Umeas
Abtrünniger Sith Darth Hybris, Twink von Vorn Meri
[Weltraum "F5" - Sternzerstörer aus der Zeit des Sith Imperiums - Gang - Hybris, Var'ran, die zehn Mutanten und Galain(NPCs)]
Das Schnippen war nur symbolisch, denn tatsächlich strömte aus dem Inneren des Alchemisten Macht. Doch nicht auf Hybris zu, sondern an diesem vorbei. Dieser schmale Strom war so schnell, der Moment so rasch vorbei, dass der Lord sich nur fragen konnte, was das bedeutete, da erhielt er auch schon die Antwort. Eine Erschütterung, nur mental und durch die Macht übertragen, erfasste den Sith und ließ ihn erstarren. Seine Augen fand die von Var'ran, der nun wieder grinste.
„Nein...“
„Oh doch, Lord Hybris. Kein Sieg ohne Opfer. Ihr dachtet doch nicht wirklich, ihr schafft es unversehrt heraus?“
Ein Schauder durchlief Hybris und ließ sein Blut gefrieren, ließ seinen gesamten Körper zu Eis erstarren. Obwohl er es gar nicht wissen konnte, es keinen nachvollziehbaren Grund gab, weshalb er sich dessen sicher sein konnte, WUSSTE er was geschehen war. Er wusste es und er sah die Bestätigung in dem Blick des Alchemisten. Und diese Erkenntnis traf ihn härter als er wollte. Traf ihn härter als er vor sich selbst eingestehen wollte, traf ihn, als hätte man ihm einen Arm und ein Bein abgeschnitten und dann für die Ewigkeit einen Ersatz verwehrt. Der Verlust war kein Teil von ihm und dann doch wieder. Die Erinnerungen daran, die verbrachte Zeit, die geteilte Vergangenheit und nun … war sie weg. Er wusste es mit so absoluter Sicherheit, dass er begann sich in sich zurückzuziehen. Die dunkle Seite der Macht regte sich, stichelte um Gehör zu finden. Sie wollte ausbrechen, wollte benutzt werden, aber Hybris war besser als ein Sith. Er konnte Verluste besser verkraften. Er war ein Pragmatiker, ein logisch denkender Analytiker, der alles irgendwie einkalkulieren konnte. Der jedes einzelne Bestandteil seiner selbst irgendwann schon mal in einem erdachten Szenario verloren hat. Man konnte ihm nichts wegnehmen, ohne das er darauf vorbereitet war. Aber wieso tut es dann so weh?
Hybris konnte Abstand halten. Konnte jede Art von Verlust so weit weg schieben, bis es kein Teil seiner Selbst mehr war. Im Laufe seines Lebens hatte er es oft tun müssen, denn als normaler Mensch konnte man keinen Berg aus Leichen aufhäufen und dabei geistig gesund bleiben, ließ man all die Bilder zu und vor allem länger näher an sich dran. Man musste sie vergraben können. Irgendwo tief in sich, wo sie im besten Falle für immer bleiben würden. Das konnte der Sith Lord ziemlich gut. Er konnte es. Aber jetzt wollte er es einfach nicht. Seine rechte Hand hatte sich bereits um den Griff seines Seelenschwertes geschlungen und die Fingerknöchel traten weiß hervor, weil er die aufkeimende Wut nicht im Zaum halten wollte. Seine Muskeln zitterten, seine Zähne waren gefletscht und die vereisten Blutbahnen waren durch die Öfen der dunklen Seite in seinem Inneren aufgetaut worden. Der Schock hatte ihn nur kurz gelähmt, nun kamen die Emotionen, nun kam jenes Wesen zum Vorschein, welches schon so oft und so lange hatte zurückstecken müssen, weil es einfach nicht passte, nicht produktiv sein konnte, nicht für das Endziel taugte. Es war ein Ärgernis, ein Problem und doch der wahre Kern von Darth Hybris. Ein schwarzer, durch Gräueltaten, durch Morde, seelische Vergewaltigungen und Folter, einfach ein durch jede Form von Gewalt geschliffener Stein im Zentrum seines Ichs. Jede Abartigkeit, zu der ein Mensch und ein Sith fähig war, befand sich darin und die Macht umfloss es wie Ausdünstungen dieses Steins, als würde er permanent bluten oder schwitzen. Aber diese Suppe blieb wo sie war, denn der Wirt brauchte sie nicht. Wollte nicht, dass sie die noch gesunden und unversehrten Teile seiner Selbst verseuchten. Er wollte doch Unsterblichkeit erlangen und dafür konnte er nicht ständig den Sith spielen. Aber jetzt wollte er es. Jetzt zog er sein Seelenschwert aus dem Boden, ließ es einen Bogen beschreiben und richtete dann die Spitze auf das Gesicht des Alchemisten aus.
„Es war doch nur ein Schiff.“ säuselte Var'ran und hob die Hände, als würde er sich ergeben. Dabei grinste er noch falscher und noch widerlicher. Aber Hybris konnte nichts mehr wütender machen. Ja, es war nur ein Stück Durastahl, Elektronik, die beiden Droiden, ein paar Experimente. Nein. Es war NICHT nur das. All das Wissen. Meine alchemistischen Ingredienzien. Meine Robe. Lilith … nein, sie ist nicht tot. Sie... hat das Schiff verlassen. Doch dies war kein Trost. Hybris konnte es nicht leugnen. Dieses Schiff war UNersätzlich. Er konnte es nicht einfach austauschen. Die Droiden … Yelm … Rope … seine Verbindungen zum Imperium … sein Pad, welches er über seinem Herzen spürte, besaß nur ein Bruchteil des Wissens aus der Datenbank der Fury. Er war … nein. Ich fange jetzt nicht an pragmatisch zu denken. ZUERST vernichte ich dich!
Macht floss aus allen Poren, umgab den Lord wie eine Glocke, wie ein Schild und sammelte sich an Extremitäten und seinen Organen. Er würde den Alchemisten mit seinem Seelenschwert töten. Nur die ewige Gefangenschaft in diesem Artefakt war eine angemessene Bestrafung!
„Ich werde dir deine Ewigkeit geben, Var'ran. IN MEINEM SCHWERT!“
Die Macht ließ den Lord zu einem verschwommenen Schemen werden, als er vorwärts stürmte, seine Waffe wie eine Lanze vor sich gehalten. Sein Gegner war aber nicht minder schnell und wich zur Seite aus. Macht strömte auch aus ihm heraus und schlug über Hybris herein, doch dessen Schild ließ die Woge an ihm vorbei fließen und sein Seelenschwert traf ein Ziel. Der Givin, der immer hinten drauf gesessen und sich für nichts interessiert hatte, bekam nun die zerfressende Klinge zu spüren. Sie grub sich ohne spürbaren Widerstand in seine Brust und trat an seinem Rücken aus und noch während der Lord seine Vorwärtsbewegung stoppte und das Schwert heraus zog, veränderte die gekrönte Gestalt ihr Äußeres. Als Hybris sich zu Var'ran umdrehte, saß da nur noch ein vertrockneter Leichnam, der förmlich von der Klinge in Fetzen gerissen worden war und nun zu Boden ging. Auch die anderen Illusionen wurden aufgelöst. Alle waren sie Leichen und fast keine stimmte mit der angeblichen Spezies überein, deren Gerüst sie zuvor gewesen waren. Der Alchemist mit seinen Illusionen stolperte derweilen rückwärts in Richtung Dunkelheit dahin, immer noch dieses provokante Grinsen aufgesetzt. Hybris folgte ihm und als die erste Kaskade blau-weißer Machtblitze aus den rechten Fingerkuppen des Alchemisten strömten, da setzte der Zirkelmeister seine Klinge einfach vor sich und absorbierte somit den Angriff, während er selber durch die Macht beschleunigt nach vorne preschte. Irgendwo tief in seinem Inneren wusste er, dass er so nicht würde lange kämpfen können. Das Seelenschwert war eine zu große Belastung, da es auch seine eigene Macht behinderte. Aber es gab eben auch ein gutes Schild ab und so behielt er es in der rechten Hand, die er damit aus dem Spiel nahm.
Var'rans Fluchtweg war eine Sackgasse und als er merkte, dass er mit seinen Illusionen nichts mehr erreichen konnte - denn Hybris ignorierte im Prinzip alles außer den Alchemisten, den er deutlicher nicht hätte sehen können -, blieb er stehen und aktivierte sein Lichtschwert. Es besaß eine giftgrüne Klinge, womit es wie glühende neonfarbene Säure aussah und ganz sicher nicht mit dem Grün eines Jedilichtschwertes verwechselt werden konnte. Darauf schien er sich aber nicht verlassen zu wollen. Noch während er sie horizontal vor sich hielt, hob er die freie linke Hand und streckte sie aus, als wolle er irgendetwas in Hybris zerschmettern. Der spürte auch den Druck auf sich, spürte wie etwas in ihn eindringen wollte, doch die Monstrosität in ihm, dieses Wesen der dunklen Seiten, war ein eifersüchtiger Wachhund, der niemanden zu sich hinein ließ, wollte er es nicht. Macht wurde umgeleitet und der Angriff damit absorbiert. Dann fuhr Hybris Seelenschwert hernieder und traf die Lichtschwertklinge des Executors mit einer Wucht, die Knochen zerschmettern und Muskeln zerreißen konnte. Doch beide Machtnutzer schützten ihre Körper und so wurden vor allem Kisten neben ihnen zur Seite gefegt und die Atmosphäre im Raum spielte kurz verrückt.
„Ihr wisst schon, dass ich nicht wirklich hier bin“ flüsterte Var'ran über das Summen der Lichtschwertklinge hinweg und grinste noch breiter. Hybris konnte nicht anders als darauf zu reagieren und zögerte kurz, übte kurz keinen weiteren Druck aus und der Alchemist wusste diese auszunutzen. Plötzlich tauchte er nach unten weg, stieß Hybris mit der Schulter zur Seite und verpasste ihm dann einen Rückhandhieb, der die Robe, die Lederkluft und die Unterbekleidung mühelos durchschnitt und dem Lord eine über einen Meter lange Wunde bescherte, welche am Oberschenkel begann und sich bis zum Rücken hinauf zog. Hybris spürte die Hitze und die fast im selben Augenblick einsetzende Kälte, spürte den Schmerz und drehte sich trotzdem einfach um. Nun war es seine Linke, die sich ruckartig nach vorne bewegte, die Finger zur Klaue geformt. Darth Hybris, der eigentlich lieber chirurgische Präzisionsangriffe startete, nutzte nun den Hammer und er zielte damit auf den Hals des anderen Alchemisten. Seine Rechte ließ im selben Augenblick das Seelenschwert los und alle Macht und allen Hass, den und die er aufbringen konnte, wurde in sein Zerschmettern geleitet. Var'ran, eben noch voller Selbstzufriedenheit ob seines Treffers, wankte zurück und hob erneut seine Waffe, doch auf ihrem höchsten Punkt wurde der Druck gegen seinen Machtschild zu stark. Er barst spürbar und schon im nächsten Augenblick hockte er auf dem Boden und konnte nur noch passiv miterleben, wie ihm der Kehlkopf zertrümmert wurde. Blut spritzte ihm aus dem Mund und ein Röcheln entfleuchte diesem, als seine Hände sich hilflos um seinen Hals legten, während sein Lichtschwert in Richtung Repulsorwagen rollte. Die Geste war jedoch instinktiv und als er sich dessen bewusst wurde, ließ er die Hände sinken … und lächelte.
„So leicht mache ich es euch nicht“ schrie Hybris, packte wieder sein Seelenschwert und schlug damit zu. Doch er kam zu spät. Var'ran, der ihm nur einen erfreulich kurzen Kampf geliefert hatte, streckte beide Arme zu den Seiten aus, als erwarte er den Tod. Die Klinge war nur noch Millimeter von seinem Hals entfernt, da schnippte der Executor mit den Fingern beider Hände und erneut wurde Macht in ein halbes Dutzend Richtungen entlassen. Dann fuhr die seelensammelnde Klinge durch ihn hindurch und trennte den Kopf sauber vom Rest des Körpers. Die Macht des Executors floss in das Schwert, nur mit einem hauchdünnen Faden mit der mit Runen verzierten Oberfläche der Waffe verbunden. Hybris kostete den Sieg jedoch nicht aus. Er streckte seine Sinne aus und verfolgte die ausgesandte Macht, verlor aber schnell ihre Spur, denn sein Hass hatte die Tötung des Feindes überlebt und er konnte sich nicht wirklich konzentrieren. Was seine Wut dann aber doch abkühlte, waren die Erschütterungen, die überall auf dem Schiff zu hören und zu spüren waren. Er hatte also tatsächlich für eine Selbstzerstörung gesorgt und diese Erkenntnis trieb die dunkle Seite zurück in Hybris Inneres. Aber nicht zu tief. Den Blick auf den Gestaltwandler gerichtet, der nun ein Sith Spawn war, welcher sich seit dem Tod des Alchemisten nicht mehr bewegt hatte, spuckte Hybris aus und verzog das Gesicht vor unterdrücktem Zorn. Dann fiel sein Blick auf das Lichtschwert des Executors und er ließ es durch seine Macht zu ihm bringen. Der erbärmlichste Trostpreis des Universums und doch nahm er ihn an. Er hängte es an seinen Gürtel, packte das Seelenschwert auf den Rücken und entließ dann alle Reserven, um seinen Körper zu stabilisieren und die Schmerzen in seiner rechten Seite zu kompensieren. Der Schnitt war nicht tief und doch verlief er über zu viele für die Bewegung zuständigen Muskeln und so humpelte der Lord eigentlich mehr als das er ging, als er sich dann in Richtung Bioschiff aufmachte. Galain, den Hybris während der letzten Minute völlig vergessen hatte, lief seinem Herren weiterhin hinterher.
Auf dem Weg dorthin bemerkte Hybris wie sehr der Executor ihn mit seinen Illusionen genarrt hatte. Wie viel Zeit und Energie dieser Mann investiert hatte, um ihn die ganze Zeit über in einer Traumwelt herumlaufen zu lassen. Und es waren viele simple Illusionen gewesen, die jeder Anfänger hinbekam. Viele der Räume hatten leer und dunkel gewirkt. Var'ran hatte Hybris Erwartungen ausgenutzt und ihm einen Ort präsentiert, der den Lord an den „Grauen“ und seine Sippe erinnerte. An ihre konstruierten Welten. Ein beinahe leerer Sternzerstörer, der aussah, als wäre er nie aus einem Dock herausgekommen? Verlassen von der Mannschaft und dann gefunden von irgendeinem Sith, der experimentierte und dergleichen? Irgendwie so hatte es der Lord vermutetet und Var'ran hatte es ihm gegeben. In den angeblichen Schatten und leeren Räumen lagen nun Trümmer, Skelette und es gab überall Kampfspuren. Hybris konnte keinen Schritt machen, ohne das sein Lichtschwert, welches nun als einzige Lichtquelle in der absoluten Finsternis diente, irgendeine Leiche oder verkohlte Stelle an Böden und Wänden zeigte. Zum Bioschiff waren es nur wenige hundert Meter und doch fand er grob geschätzt über tausend Tote, alle längst im vorletzten Stadium des Zerfalls. Im letzten wären sie zu Staub zerfallen und wer wusste schon, wie viele diesen Punkt tatsächlich erreicht hatten. Selbst im Vorbeilaufen erkannte Hybris die Art der Angreifer. Es waren Reptiloiden gewesen und ihre Skelette erinnerten den Lord sofort an die Tar. Der Verwandte des Grauen oder was auch immer dieser entflohene „Gott“ sein mochte, der diese Wesen als Armee nutzte, war scheinbar hier vorbei gekommen und hatte ein Gemetzel veranstaltet. Die Sith und Soldaten hatten sich ziemlich gut gehalten, denn ihre Leichen waren sehr viel weniger zahlreich zu finden. Dafür hatten sie an gewissen Engpässen, dort, wo Hybris zuvor aufgestapelte Kisten gesehen hatte, ganze Leichenberge aufgetürmt, die trotz der Verwesung riesig waren. Auch das erinnerte ihn an die Tar, deren niedersten Krieger genau so etwas getan hätten. Nämlich stumpf und ohne nennenswerte Waffen auf den Feind zustürmen und ihn mit der schlichten Masse überwältigen. Auf der anderen Seite hatten dann die Soldaten mit ihren Blastergewehren gestanden und jeder Schuss hatte irgendetwas getötet, denn viel hatten die kleinen Tar nicht ausgehalten. All das ging dem Lord durch den Kopf und er wusste, dass er das tat, weil er sich von der schlichten Tatsache ablenken wollte, dass seine Fury von Var'ran zerstört worden war. Der Alchemist, der bei Kampfbeginn schon am Ende seiner Kräfte gewesen war, wie Hybris nun feststellte. Bis zu Letzt hatte er geblufft und eine Illusion von Stärke aufrechterhalten, die der Zirkelmeister in seinem Zorn nicht durchschaut oder einfach nicht hatte sehen wollen. Als er den Mann enthauptet hatte, war er kaum mehr als ein Bauernopfer gewesen. Dafür aber eines, welches noch großes Zerstörung über Hybris bringen konnte.
Die Explosionen kamen näher und doch fiel dem Lord, der wenige Meter vor dem Bioschiff wieder klar denken konnte, auf, dass sie nicht so laut waren und Erschütterungen in alle Richtungen schickten, als würde der Sternzerstörer tatsächlich komplett explodieren. War etwa irgendetwas schiefgelaufen? Nicht das er stehenbleiben und darauf warten würde. Stattdessen kam er schließlich in dem Raum an, an dem das lebendige Schiff unsachgemäß geparkt worden war. Die Wand, die dort eigentlich sein sollte, fehlte bis auf ein paar geschmolzene Ränder komplett und stattdessen gab es ... nun, Geschwüre. Als wäre das Schiff mit dem Sternzerstörer verwachsen oder hätte eine Art Andockrampe am Kriegsschiff wachsen lassen. Und es hielt sich hier niemand auf. Hybris hatte nur etwa zwei Minuten bis hierher gebraucht und in der Zeit alle nötigen Gespräche geführt. Deshalb befanden sich alle an Bord und auch Hybris und Galain betraten es nun. Es wurde Zeit das sinkende Schiff zu verlassen...
[Weltraum "F5" - Bioschiff im leeren Raum - Eingangsbereich - Hybris und Galain(NPCs)]
Das Schnippen war nur symbolisch, denn tatsächlich strömte aus dem Inneren des Alchemisten Macht. Doch nicht auf Hybris zu, sondern an diesem vorbei. Dieser schmale Strom war so schnell, der Moment so rasch vorbei, dass der Lord sich nur fragen konnte, was das bedeutete, da erhielt er auch schon die Antwort. Eine Erschütterung, nur mental und durch die Macht übertragen, erfasste den Sith und ließ ihn erstarren. Seine Augen fand die von Var'ran, der nun wieder grinste.
„Nein...“
„Oh doch, Lord Hybris. Kein Sieg ohne Opfer. Ihr dachtet doch nicht wirklich, ihr schafft es unversehrt heraus?“
Ein Schauder durchlief Hybris und ließ sein Blut gefrieren, ließ seinen gesamten Körper zu Eis erstarren. Obwohl er es gar nicht wissen konnte, es keinen nachvollziehbaren Grund gab, weshalb er sich dessen sicher sein konnte, WUSSTE er was geschehen war. Er wusste es und er sah die Bestätigung in dem Blick des Alchemisten. Und diese Erkenntnis traf ihn härter als er wollte. Traf ihn härter als er vor sich selbst eingestehen wollte, traf ihn, als hätte man ihm einen Arm und ein Bein abgeschnitten und dann für die Ewigkeit einen Ersatz verwehrt. Der Verlust war kein Teil von ihm und dann doch wieder. Die Erinnerungen daran, die verbrachte Zeit, die geteilte Vergangenheit und nun … war sie weg. Er wusste es mit so absoluter Sicherheit, dass er begann sich in sich zurückzuziehen. Die dunkle Seite der Macht regte sich, stichelte um Gehör zu finden. Sie wollte ausbrechen, wollte benutzt werden, aber Hybris war besser als ein Sith. Er konnte Verluste besser verkraften. Er war ein Pragmatiker, ein logisch denkender Analytiker, der alles irgendwie einkalkulieren konnte. Der jedes einzelne Bestandteil seiner selbst irgendwann schon mal in einem erdachten Szenario verloren hat. Man konnte ihm nichts wegnehmen, ohne das er darauf vorbereitet war. Aber wieso tut es dann so weh?
Hybris konnte Abstand halten. Konnte jede Art von Verlust so weit weg schieben, bis es kein Teil seiner Selbst mehr war. Im Laufe seines Lebens hatte er es oft tun müssen, denn als normaler Mensch konnte man keinen Berg aus Leichen aufhäufen und dabei geistig gesund bleiben, ließ man all die Bilder zu und vor allem länger näher an sich dran. Man musste sie vergraben können. Irgendwo tief in sich, wo sie im besten Falle für immer bleiben würden. Das konnte der Sith Lord ziemlich gut. Er konnte es. Aber jetzt wollte er es einfach nicht. Seine rechte Hand hatte sich bereits um den Griff seines Seelenschwertes geschlungen und die Fingerknöchel traten weiß hervor, weil er die aufkeimende Wut nicht im Zaum halten wollte. Seine Muskeln zitterten, seine Zähne waren gefletscht und die vereisten Blutbahnen waren durch die Öfen der dunklen Seite in seinem Inneren aufgetaut worden. Der Schock hatte ihn nur kurz gelähmt, nun kamen die Emotionen, nun kam jenes Wesen zum Vorschein, welches schon so oft und so lange hatte zurückstecken müssen, weil es einfach nicht passte, nicht produktiv sein konnte, nicht für das Endziel taugte. Es war ein Ärgernis, ein Problem und doch der wahre Kern von Darth Hybris. Ein schwarzer, durch Gräueltaten, durch Morde, seelische Vergewaltigungen und Folter, einfach ein durch jede Form von Gewalt geschliffener Stein im Zentrum seines Ichs. Jede Abartigkeit, zu der ein Mensch und ein Sith fähig war, befand sich darin und die Macht umfloss es wie Ausdünstungen dieses Steins, als würde er permanent bluten oder schwitzen. Aber diese Suppe blieb wo sie war, denn der Wirt brauchte sie nicht. Wollte nicht, dass sie die noch gesunden und unversehrten Teile seiner Selbst verseuchten. Er wollte doch Unsterblichkeit erlangen und dafür konnte er nicht ständig den Sith spielen. Aber jetzt wollte er es. Jetzt zog er sein Seelenschwert aus dem Boden, ließ es einen Bogen beschreiben und richtete dann die Spitze auf das Gesicht des Alchemisten aus.
„Es war doch nur ein Schiff.“ säuselte Var'ran und hob die Hände, als würde er sich ergeben. Dabei grinste er noch falscher und noch widerlicher. Aber Hybris konnte nichts mehr wütender machen. Ja, es war nur ein Stück Durastahl, Elektronik, die beiden Droiden, ein paar Experimente. Nein. Es war NICHT nur das. All das Wissen. Meine alchemistischen Ingredienzien. Meine Robe. Lilith … nein, sie ist nicht tot. Sie... hat das Schiff verlassen. Doch dies war kein Trost. Hybris konnte es nicht leugnen. Dieses Schiff war UNersätzlich. Er konnte es nicht einfach austauschen. Die Droiden … Yelm … Rope … seine Verbindungen zum Imperium … sein Pad, welches er über seinem Herzen spürte, besaß nur ein Bruchteil des Wissens aus der Datenbank der Fury. Er war … nein. Ich fange jetzt nicht an pragmatisch zu denken. ZUERST vernichte ich dich!
Macht floss aus allen Poren, umgab den Lord wie eine Glocke, wie ein Schild und sammelte sich an Extremitäten und seinen Organen. Er würde den Alchemisten mit seinem Seelenschwert töten. Nur die ewige Gefangenschaft in diesem Artefakt war eine angemessene Bestrafung!
„Ich werde dir deine Ewigkeit geben, Var'ran. IN MEINEM SCHWERT!“
Die Macht ließ den Lord zu einem verschwommenen Schemen werden, als er vorwärts stürmte, seine Waffe wie eine Lanze vor sich gehalten. Sein Gegner war aber nicht minder schnell und wich zur Seite aus. Macht strömte auch aus ihm heraus und schlug über Hybris herein, doch dessen Schild ließ die Woge an ihm vorbei fließen und sein Seelenschwert traf ein Ziel. Der Givin, der immer hinten drauf gesessen und sich für nichts interessiert hatte, bekam nun die zerfressende Klinge zu spüren. Sie grub sich ohne spürbaren Widerstand in seine Brust und trat an seinem Rücken aus und noch während der Lord seine Vorwärtsbewegung stoppte und das Schwert heraus zog, veränderte die gekrönte Gestalt ihr Äußeres. Als Hybris sich zu Var'ran umdrehte, saß da nur noch ein vertrockneter Leichnam, der förmlich von der Klinge in Fetzen gerissen worden war und nun zu Boden ging. Auch die anderen Illusionen wurden aufgelöst. Alle waren sie Leichen und fast keine stimmte mit der angeblichen Spezies überein, deren Gerüst sie zuvor gewesen waren. Der Alchemist mit seinen Illusionen stolperte derweilen rückwärts in Richtung Dunkelheit dahin, immer noch dieses provokante Grinsen aufgesetzt. Hybris folgte ihm und als die erste Kaskade blau-weißer Machtblitze aus den rechten Fingerkuppen des Alchemisten strömten, da setzte der Zirkelmeister seine Klinge einfach vor sich und absorbierte somit den Angriff, während er selber durch die Macht beschleunigt nach vorne preschte. Irgendwo tief in seinem Inneren wusste er, dass er so nicht würde lange kämpfen können. Das Seelenschwert war eine zu große Belastung, da es auch seine eigene Macht behinderte. Aber es gab eben auch ein gutes Schild ab und so behielt er es in der rechten Hand, die er damit aus dem Spiel nahm.
Var'rans Fluchtweg war eine Sackgasse und als er merkte, dass er mit seinen Illusionen nichts mehr erreichen konnte - denn Hybris ignorierte im Prinzip alles außer den Alchemisten, den er deutlicher nicht hätte sehen können -, blieb er stehen und aktivierte sein Lichtschwert. Es besaß eine giftgrüne Klinge, womit es wie glühende neonfarbene Säure aussah und ganz sicher nicht mit dem Grün eines Jedilichtschwertes verwechselt werden konnte. Darauf schien er sich aber nicht verlassen zu wollen. Noch während er sie horizontal vor sich hielt, hob er die freie linke Hand und streckte sie aus, als wolle er irgendetwas in Hybris zerschmettern. Der spürte auch den Druck auf sich, spürte wie etwas in ihn eindringen wollte, doch die Monstrosität in ihm, dieses Wesen der dunklen Seiten, war ein eifersüchtiger Wachhund, der niemanden zu sich hinein ließ, wollte er es nicht. Macht wurde umgeleitet und der Angriff damit absorbiert. Dann fuhr Hybris Seelenschwert hernieder und traf die Lichtschwertklinge des Executors mit einer Wucht, die Knochen zerschmettern und Muskeln zerreißen konnte. Doch beide Machtnutzer schützten ihre Körper und so wurden vor allem Kisten neben ihnen zur Seite gefegt und die Atmosphäre im Raum spielte kurz verrückt.
„Ihr wisst schon, dass ich nicht wirklich hier bin“ flüsterte Var'ran über das Summen der Lichtschwertklinge hinweg und grinste noch breiter. Hybris konnte nicht anders als darauf zu reagieren und zögerte kurz, übte kurz keinen weiteren Druck aus und der Alchemist wusste diese auszunutzen. Plötzlich tauchte er nach unten weg, stieß Hybris mit der Schulter zur Seite und verpasste ihm dann einen Rückhandhieb, der die Robe, die Lederkluft und die Unterbekleidung mühelos durchschnitt und dem Lord eine über einen Meter lange Wunde bescherte, welche am Oberschenkel begann und sich bis zum Rücken hinauf zog. Hybris spürte die Hitze und die fast im selben Augenblick einsetzende Kälte, spürte den Schmerz und drehte sich trotzdem einfach um. Nun war es seine Linke, die sich ruckartig nach vorne bewegte, die Finger zur Klaue geformt. Darth Hybris, der eigentlich lieber chirurgische Präzisionsangriffe startete, nutzte nun den Hammer und er zielte damit auf den Hals des anderen Alchemisten. Seine Rechte ließ im selben Augenblick das Seelenschwert los und alle Macht und allen Hass, den und die er aufbringen konnte, wurde in sein Zerschmettern geleitet. Var'ran, eben noch voller Selbstzufriedenheit ob seines Treffers, wankte zurück und hob erneut seine Waffe, doch auf ihrem höchsten Punkt wurde der Druck gegen seinen Machtschild zu stark. Er barst spürbar und schon im nächsten Augenblick hockte er auf dem Boden und konnte nur noch passiv miterleben, wie ihm der Kehlkopf zertrümmert wurde. Blut spritzte ihm aus dem Mund und ein Röcheln entfleuchte diesem, als seine Hände sich hilflos um seinen Hals legten, während sein Lichtschwert in Richtung Repulsorwagen rollte. Die Geste war jedoch instinktiv und als er sich dessen bewusst wurde, ließ er die Hände sinken … und lächelte.
„So leicht mache ich es euch nicht“ schrie Hybris, packte wieder sein Seelenschwert und schlug damit zu. Doch er kam zu spät. Var'ran, der ihm nur einen erfreulich kurzen Kampf geliefert hatte, streckte beide Arme zu den Seiten aus, als erwarte er den Tod. Die Klinge war nur noch Millimeter von seinem Hals entfernt, da schnippte der Executor mit den Fingern beider Hände und erneut wurde Macht in ein halbes Dutzend Richtungen entlassen. Dann fuhr die seelensammelnde Klinge durch ihn hindurch und trennte den Kopf sauber vom Rest des Körpers. Die Macht des Executors floss in das Schwert, nur mit einem hauchdünnen Faden mit der mit Runen verzierten Oberfläche der Waffe verbunden. Hybris kostete den Sieg jedoch nicht aus. Er streckte seine Sinne aus und verfolgte die ausgesandte Macht, verlor aber schnell ihre Spur, denn sein Hass hatte die Tötung des Feindes überlebt und er konnte sich nicht wirklich konzentrieren. Was seine Wut dann aber doch abkühlte, waren die Erschütterungen, die überall auf dem Schiff zu hören und zu spüren waren. Er hatte also tatsächlich für eine Selbstzerstörung gesorgt und diese Erkenntnis trieb die dunkle Seite zurück in Hybris Inneres. Aber nicht zu tief. Den Blick auf den Gestaltwandler gerichtet, der nun ein Sith Spawn war, welcher sich seit dem Tod des Alchemisten nicht mehr bewegt hatte, spuckte Hybris aus und verzog das Gesicht vor unterdrücktem Zorn. Dann fiel sein Blick auf das Lichtschwert des Executors und er ließ es durch seine Macht zu ihm bringen. Der erbärmlichste Trostpreis des Universums und doch nahm er ihn an. Er hängte es an seinen Gürtel, packte das Seelenschwert auf den Rücken und entließ dann alle Reserven, um seinen Körper zu stabilisieren und die Schmerzen in seiner rechten Seite zu kompensieren. Der Schnitt war nicht tief und doch verlief er über zu viele für die Bewegung zuständigen Muskeln und so humpelte der Lord eigentlich mehr als das er ging, als er sich dann in Richtung Bioschiff aufmachte. Galain, den Hybris während der letzten Minute völlig vergessen hatte, lief seinem Herren weiterhin hinterher.
Auf dem Weg dorthin bemerkte Hybris wie sehr der Executor ihn mit seinen Illusionen genarrt hatte. Wie viel Zeit und Energie dieser Mann investiert hatte, um ihn die ganze Zeit über in einer Traumwelt herumlaufen zu lassen. Und es waren viele simple Illusionen gewesen, die jeder Anfänger hinbekam. Viele der Räume hatten leer und dunkel gewirkt. Var'ran hatte Hybris Erwartungen ausgenutzt und ihm einen Ort präsentiert, der den Lord an den „Grauen“ und seine Sippe erinnerte. An ihre konstruierten Welten. Ein beinahe leerer Sternzerstörer, der aussah, als wäre er nie aus einem Dock herausgekommen? Verlassen von der Mannschaft und dann gefunden von irgendeinem Sith, der experimentierte und dergleichen? Irgendwie so hatte es der Lord vermutetet und Var'ran hatte es ihm gegeben. In den angeblichen Schatten und leeren Räumen lagen nun Trümmer, Skelette und es gab überall Kampfspuren. Hybris konnte keinen Schritt machen, ohne das sein Lichtschwert, welches nun als einzige Lichtquelle in der absoluten Finsternis diente, irgendeine Leiche oder verkohlte Stelle an Böden und Wänden zeigte. Zum Bioschiff waren es nur wenige hundert Meter und doch fand er grob geschätzt über tausend Tote, alle längst im vorletzten Stadium des Zerfalls. Im letzten wären sie zu Staub zerfallen und wer wusste schon, wie viele diesen Punkt tatsächlich erreicht hatten. Selbst im Vorbeilaufen erkannte Hybris die Art der Angreifer. Es waren Reptiloiden gewesen und ihre Skelette erinnerten den Lord sofort an die Tar. Der Verwandte des Grauen oder was auch immer dieser entflohene „Gott“ sein mochte, der diese Wesen als Armee nutzte, war scheinbar hier vorbei gekommen und hatte ein Gemetzel veranstaltet. Die Sith und Soldaten hatten sich ziemlich gut gehalten, denn ihre Leichen waren sehr viel weniger zahlreich zu finden. Dafür hatten sie an gewissen Engpässen, dort, wo Hybris zuvor aufgestapelte Kisten gesehen hatte, ganze Leichenberge aufgetürmt, die trotz der Verwesung riesig waren. Auch das erinnerte ihn an die Tar, deren niedersten Krieger genau so etwas getan hätten. Nämlich stumpf und ohne nennenswerte Waffen auf den Feind zustürmen und ihn mit der schlichten Masse überwältigen. Auf der anderen Seite hatten dann die Soldaten mit ihren Blastergewehren gestanden und jeder Schuss hatte irgendetwas getötet, denn viel hatten die kleinen Tar nicht ausgehalten. All das ging dem Lord durch den Kopf und er wusste, dass er das tat, weil er sich von der schlichten Tatsache ablenken wollte, dass seine Fury von Var'ran zerstört worden war. Der Alchemist, der bei Kampfbeginn schon am Ende seiner Kräfte gewesen war, wie Hybris nun feststellte. Bis zu Letzt hatte er geblufft und eine Illusion von Stärke aufrechterhalten, die der Zirkelmeister in seinem Zorn nicht durchschaut oder einfach nicht hatte sehen wollen. Als er den Mann enthauptet hatte, war er kaum mehr als ein Bauernopfer gewesen. Dafür aber eines, welches noch großes Zerstörung über Hybris bringen konnte.
Die Explosionen kamen näher und doch fiel dem Lord, der wenige Meter vor dem Bioschiff wieder klar denken konnte, auf, dass sie nicht so laut waren und Erschütterungen in alle Richtungen schickten, als würde der Sternzerstörer tatsächlich komplett explodieren. War etwa irgendetwas schiefgelaufen? Nicht das er stehenbleiben und darauf warten würde. Stattdessen kam er schließlich in dem Raum an, an dem das lebendige Schiff unsachgemäß geparkt worden war. Die Wand, die dort eigentlich sein sollte, fehlte bis auf ein paar geschmolzene Ränder komplett und stattdessen gab es ... nun, Geschwüre. Als wäre das Schiff mit dem Sternzerstörer verwachsen oder hätte eine Art Andockrampe am Kriegsschiff wachsen lassen. Und es hielt sich hier niemand auf. Hybris hatte nur etwa zwei Minuten bis hierher gebraucht und in der Zeit alle nötigen Gespräche geführt. Deshalb befanden sich alle an Bord und auch Hybris und Galain betraten es nun. Es wurde Zeit das sinkende Schiff zu verlassen...
[Weltraum "F5" - Bioschiff im leeren Raum - Eingangsbereich - Hybris und Galain(NPCs)]