Weltraum (Koornacht-Cluster)

[: Weltraum | Koornacht-Cluster | Southern Belt :||: Kampfverband „Imperial Brigant“ | Zentrale Kampfgruppe | ISD II „Overlord“ :||: Deck Drei | Hauptbrücke :||: Toji Murata; im Hintergrund: Captain Akaji, Commander Con und die Brückenbesatzung der Alpha-Schicht :]

Irgendwo im pechschwarzen, luftleeren Nichts zwischen Koornachts dicht aneinander gedrängten Sternen – genauer: nahe dem Kojash-System und dem kaum erforschten Morath-Nebel – lauerte der Kampfverband „Imperial Brigant“. Dessen kleinere Mitglieder hatten sich zu diesem Zeitpunkt zum Großteil um die beiden Sternzerstörer Overlord und Manticore geschart. Bloß ein Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse (Darksword), ein Vindicator-Kreuzer (Takao) und ein Modular Taskforce-Kreuzer (Enigma) hatten sich einige interstellare Klicks in Richtung New Brigia abgesetzt, um in nächster Zeit – gemäß ihrer neusten Weisungen – aufzubrechen. Da die letzten kleinen Frachter, die zum Versorgen der einzelnen Verbandsmitglieder in solchen Ruhepausen zwischen den Schiffen hin und her tingelten, schon vor gut einer Stunde deren Hangars verlassen hatten, schienen sie noch auf etwas anderes oder jemanden anderes zu warten. Und etwa in der Stunde vorm Frühstück – also gut sieben Uhr Coruscanter Standardzeit – verließen ein bulliges TIE-Shuttle und ein schwarz lackierter DX-Neun Sturmtruppentransporter nacheinander den Haupthangar des Imperial-II-Sternzerstörers, orientierten sich kurz im Nichts und steuerten dann direkt die kleine, abgelegene Gruppe an.

Mit einer vollen Tasse dampfenden Caf in der Rechten stand der kriegsversehrte Commodore vorm großen Panoramafenster der Hauptbrücke seines Flaggschiffs, hing den eigenen Gedanken nach und beobachtete das sich entfernende TIE-Shuttle sowie den Sturmtruppentransporter. Dachte er an die anstehende Mission, die Lieutenant Commander Raina Antilles und Field Commander Cihd Lusken in den letzten beiden Tagen ausgetüftelt hatten, beehrte ihn jedes Mal ein ziemlich flaues Gefühl in der Magengegend. Immerhin hatten sich seine Stabsnachrichtenoffizierin und der Kommandant der Storm Commandos vorgenommen einen ranghohen Yevethaner – Primus oder nur knapp darunter – auf einer besetzten Welt ausfindig zu machen, in einer „Nacht und Nebel“-Aktion rasch gefangen zu nehmen und anschließend an Bord der Enigma zu verhören. Sollte das Vorhaben gelingen, würde „Imperial Brigant“ mit einem Mal einen immensen Sprung nach vorne machen. Sollte das Vorhaben jedoch scheitern, würde die ganze Operation schlagartig ins Fadenkreuz der Feinde geraten. Bevor er an dem heißen, belebenden Getränk mit der bitteren Note nippte, verzog sich unwillkürlich seine gesunde Gesichtshälfte zu einer säuerlichen Miene.

Lieutenant Cassier Mortimer, sein Stabsoperationsoffizier, trat räuspernd an ihn heran:
„Sir, Mister Monchar lässt im Namen der Kommunikation erfragen, wann er den Befehl zum 'Auslaufen' an den restlichen Verband ausgeben lassen soll.“

Einen Moment lang ließ sich Toji die Frage durch den Kopf gehen. Die Eingreifgruppe, die in den nächsten Tag auf die „Jagd“ gehen würde, hatte man innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden bevorzugt behandelt. Dementsprechend waren andere Verbandsmitglieder in dieser Zeit doch etwas zu kurz gekommen, was die generelle Materialversorgung anging. Somit musste ihnen der versehrte Commenorer eine angemessene Gelegenheit zum Erledigen solcher Dinge zugestehen. Während er in Gedanken die mögliche Dauer abklopfte, die man als Verbandskommandeur wohl oder übel für solche Vorgänge einzuräumen hatte, ruhte sein Blick derweil weiter auf dem sich entfernenden TIE-Shuttle. Zu diesem Zeitpunkt war es mit dem bloßen Auge aber kaum noch auszumachen. Nachdem er sich mit seiner linken Hand grübelnd über das zum Teil entstellte Kinn gestrichen hatte, nippte er abermals an seiner Tasse Caf. Das Getränk hatte sich inzwischen ein klein wenig gegenüber zuvor abgekühlt – und so allem Anschein nach noch mehr Bitterstoffe freigesetzt.

„In gut einer halben Stunde wird auf den Schiffen zum 'Backen und Banken' gepfiffen, Lieutenant“, merkte Toji nach einem flüchtigen Blick aufs Chrono. Er wandte sich nun dem jüngeren Offizier zu. „Und danach dürfte auf den jeweiligen Schiffen wohl die Beta-Schicht zum Dienst antreten. Mister Monchar soll dem Verband demzufolge ab acht Uhr ein Zeitfenster von etwa vier Standardstunden lassen. Ich schätze, 'Ad Astra' läuft uns in dieser Zeit nicht davon...“

Im Zuge dieser letzten Aussage ließ sich der Commodore kurz zu einem Schmunzeln hinreißen. Er hatte sich im Laufe der letzten Tage mit der Entscheidung, dieser Station als zukünftigen Stützpunkt den Vorzug zu geben, mehr und mehr „angefreundet“. Zwar hatten vor allem die ihm unterstellten Hitzköpfe noch immer ein Problem mit der getroffenen Wahl – und hinter den Kulissen rottete man sich sicherlich schon längst gegen ihn zusammen –, aber noch hatte er die Befehlsgewalt inne und mit Serenety, Matachi, du Telac, Yavok, Grainer, Klark und Sylm ausreichend Unterstützer an seiner Seite. Da „Imperial Brigant“ jedoch in der Tat sein erstes großes Kommando war, tat er sich mit den Machtspielchen, die offensichtlich in den Kreisen der Flaggoffiziere üblich zu sein schienen, noch ziemlich schwer. Womöglich hatten Iving Stoner und Vryim Lyscol aus diesem Grund einen Vorteil, den er noch nicht bemerkt hatte.

Mit einem knappen Nicken reagierte der Stabsoperationsoffizier auf seine Weisung, schlug lautstark die Hacken zusammen und entfernte sich dann in Richtung einer Konsole, um die Flaggbrücke über den gegebenen Befehl zu informieren. Toji, der wiederholt an seiner Tasse Caf nippte, sah ihm kurz nach und ließ seinen Blick dann auf seine Flaggkapitänin fallen. Schon während ihrer Dienstzeit an Bord der Musashi und der Pandora hatte sich Serenety stets als echte Workaholic zu erkennen gegeben, indem sie in ihrer Freiwache – soweit es Dienstplan und Leitende Mediziner zuließen – als zusätzliche Seelsorgerin tätig war. Schlaf schien ihr ein Fremdwort zu sein. Und so ging sie nun mit ihrem blauhäutigen Ersten von Konsole zu Konsole, sprach mit der Brückenbesatzung und erteilte vereinzelt spezielle Anweisungen. Leider drangen ihre genauen Worte aber nicht an seine Ohren. Er hörte bloß das allgemeine Hintergrundgemurmel der beiden Brückengräben. Humpelnd ging er über den metallischen Mittelsteg bis auf die Höhe der zierlichen Captain.


„Captain, falls Sie keine anderen Pläne fürs Frühstück haben, lade ich Sie nachher herzlich zu mir in den Salon ein“, sagte Toji mit seiner leicht krächzenden Stimme. „Ich denke, bevor es nach 'Ad Astra' geht, können wir uns ruhig noch über die eine oder andere Idee unterhalten...“

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Serenety Akaji, derzeitige Flaggkapitän der ‚Overlord‘ stand auf der Brücke ihres Schiffes und ging die einzelnen Stationen mit ihrem ersten Offizier, Ashoc’on’nerod – einem Chiss – ab. Dabei sprach sie mit ihrem XO und gab ihren Leuten einzelne Anweisungen. Innterlich war sie froh, sich dafür entschieden zu haben ihre Brückenbesatzung inklusive Mechaniker und Ärzte mit auf die ‚Overlord‘ genommen zu haben. Besonders, da Iving Stoner langsam zu einer Bedrohung wurde und Unterstützung von Vryim Lyscol erhielt. Der junge Frau war nicht entgangen, dass beide Männer ein erhebliches Problem damit hatten, dass eine Frau die Befehlsgewalt über ein Schiff wie die ‚Overlord‘ innehatte.


Nach dem Briefing hatte Serenety ein Gespräch mit ihrem XO geführt – nicht zuletzt um einiges zu klären – so aber auch um über das Problem Stoner zu sprachen und darüber, dass Serenety sich bisher zurückhielt. Auch wenn sie Tojis Worte – die mehr eine gewisse Warnung gewesen waren – im Hinterkopf behielt, war es doch so, dass sie ein gewisses Ziel verfolgte. Die Machtspielchen in die Stoner verwickelt war und die er versuchte einzusetzen um sowohl ihr als auch Toji zu schaden, waren nicht unbemerkt geblieben. Sowohl Ashoc’on’nerod als auch Serenety selbst hatten diese Beobachtungen bereits gemacht. In den Augen der jungen Captain gehörte Stoner zu der Sorte die nicht nur wussten was sie wollten – sondern deren Ansichten so „verschroben“, dass sie nicht mehr zeitgemäß waren. Arroganz, der Glaube an Chauvinismus gepaart mit dem Ziel Macht an sich zu reisen, bedeutete eine gefährlich Mischung, die höchst explosiv sein konnte. Con vertrat die Ansicht Stoner schnellstmöglich Mundtot zu machen und dafür Sorge zu tragen, dass seine Machtspielchen ihn selbst das Genick kosteten. Der Chiss war in diesem Punkt Radikal und auch wenn Serenety diese Ansicht gut verstand, vertrat sie doch einen anderen.


Sicher, entweder sie spielte die kleine, sanfte naive Captain, bei der Stoner auch weiterhin der Ansicht sein konnte, seine Ziele in greifbarer Nähe zu wissen um letztlich gegen eine Mauer zu rennen von der er zuvor nichts mitbekommen hatte. Oder und dies wäre eine weiter Form des Vorgehens sie machte ihm deutlich mit wem er es zu tun hatte. Was wiederum dazu führen konnte, dass er umso schneller versuchen würde sie loszuwerden und damit auch Toji. Letztlich war ihr Vorgehen etwas, was auf ihren Vorgesetzten zurückfiel. Demnach befand sie sich in einer Heiklen Mission. Klar war, dass Stoner die Gewalt über die ‚Overlord‘ zurückwollte. Diese hatte man ihm genommen und aus der Sicht jenes Mannes war dies eine Verletzung seiner Ehre gewesen. Insbesondere weil die jetzige Kommandantin eine Frau war. Innerlich seufzte Serenety. Wieder einmal wurde ihr vor Augen geführt, dass Respekt vor solchen Männern etwas war, was sie nicht einfach so geben konnte. Respekt musste verdient werden! Stoner würde diesen Respekt nicht erhalten – auch wenn ihr klar war, dass er im Rang über ihr stand – würde sie ihm nicht mehr zollen als was man verlangte.


Tatsache war jedoch, dass sie sich über ihre eigene Führung klar werden musste. Oder besser gesagt sich entscheiden musste wie sie mit Stoner umgehen sollte. Im Grunde hatte sie es satt die naive zu spielen. Praktisch war, dass Stoner sie für solches hielt. Ihn vorerst in diesem Glauben zu lassen, würde ihn höchst wahrscheinlich mutiger machen und früher oder später einen Fehler seinerseits hervorrufen. Warum ihn also nicht in sein eigenes Verderben laufen lassen!? Ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen würde ihm eine Lehre sein. Psychologisch gesehen schadete ihm dies mehr als alles andere. Wie erniedrigend musste es für einen Iving Stoner sein sich selbst ein Bein zu stellen – in der Gewissheit letztlich, dass es eine Frau war die ihn zu Fall gebracht hatte.


Was Serenety jedoch weit mehr Sorgen bereitete waren die möglichen Konsequenzen die Toji erleiden konnte. Es war sein erstes großes Kommando und er fühlte sich durch seinen Unfall ohnehin schon an den Rand geschoben. Sie wollte nicht, dass er das Gefühl erhielt gescheitert zu sein. Sein Selbstvertrauen war nicht nur angenagt, sondern erschüttert worden. Lange Zeit hatte sie ihn einfach Verachtet, besonders für das was er gestanden hatte. Arrogant, selbstverliebt, ein Frauenheld und der Ansicht etwas Besseres zu sein. So war es bei ihr angekommen. Ein klassisches Bild eines Mannes, der sich der Marine verpflichtet hatte. Doch im Laufe ihrer Dienstzeit hatte sie hinter die Fassade blicken können und sie waren zusammengewachsen. Der eine konnte sich auf den anderen verlassen und sie verstanden sich ohne Worte. Aus einer anfänglichen Feindschaft war Freundschaft geworden und zuletzt eine Partnerschaft, die sich in Liebe wandelte. Vielleicht war dies der Grund warum Serenety in Punkte Sorge sensibler reagierte. Zumindest bei Toji. Doch auf der anderen Seite war sie Counselor und es hörte zu ihrem Wesen.


Serenety nickte Con zu und beendete dann ihren Rundgang auf der Brücke. Toji kam ihr über den Mittelsteg entgegen und Serenety salutierte kurz und zackig. Er lud sie zum Frühstück in seinen Salon ein wo sie noch ein wenig über die ein oder andere Idee sprechen konnten, ehe sie ‚Ad Astra‘ erreichten. Sie nickte kurz.


„Sehr gerne Commodore“, gab Serenety zurück und deutet ein leichtes, fast unmerkliches Lächeln an. „Ich denke über das ein oder andere zu sprechen ist eine sehr gute Idee…“

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Dass vor gut zwei Standardtagen im Salon der Overlord mehr als fünfzehn uniformierte Personen an einer äußerst langen Tafel – inklusive sämtlichen traditionellen Vorzügen der Imperialen Flotte – bewirtet worden waren, merkte man dem Raum in diesem Moment nicht an, da er zum einen durch mehrere Trennwände vorsorglich verkleinert worden war und man zum anderen auch den Tisch um gut zwei Drittel gekürzt hatte. Beide Maßnahmen hatte der persönliche Steward des Kommandeurs des irregulären Kampfverbandes „Imperial Brigant“, Petty Officer Vasto Olan Binett, letztendlich durch Besatzungsmitglieder des Sternzerstörers der Imperial-II-Klasse vornehmen lassen, weil der Commodore an diesem Morgen gedachte allein mit seiner Flaggkapitänin zu frühstücken. Demnach brauchte es in diesem Augenblick nicht mehr Platz.

Obwohl bei diesem Frühstück nur zwei Personen anwesend waren und Nahrungsmittel auf einer so langfristigen Operation eigentlich zu jeder Zeit als Mangelware galten, hatte der Steward trotz allem ordentlich auftischen lassen. Beide Offiziere konnten in diesem Moment tatsächlich aus einer Fülle an Brotaufstrichen und Marmeladen – von herzhaft bis zuckersüß – wählen. Des Weiteren hatte man in einer gläsernen Karaffe den goldgelben Saft frisch gepresster Fresia-Orangen bereitgestellt. Und natürlich durften bei diesem opulenten Aufgebot auch eine beachtliche Auswahl exotischer Früchte unterschiedlichster Größe und Form, schmackhafte Brötchen beziehungsweise cygnische Crossaints sowie das obligatorische Frühstücksei nicht fehlen. Derweil der Steward gerade in der Pantry stand, um zusätzlich frische Pancakes zu zubereiten, saßen Commodore Toji Murata und Captain Serenety Akaji frühstückend an dem verkleinerten Tisch.


„Du hattest vorhin auf der Brücke erwähnt, dass du mit mir über die eine oder andere Sache gerne sprechen möchtest“, beendete der versehrte Commenorer nach den ersten Happen sein Schweigen und ließ seinen Blick zu ihr wandern. Mit einer gewissen Ruhe forderte er sie auf: „Nun hast du deine Gelegenheit, Serenety.“

Um ihr nicht den Appetit an dem reichhaltigen Frühstück mit seinem unschönen Erscheinungsbild zu verderben, hatte sich Toji so an den Tisch gesetzt, dass sie nur seine gesunde, linke Körperhälfte im Blick hatte. Beiläufig spießte er mit einer silbernen Gabel eine pinkfarbene Traube auf, führte sie zum Mund und ließ sie sich dann sogleich genüsslich schmecken. Die Süße, die in dieser winzigen Frucht steckte, überraschte ihn. In diesem Moment ließ er sich sogar unwillkürlich zu einem äußerst zufriedenen „Mmmmh“ – mit geschlossenen Augen – hinreißen als sich das Aroma in seiner ganzen Mundhöhle ausgebreitet hatte. Nachdem der süße Geschmack wieder nachgelassen und er sich ein Schlückchen commenorischen Tee genehmigt hatte, führte er seine Gabel abermals zur Obstschale und pickte sich zielstrebig noch eine Traube heraus.

„Möglicherweise sollte ich anfangen“, griff er nach einer Weile das Gespräch wieder auf. Aufgrund seiner ungünstigen Sitzposition konnte er Serenety bloß aus dem Augenwinkel heraus beobachten. Bedächtig klang seine kratzige Stimme als er sagte: „Mir ist aufgefallen, dass du dich in den letzten Tagen und Wochen stark zurückgehalten hast. Du hast dich meistens auf das Führen der 'Overlord' konzentriert und all jene Dinge ausgeblendet, die nicht zu dieser Aufgabe gehören.“ Er musterte sie weiterhin. „So jedenfalls mein Eindruck.“

Genau in diesem Augenblick trat auf einmal Binett aus der Pantry in den verkleinerten Salon. In der einen Hand hatte er einen Stapel köstlich duftender, frischer Pancakes und in der anderen eine volle Flasche bernsteinfarbenen Wroshyrsirup. Mit einem Lächeln auf den Lippen stellte der Steward den Teller mit den hauchdünnen Eierspeisen zwischen den beiden Anwesenden auf den Tisch, servierte ihnen dann jeweils ein Stück und benetzte es abschließend – sozusagen als „Krönung“ – mit einem Klecks Sirup sowie einer leichten Schicht Puderzucker. Kurz ließ der Bedienstete des Commodore den Blick erwartungsvoll zwischen den beiden Offizieren hin und her wandern, wartete den ersten Bissen ab und als beide anschließend den Eindruck erweckten, dass ihnen die servierten Speisen zu schmecken schien, machte er eine leichte Verbeugung, wünschte „Guten Appetit“ und zog sich dann zügig in die Pantry zurück.

„Obwohl ich als Captain mit der 'Pandora' bloß einen Victory-II kommandiert habe und als Mann generell nicht den Vorurteilen ausgesetzt bin, denen du Tag für Tag die Stirn bieten musst, denke ich doch, dass ich im Grunde verstehen kann wie du dich in deiner jetzigen Situation fühlst“, fuhr der Commenorer in seinem bedächtigen Tonfall fort als sie wieder nur zu zweit waren. Dabei ließ er die Gedanken kurz in die Vergangenheit schweifen. „Vielleicht erinnerst du dich noch an Byss. Damals hatten wir Vilmer Leander als Kampfgruppenkommandanten an Bord der 'Pandora'. Demnach war ich dessen Flaggkapitän.“ Er schmunzelte flüchtig. „Bitte lass mich aus dieser Zeit meine Erfahrungen mit dir teilen. Und zwar habe ich eine wichtige Sache beim Bekleiden dieser Position gelernt: Du darfst nicht schweigen.“

Er sah de Bastionerin eindringlich an als er seine letzten Worte sprach. Denn im Gegensatz zu allen anderen Kommandanten, die Teil eines größeren Kampfverbandes waren, genoss der Flaggkapitän – sozusagen als primus inter pares – eine herausragende Stellung. Immerhin befehligte diese Person nicht nur das jeweilige Flaggschiff, sondern hielt sich darüber hinaus auch unwillkürlich ständig im Dunstkreis des Kommandeurs auf. Demzufolge konnte man sich mit der Zeit einen viel genaueren Eindruck über den Vorgesetzten machen, seine Beweggründe verstehen und seine Haltung zu allen möglichen Dingen in Erfahrung bringen. In so mancher Schlacht, in der frühzeitig der Kommandeur gefallen war und die Befehlskette nicht sofort gegriffen hatte, war es dem Flaggkapitän zu gefallen, die nächsten Weisungen an den Verband zu erteilen. Über die Jahrhunderte und Jahrtausende hatten solche Situationen diese Position mit allerhand Prestige innerhalb der Flotte versehen – man musste es nur zu nutzen wissen.

„Selbstverständlich kann ich dich nicht dazu zwingen, dass du deine Meinung zu allen Dingen kund tust“, sprach Toji nach einem kleinen Bissen von dem überaus köstlichen Pancake weiter. „Und mit Sicherheit ist es in manchen Fällen auch besser, wenn man nicht sofort den Mund aufmacht und das Erstbeste sagt, sondern erst einmal seine Gedanken für eine fundierte Antwort sammelt.“ Er ließ den Blick kurz durch den Salon schweifen. Dann richtete er ihn wieder auf sie. „Doch wenn du das Kommando über dieses Schlachtschiff behalten und mir weiterhin zur Seite stehen möchtest, musst du zwangsläufig über deinen Schatten springen. Du bist der Orientierungspunkt für die anderen Kommandanten! Du musst ihnen mit gutem Beispiel voran gehen, wenn du diesen Posten behalten möchtest...“

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Da Toji sie zum Frühstück einlud und Serenety einen gewissen Hunger verspürte, hatte sie es sich am Tisch im Salon des Kommandeurs bequem gemacht. Vor ihr befanden sich eine Reihe unterschiedlicher Speisen, welche Petty Officer Binett vorbereitet hatte. Es schien so, als ob er sich mehr als nur ins Zeug gelegt hatte um den beiden Anwesenden ein opulentes Frühstück zu kredenzen. Serenety erblickte die verschiedensten Brotaufstriche – ob nun süß oder salzig – sowie Brot, Brötchen, Croissants als auch Obst und Frühstückseier. Damit hatte die junge Captain nicht wirklich gerechnet zumal sie derzeit innerhalb einer langfristigen Operation tätig waren und ein solcher Luxus im Grunde genommen schon frevelhaft war. Tojis Stewart, der sich gerade in er Pantry befand, bereitete zudem noch Pancakes vor und deren Duft führte dazu, dass Serenety das Wasser im Mund zusammenlief.


Serenety saß ihrem Vorgesetzten gegenüber, welcher in diesem Augenblick das Wort ergriff und darauf zu sprechen kam, dass sie vorhin auf der Brücke darum gebeten hatte über das ein oder andere mit ihm sprechen zu können. Dies war in der Tat so. Da sie zu den Personen gehörte, die sich vielerlei Gedanken machte, war es nur natürlich irgendwann das ein oder andere anzusprechen und da zwischen Toji und ihr eine tiefe Bindung bestand – ob nun in ihrer Arbeit oder auch privat – war es wichtig sich auszutauschen. Toji nahm einen Happen und ließ seinen Blick aufmerksam zu seinem Gegenüber wandern.


Serenety ordnete in ihrem Inneren die Gedanken, die in diesem Augenblick in mehrere Richtungen liefen. Nicht zuletzt ihr Gespräch mit ihrem XO kamen ihr dabei erneut in den Sinn. So auch Dinge, mit denen sie nicht zufrieden war. Angefangen von einer gewissen Antillas, über weitere Personen bis hin zu dem unguten Gefühl in eine Grube voller giftiger Schlangen gefallen zu sein, die ihr Leben zusätzlich erschwerten oder gar zur Hölle machen wollten. Auch wenn sie auf der einen Seite eine Marineoffizierin war, so war sie dennoch auch Psychologin und sie selbst an Individuum frei von jeglichen Titeln oder ähnlichem. Oft genug war es nicht einfach all diese Varianten von sich selbst zu beachten und einfließen zu lassen. Innerlich seufzend stellt sie fest, dass sie zu lange gewartet und Toji nun den Anfang machte. Also hörte sie ihm aufmerksam zu.


Toji hatte nicht ganz unrecht damit, dass es in den letzten Tagen und Wochen sich auf die Führung der ‚Overlord‘ konzentriert hatte. Völlig falsch war diese Annahme nicht. Dennoch hatte sie alles andere nicht ausgeblendet. Dies mochte dem Anschein nach so gewesen sein. Was auf diesem Schiff vor sich ging war jedoch aufgefallen und sie Serenety machte sich ihre Gedanken darüber. Vorerst hatte sie den Entschluss gefasst sich zurück zu halten, nicht zuletzt um sich ein klares Bild darüber zu machen was einzelne – insbesondere gewisse Personen wie Stoner – für Wege suchten. Sie erinnerte sich an Cons Worte nur zu gut, als sie über diese Entwicklungen sprachen.


Als Binett an ihren Tisch herantrat um die Panecakes zu servieren, waren es noch immer die Gedanken der junge Captain, die sie beschäftigten. Ihre Aufmerksamkeit war bei Toji, als sein Stewart ihnen guten Appetit wünschte und verschwand. Zwar mochte Toji nur einen Victory-II kommandiert haben und ein Mann sein, der keinerlei Probleme mit dem Chauvinistischen verhalten anderer Herren hatte, schien Serenety dennoch zu verstehen oder viel mehr die Situation in der sie sich befand. Es waren Mut machende Worte seinerseits. Serenety störte sich nicht wirklich daran sich durchbeißen zu müssen. Die Stirn zu bieten war sie gewöhnt und war damit bisher stets klar gekommen. Sich gegen aufgeblassene Individuen zu währen die Ansichten vertraten die nicht mehr Zeitgemäß waren – nun, dies war wirklich nichts Neues für sie.


Aufmerksam lauschte sie weiterhin Tojis Worten, der ihr zu verstehen geben wollte, dass sie es sich in ihrer Position nicht leisten konnte zu schweigen. In diesem Punkt konnte er durchaus Recht haben. Allerdings war ihr Schweigen nur oberflächlicher Natur, zumal sie die Hintergründe erst einmal aufdecken wollte, ehe sie ihr Schweigen brach. Dies mochte seltsam anmuten, doch im Falle Stoner gab es einige Punkte zu beachten.


„Ich schätze deine offenen Worte sehr und ich verstehe was du mir damit sagen möchtest. Du hast Recht, es scheint so als ob ich mich zurückhalte und diese Zurückhaltung führt dazu dass einige andere eine Angriffsfläche erhalten. Ich weiß was auf diesem Schiff vorgeht und beobachte dies mit Argwohn“, gab Serenety zu verstehen.


„Mir ist ebenso bewusst, dass alles was ich tue, äußere oder wie ich handle auf dich zurückfallen wird. Eines jedoch sollten wir beide nicht vergessen“, begann Serenety und nippte an ihrem Tee, ehe sie fortfuhr.


„Wir beide befinden uns in einer Situation die alles andere nur nicht einfach ist. Durch deine Entscheidung mich zur Falggkapitän dieses Schiffes zu machen, hast du Stoner in eine Position versetzt die ihm nicht gefällt. Für ihn stellt dies eine Beleidigung dar. Nicht zuletzt weil ich eine Frau bin. Wäre ich ein Mann, so wäre sein Verhalten ein anderes und somit spreche ich einen Punkt an, der mich durchaus beschäftigt.“


Eine kurze Pause folgte.


„Stoner wird meiner Ansicht nach alles tun um Unmut zu sähen in der Hoffnung dir zu schaden, was ihm gelingen könnte. Er ist mit diesem Unterfangen nicht allein, da es einzelne gibt die sich auf seine Seite stellten. Du hast ihm genommen was ihm wichtig ist, nämlich die Führung seines Schiffes. Vielleicht hätte ich in manchen Momenten nicht schweigen sollen, dennoch habe ich dies bewusst getan. Nicht zuletzt um mir ein Bild darüber zu machen wie weit er gehen könnte oder vielleicht würde. Ich verstehe deine Besorgnis und ebenso das du der Ansicht bist ich müsse über meinen Schatten springen. Was Stoner angeht, sollte uns beiden klar sein, dass er alles unternehmen wird um sein Schiff und die Führung zurück zu erhalten.


Ich hatte meine Gründe warum ich meine Offiziere mit hierhergenommen habe. Stoner im Glauben zu lassen, dass seine Ansichten richtig sind und eine Frau als Führung unfähig ist mag auf der einen Seite merkwürdig erscheinen, auf der anderen jedoch zeigt es auf was er für eine Persönlichkeit ist und wo seine Schwächen liegen.“



Wieder folgte eine kurze Pause, in der Serenety erneut einen Schluck ihres Tees genoss.


„Entweder ich gebe Stoner weiterhin diese Bild, was ihn mutiger machen wird und womöglich leichtsinnig oder aber ich trete in den Fokus um klar zu machen, dass er sich nur innerhalb gewisser Schranken bewegen kann. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Ja, ich gebe dir Recht wenn du sagst, dass ich der Orientierungspunkt der anderen Kommandanten bin und mit führendem Beispiel vorangehen muss. Ich hatte ein ähnliches Gespräch mit meinem ersten Offizier, deren Ansichten ein gutes Stück radikaler sind was Stoner angeht und dessen Sichtweisen ich gut verstehen kann“, erklärte Serenety und Blickte Toji weiterhin an.


„Zwischen den Stühlen zu sitzen ist nichts was mir fremd ist und ich bin mir ebenso dessen bewusst, dass ich, aber auch du nun noch mehr unter Beobachtung stehen als sonst. Nicht zuletzt durch unsere netten Gäste. Was auch immer sich dabei gedacht wurde. Ich habe nicht vor Stoner das Feld zu überlassen, aber er unterschätzt mich und in diesem Glauben habe ich ihn bislang bewusst lassen wollen“, gab sie zu und blies es erst einmal bei diesen Worten um in Erfahrung zu bringen wie Toji darüber dachte und was vielleicht seine Vorgehensweise wäre.

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Mehrere Millionen Kilometer trennten die kleine Kreuzergruppe, bestehend aus drei Kriegsschiffen (Darksword, Takao und Enigma), und den restlichen vom grauen Imperial-II-Sternzerstörer Overlord geführten Kampfverband „Imperial Brigant“. Auf eine so große Entfernung konnte man mit bloßem Auge natürlich die jeweils anderen nicht sehen. Doch zum Glück gab es für solche Fälle die aktiven und passiven Schiffssensoren. Mühelos spüren sie im schwarzen, luftleeren Nichts die „Fremdkörper“ auf, die laut der Freund-Feind-Erkennung Verbündete, und verorteten – nach einer kurzen Bearbeitung durch die Diensthabenden an der Navigationsstation – deren Position auf einer imaginären, dreidimensionalen Karte. Dementsprechend waren es am Ende auch die schiffseigenen Sensoren beim Kampfverband „Imperial Brigant“, die das synchrone Erwachen der Triebwerke bei der Kreuzergruppe bemerkten. Geführt vom Enforcer-Jagdkreuzer Darksword begaben sich die drei imperialen Kriegsschiffe auf einen bestimmte Außenkurs und beschleunigten dann zunehmend in Richtung New Brigia-System.

Im verkleinerten Salon der Overlord, der zur sehr geräumigen Kajüte des Kommandeurs gehörte, bekam man von diesem bloß mehrere interstellare Klicks entfernten Vorgang nichts mit, obwohl die Heckgalerie natürlich jederzeit einen Blick nach Draußen ermöglichte und sich die Kreuzergruppe zuletzt achtern des Imperial-II-Sternzerstörers befunden hatte. Die beiden frühstückenden Offiziere, Toji und Serenety, hatten in diesem Moment ihre Gedanken woanders. Ihr Gespräch drehte sich um die gegenwärtige Position der jungen Bastionerin als Flaggkapitänin, ihre persönlichen Ansprüche, ihre derzeitigen Probleme und ihre möglichen Neider wie Line Captain Iving Stoner oder Captain Vyrim Lyscol. Der versehrte Commenorer hatte dieses Vier-Augen-Gespräch mit ihr gesucht. Doch ihm ging es ihm dabei nur vordergründig um den Schutz seiner Geliebten sowie ihrer Zukunft. Tief in seinem Inneren wollte er auch die eigene Karriere, das eigene Vermächtnis, bewahren.

Derweil er am Orangensaft nippte, der in seiner Mundhöhle leicht brannte, hörte er ihr aufmerksam zu. Serenety hatte wie immer eine etwas andere Sicht auf die Dinge als er. In der Vergangenheit, als sie noch sein Erster Offizier an Bord der Musashi oder der Pandora war, hatte der versehrte Commenorer schon allein aus diesem Grund oft auf ihre Meinung gezählt. Dementsprechend war er nun auf jene Gedanken gespannt, die sie ihm gegenüber – selbstverständlich gewohnt lang und breit – ausführen würde. Interessiert lehnte sich Toji ein Stück weit nach vorn. Dabei gab sein Bezug aus einfachem, strapaziertem Synthleder ein leises Knarzen von sich. Beiläufig pikste er mit der Gabel einen in zuckersüßen Wroshyrsirup getränkten Pancake-Fetzen auf, führte sie zum Mund und kaute genüsslich darauf herum.

Natürlich nahm Serenety ihm gegenüber kein Blatt vor dem Mund. Die sie umtreibenden Gedanken in klare Worte gefasste, mutmaßte sie nach ein paar zustimmenden Sätzen:
Stoner wird meiner Ansicht nach alles tun um Unmut zu sähen, in der Hoffnung dir zu schaden. Was ihm gelingen könnte.“ Noch während sie diese Vermutung äußerte, verzog sie säuerlich das Gesicht. „Er ist mit diesem Unterfangen nicht allein, da es einzelne gibt, die sich auf seine Seite stellten. Du hast ihm genommen was ihm wichtig ist: Nämlich die Führung seines Schiffes.“ Die Bastionerin hielt kurz inne; reflektierte ihre Gedanken. Dann fuhr sie fort: „Vielleicht hätte ich in manchen Momenten nicht schweigen sollen. Dennoch habe ich dies bewusst getan. Nicht zuletzt um mir ein Bild darüber zu machen wie weit er gehen könnte oder vielleicht würde. Ich verstehe deine Besorgnis und ebenso das du der Ansicht bist, ich müsse über meinen Schatten springen. Was Stoner angeht, sollte uns beiden klar sein, dass er alles unternehmen wird, um sein Schiff und die Führung zurück zu erhalten.“

„Ich glaube, die Führung der 'Overlord' möchte er nicht direkt wieder zurück“, entgegnete Toji und pikste beiläufig mit der silbernen Gabel noch einen Pancake-Fetzen von seinem Teller auf. Stoner bekleidet den Rang Line Captain schon eine ganze Weile – genauer: Seit Phollows grandiosen Sieg bei Corellia. Dementsprechend dürstet er schon länger nach einer Beförderung. Und mit Sicherheit hat er mit dieser gerechnet als man ihm den Marschbefehl erteilt hatte.“ Während er kaute, warf der Commenorer der Bastionerin einen verschwörerischen Blick zu. „Ich gehe deshalb davon aus, dass Stoner gerne Flaggkommandeur wäre und am liebsten Lyscol als seinen Flaggkapitän hätte. Darum sitzen wir wohl zweifellos im selben Boot, Serenety.“

Bei diesen Worten lächelte er matt in ihre Richtung. Eigentlich hätte er sich bei dieser Operation auf seinem bisherigen Kommando, dem Imperial-Sternzerstörer Abyss, befinden sollen. Jedoch hatte die Schwarze Flotte sowie deren iridorianischen Verbündeten beim Angriff auf Fresia ganze Arbeit geleistet und sein Schlachtschiff letztlich insoweit beschädigen können, dass in der Kürze der Zeit, die ihm zur Verfügung gestanden hatte, eine komplette Instandsetzung unmöglich war. Folglich war er auf raschen Ersatz angewiesen gewesen – und die kurz darauf eintreffende Overlord war somit auf der Stelle verfügbar gewesen. Hatte er also überhaupt eine Wahl gehabt? Einen Augenblick lang ließ er die Gedanken um diese eine Frage kreisen. Seine Stirn legte sich dabei in Falten. Solange die Imperiale Flotte ihn trotz seiner Beeinträchtigungen wollte, würde er in ihren Reihen dienen und die Befehle, die man ihm gab, ausführen. Vielleicht hatte er auf seiner persönlichen Karriereleiter sogar noch die eine oder andere Sprosse vor sich, die es zu ergreifen galt. Wollte er demnach irgendwann einmal allen Ernstes das Rangabzeichen eines Rear Admiral an der linken Brust tragen, hatte er den Weisungen seiner Vorgesetzten zu folgen. Somit hatte er keine Wahl gehabt. Bei dieser Erkenntnis, die ihm in diesem Moment überaus fatalistisch erschien, musste er leise seufzen.

Serenety schien von diesem Seufzer keine Notiz genommen zu haben. Ungerührt fuhr sie fort:
„Ich hatte meine Gründe, warum ich meine Offiziere mit hierher genommen habe. Stoner im Glauben zu lassen, dass seine Ansichten richtig sind und eine Frau als Führung unfähig ist, mag auf der einen Seite merkwürdig erscheinen, auf der anderen jedoch zeigt es auf, was er für eine Persönlichkeit ist und wo seine Schwächen liegen.“ Sie nippte an ihrem Tee. „Entweder ich gebe Stoner weiterhin dieses Bild, was ihn mutiger machen wird und womöglich leichtsinnig, oder aber ich trete in den Fokus, um klar zu machen, dass er sich nur innerhalb gewisser Schranken bewegen kann. Beides hat seine Vor- und Nachteile.“ Kurz schien sie das Gesagte in Gedanken zu resümieren. Dann nickte sie – für den Moment ganz in sich gekehrt – und sprach kurz darauf wie folgt weiter: „Ja, ich gebe dir Recht, wenn du sagst, dass ich der Orientierungspunkt der anderen Kommandanten bin und mit führendem Beispiel vorangehen muss. Ich hatte ein ähnliches Gespräch mit meinem Ersten Offizier, dessen Ansichten ein gutes Stück radikaler sind, was Stoner angeht, und dessen Sichtweisen ich gut verstehen kann.“

„Meiner Meinung nach solltest du dich nicht allzu sehr in irgendwelchen Ränkespielen verlieren“, riet Toji ihr mit seiner kratzigen, krächzenden Stimme an. „Bislang hatten wir einfach Glück gehabt, dass die Yevethaner so sehr mit dem Tod ihres Anführers beschäftigt sind. Dadurch konnten wir hier zwischen den Sternen leicht, ganz leicht Beute machen. Jedoch wird die Duskhan Liga das Vakuum, das in ihrem Zentrum herrscht, bald ausfüllen – und dann wird man stärker Jagd auf uns machen...“

Unwillkürlich musste er an jenen neuen, unbekannten Schiffstyp der Yevethaner denken, den Raina Antilles beim letzten vorbereitenden Briefing vor den Kommandanten des ganzen Kampfverbandes überraschend enthüllt hatte: Die Secutor-Klasse. Bei Vertretern dieser Linie handelte es sich – laut den Daten der Feindaufklärung beim Flottennachrichtendienstes – um richtige Schlachtträger. Doch anders als ihre Vettern der veralteten Venator-Klasse war dieser Typ augenscheinlich auf dem Stand der Zeit. Und das bedeutete moderne Systeme, bessere Bewaffnung und eine dicke Panzerung. Auf Fresia hatte Admiral Tarkins Stab dementsprechend momentan allerhand Fragen zu klären: Woher stammen die ursprünglichen Baupläne? Woher hatte der Feind die Produktionskapazitäten für solch eine Linie? Und wie konnte man Vertreter dieser Klasse schnell ausschalten? Da Widek spätestens ab dem Zeitpunkt gefallen war, als mehrere Secutor-Schlachtträger sich in die Schlacht eingemischt hatten, fielen die Antworten zur Zeit noch ziemlich mau aus – und diese Tatsache ließ Toji instinktiv erschaudern.

„In meiner Position als Flaggkommandeur muss ich immer auch das schlechteste Szenario im Blick behalten … und sämtliche Faktoren, die zu ihm hinführen, ausmerzen“, rief der Commenorer ihr ins Gedächtnis. Sein Blick war mit einem Mal ziemlich ernster geworden. „Ich prophezeie dir: Solltest du im Vorfeld keine Führungsqualitäten zeigen – und ich in der Schlacht plötzlich aufgrund von Tod oder ähnlichen ausfallen, während du noch mit den anderen Mitgliedern kommunizieren könntest –, wird im besten Fall Lyscol ohne mit der Wimper zu zucken die Führung an sich reißen und so seine ihm angestrebte Rolle im Verband zementieren.“ Er seufzte. „Viel wahrscheinlicher ist aber eher, dass der kopflose Verband jäh auseinander bricht und die Yevethaner leichtes Spiel mit uns haben.“

Er ließ diese düstere Einschätzung erst einmal im Raum stehen. Denn so wie er auf der einen Seite seit jeher ihre direkte Art mochte, schätzte sie seine Ehrlichkeit in solchen Dingen. Weil sie zur Zeit allein hinter feindlichen Linien operierten, konnten sie sich nicht darauf verlassen, dass – anders als auf imperialen Hoheitsgebiet eigentlich üblich – binnen weniger Stunden Unterstützung bei einem ausgesendeten Notsignal auftauchte. Nein, sie waren hier auf sich allein gestellt. Demzufolge hatte ein jeder, der zum Kampfverband „Imperial Brigant“ gehörte, seine Rolle zu kennen und musste sie längst komplett verinnerlicht haben. Nur so würden sie die Militäroperation zu einem Erfolg führen können, sollte der Feind sich endlich auf ihre Gegenwart eingestellt haben.

Gerade als Toji zu einer Ergänzung ansetzen wollte, ertönte über die interne Kommunikationsanlage ein einfacher Pfeifton. Der Erste Offizier an Bord, Commander Ashoc'on'nerod, hatte gerade die Mannschaft zum „Backen und Banken“ gepfiffen. In den nächsten Minuten würden sich demnach die Schiffs- und Offiziersmesse mit allerhand hungrigen Mäulern zum Frühstück füllen, kurz einen Toast auf Seine Majestät, Darth Allegious, aussprechen und sich dann rasch die Mägen vollschlagen. Danach würde dann die Beta-Schicht – nach einer überaus kurzen, protokollarisch geregelten Übernahme – ihren regulären Vier-Stunden-Dienst antreten, während die Alpha-Schicht in die Freiwache ging und sich sicherlich für ein paar Stunden aufs Ohr haute. Obwohl sich nur wenige Besatzungsmitglieder auf Deck Zwei im Brückenturm aufhielten, konnte man im Salon kurz deren dumpfe Stimmen hören als sie zu den Turboliften gingen. Für einen flüchtigen Augenblick machte sich bei dem Commodore ein Anflug nostalgisch angehauchter Erinnerungen an seine Zeit als junger Sub-Lieutenant an Bord der Lancer-Fregatte Curor breit. Leider riss ihn Serenety jäh aus diesem Schwelgen.

Sie hatte den Gesprächsfaden längst wieder aufgegriffen und sagte:
„Zwischen den Stühlen zu sitzen ist nichts, was mir fremd ist, und ich bin mir ebenso dessen bewusst, dass ich, aber auch du nun noch mehr unter Beobachtung stehen als sonst. Nicht zuletzt durch unsere netten Gäste. Was auch immer sich dabei gedacht wurde. Ich habe nicht vor Stoner das Feld zu überlassen, aber er unterschätzt mich und in diesem Glauben habe ich ihn bislang bewusst lassen wollen.“

„Wie gesagt, Serenety, du darfst dich nicht zu sehr in irgendwelchen Intrigen und deren Fallstricke verheddern“, entgegnete Toji und legte die Gabel zur Seite. So langsam fühlte er sich satt, obwohl sich noch genug Naschereien und Früchte auf dem Tisch befanden. „Früher oder später werden uns die beiden bestimmt noch Probleme bereiten. Da bin ich ganz deiner Meinung. Trotz allem darf ich aber unsere eigentliche Mission nicht aus den Augen verlieren. Wir sind hier, im Koornacht-Cluster, um Tarkin über Kurz oder Lang die Rückeroberung von Galantos zu ermöglichen. Und Galantos ist das Einfallstor für diesen Sternhaufen.“ Brummend nippte er an dem Orangensaft. Noch immer ließ ihn die im Getränk enthaltene Säure leicht die gesunde Gesichtshälfte verziehen. „Möglicherweise könnte der Politoffizier (Zyn Kazic) dir für den Moment die Sicherheit geben, die du brauchst, um deine Position im Verband zu untermauern und Stoner sowie Lyscol weiter hinzuhalten...“

Just in diesem Augenblick trat sein diskreter Steward aus der Pantry heraus, ging direkt zum Tisch und teilte dem invaliden Commodore mit gedämpfter Stimme mit: „Sir, Meldung von der Sensorik: Die 'Darksword' und ihre Begleiter sind soeben in den Hyperraum gesprungen.“ Damit blieb ihnen noch dreieinhalb Stunden bis zum Aufbruch nach Polneye.

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Stoner
war im Grunde nichts weiter als ein gekränktes Tier, zerfressen von seiner eigenen Arroganz und dem Glauben darin, dass man ihm nicht nur etwas genommen sondern ihm auch eine weitere Chance für den Aufstieg auf der Karriereleiter entsagte. Demzufolge hatte Toji mit seiner Vermutung durchaus Recht. Völlig unbefriedigt war somit Stoner – dessen Karriere erst einmal nicht aufwärts ging – wobei das schlimmste dabei war, dass ausgerechnet eine Frau erhielt was er sich so verzweifelt wünschte. Kurz schloss die junge Captain ihre Bernsteinfarbenen Augen. Sie konnte Stoners Reaktion nachvollziehen. Aus seiner Perspektive gesehen war es ein Hohn – gleichkommend einer Kränkung, die tief in sein Fleisch schnitt. Durch seine Einstellung Frauen gegenüber – die weder in die Flotte noch sonst irgendeinen Posten besetzen sollten – sondern an den Herd gehörten, war sein Blickwinkel mehr als nur eingeschränkt. Veränderungen spielten keine Rolle für Männer wie Stoner, die an dem festhielten was ihnen wichtig war und mit dem sie erzogen worden waren. Den Horizont zu erweitern, über den Tellerrand hinaus zu sehen, dies gehörte nicht zu ihrem Weltbild und so lag ein Schleier von dichtem Nebel auf einer Welt – nein einem Universum – dass sich in eine Richtung ausdehnte in die es nicht hingehörte. So oder so ähnlich konnte man es wohl erklären.

Serenety, die jene Blickwinkel durchaus kannte und womöglich ähnlich aufgewachsen wäre, hätte ihre Mutter zuvor einen Sohn bekommen – konnte diese abstruse Gedankenwelt zwar nachvollziehen, hielt jedoch nicht viel von ihr. Frauen hatten innerhalb der Geschichte immer wieder bewiesen, dass ihre Fähigkeiten des Öfteren sogar die der Männer überstiegen. Das Universum veränderte sich stetig und mit ihr seine Geschöpfe. Die Entwicklung ging weiter und jene die mit ihr nicht klar kamen, so wie Stoner, gerieten irgendwann an den Rand. Hinausgedrängt durch andere – vielleicht sogar von einer Frau. Verbitterung machte sich breit und möglicherweise der Versuch auszubrechen umso zurückzuerhalten was einst im Vordergrund stand.

Innerlich schüttelte Serenety den Kopf. Wie auch immer sie das ganze Bog, gefährlich wäre es so oder so. Serenety hielt nichts von irgendwelchen Ränkespielen und sie hatte auch nicht vor eines zu beginnen. Lag Toji mit seiner Annahme richtig, dass sie bisher einfach Glück gehabt hatten, da die Yevethaner so sehr mit dem Tod ihres Anführers beschäftigt waren und sie deshalb so leicht Beute machen konnten!? Natürlich schien es so und daran zu glauben war das einfachste und dennoch, dennoch glaubte Serenety dies nicht. Dafür war dieses Volk zu Aggressiv, zu Koordiniert und zu taktisch. Der Tod ihres Anführers mochte zwar ein Loch hinterlassen haben, eines welches gefüllt werden musste, dennoch war sie sich ziemlich sicher, dass sie diese Rasse unterschätzten. Die Yevethander besaßen ein Kastensystem und auch wenn sie Hierarchisch vorgingen, war eines ihrer Ansicht nach völlig klar. Ein Kastensystem agierte Präzise, schnell und vor allem listig. Dass die Yevethaner sich bisher scheinbar so ruhig verhielten ließ oberflächlich darauf schließen, dass sie noch keine Führung hatten, aber entsprach dies wirklich der Wahrheit!? Oder handelte es sich dabei nicht viel mehr um ein gut durchgeführtes Ablenkungsmanöver? Wenn sie etwas in den letzten Monaten gelernt haben sollten dann, dass die Yevethander extrem intelligent und gerissen waren. Sie würden ihren Vorteil daraus schlagen das Imperium und alle anderen Feinde in dem Glauben zu lassen, dass sie Geschwächt und noch ohne Führung waren. Nein, nein! Serenety glaubte nicht, dass sie in dieser Hinsicht Glück hatten.

Serenetys Gedanken kehrten just in dem Augenblick zurück, als Tojis Worte fast wie einer Prophezeiung glichen. In diesem Augenblick konnte sie nicht schweigen.

„Haben wir Glück was die Yevethaner angeht und die scheinbare Ruhe vor ihnen in diesem Augenblick!? Oder ist dies nicht viel mehr der Versuch von ihnen uns in diesem Glauben zu lassen? Bei allem was wir bisher erlebt, was wir durchmachen mussten, scheint es so als ob wir eines vergessen. Die Yevethaner haben bewiesen, dass Rücksicht ihnen fremd ist. Sie sind Krieger, unbarmherzig, gnadenlos. Sie kennen weder Angst noch Skrupel und sie brillieren in Taktik. Ich glaube nicht, dass ihre Führung unbesetzt ist, Toji. Viel mehr bin ich der Ansicht das sie uns dies glauben machen wollen. Umso länger sie einen Angriff hinauszögern, umso mehr vermitteln sie diesen Eindruck und ich bin mir sicher, dass dies gewollt ist. Ihr Kastensystem funktioniert perfekt. Für jeden Führer gibt es bereits einen Ersatz. Sie waren uns bisher in jedem Schritt einen voraus.“

Die Captain machte eine kurze Pause und blickte Toji dabei eindringlich an.

„Angenommen ich habe Recht, angenommen die Führung ist besetzt, weshalb greifen sie nicht umgehend erneut an!? Ich werfe eine Theorie in den Raum, die völlig verrückt klingt, aber durchaus logisch wäre. Was, was wenn es einen Verräter in unseren eigenen Reihen gibt? Ein Informant für die Yevethaner, der sie mit allem versorgt was nötig ist? Dieser Informant legt ihnen ebenso unsere Denkweise offen mit dem Resultat was wir nun sehen. Wir Menschen neigen nur zu gern dazu uns vorläufig in Sicherheit zu sehen, weil kein Gegenschlag folgt und weil abgefangene Medien – die bewusst so dargelegt werden – vorgaukeln das die Führung noch nicht geklärt ist. Schwäche deinen Feind, indem er glaubt dass die Gefahr vorerst in den Hintergrund getreten ist. Die Yevethander nutzen Psychologische Kriegsführung, dies wissen wir. Hinzu kommt folgendes was wir bedenken sollten! Wie ist es ihnen gelungen eine Schiffsklasse zu entwerfen die so mächtig ist!? Daraus ergeben sich einige Fragen.“


Erneut schwieg sie, stand dann auf um einige Schritte zu machen, ehe sie sich erneut an Toji wandte. „Ich werde den Gedanken nicht los, dass wir in eine Falle laufen“, erklärte sie. „Die Yevethaner sind ein Problem. Sie stellen uns auf die Probe und vielleicht wissen sie was auf diesem Schiff vor sich geht.“

Sie klang verrückt und dennoch hatte sie gelernt sich auf ihre Instinkte zu verlassen. Es war ein Gefühl, eines das sie nicht einfach so ignorieren konnte. Die Arme vor der Brust verschränkt lehnte sie sich gegen die Wand.

„Stoner kann Ablenkung sein, ebenso aber auch mehr. Ich weiß es nicht, aber eines bin ich mir gewiss. Er wird keinen Erfolg damit haben die Führung an sich zu reisen. Ich habe nicht so hart gearbeitet um zu scheitern und ich habe ebenso wenig vor dich zu enttäuschen“, sagte sie mit fester Stimme.

Sie wurden kurz unterbrochen, als der Steward verkündete, dass die „Darksword“ und ihre Begleiter soeben in den Hyperraum gesprungen waren. Serenety blickt hinaus, für einen Augenblick an ihr letztes Schiff denkend, dann kehrten ihre Gedanken zurück zu ihrer verrückten Theorie. War sie so verrückt!? In Anbetracht ihrer Erlebnisse, der Augenblicklichen Situation und der Tatsache, dass es so viele Unbekannte gab, war es eine Theorie die trotz allem Tatsache sein konnte. Sie zu ignorieren wäre falsch. Denn, wie lernte man am besten von seinen Feinden!? Indem man sie beobachtete, sie studierte bis ins kleinste Detail um dann zuzuschlagen wenn sie es am wenigsten erwarteten. Sie alle waren für die Yevethaner nichts weiter als niedere Lebensformen, unwürdig zu existieren. Schwache Subjekte die keine wirkliche Gefahr darstellten und denen die Führung nicht zustand. Ein Gefühl bemächtigte sich Serenety was sie nicht ganz beschreiben konnte und unwillkürlich schlang sie ihre Arme fester um sich, konnte das Zittern jedoch nicht unterdrücken.

Sie hatte schon einiges gesehen und erlebt. Doch die Yevethaner riefen etwas an ihr wach, das ihr Denken völlig veränderte. Sie hatte einige Stunden damit zugebracht alles zu studieren was ihr in die Finger geraten war. Sie hatte analysiert was sie erlebt, was sie gehört hatte und somit hatte sie begonnen sich in deren Denkweise zu versetzen. Letztlich mit einem Ergebnis, dass ihr Angst machte. Sie wurde das Gefühl nicht los ihren Feind besser zu verstehen als ihr lieb war.

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Kaum hatte Commander Ashoc'on'nerod, der Erste Offizier an Bord der Overlord, zum „Backen und Banken“ pfeifen lassen, füllten sich innerhalb weniger Minuten sämtliche Messen des Imperial-II-Sternzerstörers. Mannschafter, Unteroffiziere und Deckoffiziere standen dabei plaudernd in recht langen Schlangen an den jeweiligen Essensausgaben an, um ihre portionierte Mahlzeit zu erhalten, und ließen sich danach an ebenso langen Tafeln nieder. Zur gleichen Zeit servierten Messestewards die Schiffsoffiziere und die Mitglieder des Kommandostabs in der Offiziersmesse. In beiden Fällen fiel das Frühstück aber bei Weitem nicht so opulent aus wie bei dem, das der Commodore und die Captain abhielten. Der Kommandeur und die Flaggkapitänin speisten in diesem Moment in der Tat fürstlich. Doch das eigentliche Nachsehen hatten nur jene Mannschaftsmitglieder, die zur Sicherheit des ganzen Kampfverbandes bei der Sensorik und Kommunikation auf Posten bleiben und ihr Essen – schlichte Lunchpakete - demnach an den Konsolen einnehmen mussten. Denn sollten gegnerische Einheiten zufälligerweise doch auf diesen Pulk an imperialen Kriegsschiffen aufmerksam werden, musste jemand die restliche Besatzung rechtzeitig warnen.

Toji, der einen Moment lang noch über den Einsatz nachdachte, mit dem er Commander Lyscol und Lieutenant Commander Antilles betraut hatte und die nun mit drei imperialen Kreuzern in Richtung New Brigia aufgebrochen waren, streifte die Gedanken mit einem leichten Schütteln des Kopfes ab, um sich wieder der Unterhaltung mit Serenety zu zuwenden. Obwohl er bei den Chiss schon einige Erfahrung als Kommandeur über einen unabhängigen (Teil-)Verband hatte sammeln können, fühlte er sich noch immer so manches Mal wie ein unwissender Neuling. Kleinere Zweifel nagten deshalb hier und da an ihm. Meistens konnte er sie nach einer Weile mit Erfolg ignorieren oder aufgrund der Berichte, die er in seiner Position erhielt, beruhigt zur Seite wischen. Doch stets blieb irgendwo ein klitzekleiner Rest von ihnen übrig, sammelte Kräfte und wartete auf die nächste Gelegenheit.

Derweil der Commodore noch über den erteilten Einsatz nachdachte, schien die Captain längst zum nächsten Thema gewechselt zu haben. Serenety hielt die zögerlichen Reaktionen der Duskhan Liga auf das Marodieren des Kampfverbandes „Imperial Brigant“ für eine mögliche Finte. Ihrer Meinung nach handle es sich bei den Yevethanern um eine Spezies, die skrupellos und taktisch vorgehe, und somit schon längst einen neuen Darama habe. Demnach – so ihre Überlegung – wolle der Feind den Eindruck, den man nun von ihm gewonnen habe, bewusst vermitteln und nutze aus diesem Grund zuvor installierte Verräter in den imperialen Reihen. Habe man durch deren Spionieren irgendwann ausreichend Informationen gesammelt, würde ihrerseits ein heftiger, gezielter Gegenschlag auf die in dieser Region stationierten Imperialen erfolgen. Das Vorhandensein einer neuen Trägerklasse, die die Werte eines Venator übertrafen, hielt die Bastionerin für einen Beleg ihrer Theorie.

Toji, der aufmerksam ihrer ausführlichen Erläuterung zugehört und ihre spontanen Gedankengänge entsprechend nachzuvollziehen versucht hatte, rieb sich zum Schluss ihrer Ausführungen grübelnd das Kinn. Obwohl sie die Kommandantin seines Flaggschiffs war und die beiden auch im Privaten längst eine enge, vertrauensvolle Beziehung führten, hatte der Commenorer sie nicht in alle Dinge, die diese Militäroperation betrafen, eingeweiht. Manche Sachen hatte der Admiralsstab der Neunten nämlich als „streng geheim“ eingestuft – unter anderem die Raina Antilles' tatsächliche Aufgabe an Bord der Overlord. Trotz des Informationsmangels lag das „Gefühl“ der Flaggkapitänin demnach gar nicht so falsch. Schweigend leerte der Commodore das Glas Orangensaft, hielt das Brennen der natürlichen Säure aus und lehnte sich danach ein wenig vor. Bevor er irgendetwas auf ihre Theorie erwiderte, sah er ihr dabei tief in ihre braunen, mandelförmigen Augen. Den rebellierenden Impuls, ihr aus reinem Gehorsam gegenüber Raymus Tarkin nichts zu sagen, unterdrückte er.


„Deine Überlegungen sind interessant, Serenety, entgegnete der Versehrte mit rasselnder Stimme. „Jedoch hast du den einen oder anderen Denkfehler, weil dir schlicht Informationen fehlen.“ Er sah sie weiterhin mit seinem aufmerksamen, durchdringenden Blick an. Iving Stoner und Vyrim Lyscol mögen sich zunehmend zu Konkurrenten um die Führung mausern, aber Verräter sind sie nicht. Die 'Overlord' verrichtete ihren Dienst zuletzt bei Empress-Teta. Trotz der ungewöhnlichen Allianz, die sich uns im Fre'ji-System entgegen gestellt hat, und den Umständen, die Widek letztendlich zu Fall brachten, glaube ich nicht, dass der Einfluss der Yevethaner soweit reicht.“

Durch Mittelsmänner, die der eigene Militärnachrichtendienst und der Imperiale Geheimdienst nach bisherigen Ermittlungen bei Organisationen wie der Black Sun oder sogar dem neurepublikanischen Geheimdienst vermuteten, hatten die Yevethaner zwar irgendwie in den letzten paar Monaten den iridorianischen Deserteur Duqua Koden als willigen Söldner anwerben können, aber darüber hinaus hatte man bislang keine weiteren Aktivitäten aufdecken können. Folglich grenzte man den Einfluss, den die Duskhan Liga besitzen musste, auf den Koornacht-Sternhaufen selbst und dessen nächste Nachbarn ein. Der Verrat, der Widek letztendlich dem Feind auslieferte und die Imperialen vertrieb, passte auch eher zu diesem simplen Erklärungsansatz. Möglicherweise hatten Kal Fraans gerissene Handlangern verzweifelten Seelen vor dem Angriff ein Verschonen versprochen und sie zur eigenen Belustigung nach der Eroberung ganz grausam hingerichtet. Denn wer konnte schon einem Verräter richtig vertrauen?

„Bei dem gezielten Attentat auf Kal Fraan hat man nicht nur ihn getötet, sondern – glaubt man den Berichten – auch dessen Brut vernichtet“, fuhr Toji ungerührt fort. Er schüttelte leicht den Kopf als er weitersprach: „Mit dem Sith-Bruderkrieg haben wir einen ähnlichen Machtkampf erlebt. Und da hat mit Seiner Majestät ein rechtmäßiger Nachfolger sogar existiert! Die Hauptlinie des Fraan-Clans gibt es – Dank der Attentäter – hingegen nicht mehr … und damit müssen die Yevethaner auf andere Art und Weise einen neuen Darama bestimmen.“ Beiläufig schob er seinen Teller samt Besteck zur Seite damit sein Steward es problemlos abräumen konnte. „Die yevethanische Gesellschaft ist nicht nur in Kasten unterteilt, sondern besteht auch aus Clans. Bestimmt fühlen sich nun Vertreter einiger mächtiger Clans der Krieger- oder Priesterkaste berufen der neue Darama zu werden. Und deshalb reagiert die Schwarze Flotte momentan so träge auf unsere Gegenwart.“

Bevor die Bastionerin irgendwelche Widerworte äußern konnte, hob der Commenorer die Hand. Er musste den erneut aufkommenden Impuls, nichts über Raina Antilles' Geheimauftrag zu verraten, in Gedanken erst niederringen. Selbstverständlich vertraute er seiner Verlobten. In der Vergangenheit hatte sie sowohl im Dienst als auch im Privaten ihm gegenüber oft genug unter Beweis gestellt, dass sie eine integre Person war. Man konnte in allen Lebenslagen auf sie bauen. Zudem war sie ein sehr kluger Kopf und hatte meist einen äußerst interessanten Blickwinkel auf die Dinge beizusteuern. In diesem Moment hatte Toji aber auch seine Rolle als Kommandeur des Kampfverbandes „Imperial Brigant“ zu erfüllen. Und in dieser Position hatte er eigentlich das Protokoll und die Mechanismen, die solche Geheimaufträge schützen sollten, zu achten. Seiner Stabsnachrichtenoffizierin gegenüber hatte er eine Verantwortung zu erfüllen. Doch was wiegte schwerer?

Obwohl er in der Vergangenheit – bei Esseles, Corellia, Shinbone und im Chiss-Raum – auch schon größere Kommandos inne gehabt hatte, die über das Führen eines einzelnen Kriegsschiffes hinaus gingen, nagten in diesem Augenblick wieder Zweifel an ihm und er stellte insgeheim seine eigene Kompetenz in Frage. Was hatten Leander und Tarkin nur bewogen ihn für diese Militäroperation als Kommandeur zu wählen? Hätte man nicht lieber Fogerty oder Toral damit beauftragen sollen in den Koornacht-Cluster mit einem Kampfverband vorzudringen und dort zu marodieren? Mit Sicherheit hätte keiner der beiden ihm bekannten Flaggoffiziere einen solchen inneren Konflikt mit sich selbst ausfechten müssen. Demnach waren beide offensichtlich mehr geeignet als er das Kommando über „Imperial Brigant“ zu führen. Wieso hatte man also ausgerechnet ihm die Befehlsgewalt über diese Mission übertragen?

Oder lag das Problem an Serenetys Gegenwart? Statt sie auf die Overlord zu holen und zu seiner Flaggkapitänin zu machen, hätte er sie auch auf der Darksword lassen können – und im Zweifel auf die Teilnahme des Jagdkreuzers der Enforcer-Klasse verzichten können. So hätte er sie und sich selbst nicht in diese unangenehme Situation gebracht. Sein Blick ruhte weiterhin auf ihr, derweil in seinen Gedanken die Zweifel allmählich mehr Raum einnahmen. Möglicherweise hätte er sie doch im Fre'ji-System zurücklassen und einen anderen fähigen Kommandanten an ihrer statt mitnehmen sollen. Dann hätte er zwar auf der einen Seite natürlich auf ihren messerscharfen Verstand sowie ihr zwischenmenschliches Feingefühl verzichten müssen, aber auf der anderen Seite wäre er nicht dem gegenwärtigen Gewissenskonflikt ausgesetzt. Da momentan zwei sich gegenüberstehende Herzen in seiner Brust zu schlagen schienen, seufzte Toji unwillkürlich. Was sollte er bloß tun?


„Es ist wirklich nicht verkehrt in dieser gefährlichen Umgebung auf der Hut zu bleiben, Serenety, griff der Commenorer nach seiner Gedankenpause den Gesprächsfaden wieder auf. „Selbst kleinste Fehler können hier den Tod tausender Kameraden bedeuten. Dem sind wir beide uns offensichtlich bewusst.“ Er schmunzelte matt. „Bei solchen Operationen besteht natürlich immer die Gefahr, dass sich irgendwelche Verräter in den eigenen Reihen befinden. Genau aus diesem Grund hat man das eigentliche Missionsziel auch erst kurz vor dem ersten Hyperraumsprung gegenüber den jeweiligen Besatzungen offenbart und betreibt noch immer eine so strikte Kommunikationssperre. Außerdem dürfte das ein weiterer Grund dafür sein, dass das Imperiale Sicherheitsbüro Zyn Kazic und dessen Leute an Bord der führenden Schiffe befohlen hat. Sollten wir also einen Verräter unter uns haben, sollten diese erfahrenen Bluthunde in finden...“

Bis auf Vasto Olan Binett, dem persönlichen Steward des Commodore, bekam niemand an Bord der „Overlord“ etwas von dieser Unterhaltung mit. Die Mannschaftsmitglieder des Sternzerstörers der Imperial-II-Klasse saßen weiterhin unbedarft in den Messen, verzehrten seelenruhig ihr Frühstück und unterhielten sich über Dies und Das. Dass sich eventuell Verräter unter ihnen befinden konnten, ahnten höchstens von Lieutenant Commander Antilles eingeweihte Personen oder die Beamten des Imperialen Sicherheitsbüros. Sie hielten stets Ausschau nach verdächtigen Anzeichen, klopften bei Gesprächen vorsichtig ihren Gegenüber ab und durchsuchten im Zweifelsfall heimlich die Quartiere potenzieller Verschwörer. Noch schien man keine Feinde in den eigenen Reihen aufgescheucht zu haben. Noch entpuppten sich sämtliche Hypothesen als harmlose Gespenster. Doch noch hatte der Kampfverband auch noch nicht den Effekt erzielt, den er nach den Plänen des Admiralsstabes der Neunten Gefechtsflotte erzielen sollte. Somit bestand noch die Möglichkeit der gesamten Operation mit einem gezielten Schlag zu schaden. Derweil näherte sich die halbstündige Pause allmählich ihrem Ende.

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Sie fühlte sich noch immer unwohl, denn die Gefühle die ihr innerstes durchwühlten sorgten dafür, dass ein eisiger Schauer ihren Rücken hinablief. Der Gedanke die Feinde besser zu kennen als einem lieb war hinterließ ein dunkles Echo in ihr zurück. Eines, das nach ihr griff und ihr wieder und wieder vor Augen hielt, dass der Grad auf dem sie wandelte ein schmaler war. Durch ihr Studium zur Psychologin und ihrer Weiterbildung zur Psychotherapie hatte sie gelernt sich in ihre Patienten hinein zu versetzen, aus ihren Augen zu sehen und zu fühlen. Es war eine Gabe, mit der sie geboren worden war und die ihr Studium um vieles einfach gemacht hatte. Zwischen ihr und ihren Patienten war stets ein Band entstanden und dieses Band war es, was für Verständnis und Nähe sorgte. Serenety hatte während ihrer Ausbildung bei der Marine sich intensiv mit Taktik auseinandergesetzt. Es war mit zu ihrem Fachgebiet geworden und darunter hatte sich ebenfalls die Psychologische Kriegsführung befunden. Was war schlimmer!? Der Krieg mit Waffen und einer Taktik die nur in eine Richtung führte, nämlich die Vernichtung oder aber der Wandel? Psychologische Kriegsführung war um einiges effektiver und vor allem zerstörte es auf Dauer gesehen den Geist und Willen des Gegners. Doch um gut in dieser Kriegsführung zu sein musste die jeweilige Person – die jene Kriegsform anwandte – seinen Feind verstehen. Sie musste nachvollziehen wie er dachte, sich in ihn hineinversetzen auch wenn dies bedeutet innerlich jeglichen Schutz fallen zu lassen. Nur wenn man „eins“ mit seinem Feind wurde, konnte man ihn besiegen.

Serenety schloss für einen kurzen Augenblick ihre bernsteinfarbenen Augen, die Arme noch enger um sich schlingend um der Kälte zu entrinnen die sich in ihrem inneren breit machte. Sie musste, nein, sie wurde zu einem Teil zu ihrem Feind. Nur so würde sie die Schwelle übertreten und gewinnen können. Doch jener Gedanke war beängstigend. Ihre bisherigen Taten jedoch machten deutlich – so jedenfalls für sie – das sie dazu übergegangen war die Vorgehensweisen ihres Feindes selbst zu nutzen. Nicht zuletzt opferte sie eines ihrer eigenen Schiffe und wusste, dass sie dies wieder tun würde. Für die Yevethaner bedeutete Krieg alles. Nur die würdigen – die Starken überlebten. In ihrer Philosophie gab es keinen Platz für niedere Wesen, keinen Platz für gemeinsame Herrschaft. Sie sahen sich selbst als die Krönung der Schöpfung, deren Fuß alles andere im Staub zermalmte und somit dem Erdboden gleich machte. Serenety verstand diese Denkweise und genau jener Punkt machte ihr Angst. Vielleicht, weil es sie erschreckte und doch nicht erschreckte.

Langsam wandte sie sich vom Sichtfenster ab und Toji zu. Kehrte zurück an den Tisch und erwiderte seinen Blick, der sich in ihre Augen bohrte. Er hatte einen langen Moment gebraucht um über ihre Worte nachzudenken und auch wenn er ihre Überlegungen als Interessant beschrieb, erwähnte er dennoch, dass sie dem einen oder anderen Denkfehler erlag. Nicht zuletzt, da ihr Informationen fehlten. Sie hatte nicht behauptet, dass Iving Stoner oder Vyrim Lyscol die Verräter waren, auch wenn diese Möglichkeit bestand. Toji war nicht der Ansicht, dass der Einfluss der Yevethaner soweit reichte. Serenety würde dies im Raum stehen lassen. Sie dachte anders darüber. Allein die Allianz die sich ihnen im Fre’ji-System entgegengestellt hatte war für Serenety Beweis genug, dass ihr Feind mit Methoden arbeitet die weiter gingen als sie angenommen hatten. ‚Nutze deine Feinde indem du sie im Glauben lässt verbündete zu sein um den Weg der Vernichtung einzuschlagen. Infiltriere, Korrumpiere, Manipuliere. Aber vor allem lass niemals den Gedanken aufkommen, dass der Einfluss viel weitreichender ist als gedacht.‘ Worte an die Serenety sich gut erinnerte. Worte die zu einer Zeit gesprochen worden waren, als ihr eigenes Volk noch in Kriege verwickelt war und die Clans um Macht, Ruhm und die Herrschaft stritten. Zu ihrer jetzigen Situation gab es eine Parallele, nur das ihr Feind nicht ihr eigenes Volk war. Die Yevethaner und der Iridorianische Deserteur Duqua Koden hatten eine „Allianz“ geschmiedet und wenn auch bislang nichts weiteres in Erfahrung gebracht worden war, bedeutet dies noch lange nicht, dass nichts weiter existierte.

Leichtgläubig zu glauben, dass der Einfluss der Yevethaner nicht weitergehen könnte. Natürlich, wenn man wollte konnte man eine Einfache Erklärung dafür finden weshalb die Duskhan Liga so gehandelt hatte und deren Einfluss auf den Koornacht-Sternhaufen selbst und auf dessen nächste Nachbarn beschränkt war. Aber, und dies sollte man nicht vergessen, war der Verrat, welcher Widek letztlich an den Feind auslieferte ein geschickter Schachzug gewesen und die Vorstellung das bereits schon dort ein Verräter sein Unwesen trieb durchaus gerechtfertigt. Doch Serenety behielt diesen Gedankengang für sich.

Die Berichte mochten –wenn man ihnen den glauben konnte – sagen, dass Kal Fraan’s gesamte Brut mit vernichtet wurde, doch hatten sie dafür keinen wirklichen Beweis. Solange es diesen Beweis nicht gab, würde Serenety ihn nicht als vollends Glaubwürdig ansehen. Ja, die Chance bestand durchaus, dass Fraan’s gesamte Brut mit ausgelöscht wurde, aber diese Information konnte ebenso eine Finte sein. Wie so vieles. Wahrheit und Lüge lag oft sehr nah beieinander. Ebenso Täuschung und Irreführung die gut genutzt zu einem brillanten Ergebnis führten. Demzufolge war Serenety vorsichtig mit solchen Einschätzungen. Sollte es so sein wie die Bericht sagten war es gut. Doch selbst dann, war die Gesellschaft der Yevethaner für solche Fälle gerüstet. Niemand würde Serenety weiß machen, dass eine Kultur die auf Kasten und Clans aufgebaut war ihre Zeit damit verschwenden würde über Wochen oder Monate hinweg eine Entscheidung zu treffen die für ihr Überleben mit von Bedeutung war. Und auch wenn es für kurze Zeit zu einem Schock und Chaos führen sollte, dass der Darama umgekommen war, oblag es dennoch der Priesterkaste diese Lücke schnellstmöglich zu füllen. In diesem Punkt unterschied sich ihre Ansicht zu Tojis. Doch das Kastensystem, allen voran die Priesterkaste war für die Ausbildung eines neuen Darama verantwortlich und somit musste stets damit gerechnet werden, dass der alte Darama starb. Alles andere machte keinen Sinn, so jedenfalls sah es Serenety.

Die Captain beobachtete Toji, der seine Hand hob um zu vermeiden, dass Serenety Widerworte äußerte. Dies hatte sie nicht wirklich vor gehabt. Es schien als ob er eine Kampf mit sich selbst focht, wenn auch Serenety nicht sagen konnte um was es sich dabei handelte. Doch irgendetwas bewegte und beschäftigte ihn. Toji hatte zuvor nicht bemerkt, dass sie sich unwohl fühlte und etwas in ihr vorgegangen war. Er schien auf einer gewissen Ebene blind zu sein. Doch dies war nicht weiter schlimm. Es ersparte ihr offen zu legen was sie ängstigte. Umso mehr nahm jedoch Serenety war. Gern hätte sie ihn gefragt, entschied jedoch, dass diese Vorgehensweise keine gute Idee war. Ihr bisheriges Gespräch war immer noch Militärisch und diente zum Austausch zwischen Untergebener und Vorgesetztem. Tojis Position war eine andere und er musste klar entscheiden was er mit ihr teilte und was vielleicht besser nicht. Bisher war es ihnen gelungen Arbeit und Privatleben zu trennen. Ihre Gefühle füreinander durfte keinen Einfluss auf das haben was sie hier taten. Sie waren beide Offiziere des Imperiums, ihre Treue galt diesem und ihre Arbeit stand im Vordergrund. Auch wenn sie beide schon lange miteinander arbeiteten, sich perfekt ergänzten, so war er noch immer ihr Vorgesetzter. Wäre es anders, wenn die Positionen umgekehrt wären? Wenn sie über ihm gestanden hätte!? Als Frau besaß man einen anderen Blickwinkel auf viele Dinge und dennoch war eines klar, selbst dann würde sie wohl nicht alles teilen können.

Toji nahm das Gespräch wieder auf und Serenety nickte langsam. Es war niemals verkehrt auf der Hut zu sein und Serenety wusste dies. Dennoch machte sie sich ihre Gedanken. Es gab zu viele Wege die in die gleiche Richtung führten oder führen konnten. Oder aber in gänzlich unterschiedliche. Sie erinnerte sich an ein Gespräch mit ihrer Freundin Halijc’arl’ajkartia, die ihr offenbarte das der IGD seine Finger in viele Angelegenheiten steckte und das eine gewisse Dame – der Serenety auf der Feierlichkeit am liebsten die Augen ausgekratzt hätte – eine von ihnen gewesen war. Auf der Hut zu sein bedeutete demnach auch all jene zu verdächtigen, die mit einem mal an Bord waren oder sich in ihrer Nähe befanden und dazu gehörten eindeutig auch Antilles und Kazic. Auch das Imperiale Sicherheitsbüro konnte einen Verräter innehaben und wenn man es genau betrachtete, weshalb hatte man Kazic uns eine Leute an Bord der führenden Schiffe beordert!? Vielleicht weil etwas zu ihnen durchgedrungen war!? Hatten sie die gleiche Vermutung wie Serenety? Oder besaßen sie möglicherweise bereits Beweise!? Möglich war alles und wenn selbst sie, Serenety in diese Richtung vermutet, wie viel mehr würde der Verräter davon ausgehen, dass man ihn entdeckte!?

Wieder war es ihre Gedankenwelt, die sie in eine neue Richtung trieb und wieder war es so, als ob sie versuchte durch die Augen eines anderen zu blicken. Diesmal durch die des Verräters. Wenn es ihn gab – damit sollten sie rechnen – verstand er es gut sich im Verborgenen zu halten. Was wäre Geschickt!? Ihn als eher unbedeutenden auf einem Schiff – möglicherweise der ‚Overlord‘ – einzusetzen oder in einer höheren Position um wichtige Informationen sammeln und herauszugeben? Handelte es sich um einen oder mehrere!? Wie ging er genau vor? Zu viele Fragen, zu viele Ungewissheiten. Mannigfaltige Möglichkeiten. Zu viele um jetzt darüber nachzudenken. Innerlich seufzte Serenety auf.

„Was auch immer geschieht, wir sollten versuchen alles in Erwägung zu ziehen, auch dann, wenn es noch so unmöglich erscheint. Der Feind hat bewiesen, dass er jegliche Mittel nutzt und vor nichts zurückschreckt“, gab sie zurück und trank dann ihren Tee leer.

Langsam löste sie sich vom Tisch. Ihre Beine wollten ein wenig Bewegung und sie glitt sie erneut zu dem Aussichtsfenster. Ihren Blick in die Ferne richtend.

„Wenn dies vorüber ist, sollten wir unseren Familien Nachricht geben über das was wir entschieden haben“, sagte sie leise. „Davon abgesehen dass sie es verdienen, wäre es nicht fair weiter zu schweigen und sie im Unklaren zu lassen.“

Ein weiterer Punkt der Serenety beschäftigte und ihr Blick glitt kurz auf ihre Hand und den Ring der diesen zierte. Sie hatte schon eine Weile nicht mehr mit ihrer Familie gesprochen. Sie fehlte ihr und es wurde Zeit zumindest ein wenig mit ihnen zusammen zu sein. Sie war müde, müde von all den Ereignissen, der Arbeit, den Gedanken und Sorgen. Serenety verlangte viel von sich selbst – vielleicht zu viel. Dennoch konnte sie es nicht ändern und auf der anderen Seite sehnte sie sich nach etwas Ruhe, nach Liebe und Geborgenheit. Einen Augenblick nur für sich, fern von der Arbeit und den Strapazen. Sie war ein Mensch, keine Maschine. Ein Punkt den sie berücksichtigen sollte. Auch sie besaß Wünsche und Bedürfnisse. Bedürfnisse die sie bisher beiseitegeschoben hatte und die ihr doch fehlten.

Nur langsam drehte sie sich, so dass ihr Rücken am Sichtfenster lehnte. Ihre Augen suchten die ihres Gegenübers.

[: Weltraum | Koornacht-Cluster | Southern Belt :||: Kampfverband „Imperial Brigant“ | Zentrale Kampfgruppe | ISD II „Overlord“ :||: Deck Zwei | Kajüte des Kommandeurs | Salon :||: Toji Murata und Captain Akaji :]
 
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Im Laufe der Unterhaltung mit ihm hatte sich Serenety vom Tisch erhoben und war zur Heckgalerie gegangen. Derweil sie ihm den Rücken zuwandte und aus dem Fenster sah, sagte sie leise: „Wenn dies vorüber ist, sollten wir unseren Familien Nachricht geben über das was wir entschieden haben. Davon abgesehen dass sie es verdienen, wäre es nicht fair weiter zu schweigen und sie im Unklaren zu lassen.“

Dieser abrupte Themenwechsel brachte den Commenorer aus dem Konzept. Einen Augenblick lang starrte er perplex in Richtung der Bastionerin, während sein Bewusstsein krampfhaft versuchte das gedankliche Chaos, das aufgrund ihrer unerwarteten Aussage plötzlich in seinem Kopf herrschte, zu ordnen und in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Schließlich hatte er bis gerade eben noch bloß Überlegungen angestellt, die seinen Kampfverband, mögliche Verräter und das Handeln des Feindes betrafen. Nun musste er sich also umstellen. Weg vom Dienstlichen; hin zum Privaten. Und obwohl er in der Vergangenheit sicherlich schon öfters solche „dynamischen“ Gesprächsabläufe erlebt hatte, fiel ihm dieses Mal die Umstellung doch schwerer. Nahm seine aktuelle Position als Kommandeur möglicherweise einen zu großen Teil seiner Aufmerksamkeit ein?

Eine bedrückende Stille baute sich in dem verkleinerten Salon zwischen den beiden auf. Langsam, ganz langsam drehte sich Serenety zu ihm um als ihr sein Schweigen offenbar zu lange dauerte. Ihr Blick ruhte dabei anfangs auf dem schlichten Ring mit dem ovalen, rötlichen Jaspisstein, den er ihr auf Fresia – kurz nach dem Zustimmen des neuen Kommandos – geschenkt hatte, und richtete sich dann auf Toji. Sein teils versehrter Körper ließ ihn verzögert reagieren. Schwerfällig erhob sich der commenorische Flaggoffizier von seinem Stuhl, humpelte langsam zu ihr und legte ihr die gesunde linke Hand auf die Schulter. Liebevoll sah er ihr dabei in die mandelförmigen, braunen Augen. Bis zu dem Moment, als er ihr den Ring geschenkt hatte, waren sie als Paar einen langen, steinigen Weg gegangen. Er glaubte demnach zu wissen, was sie in diesem Moment fühlte.

Einst hatten die Akaji- und die Murata-Familie durch Militärdienst und Unternehmertum einen sehr großen Einfluss auf die Geschicke ihrer Heimatwelt Commenor ausüben können. Doch Fehden und Intrigen hatten in dieser Zeit immer wieder böses Blut zwischen beiden aufkochen lassen. Für beide Dynastien war es gewissermaßen ein Befreiungsschlag gewesen als die Galaktische Republik – und später das Galaktische Imperium – sich mehr und mehr in Richtung Äußerer Rand ausdehnte, neue Planeten erschloss und mutige Kolonisten ihr Glück probierten. Junge Glücksritter der Akaji fanden als Teil der ersten Siedlungswelle beispielsweise auf Bastion eine Zukunft, während sich ein paar Murata-Kinder auf Onderon niederließen. So verloren sich die beiden Familien mit der Zeit aus den Augen.

Doch in einem Regime, das vielerorts einer Grube giftiger Schlagen glich, braucht man von Zeit zu Zeit verlässliche Verbündete. Nachdem Shigeru Murata nach Jahrzehnten im Dienste der Imperialen Flotte als Commodore a.D. den wohl verdienten Ruhestand angetreten hatte und sich ab da allein auf seine Rolle als Oberhaupt der Hauptfamilie konzentrierte, geriet das Fundament des familiären Wohlstandes, die Murata Corporation, unter Druck. Nicht nur der Wettbewerb im Bergbau hatte mit der Zeit immer stärker zugenommen, sondern raffgierige Beamte und zwielichtige Unterweltbosse hielten ebenso die Hand auf. Die Familie brauchte demzufolge einen verlässlichen Verbündeten, um den Kopf letztlich heil aus der Schlinge ziehen zu können. Und so erinnerte er sich nach einer Weile an die Geschichten aus der alten Heimat. Eifrig las er die Memoiren seiner Ahnen, recherchierte in diversen Verzeichnissen und zapfte seine Kontakte bei Regionalverwaltung und Militär an. So fand er am Ende in den Reihen der Imperialen Flotte Lieutenant Commander Han Akaji.

Das Versprechen, das Toji und Serenety in ferner Zukunft heiraten würden, schlossen letztlich deren Väter Kenji Murata und Han Akaji. Damals war der Commenorer höchstens drei Jahre alt gewesen und hatte keine Ahnung von solchen sein späteres Leben betreffenden Absprachen. Erinnerte er sich in diesen Tagen an jene Zeit zurück, konnte er sich nur bruchstückhaft an das Oberhaupt der Akaji-Familie erinnern. Freundlich war der Mann gewesen; hatte in seiner Gegenwart viel gelächelt. Mehr fiel ihm zu diesem ersten Zusammentreffen nach all den Jahren – selbst nach längerem Überlegen – nicht mehr ein. Da war der Moment, als er als neuer Kommandant der Musashi das erste Mal auf den Interdictor-Sternzerstörer Dragon gerufen worden war und erneut auf Serenetys Vater traf, deutlich präsenter in seinem Gedächtnis. Immerhin hatte man ihn da über die recht schwerwiegende Entscheidung, die sein toter Vater noch zu Lebzeiten in Beisein von Shigeru Murata getroffen hatte, aufgeklärt.

Sobald sein persönlicher Steward mit halben Ohr mitbekommen hatte, dass das Gespräch der beiden Offiziere eine private Richtung einnahm, hatte er die Tür, die die Pantry und den Salon miteinander verband, leise geschlossen und sich in andere Räume der Kajüte zurückgezogen. Bestimmt wischte er gerade ein wenig Staub im Schlafzimmer, säuberte die an diesem Morgen erst benutzte Nasszelle oder räumte etwas in dessen Büro auf. Obgleich die Räumlichkeiten stets sauber zu sein schienen und all das glänzte, was zu glänzten hatte, fand Petty Officer Binett trotzdem Tag für Tag eine neue Tätigkeit. Vertrauend auf die erneute Diskretion seines treuen Untergebenen, fokussierte sich Toji in diesem Moment einzig und allein auf Serenety. Einen Moment lang sah er ihr ganz tief in die Augen und ließ sich anschließend zu einem zärtlichen Kuss hinreißen. Die bittere Erkenntnis, dass er solch ein Zartgefühl eigentlich tagtäglich und in aller Öffentlichkeit brauchte, schob er in der Sekunde, in der sie auftauchte, mit aller Vehemenz beiseite.


„Ich verstehe dich“, murmelte er krächzend. Ein, zwei Herzschläge lang sah er ihr noch liebevoll in die Augen, dann wurde er sich seiner Entstellung wieder bewusst. Er drehte seinen Kopf ganz leicht zur Seite und fuhr fort: „Wir sollten uns aber über die Konsequenzen im Klaren sein. Dass ich dich gefragt habe, mag sie im ersten Moment vielleicht beruhigen. Jedoch wird man dann in absehbarer Zukunft eine Hochzeit wollen … und genau für diese Zukunft werden wir planen müssen...“

[: Weltraum | Koornacht-Cluster | Southern Belt :||: Kampfverband „Imperial Brigant“ | Zentrale Kampfgruppe | ISD II „Overlord“ :||: Deck Zwei | Kajüte des Kommandeurs | Salon :||: Toji Murata und Captain Akaji :]
 
[: Weltraum | Koornacht-Cluster | Southern Belt :||: Kampfverband „Imperial Brigant“ | Zentrale Kampfgruppe | ISD II „Overlord“ :||: Brückenturm | Deck Drei | Hauptbrücke :||: Toji Murata; im Hintergrund unter anderem Captain Akaji, ihr Erster Offizier und die Brückenbesatzung :]

Mit hinter dem Rücken verschränkten Armen stand der versehrte Commenorer vor dem gewaltigen Panoramafenster der Sternzerstörer-Hauptbrücke, betrachtete grübelnden Blickes die schier endlose Finsternis zwischen den hellen, funkelnden Punkten und hing dabei allein seinen eigenen Gedanken nach. Obwohl die letzten drei Stunden ausschließlich aus langen Beratungen mit seinem Stab sowie einigen kurzen Holo-Konferenzen mit ausgewählten Schiffskommandanten seines Kampfverbandes „Imperial Brigant“ bestanden hatten, beschäftigte sich sein Bewusstsein in diesem Augenblick nicht mit der bevorstehenden Aufgabe. Seine Gedanken kreisten um Serenety. Denn beim gemeinsamen Frühstück vor ein paar Stunden hatte sie ein ziemlich heikles Thema angesprochen, das er bis dahin längst verdrängt hatte: Die öffentliche Bekanntgabe ihrer Verlobung!

Die Sache war kompliziert. Immerhin war Serenety mittlerweile seine Flaggkapitänin – eine direkte Untergebene mit allerhand Weisungsbefugnis. Um den Vorwurf der Vetternwirtschaft zu vermeiden und zu zeigen, dass man unentwegt moralisch „richtig“ handle, tolerierte das Galaktische Imperium solche öffentlich zur Schau gestellten Beziehungen zwischen zwei Offizieren nicht. Folglich würde man sie augenblicklich per Versetzung voneinander trennen müssen, sollte ihre Verlobung öffentlich bekannt werden und beide im Militärdienst verbleiben wollen. Durch ihren überaus einflussreichen Vater, davon war er felsenfest überzeugt, würde die fähige Bastionerin mit Sicherheit „weich“ fallen – und auch er selbst hatte Dank Major General Vermillion und Admiral Tarkin inzwischen den einen oder anderen mächtigen Kontakt –, aber würde ihre Beziehung diese gewaltige räumliche Trennung tatsächlich verkraften? Unwillkürlich legte sich seine Stirn in Falten.

So stark von den eigenen Gedanken eingenommen, realisierte Toji erst, dass jemand mit ihm sprach, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Eine ihm wohl bekannte Stimme säuselte:
„... keinerlei Zweifel.“

„Wie … wie bitte?“, fragte der Commenorer leicht perplex nach, drehte sich zu der Stimme um und sah plötzlich in Zyn Kazics kantiges Gesicht.

Der ranghohe Funktionär des Imperialen Sicherheitsbüros schmunzelte süffisant. „Sie müssen nicht nervös sein, Commodore. Ihr Verband macht auf mich – einen Laien – einen tadellosen Eindruck.“ Beinah freundschaftlich klopfte er dem versehrten Offizier auf die Schulter. „Ich sagte: 'Ich habe die letzten Tage noch einmal Ihre Akte studiert. Dass Sie diese Operation zu einem erfolgreichen Ende bringen werden, daran habe ich keinerlei Zweifel.'“

Dem unwillkürlichen Impuls, verwundert die linke Augenbraue zu heben, konnte der Commenorer in diesem Moment nicht widerstehen. Immerhin war der Politoffizier, der gewissermaßen in letzter Sekunde und allein auf Befehl des Imperialen Sicherheitsbüros zum Verband gestoßen war, bis dato eher durch eine kühle Distanz zum gesamten Stab aufgefallen. Selbst bei den Mahlzeiten, zu denen Kazic eingeladen wurde, hatte sich der drahtige Commissioner kaum an den jeweiligen Gesprächen beteiligt, sondern viel mehr nur stillschweigend am Tisch gelauscht. Aus diesem Grund fühlte sich seit dem Verlassen des Fre'ji-Systems niemand in dessen Gegenwart wohl. Jeder mied ihn – soweit es die allgemeinen Konventionen an Bord zuließen. Und auch Toji spürte in diesem Augenblick wie ihm plötzlich ein eisiger Schauder den Rücken hinab lief. Selbstverständlich versuchte er sich nichts anmerken zu lassen und schob die Gedanken, die ihn gerade noch so stark in Beschlag genommen hatten, zur Seite.

„Es läuft alles wie geplant, Commissioner“, entgegnete Toji förmlich. Da sein Stimme belegt klang und wieder leicht krächzte, räusperte er sich kurz, bevor er mit seinen Ausführungen fortfuhr: „Die 'Darkmoon' und die 'Venatrix' sind gerade im Begriff sich vom Verband abzusetzen, um als Vorhut ein paar Minuten vor uns in den Hyperraum zu springen. Des Weiten schiebt sich Captain du Telacs Eingreifgruppe gerade vor die Zentrale Kampfgruppe. Vor allem die Gegenwart des Abfangkreuzers 'Musashi' wird uns einen besonderen taktischen Vorteil sichern, sollten sich dort doch irgendwelche feindlich gesinnten Objekte aufhalten.“

Das eitle Schmunzeln auf Zyn Kazics fahlen Gesicht blieb ungerührt bestehen. „Daran hege ich – wie schon gesagt – keinerlei Zweifel, Commodore. Sie machen auf mich einen äußerst kompetenten Eindruck. Belkadan, Despayre, Bastion, Corellia, Byss, Shinbone, der Chiss-Raum und Fresia – Sie waren gewissermaßen in jeder Ecke der Galaxie. Durch Ihre Führung gelangte das Galaktische Imperium in den Besitz der 'Subjugator'. Es ist somit kein Wunder, dass Fuller, Tarkin und Vermillion auf Ihre Fertigkeiten schwören.“ Sein Blick glitt einen Moment lang über die viel beschäftigte Brücke. Dann beugte er sich leicht zu Toji herüber und wisperte ihm zu: „Beim Lesen Ihrer Personalakte hat mich ja besonders amüsiert, dass Sie bei Byss das klitzekleine Geheimnis der Militärnachrichtendienstler aufgedeckt haben. Heimlich produzierte Sternzerstörer der Defender-Klasse. Ha! Hätten wir schon eher davon gewusst, hätten wir Seiner Majestät sicherlich die Amnestie für Lord Menari und dessen Getreue ausgeredet.“

Bei der Erwähnung der Defender-Sternzerstörer lief dem uniformierten Invaliden erneut ein kurzer, eisiger Schauder den Rücken herunter. Selbst nach Janem Menaris öffentlicher Kapitulation hatten dessen letzte Getreue, die sich auf Byss verschanzt und das Beshqek-System mit den noch verfügbaren Mitteln isoliert hatten, den bewaffneten Widerstand gegen das Galaktische Imperium unter Darth Allegious' legitimer Herrschaft noch aufrecht erhalten. Um die Gegend zu befrieden und den neuen Grand Moff Jarnik Saul Tarvitz die Ausübung seiner gegenwärtigen Tätigkeit zu ermöglichen, hatte das Flottenkommando kurzerhand Admiral Tarkins Neunte Gefechtsflotte nach Byss entsandt – und die unter Tojis Befehl stehende Pandora befand sich in der ersten Reihe. Die Schlacht gegen die Getreuen selbst war im Grunde nicht besonders spektakulär gewesen. Da der Chiss bei Bastion fast seine gesamte militärische Kraft in die Waagschale geworfen hatte, um einen Sieg zu forcieren, war bei Byss nur das Nötigste zur Systemverteidigung zurückgelassen worden. Höchstens der Trumpf, hochmoderne, nach republikanischen Entwürfen gebaute Sternzerstörer, hätten das Schlachtenglück maßgeblich beeinflussen können. Doch die Verteidiger hatten in jenen Stunden weder die benötigte Mannzahl, um die Schlachtschiffe optimal besetzen zu können und die eigenen Reihen an anderer Stelle nicht ausbluten zu lassen, noch hatten sie sie rechtzeitig aus den Docks schleppen können, um im Orbit frei kämpfen zu können.

„Eine knappe Sache war das gewesen“, merkte Toji trocken an. „Hätte Menari den Byss-Verteidigern mehr Personal gelassen, hätte dieser Sternzerstörer mit Sicherheit der ersten Angriffswelle empfindlichen Schaden zufügen können.“

Kazic nickte. „Da möchte ich Ihrer Expertise nicht widersprechen, Sir.“ Erneut ließ der Politoffizier den Blick über die besetzten Brückenstationen schweifen und als er zwischen all den Uniformierten plötzlich die Flaggkapitänin erspähte, sagte er: „Dass Sie Akaji zu Ihrer Vertrauten gemacht haben, kann ich nach dem Studieren der Lektüre verstehen. In den letzten paar Jahren haben sie einen recht weiten Weg gemeinsam beschritten. Dementsprechend hoffe ich inständig, dass uns aktuell keine gefährlichen Komplikationen erwarten.“

„Wie kommen Sie zu dieser Befürchtung?“, hakte der Commenorer verwundert nach.

Der Funktionär antwortete prompt:
„Sie haben heute ein langes 'Frühstück' allein mit Captain Akaji verbracht, Commodore. Eine volle Stunde, statt der beim 'Backen und Banken' gewohnten halben. Da muss man doch zwangsläufig davon ausgehen, dass irgendetwas im Argen liegen. Liegt es an ihr? Oder haben Sie neue Informationen von Commander Antilles bekommen?“

Toji musste unwillkürlich schlucken. Der Bluthund hatte nach all den Wochen augenscheinlich eine interessante Fährte gewittert – und ging dieser nun nach. Bemüht beiläufig ließ der Commodore den Blick zu dem Pilotoffizier wandern. Als ranghohes Mitglied des Imperialen Sicherheitsbüros suchte Zyn Kazic nicht nur nach Verrätern in den eigenen Reihen und äußerte jederzeit und überall Fetzen der imperialen Propaganda, sondern er überwachte gleichzeitig auch die Umsetzung der Doktrinen der Neuen Ordnung. Dadurch besaß er ganz besondere Befugnisse. Im Gegensatz zu vielen anderen konnte er aufgrund dieser Privilegien auch einen Kommandanten auf dessen eigenen Schiff in die Schranken weisen. So manche Politoffiziere hatten in der Vergangenheit sogar schon den einen oder anderen Kommandanten verhaften lassen, vor ein Militärgericht gezerrt und anschließend selbst das Urteil vollzogen. Vielen schien diese „Allmacht“ dabei rasch zu Kopf zu steigen.

Um nicht selbst Teil einer solchen Aufzählung zu werden, musste sich Toji also eine gute, sehr gute Begründung spontan einfallen lassen. Sein Blick sprang unwillkürlich zu Serenety. Gemeinsam mit ihrem blauhäutigen Ersten Offizier, Commander Ashoc'on'nerod, besprach sie sich gerade mit ihrem Navigator, dem Kartographen und dem Steuermann. Offensichtlich feilten sie gerade ein letztes Mal am Kurs. Was sollte er dem Commissioner also sagen? Wie konnte er das drohende Unheil von ihr – und letztlich auch von ihm selbst – abwenden? Denn hatte sich der Bluthund erst einmal in ihrem Fleisch verbissen, würde er sie mit aller Kraft zu Fall bringen und dann kaltblütig töten. Gerade als der Commodore dem Funktionär antworten wollte, meldete sich piepsend dessen Com-Gerät. Line Captain Stoner war am anderen Ende der schiffsinternen Leitung.

Begleitet von einem leichten Knistern meldete dessen tiefe Bassstimme:
[Unsere Vorhut ist soeben in den Hyperraum entschwunden, Sir. Ich habe den Countdown auf zehn beziehungsweise fünfzehn Minuten setzen lassen. Die Formation steht. Ich würde Sie deshalb gerne auf die Flaggbrücke bitten … sofern es sich einrichten lässt.]

„Sie haben es selbst gehört, Commissioner“, sagte Toji und versuchte dabei nicht allzu erleichtert zu klingen. „Man erwartet mich auf der Flaggbrücke – bei meinem Stab.“ Er klopfte dem Politoffizier kameradschaftlich auf die rechte Schulter, wandte sich ihm noch einmal zu und sagte: „Bestimmt lassen sich Ihre Fragen und Befürchtungen aber später noch klären. Kommen Sie dann einfach noch einmal auf mich zu...“

[: Weltraum | Koornacht-Cluster | Southern Belt :||: Kampfverband „Imperial Brigant“ | Zentrale Kampfgruppe | ISD II „Overlord“ :||: Brückenturm | Deck Drei | Hauptbrücke :||: Toji Murata und Commissioner Kazic; im Hintergrund unter anderem Captain Akaji, ihr Erster Offizier und die Brückenbesatzung :]
 
[ Kern | Torranix-Sektor | Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters | STR „Justica“ |Deck 6 | Turbolift] Saku, Merm'obis'grosura

„Nun Obis, ich erwarte volle Kampfbereitschaft auf dem ganzen Schiff in einer Stunde. Die Schadensteams sollen sich bereit machen und die Medizinischen Stationen für Verletzte vorbereitet werden. Zwischen dem ersten und dem zweiten Gefecht werden wir nur wenige Minuten ruhe haben.“

„Ja, Sir!“ Der Chiss nickte Saku zu und warf einen Blick auf sein Padd. „Sir die Reconquista und die Raider unterstehen bei der Operation uns?“

Der Commander des Strike-Kreuzers ließ seinen Nacken knacken. „Ja Lieutenant, Commander Draykon ist tatsächlich ein paar wenige Monate nach mir Commander geworden und der Commodore hat entschieden, dass wir uns an die Standartverfahren halten. Ich will, dass mit Lieutenant Commander Gargatosh und Commander Draykon eine dauerhafte Richtfunkverbindung besteht. Bei diesem Gefecht dürfen wir uns keine Fehler leisten oder die ganze Kampfgruppe könnte vernichtet werden.“

Wieder nickte der taktische Offizier, und dann öffnete sich auch schon die Tür zur Kommandobrücke. Der Flottensoldat am Aufzug Salutierte zackig und Saku betrat als erster die Brücke.

Die Führungsoffiziere waren wieder vollständig angetreten, und sahen alle weit ausgeruhter aus als Saku sich fühlte. Er hatte zu wenig geschlafen und war dann zu dem Treffen mit den anderen Schiffskommandanten aufgebrochen, er hatte relativ viel zu Berichten gehabt und war sehr dankbar gewesen als Commander Draykon ihm die Aufgabe, eine brauchbare Taktik vorzuschlagen abgenommen hatte. Die Taktik, die der Fresianer vorgeschlagen hatte, war sehr gut gewesen und so wunderte es Saku immernoch ein wenig, dass die Ausführung des Plans unter seinem Kommando statt unter dem von Commander Draykon stattfinden würde.

„Weems, Richtfunkkontakt zur Einsatztruppe herstellen.“ Saku stellte sich vor den Holoprojektortisch und wartete bis die Kommandanten dort erschienen.

„Commander. Lieutenant Commander.“, er nickte den beiden Männern zu. „Kampfbereitschaft herstellen, in einer Stunde springen wir wie besprochen zum ersten Einsatzort. Geben Sie darauf acht sich nicht zu sehr in Nahkämpfe verwickeln zu lassen und behalten Sie die Kampfuhr im Blick. Sie haben exakt 2 Minuten nach Eintreffen der feindlichen Verstärkung, um sich auf die neuen Koordinaten auszurichten. Geben sie alles weiter was ihnen auf- und einfällt, wir behalten den Richtfunk aufrecht.“ Die Kommandanten sahen einander an. „Gute Jagd.“

Dann trat der Zeltron von dem Holoprojektor weg und setzte sich auf seinen Kommandostuhl. Nun blieb ihm nichts zu tun als zu warten bis der Zeitpunkt kam, um sich ins Gefecht zu stürzen. Bald würde die Justica sich in einem echten Kampf wiederfinden, und nicht alle an Bord würden den heutigen Tag überstehen.

[ Kern | Torranix-Sektor | Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters | STR „Justica“ |Deck 1 | Brücke] Saku, Führungsoffiziere und Brückencrew
 
Torranix-Sektor – Tiefenraum – am Rand des Cal-Seti-Systems – Corvette der Raider-Klasse – 'Riader' – Offiziersmesse – Commander Draykon, Crew,​


Er war von der Besprechung mit dem Commodore zurück gekehrt, sein Taktik Vorschlag war auf recht viel gegenleibe gestoßen. Zwar wusste noch niemand so recht wie sie die Jägerüberlegenheit des Feindes ausgleichen sollten, doch irgendwie würde es schon gehen. Das wichtigste war die Zeit, die musste auf alle Fälle eingehalten werden. Das Commander Keznoi diesen Vorstoß führen würde und nicht er, hatte ihm eine Stich versetzt. Aber er hatte nur kurz mit noch versteinernerer Mine dagesessen und dann normal weiter gemacht. Wieder einmal war ein Jüngerer ihm vorgesetzt, wieder einmal hatte sich seine Familiengeschichte auf seine Karriere ausgewirkt, wiedereinmal... genug davon. Schalt er sich selbst, während die Meldung von der Kommunikation einging das er eine Richtstrahlbotschaft von der 'Justica' erhalten würde. Mit merklichem Zögern begab er sich in die Holokammer im hinteren Bereich der Brücke der 'Raider'.

Der Zeltros begrüßte ihn und Lieutenant-Commander Gargatosh, wiederholte noch einmal die bereits bekannten Einsatzparameter, eine Stunde noch, dann auf die Gefechtsuhr achten, erneuter Hyperraumsprung ins wahre Einsatzgebiet, der Richtfunk würde aufrecht erhalten bleiben. Und dann das obligatorische "Gute Jagd". Dann erstarben flackernd die Hologramme der beiden anderen Raumschiffskommandanten und Rosh blieb alleine in seiner Kammer zurück. Er atmete tief durch, schob sich die Dienstmütze nach hinten und fuhr sich mit der Hand über die Stirn.

Eine Stunde, er betätigte einige Tasten und rief alle Bereichsleiter in die Offiziersmesse. Dann begab er sich selbst dorthin, goss sich eine Tasse starken, schwarzen, heißen Kaf ein und zündete sich eine der Filterlosen Zigaretten an. Er wies seinen Leitenden Ingenieur an das Maschinendeck auf ein Gefecht und schnelle Kurswechsel und Hyperraumsrpünge unter Feindbeschuss vorzubereiten, bevor er mit seinem Ersten und Zweiten Offizier noch einmal das bevorstehende Szenario durchging. Wobei er mal Lieutenant
Varn und mal Lieutenant Mott anwies den Feind darzustellen.

Als dann nur noch 15 Minuten übrig waren, begab sich der Commander von Fresia auf die Brücke. Er ließ einen Schiffsweiten Comkanal öffnen und begann zu sprechen:


"Herr gehört, unsere Eingreiftruppe wird sich in wenigen Minuten tiefer in dern Koornacht-Cluster begeben. Wir werden zusammen mit der 'Reconquista' und der 'Justica' unsere Ziele angreifen. Vom Angriffspunkt Aurek werden wir dann weiterspringen um einen Horchposten des Feindes zu vernichten. Auf das er Taub und Blind in diesem Sektor wird und wir freiere Hand haben, wenn wir für das Imperium ihre Versorgungslinien direkt angreifen werden. Gefechtsalarm, alle Mann auf die Kampfstationen. Ende."


Commander Draykon hatte eine hörbare Pause gemacht bevor er den Gefechtsalarm ausgerufen hatte. Er hatte durchgeatmet, nicht um die Spannung zu erhöhen, sondern um sicherzugehen, das er nichts vergessen hatte. Während nun um ihn herum der Gefechtsalarm heulte, und Besatzungen zu ihren Kampfstationen eilten, stand der Mann von Fresia ruhig wie ein Fels in der Brandung und beobachtete wieder Timer für den Sprung in der Hyperraum herunterlief.


10... 9... 8...



Torranix-Sektor – Tiefenraum – am Rand des Cal-Seti-Systems – Beim Sprung in der Hyperraum –Corvette der Raider-Klasse – 'Riader' – Brücke – Commander Draykon
 
[ Kern / Torranix-Sektor / Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters / MAR Reconquista Yevetha / Deck 1 / Brücke ] Baran, sowie Brücken-NPCs

Eine ganze Weile blieb die Lage sehr ruhig auf der Reconquista Yevetha, doch dann schienen die Neuigkeiten nur so auf sie einzuströmen. In einer Besprechung wurde entschieden, dass der Hochposten als nächstes Ziel markiert würde, doch zu Barans Schock würde Keznoi die Truppe befehligen. Technisch gesehen war er wohl wirklich dienstälter (um ein paar Monate), doch wie auch immer das Alien es geschafft hatte das Kommando über einem gleichrangigen Menschen zu bekommen war Baran ein Rätsel, doch…vielleicht auch nicht. Vielleicht war der Zeltron ja mit der richtigen Person im gleichen Raum gewesen. Nun, wohl oder übel würde er sich damit abfinden müssen. Draykons Antwort auf seine Nachricht war dazu noch wenig nützlich.

Kurz nach Erhalt der Nachricht brach auf der Reconquista hektische Betriebsamkeit aus. Alle Anwesenden machten sich bereit in den Hyperraum zu springen und sich dann (wieder) einer wütenden yevethanischen Meute Sternenjäger gegenüber zu sehen. Ein wenig war Baran schon traurig, dass er nicht mehr die Bull befehligte. Ein paar gut gezielte Diamant-Bor-Raketen könnten jetzt wahre Wunder bewirken, doch…er durfte sich nicht ablenken lassen.

Mit einem Zischen öffnete sich die Tür zur Brücke und der massige Gotal betrat erneut das Kommandozentrum seines Schiffs. Die Brückencrew salutierte, kehre dann jedoch beinahe sofort an ihre Aufgaben zurück. Das hier würde das erste größere Gefecht auf Feindesgebiet werden und alle wusste, dass jetzt Exzellenz gefragt war. Mit einem knappen „Stehen Sie bequem“ nahm Baran in seinem Kommandosessel Platz und wartete darauf, dass alle Vorbereitungen abgeschlossen wurden.

Schließlich gaben alle Schiffe grünes Licht und auch die Reconquista nahm ihre Position in der Formation ein. Noch einmal atmete Baran tief durch, während er auf den Marschbefehl wartete. Noch einmal dachte er an den Yevethaner in der Brigg, erinnerte sich selbst jedoch an die Tatsache, dass sie sein Hirn vermutlich nachhaltig unbrauchbar gemacht hatten. Und wenn alles richtig lief, aufgrund seiner Informationen, noch die vieler weiterer seiner Artgenossen. Das Imperium hatte sich lange genug von diesen Alienbiestern auf der Nase herumtanzen lassen und jetzt war es an der Zeit zurückzuschlagen.

Bei dem Gedanken daran Teil dieser Kampagne zu sein – und das noch als Kommandeur seines eigenen Schiffes – ließ Baran sich noch ein bisschen grader in seinem Sessel hinsetzen. Die Yevethaner würden noch sehen was es kostete sich mit der geballten Macht des Imperiums anzulegen und sie würden ihre Vermessenheit vermutlich mit ihrer Existenz als Spezies bezahlen.

Endlich kam der Marschbefehl. Baran gab ein kurzes Kommando und der Weltraum im Sichtfenster der Brücke verwandelte sich in ein Wirrwarr aus weißen und blauen Streifen.


[ Kern / Torranix-Sektor / Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters / MAR Reconquista Yevetha / Deck 1 / Brücke ] Baran, sowie Brücken-NPCs
 
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[ Kern | Torranix-Sektor | Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters | STR „Justica“ |Deck 1 | Brücke] Saku, Führungsoffiziere und Brückencrew

5…4…3…2…1…0

Der rote Countdown lief ab und gleichzeitig sprang die gesamte Kampfgruppe in den Hyperraum. Das gesprenkelte Schwarz des Alls zwischen den Systemen wurde langgezogen. Die Sterne wurden zu Streifen und dann wandelte sich das weiß zum blauen schein des Hyperraums.

Saku, dessen Herz in seiner Brust wie verrückt schlug riss sich mit einiger Anstrengung von dem Anblick los. Er musste sich beruhigen, die Nervosität und Angst auf der Justica die er spürte drohte seine eigenen Gefühle zu überwältigen. Das durfte nicht geschehen, also schloss er die Augen und atmete tief durch. Er verdrängte alle Gedanken und versuchte jedes Gefühl auszusperren. Es war nur wichtig auf den Ruck des Wiedereintritts zu warten.

„Wiedereintritt in Fünf.“ Lieutenant Obis zählte den Countdown runter. „Gefechtsprotokolle, alle Mann bereit zum Gefecht.“ Lt.Cmdr. Spokes, der Bastioner stand irgendwo hinter Saku, vermutlich befand er sich am taktischen Holo.

Ein leises Wummern ging durch das Schiff als sie den Normalraum erreichten und die vier Sublichttriebwerke begannen sie zu beschleunigen. Saku öffnete die Augen und blickte auf eine kleine Ansammlung von Schiffen, denen sie sich frontal näherten. Er drehte sich um und schritt gemessenen Schrittes zu dem Projektortisch hinüber. Auf dem Weg warf er einen Blick in einen der Brückengräben. „Sub-Lieutenant, Meldung.“

Sub-Lieutenant Nichos Panaka, ein Mensch von ungefähr 22 Jahren, blickte nicht von seiner Arbeitstation hoch, begann jedoch sofort zu Berichten. „Es ist der Konvoi, auf den wir es abgesehen hatten. Eine Nebulon-B-Fregatte, IFF aktiv Kennung Tango 1. Zwei Pelta-Class Fregatten Tango 2 und 3. Außerdem eine Jägereskorte, Bandits 1 bis 12. Daten kommen jetzt aufs Holo.“

Die 3D-Darstellung der beiden Gruppen hatte sich aufgebaut und die Kernschussweiten der einzelnen Schiffe wurden dargestellt. „Volle Kraft vorraus. Wir nehmen und Tango 1 vor. Lassen Sie die Jäger Starten. Sub-Lieutenant senden Sie die Feindkennungen an die Raider und die Requoncista“ Saku drückte auf einen Knopf und aktivierte so die Aufnahme für die Commverbindung mit den anderen Schiffskommandanten.

„Commander Draykon nehmen sie sich die Jäger vor, ich würde es schätzen, wenn wir die Staffel zeitnah ausschalten könnten. Ansonsten kennen Sie ihr Schiff sicherlich besser als ich, Sekundärziele können Sie frei wählen.“ Er wartete kurz auf eine Antwort und betätigte dann einen anderen Schalter. "Lieutenant Commander Gargatosh. Die Justica wird die Nebulon B beschäftigen. Treiben sie die zwei Pelta-Classes etwas vor sich her und wenn sie eine gute Gelegenheit bekommen Tango 1 das Rückrad zu brechen…“

Saku wandte sich von der Holoübertragung ab und blickte durch die Brückenfenster zu den langsam größer werdenden Feinschiffen.

„Schließen sie die Schotts“ Lautes klappern ertönte als die dicken Panzerplatten über die Fenster geschoben wurden.

Und erneut befanden sie sich in absoluter Dunkelheit.

[ Kern | Torranix-Sektor | Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters | STR „Justica“ |Deck 1 | Brücke] Saku, Führungsoffiziere und Brückencrew

Eingreiftruppe "Justica"
Kommando: Commander Saku Keznoi

[STR] „Justica“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: NBF („Tango Eins“) | Schäden: - | Zusätzliches: Schildlast gleichmäßig verteilt]
Staffel "Blindfold" TIE/in [12 Maschinen] [wird ausgeschleust]
Staffel "Libra" TIE/in [12 Maschinen] [wird ausgeschleust]
Staffel "Sword" TIE/IT [12 Maschinen] [-]

[MAR] „Requoncista Yevetha“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: - | Schäden: - | Zusätzliches: Schildlast gleichmäßig verteilt]
Staffel "3-1-ResWid" TIE/in [12 Maschinen] [wird ausgeschleust]

[RK]
„Raider“ [Schilde: 100% | Hülle: 100%]
[Ziel: - | Schäden: - | Zusätzliches: Schildlast gleichmäßig verteilt]
 
[ Kern / Torranix-Sektor / Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters / MAR Reconquista Yevetha / Deck 1 / Brücke ] Baran, sowie Brücken-NPCs

Baran spürte wie sein Herz unter dem noch immer ungewohnten Rangabzeichen schlug, doch äußerlich wirkte er ruhig. Die Finger beider Hände hatte er in die Lehnen seines Kommandosessels vergraben, während er konzentriert auf das taktische Holo starrte, das die Situation darstellte. Kurz hatte er einen Blick auf die feindlichen Schiffe erhaschen können, bevor schwere Schotts sich vor die Brückenfenster geschoben hatten. Die Anweisungen Commander Keznois waren klar.

„Ensign Rifai!“

, bellte Baran und stand aus seinem Sessel auf. Die Navigationsoffizierin zuckte, das nahende Gefecht hatte ihr Schweißperlen auf die Stirn getrieben.

„Volle Kraft voraus. Schlagen Sie einen Bogen nach unten und vermeiden Sie den Feuervektor von Tango 1. Bringen Sie uns ins Wespennest.“

Die Ensign salutierte und mit einem tiefen Brummen wurde Energie auf die Antriebe umgeleitet. Die Karte zeigte, wie das Schiff sich nach vorne bewegte und die vielleicht drei Klicks Entfernung zum Feind rasch überwand. In Kürze würde die Reconquista das Feuer der beiden hinteren Schiffe auf sich ziehen, doch genau dafür war sie gemacht. Einstecken, während Commander Draykon auf der Raider die Jäger aufräumte.

Baran war froh den Menschen mit seiner Korvette dabei zu haben, denn die Skiprays, die der Feind aufs Feld gebracht hatte, konnten echt unangenehm werden. Doch er wollte dem Commander den Spaß auch nicht ganz alleine überlassen.

„Ensign Rifai, ziehen Sie gleich an der Seite von Tango 1 hoch. Lieutenant Evans, die Widder sollen sich zurückhalten, bis sie die drei Blastboats auf der Seite isoliert erwischen können!“

Der Plan war simpel. Unter dem Feuer der Nebulon B durchtauchen und dann zwischen ihr und den ihre Flanke deckenden Skiprays wieder aufsteigen. Die Jäger zwingen auszuweichen und so von ihrem Konvoi wegzutreiben, dass sich alle zwölf Jäger der Widderstaffel gleichzeitig drei von ihnen beschäftigen konnten.

„Lieutenant, Feuer frei. Schauen Sie ob sie nicht eines der Blastboats in unserem Traktorstrahl fixieren können.“

Die Trägheitsdämpfer der Reconquista ließen es wirken als geschähe draußen nichts, doch die Holokarte erzählte ein anderes Bild. Das bläuliche Modell der Marauderkorvette beschrieb einen deutlichen Bogen, bevor es nur knapp an der Nebulon B vorbeirauschte. Die Turbolaserkanonen spuckten grünen Tod, doch noch wurde alles von Schilden aufgefangen. Wie Baran es beabsichtigt hatte, stoben die drei Skiprays, die diese Flanke bewacht hatten, auseinander, um nicht von der Reconquista gerammt zu werden und in diesem Moment stürzten die Widder sich auf sie.

„Sir, Tango 2 und 3 haben das Feuer auf uns eröffnet und Tango 2s Bandits 4, 5, und 6 bewegen sich in unsere Richtung.“

, berichtete Ensign Fouke und Baran nickte grimmig. Ein Beben ging durch das Schiff, als die Schilde der Reconquista nun ebenfalls getestet wurden.

„Hoffen wir, dass Draykon rasch mit den Jägern aufräumt.“

, murmelte Baran in seinen Bart und nickte zufrieden, als die Karte illustrierte, wie eines der Skiprays plötzlich vom Traktorstrahl der Reconquista erfasst wurde und im Raum stehenblieb. Darauf hatten die Widder nur gewartet und ein Sturzbach Lasereuer ergoss sich über das nun stationäre Ziel. Mit einem Flackern erlosch die Holodarstellung.

„Fliegen Sie weiter auf Tango 2 und 3 zu. Drängen Sie sie zurück!“

Sagte er, kaum dass die Reconquista an der angestrebten Position angekommen war. Die beiden Pelta-Klasse Fregatten waren größer als die Marauderkorvette, doch Baran wusste, dass seine Marauderkorvette im Zweifel mehr einstecken konnte als beide zusammen.

„Feuer auf Tango 2 konzentrieren!“


[ Kern / Torranix-Sektor / Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters / MAR Reconquista Yevetha / Deck 1 / Brücke ] Baran, sowie Brücken-NPCs

MAR "Reconquista Yevetha"
Kommando: Baran Gargatosh

[MAR] „Reconquista Yevetha“ [Schilde: 90% | Hülle: 100%]
[Ziel: - | Schäden: - | Zusätzliches: Schildlast gleichmäßig verteilt]
Staffel "3-1-ResWid" TIE/in [12 Maschinen] [In Dogfights mit Bandit 1 und 2]
 
Torranix-Sektor – Tiefenraum – Koornachtcluster – Corvette der Raider-Klasse – 'Raider' – Brücke – Commander Draykon, Crew​



Der Wiedereintrittsalarm heulte auf der Corvette als der Lichttunnel durch den sie mit den anderen Schiffen der Einsatzgruppe gerast war in Sterne auflöste. Und es war eine Menge Sternen, die sie als Sternenhaufen von Koornacht vor sich hatten. Mit bloßem Augen war der Feind noch gar nicht zu erkennen, nur die Sensoren registrierten sie, verglichen ihre Strahlungssignatur und die Silhouette mit den Datenbanken auf dem Computerkern des Schiffes und gaben zunächst vorläufige Angaben zu Typ und Beschaffenheit des Gegners heraus. Ruhig wurde aus dem Mannschaftsgraben heraufgemeldet um was es sich handelte. Eine Nebulon-B-Fregatte als Führungsschiff, zwei Fregatten der Pelta-Klasse als Deckung und ein Dutzend kleinerer Blips zunächst nur als Jägereskorte Klassifiziert. Dann wurden weiter Daten von der ‚Justica‘ übermittelt die den Zielen Codenamen zuwiesen und sie in der Freund-Feind-Erkennung anders farblich kenntlich machten.


“Sir. Meldung von der ‚Justica‘ wir möchten uns um die Jägereskorte kümmern, sekundärziele nach eigenem Ermessen.“ “Bestätigen sie den Empfang des Befehls.“


Während er dies sagte, starrte der Kommandant der ‚Raider‘ auf den Taktischen Bildschirm vor sich und blies Rauch aus seiner Nase aus. Er sah auf dem Schirm wie die ‚Reqonquista‘ einen Satz zu machen schien und ihr möglicher Kurs, wie der der anderen Schiffe wurde als Punkt-Strichlinie eingefügt. Rosh richtet sich auf und erhob die Stimmer über die gesamte Brücke:


“Steuermann, Kurs drei-fünf-fünf Mark null-fünf-null. Volle Kraft voraus. Feuerleitung, klassifizieren sie für die Kanoniere bereits Ziele, alle Banditen gehören uns. Ich möchte das sie so schnell und effizient wie möglich ausgeschaltet werden. Panzerschotten schließen.“


Commander Draykon nahm die Bestätigungen seiner Befehle zur Kenntnis während er noch einmal von seiner filterlosen Zog. Auf dem taktischen Schirm wurde nun der Kurs der ‚Raider‘ mit eingezeichnet, der sie relativ gesehen über der ‚Justica‘ entlang führen würde. Die Rauchschwaden die der Kommandant der Jagd-Corvette ausatmete blieben eine Zeitlang in der rötlichen Gefechtsbeleuchtung stehen, bevor die Umweltkontrolle sie zerfasern ließ. Der Offizier von Fresia wartete, er wartete auf den richtigen Moment, wenn sie ihren Kurs so beibehalten würden, würden sie nicht nur den Kreuzer der Strike-Klasse unter dem Kommando des Fast Menschen Keznoi kreuzen, sie würden irgendwann auch über der ‚Reconquista‘ kreuzen, doch das war nicht das Ziel von Commander Draykon.


Als sich die ‚Raider‘ über der ‚Justica‘ befand, ließ er beidrehen, so das sich sein Schiff nun über und vor dem Führungsschiff befand. Vereinzeltes schlecht gezieltes Laserfeuer schlug der Jagd-Corvette entgegen, doch nichts womit die Schilde des kleinen flinken Schiffes nicht klarkommen würden. Relativ gesehen hinter dem Ziel Tango 1 bellte der Kommandant der ‚Raider‘ erneut Befehle.



”Steuermann, neuer Kurs. Null-eins-zwo Mark zwo-sieben-fünf. Langsame Rotation der Längsachse beginnen. Feuerkontrolle Freigabe für alle Waffen.“


Und leiser, fast grollend fügte er ein gemurmeltes: “Blast sie aus dem All.“an.


Relativ gesehen von Oben stürzte sich nun die 150 Meter lange Corvette im Terror Design auf ihre Ziele. Die Rotation sorgte dafür, das auch wenn die Feindlichen Jäger, die sich als Blastboats herausgestellt hatten, auseinander stoben. Die Kanoniere ihnen besser folgen konnte oder eine andere Geschützmannschaft früher übernehmen konnte. Mit flammenden Triebwerken und Waffen rauschte die Corvette der Raider-Klasse zwischen den Feinden hindurch, zwei der Feindlichen Banditen erloschen auf dem taktischen Bildschirm als der Ruf aus dem Mannschaftsgraben erscholl:



“Vampire! Mit Kurs auf uns.“


Vampire also hatten die Blastboats oder eines der anderen Schiffe Raketen auf die ‚Raider‘ abgefeuert. Mehre stimmen brüllten übereinander und durcheinander. Doch Commander Draykons Stimme übertönte alle.


”Ruhe! Das ist ein Kriegsschiff und kein Viehmarkt. Einschlagpunkt berechnen und Schilde verstärken. Ist der Abschussort bekannt?“ „Negativ, vermutlich die Banditen.“ ”Vermutlich, vermutlich. Finden sie das heraus sofort.“ „Schilde sind verstärkt, Sir.“ ”Auf Einschlag vorbereiten und Feuer weiter aufrecht erhalten.“


Grell leuchtet der Bugschild der kleinen Corvette auf als die Erschütterungsraketen die abgeschossen wurden an ihm detonierten. Doch die Besonderheit der Schiffe der Raider-Klasse kam hier zum Tragen, die erhöhte Laderate der Schilde durch die angedeuteten Solaflächen auf dem Rumpf. Schnell war das was den Schild an einem vergleichbaren Schiff zum überladen gebracht hätte wieder aufgebaute und zwei zu vorwitzige Blastboats die die vermeintliche Schwachstelle austesten wollten wurden zu im All auskühlender Schlacke zusammen geschmolzen.




Torranix-Sektor – Tiefenraum – Koornachtcluster – Corvette der Raider-Klasse – 'Raider' – Brücke – Commander Draykon, Crew​



[RK] ‚Raider‘ [Schilde: 85% | Hülle: 100%]
[Ziel: Jägereskorte | Schäden: - | Zusätzliches: Verstärkung der Bugschilde]
 
[ Kern | Torranix-Sektor | Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters | STR „Justica“ |Deck 1 | Brücke] Saku, Führungsoffiziere und Brückencrew

Für einen Moment war es dunkel auf der Brücke der ‚Justica‘, bis die Augen der Crew, von dem hellen Schein des Koornacht-Sternenhaufens geblendet, sich an die rötliche Gefechtsbeleuchtung gewöhnt hatten.

„Volle Kraft voraus. Tango 1 ist unser Hauptziel. Feuern auf mein Kommando. Commander Salis, ihre Jäger unterstützen Commander Draykon.“

Die Einsatzgruppe setzte sich in Bewegung. Die ‚Reconquista Yevetha‘ schlug einen vorlastigen Kurs ein, die ‚Raider‘ zog mit ihren starken Maschienen über und vor die ‚Justica‘ und der doppelt so große Strike-Kreuzer flog einfach frontal auf den Feind zu. Während der kurzen Zeit die die Yevethaner reagieren konnten begannen Tango 2 und 3 auf Tango 1 aufzuschließen, die Jägereskorte verteilte sich um die eingenommene Formation und die Energiewerte zeigten Aktivierte Schilde und Waffen.

Dann war es so weit, die maximale Feuerdistanz wurde unterlaufen und die Nebulon B eröffnete mit ihren frontalen Turbolasern das Gefecht. Die Schüsse zerfaserten an den Schilden von Commander Draykons Schiff.

„Steuer, Ruder 15 Grad Backbord. Alle Geschütze Feuer frei auf Tango 1. Energie von den Backbordschilden auf die Waffen umleiten, ziehen wir Ihr Feuer auf uns.“

Lieutenant Commander Gargatosh würde bald unterhalb der ‚Justica‘ kreuzen und Steuerbord wieder rauf kommen. Die ‚Raider‘ war durch die hohe Geschwindigkeit ein gutes Stück vor ihnen, dennoch war die ‚Justica‘ inzwischen in einer guten Kampfdistanz und näherte sich der Kernschussweite.

Die frontalen und steuerbord Geschütze der ‚Justica‘ begannen zu feuern. Nach wenigen Sekunden begann sich das Feuer zu intensivieren, die Intervalle zwischen den Salven reduzierten sich als die Kondensatoren mit zusätzlicher Energie versorgt wurden. Grüne und blaue Blitze hämmerten in die Schilde der feindlichen Fregatte. Die Schilde leuchteten flammend auf, als sie die ersten Treffer zerfaserten und erloschen dann wieder.

Die Nebulon B lies von der schwer zu treffenden ‚Raider‘ ab und erwiderte das Feuer.

Unter dem Stakkato an Feuer, dass die ‚Justica‘ nun aber auf ihre Schilde niedergehen ließ gab es keine Ruhepause. Die Schilde leuchteten, und unter dem steten Feuer konnte man bald die ersten Lücken in dem schillernden Netz erkennen. Vereinzelt durchdrangen Schüsse die Schilde und begannen die Panzerung der Fregatte zu schmelzen.

„Zustand unserer Schilde?“

Saku, der die Wirkung des Beschusses beim Feind genau beobachtete hatte reagierte auf die ersten Lücken in der feindlichen Verteidigung. Und erhielt von seinem leitenden taktischen Offizier Meldung.

„Steuerbord Schilde halten, Backbordschilde sind auf 50 %“

„Unterbrechen Sie die Energieumleitung, verteilen Sie die Schildenergie gleichmäßig.“

Die Schilde der Nebulon B begannen nun immer größere Lücken aufzuweisen, hoffentlich fielen Sie bald aus. Wenn die große Fregatte erst beseitigt war würden sie sich bis zum Eintreffen der Yevetanischen Verstärkung bloß noch mit Transport Fregatten auseinandersetzten müssen.

[ Kern | Torranix-Sektor | Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters | STR „Justica“ |Deck 1 | Brücke] Saku, Führungsoffiziere und Brückencrew

Eingreiftruppe "Justica"
Kommando: Commander Saku Keznoi

[STR] „Justica“ [Schilde: 82% | Hülle: 100%]
[Ziel: NBF („Tango Eins“) | Schäden: - | Zusätzliches: Backbordschilde stark geschwächt, Schildlast wird ausgeglichen]
Staffel "Blindfold" TIE/in [12 Maschinen] [In Dogfights mit Bandit 4,5 und 6]
Staffel "Libra" TIE/in [12 Maschinen] [In Dogfights mit Bandit 10,11 und 12]
Staffel "Sword" TIE/IT [12 Maschinen] [-]

[MAR] „Reconquista Yevetha“ [Schilde: 90% | Hülle: 100%]
[Ziel: - | Schäden: - | Zusätzliches: Schildlast gleichmäßig verteilt]
Staffel "3-1-ResWid" TIE/in [12 Maschinen] [In Dogfights mit Bandit 1 und 2]

[RK]
‚Raider‘ [Schilde: 85% | Hülle: 100%]
[Ziel: Jägereskorte | Schäden: - | Zusätzliches: Verstärkung der Bugschilde]
 
[ Kern / Torranix-Sektor / Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters / MAR Reconquista Yevetha / Deck 1 / Brücke ] Baran, sowie Brücken-NPCs

Die Finger um den kleinen Bartzopf an seinem Kinn gelegt beobachtete Baran wie die Fregatte der Pelta Klasse immer näherkam. Die Geschütze der Reconquista dröhnten dumpf durch das ganze Schiff und draußen musste der Schild des yevethanischen Schiffes grade ganz schön glühen. Jeden Moment erwartete er, dass Tango 2 beidrehen würde, um aus seinem Fokus zu kommen. Der Plan war die Peltafregatten auseinanderzutreiben, um sie so einzeln leichter vernichten zu können.

Plötzlich kam Bewegung in das feindliche Schiff. Doch anstatt beizudrehen richtete sich die Spitze auf die Marauderkorvette und mit furchteinflößender Geschwindigkeit begann das Schiff auf sie zuzufliegen.

„Die wollen uns RAMMEN!“

, schrie Ensign Fouke aus dem Hintergrund und auch Barans Magen verkrampfte sich, bevor ihm einfiel, dass der Feind sich eher an der Marauderkovette totlaufen würde, als andersherum.

„Ausweichmanöver starten!“

, sagte Baran lauter als notwendig und schwankte kurz, als Ensign Rifai von der Navigation das Steuer herumriss.

„Neuer Kurs Drei-Vier-Acht Mark Zwo-Sieben-Fünf!“

, fügte er nach einem Moment des Zögerns hinzu. Sie waren vom ersten Angriff noch immer sehr schnell unterwegs und eine geringere Absenkung würde sie nicht aus dem Kurs der Peltafregatte führen. Baran hörte wie die Trägheitsdämpfer aufheulten und das Schiff auf der Karte die Nase nach unten richtete. Die Reconquista senkte sich rasch ab, doch Tango 2 kam immer näher.

„Auf Kollision vorbereiten!“

, kam es von der Sensorik, bevor im nächsten Moment ein Beben durch das Schiff ging.

„Schadensbericht!“

, befahl Baran, die Hände zu Fäusten gepresst. Verdammt noch eins! Das war dumm gewesen. Er hatte menschliche Maßstäbe an diese Irren angelegt und dafür jetzt die Quittung erhalten. Hoffentlich war nichts Wichtiges zu Bruch gegangen.

„Wir wurden nur gestreift – Schildleistung bei 60%. Keine Hüllenschäden!“

, gab die XO Evans zurück und Baran atmete auf. Ein paar Kratzer im Lack also. Lehrgeld – den Fehler würde er nicht wiederholen. Einen Moment ließ er die Reconquista weiter steil absinken, bevor er sich für einen neuen Kurs entschied.

„Ensign Rifai, Geschwindigkeit deutlich verringern. Neuer Kurs Zwo-Sieben-Null Mark Null-Vier-Fünf.“

In der Zwischenzeit hatte Commander Keznoi Tango 1 mit seiner Justica deutlich beharkt und Baran sah eine Möglichkeit der Nebulon B Fregatte den Todesstoß zu versetzen, wie der Commander es zuvor auch befohlen hatte. Dafür musste er die Reconquista jedoch aus dem Schlagabtausch mit den beiden Peltafregatten lösen. Aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sie sich in den Kampf gestürzt hatten, war der Wendekreis des Schiffes deutlich größer als er es sich erhofft hatte, doch schließlich war der neue Kurs eingeschlagen. Auf der Karte sah er, dass die Widder mit Unterstützung einer Staffel Interceptors der Justica die Skiprays auf dieser Seite bis auf eines vernichtet hatten und auch diesem vermutlich in Kürze den Rest geben würden.

„Schlagen Sie einen Bogen bis sie auf Kurs Eins-Neun-Fünf Mark Null-Drei-Null ankommen!“

, befahl Baran und beobachtete, wie sie wieder auf die Justica zuflogen. Die Schilde von Tango 1 waren auf dem besten Weg sich zu dematerialisieren, doch hatte die Nebulon B Fregatte sich noch lange nicht geschlagen gegeben. Sie hatte sich um vielleicht 45° gedreht, um zum einen ein möglichst kleines Ziel zu bieten und die Justica zum anderen weiter beharken zu können. Dabei hatte sie jedoch eine Flanke entblößt, in die die Reconquista nun fiel.

„Feuer auf die Mittelsektion von Tango 1 fokussieren!“

, befahl Baran und erneut begannen die Blasterkanonen begannen zu röhren. Der brutale Beschuss der Justica hatte die Schilde von Tango 1 bereits stark beeinträchtig bis zu dem Punkt, dass sie immer größere Löcher aufgewiesen hatten. Genau dorthinein schlugen die beiden frontseitigen Schweren Turbolaserkanonen der Reconquista und gaben ihnen den Rest.

„Schilde neutralisiert, Sir!“

, gab Evans an, was es eigentlich garnicht mehr gebraucht hatte.

„Geben Sie ihr den Rest.“

Der konzentrierte Beschuss beider Schiffe benötigte nur noch vielleicht zwanzig Sekunden, bevor die Holokarte darstellte, wie Tango 1 in der Mitte schlicht auseinanderbrach. Baran verzog seine Mundwinkel zu einem freudlosen Lächeln und nickte.

„Ziel neutralisiert.“

[ Kern / Torranix-Sektor / Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters / MAR Reconquista Yevetha / Deck 1 / Brücke ] Baran, sowie Brücken-NPCs

MAR "Reconquista Yevetha"
Kommando: Baran Gargatosh

[MAR] „Reconquista Yevetha“ [Schilde: 60% | Hülle: 99%]
[Ziel: - | Schäden: - | Zusätzliches: Schildlast gleichmäßig verteilt]
Staffel "3-1-ResWid" TIE/in [12 Maschinen] [In Dogfights mit Bandit 1 und 2]
 
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Der lautlose Schlagabtausch, den sich die imperialen Kriegsschiffe mit den Yevethanischen Fregatten lieferten und der in Miniatur auf dem Holotisch vor Sakus Augen dargestellt wurde lief zu seiner Zufriedenheit.

Die Marauder von Lieutenant Commander Gargatosh flog mit feuernden Kanonen in die Pelta Fregatten Tanog 2 und 3, sie würden ausweichen müssen um nicht zu klump geschossen zu werden. Doch dann erkannte er was Tango 2 vorhatte, das Schiff hatte begonnen zu beschleunigen und flog frontal auf die Marauder zu.

„Diese Wahnsinnigen.“

, Obis flüsterte bloß doch hatte der Commmander es gehört. Insgeheim stimmte er dem Chiss zu. Saku rief sich die aktuellen Daten der ‚Reconquista Yevetha‘ auf und stellte beruhigt fest, dass die Schilde den Rammangriff überstanden hatten. Die yevethanische Fregatte hatte sich mit dem Angriff wohl mehr selbst geschadet. Die Sensoren konnten zumindest keine aktiven Schilde, dafür aber einige Hüllenschäden am „Kopf“ des Schiffes feststellen.

„Tango 1 hat sich in unser Feuer gedreht, wir können sie nur frontal Treffen.“

, kam die Meldung aus dem Brückengraben. Saku, der noch immer auf die ‚Reconquista‘ fokussiert war und festgestellt hatte das der Gotal offensichtlich eine Gelegenheit erkannt hatte überlegte für einen Moment.

„Kurs beibehalten, halten sie Tango 1 weiter unter Feuer. Commander Salis, wenn wir die Nebulon passiert haben starten sie die Bomber, ich will das die ‚Sword‘-Staffel Tango 2 und 3 bombardiert.“

Nachdem er die Befehle gegeben hatte wandte Saku sich wieder dem Holotisch zu.

„Kommen sie Lieutenant, enttäuschen sie mich nicht.“

, dieses Mal hatte Saku ausgesprochen was er dachte und Lieutenant Obis, der neben ihm am Holotisch stand folgte seinem Blick und ein Erkennen blitze in seinen Augen auf.

„Feuerleitung berechnen sie neue Angriffsziele, wenn die Nebulon beseitigt ist ist Tango 2 unser neues Primärziel. Vielleicht hat dieses Alien auf der Flottenakademie ja doch aufgepasst.“

Lieutenant Commander Raymus Spokes trat zu ihnen an den Holotisch und sein Blick lag nicht auf dem Manöver, das die Marauderkorvette vollzog, sondern blickte Saku direkt an. Dieser verstand die Spitze selbstverständlich, doch er hatte keine Zeit für Spokes kleinen Privatkrieg. Dennoch hatte er antizipiert, wie Sakus nächste befehle ausgesehen hätten. Also nutzte dieser die Gelegenheit, um sich einen überblick über das ganze Kampfgeschehen zu verschaffen.

Die ‚Raider‘ von Commander Draykon hatte inzwischen weitere Jäger ausgeschaltet, der letzte nicht geschlackte Jäger der Yevethaner schwebte antriebslos durchs All, und nun feuerte die kleine Jagdkorvette auf Tango 3.

Die ‚Reconquista Yevetha hatte den Bogen vervollständigt und unter dem Feuer der beiden Schiffe zerbrach die Nebulon B in zwei Teile.

„Neues Primärziel anvisieren und feuer. Salis, starten Sie die Bomber. Geben wir diesen Schweinen den Rest.“

Das Gefecht war so gut wie gelaufen. Und die ganze Eingreiftruppe war ohne größeren Schaden davongekommen.


„Commander, wir es erfolgt ein eintritt in Normalraum Backbord von uns. Fünf Kontakte. Klassifizierung Tartan, Carrack, Bayonet, Carrack und Tartan. Datenabgleich läuft.“


Mist, da war bereits die erwartete Verstärkung.

„Obis, ich will, dass sie diese Pelta Fregatten vernichten. Steuerman neuen Kurs eingeben. Drei Vier Null Mark Drei Fünf Fünf, auf meinen Befehl warten.“

Sie mussten die Fregatten in Ihrem Rücken vernichten. Der Fluchtvektor lag direkt hinter den eingetroffenen Schiffen, dass bedeutete sie mussten da durch.


[ Kern | Torranix-Sektor | Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters | STR „Justica“ |Deck 1 | Brücke] Saku, Führungsoffiziere und Brückencrew


Eingreiftruppe "Justica"
Kommando: Commander Saku Keznoi

[STR] „Justica“ [Schilde: 80% | Hülle: 100%]
[Ziel: PEL ("Tango Zwei“) | Schäden: - | Zusätzliches: Backbordschilde geschwächt, Schildlast wird ausgeglichen]
Staffel "Blindfold" TIE/in [12 Maschinen] [-]
Staffel "Libra" TIE/in [12 Maschinen] [-]
Staffel "Sword" TIE/IT [12 Maschinen] [Ausschleusen, Bomberanflug auf Tango 2 und 3]

[MAR] „Reconquista Yevetha“ [Schilde: 60% | Hülle: 99%]
[Ziel: NBF ("Tango 1") | Schäden: - | Zusätzliches: Schildlast gleichmäßig verteilt]
Staffel "3-1-ResWid" TIE/in [12 Maschinen] [-]

[RK]
‚Raider‘ [Schilde: 85% | Hülle: 100%]
[Ziel: PEL ("Tango 3")| Schäden: - | Zusätzliches: Verstärkung der Bugschilde]
 
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Die Schlacht lief gut, fast schon zu gut für Barans Geschmack. Sicher, die Schilde der Reconquista hatten nach dem Rammmanöver der Pelta-Fregatte ordentlich einstecken müssen, doch er hatte die Hoffnung, dass es noch eine Gelegenheit geben würde sie aufzuladen, bevor sie dem eigentlichen Missionsziel gegenüberstehen würden.

Mit konzentriertem Gesichtsausdruck verfolgte er, wie Bruchstücke der Nebulon-Fregatte in alle Richtungen davontaumelten und wie Keznois Justica sich behäbig, aber durchgehend auf Tango 2 feuernd über der Reconquista durch den luftleeren Raum schob. Die Raider hatte die letzten Skiprays ausgeschaltet und tauchte grade unter der bis jetzt fast unberührten Tango 3 hindurch, ihre Antriebe unter Beschuss nehmend. Fast schon konnte Baran das charakteristische Heulen hören, als eine Staffel TIE-Bomber die Hangars der Justica verließ und nach nur wenigen Metern bereits ihre tödliche Fracht auf Tango 2 abwarfen. Die Fregatte der Pelta-Klasse, die sich nur noch mit dem Mut der Verzweiflung an ihr Dasein geklammert hatte, ruckte unter den Explosionen einmal stark nach unten, bevor sie in einem grellen Feuerwerk zu Ehren des Imperators verging. Doch es hatte bei weitem nicht alle Munition der Bomber gebraucht, um Tango 2 den Todesstoß zu versetzen und was die eine Fregatte nicht gespürt hatte, das bekam nun die andere zu schmecken.

„Tango 3s hat seine Schilde verloren, Sir!“

, gab Ensign Fouke trocken zum besten und Baran nickte bedächtig. Grade wollte er einen neuen Kurs angeben, da ruckte ihr Kopf plötzlich nach vorne, als eine rote Meldung auf ihrem Terminal erschien.

„Fünf neue Kontakte haben das System aus Richtung unseres Sprungvektors soeben betreten. Tartan, Carrack, Bayonet, Carrack, Tartan. Befehle, Sir?“

Verdammt! Da war sie, die Verstärkung. Nun gut, der Kampf war auch wirklich zu einfach gewesen. Entschlossen richtete Baran sich auf und atmete hörbar durch die Nase aus. Sein stechender Blick hing am taktischen Holo wie festgeklebt.

„Lieutenant Evans, lassen Sie die Schiffskennungen gegen Commander Keznois Datenbanken laufen. Ich will wissen womit genau wir es zu tun haben. Ensign Rifai, neuer Kurs! Zwi-Fünf-Fünf Mark Null-Vier-Fünf, danach Mark Drei-Null-Fünf. Fokussieren Sie das Feuer auf die Brücke von Tango 3. Ausschalten und dann nichts wie weg hier!“

Im Hintergrund hatte die Raider grade bereits die Antriebe des Schiffes mit einer beeindruckenden Explosion ausgeschaltet. Die Zerstörung der Brücke war nur noch eine Formalität. Erneut rumpelten die Geschütze der Reconquista und das steuer- und ruderlos treibende Schiff verlor auch seinen Kopf. Bläulich animierte Flammen leckten aus der Stelle, wo bis grade noch der ‚Kopf‘ des Schiffes gesessen hatte.

„Sir, die Neuankömmlinge finden sich in der Datenbank wieder“

, meldete sich nun Lieutenant Evans zu Wort, von ihrem Terminal aufschauend.

„Das wären einmal die beiden TPCs Bloodstorm und Wrath of the Gods, die beiden CKs Fian‘ Bones und Red Hot Blood und die BAY Crimson Kill. Laut der Datenbank sind sie zu 40% von Yevethanern und zu 60% von alten B1 Kampfdroiden bemannt. Die Carrack-Kreuzer haben je acht D-Type Trifoils, natürlich mit yevethanischen Piloten.“

Als er die martialischen Namen der yevethanischen Schiffe hörte schnaubte Baran unwillkürlich. Das Bravado der Aliens würde ihnen auch nichts mehr nützen, wenn das Imperium erst seine volle Stärke im Koornacht Cluster manifestiert hatte. Dass der Krieg auch jetzt schon seinen Tribut forderte, konnte man deutlich daran sehen, dass die Yevethaner keine ganzen Schiffsbesatzungen mit Ihresgleichen mehr stellen konnten oder wollten, sondern sich auf Droiden verließen.

„Ensign Ryun, stellen Sie die Daten an die Justica und die Raider durch. Und weisen Sie die Widder an in den Hangar zurückzukehren. Ensign Rifai, neuer Kurs Zwei-Sieben-Fünf Mark Null-Null-Null und für weitere Befehle bereithalten!“

In der Zwischenzeit waren die Neuankömmlinge natürlich nicht untätig geblieben. Mit bedrohlicher Geschwindigkeit waren sie vorgerückt. Die Taran Patrouillenkreuzer hatten sich an die Spitze einer nun deutlich ausgefächerteren Position gesetzt, wohl um die imperialen Jäger in die Hangars zu zwingen und die ersten Schüsse begannen die Schwärze des Alls zu erhellen.

„Volle Energie auf die Schilde, das Feuer nicht erwidern bis ich etwas anderes sage!“

, befahl Baran. Auf diese Entfernung war das Feuer ohnehin noch ineffektiv, da konnte er die Sekunden vor Kampfbeginn noch dazu benutzen noch ein paar Prozentpunkte aus seinen Schilden zu holen. Die Finger um seinen Bartzopf geschlossen verfolgte er, wie die feindlichen D-Types angriffslustig eine vorgelagerte Position einnahmen.


[ Kern / Torranix-Sektor / Tiefer Raum nahe des Koornacht Clusters / MAR Reconquista Yevetha / Deck 1 / Brücke ] Baran, sowie Brücken-NPCs

MAR "Reconquista Yevetha"
Kommando: Baran Gargatosh

[MAR] „Reconquista Yevetha“ [Schilde: 67% | Hülle: 99%]
[Ziel: - | Schäden: - | Zusätzliches: Volle Energie auf den Schilden, von Waffen abgezogen]
Staffel "3-1-ResWid" TIE/in [12 Maschinen] [Im Hangar]
 
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