The Last Ship
Darum geht's: Seit Monaten ist die U.S.S. Nathan James unter Funkstille auf Manöverfahrt. Als das Schiff angegriffen wird, erfährt die Crew, dass ein Großteil der Menschheit einem Virus zum Opfer gefallen ist. Unter den Überlebenden herrschen Krieg und Chaos. Die Crew der Nathan James und die sich an Bord befindenden Wissenschaftler sind nun die letzte verbliebene Hoffnung für die Rettung der Menschheit.
Meinung: ACHTUNG kann SPOILER enthalten. Naja, ganz ehrlich was will man bei
Michael Bay denn erwarten? Wer hier höchst intellektuelles Seriendrama erwartet ist selber Schuld. Der Pilot der Serie war noch ganz ordentlich, danach hat das ganze zusehens abgebaut und wurde nur noch vorhersehbar.
Jaaa die Amis retten mal wieder die ganze Welt und das nur mit einem Zerstörer. Einem einzigen! Der Hauptgegner in der ersten Staffel waren natürlich, wer hätte es anders erwartet, die pösen, abgrundtief pösen Russen. Und es war natürlich ein legendärer russischer Kapitän auf einem ebenso großen Kriegsschiff wie die Nathan James. Staffel I endet damit, dass die USS Nathan James ein scheinbar sicheres Ziel anläuft und eine neu organisierte Überlebendenstadt findet.
Staffel II beginnt so wie Staffel I aufgehört hat. Viel Action, viel, viel und noch mehr Patriotismus und vorhersehbare Handlungen. Der Hauptgegner in Staffel II sind 2 immune Briten, die "ihr" U-Boot mal schnell alleine übernommen haben und wildfremde, ebenfalls immune, als Crew anheuern. Am Ende stellt sich heraus, dass die Truppe eine riesige Sekte gebildet hat.
Ganz nebenbei wird erwähnt, dass das Heilmittel gegen die Seuche von der Nathan James aus in viele US Labors geschickt wurde und von dort natürlich zu den dämlichen Europäern, die auch nur noch 2 Labors in Lissabon und in der Türkei besitzen. In der ganzen USA waren es mehr als 4.. Soviel dazu.
Fazit: Wer viel Action will und mit noch mehr US Patriotismus klar kommt, für den ist diese Serie genau das richtige. Mich hat sie gut unterhalten, weil ich nach den ersten Folgen wusste was mich erwartet und die US Lobpreisung sehe ich mittlerweile auch nur noch als Satire an.
5/10 Master Chief Petty Officers
House of Cards
Darum geht's: Mit fiesen Intrigen kämpft sich der US-Abgeordnete
Frank Underwood (Kevin Spacey) an die Macht, unterstützt von seiner ebenso kaltblütigen Frau
Claire (Robin Wright). Die diabolische Story der gefeierten US-Serie mag frei erfunden sein, doch liefert
David Fincher einen bitteren Kommentar zum realen Politikbetrieb Washingtons. Nicht Ideen und Ideale zählen, es geht allein darum, der Gegenseite maximalen Schaden zuzufügen. Wehn you play with the House of Cards, you win or you die.
Meinung: ACHTUNG kann SPOILER enthalten. Gut der letzte Satz der Zusammenfassung war geklaut, aber so ähnlich läuft es auch bei House of Cards. Mehr sei an dieser Stelle aber nicht verraten. Ich versuche das möglichst neutral zu schreiben, aber House of Cards ist aktuell einer meiner Lieblinge. Frank Underwood ist ein mieses Schwein. Ein geborener Politiker und Lügner. Obwohl? Setzte das Eine nicht das Andere voraus?
Der Anfang: Frank wurde selbst zum Opfer von politischen Intrigen. Als Mehrheitsführer im Kongress wurde ihm der Posten des Außenministers versprochen, den er natürlich vom neu gewählten Präsidenten nicht bekommt. Nun beginnt sein Rachefeldzug, der ihn vom Majority Whip zum, designierten Vice President und schließlich zum mächtigsten Mann der (westlichen) Welt macht. Auf diesem Weg scheut Frank, der nach außen hin den netten Südstaatenpolitiker mit Nähe zum Volk spielt, natürlich weder Intrigen, Lügen noch Mord. Mit dabei ist immer seine Frau Claire. Claire hat sich von Staffel zu Staffel zu einem meiner Lieblingsfiguren entwickelt. Während Frank, übrigens großartig gespielt von Spacey, immer ein wenig stagniert, baut Claire langsam aber sicher tiefe auf. Sei es die Geschichte mit der Abtreibung oder Nervenzusammenbrüche. Aber bevor hier wieder die Feminazis kommen, Claire ist keine schwache Frau. Ganz im Gegenteil, sie ist jahrelang mit Frank Underwood verheiratet, gibt für seinen Wahlkampf alles auf was sie selbst erschaffen hat und zieht daraus am Ende von Staffel III die Konsequenzen. Claire ist, mal abgesehen von den Bösartigkeiten die in ihr schlummern, bemerkenswert!
Ein graus das Staffel III schon wieder rum ist. Und dann noch mit so einem Cliffhänger. Da Frank mittlerweile gut im Wahlkampf angekommen ist und seine Leiter bis her immer gut erklimmen konnte, bin ich davon überzeugt, dass in Staffel IV ein größere Niederlage folgt. Das ist auch das was Frank braucht, eine Niederlage um dann wie der Phönix aus der Asche aufzusteigen und seine Freunde und Feine richtig fertig zu machen.
Diese Serie übertreibt vielleicht mit der Skrupellosigkeit, doch an jeder Legende ist auch etwas Wahres dran..
Meine absoluten Lieblingsstellen sind die, wenn Mister Frank Underwood die 4. Wand durchstößt, den Zuschauer direkt anspricht und zynische Kommentare abgibt. Großartig gespielt, Mister Kevin Spacey!
Fazit: Wenn man traurig ist, dass eine Staffel schon wieder vorbei ist und wenn einem beim Cliffhanger so richtig die Ladeluke offen steht, hat diese Serie alles richtig gemacht! House of Cards ringt noch mit Game of Thrones und Breaking Bad um den ersten Platz in meiner Top 5 Allstar Series List, hat aber gute - Achtung Wortspiel - Karten, sich weiterhin zum positiven zu Entwickeln.
Deutlicher Unterschied zu
The Last Ship, was die Komplexität und das Mitdenken angeht. Volle Empfehlung für Personen die, die Intrigen von Game of Thrones mögen oder einfach mal einen bitter bösen, ausgefuchsten Kevin Spacey erleben wollen
10/10 Votes for Frank Underwood 2016
PEAKY BLINDERS - GANGS OF BIRMINGHAM
Darum geht's: England 1919:
Tommy Shelby (Cillian Murphy) und seine Brüder
Arthur (Paul Anderson) und
John (Joe Cole) haben im Ersten Weltkrieg gekämpft. Zurück in den Slums von Birmingham sind sie bereit, sich als gefürchtete und zugleich bewunderte Gang mit Gewalt durchzusetzen. Mit Pferderennen, illegalen Wetten und Schwarzmarkthandel wollen die "Peaky Blinders" ihren Familien Reichtum und Ansehen verschaffen.
Meinung: Diese Serie entwickelt sich bei mir auch allmählich zu einem Geheimtipp. Da ich erst bei Folge 4 von Staffel I bin, kann ich im großen und ganzen noch nicht viel dazu sagen. Ich habe eine neue Serie gesucht, nachdem House of Cards zu Ende ging und die Vorschau hat mir gefallen. Es erinnert mich teilweise stark an Boardwalk Empire, was mir damals auch schon sehr gut gefallen hat, distanziert sich aber in seiner Machart dann doch wieder weit davon. Cillian Murphy ist sowieso ein, meiner Meinung nach, zu wenig beachteter Schauspieler, der allein durch sein ungewöhnliches Aussehen für die Rolle eines bösartigen Psychopathen geeignet ist. Bisher ist er das auch in Peaky Blinders. Jedoch ist er nicht so geboren worden, sondern im Ersten Weltkrieg abgestumpft. Die, die drüben gekämpft haben, sagen selbst von sich, dass sie eigentlich dort gestorben sind.
Angstzustände werden, mit Opiumpfeifen und illegalen Aktivitäten, mehr oder weniger unterdrückt. Tommy Shelby ist ein Gangster, keine Frage, doch allein der Umstand, dass es ihm mehr an der Seele weh tut ein Pferd, als einen Menschen zu erschießen zeigt, wie zerstört er eigentlich wurde.
Zwischenfazit: Gibt der Serie eine Chance. Ich habe das Gefühl, dass sie sich in eine sehr positive Richtung entwickeln wird.
8/10 Rasierklingen