinen Willen durchsetzt).

Solange Disney für Star Wars keinen kreativen Mastermind ala Marvels Kevin Feige findet, der die ganze Sache koordinierend in die Hand nimmt, wird man zweifellos auch weiterhin relativ kopflos agieren und uns "Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück"-Charakterentwicklungen (siehe Finn) präsentieren.

Grüße,
Aiden
 
Ganz ehrlich. Die Fortführung der Episodenfilme von TFA zu TLJ sowie Lucasfilms Meta-Aussage mit der Verpflichtung von JJA für Episode IX zeigen mir eher, dass unter Disney genauso kurzsichtig gewerkelt wird wie vorher unter George Lucas - sprich: Die Story-Group ist auch in diesem Fall bloß reine Makulatur. Wenn sich später Charakter XYZ als neuer Zuschauerliebling herausstellt oder man der Meinung ist, dass man mit Charakter ABC noch ein paar Dollars mehr verdienen kann, werden auch diese wieder aus dem Hut gezaubert ohne auf irgendeinen Kanon zu achten. Genauso wird man sich auch weiterhin am LEU bedienen, wenn man Bock darauf hat, es ein bisschen abwandeln und dann - insbesondere zur Freude der Hardcore-Fans - als echte. ultrakrass kreative Neuheit verkaufen. Im Hinblick auf die ganzen Mobile Game-Veröffentlichungen ist meiner Meinung nach auch die frühere Grundaussage, alle Veröffentlichungen hätten den selben Stellenwert im neuen Kanon, ziemlich zweifelhaft. Ich schätze, zumindest intern wird man das mehrstufige Modell beibehalten haben (bis irgendein CEO dazwischenfunkt und seinen Willen durchsetzt).

Solange Disney für Star Wars keinen kreativen Mastermind ala Marvels Kevin Feige findet, der die ganze Sache koordinierend in die Hand nimmt, wird man zweifellos auch weiterhin relativ kopflos agieren und uns "Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück"-Charakterentwicklungen (siehe Finn) präsentieren.

Grüße,
Aiden

Ich habe ja auch nie behauptet, dass man bei Disney einen konkreten Plan oder eine Art Roadmap hat. Stattdessen scheint Lucasfilm sich selbst als von künstlerischen Visionen geprägtes Hipster-Studio präsentieren zu wollen, aber diese Vorgehensweise ist ja voll nach hinten losgegangen! Gerade bei einer mehrteiligen Geschichte (und im Allgemeinen bei einem Cinematic Universe) bedarf es einer einheitlichen Vision für das Gesamtwerk, nur auf dem Weg dorthin bleibt Raum für kreative Freiheiten - siehe Thor: Ragnarok und Avengers: Infinity War.
Ja, Lucasfilm braucht ganz dringend einen Kevin Feige, aber stattdessen schienen Kathleen Kennedy und Bob Iger auf Sympathie mithilfe des zuvor erwähnten “Hipster-Konzepts” zu setzen, in dem die Story Group lediglich einerseits als PR und andererseits als Vereinheitlichung des Kanons diente.
Mein Lob richtet sich dabei an ebendiese Vereinheitlichung und (weitestgehende) Vermeidung von Widersprüchen, nicht aber an Lucasfilms (nicht existenten) Gesamtplan. Im Wesentlichen produziert - wie du sagst - jeder einfach was er will und dies alles wird der Storygroup nur vorgesetzt, damit auf Ungereimtheiten analysiert werden kann. Ein Schritt nach vorne ist es aber trotzdem. Auf der einen Seite wirkt das Canon-EU auf mich als Fan glaubwürdiger und auf der anderen Seite macht Disney als Mutterkonzern mit der Marke Star Wars sicherlich bedeutend mehr Geld, da Comics, Romanen und anderen Medien mehr Glaubwürdigkeit zugesprochen wird.
 
Die Fähigkeit, eine vollständige Jediausbildung "aus der Macht zu downloaden", damit der Rey alle Hindernisse aus ihrem Weg räumen kann und eine Schlacht de facto durch ein Schiff mit Hyperraumantrieb zu beenden, sowie das Eintreten/Austreten in den Hyperraum kurz vor einer Planetenoberfläche ist eine sagenhaft gewaltige Überschreibung dessen, was in den bisherigen Star Wars Filmen vor der Disneyübernahme etabliert wurde und stellt demgemäß gewaltige Retcons dar, da sie Teil der offiziellen Disneyfilme und damit Teil des Disneykanons sind.

Das hat mit retcons immer noch nichts zu tun. Egal wie oft du es wiederholst. Wenn dann meinst du die Konsistenz. Und da sehe ich keine wirklichen Probleme bei deinen zwei aufgeführten Punkten ( kann ich dir auch gerne im Episode VIII Thread erläutern ).
Besonders weil du ja die Legends Abteilung wohl gut kennst, mit Palpatins Klon, Jedi und Sith, die öfter einfach die Seiten wechseln und wirklich teilweise abstrakten und irrsinnigen superwaffen und Jedi Fähigkeiten, frage ich mich einfach ob du hier mit zweierlei Maß misst.
 
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Das hat mit retcons immer noch nichts zu tun. Egal wie oft du es wiederholst. Wenn dann meinst du die Konsistenz. Und da sehe ich keine wirklichen Probleme bei deinen zwei aufgeführten Punkten ( kann ich dir auch gerne im Episode VIII Thread erläutern ).
Besonders weil du ja die Legends Abteilung wohl gut kennst, mit Palpatins Klon, Jedi und Sith du öfter einfach die Seiten wechseln und wirklich teilweise abstrakten und irrsinnigen superwaffen und Jedi Fähigkeiten, frage ich mich einfach ob du hier mit zweierlei Maß misst.

Ich messe mit zweierlei Maß, weil ich dich an die gewaltigen neuen Plotholes und Widersprüche zu den alten Filmen im neuen Disneykanon erinnere, nachdem du gemeint hast, zum Glück hätten wir jetzt die Widersprüche des LEU hinter uns und hätten jetzt Ordnung? :cautious:

Okay, der Begriff Retcon ist, wenn man es genau nimmt, hier tatsächlich von mir unsauber benutzt. Dennoch stellt es doch eine Form des Retcons dar, wenn in die Unfähigkeit direkt von der Oberfläche eines Planeten in den Hyperraum einzutreten/auszutreten vorher nicht möglich war, jetzt aber bei Disney möglich ist, das Vorherige also im neuen Kanon überschrieben wurde, sowie vorher eine Jedi-Ausbidung selbst für den Auserwählten notwendig ist, jetzt aber nicht mehr, vorher Weltraumschlachten wie bekannt verlaufen mussten, jetzt ein mit Hyperraumantrieb ausgestattetes Raumschiff ausreicht, um so gut wie jedes feindliche Ziel mit einem Schlag auszulöschen.

Wie auch immer, ich bin kenn' mich im Disneyfilm-Threadwald leider überhaupt nicht aus. Sicher wurden die aufgeführten Punkte zum Erbrechen diskutiert oder? Hätte jemand Links zu den geeigneten Threads oder Ideen zu guten Suchwörtern, die da helfen würden?
 
Da gäb's so einiges. Ich hoffe die Fans des neuen Kanons fühlen sich jetzt nicht angegriffen, aber ich würde mich freuen, wenn Disney (oder wer auch immer dafür zuständig ist) sich auf wichtigere Projekte konzentrieren würde. z.B hat Darth Vader mittlerweile 5 (oder mehr) eigene Comicreihen, wovon mir nur eine gut gefallen hat, und das ist Darth Vader - Dark Lord of the Sith. Zudem finde ich auch nicht dass Cassian Andor eine eigene Serie braucht. Bin mir nicht sicher ob das offiziell bestätigt wurde, aber Gerüchten zufolge soll es ja bald auch eine Prequel-Serie zu The Mandalorian geben. Auch Star Wars Resistance oder noch schlimmer Star Wars Galaxy of Adventures (bin mir nicht sicher wie diese Serie heißt) hätte nicht sein müssen. Viel mehr interessieren würde mich z.B eine neue Dawn of the Jedi Comicreihe. Ich finde die Tales of the Jedi und die Kotor Reihe könnte, so wie die Darrh Bane Trilogie und die beiden Kotor Spiele könnte man auch einfach so wie sie sind wieder in den Kanon einführen. Eine Serie über die neue Republik, (von mir aus auch animiert) und den neuen Jedi-Orden fände ich auch interessant. Neben dem neuen Roman Meister und Schüler könnte man auch gerne weitere Romane schreiben, welche zu dieser Zeit spielen.

Versteht mich nicht falsch, es gibt auch Elemente aus dem neuen Kanon die mir gefallen, wie zum Beispiel Jedi Fallen Order, die Inquisitoren, Star Wars Rebels, The Mandalorian, Clone Wars Staffel 7, Rogue One und die Darth Vader - Dark Lord of the Sith Comicreihe. Auch die 3 Romane und die Comicreihe zu The High Republic könnten ganz interessant werden. Genau wie die Obi-Wan Serie.

Ich denke wenn Disney einfach mehr Legends Elemente in den Kanon wieder einführt, dann könnte der neue Kanon richtig gut werden.
 
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