Todesstrafe

@Deak
Als ich vor 27 Jahren bei dem Laden angefangen habe habe ich zunächst 5 Jahre etwas anderes gemacht.
Erst dann habe ich in die Sparte gewechselt in der ich heute bin.

Das Argument das Sieger Mächte Deutschland gezwungen haben zieht nicht. Jeder Staat hat es wesentlich später abgeschafft.

Warum die Westmächte es verboten haben und ob sie die Todesstrafe später selber abgeschaft haben ist irrelevant und ändert nichts an der Tatsache das Deutschland ebenso wie Japan eine Verfassung diktiert bekamen. Zumindest den Rahmen und das diese von den Besatzern abgesegnet werden mußte.


An die Todesstrafe befürworter seit auch dafür Minderjährigen oder Geistig Behinderte hinzurichten?

Kommt darauf an.
 
Zumindest den Rahmen und das diese von den Besatzern abgesegnet werden mußte.

Das ist richtig, die Westallierten haben darauf geachtet, dass die neue Verfassung demokratisch ist und diesselben Grundwerte hat wie in ihre eigenen. Trotzdem hatten die demokratischen Politiker von SPD/CDU/FDP im parlamentarischen Rat noch viel Gestaltungsfreiraum, weswegen unsere Verfassung auch anders ist, als die von den USA, UK oder Frankreich.
Man könnte grundsätzlich diskussieren, ob es ok war Deutschland die Demokratie ,,aufzuwingen´´ oder ob das Grundgesetz gut ist, aber die Behauptung, dass das Grundgesetz in keinster Weise dem Willen dessen Schöpfer entspricht ist falsch.

Zurück zum Thema:

An alle, die die Todesstrafe befürworten: Ab wann ist die Todesstrafe für euch gerechtfertig? Wo zieht ihr die Grenze?
 
Genauso stumpf, wie zur Strafe die Tötung eines Menschen zu fordern?
Nein. Weil ich auch nie die Todes"strafe" eines jeden Menschen "gefordert" habe...

Ich befürworte sie vielleicht. Fordern tu ich es nicht. Kann ja immernoch was "humaneres" entwickelt werden...Und ich unterscheide aber auch diese Menschen von anderen.
Schwerverbrecher haben sich, ob Lebenslang oder Todestrafe, im gesetzlichen Rahmen so viel Schaden an der Gesellschaft angerichtet, das der Staat sich genötigt fühlt oder ihren Auftrag wahrnimmt diese Menschen vom Rest zu trennen.

Die Höhe der Schuld und Strafe wird ja zum Glück noch vor Gericht ermittelt. Und dazu gehört auch die Zurechnungsfähigkeit, geistige Gesundheit, und ob man angestiftet wurde es zu tun...Denn nicht jeder ist sofort sicherer Todeskandidat...Pauschal sollte und wird keiner verurteilt werden...Das sehe ich ein.
 
An alle, die die Todesstrafe befürworten: Ab wann ist die Todesstrafe für euch gerechtfertig? Wo zieht ihr die Grenze?

Das hat Jedihammer schon genannt.

Jedihammer schrieb:
Für Mord,Drogenhandel,Vergewaltigung und Kinderschänderei und Hochverrat sollte m.M.n. die Todestrafe zwingend vorgeschrieben sein.


Gene schrieb:
Ich befürworte sie vielleicht.

Ich kann verstehen. Warum Jedihammer und du es befürwortet, aber teile es nicht. Aus den Grund Menschheit mir denke dass das Leben zu heilig ist um es zu beenden.

Gene schrieb:
Kann ja immernoch was "humaneres" entwickelt werden...

Das musst du jetzt erklären.

Gene schrieb:
Und ich unterscheide aber auch diese Menschen von anderen.

Mensch ist MEnsch. Ein Staat sollte jeden Gleich behandeln. Außerdem wo kamen wir dahin wenn 1 klasse Mensch , 2 Klasse Mensch und 3 klasse Mensch behandeln würden. Insbesondere Deutschland hat in dem Bereich eine traurige Geschichte. Verbrecher mögen zwar schlimme Dinge getan haben ,aber wir sollten lernen sobald man glaubt eine bessere Gesellschaft herbei zu führen in dem man Menschen tötet wird man zu dem was man nicht sein will.


Gene schrieb:
Schwerverbrecher haben sich, ob Lebenslang oder Todestrafe, im gesetzlichen Rahmen so viel Schaden an der Gesellschaft angerichtet, das der Staat sich genötigt fühlt oder ihren Auftrag wahrnimmt diese Menschen vom Rest zu trennen

Zum Teil stimme ich dir zu, aber wegen der Todesstrafe eben nicht ganz.
 
Ich verstehe ebenfalls nicht, warum man Menschen überhaupt töten muss...

Die Gleiche Frage könnte man, einem zum Tode verurteilten, Mörder stellen.

Und welchen Nutzen hat der Sühnegedanken? Also gesellschaftlich gar keinen, wobei man natürlich jederzeit sich daran versuchen darf, die positiven Auswirkungen der Todesstrafe auf die Kriminalitätsrate zu untermauern. Bleibt nur eins und das ist und bleibt die Befriedigung des Zerstörungstriebs, sei es einfach nur durch das zusehen wie ein Menschenleben vernichtet wird oder durch die Gewissheit dass ein Menschenleben vernichtet wurde. Bei manchem mag es dann auch noch die persönliche Lust sein, jemanden mal umzubringen und mitzukriegen, wie ein Lebewesen aufhört zu atmen, Blut spritzt, Knochen knacken. Insgesamt hat die Todesstrafe nichts damit zutun, irgendwie der Gesellschaft zu dienen und sie zu schützen, sondern einfach nur niedere Instinkte zu befriedigen. Für sowas hat man allerdings Kampfsport, Antiaggressionstraining, Videospiele, Filme, Bücher, Musik und vieles mehr, bei dem niemand sterben muss.

Besonders ulkig natürlich die Todesstrafe bei so Sachen wie Vergewaltigung oder Drogenhandel zu wollen. Ersteres lässt sich schon so schwierig belegen und letzteres.. Drogenhandel, ehrlich jetzt? Na ja, in der Geschichte will man halt immer lieber töten und verbieten, anstatt zu verbessern und zu legalisieren. Hochverrat ist natürlich auch interessant aber das bringt wohl der Militarismus mit sich.

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Genauso kann man fragen, welche positiven Auswirkungen, die Abschaffung der Todesstrafe auf Kriminalstatistiken hatte; z.B. in Frankreich usw. usf. Das ist wohl kaum messbar und damit als Argument pro und contra Todesstrafe absolut irrelevant.

zu den niederen Trieben, der Verfechter der Todesstrafe:
Was ist mit den niederen Trieben der Verbrecher? z.B. von Mördern, Sexualstraftätern...

meine persönlicher Standpunkt:
Nun zumindest sollte man diese Straftäter lebenslänglich und damit mein ich bis zum Tod einsperren. Diese Menschen haben das Recht auf ein Leben in der Zivilgesellschaft verwirkt.


Bei Vergewaltigung:
1. sollte es ohnehin darauf ankommen, ob es zweifelsfrei bewiesen ist.
2. sollte sowohl das Vorgehen des/der Täter bzw. die Folgen berücksichtigt werden. E
z.B. wenn das Opfer an den Folgen der Vergewaltigung stirbt. Wobei es m.E. unerheblich ist, ob das Opfer aufgrund der
Brutalität der Tat an sich, oder als Folge des "Gefügig machend" (z.B. Fesseln, Knebeln, KO-tropfen) verstirbt.

3. Ob dem Opfer dauerhafter körperlicher bzw. seelischer (was fast immer der Fall ist) Schaden zugefügt wurde.





Zu früherer Zeit, mehreren tausend Jahren oder wenig entwickelten Gebieten, war es natürlich schwierig. Man konnte keine Gefängnisse bauen, Psychologie war unbekannt, ein richtiges Rechtssystem noch nicht entwickelt und Nahrung war natürlich auch immer ein Unsicherheitsfaktor, dazu noch ein mögliches Nomadentum. Spätestens mit dem Anbruch der Zivilisation hat sich das alles aber natürlich weitestgehend erledigt und zwischendurch hat man ja auch Alternativen wie das Exil gefunden. Ich meine mich zu erinnern, dass sogar der Entdecker Amerikas als Strafe Island verlassen musste.

Was bezeichnest du als den Anbruch der Zivilisation? Das ist ja wohl mehr als schwammig...

Das Fehlen der Todesstrafe in Deutschland ist dasjenige Zünglein an der Waage, welches grundsätzlich aussagt, dass die Taten und die Mentalität des NSU und der RAF als Staatsgrundlage nicht taugen.

Für die Möglichkeit des legalen Mordens bezahlt ein Staat mit seiner Glaubwürdigkeit.

Nun für mich fehlt es dem Staat ebenso an Glaubwürdigkeit, wenn Urteile zu mild ausfallen. z.B wenn aus kulturellen bzw. familiären Gründen die Strafen gemildert werden.

Du weisst nicht, dass das nicht für immer ist. Du wünscht dir nur, dass es nicht für immer ist. Das ist ein ziemlich großer Unterschied. Und natürlich können Verbrecher auch Opfer sein, vor allem wenn man sie umbringt. Schließlich ist die Todesstrafe keine Notwehr, sondern systematischer (massen)Mord.

Und wieder sei die Frage erlaubt: Hat ein Mörder die Gnade bzw. Rechte verdient, die er seinem Opfer aberkannt hatte?

Doch, grade bei der Todesstrafe kann man ausdrücklich vom Willen der Väter des Grundgesetzes sprechen.
Alle Siegermächte hatten zum damaligen Zeitpunkt die Todesstrafe in ihrem Recht.

Ich bin selbstverständlich gegen die Todesstrafe. Das Leben ist ein so hohes und voallem unwiderbringliches Gut , dass kein einziger Mensch darüber entscheiden sollte.

Auch hier: Kennt ein Mörder den Wert des Lebens, wenn er eines nimmt? Nimmt er nict selbst die Entscheidung darüber in die Hand ob jemand anderer stirbt?

Das ist richtig, die Westallierten haben darauf geachtet, dass die neue Verfassung demokratisch ist und diesselben Grundwerte hat wie in ihre eigenen. Trotzdem hatten die demokratischen Politiker von SPD/CDU/FDP im parlamentarischen Rat noch viel Gestaltungsfreiraum, weswegen unsere Verfassung auch anders ist, als die von den USA, UK oder Frankreich.
Man könnte grundsätzlich diskussieren, ob es ok war Deutschland die Demokratie ,,aufzuwingen´´ oder ob das Grundgesetz gut ist, aber die Behauptung, dass das Grundgesetz in keinster Weise dem Willen dessen Schöpfer entspricht ist falsch.

Zurück zum Thema:

An alle, die die Todesstrafe befürworten: Ab wann ist die Todesstrafe für euch gerechtfertig? Wo zieht ihr die Grenze?

Das ist eine gute Frage... Nun bei Morden aus Habgier, Morden zur Vertuschung einer Straftat. Bei besonders brutalen Morden. Ich würde sie zwar nicht direkt befürworten, wäre aber auch nicht dagegen bzw. hielte sich mein Mitleid mit dem Täter in Grenzen.

Bei Kindesmissbrauch, bei Kindermord, bei schwerster Kindesmisshandlung mit Todesfolge bzw. lebenslangen körperlichen/geistigen Schäden würde ich es auch nicht ablehnen. Vor allem wenn es sich um Wiederholungstäter handelt.

Bei Gruppenvergewaltigern würde ich es auch nicht ablehnen. Ebenso bei wiederholter Vergewaltigung.






Das hat Jedihammer schon genannt.






Ich kann verstehen. Warum Jedihammer und du es befürwortet, aber teile es nicht. Aus den Grund Menschheit mir denke dass das Leben zu heilig ist um es zu beenden.



Das musst du jetzt erklären.



Mensch ist MEnsch. Ein Staat sollte jeden Gleich behandeln. Außerdem wo kamen wir dahin wenn 1 klasse Mensch , 2 Klasse Mensch und 3 klasse Mensch behandeln würden. Insbesondere Deutschland hat in dem Bereich eine traurige Geschichte. Verbrecher mögen zwar schlimme Dinge getan haben ,aber wir sollten lernen sobald man glaubt eine bessere Gesellschaft herbei zu führen in dem man Menschen tötet wird man zu dem was man nicht sein will.




Zum Teil stimme ich dir zu, aber wegen der Todesstrafe eben nicht ganz.

Sorry, aber für mich besteht da doch ein Unterschied. Ein Mörder der aus Habgier oder zur Vertuschung einer Straftat tötet ist schon was anderes, als ein Staat der diesen dann hinrichtet, damit dieser nicht wiederholt tötet. Klar kann man den Verbrecher einsperren. Aber die Taten des Verbrecher mit den Taten des Staates gleichzusetzen, ist wie der Vergleich von Äpfeln und Birnen.

Irgendwo hat hier jemand die Todesstrafe mit den Taten der IS verglichen. Das ist ja absoluter Schwachsinn. Wenn jemand für eine nachweisliche schwere Straftat hingerichtet wird, dann ist das m.E. schon ein riesiger Unterschied zu einer Exekution, die aus religiösem Fanatismus an Unschuldigen durchgeführt wird. Dieser Vergleich ist ja schon selten dumm...
 
Zuletzt bearbeitet:
In meinen Augen ist die Todesstrafe sowieso nicht diskutabel. Erstens triffts sie zu oft die Falschen, und Zweitens ist die Gefahr des politischen Missbrauch zu hoch.
 
Genauso kann man fragen, welche positiven Auswirkungen, die Abschaffung der Todesstrafe auf Kriminalstatistiken hatte; z.B. in Frankreich usw. usf. Das ist wohl kaum messbar und damit als Argument pro und contra Todesstrafe absolut irrelevant. (...)

Bei Vergewaltigung:
1. sollte es ohnehin darauf ankommen, ob es zweifelsfrei bewiesen ist.
(...)

Du meinst, man könne Fragen, welche positiven Auswirkungen die Abschaffung hätte. Aber diese Frage stellt sich gar nicht, unter anderem deshalb weil es eine absurde Umkehrung in der Liga "Beweise mir doch dass es Gott nicht gibt!" ist. Wenn ich Einschränkungen mache, dann brauche ich für diese Einschränkung gute Gründe. Mit anderen Worten, dass man tatsächlich die Nützlichkeit der Einschränkung feststellen kann. Das ist es was zählt, kein Mensch muss das Gegenteil beweisen.

Und was die Vergewaltigung angeht, scheitert alles schon am ersten Punkt. Eine hundertprozentige Sicherheit ist allgemein äußerst schwierig, egal worum es geht, bei solchen Taten wo Opfer und Täter sich oftmals kennen und in irgendeiner Beziehung zueinander stehen, wo das Opfer womöglich nicht mal sofort zur Polizei geht sondern erste lange danach und die Tat eben so schwierig zu beweisen ist, funktioniert das noch viel weniger.

Was bezeichnest du als den Anbruch der Zivilisation? Das ist ja wohl mehr als schwammig...

Einigermaßen schwammig, aus den Aussagen lässt sich aber denke ich schon ableiten, dass damit eine Zeit gemeint ist, in der die Menschen nicht mehr als Nomaden herumstreifen und die Nahrungsversorgung gesichert ist.

Und wieder sei die Frage erlaubt: Hat ein Mörder die Gnade bzw. Rechte verdient, die er seinem Opfer aberkannt hatte?

Die Frage stellt sich gar nicht. Rache hat in der Justiz nichts zusuchen.
 
Nun für mich fehlt es dem Staat ebenso an Glaubwürdigkeit, wenn Urteile zu mild ausfallen. z.B wenn aus kulturellen bzw. familiären Gründen die Strafen gemildert werden.

Ach, so ein Quatsch.

Totschläger und Mörder werden auch hier in Deutschland nicht einfach so mit einem Klaps auf den Hintern wieder laufen gelassen, weil sie eine schwere Kindheit hatten oder einer bestimmten Religion angehören. Gegen solche Wilkür gibt es klare Richtlinien:

http://dejure.org/gesetze/StGB/211.html
http://dejure.org/gesetze/StGB/212.html
http://dejure.org/gesetze/StGB/213.html
 
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Das ist wohl kaum messbar und damit als Argument pro und contra Todesstrafe absolut irrelevant.

Doch, es ist sehr wohl messbar und alles andere als irrelevant. Als Kanada 1976 die Todesstrafe abgeschafft hat, ist die Kriminalitätsrate kontinuierlich gesunken. Verfügbare Statistiken zeigen weiterhin, dass in den US-Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe vorgesehen ist und auch ausgeführt wird, die Mordrate höher liegt, als in den Bundesstaaten, die auf die Todesstrafe verzichten. Besagte Statistiken werden u.a auch vom FBI erhoben. Der Abschreckungseffekt der Todesstrafe kann wenn überhaupt, dann nur auf geplante Morde oder Gewaltverbrechen einwirken - solche Taten stellen allerdings nur einen Bruchteil der tatsächlichen Gewaltverbrechen dar. Die meisten Tötungsdelikte ereignen sich im Affekt oder im Verlauf einer anderen Straftat, beispielsweise wenn ein Raubüberfall außer Kontrolle gerät oder ein Streit eskaliert. Darauf hat die Aussicht auf die Todesstrafe nicht den geringsten Einfluss. Und auch ganz allgemein lässt sich sagen: eine Verschärfung der Strafen, also auch der Haftstrafen, führt nicht zu einem Sinken der Kriminalitätsrate. In Finnland ist die Inhaftiertenquote dreimal so hoch, wie in Schweden, Norwegen und Dänemark - die Kriminalitätsrate jedoch liegt in allen vier Ländern auf einem etwa vergleichbaren Niveau.
 
Schwere Verbrechen wie Mord wird man nie 100% ausschließen können. Die Todesstrafe hat aber nicht den gewünschten Abschreckungseffekt. Die beste Preväntion ist eine " gesunde " Gesellschaft.
 
Gegen solche Wilkür gibt es klare Richtlinen:

Das Gericht oder der Richter hat aber immernoch die Freiheit die Höhe der Strafe oder die Richtlinien zu interpretieren oder? Ich mag ja ein gemäßigter PI-Leser sein und auch nicht jedem Autor seinem Artikel aus der Hand fressen aber man hat genug von Bonusen und mildernden Umständen gelesen...Richter sind immernoch Menschen und Richtlinien kann man immer anders ansetzen...

Die beste Preväntion ist eine " gesunde " Gesellschaft.

Wie und was ist eine gesunde Gesellschaft? Wie sieht eine gesunde Gesellschaft aus?
Für mich wäre es eine Gesellschaft die die gleiche Rechtsauffassung besäße...Aber das hilft nicht gegen andere Konflikte aus denen Menschen Verbrechen vergehen...
 
Zu einer gesunden Gesellschaft gehört natürlich Einges. An vorderster Stelle würde ich nennen, dass sich jeder Mensch gerecht behandelt fühlt und niemand benachteiligt, aber natürlich gehört dazu noch viel mehr, wie Bildung ( ganz wichtig ist auch die soziale Intellignz ), die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung und elementare Dinge wie das niemand Hunger leiden muss, aber noch vieles mehr.
 
Du meinst, man könne Fragen, welche positiven Auswirkungen die Abschaffung hätte. Aber diese Frage stellt sich gar nicht, unter anderem deshalb weil es eine absurde Umkehrung in der Liga "Beweise mir doch dass es Gott nicht gibt!" ist. Wenn ich Einschränkungen mache, dann brauche ich für diese Einschränkung gute Gründe. Mit anderen Worten, dass man tatsächlich die Nützlichkeit der Einschränkung feststellen kann. Das ist es was zählt, kein Mensch muss das Gegenteil beweisen.

Und was die Vergewaltigung angeht, scheitert alles schon am ersten Punkt. Eine hundertprozentige Sicherheit ist allgemein äußerst schwierig, egal worum es geht, bei solchen Taten wo Opfer und Täter sich oftmals kennen und in irgendeiner Beziehung zueinander stehen, wo das Opfer womöglich nicht mal sofort zur Polizei geht sondern erste lange danach und die Tat eben so schwierig zu beweisen ist, funktioniert das noch viel weniger.



Einigermaßen schwammig, aus den Aussagen lässt sich aber denke ich schon ableiten, dass damit eine Zeit gemeint ist, in der die Menschen nicht mehr als Nomaden herumstreifen und die Nahrungsversorgung gesichert ist.



Die Frage stellt sich gar nicht. Rache hat in der Justiz nichts zusuchen.

Wer für die Todesstrafe ist, muss ihren "positiven" Wert auf die Kriminalstatistik untermauern. Wer für die Abschaffung ist muss den Wert der "Nichtexistenz" nicht untermauern?

Deswegen sage ich ja, dass es zweifelsfrei bewiesen sein muss. Außerdem fordere ich die Todesstrafe nicht, sondern eine lebenslange Haftstrafe, die auch wirklich lebenslang ist. Wenn jemand zweifelsfrei der Vergewaltigung überführt ist, dann sollte er auch kastriert werden. Gleiches gilt auch für Kinderschänder. Bei Schwerverbrechern würde ich es auch fordern. Solche Menschen sollten nicht die Möglichkeit der Fortpflanzung haben.





Doch, es ist sehr wohl messbar und alles andere als irrelevant. Als Kanada 1976 die Todesstrafe abgeschafft hat, ist die Kriminalitätsrate kontinuierlich gesunken. Verfügbare Statistiken zeigen weiterhin, dass in den US-Bundesstaaten, in denen die Todesstrafe vorgesehen ist und auch ausgeführt wird, die Mordrate höher liegt, als in den Bundesstaaten, die auf die Todesstrafe verzichten. Besagte Statistiken werden u.a auch vom FBI erhoben. Der Abschreckungseffekt der Todesstrafe kann wenn überhaupt, dann nur auf geplante Morde oder Gewaltverbrechen einwirken - solche Taten stellen allerdings nur einen Bruchteil der tatsächlichen Gewaltverbrechen dar. Die meisten Tötungsdelikte ereignen sich im Affekt oder im Verlauf einer anderen Straftat, beispielsweise wenn ein Raubüberfall außer Kontrolle gerät oder ein Streit eskaliert. Darauf hat die Aussicht auf die Todesstrafe nicht den geringsten Einfluss. Und auch ganz allgemein lässt sich sagen: eine Verschärfung der Strafen, also auch der Haftstrafen, führt nicht zu einem Sinken der Kriminalitätsrate. In Finnland ist die Inhaftiertenquote dreimal so hoch, wie in Schweden, Norwegen und Dänemark - die Kriminalitätsrate jedoch liegt in allen vier Ländern auf einem etwa vergleichbaren Niveau.

Ob es an der Abschaffung der Todesstrafe lag ist wohl kaum messbar. Der Rückgang der Kriminalitätsrate kann viele Gründe haben, wie z.B. steigende Lebensqualität, Organisation der Verbrechensbekämpfung bzw. Präventionsmaßnahmen. Wenn du mir erklärst, dass die Todesstrafe auf Affekttaten keinen Einfluss hat, dann hat aber auch die "Abschaffung der Todesstrafe" darauf keinen Einfluss.

Zu den US-Bundesstaaten
Die Frage ist ob die betreffenden Staaten die Todesstrafe haben, weil ihre Kriminalitätsrate höher liegt bzw. nicht haben, weil die Rate niedriger ist.

Zu deinem Skandinavien Beispiel: Interessanter wäre für mich die Zahl der Wiederholungstäter.

Nein, der Mörder kennt den Wert i.d.r. nicht, aber der Staat bzw. die Justiz und deswegen verbietet es jemanden als Strafe zu ermorden.

Das kommt immer auf die Landesgesetze an.
 
Wer für die Todesstrafe ist, muss ihren "positiven" Wert auf die Kriminalstatistik untermauern. Wer für die Abschaffung ist muss den Wert der "Nichtexistenz" nicht untermauern?

Korrekt

Deswegen sage ich ja, dass es zweifelsfrei bewiesen sein muss. Außerdem fordere ich die Todesstrafe nicht, sondern eine lebenslange Haftstrafe, die auch wirklich lebenslang ist. Wenn jemand zweifelsfrei der Vergewaltigung überführt ist, dann sollte er auch kastriert werden. Gleiches gilt auch für Kinderschänder. Bei Schwerverbrechern würde ich es auch fordern. Solche Menschen sollten nicht die Möglichkeit der Fortpflanzung haben.

Du willst anderen Menschen als Strafe ihre körperliche Unversehrtheit nehmen, das ist schon ein Problem. Weiterhin willst du sie sexuell verstümmeln und ihnen die Möglichkeit zur Fortpflanzung nehmen. Unter dem Strich willst du Menschen dermaßen weit entrechten, dass du genausogut für die Todesstrafe sein könntest, das steht so ziemlich auf derselben Ebene. Auch hier geht es nur noch um Rache um der Befriedigung niederer Bedürfnisse und nicht darum, Straftaten zu verhindern, verfolgen und aufzuklären.
 
Deswegen sage ich ja, dass es zweifelsfrei bewiesen sein muss.

Und das ist utopisch. Für jeden strafrechtlich Verurteilten in einem rechtsstaatlichen Justizsystem, ist die Schuld zweifelsfrei bewiesen, sonst würde es nicht zu einer Verurteilung kommen. Darunter fallen dann auch die Fälle, die teilweise Jahrzehnte später frei kommen, weil die Schuld doch nicht so zweifelsfrei ist.

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Die Todesstrafe ist nun mal endgültig und sie lässt keine Fehler zu. Fehler werden aber in jedem Justizsystem gemacht. Was soll daraus die Konsequenz sein, außer dass die Todesstrafe sich einfach verbietet?
 
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Das Gericht oder der Richter hat aber immernoch die Freiheit die Höhe der Strafe oder die Richtlinien zu interpretieren oder? [...] Richter sind immernoch Menschen und Richtlinien kann man immer anders ansetzen..

Achso, und weil Richter immernoch Menschen sind, muss man diesen Berufsstand jetzt ganz ganz dringend reformieren und ihnen unmenschliche Entscheidungen aufbürden?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob es an der Abschaffung der Todesstrafe lag ist wohl kaum messbar.

Für den Fall Kanada vielleicht nicht, jedenfalls wäre mir diesbezüglich auch keine Studie oder wissenschaftliche Arbeit bekannt. Ganz allgemein ist das aber eben sehr wohl messbar; statt des vermeintlichen Abschreckungspotentials, geht von der Todesstrafe viel eher eine Art Vorbildfunktion aus (inklusive damit einhergehendem Anstieg der Mordrate), der sogenannte "brutalization effect". Dazu gibt es einige kriminologische Untersuchungen, welche auch mit Zahlen und Statistiken arbeiten. Gleichzeitig hat eine mit der Abschaffung der Todesstrafe einhergehende Abkehr vom Rache- zum Resozialisierungsgedanken auch mittelbaren Einfluss auf die Kriminalitätsrate: wo versucht wird Täter wieder in die Gesellschaft einzugliedern, sinkt vor allem die Rate der Wiederholungstäter und Gewohnheitskriminellen.

Ich frag' mich aber auch, wie du darauf kommst, dass der Wert einer Abschaffung der Todesstrafe untermauert werden muss. Das ist wirklich ein unglaublich schmales Brett. Das vermeintliche Abschreckungspotential ist das einzige pragmatische Argument für die Todesstrafe - nun ist aber bewiesen, dass die Todesstrafe eben kein Abschreckungspotential besitzt (es sei denn natürlich, du hältst das immer noch für nicht messbar, aber dann kann ich dir auch nicht mehr helfen). Warum, wenn nicht aus niederen Trieben, sollte man dann noch an der Todesstrafe festhalten wollen?
 
Das vermeintliche Abschreckungspotential ist das einzige pragmatische Argument für die Todesstrafe
Für Konservative dürfte die Auge um Auge, Zahn um Zahn Mentalität um es den Verbrechern mit gleicher Münze heim zu zahlen, auch als pragmatisches Argument angesehen werden.
Wir haben hier ja auch gerade den Vorschlag der Kastration bei Sexualverbrechen gehört. Welche genau so primitiv ist wie das Hand abhacken nach einem Diebstahl. Auf den ersten Blick würde eine komplette Kastration weitere Sexualstraftaten durch den selben Täter ziemlich erschweren, aber auch nicht verhindern können. Man kann nämlich jemanden auch ohne eigenes Glied sexuell Missbrauchen und Vergewaltigen.
Allerdings würden selbst Vasektomie, Sterilisation oder eine künstliche herbeigeführte Erektile Dysfunktion gegen die allgemeinen Menschenrechte verstoßen. Außer man möchte eine Gesellschaft wie in 1984 oder Uhrwerk Orange erschaffen. Welche nicht weniger barbarisch als die Todesstrafe wäre.
 
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