Weltraum (Neutral)

Weltraum (Neutral) | Hyperraum | Anabell | Etara als Mesri, Spectre,,Adria Guldur, Sabar Muraenus


Egal was Adria sagte, sie erhielt nur erstaunte Ah`s und Oh`s von den Blauhäutigen! Hatte es ihnen die Sprache verschlagen? Sie selbst wusste auch nicht genau, ob sie fasziniert oder entsetzt sein sollte, auch wenn ihre Stimme Letzteres widerspiegelte. Dann verging Adria in Scham, weil auch noch ihr Handtuch sich selbstständig gemacht hatte. Sabar sprach sie aber an, ob sie denn nicht wisse, dass sich auch Leute gleichen Geschlechts lieben könnten. Überrascht blickte sie ihn an und schüttelte mit dem Kopf. Nein, auf die Idee wäre sie irgendwie nicht gekommen und bisher hatte sie davon nie gehört. Und Kinder könnten sie nicht bekommen, erklärte er weiter und Operationen könnten aber Abhilfe schaffen, wenn sie das richtig verstanden hatte. Da Adria ihren Mund nicht halten konnte, sprach sie zu viel. Sabar reagierte überrascht auf ihr Kind. Sie winkte nur ab. Plötzlich wurde ihr das unangenehm und sie wusste nicht genau, ob sie darüber reden dürfte.

Doch dann sagte die eine Blauhäutige etwas, was einem Gesetz nahe kam und für Ablenkung sorgte. Adrias Augen wurden größer. Erstens verstand sie nur die Hälfte des Beamtenkauderwelsches und zweitens hatte sie davon keinen blassen Schimmer. Für sowas gab es in der Armee Gesetze?! Doch Sabar wollte das nicht hören. Er wollte hingegen lieber wissen, wer Hybris wäre. Etwas schlug in ihr Alarm, da er fast zu interessiert daran war. Dennoch antwortete sie:


“Der Meister, der meines Meisters Ausbildung beendete, nachdem wir meine Mutter verlassen hatten. Der Meister von Sikarius ist der Großzirkelmeister der Alchemisten im Orden der Sith.”

Sie ließ weg, dass es auch der war, mit dem und dessen Schülern sie ziemlich viel Stress im Tempel bekommen hatten und der ihren Alterungsprozess dann aber beendet hatte. Die Blauhäutigen sollten nicht zuviel aufschnappen.

Dann sprach die Andere (Mesri) von gewissen Bedürfnissen! Bedürfnisse? Hatte Adria welche? Adria hatte das Bedürfnis bei Fel nachts zu schlafen, weil sie es immer so getan hatte, schon als sie noch klein war und es weder anders kannte und ansonsten auch meist nicht gewusst hätte, wo sie sonst schlafen sollte. Meinte sie sowas? Aber, das passte nicht zur Situation! Meinte sie sowas wie, dass sie Tom immer wieder hatte sehen wollen und ihr Herz geklopft hatte, als sich ihre Blicke dann endlich trafen? Da musste es noch etwas anderes geben!? Adria formte gerade den Gedanken zu einer Frage:


“Was…?”,

da fiel Spectre einfach um. Ihre Freundin bückte sich eilig zu ihr runter. Adria ging auf die Beiden zu, blieb aber stehen. Sie hatte ihr Bewusstsein verloren und blutete stark. Adria nutzte ihren Machtfühler und erkannte, dass sie aber noch lebte.

“Tja, das hat sie wohl nun davon?! Wieso, aber blutet sie? Was hat sie für eine Wunde? Ja, schaff sie auf die Krankenstation, wenn ihr sowas habt.”

Im Lagerraum war es wohl zu schmutzig und unbequem. Adria beugte sich aber zu Mesri nochmal hinunter und flüsterte ihr leise ins Ohr, ehe sie ihrer Freundin weiter helfen konnte:

“Was meinst du mit Bedürfnissen? Was soll das bedeuten?”

Jene schien ziemlich mit ihrer Freundin beschäftigt, daher hob Adria, die längst wieder stand und auf beide hinab sah, mit der Macht deren Kinn an, dass sie sie ansehen musste und forderte eindringlicher und ohne Rücksicht auf die Kranke:

“Sprich! Ich will es wissen!”

Sie erhob sich mit verängstigtem besorgtem Gesichtsausdruck und hob ihre Freundin hoch, um sie weg zu tragen. Da eilte ihr Sabar zu Hilfe. Er forderte Adria auf zu helfen. Adria war verblüfft. Hatte sie schon mal jemandem geholfen außer ihrem Meister und im Kriegseinsatz? Tat er es, weil sie ihnen auch geholfen hatten? Vermutlich! Sie griff zu. Sie trugen sie in den Aufenthaltsraum.

“Du bekommst sie doch wieder auf die Beine?”,

erkundigte sich Adria bei Mesri und ihr Ton war wieder viel versöhnlicher. Liebte Mesri sie wie Adria Fel oder einst Tom, ehe sie böse auf ihn wurde? Hah, Tom hatte bei der Blauhäutigen dann wohl keine Chance und hatte Adrias Liebe zu ihm jedoch im Gegenzug verloren. Das hatte er nun davon! Naja, vielleicht war Tom ihr nicht ganz so egal, wie sie es gerne selber hätte und sich selber eingestehen wollte, dennoch enthüllte sich sein Schicksal, als Geliebte hatte er sie verloren. Der Mann war ihr zu launenhaft. Kaum sah er eine Andere, war sie plötzlich Luft. Es schien ihr, dass die Kontrolle über die Liebe so schwer wie über ein Feuer zu halten war. Sie sah das verheerende Feuer vor Augen, die die schöne Blockhütte im Wald auf Noe zerstört hatte. Liebe veränderte Prioritäten. Sie sah nun alles wieder klar vor sich. Sie hatte nur Eine und das war ihr Meister, der ihr etwas beibringen konnte, denn sie wollte eine große Sith werden. Sabar riss sie aus ihren Gedanken. Sie nickte, denn sie wusste, wo die Duschen hier waren. Sie ging an ihm vorbei und vor.

“Hier ist die Nasszelle! Es gibt auch Handtücher, Duschbad und neue Zahnbürsten im Wandschrank. Vielleicht findest du auch Rasierzeug?! Ich weiß nicht, wie sowas aussieht. Ähm…, ich wollte es nicht vor den Beiden sagen, Hybris forderte mein Baby, besser gesagt meine Eizelle von mir, damit ich vom vorschnellen Altern durch den Trank, den ich als Baby bekam, geheilt wurde und damit wir gehen durften.” ,

antwortete sie ihm nun leise.

“Ich hatte keine Wahl! Sag, glaubst du, sie lieben sich so stark, wie es eine Frau und ein Mann tun können? Bedürfnisse!? War es dein Bedürfnis das Mädchen zu töten? Warum wolltest du ihr Schmerz zufügen?"

Er wusste, wovon sie sprach. Er wusste, dass sie es wusste und etwas gesehen hatte. Was war das für eine Abartigkeit der Liebe gewesen?


Weltraum (Neutral) | Hyperraum | Anabell | Aufenthaltsraum-Krankenstation: Etara als Mesri, Spectre bewusstlos, Adria Guldur, Sabar Muraenus
 
[ Weltraum (Neutral) | Hyperraum | Anabell | Maschinenraum ] Sia'ku, AGI-24 ( NPC )

Kurz blickte er hinter der Schweißermaske hervor und warf einen prüfenden Blick auf das Kontrollterminal des Reaktors. Alles im grünen Bereich. Sia'ku schüttelte den Kopf und werkelte weiter. Die Annabelle lief so gut wie Problemlos, zumindest im Vergleich zu seinem vorherigen Arbeitsplatz, der Eisenheim. Das Kernproblem der Rostlaube war der Reaktor gewesen, immer wenn etwas schief gegangen war, lag es schlussendlich am Reaktor. Es hatte bereits einige Tage des Fluges gekostet die Schaden des "Ungeziefers" zu kompensieren, aber zu allem Überfluss war das nicht das einzige Problem des Schiffes gewesen. Ein Schaden folgte immer dem nächsten und Sia'ku hatte den Klumpen Schrott bei ihrem Hyperraumflug davor gerettet sich in kleinere Klumpen Schrott zu verwandeln. Die Eisenheim war ein fliegender Totalschaden. Überhaupt das Schiff wieder zu fliegen ohne es komplett zu überholen war Selbstmord.

Er legte die Schweißerbrille Beiseite. Und begutachtete sein Werk. Vor ihm lag die Projektil-Schrotflinte, die er dem imperialen abgenommen hatte, doch nun mit einer Schulterstütze in den Maßen des Verpinen. Es hatte ihn einiges an Recherche Arbeit gekostet, die richtigen Maße herauszufinden oder auch nur wie und woraus man alles eine funktionelle Schulterstütze konstruieren konnte, sodass er nahezu die komplette Zeit seit dem Abflug von Koornacht damit verbracht hatte. Primär wollte er sich damit ablenken, da er immer noch nicht wahr haben wollte, dass Mallory die Sith an Bord gelassen hatte. Laut hatte er sich im Vorfeld bei dem ehemaligen Sicherheitsfachmann beschwert, doch der hatte ihn abgeschmettert. Seitdem hatte er sich hier unten verbarrikadiert. Er konnte seinen Job machen und musste sich nicht mit diesen Tieren befassen. Das waren die Sith aus den Augen des Verpinen inzwischen geworden. Viel Zeit war schon vergangen seit seiner Flucht von Dorn Xesh 17, trotzdem konnte er es immer noch nicht ganz glauben was passiert war. Gerade deshalb hätte er am liebsten das Schiff in die Luft gejagt einfach nur um die Galaxis um eine Hand voll bösartigen Wesen mehr zu befreien. Die Möglichkeit war aber dann zum erliegen gekommen als einer der Sith die Rettungskapsel nutzte, um einen anderen Weg zu nehmen. Im Nachhinein war
Sia'ku aber glücklich darüber. Wie hätte wohl seine Karriere in der Black Sun ausgesehen ? Der Schuldner der ein Tarnschiff der Organisation hochjagt barg nicht sonderlich gute Vorraussetzungen für ein sicheres Überleben.

Testweise visierte der Insektoide einzelne Gegenstände im Raum an. Die Waffe lag deutlich besser in der Hand und die Stütze würde dem eher schlanken Verpinen dabei helfen den Rückstoß besser abzufedern. Schießen hier unten wäre aber keine gute Idee, deshalb stellte er die Waffe Beiseite. Dabei fiel ihm sein Kommunikator ins Auge. Er nutzte ihn so gut wie gar nicht mehr, seitdem sie auf einem Schiff mit funktionierendem Internen Funk waren.
Sia'ku prüfte den Kommunikator und ihm fiel dabei eine neue Nachricht auf. Sie war verschlüsselt versendet worden.

Com-Nachricht an Sia'ku:

Da ihr Auftrag unter Mallory nun erledigt ist und von Erfolg gekrönt war haben wir eine weitere Möglichkeit gefunden, ihre Schulden zu verringern. Im Anhang zu dieser Nachricht finden sie eine Kostenübersicht über Prothese und Operation. Die Entlohnung des letzten Auftrags ist ebenfalls dort aufgeführt. Wie sie dort lesen ist noch ein stattlicher Anteil ihrer Schulden NICHT abbezahlt. Finden sie sich deshalb umgehend im Haupthafen des Planeten Ruan. In Hangar 4 wartet ein Jägerpilot auf sie, der sie zu ihrem nächsten Auftrag mitnimmt. Weitere Informationen erhalten sie vor Ort. Ihr Vorgesetzter ist in Kenntnis gesetzt.
Ende der Holonachricht
Glück gehabt, die Nachricht war nur einige Stunden alt. Und Mallory war bereits informiert also sollte problemlos laufen. Hastig begann Sia'ku sein Hab und Gut zu packen da fiel ihm auf, dass er einen seiner Werkzeugkoffer an Etara verliehen hatte. Immerhin war es des Werkzeug aus des Inventar des Schiffes, also hätte er also wohl so oder so nicht mitnehmen sollen. Während er noch packte "erwachte" AGI aus der Ladephase. Der R3 war auf Hochglanz poliert und Sia'ku hatte viele der alten Defekten Teile der Chassis auf Coruscant ersetzen können. Coruscant. . zunächst war er glücklich gewesen endlich von der Eisenheim runter zu kommen, doch dann hatte diese Chiss Mol in einem Anfall ins Koma geprügelt. Schon seit Anfang an hatte er dieser Spectre misstraut. Sie war ein labiler Killer, keine sonderlich gute Kombination wie Sia'ku empfand. Glücklicherweise war auf den Missionen voll bei der Sache, weshalb der Verpine sich noch nicht zu ihrer Person geäußert hatte. Eigentlich hätte er sich auch gar nicht äußern können, auf der Eisenheim war vollkommen überarbeitet gewesen und nun sprach er nur zu denen, die ihn hier unten besuchten und das waren eigentlich nur Etara, falls sie etwas brauchte, oder Yannik, um mal wieder ein wenig über seine Erfahrung mit Sprengstoff im Republikanischen Dienst zu sprechen. Yannik war wohl der einzige, den er immerhin ein wenig über das Professionelle hinaus kennen gelernt hatte ,neben AGI natürlich, auch wenn seine Vorliebe Dinge in die Luft zu jagen ihn immer wieder ein wenig verstörte. Absurd, wenn er darüber nachdachte, was er den Sith an Bord wünschte. Mit einem hohen Quietsch-Ton meldete sich der Droide zu Wort und fragte warum er packe.

"Befehl von Oben, wir sollen auf Ruan umsteigen. Nächster Auftrag, haben aber noch nicht gesagt was genau."
Erneut piepend nahm sie die Erklärung des Verpinen zur Kenntnisse und begann ihm, soweit es in den Funktionen eines Astromechs war, zu helfen. Als er fertig war schickte er Yannik noch eine Comnachricht, nur um noch ein paar Worte zu bereden bevor er abhaute und wartete auf die immer Näher rückende Zwischenlandung. Mallory würde den Rest schon in Kenntnis setzen.

[ Weltraum (Neutral) | Hyperraum | Anabell | Maschinenraum ] Sia'ku, AGI-24 ( NPC )



 
[ Hyperraum / Anabell ] Etara als Mesri, Spectre, Mallory als SA Maloy, Yannik, Paloo als Pallok, Yevi (NSC), Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Sabar Muraenus, Tom West

Tom stand im Zwischengang zum Frachtraum und war abrupt stehengeblieben, als er mehrere Stimmen hörte. Er wollte niemanden stören und lauschte zuerst einen Augenblick. Was sich als gute Entscheidung herausstellte, als er das zufriedene Stöhnen wahrscheinlich von Spectre hörte. Da wollte wohl jemand bestimmt nicht von ihn gestört werden. Tom wollte sich gerade umdrehen und wieder gehen, da hörte er Sabars Stimme und hätte fast Laut los gelacht. Was geht hier eigentlich vor sich? War das sein ernst? Wie unerfahren war Sabar eigentlich? Da hatte Tom schon alleine der Laut gereicht, um das zu erraten. Als sich auch Adria dann noch einmischte, schüttelte Tom nur leicht den Kopf. Was meinst du mit Bedürfnissen? Er wusste bereits wie unerfahren sie war, aber so sehr? Da hatte Spectre wohl Pech gehabt. Aufklärungsunterricht würde er keinen von ihnen geben. Tom war schon am gehen als im Spectres plötzlich doch sehr veränderte stimme ihn noch einmal aufhorchen lies.

Sir, gemäß §53a Absatz 2 ist eine Beziehung innerhalb oder außerhalb der Einheit lediglich unerwünscht, nicht verboten, solange die Einschränkungen gemäß §53 eingehalten werden. Diese besagen eindeutig, dass eine Beziehung nur verboten ist, sofern darin eine Gefährdung für die Mission oder der integralen Interessen des Imperiums besteht.

Arme Spectre, das Liebesstündchen konnte sie sich wohl endgültig abschminken, die beiden Sith hatten auch wirklich kein Feingefühl. Vielleicht kam das ja noch, beide waren ja noch recht jung, Adria ganz besonders. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen und der Hoffnung das die beiden Sith Schüler, schon nichts dummes anstellen würden ging Tom wieder in den Hauptraum zurück. Einen kurzen Moment sah er sich um und Überlegte was er jetzt tun sollte. Toms Pflichtbewusstsein siegte und er machte sich auf, in Richtung des Cockpits. Nach einem kurzen Klopfen trat er ein. "Senior Agent" grüßte er den Menschen mit einem kurzen freundlichen Nicken. "Ich bräuchte Zugang zum Holonetz um meinen Bericht, an meine Vorgesetzten durchzugeben und neue Anweisungen zu erhalten." Den Tom hatte so gar keinen Plan, was er jetzt eigentlich machen sollte oder wohin er sollte. Da hielt er sich lieber an die Devise, Melden befreit.

Nach einigen Schaltungen gab Maloy die Kommunikationskonsolle für Tom frei. Er murmelte irgend etwas über Geheimhaltung und Daten, die Tom nichts angingen. Tom loggte sich ein, als Maloy soweit zufrieden war und begann damit einen ausführlichen Bericht über die Mission zu schreiben. Er war ganz Froh darüber das er immer wieder Zwischenberichte aufgezeichnet hatte, so das er nur noch einmal genauer auf die Ereignisse auf N`Zoth eingehen musste. Mit nur einer Hand tippen zu können war doch ein größeres Hindernis als Tom es vermutet hätte. Den er brauchte deutlich länger dafür als er erwartet hatte. Tom hatte gerade seinen Bericht abgeschlossen und auf senden gedrückt, da blinkte eine eingehende Kommunikationsverbindung aufdringlich auf.

Sogar eine prioritäts Nachricht, wie Tom verwundert feststellen musste, als er das Gespräch, durch Maloys Hilfe, an der Konsole annahm. Tom knallte gleich darauf mit dem Kopf an die Unterseite eines Kasten, als er versuchte Aufzuspringen, um Haltung anzunehmen. Es kostete Tom eine menge Willenskraft nicht laut zu fluchen. Den Kopf ein wenig mit der Hand reibend setzte sich Tom wieder hin, in den Erfassungsbereich der Kamera. Er kannte das Gesicht, irgendwo hatte er ein Holobild des Mannes schon einmal gesehen. Aber das war nicht ausschlaggebend für Toms Reaktion gewesen, sondern die Rangabzeichen eines Line Commanders, auf dessen schwarzer Uniform. Das waren dann doch etliche Besoldungsstufen über ihm. "Sir?" brachte Tom, neben einer Ehrenbezeugung, einem höheren Offizier gegenüber heraus. Während er sich verzweifelt fragte ob das jetzt etwas gutes war, oder er bis zum Halse in der Scheiße steckte. Leider war beides irgendwie denkbar, so wie sich Toms Gedanken gerade überschlugen. "Lieutenant West" sprach der Offizier gleich darauf los, nach dem er sah, das er wieder Toms volle Aufmerksamkeit hatte. Das war kein gutes Zeichen, das war es fast nie wenn jemand hochrangiger Offizier seinen Namen kannte "Sie finden sich unverzüglich, zusammen mit Darth Sting, Sabar Muraenus und Adria Guldur auf Bastion ein." Tom schluckte. Bastion? Meinte er Bastion, wie die Hauptwelt des Imperiums? Ein sonderlich intelligentes Gesicht musste Tom jetzt nicht unbedingt gemacht haben. Den es zuckte ein wenig verdächtig um die Mundwinkel des Line Commanders. "Der Imperator wünscht die Anwesenheit von Darth Sting und seinem Gefolge" Was Tom dazu brachte ein zweites mal aufzuspringen und sich den Kopf, an dem gleichen verfluchten Kasten, ein zweites mal zu stoßen. Heilige Scheiße WAS?!

Doch diesmal war der Schmerz erst einmal, ja geradezu unwichtig, bei dieser Nachricht. "Sir..... Ich weiß nicht ob ich sie Richtig verstanden habe?" Wie schnell war Darth Sting eigentlich? Zumindest hatte er wohl seine Worte bereits wahrgemacht. Ob er noch vor ihm eine Holonachricht abgesetzt hatte? Oder stand er vielleicht sogar mit der Macht in Kontakt mit seinem Meister? Dem Imperator. Die Sith konnten ja scheinbar fast alles mit der Macht bewerkstelligen. Wie mächtig war Darth Sting eigentlich, wenn er sich über die halbe Galaxis hinweg mit seinem Meister Unterhalten konnte? Ein wenig Neidisch war er ja schon auf diese Kräfte, aber das würde er nie zugeben. "Sie haben mich schon Richtig verstanden Lieutenant West. Ich schicke ihnen jetzt einen Freigabecode, damit sie ungehindert bis nach Bastion reisen können und eine prioritäts Landegenehmigung" Tom nickte irgendwie erschlagen und blickte auf den Bildschirm, vor sich und bemerkte erst nach einiger Zeit das der Line Commander bereits das Gespräch beendet hatte.

[ Hyperraum / Anabell ] Etara als Mesri, Spectre, Mallory als SA Maloy, Yannik, Paloo als Pallok, Yevi (NSC), Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Sabar Muraenus, Tom West
 
[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara als Mesri, Spectre, Mallory als SA Maloy, Yannik als Yannou, Paloo als Pallok, Yevi (NSC), Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Sabar Muraenus

Die Situation war mehr als heikel und jedes Wort, jede Geste musste jetzt sorgfältig überlegt sein. Etara waren solche Lagen nicht unbekannt, als Schmugglerin fand sie sich des öfteren in so etwas wieder und musste rasch improvisieren und sich anpassen. Dabei kam ihr das kühle, analytische Wesen ihrer Spezies zugute, Chiss waren Meister darin, andere einzuschätzen und vieles über sie in Erfahrung zu bringen, ohne etwas über sich selbst zu verraten, und sie fanden schnell vernünftige Lösungen. Auf diese Gaben ihres Volkes war die hübsche Blauhäutige sehr stolz, auch die Kontrolle über Emotionen hatten in ihrem Leben einen Platz, nur eben nicht die ganze Zeit. Wenn sie arbeitete, war Etara ein Profi, zuverlässig und hochkonzentriert, auch wenn sie noch so flotte Sprüche riss. Umso unangenehmer war es nun für sie, dass ihr kleiner, harmloser Besuch bei Spectre so hohe Wellen schlug, da kam einfach eine gehörige Portion Pech dazu. So etwas konnte man nicht einplanen, also blieb man ruhig, spielte seine Rolle und machte das Beste aus der Situation. Panik war einer Chiss und einer erfahrenen Kriminellen von dem berüchtigten Schmugglermond nicht würdig, diese Blöße würde sich Etara nicht einmal in der Gegenwart von Sith geben. Die dunklen Machtnutzer waren ohne Zweifel mächtig und hochgefährlich, aber nicht perfekt. Niemand war das. Sie hatten Schwächen und Fehler, die man ausnutzen konnte, und genau das würde Etara tun, um ihren Hals und den ihrer Freundin aus der Schlinge zu ziehen. Eine gewisse Nervosität und Scham waren unvermeidlich, aber das war gut so, es stärkte ihre Glaubwürdigkeit. Sie war Mesri, die kühle, professionelle Chiss-Pilotin, die nicht ganz so frostig war, wie sie sich gab, und dabei ertappt worden war. Natürlich war ihr das peinlich, natürlich war sie aufgeregt, und natürlich wollte sie Ärger vermeiden. Das war vollkommen normal, die Reaktion, mit der man rechnete, und diese Erwartungshaltung wollte Etara sich zu Nutze machen. Misstrauisch und neugierig waren die beiden Sith, Sabar und Adria, ohne Zweifel, vielleicht machte es ihnen auch Spaß, die beiden Blauhäutigen in einer so peinlichen und unterlegenen Lage zu wissen, aber auch damit konnte Etara irgendwie arbeiten und sie glaubte, dass es Spectre auch konnte. Irgendwie würden sie das hinkriegen und dieser Optimismus erhielt neue Nahrung, als die junge, naiv wirkende Menschenfrau Adria mit ihren beinah kindlichen anmutenden Fragen die Aufmerksamkeit ihres Ordensbruders auf sich lenkte, dieser wirkte reichlich irritiert und perplex, ließ sich aber zu einer aufklärenden Antwort herab, nachdem er ein Lachen nicht hatte unterdrücken können. Die ganze Situation war aber auch wirklich zum Kreischen und Etara musste sich selbst ein Grinsen verkneifen, als Sabar Muraenus, der großgewachsene, kräftige, ehrfurchtgebietende Sith, sich im Habitus eines Lehrers darum kümmerte, Adria über die Vielzahl der möglichen Liebeskonstellationen zu informieren. Dafür hatte Etara nie einen Lehrer gebraucht, aber besser spät als nie. Das Thema Kinder war da schon eine andere Geschichte, aber damit hatte sich die junge Verbrecherin nie wirklich über die für ihre Zeugung notwendigen Vorgänge hinaus beschäftigt, ihre Lebensplanung sah das nicht wirklich vor, ebenso wie eine feste Beziehung oder gar eine Ehe. Nicht, dass sie etwas gegen diese Institution hatte, im Gegenteil, der stetige Nachschub an gelangweilten Ehefrauen und -männern war etwas, das ihren Vorlieben sehr entgegen kam. Was das Thema Nachwuchs anging, war ihr Adria allerdings offenbar schon voraus und Etara wölbte eine Augenbraue. So jung und naiv und schon Mutter? Wobei, das erklärte natürlich einiges. Sabar war so baff wie sie und seine Aufmerksamkeit konzentrierte sich so sehr auf seine Ordensschwester, die auch noch einen Namen hatten fallen lassen, dass er die beiden Chiss mehr oder weniger ignorierte und sogar Spectres Paragrafenschwall mit einer Handbewegung abtat. Das war gut, wenn die Sith mehr mit sich selbst beschäftigt waren, wurde die Situation gleich deutlich weniger übel. Zumindest wurde sie schon mal nicht schlimmer, das war schon ein Fortschritt. Tatsächlich war nun sogar Etaras Neugier geweckt und sie lauschte unauffällig, als Adria, der diese Themen unangenehm zu sein schienen, erklärte, dass es sich bei diesem „Hybris“ um den Meister ihres Meisters handelte. Er schien bei den Sith ein hohes Tier zu sein, Meister irgendeines Zirkels. Alchemisten? Klang alles sehr ominös, aber die Blauhäutige merkte sich das, vielleicht würde es ja irgendwann man wichtig sein.

Es schien fast so, als würden angesichts dieser Enthüllungen die anderen, wortwörtlichen Enthüllungen, ein wenig unter den Tisch fallen, was Etara selbstverständlich begrüßte. Sabar schien geneigt zu sein, die ganze Angelegenheit ruhen zu lassen, er verschränkte abwartend die Arme vor seinem kräftigen Oberkörper. Schon hoffte die Schmugglerin, dass die Sache gegessen war, da fing die hochnervöse Spectre an zu schwanken und kippte bewusstlos um, stark aus der Wunde blutend, die ein Yevethaner ihr zugefügt hatte. Prompt ignorierte Etara alles um sich herum und versuchte, ihrer Freundin zu helfen und jetzt zeigte sie ihre Sorge mehr oder weniger offen, nervös tätschelte sie die Wangen der anderen Chiss, um sie aus der Bewusstlosigkeit zu holen. Die Wunde blutete übel, aber nicht lebensbedrohlich, also war die ehemalige Imperialen wohl schlicht wegen dem ganzen verdammten Stress und Panik zusammengeklappt. Trotzdem oder gerade deshalb, sie musste in die improvisierte Krankenstation, und das schnell. Rasch griff sie Spectre unter die Arme und hob sie hoch, doch Adria verlangte rücksichtslos eine Erklärung. Unter anderen Umständen hätte Etara der süßen Dunkelhaarigen gerne und ausführlich erklärt und demonstriert, was für Bedürfnisse sie meinte, jetzt hatte sie dafür aber weder Zeit noch Lust und so schüttelte sie rasch den Kopf. Das ließ die Sith aber nicht gelten und ein plötzlicher Druck, eine unsichtbare Hand, zwang die Blauhäutige, sie anzusehen. Etara schluckte und räusperte sich, offenbar kam sie um eine Antwort nicht herum.


„Körperliche Vergnügen. Sex. Bitte, wir sollten jetzt wirklich auf die Krankenstation.“


Gab sie also kurz angebunden zurück und sah eindringlich zu der jungen Frau auf, die sie endlich freigab. Etara hob ihre Freundin hoch und wollte losmarschieren, da stellte sich ihr Sabar in den Weg. Jetzt flammte Zorn in den roten Augen der Chiss auf, was sollten diese verdammten Spielchen? Der Sith genoss es wohl, seine Macht zu demonstrieren, doch endlich ließ er sie passieren und forderte sogar Adria auf, zu helfen, gemeinsam trugen die beiden dunklen Machtnutzer Spectre und Etara nickte ihnen dankbar zu. Im Aufenthaltsraum angekommen legten sie die bewusstlose Attentäterin behutsam auf eine Liege und Adria erkundigte sich deutlich freundlicher, ob mit der Blauhäutigen wieder alles in Ordnung kommen würde. Etara nickte knapp und lächelte verbindlich.


„Bestimmt. Danke für die Hilfe, ich kümmere mich um sie.“


Rasch machte sich die Schmugglerin ans Werk, auf Nar Shaddaa hatte sie gelernt, mit weitaus weniger Material viel schlimmere Verletzungen wieder zusammenzuflicken. Die beiden Sith ließen sie in Ruhe und unterhielten sich anderswo, und so konnte Etara gründlich Spectres Lebenszeichen wie Atmung und Puls überprüfen, ihre Uniform öffnen und den blutigen Verband wechseln, nachdem sie die Blutung gestoppt hatte. Es war zum Glück nichts allzu schlimmes, und nachdem der die Wunde verschlossen und der neue Verband angelegt war, verabreichte Etara ihre Freundin ein Mittel zur Stabilisierung ihres Kreislaufs, deckte sie vorsichtig zu und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, während sie ihre Wangen streichelte. Es war wohl das Beste, wenn sich Spectre erst einmal in aller Ruhe erholte, die Anzeigen waren jedenfalls stabil. Etara wäre gerne bei ihrer Freundin geblieben, die Sache mit den Sith ließ ihr aber keine Ruhe und sie wollte auch nicht, das man mehr in ihr Verhalten herein interpretierte. Sie hatte den Eindruck erweckt, sie und die andere Chiss hätten sich relativ spontan und unverbindlich ein wenig amüsieren wollen, ein Mittel gegen Stress und Angst. Das war glaubwürdig, das war nachvollziehbar, und vor allem war es weitaus weniger verdächtig als eine Beziehung. Also musste sie dafür sorgen, dass dieser Eindruck auch erhalten blieb. Bei Adria machte sie sich weniger Sorgen, das Mädchen wirkte doch sehr naiv und wusste vermutlich nicht wirklich, wem sie so etwas melden müsste, wenn sie Verdacht schöpfte. Aber Sabar, der konnte ein Problem werden, er war weitaus weltgewandter und misstrauischer, und er schien zu wissen, was erlaubt war und was nicht. Bei ihm musste sie aufpassen, ihn irgendwie im Auge behalten...oder ablenken und dafür sorgen, dass er das glaubte, was sie ihm glauben lassen wollte. Seufzend massierte sich die Chiss den Nacken und schloss kurz die Augen, sie musste sich etwas einfallen lassen. Also warf sie ihrer Freundin noch einen kurzen Blick zu, verließ dann den Raum und machte sich auf die Suche nach den beiden Sith. Es dauerte nicht lange, bis sie sie gefunden hatte. Höflich wartete Etara in einiger Entfernung ab und nutzte die Zeit, um ihr Aussehen wieder auf Vordermann zu bringen, sie knöpfte ihre Jacke zu und band ihr Haar wieder zu einem strengen Pferdeschwanz zusammen. Sie setzte eine kühle, höfliche Miene auf, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und wartete ab, bis die beiden dunklen Machtnutzer ihr Gespräch beendet hatten und Adria ging, Etara verneigte sich respektvoll.

„Mylady.“


Meinte sie knapp und sah der jungen Sith nach, als sie ging, wobei sie anerkennend eine Augenbraue wölbte. Die dunkelhaarige Menschin war auch aus dieser Perspektive ziemlich ansehnlich, aber diesen Gedanken verkniff sie sich dann doch lieber und konzentrierte sich stattdessen auf Sabar...der allerdings auch recht ansehnlich war, und das brachte die Chiss auf eine Idee. Als sie ihren Blick wieder auf den männlichen Sith richtete, zupfte die Andeutung eines schmalen Lächelns an ihre Lippen und ihre roten Augen wurde ein wenig schmaler. In ihrer ruhigen, melodischen Stimme lag ein spielerischer Unterton, der die vermeintlich kühle Formalität der jungen Frau Lügen strafte, und demonstrativ musterte sie Sabar, nachdem sie sich noch einmal umgesehen hatte, ob sie allein waren. Neckend legte sie den Kopf schief und strich sich eine verirrte Strähne aus dem Gesicht.

„Ich möchte nicht stören, Lord Muraenus, aber ich wollte Euch unbedingt meine Dankbarkeit dafür aussprechen, dass Ihr bei diesem...unangenehmen Zwischenfall so großzügig gewesen seid und es mir erlaubt habt, mich um Agent Spectre zu kümmern. Wir Chiss sind nicht sehr emotional, aber ich würde es bedauern, wenn sie aufgrund meiner...Begierden für den Rest des Fluges ausfallen würde.“


Die attraktive Blauhäutige machte eine Pause, trat näher und stellte sich direkt vor den deutlich größeren Mann, sah zu ihm auf und lächelte kokett, bevor sie kurz den Blick abwandte und ihn dann wieder ansah.


„Was diese Angelegenheit angeht, wäre ich Euch verbunden, wenn Ihr sie gegenüber Senior Agent Maloy nicht erwähnen würdet. Sehr verbunden. Ich würde es vorziehen, gewisse negative Eintragungen in den Akten zu vermeiden. Normalerweise habe ich mich gut im Griff, aber der Stress dieser Mission...nun, Ihr versteht gewiss. Eure Diskretion wäre eine große...Erleichterung für mich, für die ich äußerst dankbar wäre.“


Die Chiss rückte mit jedem Wort ein wenig näher, biss sich auf die Unterlippe, als müsste sie etwas unterdrücken, und legte dann in einer gewagten Aktion ihre Hand an den Oberkörper des Sith, als sie wieder zu ihm aufsah. Entweder würde er die lüsterne Nichtmenschin abweisen und sich in seiner Vermutung, dass sie bloß einen kleinen Ausrutscher mit Spectre gehabt hatte und allein deshalb nervös gewesen war, oder er würde sie nicht abweisen und dann alles andere im Sinn haben, als sie zu verpfeifen. Etara konnte mit beidem leben und war sich sicher, dass ihre Freundin das auch verstehen würde. Sie tat, was notwendig war. Dick aufgetragen und vielleicht auch etwas ihren eigenen Vergnügungen geschuldet, aber wenn es funktionierte, dann funktionierte es.


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Weltraum (neutral) - Hyperraum - Sabar, Sting, Sikarius, Adria, West, Spectre, Etara und Rest der Crew

Während Sabar Adria folgte, rauschten so einige Gedanken durch seinen Kopf. Er konnte es nicht fassen, was er vorhin alles von Adria zu hören bekommen hatte. Erst die Sache mit ihrem Kind, worüber er noch immer nicht schlauer wurde, dann die Geschichte über Sikarius und diesen ominösen Hybris, dem Großmeister der Alchemisten des Sith-Ordens, der zum einen den labilen Krieger ausgebildet hat, aber auch Adrias Baby von ihr 'geschenkt' bekam. Was für weite Kreise zog dies alles nur? Als Sabar zum ersten Mal den anderen Mitgliedern ihrer Gruppe, Sting, Sikarius und Adria begegnet ist, hielt er diese gelinde gesagt für einen schlechten Witz. Eine Ansammlung von Nerds, die in einem verfluchten Himmelfahrtskommando nach dem Ruhm und dem Kick suchten, die sie sonst nirgendswo finden konnten. Er hatte begonnen, an den Wegen seines Schicksales zu zweifeln, just in dem Moment, als er mit ihnen allen vertraut geworden ist. Ganz zu schweigen davon, dass er niemals an den Erfolg ihrer Mission geglaubt hatte. Seine einzige Hoffnung bestand damals eigentlich nur darin, die eine Hälfte ihrer Gemeinschaft irgendwie vorzeitig loszuwerden und dass die eigentliche Mission in Koornacht gar nicht erst zustande käme. Eigentlich war dieses Vorhaben nur ein Vorwand, um an seinen Meister Darth Sting zu gelangen, der im Gegenzug ein wenig finanzielle Unterstützung für sein Vorhaben benötigte. Auch seine Gedanken über den wurmartigen Sith waren zwiespältig, immer wieder zweifelte er an seinen Fähigkeiten, mit anderen Personen umzugehen, was für die Ausbildung eines Schülers irgendwie unabdingbar schien. Alles schien sehr vage und unsicher, mehr oder weniger aussichtslos. Doch dann kam eine Erkenntnis nach der anderen und das Schlag auf Schlag. Erkenntnis darüber, dass Darth Sting einst der Schüler des Imperators persönlich war und sie in seinem Auftrag handelten, was seine gesamte Ansicht über die Mission grundlegend verändert hatte. Alles andere als ein zumindest ansatzweiser Erfolg ist für ihn daraufhin nicht mehr in Frage gekommen. In ihren Gefechten auf Galantos merkte der Graf dann, wozu sie alle eigentlich fähig waren - er selbst eingeschlossen - und dass sie als Gruppe tatsächlich funktionieren konnten. Dann folgte das eigentliche Himmelfahrtskommando auf N'Zoth und nun ja, das was sich vor wenigen Stunden noch alles abgespielt hatte. Sie waren jetzt Helden, sie hatten den yevethanischen Aufstand, der das gesamte Imperium in Angst und Schrecken versetzt hatte, einen erheblichen Dämpfer verpasst. Nun stellte sich also heraus, dass auch Sikarius und Adria sehr enge Verknüpfungen zur absoluten Creme de la Creme des Ordens besaßen, wahrscheinlich war dieser Großmeister auch derjenige, der Adrias Wachstum beschleunigt hatte. Rückwirkend machte all das von Anfang an einen Sinn. Sie waren allesamt dazu bestimmt, diese Herausforderung zu meistern. Und hätte er schon vorher von den Veranlagungen seiner Gefährten gewusst, wäre diese Erkenntnis wohl auch deutlich früher gekommen.

Adria erklärte ihm, als sie angekommen waren, einige interessante Einzelheiten, jetzt, wo sie wieder unter sich waren. Das Rätsel löste sich so schon mal teilweise und beinahe schon erleichtert fand Sabar heraus, dass ihr 'Kind' nicht auf herkömmliche Weise gezeugt sondern mit anderweitigen obskuren Eingriffen ihr sozusagen entnommen worden ist. Sie meinte, dass dies nötig war, damit sie gehen durften und damit ihr schnelles Altern gestoppt werden konnte. Das war alles ziemlich viel, also blieb Sabar nichts übrig, als das Alles zunächst einmal sacken zu lassen.

"Danke für die Erklärung, nun erscheint mir so einiges klarer."

Der Graf lächelte seiner ehemaligen verhassten Rivalin dankend zu und dachte eigentlich, dass sie ihn jetzt alleine lassen würde. Er drehte sich um und zog sich den schwarzen Pullover herunter, während er einen Blick in den Spiegel an diesem Wandschrank warf. Hinter ihm stand immer noch Adria. Nun war er schon entblößt, was tat es also zur Sache? Er drehte sich um und sah die junge Frau erwartungsvoll an. Irgendwas nagte doch an ihr, sie wollte etwas loswerden. Dann erklärte sie endlich, dass sie damals keine Wahl hatte und fragte, ob sich die beiden Chiss tatsächlich so stark liebten, wie es 'normale' Paare vermochten. Sabar ging kurz in sich, darüber hatte er in der Tat schon des Öfteren nachgedacht. Für ihn war es vollkommen normal, sich zu Menschen des anderen Geschlechts hingezogen zu fühlen. Er kannte kein anderes Gefühl und vermochte sich beim besten Willen nicht in die Lage von Leuten mit anderer Orientierung hineinzuversetzen.

"Keine Ahnung. Vermutlich schon, sonst würden sie es ja nicht machen."

Sagte er schulterzuckend. Eigentlich interessierten ihn die Belange anderer auch nicht, er verabscheute solche Partnerschaften nicht einmal. Natürlich, der Gedanke an zwei sich küssende Männer war etwas befremdlicher als der an zwei attraktive Damen wie vorhin...ja, doch, eigentlich war er schon ekelhaft. Der adelige Schüler unterdrückte es, sich zu schütteln und sah auf das Mädchen hinunter, dass plötzlich meinte, dass dies wohl die Bedürfnisse dieser zwei blauhäutigen Frauen sein mussten. Sabar nickte, das klang eigentlich nur allzu plausibel. Gerade als er ihr Gespräch ein für alle mal für beendet betrachtet hatte, kam sie dann plötzlich auf diese Sache zu sprechen und augenblicklich verspürte Sabar ein eigenartiges Gefühl. Etwas ratlos sah er Adria in die Augen. Die ganze Zeit über hatte er versucht, diese Sache zu verdrängen und es als notwendiges Ventil abzutun, um seine Wut auf alle anderen damals an irgendjemandem auszulassen. Doch dann kam dieses Ereignis auf Galantos, kurz nachdem er vom Rest der Gruppe verbannt worden ist. Dort unten im Untergrund, als ihn alles auf einen Schlag einholte. Dieser Tag war nervenaufreibend und anstrengend, doch diese eine Frage seiner Verbündeten stellte ihn vor eine größere Herausforderung, als es jeder andere Kampf nur ansatzweise zu tun vermochte. Was hatte das alles aus ihm gemacht? Während er Adria noch immer mit leerem Blick anstarrte, verspürte er nichts als Kälte über das, was er damals getan hat. Zweifelsohne war es die schlechteste und verwerflichste Tat, die er jemals begannen hatte. Und das, obwohl in das Schicksal seine Klinge in duzenden Yevethanern hat versinken lassen, Taten, die sich jedoch auf ihre Art und Weise rechtfertigen ließen, schließlich waren das alles Aggressoren und er auf der 'richtigen' Seite. Der Graf rang mit sich selbst, eine Antwort auf Adrias Frage zu finden, auch darauf, weshalb seine Familie nun in seiner Abwesenheit am den Rande des Abgrundes stand. Hätte er für sie da sein müssen, um dieses Unheil abzuwenden? Sabar spürte, wie dort etwas Feuchtes seine Wange hinunter glitt. War das ernsthaft eine Träne? Er spürte doch gar nichts, angesichts dieser Gedanken und Erinnerungen!

"Ich...ich, weiß es nicht. Weißt du, damals, als mich mein Meister vom Rest der Gruppe auf Galantos verbannt hat, fand ich im Untergrund der Stadt ein von den Yevethanern gefesseltes und gequältes Mädchen. In ihr sah ich sie, es war, als ob mich meine Taten einholten. Das...das war ein mieses Gefühl...ist es immer noch. Manchmal frage ich mich, was das alles aus uns macht...was es aus mir gemacht hat."

Sprach er seine Gedanken frei heraus, als etwas Unerwartetes geschah und Adria ihm zu helfen versuchte. Es war ein eigenartiges Gefühl, die einzige Art der Zuneigung, die er seit Wochen zum ersten mal hier und jetzt genießen durfte, ausgerechnet von dem Menschen zu erfahren, den er vor nicht allzu langer Zeit am meisten hasste. Er begriff, dass alles, was hinter ihnen lag, nötig war, um nun hier als diejenigen zu stehen, die sie nun beide waren. Auch Adria hatte kein leichtes Leben gehabt, das wusste er nun. Sie war kein emporgekommenes Mädchen, das in ihrem Leben alles geschenkt bekommen hatte. Sie beide hatten das Ziel, nach ganz oben zu gelangen und zu Sith zu werden. Das war wohl der Preis dafür, den ihr Weg vorgesehen hatte. Im Leben bekam man nichts geschenkt.

"Das Schicksal hat seine eigenen Wege für uns vorgesehen, Adria. Gestern haben wir sie noch nicht gesehen und begriffen, wie du siehst, vermag ich sie auch jetzt noch nicht zu verstehen. Aber unsere Erfolge sollten uns beweisen, dass wir für Großes bestimmt sind. Lassen wir die Vergangenheit hinter uns und blicken wir nach vorn, nur nach vorn. Wir werden noch viele schreckliche Dinge tun müssen, Dinge, die wir uns jetzt noch nicht einmal im Traum ausmalen können. Eines Tages aber wird sich all dies für uns auszahlen, denn dann sind wir es, die über andere Schicksale bestimmen dürfen und unsere selbst in der Hand halten. Diese Fähigkeit ist es schließlich, die uns die dunkle Seite der Macht gibt; unsere eigenen Schicksale zu dem zu machen, was wir uns ersehnen."

Dieses Gespräch, mit er eigentlich vorhin schon innerlich abgeschlossen hatte, hatte sich in eine unvorhersehbare Richtung entwickelt. Als dort der große und muskulöse Sabar vor der kleinen und niedlichen Adria stand, spürten sie ihre Verbindungen zueinander, die die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung allesamt aufgebaut hatten. Der Graf lächelte er ihr leicht zu und wartete darauf, was nun von ihrer Seite aus kommen würde, ehe sie dann irgendwann verschwand. Vielleicht würde er ja jetzt endlich dazu kommen, seine lang ersehnte Dusche zu nehmen. Er knöpfte sich langsam die Hose auf und hielt kurz inne, als er noch einmal Schritte von draußen hörte. Tatsächlich war es noch nicht so weit. Im Spiegel erkannte er die Silhouette einer anderen deutlich größeren Frau und als er sich umdrehte, stand dort niemand geringeres als Mesri. Sollte er diese Dusche nicht nehmen oder weshalb kam ihm dabei eins nach dem anderen in die Quere? In wohl jeder anderen Situation hätte der schwarzhaarige Graf nun endgültig die Geduld verloren, doch waren es außerordentlich nachdenkliche Augenblicke, die sich dort vorhin abspielten und ihn noch immer beschäftigten. Was auch immer sie von ihm wollte, er würde dem Ganzen eine Chance geben. Die Chiss schenkte ihm ein schmales Lächeln und selbstverständlich entging es dem adeligen Schüler nicht, dass ihr Blick auf seinen freien Körper fiel. Etwas verwundert blickte er ihr in ihre roten Augen. Fand sie ihn attraktiv, obwohl er ja eindeutig ein Mann war? Ein wohliger Schauer ging quer durch seinen Körper, als die attraktive Pilotin ihren Kopf schief legte und sich eine Strähne aus dem Gesicht wischte. Ihre Stimme hallte im kleinen Raum, als sie sich für seine Hilfe vorhin bedankte. Sie hatte sich wohl ziemlich schnell vom Schock eben noch erholt, denn die sichere und sich ihrer Unwiderstehlichkeit bewusste Frau, die vor ihm stand, hatte nichts mehr mit der verunsicherten und besorgten von vorhin zu tun. War es ihre vermeintliche Kälte, die sie nun etwas fallen ließ? Sie gab zu, dass es wohl eher ihre Begierden waren, die sie und die Agentin dort vorhin in den Frachtraum getrieben haben und etwas überfordert sah Sabar noch fragender und eindringlicher in die fremdartigen roten Augen, als sie nach ein paar weiteren langsamen Schritten plötzlich unmittelbar vor ihm stand. Es war nicht gerade, der passendste Augenblick, in dem sie ihn hier jetzt vorfand. Sie begann darum zu beten, dass er mit seiner Entdeckung nicht bei ihrem Vorgesetzten, dem Mann im Cockpit, aufschlagen würde und mit einem Mal verstand Sabar, worum es ihr ging. Sie kam hierher, mit ihrem außer Frage stehend atemberaubendem Aussehen und gab sich von einer netten und reizenden Seite. Sie verfolgte damit ein ganz bestimmtes Ziel, nämlich ihn um den Finger zu wickeln und dafür zu sorgen, dass er seinen Mund halte.

Als sie so nah an ihn herangerückt war, wie nur irgendwie möglich, legte sie ihre weichen Hände an seinen Oberkörper und noch immer sprach sein Blick in ihre fremden Augen von einer gewissen Planlosigkeit. Er verstand nur zu gut, was hier vor sich ging, doch sein Äußeres ließ davon nicht ausgehen. Noch immer war dort in seinem Gesicht die Spur seiner verirrten Träne zu sehen, auch wenn diese mittlerweile getrocknet war und die Art und Weise, wie er die Chiss beinahe schon gequält-dankbar ansah, gab dieser nicht unbedingt Anlass einzuhalten. Wollte er das denn überhaupt? Auch wenn er es sich nicht erklären konnte, fühlte es sich gut an, die warmen und sanften Hände dieser hübschen Pilotin zu spüren. Irgendetwas stimmte hier nicht, dieses Eindrucks konnte er sich nach wie vor nicht erwehren, doch ließ ihn dies die angenehme Berührung Mesris für einen Augenblick vergessen. Sollte er tatsächlich auf dieses Spiel eingehen? Er wusste, dass sie versuchte, mit ihm zu spielen und das all das, was jetzt folgen konnte, nicht 'echt' sein würde. Auch kreisten seine Gedanken noch immer um dieses Mädchen und für einen Augenblick zweifelte Sabar sogar daran, dass er das jetzt hier und jetzt tun könne. War dies eine der Verführungen, die ihn auf die Probe stellen sollten? Oder war es tatsächlich eine Gelegenheit, die sich ihm anbot? Er wusste es nicht. Langsam bewegte er seine beiden Hände zu den ihren und umschloss ihre Handgelenke fest, aber immer noch so, dass sie dabei keine Schmerzen haben würde. Ganz im Gegenteil, den meisten Frauen hatte es früher gefallen, wenn er das tat. Sabar atmete tief ein und spürte durch die Wege der Macht, dass Mesri gerade unter dem Einfluss einiger Gefühle stand. Vielleicht lag ihr ja tatsächlich etwas an ihm? Während er ihre Hände langsam über seinen durchtrainierten Bauch und dann hinauf auf seine muskulösen Brustpartien bewegte, schloss er kurz seine Augen und stieß ein leises und kaum vernehmbares, befriedigtes Aufatmen aus. Dann ließ er seine Hände allmählich zu ihren Hüften wandern, die er fest aber gekonnt umschloss, während er seinen Mund langsam an ihrem Hals hoch zu ihren Ohren führte. Leise flüsterte er ihr daraufhin zu, während er sie noch immer charmant umfasst hatte.

"Du bist zu gerissen für dein eigenes Wohl, Süße."

Er löste seinen Griff allmählich gleichermaßen, wie er ihr dann wieder mit dem Ansatz eines verständnissvollen Grinsens in die Augen blickte. Dann ließ er los und schon standen die beiden wieder genauso voreinander, wie eben noch. Sabar legte nun auch seinen Kopf schief und sah diese ungemein reizende Frau noch einige Momente nur an.

"Von mir sollst du nichts zu befürchten haben, Mesri. Bevor dich dein Vorgesetzter beim nächsten Mal erwischt, solltest du dich aber in Zukunft vorsehen und es vielleicht nicht mehr mitten im Frachtraum mit deiner Freundin versuchen. Er ist zwar kein Sith wie ich, aber seinem Äußeren ein unnachgiebiger Mann."


Kurz wartete er noch die Reaktion der Chiss ab, nachdem er ihr leicht zuzwinkerte. Vielleicht hatte er soeben einen Fehler begonnen, den er lange noch bereuen würde. Aber tief im Inneren meinte Sabar, das Richtige getan zu haben. Außerdem hatte er seine Kabine nur verlassen, um eine verdammte Dusche zu nehmen. Daraus hatte sich ohnehin schon viel zu viel entwickelt...

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Weltraum neutral, Hyperraum, an Bord der Anabell, vor der Nasszelle in der Tür: Adria und Sabar


Sabar meinte, dass ihm nun vieles klarer war und hatte ein offenes Lächeln für sie parat. Adria wurde emotional überfahren bei dem Gedanken daran und sagte leise und andächtig:

“Nein, du hast keine Ahnung. Ich wurde in den Orden hineingeboren. Meine Mutter Kira war wie dein Meister, aber in einer Zeit vor ihm, Schülerin des Imperators. Sie bekam ein Kind von einem anderen Sith namens Wilson. Mich. “

Das mit ihrem Zwillingsbruder und dessen Entführung tat nichts zur Sache und überhaupt, was wusste sie schon von ihm?! Ob er noch lebte? Manchmal überkam sie ein Gefühl, als würde ihr etwas fehlen. Jetzt gerade! Sie wäre viel weniger allein. War es diese Wärme, die ihr fehlte? Plötzlich hatte sie doch das Gefühl, sie müsse darüber reden. So fuhr sie nach einer kaum merklichen Pause fort.

“Ich war ein Zwilling. Mein Bruder wurde nach der Geburt entführt. Vermutlich von einem anderen Sith?! Meine Mutter Kira war mit mir überfordert, ging zu den Alchemisten und forderte einen Trank, damit ich schneller groß werden würde. Für die Alchemisten war das ein gefundenes Fressen. Sie verkürzten mein Leben zu Forschungszwecken äußerst bereitwillig! Ich verbrachte meine erste Zeit, an die ich mich erinnere, im Labor des Ordens und musste nachts in der Gruft darunter bei einem Gefangenen schlafen. Irgendwann holte sie mich ab. Die Alchemisten wollten mich nicht mehr rausgeben. Ihre Tests waren wohl noch nicht beendet! Meine Mutter kam mit einer anderen Sith und schaffte es. Wir flüchteten und stürzten dann aber mit der Passagiermaschine auf Grund eines vermutlichen Anschlages über Noe ab. Es gab auch zwei andere Überlebende, darunter Fel, heute Sikarius. Er wurde der Schüler meiner Mutter und mein Babysitter. Ich wuchs im Grunde bei ihm auf. Wir schafften es irgendwann weg von Noe, aber ohne meine Mutter. Er machte ein Ritual um mein Altern erstmal vorläufig zu stoppen und nahm mich zur Schülerin, die ich längst war. Wir brauchten dringend einen großen Alchemisten, sonst wäre ich irgendwann vergreist und gestorben. Was für dich ein Lebenjahr war, war für mich ein Tag. Im Grunde bin ich erst seit zwei Jahren auf der Welt. Meine Mutter nahm mir mit ihrer Idee und Entscheidung fast zwanzig Jahre meines Lebens, meine gesamte Kindheit. Wir wurden im Tempel nicht mit offenen Armen begrüßt. Mein Meister hat für mich gekämpft….”

Sie schluckte schwer, als sie vor Augen hatte, wie seine Gedärme bereits aus dem Bauchraum ausgetreten waren. Und, jetzt hatte sie ausgerechnet ihm, ihrem damaligen Feind, ihre Lebensgeschichte erzählt. Es war ihr aber ein Bedürfnis gewesen!? Doch irgendwas hatte sich verändert. Die letzten Ereignisse hatte sie zusammengeschweißt. Sie verband ein historischer und emotionaler Augenblick allerhöchster Güte. Sie waren aufeinander angewiesen gewesen und hatten ein Team mit ihren Meistern gebildet. Adria und Sabar waren dabei an ihre Grenzen gekommen und über sich hinaus gewachsen.

Adria gingen aber auch die beiden Blauhäutigen nicht aus dem Kopf und vor allem das, was sie gesehen und was gesagt worden war. Offenbar waren auch sie sehr emotional geworden, nur anders. Bedürfnisse hatten mit Sex zu tun, hatte die Eine geantwortet. Da es ihr an Erfahrungen mangelte, fragte sie ihn einfach, was sie beschäftigte. Sabar konnte nur Vermutungen anstellen.

“Ich habe diesbezüglich noch keine Erfahrungen sammeln können.”,

entschuldigte sie sich danach, über ihre Unwissenheit. Irgendwie schämte sie sich etwas dafür. Doch ihre Neugierde war größer, so dass sie dennoch nachgefragt hatte, eine kindliche Neugier. Jetzt, da er ihre Lebensgeschichte kannte, konnte er diesen Satz besser einordnen. Doch Adria beschäftigte noch mehr. So fragte Adria weiter und fragte ihn nach seinen Bedürfnissen, die er wohl hatte und was sie beobachtet hatte. Seine Antwort überraschte sie. Er wusste es nicht so genau. Er verriet ihr, dass er es wiederholt getan hatte. Ihre Augen weiteten sich. Sie wollte nicht so einen Geliebten wie Sabar haben. Es ging stets tötlich für die Frauen aus. Ein Kälteschauer rieselte ihr über den Rücken. Sie rieb sich fröstelnd über ihre nackten Arme, um sie zu erwärmen. Sie hatte keine Angst um sich, nein, da sie sich für machtechnisch überlegen hielt oder zumindest für ebenbürtig. Sabar hatte mächtig aufgeholt. Aber, es war schon ein eigenartiges Bedürfnis! Doch auch er schien nicht glücklich damit und fragte sich plötzlich, was das alles hier aus ihnen machte?! Adria sah ihn groß an und hatte bis dato noch nie einen Gedanken daran verschwendet. Sie war in der Finsternis des Ordens groß geworden und kannte nichts anderes. Und ihre Lebenszeit war zu kurz gewesen, um solchen Gedanken nach zu hängen. Meist hatte sie um ihr Überleben kämpfen und mit der Angst eines frühzeitigen Todes durch den Alterungstrank im Nacken leben müssen. Ob nun im Tempel, im lebensfeindlichen Dschungel oder im Krieg, Zeiten wie diese, ohne klaren Weg nach vorne, waren schwierig zu überstehen. Es gab so viele Unwegbarkeiten und Eventualitäten, die stets dazu kamen und auf die man keinen Einfluss hatte.

Plötzlich entdeckte sie eine Träne, die seine Wange runter lief. Wie von selbst griff ihre Hand seinen Arm und streichelte ihn. Was machte sie da? Sie war plötzlich von seiner Offenheit und seinen Tränen schwer ergriffen. Sie kannte das nicht und musste selber schlucken, ehe sie zu ihm sagte:

“Ich glaube, wenn man im Krieg so viele sterben sieht und dem Tod selber permanent ins Auge schaut und dann ist es vorbei und man selbst noch am Leben, dann spürt man unglaublich, wie lebendig man ist. Man fühlt das Leben und die Emotionen, die in einem schlummern, nur umso stärker. Ich spüre es auch und so war es auch bei den Blauhäutigen. Die Einen sehnen sich nach Berührungen, Streicheleinheiten oder gar Sex, die Anderen weinen oder müssen reden, offenbar gibt es auch noch andere Ventile.”

Adria begriff schnell und hatte einen hohen IQ, der vieles ausglich. Sie zog ihn zu sich heran und herunter, schlang ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich kurz an ihn und umarmte ihn.

Dann sprach er kluge Worte aus. Und er sprach vom Wir. Sie nickte. Sie war ergriffen. Die Zukunft gehörte ihnen. Adria dachte nun erst wieder an das Wasser, ergriff einen sauberen Zahnputzbecher und füllte ihn für ihren kranken Meister. Sie nickte verabschiedend und lächelte süß und drehte sich halb um um, winkte kurz, dass er nun duschen sollte und ging zurück in Richtung ihrer Kabine, die sie mit Sikarius teilte. Die blauhäutige Mesri ging an ihr vorbei. Sie sah sie groß an und jene grüßte sie respektvoll. Adria nickte stolz zurück. Sie liebte die dunkle Seite, die in ihr von Geburt an schlummerte und immer stärker in ihr wuchs. Sie waren alle nichts im Hinblick zu den Machtnutzern, wenngleich sie wirklich sehr hübsch war. Fühlte sich Adria etwa auch zu Frauen hingezogen? Adria dachte kurz darüber nach und prüfte ihre Gefühle. Nein, sie verglich sich nur mit anderen Frauen und betrachtete sie deshalb interessiert. Adria sah ihr nach. Sie ging in die Nasszelle. Sollte Adria Angst um sie haben? Nein, es wäre nur eine hübsche Rivalin weniger! Sie drehte sich wieder um und öffnete die Tür zu ihrer Kabine und trat ein.


Weltraum neutral, Hyperraum, beim Eintreten in die Kabine für Fel und Adria: Adria
 
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Man konnte Etara eine gewisse Flatterhaftigkeit vorwerfen, wenn man denn der Meinung war, dass das Verhalten der jungen Chiss unanständig war. Sie selbst war naturgemäß anderer Ansicht, für die Blauhäutige war nichts verwerfliches an dem, was sie tat, im Gegenteil. Etara tat, was ihr Spaß machte und was sie konnte, was sie verdammt gut konnte. Die Blauhäutige war clever und attraktiv und diese Gaben wusste sie zu ihrem Vorteil einzusetzen. Ein schöner Körper war dabei nur die halbe Miete, man musste auch klug sein und wissen, wie man diesen richtig in Szene setzte, wie man sich für andere begehrenswert und interessant machte und diese Verlangen, diese Versprechungen und Verheißungen, als Mittel zur Motivation verwendete. In dieser Hinsicht war die Schmugglerin sehr erfahren und hatte einen gewissen Stolz auf ihre Verführungskünste entwickelt, sie waren für die Chiss ebenso wertvolle Fähigkeiten wie ein Raumschiff fliegen zu können oder zu wissen, wie man am Besten Gewürze vor neugierigen Zollbeamten versteckte. Wer auf dem rauen, gefährlichen Schmugglermond Nar Shaddaa aufgewachsen war, entwickelte mit der Zeit Fähigkeiten, um sein Überleben zu sichern, und Etara war in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Vor allem aber hatte sie gelernt, dass Anpassungsgabe entscheidend war, es war unerlässlich, rasch und intelligent auf Veränderungen zu reagieren. Diese ganze Situation im Frachtraum war ein hervorragendes Beispiel dafür, was als harmloses Vergnügen mit ihrer Freundin angefangen hatte, war plötzlich zu einer hochbrisanten Situation geworden, in der die ganze Tarnung als Team des IGD in Gefahr geraten war. Wer in einer solchen Lage in Panik verfiel oder sich nicht mehr gemäß der Rolle, die er spielte, benahm, flog rasant auf und in der Gegenwart von Sith konnte das nichts anderes heißen als Qualen und Tod. Natürlich war Etara angespannt und nervös gewesen, hatte sich Sorgen gemacht und fieberhaft überlegt, wie sie aus der Zwickmühle entkommen konnte. Aber sie war nicht aus dem Konzept geraten, sondern hatte diese Gefühle und Gedanken in ihre Täuschung integriert, die Schwächen zu Vorteilen gemacht. Lebewesen sahen das, was sie sehen wollten, und nach allem was Etara über Sabar und Adria beziehungsweise die Sith wusste, genossen diese ihre Macht und Überlegenheit. Außerdem waren sie beide Menschen, Teil des Imperiums, sahen also gleich aus mehreren Gründen auf Nichtmenschen herab. Da war es ein leichtes, ihnen eine peinlich berührte Chiss zu präsentieren, deren Selbstkontrolle und stoische Natur versagt hatten und dazu geführt hatten, dass sie sich ihren Begierden hingegeben hatte, weshalb sie nun ihre menschlichen und im Umgang mit dieser ominösen „Macht“ bewanderten Meister um Nachsicht und Gnade bitten musste. Die Hierarchie zwischen Dienern und Herrschern wurde bestätigt, die angeblich so emotionslosen Nichtmenschen gedemütigt und auf ihren Platz verwiesen und die Sith hatten ihre Macht und ihren Führungsanspruch demonstrieren können. Alles war so, wie es aus ihrer Sicht sein sollte, und so stellten sie auch keine weiteren Fragen. Etara verkniff sich ein zufriedenes, spöttisches Lächeln. In dieser Hinsicht waren die dunklen Machtnutzer auch nicht anders als der Rest. Männer sahen es gerne, wenn Frauen sie bewunderten, Imperialen schätzten es, wenn Nichtmenschen vor ihnen kuschten, Zollbeamte spielten mit Genuss ihre Autorität aus, um Frachterpiloten zurechtzuweisen, und so weiter. Sie hatten alle ihre Vorlieben und Erwartungen, mit denen man spielen und sie so manipulieren konnte. Die Vorstellung im Frachtraum war ihr gut geglückt, jetzt galt es, die letzten losen Enden zu verknoten und dafür zu sorgen, dass keine Zweifel blieben. Etara hatte das Gefühl, dass ihr dieser Abschnitt des Plans besonders viel Spaß machen würde, und erneut lächelte die Chiss, das Lächeln eines Nexu, das ein wehrloses Bantha entdeckt hatte und nun überlegte, wie es sich am Besten damit die Zeit vertreiben konnte. Geduldig wartete die attraktive Verbrecherin ab, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, bis Adria ihr Gespräch mit Sabar beendet hatte und gegangen war. Auch wenn es sicherlich interessant gewesen wäre, ihre Künste an beiden gleichzeitig auszuprobieren, war das dann bei allem Selbstbewusstsein doch etwas zu gewagt für Etara, sie konnte die weibliche Sith nur schwer einschätzen und konzentrierte sich deshalb lieber auf Sabar.

Ein kurzer Blick über die Schulter verriet ihr, dass sie ihre Absichten ungestört in die Tat umsetzen konnte, und als sie wieder nach vorne blickte und sich zu dem Sith gesellte, war die Situation ausgezeichnet. Ihr Timing war gut, sogar sehr gut, denn Sabar hatte bereits sein Oberteil ausgezogen und machte sich gerade an seiner Hose zu schaffen, offenbar hatte er es eilig, die Nasszelle aufzusuchen. Etara verkniff sich einen flotten Spruch ob des bereits halb entkleideten Mannes, er war schon einen Schritt weiter und wenn alles klappte, würde er damit der Chiss schon mal etwas Arbeit ersparen. Auch wenn sie eigentlich nichts dagegen hatte, das Ausziehen zu übernehmen, aber man konnte ja auch mal ein paar Schritte überspringen. Diese Idee gewann gehörig an Reiz, als sich der großgewachsene, kräftige Sith zu ihr umdrehte, bei seinem Anblick gehörte für Etara keine Schauspielerei und keine Vortäuschung dazu, um ihn ihn begehrenswert zu finden. Sie mochte Männer wie diesen Sabar, auch Mol war ein ähnlicher Typ gewesen. Ob Spectre wieder jemanden ins Koma prügeln würde? Nein, dieses Mal würde ihre Freundin nichts mitbekommen, erst später würde Etara ihr davon erzählen, sobald alles überstanden war. Dann würden die Imperialen schon lange fort sein. Aber noch waren sie hier, und die Blauhäutige gedachte, das Beste daraus zu machen. Und wenn sie sich dabei noch ein bisschen amüsieren konnte, war das ein Bonus, den sie gewiss nicht ablehnen würde. Deshalb hatte sie Spectre ja überhaupt erst aufgesucht, der Teil über ihre Begierden war nicht gelogen gewesen. Vielleicht würde Sabar ja als Ersatz gute Dienste leisten, er sah auf jeden Fall schon mal vielversprechend aus und Etara musste zugeben, dass seine dunkle, gefährliche Präsenz sie ansprach. Vor ihr stand ein mächtiger Mann, ein Krieger, der den Anführer der Yevethaner getötet hatte und der über Kräfte gebot, die ihre Vorstellung weit überstiegen. Also genoss Etara den Anblick, der sich ihr bot, und schenkte dem Sith ein schmales, kokettes Lächeln, als sie ihn ausgiebig musterte und damit signalisierte, dass sie Interesse hatte. Das war der erste Schritt, der Einstieg, um umgekehrt Neugier zu wecken. Eine gewisse Verwunderung lag in den grünen Augen des Mannes, als er ansah, aller Wahrscheinlichkeit nach versuchte er gerade, aus ihrem Verhalten schlau zu werden. Das hatte Etara schon ein paar Mal erlebt, manche Männer taten sich ein wenig schwer damit zu verstehen, wie sie tickte, was immer wieder amüsant war.

Auch als sie näher kam, blieb dieser fragenden Ausdruck in den Augen des Sith, er wirkte beinah nachdenklich und etwas abgelenkt, aber ihren Reizen dennoch nicht abgeneigt und spätestens als Etara direkt vor ihm stand und ihre Hände auf seinen muskulösen Oberkörper legte und spielerisch mit den Fingerspitzen darüber strich, war wohl auch der letzte Groschen gefallen und ihre Absichten eindeutig. Die Chiss sah zu Sabar auf, ein lockendes, betörendes Lächeln auf den Lippen, geduldig warte sie ab, ließ ihm Zeit, um ihrer Wirkung zu verfallen. Eine gute Verführung ließ sich nicht überstürzen oder mit der Brechstange erzwingen, nein, man musste subtil sein, vorsichtig, die richtigen Zeichen zur richtigen Zeit, und vor allem musste man den anderen glauben lassen, dass das alles sein Wille war. Idealerweise reicherte man das ganze mit eigenen Emotionen und Begehren an, um es glaubwürdig wirken zu lassen, und damit hatte Etara in diesem Fall nicht das geringste Problem. Ihr gefiel die Gegenwart des Sith, sehr sogar. Als er langsam ihre Hände packte, mit der genau der richtigen Mischung aus Entschlossenheit und Sanftheit, wimmerte die Chiss leise, ein zufriedenes, von Vorfreude erfülltes Geräusch. Ihr Herz schlug schneller und ihr Atem ging flach, als ihr ein wohliger Schauer über den Rücken lief. Sabar wusste, was er tat, und er tat es gut, Etara zitterte etwas, als er ihre Hände über seinen Bauch und seinen Oberkörper führte, und als der Sith sich vorbeugte, ihre Hüften umschloss und anfing, ihren Hals zu küssen, keuchte sie wohlig und ein angenehmes Ziehen kündigte ihre Vorfreude an. Genüsslich schloss sie die Augen und legte den Kopf schief, schmiegte sich an den Sith, der in nächster Zeit an alles mögliche denken würde, aber gewiss nicht daran, ihre Taten zu hinterfragen. Nun war der Moment gekommen, um ihren Triumph auszukosten und zu feiern. Sie hatte gewonnen, wieder einmal.


Nein, hatte sie nicht, und diese Enthüllung traf die selbstbewusste Chiss wie ein Schlag und statt des angenehmen Prickelns fühlte sie nun einen kalten Schreck, als Sabar sie warnte, dass sie zu gerissen für ihr eigenes Wohl sei. Etara riss die Augen auf, hatte er sie durchschaut? Wusste er, was sie wirklich war? Höchst alarmiert kämpfte die Schmugglerin ihre Angst nieder, als sich der Mann von ihr löste, den Kopf schief legte und sie ansah. Bange Momente vergingen, in denen Etara tausend Möglichkeiten und Gefahren in den grünen Augen des Sith sah, als er sie langsam los ließ, dann, endlich, erlöste er sie und verkündete, dass sie von ihm nichts zu befürchten hätte, großzügig gab er ihr noch den „Hinweis“, dass sie in Zukunft mit ihrer Freundin diskreter sein sollte. Etara schluckte, rieb sich die Handgelenke und ihre Augen wurden ein wenig schmaler. War es das? Sabar wies sie ab, gab ihr ein paar gute Ratschläge auf den Weg und fertig? Da musste mehr dahinter stecken. Vielleicht meinte er das wirklich ernst, aber sicher war sich die hübsche Chiss nicht, und außerdem war ihr Stolz angeknackst, besonders nach diesem Zwinkern. Sie konnte das nicht einfach auf sich sitzen lassen, und ihre Stimmung war noch zu...aufgeregt, um schlicht zu gehen. Also verschränkte Etara die Arme hinter dem Rücken und schenkte Sabar ein trockenes Lächeln, ihre Stimme schaffte es, gleichzeitig amüsiert und ein wenig verstimmt zu klingen.

„Die korrekte Anrede lautet „Lieutenant Mesri“, Mylord. Wir sollten doch auf die notwendige Formalität achten, nicht wahr? Die richtige...professionelle Distanz.“


Etara wölbte eine Augenbraue und sie straffte ihre Haltung ein wenig, bevor sie höflich nickte, aber der spielerische Zug an ihren Mundwinkeln verschwand nicht, da war noch etwas in dem Auftreten der Chiss, ein Begehren, ein Wunsch, eine versteckte Leidenschaft, die unter der Oberfläche brodelte.


„Ich danke Euch für Eure Großzügigkeit und Euren Rat, auch wenn ich Euch in einer Hinsicht korrigieren muss: Agent Spectre ist nicht meine Freundin. Tatsächlich liegt mein Interesse...woanders. Sehr viel näher, in diesem Moment, um genau zu sein.“

Die roten Augen der Schmugglerin funkelten, als sie kurz innehielt und dann ein Wagnis unternahm, sie legte wieder langsam, fast in Zeitlupe, ihre rechte Hand an Sabars Oberkörper und strich mit den Fingerspitzen über seine Haut, während sie dem Sith in die Augen sah und dann, ebenso lockend wie vorsichtig, wanderte ihre Hand nach unten und Etara lächelte, nun ein echtes, verheißungsvolles Lächeln, ihre Stimme wurde ein wenig leiser.


„Was meine Dankbarkeit angeht, so ist es selbstverständlich Euch überlassen, ob Ihr sie annehmt oder nicht. Auch wenn es meine persönliche Meinung ist, dass man nichts anfangen sollte, was man nicht auch beenden kann. Mylord.“


Exakt auf Stichwort hielt die Blauhäutige inne, schmunzelte und sah zu dem Sith auf, legte den Kopf schief und rückte ein Stück näher. Man sollte beenden, was man angefangen hatte, das galt für fast alles im Leben.


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Dass er tatsächlich wenig bis keine Ahnung hatte, merkte Sabar, als es plötzlich nach und nach aus Adria herausplatzte. Auch ihre Mutter, Kira Guldur, war Schülerin des Imperators Darth Allegious, genauso wie Darth Sting und ihr Vater ebenfalls ein Sith. Sabar blickte Adria entgeistert an. Ebenso wie er selbst stammte sie aus einer ruhmreichen Blutlinie, zwar keiner aristokratischen aber dafür einer wahrhaftigen Sith-Familie. Beim Gedanken an seine Familie verdüsterten sich seine Gedanken zwar augenblicklich für einen Augenblick, doch hörte er nun genau dem zu, was ihm seine Rivalin über ihre Lebensgeschichte berichtete. Adria war ihm immer ein Rätsel gewesen, alles an ihr erschien irgendwie fragwürdig. Ihr Verhalten, ihre kindischen Aussetzer, ihre ziemlich eigenartige Beziehung zu Darth Sikarius, aber auch ihr großes Talent und ihre beeindruckenden Fähigkeiten. Das Puzzle setzte sich langsam zusammen und bildete letzten Endes eine logische Erklärung für all seine Fragen. Sikarius hatte ihr sozusagen das Leben gerettet und die Rolle eines großen Bruders übernommen, während ihre Mutter sie nicht nur mit diesem Trank vergiften ließ sondern auch im Stich gelassen hatte. In einer bestimmten Phase ihres Lebens, die mittlerweile zum Glück vorbei war, alterte sie an einem Tag so viel, wie andere Lebewesen in einem gesamten Jahr. Sabar runzelte angestrengt die Stirn, all das war zwar eine Erklärung und er glaubte ihr alles, doch vermochte er sich diese Geschichte kaum vorzustellen. Der Sith Orden schrieb offenbar Geschichten, mit denen 'normale' Leute niemals im 'normalen' Leben konfrontiert wurden. Und vor nicht allzu langer Zeit gehörte er auch noch zu dieser Gruppe, auch wenn ihm von Geburt an Geschichten von einem hohen Rang in der Gesellschaft und einer elitären Abstammung eingeredet wurden. Was brachten ihm diese leeren Worthülsen denn letztendlich? Der Reichtum seiner ach so hochgehandelten Familie war verschwunden und die Wege der Sith die wohl letzten verbliebenen Möglichkeiten für ihn, sein Schicksal zu erfüllen - genauso wie es Adria tat.

"Du hattest recht, ich habe vorhin noch gar nichts verstanden."

Brachte er es nur noch heraus. Als Adria ihn dann nach seinen offenen Worten in den Arm genommen hatte, jagte ein kalter Schauer quer durch seinen Körper. Es fühlte sich eigenartig an, schließlich wollte er sie gestern noch eigenhändig und qualvoll töten. Jetzt war sie hingegen die einzige Person, mit der er offen reden konnte. Es tat den beiden Schülern gut, sich diese Dinge von der Seele zu reden und der Graf begriff, dass sie eine weitaus wertvollere Verbündete darstellte, als zunächst erwartet. Ihre gemeinsamen Taten sprachen für sich. Adria versuchte eine Erklärung und einen Sinn hinter all dem zu finden, ähnlich wie es Sabar tat. Er sehnte sich weder nach Berührungen, noch nach Streicheleinheiten, noch nach Sex, noch danach zu weinen oder zu reden. Alles, was für ihn zählte, war der Erfolg und der Weg nach oben. Der Weg war von Geburt an vorgegeben, sowohl für ihn als auch Adria, doch lag es an ihnen beiden, diesen zu beschreiten und sich dabei nicht in den Gewirren von Verführungen und Dummheiten zu verlieren, denn jeder Fehler konnte den augenblicklichen Tod bedeuten. Der Tod, dem er im Krieg ins Auge gesehen hatte, war letzten Endes das, was ihn nährte. All die Angst, all die Trauer und all die Verzweiflung jener Yevethaner, die er hatte sterben sehen, erfüllten ihn mit dunkler Energie und Macht. Einige seiner Taten waren zweifelsohne fragwürdig, doch was bedeuteten sie schon im Antlitz der glorreichen Zukunft, die sich vor ihnen zu erstrecken begann? Sabar brauchte noch ein wenig Zeit, um all diese Gedanken zu verarbeiten, doch fühlte er sich nach dem Gespräch mit Adria weitaus besser als vorhin eben noch. Sie füllte ein Gefäß mit Wasser - vermutlich für ihren verletzten Meister -, nickte ihm lächeln zu und deutete ihm an, endlich diese verfluchte Dusche zu nehmen, ehe sie wieder verschwand.

"Danke."

Flüsterte er ihr hinterher, als sie schon längst verschwunden war, als es die blauhäutige Pilotin Mesri war, die ihm erneut von seinem Vorhaben abhielt. Nach ihrem kurzen Vorgeplänkel, das Sabar bereits in Stimmung gebracht hatte - was er eigentlich zu unterdrücken versuchte -, zeigte sie sich beinahe schon enttäuscht aber irgendwie auch amüsiert und frech. Er sah ihr tief in die roten Augen und ihr unwiderstehliches Lächeln sprach Bände darüber, dass sie nicht einmal ansatzweise Ahnung hatte, was für ein Mensch vor ihr stand und wozu er in der Lage war. Oder etwa doch? War es das womöglich, was ihn aus ihrer Sicht so reizvoll machte? Ihr gesamtes Antlitz erschien ebenso reizvoll wie verspielt. Mesri scherte sich scheinbar nicht darum, im Frachtraum dieses winzigen und überbesetzten Schiffes mit ihrer Freundin Spaß zu haben und als sie seine Anrede korrigierte, wusste und fühlte Sabar ein für alle mal, dass sie nicht vorhatte aufzugeben. Während er sich vorhin noch nicht sicher war, ob sie alleine aus List ihren Versuch gestartet hatte, war er nun vom Gegenteil überzeugt. Er hatte ihr schließlich bereits versichert, dass sie von ihm nichts zu befürchten haben sollten. Ihr ging es also tatsächlich um ihn. Sie setzte dem Ganzen noch einen drauf, als sie meinte, dass die Agentin nicht ihre Freundin sei und ihr wahres Begierden weitaus näher war, als sie. Wieder legte sie ihre Hände auf seinen Körper und strich langsam über diesen. Sabar grinste sie schelmisch an und legte ebenfalls den Kopf schief.

"Verstehen Sie das unter professioneller Distanz, Lieutenant Mesri?"

Plötzlich wanderte ihre Hand tiefer und Sabars Augen begannen vor Entschlossenheit zu funkeln. Er fühlte die Macht in einer Art und Weise, wie er es zuvor noch nie vermochte. Es war warm, angenehm und verheißungsvoll und ließ ihm kaum eine Wahl. Mylord, sprach sie ihn mit leiser Stimme an, während sie sich weiter an ihn heranschmiegte und ihn frech anschmunzelte. All das, was sie sowohl äußerlich als auch scheinbar charakterlich ausmachte, entsprach voll und ganz dem, wie er eine Frau im schönsten Traum vorstellte. Sie sah verdammt gut aus, hatte diese freche und unerschrockene Art und wusste genau, was sie tat. Bevor sie ein weiteres Wort verlieren konnte, nahm Sabar wie vorhin entschlossen aber gekonnt ihre Hände und zerrte sie zunächst zum Zugang zur Nasszelle, den er mit der linken Hand verriegelte, während er sie mit feuriger Leidenschaft auf die Lippen zu küssen begann. Seine Hände tasteten sich schnell wohlgeformten, schlanken aber athletischen Körper hoch und knüpften ihr zunächst die Jacke und dann die Bluse auf. Gekonnt wartete der Graf ihre Reaktion darauf ab, ehe er sie an den Hüften umschloss und gegen die kühle Wand drückte. Sabar küsste noch kurz ihren Hals, dann überließ er das Spiel voll und ganz ihr...

Weltraum (neutral) - Hyperraum - Sabar, Sting, Sikarius, Adria, West, Spectre, Etara und Rest der Crew
 
[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara als Mesri, Spectre, Mallory als SA Maloy, Yannik als Yannou, Paloo als Pallok, Yevi (NSC), Darth Sting, Darth Sikarius, Adria Guldur, Sabar Muraenus

Mit dem Feuer zu spielen machte erst dann richtig Spaß, wenn man auch wirklich Gefahr lief, sich die Finger zu verbrennen. Etara liebte den Reiz der Gefahr, den Rausch, der mit dem Erleben und Überstehen einer gefährlichen Situation einherging, dieses Gefühl, wenn man am Abgrund stand und jede Sekunde, jeder Atemzug der letzte sein konnte. Die Chiss war dabei keineswegs dumm, in der Regel ging sie Risiken, die zu groß waren, aus dem Weg, aber manchmal musste die junge Frau einfach ein Wagnis unternehmen und sich auf etwas einlassen, das sich andere niemals trauen würden. Ein Mitglied des Sith-Ordens zu verführen war definitiv etwas, woran die meisten Lebewesen nicht einmal im Traum zu denken wagten, die dunklen Machtnutzer genossen düsteren, abschreckenden Ruf und genau darin lag der Reiz für Etara. Sabar Muraenus war ohne Zweifel ein gefährlicher Mann, ein Krieger, der sie mit Leichtigkeit töten oder quälen konnte, wenn er das denn wollte. Sie wäre ihm ausgeliefert, schutzlos und völlig unterlegen, aber nur, wenn sie ihre eigenen Stärken nicht nutzte. Denn bei aller Macht, bei aller Stärke und einschüchternden Dominanz, war auch der große, kräftige grünäugige Mann eben auch ein Mann und wie man mit Männern klar kam, damit kannte sich die attraktive Blauhäutige sehr gut aus. Geschickt hatte sie ausgelotet, ob er Interesse an ihr hatte, hatte nach möglichen Anknüpfungspunkten für ihre Tricks gesucht und war fündig geworden. Ihr war nun klar, was dem Sith gefiel und was ihn ansprach, dieser Mensch verlangte nicht nach schüchternen, zögerlichen Lebewesen. Davon hatte er wohl schon genug, was reizte es jemanden wie ihn, wenn sich noch jemand ehrfürchtig und ängstlich zeigte? Nein, bei Sabar würde eine andere Strategie weitaus besser funktionieren, eine mit Wagemut, Frechheit und Selbstbewusstsein, und damit konnte Etara im Übermaß aufwarten. Tatsächlich machte es der Kriminellen richtig Spaß, auszutesten, wie weit sie gehen konnte, was sie sich trauen durfte und was nicht, das Spiel fand unter hohem Einsatz statt und bereitete nicht zuletzt deshalb umso mehr Vergnügen. So war es am Besten, unter solchen Bedingungen blühte Etara auf und konnte ganz sie selbst sein, die manipulativ hochbegabte Chiss war in ihrem Element und genoss jeden Schachzug. Natürlich spielte sie nicht mit offenen Karten, bei aller Lust ging es schließlich auch darum, die Tarnung als IGD-Team aufrechtzuerhalten. Aber das Bestreben, sich selbst und die anderen zu schützen, war mittlerweile nicht mehr Etaras einzige Motivation, sie fand zunehmend Gefallen an Sabar und allem, was er repräsentierte. Sein gutes Aussehen war dabei nur ein Teil der ganzen Anziehung, auch wenn sich die junge Frau nur zu gerne den Anblick seines gestählten Körpers gönnte, so war es doch die Intensität im Blick seiner grünen Augen, die sie am meisten für ihn einnahm. Darin lag ein Hunger, eine gefährliche, einschüchternde Energie und Gier, vor nichts und niemanden Halt machend. So angesehen zu werden jagte einen kalten, wohligen Schauer über Etaras Rücken und sie ihr Lächeln wurde ein wenig breiter, die Verspieltheit verschwand nicht, musste sich aber den Platz mit einer nicht zu leugnenden Begierde teilen, die immer offener zu Tage trat, je länger die Kriminelle in der Nähe dieses Mann verweilte. Sie wollte ihn haben, hier und jetzt, und nicht aus irgendeinem höheren Grund heraus, sondern schlicht, weil ihr das gefiel, weil sie sich danach sehnte. Und sie würde Sabar haben, daran hatte Etara keinen Zweifel, als sie ihre Hand an seinen Oberkörper legte und fühlte, wie sein Herz schneller schlug und sich seine Brust unter seinem Atem hob und senkte, fast schon spöttisch ließ die Chiss ihre Fingerspitzen wandern, eine Herausforderung ohne Worte, begleitet von einem schiefen Lächeln und einem Funkeln in ihren roten Augen, das nach einer Antwort, einer Reaktion verlangte.

Diese ließ nicht lange auf sich warten, die Lippen des Sith formten ein spitzbübisches, nicht minder herausforderndes Grinsen und wenn es noch irgendwelche Zweifel gegeben hatte, dann waren sie nun fort. Sabar verstand, und er wollte mehr, doch das würde Etara nicht einfach so gewähren, und als der dunkelhaarige Mensch vielsagend wissen wollte, ob sie diese intime Nähe für eine angemessene Distanz hielt, sah die Blauhäutige mit der Andeutung eines Lächelns zu ihm auf und zuckte mit den Schultern, forderte ihn nonverbal auf, das doch auf andere Weise herauszufinden als mit Worten. Etara wollte ein Rätsel bleiben, ein Mysterium, das faszinierte und Begehrlichkeiten weckte, das scheinbar nur knapp außer Reichweite lag und umso dringender gelöst werden musste. Sie musste sich dem dunklen Krieger nicht an den Hals werfen, jetzt, nachdem sie so viele Köder ausgeworfen hatte, würde er ganz von selbst zu ihr kommen. Die Chiss wurde nicht enttäuscht, fasziniert beobachtete sie, wie die grünen Augen von Sabar funkelten und darin eine düstere, verführerische Entschlossenheit zutage trat. Da war er wieder, dieser Hunger, diese Gier, und sie war dass Ziel. Andere hätten dabei vielleicht Angst empfunden, aber nicht Etara, die junge Frau holte scharf Luft und spannte sich erwartungsvoll an, voller Vorfreude und Erwartung. Ihre Mühen und ihre Furchtlosigkeit wurden belohnt und als der Sith dieses Mal ihre Hände packte, wimmerte Etara nicht, sondern lachte leise, ein Geräusch von unbändigem Genuss. Sie leistete keinen Widerstand, während Sabar sie energisch zum Eingang der Nasszelle zerrte und diesen hinter ihnen verriegelte. Niemand würde sie stören oder Zeuge ihres kleinen Abenteuers werden, und für diese Diskretion wurde es höchste Zeit, denn schon fanden die Lippen des Menschen Etaras auf stürmische, leidenschaftliche Weise, die kaum Zeit zum Atmen ließ. Endlich von allen Hemmnissen und Bedenken befreit schmiegte sich die Chiss an Sabar und erwiderte seine Küsse, ihre Fingerspitzen strichen durch sein Haar und fanden ihren Weg an seinen Hinterkopf, um ihn nur noch stärker in diese Liebkosungen zu ziehen. Ihre roten Augen funkelten voller Gier nach mehr, immer mehr, das war erst der Auftakt. Die bis dahin so sorgfältig und im Stil einer Uniform getragene Kleidung war jetzt nur noch lästig, ein Hindernis, das so schnell wie möglich beseitigt werden musste, dankenswerterweise waren Sabars Hände nicht nur stark, sondern auch geschickt, als er ihre weiße Jacke und Bluse aufknöpfte und dabei die leider nur allzu häufig vorkommende Inkompetenz mancher Männer vermied. Das sprach für eine gewisse Erfahrung und Etara wusste das zu schätzen und sie dankte es dem Sith, indem sie sich nur noch umso enger an ihn schmiegte und die Gelegenheit nutzte, um seinen kräftigen Oberkörper zu liebkosen, bevor sie ihn außer Atem anlächelte, ihr schwarzes Haar hatte sich aus dem strengen Pferdeschwanz gelöst und hing ihr nun offen über das Gesicht. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, nur für seine Ohren bestimmt.


„Eher das.“

Hauchte die Chiss und biss einmal sanft zu, womit auch die Frage nach der von ihr angestrebten Distanz eindeutig beantwortet war. Sabar reagiere, wie er nicht besser hätte reagieren können, und prompt fand sich Etara wortwörtlich mit dem Rücken zur Wand wieder, die Lippen des dunklen Kriegers an ihrem Hals, bevor dieser kurz innehielt und ihr die Initiative überließ. Eine Initiative, die die junge Frau nur zu gerne übernahm. Das war ihr Spiel, und sie spielte es nach allen Regeln der Kunst, ebenso leidenschaftlich wie gründlich, mal sanft, mal grob, mal schnell, mal langsam, ein Sturm aus Küssen, Berührungen, Liebkosungen und Bewegungen, aufeinander so natürlich und direkt folgend wie man sich nur vorstellen konnte und darauf abzielend, den Genuss ins Unermesslich zu steigern. Es dauerte nicht lange, bis auch die letzten Barrieren zwischen ihr und Sabar fielen und sie wahrhaft vereint waren, im Gleichtakt atmeten und liebten. Als wollte sie den Sith gänzlich für sich vereinnahmen zog Etara ihn an sich, schloss ihre Arme um ihn und verlor sich in dem Vergnügen, das er ihr bereitete. Doch in einem Beweis der Geistesgegenwart suchten und fanden die Hände der Chiss zuvor noch die Kontrollen der Nasszellen und aktivierten sie, denn das Geräusch des herab prasselnden Wassers und der dafür zuständigen Maschinen eignete sich hervorragend dafür, um andere Laute zu übertönen, die mit der Zeit mehr und mehr an Intensität gewannen und den anderen an Bord wohl einen unmissverständlichen Hinweis darauf geliefert hätten, was gerade geschah.

Denn so sehr Etara ihren Triumph körperlich wie auch emotional genoss, so wusste sie doch ganz genau, was passieren würde, wenn diese Affäre ans Licht kommen würde, und daran hatte sich nicht das geringste Interesse. Später, sobald die Imperialen alle von Bord waren und die Mitglieder der Black Sun sich wieder sicher fühlen konnte, würde sie alles klären, aber ganz gewiss nicht jetzt. Solche Gedanken wurden ohnehin bald fortgespült, verloren in einem Meer aus Vergnügen.


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Darth Sting hatte nicht daran geglaubt, dass er tatsächlich ein Ersatzteil für seinen beschädigten Dreizack bekommen würde. Er war fest davon ausgegangen, bis Bastion nur einen Zweizack zu besitzen. Umso positiver war die Überraschung, als die blauhäutige Geheimdienstagentin eine beinahe identisch aussehende Energiezelle aus einem ihrer Geräte ausbaute und ihm reichte. Wenn er sie richtig verstand, sollte die Zelle sogar etwas leistungsstärker sein als die, die er ursprünglich verbaut hatte. Er war begierig, das zu prüfen, und griff zu - mit dem Greifschwanz statt mit den kurzen Klauenarmen. Einen Dank bekam die Chiss nicht zu hören: Der Sith hielt das nicht für angebracht, denn Dank hatte für ihn etwas mit Unterordnung zu tun. Man dankte Höhergestellten, Mächtigeren für ihre Gnade, aber doch nicht jemandem, der so weit unter einem stand wie die Humanoide im Vergleich zu ihm. Die richtige Reaktion war nicht Dank, sondern höchstens Anerkennung, und die zollte er ihr mit einem deutlichen Nicken seines scheußlichen Kopfes. Er machte sich sogleich ans Werk, das neue Teil zu verbauen, während sie ihre Sachen zusammenpackte und sich verabschiedete. Es dauerte nicht lange, bis die Energiezelle an Ort und Stelle war: Sie passte einwandfrei in das Gehäuse und zu den Kontakten, die auch ihre Vorgängerin mit den anderen Bauteilen der Waffe verbunden hatte. Bei der Montage nahm der Lamproid seine Machtsinne zu Hilfe und auch seine Feinmotorik unterstützte er durch den Einsatz des mystischen Kraftfeldes. Als er (im Rahmen seiner begrenzten Sachkenntnis) sicher war, dass alles stimmte, montierte er die drei Klingen wieder an den Schaft - wobei er aufgrund der verzogenen Verschlüsse wieder einige Kraft anwendete. Das Metall setzte ihm keinen unüberwindlichen Widerstand entgegen und musste sich schließlich in die Form fügen, in der er es haben wollte. Die Verschlüsse rasteten ein und verbanden die drei Emitter wieder mit dem An- und Ausschalter, der sich weiter unten im Griff der Waffe befand. Er drückte den Knopf und sah befriedigt zu, wie sich die drei menschenblutroten Lichtklingen entfalteten. Sie gleißten hell und brummten in der gewohnt aggressiven Dissonanz - die mittlere nun etwas lauter als die anderen, schien es ihm. Kein Flackern, kein Stottern. Alles schien in bester Ordnung und seine Waffe so tödlich wie eh und je zu sein.

Er ließ das geliehene Werkzeug sowie die defekte Energiezelle zurück und ging zurück in den Raum, in dem er eine Ecke zu seinem Schlafquartier bestimmt hatte. Dort rollte er sich in die Schatten, bildete ein Knäuel aus Muskelfleisch, zerschundener Lederhaut und Bosheit. Nach der Jagd, die auch für ihn eine anhaltende Nahtoderfahrung und dementsprechend überaus anstrengend gewesen war, sehnte er sich nach Ruhe, aber vorerst nicht nach Schlaf. Er lag zwar starr wie ein Toter, doch sein Geist blieb wach.

Sting sann über die Vergangenheit und die Zukunft nach. Erst jetzt hatte er die Gelegenheit,
sich über die Konsequenzen des Jagderfolges klarzuwerden. Sie hatten eine Menge erreicht - mehr als er zu hoffen gewagt hatte. Den Angriff auf die yevethanische Führungsspitze hatten sie mit der Zerstörung des größten Raumhafens von N'Zoth, der öffentlichen Hinrichtung von Kal Fraan und dem Massaker an seiner ungeborenen Brut gekrönt. Ihre Leistungen waren schon jetzt über das Holonet ins Imperium gelangt und verbreiteten sich dort vermutlich schnell: Sicherlich hatte sein Meister bereits Notiz davon genommen, und mit ihm andere Mächtige im Sith-Orden und dem Reich. Es war eine Tat, die ihnen Lob und Respekt einbringen würde; ein Beweis ihrer Kampfkraft, ihrer Entschlossenheit und ihrer Macht. Von jetzt an waren sie keine unscheinbaren kleinen Lichter mehr im Orden, nicht vier unter Tausenden wimmelnder Ameisen, die im Tempel nebeneinander her lebten, ohne dass eine von ihnen aus der Masse hervorstach. Man würde sie erkennen, über sie reden... und Pläne mit ihnen oder gegen sie schmieden. Darth Sting fühlte, dass nun eine spannende Zeit beginnen würde; für sie alle, aber vor allem für ihn, den Initiator und Anführer der Unternehmung. Nun brach eine Zeit an, in der sich viele Augen auf ihn richteten, wobei manche ihn als nützliches Werkzeug und starken Verbünden ansehen würden, während andere versuchten, ihn als Konkurrenten auszuschalten. So war das Leben derjenigen, die sich aus der grauen Menge abhoben. Es war nicht das Leben eines gewöhnlichen Sith-Warriors; obwohl er diesen Titel noch nicht lange trug, würde er ihn baldmöglichst ablegen müssen. Es war an der Zeit, nach dem Titel und Einfluss eines Executors zu greifen! Nicht mehr lang, und er würde stark genug sein, um diesen Rang einzufordern. Mit dem Tod von Kal Fraan begann der Aufstieg von Darth Sting!

Seine Gedanken schweiften hinaus - nur wenige Meter weit, bis zu den Außenwänden des Schiffes, das durch die chaotische Leere des Hyperraums pflügte. Er fühlte die Maschinen und die Wesen zwischen ihnen und war sich bewusst, dass er längst groß und mächtig genug geworden war, um Macht über sie alle auszuüben. Sie gehörten ihm, und wenn sie scheinbar frei und selbstbestimmt ihren Aktivitäten nachgingen, dann nur deshalb, weil er es ihnen gestattete. Ein kurzer Gedanke und eine abrupte Bewegung von ihm genügten, um alles zu verändern; er musste das nicht tun, um zu wissen, dass er es konnte. Insgeheim war er der Herrscher dieser kleinen, abgeschlossenen Welt. Doch sie war ihm viel zu klein. Er konnte diese Macht über größere Domänen als dieses Schiff ausüben, sie letztlich über das gesamte Imperium ausdehnen, wenn er nicht zuließ, dass etwas oder jemand ihm in die Quere kam.

Ohne seine düstere Nische zu verlassen, beobachtete der grässliche Wurm noch eine Weile die Kreaturen, die teilweise nicht einmal ahnten, dass sie seine Untertanen waren. Mit seinen feinen Sinnen und übernatürlichen Kräften nahm er die verschiedenen Geräusche, Gefühle und Gerüche ihrer Aktivitäten auf. Sikarius in einer wirren Traumwelt zwischen Schlaf und Erwachen. Adria in innerer Unruhe, halb gefangen in der Vergangenheit. Sabar in geistiger und körperlicher Ekstase. Und Tom West ganz aufgegangen in seinem Gefühl von Ehre und Pflicht. Umgekehrte Marionetten, die tanzten, solange er die Fäden locker ließ.

Darth Sting
hatte sich noch niemals so groß, so stark, in jeder Hinsicht so gut gefühlt wie in diesem Augenblick.


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Tom ging mit zufriedenen Grinsen, den Lächeln konnte man es schon nicht mehr nennen, geradezu beschwingt, aus dem Cockpit der Annabel, nachdem er sich alles so weit eingeprägt hatte. Kurz machte Tom einen Abstecher über die Bordkombüse. Nach einigen durchsehen der Staufächer, nahm er eine der Konservendosen, auf der ein merkwürdiges Gemüse? abgebildet war. Tom öffnete die Dose mit ein wenig mühe, der Verschluss war nicht unbedingt einfach zu handhaben. Tom sah ein etwa Daumen großes Gemüse?, von merkwürdig glänzender runzeliger grüner Farbe. Das ganze war in irgendeine durchsichtige Flüssigkeit eingelegt, in der einige Gewürze oder so etwas herum schwammen. Zumindest sah es Gesünder aus, als die Armeeverpflegung der letzten Tage. Das grüne Ding hatte zumindest einen knackigen Biss, auch wenn es ziemlich viel Flüssigkeit enthalten war. Nur ein wenig Sauer, vom Geschmack her. Noch viel besser war der Caff den Tom entdeckte und sich gleich welchen machte. Leider bekam Tom den Deckel der Dose nicht mehr zu, es musste irgend einen Trick dabei geben den Tom nicht kannte. Mit nur einer Hand ging es aber scheinbar nicht. Einfach offen Lebensmittel wollte er auch nicht herum stehen lassen. Das war nie eine gute Idee. Tom hatte es aber auch ein wenig eilig seine Neuigkeit los zu werden und wollte sich nicht damit aufhalten. Da viel ihm die Hübsche (Etara) ein. Kurzerhand machte er noch eine Tasse Caff und stellte die Tasse mit der Dose auf ein kleines Tablett. Als er nach hinten in den Gemeinschaftsraum ging stellte er das Tablett einfach vor der Tür der Pilotin ab.

Tom brauchte nicht allzu lange zu suchen da hatte er Lord Sting gefunden, der sich in einer Ecke zusammen gerollt hatte. In respektvollen Abstand blieb Tom vor dem Sith stehen und musterte den Lampdroiden kurz. Ob Darth Sting wohl schlief? Fragte sich Tom einen Augenblick. Ob er ihn wohl Wecken durfte? Tom dachte kurz nach und hielt die Nachricht für ausreichend wichtig. "Lord Sting, ich habe neue Nachrichten, die sie besonders, aber auch uns andere Betreffen" und wartete einen Moment ab, bis Darth Sting ein Lebenszeichen zeigte und Tom sich sicher war, seine Aufmerksamkeit zu haben. "Ihr habt eure Worte schneller wahr gemacht, als ich es für möglich gehalten habe. Dafür danke ich euch" Noch immer konnte man auf Toms Gesicht sein zufriedenes Lächeln erkennen, als er dem Sith zunickte. Tom war aber auch beeindruckt, was Sting, mit der Macht alles zu Stande brachte. Sith brauchten nicht einmal das Holonet, sondern konnten sich wohl auch so untereinander Verständigen, über Lichtjahre hinweg, dank der Macht. "Adria .... Sabar!" rief Tom und sah Sting deswegen entschuldigend an. Aber das folgende ging auch die beiden an.

Als sich die beiden Sith Schüler ebenfalls eingefunden hatten, sprach Tom weiter. "Wir alle haben neue..." Befehle, waren es wohl nur für ihn. Sith reagierten auf das Wort auch nicht ganz so gut, wie sich Tom erinnerte. "...Reiseziele. Darth Sting und sein Gefolge ist auf persönlichen Wunsch des Imperators nach Bastion eingeladen worden." Das klang wohl angemessener für die Sith und kam auch hoffentlich für diese, einem Befehl nahe. Tom war sich noch immer nicht ganz sicher, wie stark der Zusammenhalt im Orden der Sith wirklich wahr. "Um genau zu sein ist Lord Sting, Adria Guldur, Sabar Muraenus und meine Wenigkeit dabei genannt worden." Das Sikarius nicht dabei genannt wurde, war das fehlende Sahnehäubchen seines Caffs gewesen, der gleich um einiges besser schmeckte. "So wie mein Vorgesetzter mir das Mitgeteilt hat, wird es wohl bei der Audienz, beim Imperator, auch um eine Ehrung, für die Verdienste von Darth Sting und seinem Gefolge handeln. Damit ist der Rest von uns gemeint" Den Tom sollte eine Galauniform gestellt bekommen.






Etwas später, nach dem Gespräch ging Tom in den Maschinenraum und sah sich suchend um. Die Kleine (Spectre) hatte irgend etwas von einem Techniker von sich gegeben, als er an Bord gekommen war, der sich mal seinen Arm ansehen sollte. Tom hatte zwar nur wenig Hoffnung, aber auch keine große Ahnung davon, wie er zugeben musste. Es funktionierte halt nicht mehr und er war der letzte, der daran etwas ändern konnte. Vielleicht war der Mitarbeiter des IGD für so etwas Überqualifiziert, wenn sich Tom ins Gedächtnis rief, das dieser Techniker für die Wartung und das einwandfreie Funktionieren des ganzes getarnten Spezialschiffes verantwortlich war. Daher bestand ja vielleicht doch eine kleine Chance, das der Ingenieur seinen Arm irgendwie wieder hinbekam. Mit nur einem Arm, war alles irgendwie viel Komplizierter und musste an die verflixte Dose denken. Als er in einer Ecke des Maschinenraumes den Verpinen endlich bemerkte, von dem Spectre wohl gesprochen hatte. Es gab angenehmere Rassen als Abkömmlinge von Insekten, auch wenn sie Humanoid gebaut waren. Es waren immer noch Insekten! Aber Tom wollte ja eh noch später Duschen gehen. "Hallo" Tom hatte den Namen, wenn Spectre diesen überhaupt genannt hatte, schon wieder verdrängt. "Die Kleine Blaue hat mir erzählt, das sie Technische Wunder vollbringen können. Sie meinte sie könnten meinen kaputten Arm vielleicht wieder hin bekommen?" fragte er das grüne Insekt direkt.

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Darth Sting schlief nicht, als Tom West sich ihm näherte. Doch er regte sich zunächst nicht, auch nicht als der Soldat vor ihm stehen blieb und ihn für einige Sekunden musterte. Erst als West ihn ansprach, setzte sich das Knäuel aus Fleisch in Bewegung und der Wurm hob den Kopf einige Zentimeter, die schwarzen Sehtentakel auf den Menschen gerichtet. Ohne Worte signalisierte er so dem Lieutenant, dass er ihn zur Kenntnis genommen hatte und bereit war, ihn anzuhören. Er spürte die Aufregung seines Gegenübers. West sagte, dass es Neuigkeiten gab - offenbar gute oder zumindest spannende, wie sich aus seinen Worten und seiner Stimmung entnehmen ließ. Dann bedankte er sich bei Sting dafür, dass dieser sein Versprechen wahrgemacht hatte. Der Lamproid wusste nicht, wovon West sprach. Aber es war ihm auch weder nach Rätselraten noch nach Fragen zumute. Stattdessen richtete er einen erwartungsvollen Blick auf den Menschen, in der Annahme, dass dieser gleich sagen würde, worum es ging. Aber anstatt mit seinen erläuterungen fortzufahren, rief er nach Sabar und Adria. Es dauerte einen Moment, bis die zwei ankamen, und ein wenig wunderte sich der Sith darüber, dass sie auf den Ruf des Lieutenants überhaupt reagieren. Bestimmt war es in erster Linie Neugier, die sie herbeitrieb, denn Gehorsam und Unterordnung war von den beiden Sith-Schülern nicht zu erwarten.

Tom West erläuterte nun, worum es ging. Er hatte Kontakt mit seinen Vorgesetzten aufgenommen und erfahren, dass man sie auf Bastion erwartete. Der Imperator personlich wollte sie bei sich sehen. Für den Lamproiden war das nichts Neues: Er war Darth Allegious viele Male begegnet und sogar mit ihm auf Reisen gewesen, denn der Imperator hatte seine, von Darth Draconis begonnene, Ausbildung zu Ende geführt. Trotzdem erschauderte der Wurm auf ganzer Körperlänge bei der Vorstellung, wieder in den Schatten seines nahezu allmächtigen Herrn und Meisters zu kriechen. Er verstand jetzt, wofür sich Tom bedankt hatte: Dieser glaubte wohl, dass Sting den Imperator bereits von ihren Erfolgen unterrichtet hatte. Doch dem war nicht so. Er hatte nicht versucht, einen Kontakt herzustellen, weder über Hypercomm noch über die Macht. Aber das war auch nicht nötig, denn er wusste um die Kraft seines Gebieters. Dieser war durchaus in der Lage, auch über die halbe Galaxis hinweg ein einzelnes Lebewesen aufzuspüren und sich einen Eindruck davon zu verschaffen, was es tat und dachte - und sogar in seine Gedanken und sein Schicksal einzugreifen, entweder lenkend oder zerstörend! Wahrscheinlich war es die Holo-Übertragung, die Allegious veranlasst hatte, seine Aufmerksamkeit auf die Ereignisse im Koornacht-Cluster zu richten. Oder er hatte diese Entwicklungen sogar schon vorausgesehen, bevor sie überhaupt eingetreten waren. Kaum etwas war unmöglich, wenn man erst mächtig genug war, um auch Undenkbares zu wagen. Natürlich überstieg diese Eigenschaft der Macht Tom Wests eingeschränktes, auf das Weltliche bezogenes Verständnis bei Weitem.

»Darh Allegious blickt auf uns«, knurrte der Wurm mit düsterer Stimme. »Das ist ein Grund uns zu freuen und zu fürchten. Eine große Ehre, für jeden von uns. Wie zufrieden er ist, werden wir sehen.«

Wer konnte sich schon anmaßen zu beurteilen, welche Maßstäbe das erhabenste Wesen der Galaxie für die Bemessung von Erfolg und Misserfolg ansetzte? Darth Sting glaubte, dass sein Meister allen Grund hatte, mit dem Verlauf und Ergebnis der Jagd zufrieden zu sein - aber er wusste es nicht. Allegious war leicht zu erzürnen. Doch seinem Urteil konnte sich ohnehin niemand entziehen, also versuchte der Lamproid es gar nicht erst. Er würde sich dem Imperator stellen und sich seiner Gnade ausliefern - zusammen mit seinen Gefährten.

Merkwürdig war jedoch, dass Darth Sikarius keine Erwähnung fand. Weshalb wollte der Herrscher sie alle sehen, aber nicht den Würger von Taris? Trotz der vielen Probleme, die er mit seiner eigenwilligen Art verursacht hatte, war er ein mächtiger Verbündeter gewesen und hatte zweifellos seinen Teil zum Erfolg beigetragen. Er hatte viele Feinde getötet, auf Galantos mit einem spektakulären Ablenkungsmanöver ihre Abreise gedeckt und Kal Fraan im Zweikampf besiegt. Aber Darth Allegious hatte sicherlich auch dafür seine Gründe, und Sting stellte das Urteil des Imperators nicht infrage.

»Bereitet euch darauf vor«, verlangte er von den Menschen. »Macht euch klar, dass der Imperator absolute Unterwerfung verlangt! Keine Witzchen, keine vorlauten Sprüche, nur Gehorsam! Ich hoff', ihr wisst was das ist. Ich hab' euch nie ganz unterwerfen können, keinen von euch. Aber Darth Allegious ist nicht so klein und schwach wie ich, und er braucht keinen von uns. Ein Gedanke reicht ihm, um uns zu vernichten, egal ob auf Bastion oder hier und jetzt. Macht euch das klar, wenn euch euer Leben lieb ist!«

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[ Weltraum (Neutral) | Hyperraum | Anabell | Maschinenraum ] Sia'ku, AGI-24 ( NPC )

Dumpfe Schritte vor der Tür rissen den Verpinen aus seinen Gedanken. Er hatte gerade die letzten seiner Habseligkeiten eingepackt, zuletzt eine Schachtel mit Patronen für seine Schrotflinte. Yannik war so nett gewesen und hatte ihm die richtigen auf Coruscant besorgt. Bei der schieren Masse an Munitionstypen, die angeboten wurden, fehlte Sia'ku einfach noch der Überblick. Die Taschen waren gepackt, der Großteil auch bereits auf AGI verladen. Der R3-Droide hatte dafür ein kleines Außengestell ausgefahren, das zwar sehr fragil aussah, aber wie es schien das Gewicht halten konnte. Den Schritten folgte das zu erwartende Zischen der Tür und ein unbekanntes Gesicht betrat den Raum. Etwas erschrocken nahm der Insektoide Haltung an oder immerhin das was er für eine "militärische" Haltung hielt. Oder eher was er aus dem Holonet aufgeschnappt hatte. Wie es schien hatte Sia'ku Glück gehabt, der einzige Nicht-Sith ihrer Passagiere hatte sich zu ihm verirrt. Der breit gebaute Mensch war für den Verpinen kaum von den anderen Mensch an Bord zu unterscheiden. Bereits auf Dorn-Xesh hatte es Jahre gedauerte, bis er die paar Humanoiden, die dort ihren Dienst getan hatten voneinander zu unterscheiden und nun war er umringt von ihnen. Nur die Prothesen des Soldaten hatte er von den Beschreibungen seitens Yannik in Gedächtnis behalten. Trotzdem konnte er nicht anders als etwas nervös zu surren, immerhin hatte er nun die Fassade eines IGD-Technikers zu wahren. Der Mensch wendete sich direkt an den Verpinen und erklärte, dass eine der beiden Chiss ihn hier runter gelotst hatte, um seine Prothese wieder in Stand zu setzen.

" Die schießende Blaue oder die fliegende Blaue ?"

Enfleuchte es ihm. Der Mensch zog eine Miene, die der Verpine nicht recht einschätzen konnte, jedoch beantwortete er die Frage des Insektoiden Es war Spectre gewesen, natürlich. Der Verpine war sich nicht sicher, ob sie das in böser Absicht getan hatte, oder ob sie nicht verstand warum er sich hier unten verbarrikadierte. Wahrscheinlich war es letzteres, immerhin hatten sie seit Coruscant keine drei Worte gewechselt. Das war aber nun egal, die Pflicht rief.

" Ich schaue mir das mal an. "

Der Verpine machte einen Schritt auf den Imperialen zu und musterte den Schaden näher. Die Schulter hatte ein ordentliches Loch an der Vorderseite anscheinend von einem Blaster von größerem Kaliber. Die äußere Hülle war gänzlich zerstört und auch einige der künstlichen Muskeln darunter waren verbrannt. Einen Teil der Verkabelung hatte es leider auch erwischt.

" Zwar bin ich kein Profi auf dem Gebiet, aber der Leidensdruck lässt einen schnell lernen. "

Leicht klopfte Sia'ku auf seine Prothese und surrte leise.

" Setzen sie sich, ich muss die äußere Verschalung abnehmen, um zu sehen ob es mehr erwischt hat. Wenns nur das ist was ich denke krieg ich das wieder zum laufen. Setzen sie sich am besten. "

Der Mensch tat wie geheißen. Nun als er nach seinem Werkzeug griff merkte Sia'ku, dass die Nervösität wie verpufft war. Selbst ein IGD Techniker könnte mit dem Inventar dieses Maschinenraumes keinen künstlichen Muskeln ersetzen, ein defektes Kabel austauschen war dagegen aber eine Null Nummer. Der Soldat setzte sich an die Werkbank kurz darauf folgte Sia'ku mit dem Werkzeugkasten. Mit einer Reihe von Pieptönen fragte AGI, ob sie helfen solle.

" Nein brauchst du nicht, hast mir schon genug geholfen, du kannst auf Standby schalten, bis wir auf Ruan aussteigen. "

Antwortete der Verpine, während er schon dabei war die Außenverkleidung aufzuschrauben und Stück für Stück abzunehmen. Fein säuberlich sortierte er die abgenommenen Teile auf der Werkbank, um das wieder zusammen setzen zu erleichtern. Immerhin arbeitete er gerade ohne einen Bauplan nur aus der Erfahrung von Droidenarmen und seinen eigenen Prothesen heraus. Zwar waren die ersetzten Gliedmaßen der beiden jeweils ihrer Spezies angepasst, doch war ihr Innenleben, das sich nun offenbarte, alles andere als unterschiedlich. Ohne von seiner Arbeit aufzuschauen brach der Verpine das Schweigen.

" Ich bin nicht sonderlich gut unterrichtet über die Sitten und Gebräuche der menschlichen Spezies, doch wäre es unangebracht sie zu fragen, wie sie zu diesen Cyberarmen gekommen sind ? "

[ Weltraum (Neutral) | Hyperraum | Anabell | Maschinenraum ] Sia'ku, AGI-24, Tom West
 
Weltraum neutral, Hyperaum, auf der Annabell: Kabine für Fel und Adria: Adria und ihr Meister


Sie hatte sich erst kurzzeitig vorsichtig an Fels Seite gekuschelt, um ihn nicht zu wecken und um ihm auch nicht weh zu tun, denn sein Körper war wirklich übel zugerichtet worden, denn er hatte keine Mühen gescheut und hatte seinen Körper geschunden, alles um Fraan zu besiegen und dingfest zu machen. Adria lauschte seinen ruhigen Atemzügen. Er schlief tief und fest. Sie wusste, den Schlaf brauchte er dringend, um gesund zu werden. Das Wasser hatte sie auf seinen Nachttisch gestellt. Da rief man draußen lauthals nach ihr. Es war Tom?! Was wollte er denn? Hoffentlich hatte er einen guten Grund sie zu stören und womöglich ihren Meister noch zu wecken! ? Sie schlüpfte rasch in ihren Anzug und in ihre Stiefel, schnappte sich ihren Gürtel und lief auf leisen Sohlen hinaus. Er stand bei Sting.

“Was gibt`s? Weshalb rufst du mich, ähm uns?”

Sie merkte, dass auch Sabar kam. Sie hatte ihn auch nach ihm rufen hören. Es schien wichtig zu sein und in ihrem Kopf spukten alle möglichen Gründe in ihrem Kopf herum. Angefangen von einem möglichen Absturz, denn das Szenario hatte sie schon mal erlebt und war ein gebranntes Kind, bis hin, dass Sabar aufgeflogen und eine Frauenleiche, einer Blauhäutigen zur Abwechslung mal, entdeckt worden war, kam alles vor, während ihre Gedanken rasten und bevor Tom Licht ins Dunkel bringen konnte. Wie, hatte er da eben gesagt, sie hätten neue Reiseziele?! Verwirrt über diese Dreistigkeit ihnen gegenüber sah sie abwechselnd erst zu Sting, doch der wirkte sehr entspannt, was sie verwunderte, als ob er schon mehr wüsste als die beiden Sithschüler, und dann zu Sabar, dessen Blick schwer zu deuten war, doch sie stufte ihn als ebenso verwirrt wie sie ein. Wieso hatten sie neue Reiseziele? Bestimmte Tom jetzt, wo es hin ging? Das würde ihrem Meister sicher gar nicht gefallen!? Sie hatte geglaubt, es ginge nach Hause und das war für sie, da musste selbst sie einen Moment überlegen, Bastion. Ja, Bastion! Tom fuhr fort. Was?

“Was, wir sind zum Imperator eingeladen worden?!”

Sie konnte es kaum glauben. Und, es ging doch nach Hause!? Wow, zum Imperator. Was für eine Neuigkeit!

“Ich bin ein großer Fan von ihm!”,

platzte es aus ihr erfreut heraus.

Sikarius ist übrigens auch ein Fan!”

Doch dann sagte Tom, dass nur gewisse Personen eingeladen worden waren und ihr Meister gehörte definitiv nicht dazu! Adria stockte der Atem.

“Du hast meinen Meister vergessen aufzuzählen, Tom!?”,

sagte sie scharf und dennoch am Ende etwas atemlos. Sie wusste innerlich, dass es kein Versehen war. Sie spürte es, da ihr Fokus auf Tom ausgerichtet war. Eine unangenehme Situation entstand. Mit schneidender wiedergefundener Stimme trat sie für ihren Meister ein:

“Es ist doch allen von uns klar, dass wir Fraan ohne ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dingfest gemacht hätten! Er liegt deshalb schwer verwundet auf seinem Krankenlager hinter dieser Tür!”

Adria zeigte, um das Offensichtliche zu betonen, in Richtung Tür, hinter der er lag.

Sabar und Tom, ihr ward dabei gewesen, als er uns alle beim Absturz der Schrottmühle mit der Macht, mit seiner Machtblase, gerettet hatte! Ihr habt gesehen, wie er mit Fraan kämpfte! Fraan war ein Jedi!”

Fassungslos sah sie Tom, den Verkünder der Nachrichten an. Wie konnte das möglich sein, dass er keine Einladung erhalten hatte? Hilfesuchend sah sie zu Sabar. Durch Fels Einsatz waren sie zum Zug gekommen!

Tom war in Erklärungsnot. Es war nicht zu ändern. Sie musste es hinnehmen und akzeptieren. Ihr blieb keine Wahl. Der Imperator war als Oberhaupt des Ordens der weiseste Sith. Er würde kaum irren. Adrias Freude war daher von kurzer Dauer gewesen und erstmal gedämpft worden. Dennoch ließ sie sich wieder mitreißen im Strom der Gefühle der Anderen. Sabar freute sich, Tom freute sich. Und Sting ergriff das Wort. Er begann damit, dass der große Meister, das Oberhaupt der Sith auf sie ein Auge geworfen hatte. Das klang irgendwie gut oder nicht? Ihr Meister hatte ihr mal erklärt, dass es schlimm war, als Nichts in Vergessenheit zu geraten und so aus der Galaxie getilgt zu werden. Sie war im Holonet gewesen und der Imperator wollte sie nun sehen und kennen lernen. Der Herrscher war auf sie aufmerksam geworden! Das war sicher gut!? Und das, obwohl sie sich unkenntlich gemacht hatte. Vielleicht war sie das gar nicht gewesen? Sie hatte wohl eher wild ausgesehen und so war sie auch aufgewachsen und da sie in einem Abrisshaus in der Nähe des Tempels zur Welt gekommen war, hatte sie wohl kaum eine Geburtsurkunde oder Registrierung auf Bastion. Niemand in der Galaxie würde sie kennen, außer einige im Tempel der Sith. Doch ihre Mutter Kira war seine Schülerin und mit seinem Machtauge wusste er sicherlich , wer sie war und hatte sie erkannt?! Sting fuhr fort, dass dessen Blick auf sie zwei Seiten hatte. Sie sah ihn groß an. Wirklich? Wenn das der Schüler des Imperators sagte, dann musste das stimmen! Und er sprach es nicht erfreut aus, wurde ihr plötzlich bewusst. Seine Stimme war düster und sie erschauderte unwillkürlich. Ihre Mutter hatte nie von ihm gesprochen. Warum wohl? Vielleicht war es Zufall? Auf Noe hatte man andere Sorgen! Doch sie war mit ihr geflohen und irgendwer hatte eine Bombe in ihr Raumschiff gelegt und explodieren lassen!? Sie hätte doch um Unterstützung des Imperators bitten können? Doch das tat sie nicht, als sie Adria aus dem Labor holte. Sie floh. Doch wer war die Frau an ihrer Seite gewesen, die ihr geholfen hatte? Adria spürte einen eisigen Schauder über ihren Rücken rieseln. Ihr wurde bewusst, dass sie keinen liebevollen Opa besuchen würden. Darth Sting meinte zwar, dass es eine Ehre für jeden sein würde, doch sagte er auch, dass man abwarten müsste, wie man es sehen könnte. Adria warf einen verschwörerischen und gleichzeitig fragenden Blick zu Sabar. Der würde den Imperator auch zum ersten Mal treffen. Tom allerdings auch. Als Tom es verkündet hatte, hatte der sich noch gefreut. Sie warf einen Blick auf ihn und wollte seine Gefühle deuten, doch da forderte Sting weitere Aufmerksamkeit und der kannte den Imperator als dessen Schüler ja nun zur Genüge! Sie sollten sich darauf vorbereiten?

“Wie?”,

fragte Adria gleich nach. Sie glaubte kaum, dass er Baden und Haare kämmen damit meinte. Sting machte ihnen bewusst, dass der Herrscher absolute Unterwerfung verlangte. Nachdenklich nickte Adria. Keine Witze oder Albernheiten!

“Also lass ich das mit dem Fan sein lieber weg, was?!”

Sting drohte ihnen, was der Imperator sonst mit ihnen tun würde. Adria wurde blass. Sie musste vor ihm dringend artig gucken, impfte sie sich ein. Und nicht vorlaut sein! Hoffentlich ging das da nicht daneben! ?

“Darf ich bei ihm von meinem Meister sprechen und erzählen, wie er gekämpft hat?”,

fragte Adria lieber nach und sah Sting fragend an. Wenn der Imperator so streng und empfindlich war, dann könnte man das im Grunde auch so auslegen, dass er einen Fehler gemacht hätte, ihn nicht mit vorzuladen. Die Frage war daher mehr als berechtigt. Ihre Stimme hatte direkt etwas gezittert. Sting hatte ihr gehörig Angst eingejagt.

“Man muss aber dahin, oder?”

Nachfragen konnte man ja mal, es kostete ja nichts, auch wenn sie die Antwort längst kannte. Doch sie hatte gehofft, sich zu irren.

Irgendwann gingen alle auf ihre Zimmer zurück. Adria lag eine Weile wach in ihrem Bett. Sie war totmüde und konnte doch nicht gleich einschlafen. Ihr Meister würde nicht dabei sein! Wie würde er das auffassen? Adria war bedrückt. sie würde sich wohler fühlen, wenn er dabei wäre. Sie erinnerte sich, dass er schon mal wegen ihrem Verhalten in Schwierigkeiten geraten war. Bei Hybris. Sie würde ihn dort beim Imperator stolz machen und sie wusste, dass sie dort alles selbst ausbaden müsste, was sie verzapfen würde. Würde sie das bringen? Konnte sie sich diszipliniert und unterwürfig benehmen? Sie hatte es nie so wirklich gelernt, zivilisiert zu sein. Sie war ein Dschungelkind, ein Sithkind, die Schülerin eines Durchgeknallten, den sie so liebte und verehrte. Sie kuschelte sich an ihn und schlief endlich ein.

Sie schlief ungefähr zehn Stunden tief und fest wie ein Baby. Als sie erwachte, war ihr Meister Sikarius weg. Nanu? Vielleicht war er im Bad? Sie suchte selbst die Nasszelle auf und merkte, dass sie hier alleine war. Sie ging durchs Schiff. Sie wusste es längst, sie spürte ihn nicht mehr in der Nähe. Er war weg! Sie begriff nicht!? Sie begriff gar nichts mehr? Sie suchte ihn dennoch. Erst wurde er nicht mit zum Imperator eingeladen und nun war er weg und ließ sie alleine zurück und ohne sich zu verabschieden? Sie war noch nie ohne ihn? Als sie alleine bei Hybris sein musste, wusste sie ihn wenigstens auf der Krankenstation! Sie bekam einen Kloß im Hals und endete ihre Suche vor Sting. Sie starrte ihn so lange an, bis er aufwachte. Ihn zu wecken hatte sie nicht gewagt.


“Er ist weg! Er ...ist nicht mehr auf dem Schiff!?”

Sie stand völlig neben sich und sie musste heftig gegen Tränen ankämpfen. Sie war fassungslos! Wie hatte er sie alleine lassen können? Was sollte sie jetzt machen?


Weltraum neutral, Annabell, Hyperaumflug: Adria im Gang direkt vor Sting stehend
 
[Weltraum (Neutral) | Hyperraum | von N'Zoth in den imperialen Raum | Annabel] Darth Sting, Sabar Muraenus, Adria Guldur, Tom West, Darth Sikarius, Etara, Spectre und Crew

Dass die Vorladung zum Imperator für sie alle, aber offenbar nicht für Darth Sikarius galt, fiel vor allem Adria sofort auf und machte sie schier fassungslos. Sie bemühte sich, sofort die Verdienste ihres Meisters aufzuzählen, so als müsste sie die Anwesenden von seiner Rolle bei der Mission überzeugen. Zumindest bei Darth Sting war das unnötig: Er wusste ziemlich genau, welcher seiner Weg- und Kampfgefährten zu welchem Zeitpunkt etwas geleistet und wer Schwierigkeiten gemacht hatte. Sie alle hatten ihren Teil beigetragen, und der Würger von Taris hatte sich zugleich als gefährlicher Gegner, aber auch als mächtiger Verbündeter erwiesen. Nur änderte das nichts: Der Imperator hatte mit Sicherheit seine Gründe für seine Entscheidung - und selbst wenn er sie nicht hatte: Er war der verdammte Imperator, was er entschied, war Gesetz für Hunderte Milliarden! Möglicherweise konnte man ihm gut zureden, vielleicht sogar eine Lanze für Sikarius brechen. Aber damit begab man sich auf einen schmalen Grat am Rand von Anmaßung und Aufsässigkeit. Das verstand wohl auch Adria, als Sting einige Verhaltensregeln für den Besuch bei Darth Allegious aufzählte. Etwas kleinlauter als zuvor fragte sie nun, ob es vielleicht möglich war, dem Imperator von den Taten ihres Lehrers zu erzählen.


»Weiß ich nicht!« gestand der Lamproid ein. »Vielleicht lässt er dich sprechen, vielleicht auch nicht. Aber von mir will er bestimmt einen Bericht, und den kriegt er. Da kommt dann auch Darth Sikarius drin vor. Ich werd' nicht lügen, was seine Leistung angeht. Aber: Ich werd' auch nicht meinen eigenen Hals riskieren, um für ihn einzutreten. Und du wirst das auch nicht! Wir sind Sith; wir opfern uns nicht sinnlos für andere!«

Die junge Menschenfrau wirkte ein wenig eingeschüchtert, und das war richtig so: Offenbar traf Stings Predigt nicht ganz auf taube Ohren. Sie fragte schließlich, ob es wirklich notwendig war, der Vorladung zu folgen.

»Wenn Darth Allegious befiehlt, brennen ganze Sektoren, wird Frieden mit der Republik ausgerufen, werden Völker ausgerottet. Keiner von uns kann sich gegen ihn stellen. Wenn du nicht hingehst, kannst du nicht in den Orden zurück, musst das Imperium verlassen, und lebst dann immer in Angst, dass er sich doch noch an dich erinnert und dich noch findet. Aber warum nicht hingehen? Er ist ein guter Herr: Wir haben in seinem Namen Kal Fraan erschlagen. Der erste große Sieg über die Yevethaner. Wenn wir ihm weiter treu sind, kann er uns sehr mächtig machen! Sei nicht dumm, Adria: 'Ne bessere Chance für den Aufstieg kriegst du nicht! Fel kann dir nichts von dem geben, was der Imperator hat!«

Das Gleiche galt natürlich auch für Sting und Sabar Muraenus. Der Imperator vereinte in sich eine Macht, sowohl im weltlichen wie im metaphysischen Sinn, die im gesamten bekannten Universum ohnegleichen war. Dementsprechend konnte er auch mehr Macht verleihen als jedes andere lebende Wesen. Was der Lamproid seinem Schüler bieten konnte, war im Vergleich dazu lächerlich. Wer die Chance bekam, ein wenig vom Glanz des Imperators auf sich abfärben zu lassen, und diese Gelegenheit nicht nutzte, war ein Narr. Und wer kleingeistige Loyalität gegenüber einem weniger mächtigen Meister dieser Chance vorzog, dem war nicht mehr zu helfen. Es war in Adria Guldurs Interesse nur zu hoffen, dass sie das begriff, bevor sie auf Bastion ankamen. Wenn nicht, war das allein ihr Problem. Darth Sting würde sich für sie genauso wenig in einen Machtblitz des Imperators werfen wie für Darth Sikarius. Nein, eigentlich noch weniger.


»Geh!« befahl er ihr. Da Sikarius noch immer nicht zu sich gekommen war, konnte Stings Autorität zum ersten Mal seit Beginn der Reise als konkurrenzlos gelten. »Ich muss noch mit meinem Schüler reden.«

Als Adria verschwunden war, sagte er zu Sabar Muraenus:

»Du riechst nach Chiss, Scheich!« Da seine Stimme immer aggressiv klang, war es schwer zu sagen, ob diese Feststellung einen Vorwurf beinhaltete. »Wenn du auf die Weise unseren Sieg feierst, hab' ich nichts dagegen. Leidenschaft macht uns stark! Sieh zu, dass du morgen kräftig genug zum Trainieren bist. Ich merke, dass mit dir was nicht stimmt. Irgendwas beunruhigt dich und lenkt dich ab. Entweder kriegst du das selbst in den Griff, oder wir sprechen morgen auch darüber, wie wir das abstellen! Ich will dass der Imperator einen starken, mächtigen Mann sieht, wenn ich ihm meinen Schüler bring'!«

Damit entließ er auch Sabar aus dem Gespräch und rollte sich abermals zu einem dicken Knäuel aus Muskelmasse und vernarbter Haut zusammen. Er schlief bald ein und glitt in ein Reich grausamer Träume aus Blut, Feuer und Macht.


Er erwachte, als er eine Präsenz ganz in seiner Nähe spürte. Adria war zu ihm gekommen und starrte ihm an; ihre innere Unruhe war nicht zu übersehen, auch ohne den Einsatz der Machtsinne. Sie hatte es nicht gewagt ihn anzusprechen, aber ihr unruhiger Blick hatte ausgereicht, um seine Aufmerksamkeit zu erwecken und ihn aus seinen Träumen zurückzuholen. Wie lange er geschlafen hatte, wusste er nicht, aber seine Wunden begannen bereits zu heilen und seine Kräfte hatten sich zu einem großen Teil regeneriert.

»Er ist weg! Er ...ist nicht mehr auf dem Schiff!?« klagte das Mädchen, und Sting wusste sofort, dass sie Darth Sikarius meinte. Augenblicklich war er hellwach und weitete seine düstere Präsenz auf das ganze Schiff aus. Es stimmte: Die Gegenwart des anderen Sith-Kriegers war nicht mehr Teil der Annabell. Er war fort!

»Wo ist er hin?« fragte Sting, doch darauf wusste Fels Schülerin ja auch keine Antwort.

So weit der Wurm seine mentalen Fühler auch ausstreckte, fand er nirgendwo eine Spur von ihm. Er war also schon eine Weile von Bord und hatte schon eine Menge Weltraum zwischen sich und die Gruppe gebracht. Allerdings gab es auch noch eine andere Art, das Geschehen zu interpretieren: Wenn Sikarius tot war, dann war seine Präsenz ebenfalls nicht mehr zu spüren. Und es befanden sich zwei Personen an Bord, die wohl ihre ganz eigenen Gründe hatten, dem Sith-Krieger schaden zu wollen.

»Sabar! Westbrüllte er mit einer von der Macht verstärkten Stimme, die in jeden Winkel des Schiffes hallte und das Deck vibrieren ließ.

Sabar Muraenus und Leto Fel waren vom ersten Augenblick an Gegner gewesen und das ›Gräflein‹ hatte vielleicht beschlossen, sich für die Demütigungen zu rächen, solange die Gelegenheit noch günstig war. Und Tom West konkurrierte mit Sikarius um Adrias Zuneigung; dass Liebe beziehungsweise Sex das mächtigste Motiv für Menschen war, sich gegenseitig umzubringen, war wirklich kein Geheimnis.

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OP: Auf Sikarius' Nachricht gehe ich frühestens im nächsten Post ein.
 
Weltraum (neutral) - Hyperraum - Sabar, Sting, Sikarius, Adria, West, Spectre, Etara und Rest der Crew

Sabar ließ ein erregtes Grinsen auf die spitzfindige Antwort der Chiss folgen, die ihm mit der richtigen Mischung aus Entschlossenheit, Gekonntheit aber auch Sänfte ins Ohr biss, ehe er sie an die Wand drückte und das Spiel erst richtig Fahrt aufnahm. Das war es auch, ein Spiel - nichts weiter - zweifelsohne für beide Parteien, ein einmaliges Vergnügen, dass beiden in gewisser Weise gut tat. Die Pilotin musste spätestens jetzt nicht mehr zu befürchten haben, dass Sabars Entdeckung im Frachtraum in Zukunft auch nur ansatzweise ein Thema darstellen würde. Eigentlich hatte er schon vor ihrer feurigen Initiative trotz seiner Skepsis keinen Grund gesehen, die beiden attraktiven Frauen aufgrund dieser Kleinigkeit zu verraten, vielleicht an einem schlechten Tag, doch von einem solchen konnte man nun gewiss nicht sprechen. Viel mehr genoss er es, die naive Erleichterung und das ehrliche Begieren nach einem gefährlichen und attraktiven Mann wie ihm aus jedem einzelnen ihrer intensiven Atemzüge zu spüren zwischen all den gekonnten Küssen und Liebkosungen. Vielleicht war es für beide nur ein Spiel und Mesri wusste zweifelsohne, wie man es es bestmöglich anging. Doch Sabar hatte ihr Gegenüber einen 'Vorteil', der dieses Erlebnis für ihn um so viel bereicherte. Er spürte all das, was ihr durch den Kopf ging und es erfüllte ihn mit Lust auf mehr. Geistesgegenwärtig umschloss ihn Mesri mit einem kräftigem Griff und während sich ihr Vergnügen immer weiter zuspitzte, aktivierte sie beinahe beiläufig die Nasszelle. Über ihre wohlgeformten Schultern hinweg sah Sabar die einzelnen Tropfen am Boden dahinplätschern und begann der ungemein attraktiven Chiss neben ihren gemeinsamen Liebkosungen nach und nach die Kleider vom Leib zu reißen. Der Sith wusste, was sie nun brauchten und Sekunden später befanden sie sich ineinander verschlungen unter dem herabprasselnder Wasser der warmen Dusche und ließen die Minuten nur noch so im Fluge vergehen. All die Bedenken und all die Ängste, die vorhin noch herrschten, waren längst nur noch eine blasse Erinnerung. Und alles was nun zählte, war das hier und jetzt und das, was noch folgen würde...

Ebenso sehr, wie sowohl Sabar als Mesri wussten, richtig zu beginnen, hatten sie auch den passenden Höhepunkt gefunden. Während sich Sabar abtrocknete, sah er hinüber zu Mesri, die dabei war sich mit dem Rücken zu ihm gewandt wieder anzuziehen. Mit dieser Figur und ihrem auf gespenstische Weise unwiderstehlichem Charme konnte es keinen Mann geben, der ihr widerstehen konnte. Er hatte es vorhin noch versucht, doch es gab für ihn keinen Grund, es nicht zu tun. Für ihn war es schließlich kein Wagnis wie für die Chiss, deren Beziehung zu der Agentin durch diesen Ausbruch am seidenen Faden hing.

"Vor ein paar Stunden dachte ich noch, dass ich diesen verfluchten Palast nicht einmal im Traum lebendig verlassen würde. Das Schicksal hat für uns alle Überraschungen geplant."

Langsam näherte er sich der Pilotin und umschloss sanft ihre Hüften und gab ihr einen Abschiedskuss auf die Wange.

"Deine Freundin kann sich glücklich schätzen."

Lächelnd schmiegte er noch kurz seinen Kopf an den Ihren und dachte darüber nach, was die Macht auch in diesem Bereich des Lebens für eine gewaltige Verbesserung sorgen konnte. Das eben hatte er dringendst benötigt, denn noch nie zuvor hatte er sich so heiter und gut gelaunt gefühlt. Es half ihm in gewisser Weise, all die Ereignisse des Tages und der letzten Zeit zu verarbeiten und im Feuer ihres Vergnügens an so etwas wie Klarheit zu gelangen. Dafür war er Mesri dankbar, was er auch auf seine Art und Weise äußerte. Dann ertönte plötzlich von außerhalb ein Ruf und Sabar erkannte sofort die Stimme Wests, die wohl jeder sofort zuordnen konnte, der mit diesem Soldaten gemeinsam auf dem Schlachtfeld stand.

"Wie aufs Stichwort..."

Meinte er entschuldigend in Richtung der Pilotin, auch wenn es eigentlich nichts mehr zu bereden gab. Fast schon schweren Herzens löste er seien Hände von ihrem schlanken aber durchtrainierten Körper und machte sich auf den Weg nach draußen. Er war scheinbar spät, denn Sting, Tom und Adria standen bereits versammelt in diesem Raum, in dem Sabar vorhin noch seinen Meister ruhen gespürt hatte. Irgendetwas war geschehen, das lag in der Luft und es fiel dem Soldaten schwer, so eine Art Grinsen hinter seiner gewohnten stählernen Miene zu verbergen. Das ihre Taten im gesamten Imperium gefeiert und bestaunt wurden war klar, doch womit West nun unmittelbar und ohne weitere künstliche Spannung zu erzeugen herausrückte, riss Sabar förmlich von den Füßen. Einige Momente blickte er regungslos abwechselnd in die Gesichter aller Anwesenden und fasste sich unterbewusst durch seine halb trockenen Haare. All das, was er bis zum jetzigen Zeitpunkt erlebt hatte, sprach in gewisser Weise für sich, doch war nicht ansatzweise damit zu vergleichen, was ihm nun blühen würde. Ein kalter Schauer erfasste ihn bei den Worten Stings, was aufgrund Adrias Bemerkungen allerdings nicht von allzu langer Dauer war. Doch erst aufgrund dieser ist ihm erst aufgefallen, dass Sikarius tatsächlich unerwähnt blieb. Es war schwer, in diesem Moment auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, doch gab es hierfür eigentlich mehrere plausible Erklärungen. Denn auf die Gesellschaft einer Gestalt wie ihm würde das mächtigste existierende Wesen der Galaxis sicherlich nicht allzu viel geben, auch wenn man dem Krieger seinen großen Anteil am Erfolg der Gruppe nur schwer absprechen konnte. Ja, er hatte die Vorarbeit für das geleistet, was im Holonet nun viral ging und Sabar mit einem gewaltigen Schlag zu einem imperialen Helden machte. Doch war es der Graf, der das Ganze zu Ende brachte - gemeinsam mit Adria. Trotz seiner Attitüde war Sikarius eine Person mit gewaltigen Schwächen und Defiziten. Sabar hatte mit der Zeit gelernt, mit diesen umzugehen und Respekt für den mächtigen Krieger zu entwickeln, doch bot dieses Universum spätestens in der höchsten aller denkbaren Ligen keinen Platz mehr dafür.

Scheinbar verzweifelt wartete Adria auf Unterstützung Sabars, doch in dieser Sache hatte er keinen Einfluss. Was sollte er denn schon tun? Spätestens wenn der Imperator, seine Hoheit, Darth Allegious ruf, galt absolute Unterwürfigkeit, sogar für einen Mann vom Schlag Sabars. Dieser blickte hörte seinem Meister zu und nickte eindringlich in Richtung Adrias.

"Schiebe deine Gefühle beiseite, Adria. Eine solche Ehre unvergleichlichen Ausmaßes lässt keinen Platz für Einwände und Widersprüche. Nimm diese Gelegenheit, wie sie sich dir ergibt."

Sabar verstand nicht, was es für sie noch groß zu fragen gab, vielleicht war es auch ihre mangelnde Erziehung. Er hatte gelernt, den Imperator zu ehren und sich ihm im Fall der Fälle voll und ganz zu unterwerfen. Sie hingegen stellte naive Fragen und bekam die passenden Antworten von Sting geliefert. Niemand konnte es Adria verübeln, dass es ihr am Wissen in solchen Belangen fehlte, vor allem nicht Sabar, der nun alles über ihre Vergangenheit wusste und gelernt hatte, mit dem Mädchen umzugehen. Vielleicht würde er es sogar bedauern, wenn der Imperator sie nach einer ihrer Bemerkungen grillen würde, jetzt, wo so etwas wie eine Freundschaft zwischen den beiden herrschte. Sie würde sich schon zusammenreißen können, zumindest in diesem einen Augenblick. Sting schickte sie weg und wollte nun unter vier Augen mit seinem Schüler sprechen. Noch immer paralysiert wartete er auf Stings Weisungen, vielleicht würden jetzt schon weitere Einweisungen und Trainingseinheiten folgen. Doch dem war nicht so. Sabar schluckte schwer, als sein Meister zischte, er würde nach Chiss riechen. Da war es wieder, dieses aggressiv herausgepresste 'Scheich', das in der Vergangenheit oftmals nichts gutes verhieß. Diese Situation war komplett neu, da Sting bisher noch nie mit dieser Seite Sabars konfrontiert war, insofern erfüllte es den Schüler mit einer unangenehmen Spannung darauf, was nun folgen würde. Doch Sting war ihm nicht böse, zumindest äußerte er sich nicht so. Viel mehr störte er sich an dem kurzen Aufkommen seiner Emotionen, welches er vorhin voll vernommen haben musste. Sabar müsse morgens gestärkt bereit für ihr Training sein, schließlich müsse Sting seinem Meister einen starken Mann präsentieren können. Sabar verstand nur allzu gut, was sein Meister meinte und nickte gehorsam.

"Ich kann dir genauso gut gleich verraten, was mich bis vorhin noch bedrückt hat, Meister. Meine Familie ist sozusagen pleite und mein Vermögen damit dahin. Das habe ich nun erfahren. Vorhin war das noch ein gewaltiger Schock für mich, doch ich habe verstanden, dass ich einen anderen Weg eingeschlagen habe und mich von meinen vergangenen Fesseln gelöst habe, die mich bis zu unserer Reise verblendet haben. Die Chiss hat mir nicht nur dabei geholfen, unseren Triumph zu feiern, sondern mich auch ein für alle Mal zur Klarheit geführt. Ich habe diese Leidenschaft selten so gespürt, wie vorhin."

Sabar holte tief Luft, ehe er wie ein Knappe vor seinem Meister kniete.

"Du hast mich zur Kraft und zur Macht geführt, ohne die ich all das niemals erreicht hätte. Dafür schulde ich dir auf ewig Loyalität und Dankbarkeit. Wir sind noch nicht am Ende unseres gemeinsamen Weges angelangt und ich bin bereit für neue Lektionen. Unsere Reise hat mir die Einsicht geliefert, wie die Dinge zu laufen haben; nach deinen Vorgaben, schließlich haben uns diese hierhin gebracht."

Mit Geschleime und leeren Worthülsen hatte dies nichts zu tun. Es war die pure Ehrlichkeit, die aus Sabar sprach und auch, als er sich zurück auf sein Zimmer begeben hatte, kreisten seine Gedanken noch immer um den anstehenden Besuch auf Bastion. Immer und immer wieder ließ Sabar das Geschehene Revue passieren und tankte dabei ungemein an neuer Kraft. Dann war es die laute Stimme seines Meisters, der nun eindeutig verärgert war, und so schnell er konnte sprang er auf und fand Sting gemeinsam mit Adria, die aufgelöst vor ihm stand und irgendetwas zu berichten hatte.


Weltraum (neutral) - Hyperraum - Sabar, Sting, Adria, West, Spectre, Etara und Rest der Crew


 
[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara als Mesri, Spectre, Mallory als SA Maloy, Yannik als Yannou, Paloo als Pallok, Yevi (NSC), Darth Sting, Adria Guldur, Sabar Muraenus

Vergnügen, Abenteuer, Lust, das waren die Kategorien, in denen Etara dachte und an denen sie sich orientierte. Die Galaxis war voller Möglichkeiten, voller Eindrücke und Erlebnisse, die es zu erforschen und zu erfahren galt. Alles war möglich, wenn man nur den Mut hatte, das Risiko zu akzeptieren, sich den Gefahren zu stellen und zuzugreifen. Ja, die Gefahr hatte sogar ihren ganz eigenen, unwiderstehlichen Reiz, das atemberaubende Gefühl, ein Wagnis zu unternehmen, war unvergleichlich. Natürlich war der jungen Chiss bewusst, auf was sie sich einließ, als sie Sabar verführte. Er war kein gewöhnlicher Mann, ganz im Gegenteil. Sie mochte blind für diese ominöse „Macht“ sein, aber das ganze Auftreten des kräftigen Aristokraten strahlte Autorität und Stärke aus, vermittelte anderen das Gefühl, das sie von seiner Gnade abhängig waren und sich glücklich schätzen konnten, wenn er sie verschonte. Diese Präsenz, diese Aura, war ebenso einschüchternd wie anziehend und Etara konnte und wollte sich ihrer verlockenden Kraft nicht verweigern, sondern sich darin verlieren und erfahren, wie es sich anfühlte, einem Mitglied des Dunklen Ordens so nah zu sein. Die Finsternis schreckte die Schmugglerin nicht, wenn sie in die funkelnden grünen Augen des Sith sah, dann erblickte sie darin nicht Leid und Tod, sondern das Versprechen von nicht in Worten zu fassenden Freuden,von süßen Qualen, die alles übertreffen würde, das sie kannte. Sich eine solche Gelegenheit entgehen zu lassen wäre eine Schande, eine ungeheure Verschwendung. Nein, sie musste diese Chance ergreifen und sich ganz darauf einlassen, den Rausch annehmen und sich davon überwältigen lassen. Ein Jammer, dass sie keine Gewürze griffbereit hatte, aber mit diesem kleinen Defizit konnte die Blauhäutige leben. Ja, vielleicht war es sogar besser, diese Erfahrung gänzlich ohne „Ergänzungen“ zu genießen, rein und unverfälscht. Und es gab so viel, auf das sie sich freute, nach dem sie hungerte. Das Grinsen in Sabars Gesicht verriet ihr ohne Zweifel, dass die Chiss mit diesem Verlangen nicht allein war und als der kräftige Sith sie energisch gegen die Wand drückte und mit Liebkosungen überhäufte, schloss Etara voller Zufriedenheit die Augen. Heißes Wasser rann über ihren Körper, der schon bald von ihrer Kleidung befreit wurde, und als die Schmugglerin ihren Liebhaber an sich drückte, verschmolz bald alles zu einem einzigen Meer aus Berührungen, Atem und Lust, aus Vergnügen und süßen Qualen, die sich steigerten und steigerten und irgendwann ihren ebenso unerträglichen wie überwältigen schönen Gipfel fanden.

Es war wirklich eine gute Entscheidung gewesen, die Nasszelle einzuschalten, gut möglich, dass sonst jemand auf ihre Laute aufmerksam geworden wäre und dieses Ärgernis wollte sie sich und Sabar gerne ersparen. Erschöpft, aber vollkommen glücklich und zufrieden brauchte Etara eine Weile, bis sich ihr Atem und Herzschlag beruhigten und sie bedauerte es ungemein, sich von Sabar lösen zu müssen, ihre Fingernägel hatte einige Spuren an dem muskulösen Körper des Aristokraten hinterlassen, Hinterlassenschaften der Freuden, die er ihr bereitet hatte. Die hübsche Blauhäutige holte tief Luft, strich sich über den Nacken und machte sich schließlich fast ein wenig betrübt daran, ihre Kleidung zusammen zu suchen und sich wieder anzuziehen, wurde aber unterbrochen, als der Sith hörbar angetan von diesem Erlebnis erzählte, wie nah er vor wenigen Stunden noch dem Tod gewesen war. Etara band ihr glänzendes schwarzes Haar zu einem strengen Pferdeschwanz zusammen und hielt kurz inne, warf Sabar einen Blick über die Schulter zu und lächelte, sie verstand nur zu gut, wovon der dunkle Krieger sprach. Sie führten beide ein Leben am Abgrund, ein ständiger Drahtseilakt, bei dem jeder Fehler tödlich sein konnte, und die Schmugglerin glaubte, dass ihm der Rausch der Gefahr und des Adrenalins und die Ekstase darüber, trotz aller Schwierigkeiten zu überleben, nicht fremd war. Sabar war ein bemerkenswerter Mann und es war ein Jammer, dass sich ihre Wege schon so bald wieder trennen würde, die Kriminelle war sich sicher, dass sie ihm noch viel Spaß hätte haben können. Und darüber hinaus wäre jemand mit seinen speziellen Fähigkeiten für ihre Karriere in der Black Sun natürlich ein gewaltiger Vorteil...es war wirklich schade. Allein schon die Vorstellung, einen Sith an ihrer Seite zu haben, wenn sie das nächste Mal mit dem imperialen Zoll in Konflikt kommen würde, ließ sie wohlig schaudern. Aber Etara konnte nicht riskieren zu verraten, wer sie wirklich war und für wen sie arbeitete, denn Sabar würde ohne Zweifel nicht erfreut darauf reagieren, getäuscht worden zu sein, und Etara hatte wenig Lust, sich im Würgegriff wiederzufinden. Jedenfalls nicht auf diese Art. Also schwieg sie und seufzte leise, als der dunkelhaarige Mensch sie umarmte und schmiegte sich an ihn, als er ihr einen Kuss auf die Wange hauchte und leise verkündete, dass ihre Freundin sich glücklich schätzen konnte. Etara reagierte mit einem sanften Lachen, und als von draußen Lieutenant West zu hören war, der nach dem Sith rief und sich dieser bedauernd von ihr löste drehte sich verschmitzt lächelnd um und zog ihre Jacke an, sie wirkte nun wieder ganz wie die kühle, professionelle Pilotin, aber das Funkeln in ihren Augen sprach Bände.


„Ich lebe, um zu dienen, Mylord.“


Erwiderte sie glatt und legte ein wenig den Kopf schief, für einen Moment zupfte erneut die Andeutung eines Lächelns an ihren Mundwinkeln, als sie dem Sith nachsah, während er die Nasszelle verließ und sich auf den Weg machte. Es musste etwas wichtiges sein, offenbar eine interne Angelegenheit der Imperialen. Nun, das war umso besser, so waren sie alle schön an einem Fleck und kamen nicht auf die Idee, großartig im Schiff herumzumarschieren und zu viele Fragen zu stellen. Nicht mehr lange und sie würden von Bord gehen, und dann würde das Black Sun-Team sich auf den Weg zu seinem eigentlichen Ziel machen können. Nach all den Gefahren und Erfolgen im Koornacht-Sternhaufen rechnete Etara felsenfest mit einer angemessenen Belohnung, sie würde schon dafür sorgen, dass Mallory nicht die ganzen Lorbeeren für sich in Anspruch nahm. Wenn sie es richtig anstellte, würde sie kräftig abkassieren und vielleicht sogar in der Hierarchie des Syndikats aufsteigen. Ja, mit ein wenig Glück und Geschick war das der Anfang einer glänzenden Karriere in den Ebenen, in denen richtig viel Gewinn und Macht zu holen war und in denen sie noch viele weitere Genüsse erleben durfte. Die Chiss träumte schon seit einer ganzen Weile davon, sich in größerem Rahmen selbstständig zu machen, ein schlagkräftiges Schiff mit eigener Crew zu befehligen und neben dem Schmuggel auch Piraterie zu betreiben. Da konnte man reiche Beute machen und sich einen Ruf aufbauen, und man kam in Kontakt mit den wirklich wichtigen Entscheidern der Black Sun. Und Etara war bereit, jede Wette einzugehen, dass die auch nicht gegen ihren Charme immun sein würden. Wenn sie schon Sith um den kleinen Finger wickeln konnte, waren ihr im Grunde keine Grenzen gesetzt, ein Gedanke, der die schlanke Blauhäutige selbstbewusst grinsen ließ. Wie war das noch gleich, man musste die Gelegenheiten beim Schopf packen? Das war ihr Spezialgebiet, darin machte ihr niemand etwas vor. Blieb bloß noch die Frage, wie es mit Spectre weitergehen würde, und ihr Lächeln wurde ein wenig schmaler. Sie mochte die ehemalige Imperiale, aber sie brauchte ihre Freiheit, ihre Abenteuer und Vergnügen, Etara war einfach nicht für Monogamie gemacht. Irgendwie würden sie sich arrangieren müssen. Irgendwie...So oder so, sie sollte am Besten mal nachsehen, wie es ihrer Freundin ging, und so machte sich die zufrieden summende Kriminelle auf den Weg zur improvisierten Krankenstation. Vielleicht hatte sie Glück und Spectre war schon wieder auf den Beinen, dann konnten sie gemeinsam ins Cockpit gehen und Rücksprache über die letzte Etappe halten. Die Reise näherte sich ihrem Ende, und das auch noch mit einem Knall. Konnte ja kaum besser laufen.


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Weltraum (Neutral) | Hyperraum | Anabell | Mallory als SA Maloy, Yannik als Yannou, Paloo als Pallok, Darth Sting, Darth Sikarius, Tom West, Adria Guldur, Sabar Muraenus, Spectre, Etara als Mesri, Yevi (NSC), AGI und Sia’ku






Sie zuckte zusammen und richtete sich mit einem Ruck auf der Liege auf. Was war passiert? Wo war sie? Dann kamen die Erinnerungen. Der Auftrag an der Subjugator, die Imperialen, Etara, der Frachtraum, Sabar, Adria…. beim Imperator!


Sie hörte Schritte auf dem Gang und unwillkürlich zog sie die Decke bis zum Kinn. Sie fühlte sich plötzlich trotz der Uniform nackt und verletzlich. Wieso? Warum hatte Etara das getan? Sie würden jetzt auffliegen, ganz automatisch. Was sollte sie nur tun, wenn Sabar sie darauf ansprach, oder Adria? Umbringen war wohl kaum machbar und selbst wenn sie den Sith überraschen konnte, so würde das nur noch mehr Fragen aufwerfen.


Die Tür öffnete sich und Etara trat ein. Spectre wagte nicht zu atmen und starrte die andere Chiss lediglich an. Sie wusste nicht einmal genau was sie gerade fühlen sollte. Etara hatte alles gefährdet, nur um ein paar Zärtlichkeiten zu erhaschen und sie regelrecht dazu gezwungen. Und dann waren Sabar und diese Adria aufgetaucht. Spielte Etara doch ein doppeltes und falsches Spiel mit ihnen?


Etara sah sie nur an, aber die Mine der Schmugglerin war nicht zu deuten. Die Agentin schluckte den Klos herunter, der sich gebildet hatte, aber es nutze wenig.



„Warum?“



Fragte sie leise mit belegter Stimme, die in ihren eigenen Ohren sehr fremd klang.








Weltraum (Neutral) | Hyperraum | Anabell | Mallory als SA Maloy, Yannik als Yannou, Paloo als Pallok, Darth Sting, Darth Sikarius, Tom West, Adria Guldur, Sabar Muraenus, Spectre, Etara als Mesri , Yevi (NSC), AGI und Sia’ku (beim Antrieb)
 
[Weltraum (Neutral) | Koornacht-Sektor | Im Hyperraum | SCT „Annabell“ | Etara als Mesri, Spectre, Mallory als SA Maloy, Yannik als Yannou, Paloo als Pallok, Yevi (NSC), Darth Sting, Adria Guldur, Sabar Muraenus

Etara war in ausgezeichneter Stimmung, körperlich und geistig vollkommen zufrieden. Ja, die junge Chiss hatte sich selten so gut gefühlt, ihre Wangen hatten eine leichte Röte angenommen und ihrem Gang lag eine beschwingte Lockerheit, Ausdruck von Entspannung und Ruhe. In Momenten wie diesen hatte sie den Eindruck, sie könnte es mit der ganzen Galaxis aufnehmen, und die Schmugglerin musste lächeln. Natürlich war sie nicht so bescheuert, in diesem Rauchzustand etwas Dummes zu tun, bei aller Liebe zur Ekstase war da eben auch noch die kühle, rationale Natur, die man ihrer Spezies mit einer gewissen Berechtigung zuschrieb. Privat mochte Etara ungeheuer leidenschaftlich und abenteuerlustig sein, jederzeit bereit, Risiken einzugehen und neue Erfahrungen zu machen, aber während des Jobs war sie ein Profi und so gehörte es sich auch. Es sprach nichts dagegen, Arbeit und Vergnügen ein wenig zu mischen, wenn sich die Gelegenheit ergab, aber bei allem Spaß hatte sie noch nie die eigentliche Aufgabe aus den Augen verloren, darauf war die junge Frau stolz und daran wollte sie auch nichts ändern. Etara hatte es weit gebracht, von einer einfachen Kriminellen auf dem Schmugglermond zum vollwertigen Mitglied eines Syndikats, das in der ganzen Galaxis respektiert und gefürchtet wurde. Wenn sie sich weiterhin clever anstellte und ihre Stärken nutzte, war das erst der Anfang. Unzählige Reichtümer und Genüsse warteten nur darauf, von ihr in Besitz genommen zu werden, ein Meer aus Möglichkeiten und Chancen. Für einen Moment musste die hübsche Pilotin leise lachen, man sagte Sith ja einen Hang zum Größenwahn nach, hatte dieser etwa abgefärbt? Nein, ihre Ambitionen hatten nichts mit irgendwelchen Kulten, verstaubten Ruinen und legendären Kräften zu tun, und auch wenn sie mittlerweile eine gesunde Anerkennung für die Macht und Fähigkeiten der dunklen Krieger entwickelt hatte, Hingabe an deren Philosophie konnte man von ihr nicht erwarten. Sith, Jedi, Imperium, Neue Republik, das war in ihren Augen alles fast das selbe, wobei sie zumindest das nominelle Bekenntnis zur Freiheit bei der Republik sympathischer fand als die monolithische, autoritäre Ordnung des Imperiums. Schlussendlich aber verbrachten auch die Bürger des „freien“ Staates ein Leben eingezwängt in Regeln, Gesetze und Vorschriften, sozialen Erwartungen und Verpflichtungen und Bindungen. Das war Etaras Sache nicht, ihre Unabhängigkeit war für die Chiss alles. Auf ihrem Schiff hatte sie das Kommando über ihre eigene kleine Welt, es war ihre Spielwiese, auf der sie tun und lassen konnte, was sie wollte. Sie vermisste die „Wild Hunt“ und konnte nur hoffen, dass die Wartungscrews auf The Wheel sich auch anständig um ihren geliebten Frachter kümmerten, sonst würde sie ihnen bei ihrer Rückkehr die Hölle heiß machen, ein Kratzer genügte schon. Sicher, langfristig musste sie sich nach etwas umsehen, das ihren Zwecke besser dienen würde als ein YT-2400, aber das corellianische Schiff würde immer ein Teil ihres Lebens sein. Mit ihm war sie zum ersten Mal wirklich geflogen, zum ersten Mal in den Hyperraum gesprungen, zum ersten Mal wirklich große und waghalsige Schmuggeltouren unternommen, es gehörte einfach dazu. Etara war nicht sentimental, aber an einigen Dingen hing sie doch. Und, wenn auch auf andere Weise, an einigen wenigen Lebewesen, die ihr wichtig waren. Das Wort „Beziehung“ vermied die Chiss dabei tunlichst, das war alles so furchtbar bindend und formell und zwanghaft und sie brauchte Freiraum, Luft zum Atmen. Wenn man das akzeptierte, konnte man mit ihr viel Spaß haben, ohne sich auf irgendetwas einlassen zu müssen, in dieser Hinsicht glich ihr Liebesleben dem Rest ihrer Weltanschauung. Keine Fesseln...jedenfalls keine emotionalen, und jetzt grinste die Schmugglerin verschmitzt. Wenn die Mission im Koornacht-Sternhaufen vorbei war, würde sie sich mal wieder etwas gönnen, eine wohlverdiente Belohnung für ihre Mühen. Und sollte die Black Sun ihre harte Arbeit entsprechend honorieren, würde sie auch alle Mittel haben, um sich eine angenehme Zeit zu gestalten. Credits waren eine Sache, aber das Syndikat hinter sich zu wissen öffnete Türen, die sonst verschlossen bleiben würden, und das ließ Etaras rote Augen voller Vorfreude funkeln. Es war alles dort draußen, wartete nur darauf, dass sie danach griff und sich nahm, was sie wollte. Schlussendlich drehte sich alles darum, um den Willen, zu handeln und sich zu holen, was einem zustand.

In weitaus weniger Stimmung als die ehrgeizige Schmugglerin war ihre Freundin, wie Etara beim Betreten der improvisierten Krankenstation rasch feststellte, Spectre saß auf der Krankenliege, die Bettdecke wie einen schützenden Panzer bis ans Kinn gezogen, und starrte sie fragend und beinah ängstlich an, wie ein Tier in den Scheinwerfern eines Speeders. Etara blickte ruhig zurück, nicht unsicher, aber auch bei weitem nicht mehr so locker und entspannt wie zuvor. Da war etwas nicht in Ordnung, und bei einer psychisch labilen ehemaligen Attentäterin konnte „nicht in Ordnung“ sehr schnell zu „gebrochene Knochen und schlimmerem“ werden, wie sie auf Coruscant erlebt hatte. Abwartend verschränkte die schlanke Nichtmenschin die Arme vor der Brust, es sah so aus, als hätte die andere Chiss die Krankenstation bis jetzt noch nicht verlassen, also hatte sie wohl auch nichts davon mitbekommen, was passiert war. Im Moment wohl besser so, einen eifersüchtigen Ausbruch konnten sie sich im Moment wirklich nicht leisten. Und ohnehin war es doch an der Zeit, dass Spectre sich ein wenig...offener zeigte, nicht mehr so panisch und besitzergreifend reagierte, fand Etara. Sie mochten einander und Etara verbrachte gerne Zeit mit ihr, war sogar bereit, sich ein wenig zurückzuhalten aus Rücksicht auf die Kondition der anderen Frau, aber der Gedanke, Rechenschaft ablegen zu müssen oder kontrolliert zu werden, behagte ihr überhaupt nicht. Jedenfalls nicht, wenn das auf so ruppige Weise erfolgte. Im Moment sah es aber eher so aus, als wäre Spectre ziemlich fertig und noch erschöpft von dem Zusammenbruch vorhin, und nur mühsam brachte sie mit belegter, schwerer Stimme eine Frage heraus, die nur aus einem einzigen Wort bestand. Warum? Warum was, schoss es Etara sofort durch den Kopf. Warum sie ihre Freundin aufgesucht hatte, um ein paar Zärtlichkeiten zu erhaschen? Warum sie mit Sabar geschlafen hatte? Warum Bananen von Naboo krumm waren? Nun, zumindest die beiden letzteren Fragen konnte sie wohl ausschließen, die ehemalige Imperiale interessierte sich weder für attraktive Sith noch für andere süße Früchte. Zugegeben, Etara konnte die Frage verstehen, immerhin war sie ein gewisses Risiko eingegangen, um in Spectres Nähe sein zu können. Für eine Weile schwieg die schlanke Nichtmenschin und betrachtete ihre Freundin aus schwer zu deutenden roten Augen, dann lockerte sie ihre Haltung ein wenig, lächelte dünn und kam näher. Ihre glatte, weiche Stimme sprach leise Worte aus, die nur für die Ohren der anderen Chiss bestimmt waren.


„Keine Sorge, wir können uns normal unterhalten. Die Sith sind alle zu einer großen Konferenz versammelt und gänzlich mit sich selbst beschäftigt, die stören uns nicht. Anders als vorhin. Wie fühlst Du Dich, wieder soweit okay?“


Beschwichtigend hob Etara die Hände und senkte kurz den Kopf, bevor sie lächelnd den Kopf schief legte. Sie musste Spectre erst einmal die Angst nehmen, dass jeden Moment einer der dunklen Krieger um die Ecke biegen und ihr den Hals umdrehen würde. Natürlich hatte Etara noch immer einen Heidenrespekt vor den Sith, aber inzwischen wusste sie, dass man diese Machtnutzer mit Geschick, Intelligenz und einer gewissen Frechheit täuschen konnte. Sie waren nicht allwissend und allsehend, und das erfüllte die Schmugglerin mit Stolz und Zufriedenheit. Vorsichtig kam sie etwas näher und schmunzelte vielsagend.


„Ganz schöner Schreckmoment, huh? Aber ich hab mich drum gekümmert, Sabar und Adria – reizendes Duo übrigens – machen uns keinen Ärger. Alles unter Kontrolle. Wie Du siehst, räume ich hinter mir auf, denn fairerweise geht das Theater vorhin auf meine Kappe. Nicht das erste Mal, dass ich in flagranti erwischt werde, auch wenn...na ja, wie auch immer. Da siehst Du mal, wie verrückt Du mich machst, ich riskiere sogar den Zorn der Sith für ein paar Momente in Deiner Nähe.“


Geschmeidig wie ein Nexu überwand Etara die Distanz zwischen ihr und Spectre und legte ihr eine Hand auf die Schulter, ihre weißen Zähne blitzten in einem verwegenen Lächeln auf und sie zwinkerte kokett.


„Kannst stolz sein, das schaffen nur wenige.“


Hauchte sie ihrer Freundin ins Ohr, bevor sie lachte und sich wieder von ihr löste, gespielt mahnend hob sie den Zeigefinger und warf einen Blick über ihre Schulter.


„Oh, vertrau mir, ich überreize unser Glück nicht. Bis unsere Gäste von Bord sind, werde ich ganz, ganz brav sein. Distanziert und kühl, auch wenn das verdammt anstrengend ist. Beantwortet das Deine Frage, meine Schöne? Komm, entspann Dich...wir haben es fast geschafft und wenn wir hier fertig sind, stehen uns alle Möglichkeiten offen. Yevethaner, Sith...wer außer uns kann schon von sich behaupten, mit beiden fertig geworden zu sein? So oder so, wenn Du wieder fit bist, kannst Du mich ins Cockpit begleiten, wir haben nämlich auch eine Besprechung anstehen.“


Die roten Augen der Chiss funkelten, als die Arme vor der Brust verschränkte und sich entspannt gegen die Liege lehnte. Man brachte sie nicht leicht aus dem Konzept und ihr Selbstbewusstsein war nahezu unerschütterlich. Es würde Spectre sicher gut tun, auch etwas weniger verkrampft zu sein, aber das war ihre Sache, nicht Etaras. Es wurde Zeit, nach vorne zu blicken und die Vergangenheit hinter sich zu lassen, den Moment zu ergreifen und zu leben.


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Weltraum neutral, Annabell, Hyperaumflug: Adria im Gang direkt vor Sting stehend Sting


Adria war es los geworden! Ihr Puls raste! Sie hatte nur mühsam den Satz herausbekommen, der die irre Tatsache kurz und bündig beschrieb, dass ihr Meister nicht mehr auf dem Schiff war. Er, Meister Sting, fragte sie tatsächlich, wo er hin wäre!? Sie riss ihre fragenden entsetzten Augen noch mehr auf und ihm wurde augenblicklich klar, dass sie sonst nicht so konfus vor ihm stehen würde! Sie war völlig durch den Wind, völlig fertig!

Sie zuckte kurz darauf mächtig zusammen. Und das, aus zweierlei Gründen. Zum Einen rief Sting Macht verstärkt und aufgebracht nach seinem Schüler und Tom West und dadurch erschrak Adria mächtig. Sie hätte eher angenommen, dass er zu ihr nochmal etwas sagen würde, stattdessen durchdrang seine Stimme jede Ritze, jeden Spalt, jede Wand und jeden noch so kleinen Winkel des Schiffes und ließ alles und jeden erzittern. Zum Zweiten kam in ihr eine Ahnung auf, warum er sie so rief und was er dachte! Daran hatte Adria noch keinen Gedanken verschwendet! Er könnte umgebracht worden sein! Hinterrücks, heimtückisch, von hinten, im Schlaf! Ihr Meister hatte sich schlecht gefühlt und war dadurch ein leichteres Ziel, um ihn auszuschalten! Es wäre der richtige Augenblick dafür gewesen! Und, sie hatte fest geschlafen! Der erste erholsame Schlaf nach dem Kampf und den Kriegswirren gegen die Yevethaner!

Sabar und Tom mochten ihren Meister nicht sehr. Auch wenn Sabar in der letzten Zeit anders auf Sikarius reagiert hatte!? Konnte man ihm trauen? Würde er Adria sowas antun? Jetzt, nach allem! ? Sie hatte ihm vertraut, ihn über sich eingeweiht, sie hatten viel gemeinsam erlebt und durchgestanden! Ohne ihren Meister war sie nichts! Sie hatte noch viel zu lernen! Sabar wusste, dass Sikarius für sie mehr als nur ein Meister war! Sabar und sie hatten nicht nur Waffenstillstand geschlossen! Sie waren im Kampf Partner geworden und hatten eine Art Freundschaft geschlossen! Auch er hatte ihr einen wohlgemeinten Rat zum Imperatorbesuch gegeben, den sie auch annehmen wollte und der mit Stings Rat konform ging. Adria war nicht dumm! Sie wollte weder aus dem Orden verjagt werden, in den sie hineingeboren worden und der ihr zu Hause war, noch in Ungunsten beim Oberhaupt des Ordens und des Imperiums fallen! Und, sie sah ihre Chance. Schade nur, dass Sikarius sie nicht auch erhielt! Aber, sie musste in erster Linie an sich denken!.... Wie wäre das aber vereinbar? Ernst zu nehmende Ratschläge und Freundschaft und dann ein Mord an ihrem Meister, der sowas wie ihre Familie war? Doch sie waren Sith und da dachte jeder nur an sich selbst, das hatte Sting ihr nochmals nahegelegt gehabt und das vor nicht einmal 12 Stunden! Dennoch fragwürdig!?

Tom hingegen hatte immer noch allen Grund sich zu rächen! Oder, es war blanke Eifersucht!? Eifersucht war ein starkes Gefühl, war gefährlich und zerstörerisch! Ihm traute sie es eher zu. Er hatte mehr als ein Motiv! Dennoch hatte Sikarius beide durch seine Machtblase gerettet gehabt! Vielleicht war die Dankbarkeit bei Einem von ihnen nicht so groß und hielt sich stark in Grenzen? Adria zitterte und wusste selbst nicht genau, ob es nun durch die Aufregung und Ungewissheit, die Angst, dass er umgebracht worden sei oder dass Sikarius sie verlassen hatte oder die Wut auf den möglichen Mörder oder ihren Meister war!?

Sabar war der Erste, der erschien. Adria musterte ihn argwöhnisch, fand, dass er völlig entspannt und normal wirkte, fackelte nicht lange und kam zum Punkt:


“Mein Meister wird vermisst! Er ist nicht mehr auf dem Schiff. Hast du uns dazu etwas zu sagen?”,

fragend sah sie ihm mit bohrenden Blick an. Sie fühlte sich, als würde ein Teil von ihr fehlen. Als wäre ihr ihr Herz herausgerissen worden! Neben Sabar stand er plötzlich, ihr imaginärer Freund, den sie schon lange nicht mehr gesehen und auch lange nicht vermisst hatte. Er nickte ihr freundlich aufmunternd zu. Adria sah zu Sabar, wartete auf seine Antwort und deutete seine Gefühle. Hinter ihm sah sie Tom kommen. War Tom der Mörder ihres Meisters?


Weltraum neutral, auf der Annabel im Hyperraumflug Richtung Bastion: Adria und ihr imaginärer Freund, statt ihres Meisters, Sabar, Sting und weiter weg Tom im Anmarsch
 
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