Weltraum (Neue Republik)

Weltraum NR auf dem Weg nach Coruscant | an Bord des Jedishuttles | Aleron Blackthorne und Fabienne Bertheau, Lateef und Tara Li im Cockpit

Fabienne wunderte sich über seinen kleinen Ausspruch, dazu zuckte Aleron im Gehen nur kurz mit den Schultern.

„Kleine Anspielung auf ein Kinderbuch, nichts weiter.“

Wenig später erzählte sie dann von ihrem interessanten Traum, was ihn zum Schmunzeln brachte.

„Jetzt bin ich fast ein wenig traurig, dich an der Stelle geweckt zu haben. Ich würde wirklich gerne wissen, welche Mittel du gewählt hättest, um die Spinne loszuwerden.“

Nach der kurzen Smalltalkrunde beschäftigten sie sich dann aber beide ganz seinen Vorbereitungsarbeiten für die Konstruktion seines Lichtschwerts. Mit ruhiger Hand bearbeitete der Morellianer das zukünftige Gehäuse mit einem Schleifgerät. Er hatte sich für ein simples Design entschieden. Schmucklos und ohne unnötigen Schnickschnack, dafür rein zweckdienlich und entsprechend robust gebaut. Das war genau nach seinem Geschmack.

„Ja, denn jetzt ist die beste Gelegenheit dafür. Wer weiß, was auf uns wartet, wenn wir den Hyperraum verlassen? Da will ich besser vorbereitet sein als wir es in der Lagerhalle waren. Ein funktionierendes, vollwertiges Lichtschwert hätte es uns wirklich einfacher gemacht, die Gefangenen zu beschützen.“

Trotz allem hatten sie sich zwar gut gegen den Rancor geschlagen, aber wenn es irgendwie möglich war, würde Aleron eine vergleichbare Situation in der Zukunft dann doch gerne vermeiden wollen. Und da war der Bau eines Lichtschwerts der erste logische Schritt hin. Davon abgesehen hatte den Morellianer eine gewisse Unruhe erfasst, seitdem er die beiden Dantarikristalle gefunden hatte. Und sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er dieses Gefühl beruhigen konnte, indem er den Bau vollendete.

„Ich werde hier noch eine ganze Weile beschäftigt sein, also mache es dir hier entweder gemütlich oder schau, was du aus deinem Droiden machen kannst.“

Mit einem Tuch entfernte Aleron den Schleifstaub vom Gehäuse und begutachtete dann sein Werk, bevor er zufrieden nickte. Das sah gut aus so, jetzt musste er nur noch den zyklischen Zündimpuls vervollständigen, dann konnte er einen ersten Test durchführen. Das war nur einfacher gedacht als getan, es würde definitiv noch etwas dauern.

Weltraum NR auf dem Weg nach Coruscant | an Bord des Jedishuttles | Aleron Blackthorne und Fabienne Bertheau, Lateef und Tara Li im Cockpit
 
Weltraum NR- Hyperraum auf dem Weg nach Coruscant- An Board des Jedi-Shuttles- mit Aleron, Lateef und Tara im Cockpit

Aleron erklärte, dass sich sein Spruch auf ein Kinderhörbuch bezog und Fabienne schmunzelte.

"Hörst du sowas zur Entspannung?"


fragte sie ihn amüsiert. Sie selbst hatte eindeutig zu wenig Kindheit gehabt, was das anging. Was ja auch kein Wunder war. Nachdem sie mit ihrem Bruder nach Lianna geflohen und er sich den republikanischen Streitkräften angeschlossen hatte, hatte sie das selbe Ziel gehabt und seit ihrem 9. Lebensjahr für genau das gearbeitet. Die Vermögensverwaltung ihres Erbes wurde erst von wenigen Jahren ihr Nebenjob. Viel Zeit zum Geschichten hören und Blödsinn machen war da nicht gewesen. Vielleicht war das auch der Grund, warum sie jetzt manchmal albern war. Nachholbedarf. Aber in der Regel kam das ja nicht so schlecht an.

Als sie ihn von ihrem Traum erzählte war es wiederrum Aleron, der schmunzelte und dann meinte, dass er gern gewusst hätte, wie sie das Problem mit der Spinne gelöst hätte. Fabienne sah ihn einen Moment an, während sie nachdachte.

"Papierkorb drüber, Topfdeckel- am besten aus Stahl- drunter, alles umdrehen, Deckel befestigen oder was anderes, Schweres drauf stellen, Topf aufsetzen, wenns Wasser kocht, Papierkorb drüber umdrehen, ordentlich drauf klopfen, damit sie den Halt verliert....warten. Ich schätz mal so... 10 Minuten, dann müsste sie durch sein."

Sie grinste Aleron an

"...und dann wars irgendwas, das vom Aussterben bedroht ist. "UND DU HAST ES GEFRESSEN?".. Ja..besser ich sie als umgekehrt."

Auf jeden Fall wär sie nicht davon gelaufen, wie man es wohl sonst von Mädchen gewohnt wäre. Fabienne war es gewohnt, selbst Lösungen für ihre Probleme zu finden. Und seit Will´s Verschwinden musste sie das noch viel mehr tun. Sie vermisste ihren Bruder so sehr und mit jedem Tag stieg die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn wirklich nie wieder sehen würde.

Auf ihre Frage, ob er schon fleissig war, begründete Aleron sein Bauprojekt damit, das nächste Mal besser vorbereitet sein zu wollen, wenn sie in Schwierigkeiten gerieten. Fabienne schmunzelte.

"Lass mir dann aber auch noch was übrig, ok?"

fragte sie ihn und nahm noch einen Schluck Kaff, während sie das kleine Teil, das sie aus der Kiste genommen und begutachtet hatte, vorsichtig zurück legte. Auch wenn das, was er da tat, noch verhältnismässig einfach aussah, wollte sie nicht der Grund dafür sein, dass sein Projekt hier scheiterte. Auch schien er sich etwas daran zu stören, dass sie neben seinem Tisch stand und schlug ihr vor, sich entweder zu setzen oder sich um ihr eigenes Projekt zu kümmern.

"Ich kümmer mich mal um den Droiden. Aber ruf mich, wenns spannend wird! Du hast es versprochen!"


ermahnte sie den Padawan und stiess sich dann leicht vom Tisch ab.

Der Droide war vollständig aufgeladen und Fabienne stöpselte ihn ab und hängte statt dessen ein externes Diagnose-Gerät an und liess es einmal durchlaufen. Es wurden ein paar defekte Verbindungen angezeigt, die sie dann noch reparierte. Beim zweiten Durchlauf gab das Diagnose-Gerät ihr grünes Licht, also aktivierte sie den Droiden und trat vorsichtshalber einen Schritt zurück. Es war ein leises Summen zu hören, ehe der Droide mit anfangs noch verzerrter Stimme seinen Status kund tat.

"Systeme....online. Holospeicher.... intakt zu 87%. Primärprotokolle werden geladen."

Einen Moment herrschte Ruhe, ehe der Droide den Kopf drehte und sich umzusehen schien. Dann blieb sein Blick an ihr hängen.

"Ich bin KX-L4, Seriennummer KX-12-471-L. Ausbildungsunterstützung und Verteidigung."


Er sah sich erneut um und kommentierte alles.

"Ich registriere eine unbekannte Umgebung. Kein bekannter Jedi-Tempel. Raumschiff. Kleine Tonnage. Sensoren erfassen zwei Lebensformen. Zivil.Weiblich. Möglicherweise Technikerin. Jedi. Männlich. Lebenszeichen: Stabil."

Fabienne hatte die Arme vor der Brust verschränkt und war am überlegen, ob sie den Droiden für die Frechheit, sie eine Technikerin zu nennen, wieder deaktivieren sollte. Aber wahrscheinlich hatte er einfach keine Ahnung, wo und wann er war. Also sollte sie ihm diese Fehl-Annahme nicht übel nehmen.

"Ich bitte um Statusbestätigung, um Dienst wieder aufnehmen zu können."

Der Blick des Droiden lag jetzt vor allem auf Aleron.

"Ja, das ist ein Jedi. Der Jedi-Orden existiert noch. Was ist das Letzte in deinem Speicher? Wie lange warst du inaktiv?"

Fabienne nannte dem Droiden das aktuelle Datum und er sah sie einen Moment an.

"172 Jahre, 7 Monate, 10 Tage seit meinem letzten Dateneintrag. Die letzte aufgezeichnete Aktivität...Zugriff auf Ausbildungsplattform auf Ossus.Trainingssitzung mit Padawan-Gruppe Sieben. Und dann..."


Der Droide blickte sich im Raum um, als suche er irgendwas.

"Dann Störsignal. Evakuierungsbefehl. Ich erinnere mich an Explosionen...Feuer...Rauch, der in die Trainingshallen eindrang. Ich versuchte, die Padawane in den Wartungstunnel zu leiten, doch meine Kernzelle wurde überlastet. Deaktivierung. "


Fabienne runzelte die Stirn. Also waren sie angegriffen worden? Aber es war auch schon verdammt lange her. 172 Jahre? Wahnsinn!

"Bevor wir fortfahren: Bitte, nennt mich Kexel. Wie darf ich euch nennen?"

fragte er und Fabienne griff nach einem Lappen, um etwas festgetrockneten Schmutz vom Brustpanzer der Droiden zu schrubben.

"Ich bin Fabienne Bertheau, nein, keine Technikerin. Ich gehöre zu den Ossus-Rangern, eine militärische Unterstützungseinheit der Jedi. Das da ist mein Partner, Aleron Blackthorn. Er ist ein Padawan."


erklärte sie dem Droiden und griff nach der Flasche mit dem Reinigungsspray.

"Und du, Kexel, brauchst ein Ölbad. Dringend."


Der Droide surrte leise, als ein beschädigtes Hologramm für einen Herzschlag aufblitzt und wieder erlischt.

"Hinweis: Der Rang "Ossus Ranger" ist mir nicht vertraut. Offenbar eine Entwicklung nach meiner Deaktivierung. Ich verfüge über keine keine gespeicherten Protokolle zu dieser Einheit."


erklärte der Droide, was aber nach der langen Zeit nicht ungewöhnlich war.

"Wenn sie wünschen, Fabienne Bertheau, werde ich Sie so ansprechen. Padawan Blackthorne- meine Servomotoren sind eingerostet, aber ich bin darauf programmiert, die Lichtschwertformen zu unterrichten."


dann sah der Droide sie wieder an.

"Ein Ölbad zur Wartung wäre funktional - und würde meine Servogelenke deutlich verbessern. "


Erneut sah sich der Droide im Raum um.

"Darf ich meinen Dienst wieder aufnehmen? Und wie lauten ihre Befehle, während ich meine Systeme rekalibriere?"

Na, das war ja mal was. Ein uralter Jedi-Droide. Wie spannend! Mit hochgezogenen Augenbrauen sah sie zu Aleron rüber, was er von der Sache hielt.

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Der Droide Kexel hatte ein paar wirklich interessante Dinge zu erzählen. Über 172 Jahre deaktiviert und dann bei einer Evakuierung auf Ossus beschädigt? Nun, offensichtlich hatte er anschließend vom Jedi-Orden geborgen werden können. Also war es vielleicht nur ein Unglück und kein Angriff. Vor über 170 Jahren hatten die Sith ja auch noch im Verborgenen agiert, galten als vernichtet und so weiter. Die Zeit war friedlicher damals gewesen. Trügerisch vielleicht, aber definitiv friedlicher. Die letzten 30 Jahre dahingegen...nun, dieser Droide musste sich auf einige Überraschungen gefasst machen. Für den Anfang aber, sollten sie es mit etwas simpleren versuchen. Immerhin wussten weder Aleron noch Fabienne, ob der Droide schon wieder funktionsbereit war oder andere Überraschungen parat hatte.

„Für den Anfang...lass ihn doch Inventur in der kleinen Werkstatt machen. Das ist nichts zu kompliziertes und sollte ein guter anfänglicher Test sein, hm?“

Da drinnen befand sich nichts allzu wertvolles und selbst wenn er aufgrund einer versteckten Attentätersubroutine eine Waffe improvisieren sollte, sollten sie den Droiden relativ problemlos ausschalten können. Also war das gar kein so schlechter Test für den Anfang, wie der Morellianer fand. Außerdem erlaubte es ihm, weiter an seinen Lichtschwertbauteilen zu arbeiten. Aleron hatte immer noch dieses Gefühl, das er nicht beschreiben konnte. Fast einem Jucken gleich an einer Stelle, die er nicht anders kratzen konnte. Er konnte es nicht so recht fassen und darum hätte er diesen Drang auch nicht so richtig beschreiben können, wenn man ihn danach fragen würde. Der Padawan wusste nur, dass er gelernt hatte, auf solche Eingebungen zu vertrauen und ihnen zu folgen, ohne allzu große Fragen zu stellen.

Bedeutete das, dass sein Handeln nun selbst bestimmt war? Die Jedi hatten über den Einfluss der Macht auf ihr Handeln so ihre Theorien. Einige bestätigten diesen Verdacht, andere sagten genau das Gegenteil und die Wahrheit lag vermutlich irgendwo dazwischen. Die Macht verband nun einmal alle existierenden Wesen und da war eine gegenseitige Beeinflussung unabdingbar. Es war auch zweifelsohne so, dass die Macht einen gewissen Drang hatte, einen bestimmten Zustand aufrechtzuerhalten. So ließ sich auch die dunkle Seite erklären, die alles korrumpierte, was sich diesem...nun...in Ermangelung eines besseren Wortes...Willen...der Macht widersetzte. Die Dinge hatte ihre gewisse Ordnung und die Jedi waren eines der Werkzeuge der Macht, diese Ordnung aufrechtzuerhalten.

Die Jedi...Aleron hielt in seinen Arbeiten inne, um nachzudenken. Es war schon merkwürdig irgendwie, wie schnell und geräuschlos der Morellianer in seine neue Rolle geschlüpft war und alte Muster abgelegt hatte. Er war heute wirklich ein komplett anderer Mann als er es noch gewesen war, bevor er den Orden beigetreten war. Er glaubte nicht, dass sein früheres Selbst ihn erkennen würde, würde er sich selbst begegnen. Bereute er den Wandel? Nein, keineswegs. Bereute er vergangene Entscheidungen und Taten, die er heute so vielleicht nicht mehr treffen würde? Genauso wenig. Alles davon hatte ihn immerhin dorthin geführt, wo er jetzt war und den Mann geformt, der etwas verloren in den Jedi-Orden eingetreten war.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als es in der Werkstatt schepperte und Fabienne kurz überrascht aufschrie. Anschließend war es verdächtig ruhig, also legte Aleron sein Werkzeug ab, stand auf und trat herüber. Der Anblick, der sich ihm bot war...komisch. Kexel und Fabienne lagen in einem Wirrwarr aus Armen, Beinen und allen anderen Körperteilen miteinander irgendwie verkeilt auf den Boden. Der skurrile Anblick brachte ihn zum Lachen und er lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen gegen den Rahmen des Durchgangs Zwischen Werkstatt und Hauptraum.

„Ihr zwei sendet mir hier widersprüchliche Signale. Soll ich euch jetzt aufhelfen oder ist es euch Turteltauben lieber, wenn ich euch alleine lasse? Ich will euch wirklich nicht stören bei...was auch immer das da werden soll.“

Nach allem was er so auf den ersten Blick sehen konnte, hatten die Hüft- und Knieservos von Kexel blockiert und sie beide zum Sturz gebracht und dabei schien so einiges hier aus den Regalen gefallen zu sein.

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