Das Beste für einen Menschen ist nicht immer das, was dieser Mensch selber gerne am meisten möchte. Klar, in Anbetracht des Themas mag sich das zynisch lesen, aber ich bin davon überzeugt. Jeder Afghane der sein Land jetzt zurücklässt, um sich in einem anderen, sicheren Land niederzulassen, macht sich mitschuldig am Niedergang seiner Heimat. Ich nehme das keinem Menschen übel, aber jeder Mensch der das unterstützt, muss sich über die Konsequenzen bewusst und sie auch zu tragen bereit sein. Die Situation in Afghanistan ist eine ganz andere, als in Syrien, im Irak oder meinetwegen in Eritrea. Die afghanische Regierung lässt keine Fassbomben auf ihr eigenes Volk regnen, die afghanische Armee beschützt die Bevölkerung, anstatt sie zu bekämpfen und anders als in Syrien, stand die Weltgemeinschaft den Afghanen von Anfang an zur Seite. Was es jetzt braucht, ist eine afghanische Zivilgesellschaft, die das Land aufbaut, die Wirtschaft in Schwung bringt und dem Krebsgeschwür Taliban den Nährboden entzieht.