Um nochmal auf die eigentliche Frage nach der Truppenstärke und der Anzahl der Klone zurückzukommen. Es wird ja nicht nur in diesem Thread mehrfach behauptet, dass die AR nicht so viel Klone benötigte, da die Klonarmee als Ergänzung zu den jeweiligen bereits vorhandenen Verteidigungsstreitkräften der einzelnen Planeten hinzugezogen wird.
Nachfolgende Überlegungen haben mich allerdings zu dem Schluss gebracht, dass man dieses Argument nicht gelten lassen kann, da in den Klonkriegen eben jene lokalen Milizen auch mal gerne für die Seperatisten gekämpft haben und somit
deren Zahl erhöht hat und nicht die der republikanischen Streitkräfte.
Betrachten wir zunächst mal die Filme: Geonosis hat zwar tausende Milizen, nur sind die dummerweise samt ihren Droidenfabriken auf Seiten der Seps. Auf der anderen Seite haben wir Utapau und Kashyyyk, die ihre Streitkräfte in die Republik eingliedern.
Allein bei den mageren drei Beispielen für die Teilnahme lokaler Streitkräfte am Krieg habe ich also schonmal ein Gegenbeispiel gefunden, bei dem die planetaren Streitkräfte nicht die Klone unterstützen sondern den Feind.
Da die Klonkriege aber hauptsächlich zwischen den Filmen stattfinden, komme ich bei diesem Vergleich nicht umhin, einen kleinen Exkurs ins EU auszuführen.
Bei der Schlacht um Mon Calamari haben wir den Sonderfall, dass die lokalen Streitkräfte sich auf Republik und Seperatisten verteilen: Mon Cal Soldaten auf Seiten der Republik, Quarren bei den Seps. Da keiner der beiden Seiten somit durch die Teilnahme der lokalen Milizen einen Vorteil erreicht, kommt es also wieder auf die Ursprungszahl der Ausgangsarmeen an - Droiden und Klone.
Beim Angriff auf Kamino habe ich keinerlei kriegerische Handlungen seitens der Kaminoaner entdecken können, sie fungieren während der Schlacht eher als Sanitäter oder Logistiksupport. An den Kampfhandlungen beteiligen tun sie sich nicht. Dafür führen die Seps einige MonCal Kampfschiffe ein - die Besatzung besteht auch aus MonCal und greift aktiv ein. Damit ein Punkt für die Seps.
Auf Jabiim finden wir ebenfalls eine Spaltung der lokalen Miliz vor. Während der Großteil der Jabiimi sich den Seperatisten angeschlossen haben und mit ihren Nimbussoldaten die Reps nahezu aufreiben, bleiben einige Freiheitskämpfer der Republik treu. Diese sind aber augenscheinlich erstens in der Minderheit und zweitens auch nicht oft im Kampf zu sehen und eher als Berater tätig. Kämpfen tun auf Repseiten nur Klone und Jedi, während auf Seiten der Seps wochenlang allein die Nimbussoldaten stehen, bevor Nachschub an Kampfdroiden eintrifft. Aber um der Argumentation willen zähle ich das auch mal als unentschieden.
Bei Rendili haben wir einen zweiten Sonderfall: Die planetaren Streitkräfte nehmen erst Partei für die Seperatisten, um sich dann umzuentscheiden und ihre Flotte der Republik zu unterstellen. Ein zeitlicher Patt also, aber in meinen Augen ebenso ein klares Unentschieden - am Anfang wie gesagt keine Spur davon, dass lokale Streitkräfte der Klonarmee unter die Arme greifen.
Brentaal IV weist auf der einen Seite den amtierenden Herrscher nebst Gefolge auf Seiten der Seperatisten vor, gleichzeitig kämpfen einige entflohene Häftlinge für die Reps. Falls man da überhaubt von lokaler Beteiligung sprechen kann, wohl wieder ein Unentschieden.
Das ganze zieht sich munter weiter durch die Galaxis. Auf Thustra kämpfen sämtliche lokalen Streitkräfte für die Speratisten. Für Aargonar gibt es Hinweise auf ein paar involvierte Milizen, diese jedoch - falls vorhanden - eindeutig auf Seiten der Seps. Es gibt mindestens einen weiteren Planeten neben Geonosis, auf dem sich Geonosianer niedergelassen haben um eine Waffenschmiede zu errichten. Die zugehörigen Soldatendrohnen logischerweise ebenso seperatistentreu.
Auf Ord Cestus hingegen werden die Bürger von einer republikanischen Spezialeinheit auf Miliz getrimmt - Punkt für die Republik.
Ansonsten haben wir natürlich noch jede Menge Planeten, auf denen sich die beiden Parteien gegenseitig verdreschen ohne dass es irgend eine lokale Miliz gibt die sich "einmischt". Einfach nur Droiden vs Klone+Jedi.
Lange Rede kurzer Sinn: Auch wenn ich nicht alle Quellen zu Rate gezogen habe (Haarun Kal, Praesiltyn), wird doch der Trend deutlich. Auf jeden Planet, bei dem die Republik auf vorhandene Streitkräfte zurückgreift, kommt ein Planet, der seine Truppen den Seps zur Verfügung stellt
und noch ein Planet, bei dem sich die Bewohner selbst in den Haaren liegen. Soll heißen die allgemeine Truppenstärke hält sich auch unabhängig von lokalen Soldaten im Gleichgewicht. Je länger ich darüber nachdenke, desto wahrscheinlicher erscheint mir, dass dies sogar genau so beabsichtigt ist.
(Meine zugegebenermaßen grobe Zusammenfassung erweckt sogar eher den Anschein, als würden sich lokale Truppen vermehrt den Seps zuwenden... aber ich denk mal wenn man wirklich alle Daten zusammentragen würde, liefe es auf ein gleichbleibendes Verhältnis heraus.)
Und wenn sowohl Seps als auch Reps durch lokale Streitkräfte gleichermaßen aufgestockt werden, ändert das nix am Status Quo. Es bleibt dabei, dass etwaige 3 Mio Klone zuwenig sind für diese Art Kriegsführung. Und es ist nicht so dass die GAR nur Erfolge zu verbuchen hat und die Droiden reihenweise niedermetzelt. Es gibt genug Schlachten bei denen die GAR komplett aufgerieben wird und große Verluste einfährt. Alles andere wäre total unrealistisch und hätte wohl einige misstrauisch gemacht.
Die Behauptung, dass der Großteil der republikanischen Armee aus Milizen und planetaren Verteidigungstruppen besteht, ist schlicht unhaltbar. Würde auch wenig Sinn machen, wenn man sich bei der Mobilmachung sagt "Alles klar, wir stellen jetzt nur die notwendigsten Truppen auf und schauen dann einfach mal, dass wir den einen oder anderen Planeten erobern der uns dann seine Soldaten zur Verfügung stellt..."
