Atheismus & Religiosität

Nun, obwohl nicht in der Bibel explizit genannt, sind die Todsünden jetzt ja auch nicht gerade an den Haaren herbeigezogen.
Noch Zustimmung
Sie sind doch sehr wohl im Einklang mit den zehn Geboten und mMn nur eine Umschreibung dessen, was man gemäß denen zu lassen hat.
An der Stelle wird es schwierig. Die Todsünden sind ja (soweit ich weiß): Hochmut, Geiz, Wollust, Jähzorn, Völlerei, Neid, Faulheit
Neid finde ich bei den 10 Geboten.
Aber weder finde ich was zum Geiz noch zur Völlerei. (Beides ist nicht empfehlenswert!)
Wollust ist insofern also verboten, da sie allzu oft direkt zur Gefährdung oder gar Missachtung des sechsten sowie zehnten Gebotes führt/führen könnte. Denn Wollust/Begehren/Leidenschaft birgt das Risiko, Leiden zu schaffen, für sich selbst, oder auch für den Nächsten.
Natürlich ist das die Begründung -> wobei natürlich erstmal klären müssten, was mit Wollust überhaupt gemeint ist. Ist es die Lust auf den Ehepartner? Interessant ist an der Stelle, was Paulus schreibt:
Entziehe sich nicht einer dem andern (1. Korinther 7, 5)
Paulus empfiehlt Ehepartnern also durchaus das regelmäßige Ausleben der Sexualität. Da ich nun mich im katholischen Kontext nicht gut auskenne, kann ich mit keiner Definition von WOllust dienen ...

Wo das Hohelied der Liebe (mein Ehesprüchlein) ein Hoch auf die Sexualität sein soll, müsstest du mir auch nochmal genauer erklären.
Du meinst 1. Korinther 13, oder?
Ich meinte in der Tat das Buch "Hohelied". Besteht der Wunsch, dass ich entsprechende Stellen raussuche?
 
Aha, das meinte ich in der Tat, habs mir grad selber rausgesucht, kannte es vorher wirklich nicht. Hochinteressant.
Und ich dachte mir wirklich als erstes: Na, die zwei sind aber mit Sicherheit verheiratet;)
Also, Sex mit dem Ehepartner ja natürlich, ist erlaubt und auch gewünscht, ABER: lt. kath. Kirche ausschliesslich zur Zeugung von Nachkommen! NICHT primär zur Befriedigung irgendwelcher Wollüste:klugs

Anstatt Geiz und Völlerei stimmen übrigens Habgier und Maßlosigkeit, also neuntes Gebot würde ich sagen.
 
Also, Sex mit dem Ehepartner ja natürlich, ist erlaubt und auch gewünscht, ABER: lt. kath. Kirche ausschliesslich zur Zeugung von Nachkommen! NICHT primär zur Befriedigung irgendwelcher Wollüste:klugs

Protestanten und auch Judentum sehen das etwas anders ;-).

Es gibt so auch Rabbis, die eine eheliche Vereinigung am Sabbat sehr empfehlen.
 
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Wo das Hohelied der Liebe (mein Ehesprüchlein) ein Hoch auf die Sexualität sein soll, müsstest du mir auch nochmal genauer erklären.

Ansonsten: Ich finde ja grundsätzlich, wenn man erstmal erkennt, dass der andere nackt ist und wie anstößig das ist, ist die Wollust der logische nächste Schritt... zumindest ist es bis dahin kein sehr weiter Weg mehr. Von daher kann ich diese weit verbreitete Assoziation eigentlich ganz gut verstehen.

Hoeslied, Kapitel 7
2 Wie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter! Deine Lenden stehen gleich aneinander wie zwei Spangen, die des Meisters Hand gemacht hat. 3 Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt. Dein Leib ist wie ein Weizenhaufen, umsteckt mit Rosen. 4 Deine zwei Brüste sind wie zwei Rehzwillinge. (Hohelied 4.5) 5 Dein Hals ist wie ein elfenbeinerner Turm. Deine Augen sind wie die Teiche zu Hesbon am Tor Bathrabbims. Deine Nase ist wie der Turm auf dem Libanon, der gen Damaskus sieht. (Hohelied 4.4) 6 Dein Haupt steht auf dir wie der Karmel. Das Haar auf deinem Haupt ist wie der Purpur des Königs, in Falten gebunden.
7 Wie schön und wie lieblich bist du, du Liebe voller Wonne! (Hohelied 1.15) (Hohelied 2.14) 8 Dein Wuchs ist hoch wie ein Palmbaum und deine Brüste gleich den Weintrauben. 9 Ich sprach: Ich muß auf dem Palmbaum steigen und seine Zweige ergreifen. Laß deine Brüste sein wie Trauben am Weinstock und deiner Nase Duft wie Äpfel 10 und deinen Gaumen wie guter Wein, der meinem Freunde glatt eingeht und der Schläfer Lippen reden macht.
11 Mein Freund ist mein, und nach mir steht sein Verlangen. (Hohelied 2.16) 12 Komm, mein Freund, laß uns aufs Feld hinausgehen und auf den Dörfern bleiben, (Hohelied 2.10-13) 13 daß wir früh aufstehen zu den Weinbergen, daß wir sehen, ob der Weinstock sprosse und seine Blüten aufgehen, ob die Granatbäume blühen; da will ich dir meine Liebe geben. (Hohelied 6.11)

Wenn's hier mal nicht um Sex geht :p



Und zum Erkennen des Nacktseins: Im Kontext ging es hier um den Sündenfall bzw. darum, dass Adam udn Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten und nicht um Wollust oder Nacktheit...
 
Und zum Erkennen des Nacktseins: Im Kontext ging es hier um den Sündenfall bzw. darum, dass Adam udn Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten und nicht um Wollust oder Nacktheit...

Wollte ich gerade einwerfen. Der Suendenfall ist der Fall ins Bewusstsein. Hat erstmal nichts mit Sex zu tun, so fair sollte man schon sein.

Allerdings gibt es auch Teile der Bibel, die in der Tat der Vorstellung, das Sex auch Spass sein kann zuwider laufen (mal abgesehen davon, dass psychologische Effekte wie engere Bindung usw. den biblischen Autoren gaenzlich unbekannt waren). So ist z.B. die Beschneidung natuerlich mit einer Empfindungsreduzierung verbunden und auch Paulus redet davon, dass der ideale Christ eigentlich gar nicht heiraten sollte, d.h. auch keinen Sex hat. Dass Gottesfuerchtigkeit irgendwie also mit Enthaltsamkeit einher geht, ist im Text angelegt.
 
Allerdings gibt es auch Teile der Bibel, die in der Tat der Vorstellung, das Sex auch Spass sein kann zuwider laufen (mal abgesehen davon, dass psychologische Effekte wie engere Bindung usw. den biblischen Autoren gaenzlich unbekannt waren). So ist z.B. die Beschneidung natuerlich mit einer Empfindungsreduzierung verbunden und auch Paulus redet davon, dass der ideale Christ eigentlich gar nicht heiraten sollte, d.h. auch keinen Sex hat. Dass Gottesfuerchtigkeit irgendwie also mit Enthaltsamkeit einher geht, ist im Text angelegt.
Paulus redet davon, dass es die "Gabe der Ehelosigkeit" gibt – dass es also ein paar gibt, die nicht heiraten wollen/brauchen. Eine Wertung der Form "ideale Christ" sehe ich da eigentlich nicht. Schließlich war auch Petrus verheiratet, der ja nun auch eine besondere Bedeutung hat.
Gibt ja auch andere Gaben (Gabe der freiwilligen Armut usw), deswegen sah ich da keine Wertung.

Das mit der engeren Bindung irritiert mich. Ist es nicht das, was mit dem Ausdruck "ein Fleisch werden" gemeint ist? Oder verstehe ich dich da falsch ... Ich dachte dabei an 1. Korinther 6, 12-20. Dort schreibt ja Paulus, warum man nicht zu Prostituierten gehen soll (war wohl , wenn ich das richtig im Kopf habe, gesellschaftlich übliches Verhalten). Ich hatte die Stelle eben immer sofort verstanden, dass Paulus durchaus eine Verbindung (über das körperliche hinaus) bei zwei Sexualpartnern sieht .

Über die medizinische Auswirkungen einer Beschneidung bei Männern weiß ich nicht genug um zu beurteilen, was dies mit der Empfindsamkeit macht. Beschneidung bei Frauen wird in der Bibel, soweit mir bekannt, nicht erwähnt.
 
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Ich sehe da auch keine Wertung, zumal im Korinther Blieb auch steht, in Kapitel 7

3 Der (Ehe-)Frau gegenüber soll der (Ehe-)Mann die Pflicht erfüllen; ebenso aber auch die (Ehe-)Frau dem (Ehe-)Mann gegenüber. 4 Die (Ehe-)Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der (Ehe-)Mann. Ebenso verfügt (auch) der (Ehe-)Mann nicht über seinen Leib, sondern die (Ehe-)Frau. 5 Entzieht euch nicht einander, es sei denn nach Übereinkunft für eine bestimmte Zeit, damit ihr euch dem Gebet widmet, aber [dann] wieder zusammen seid, damit euch nicht der Satan, wegen eures Unvermögens, enthaltsam zu leben, versucht. 6 Das sage ich aber als Zugeständnis und nicht als Gebot.

Wenn sich beide nicht einander entziehen sollen, geht's hier nicht um Sex zur Fortpflanzung, sondern viel eher um Sex durch Lust, genau wie im Hoheslied...

Auch riepichips Einwurf finde ich dazu passend. Auch zur engeren Bindung.

Was du zur Beschneidung schreibst, müsstest du bitte erst mal belegen, aber auch hier gibt es keine christliche Pflicht.
 
Hoeslied, Kapitel 7
2 Wie schön ist dein Gang in den Schuhen, du Fürstentochter! Deine Lenden stehen gleich aneinander wie zwei Spangen, die des Meisters Hand gemacht hat. 3 Dein Schoß ist wie ein runder Becher, dem nimmer Getränk mangelt. Dein Leib ist wie ein Weizenhaufen, umsteckt mit Rosen. 4 Deine zwei Brüste sind wie zwei Rehzwillinge. (Hohelied 4.5) 5 Dein Hals ist wie ein elfenbeinerner Turm. Deine Augen sind wie die Teiche zu Hesbon am Tor Bathrabbims. Deine Nase ist wie der Turm auf dem Libanon, der gen Damaskus sieht. (Hohelied 4.4) 6 Dein Haupt steht auf dir wie der Karmel. Das Haar auf deinem Haupt ist wie der Purpur des Königs, in Falten gebunden.
7 Wie schön und wie lieblich bist du, du Liebe voller Wonne! (Hohelied 1.15) (Hohelied 2.14) 8 Dein Wuchs ist hoch wie ein Palmbaum und deine Brüste gleich den Weintrauben. 9 Ich sprach: Ich muß auf dem Palmbaum steigen und seine Zweige ergreifen. Laß deine Brüste sein wie Trauben am Weinstock und deiner Nase Duft wie Äpfel 10 und deinen Gaumen wie guter Wein, der meinem Freunde glatt eingeht und der Schläfer Lippen reden macht.
11 Mein Freund ist mein, und nach mir steht sein Verlangen. (Hohelied 2.16) 12 Komm, mein Freund, laß uns aufs Feld hinausgehen und auf den Dörfern bleiben, (Hohelied 2.10-13) 13 daß wir früh aufstehen zu den Weinbergen, daß wir sehen, ob der Weinstock sprosse und seine Blüten aufgehen, ob die Granatbäume blühen; da will ich dir meine Liebe geben. (Hohelied 6.11)

Wenn's hier mal nicht um Sex geht :p



Und zum Erkennen des Nacktseins: Im Kontext ging es hier um den Sündenfall bzw. darum, dass Adam udn Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten und nicht um Wollust oder Nacktheit...

Die beiden Liebenden aus dem Lied waren ganz bestimmt verheiratet und auch grade drauf und dran, Kinder zu zeugen (schon allein mangels Pille & Co.);)
Also von kirchlicher Seite her alles im grünen Bereich.

Im Kontext ging es hier eigentlich um die Theorie, der Sündenfall stehe symbolisch für (unter anderem) das sexuelle Erwachen des Menschen und ich für meinen Teil finde das nicht so abwegig und kann durchaus nachvollziehen, warum diese Theorie existiert.
Für mich persönlich sind die Menschen vor dem Naschen der verbotenen Frucht den Tieren gleich, die unter anderem, zumindest soweit bekannt, weder Schamgefühle kennen noch ein Bewusstsein haben für Nacktheit oder Wollust (abseits vom natürlichen Fortpflanzungstrieb). Erst mit dem Essen des Apfels erlangen die Menschen Bewusstsein, richtig, und zwar für alle möglichen Dinge (Gut, Böse, Scham, Nacktheit, und so weiter und so fort, und JA, ich bin mir sicher, durchaus auch für Wollust).
Somit scheint mir die Theorie, die den Sündenfall auch im sexuellen Kontext auslegt, legitim zu sein, insbesondere, da sowieso die gesamte Story höchst symbolisch zu verstehen ist, wie übrigens weite Teile der Bibel. Die Geschichten darin sind ja nicht wörtlich zu nehmen oder mit dem Verstand zu begreifen, sondern mit dem Herzen/der Seele. Oder glaubt hier jemand, da wäre wirklich ein Apfel gegessen worden?
 
Somit scheint mir die Theorie, die den Sündenfall auch im sexuellen Kontext auslegt, legitim zu sein, insbesondere, da sowieso die gesamte Story höchst symbolisch zu verstehen ist, wie übrigens weite Teile der Bibel. Die Geschichten darin sind ja nicht wörtlich zu nehmen oder mit dem Verstand zu begreifen, sondern mit dem Herzen/der Seele. Oder glaubt hier jemand, da wäre wirklich ein Apfel gegessen worden?

Die ganze Bibel ist ein Sammelsurium von Fake News. :)
 
Im Kontext ging es hier eigentlich um die Theorie, der Sündenfall stehe symbolisch für (unter anderem) das sexuelle Erwachen des Menschen und ich für meinen Teil finde das nicht so abwegig und kann durchaus nachvollziehen, warum diese Theorie existiert. [/QUOTE ]

Seid fruchtbar und mehret euch und reget euch auf Erden, daß euer viel drauf werden
Steht schon in 1. Mose vor dem Sündenfall. Daher macht deine Theorie mMn keinen Sinn.

Somit scheint mir die Theorie, die den Sündenfall auch im sexuellen Kontext auslegt, legitim zu sein, insbesondere, da sowieso die gesamte Story höchst symbolisch zu verstehen ist, wie übrigens weite Teile der Bibel. Die Geschichten darin sind ja nicht wörtlich zu nehmen oder mit dem Verstand zu begreifen, sondern mit dem Herzen/der Seele. Oder glaubt hier jemand, da wäre wirklich ein Apfel gegessen worden?

Davon das es ein Apfel war, steht nirgends was :p
 
Wie ich zu Beginn der Diskussion (im Jedi-Thread) schon zu riepichiep, der das selbe einwandte, sagte, ich zitiere:

"Naja, sich fortpflanzen tun ja auch die Tiere. Ich denke, zwischen Gottes Auftrag, sich fortzupflanzen und dem sexuellen Verständnis des Menschen nach dem Sündenfall besteht ein grosser Unterschied. Nicht umsonst zählt Wollust ja auch zu den Todsünden. Ilargi Zuri hatte wohl eher das damit gemeint.

Ps: Hier gibt es echt einen Religionsthread?"

Ausserdem möchte ich betonen, dass das nicht meine Theorie ist, sondern die von Ilargi Zuris Lehrer, ich aber dennoch denke, dass diese Theorie ihre Berechtigung hat.

Und ob Apfel, Birne, Kiwi, Papaya, ... alles Wurst, da nur eine Metapher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich persönlich sind die Menschen vor dem Naschen der verbotenen Frucht den Tieren gleich, die unter anderem, zumindest soweit bekannt, weder Schamgefühle kennen noch ein Bewusstsein haben für Nacktheit oder Wollust (abseits vom natürlichen Fortpflanzungstrieb). Erst mit dem Essen des Apfels erlangen die Menschen Bewusstsein, richtig, und zwar für alle möglichen Dinge (Gut, Böse, Scham, Nacktheit, und so weiter und so fort, und JA, ich bin mir sicher, durchaus auch für Wollust).

So ganz passt das nicht zu 1. Mose 1:
26 Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.
27 Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.
28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.

Über Menschen wird gesagt:
- herrscht über Tiere, Fische, Vieh, usw.
- zum Bild Gottes geschaffen
- als Mann und Frau geschaffen
- sollen fruchtbar sein und die Erde füllen
- sollen die Erde untertan machen und eben herrschen

Und gerade für "Herrschen" würde ich schon ein Bewusstsein (welcher Art auch immer) erwarten.

Und der Mensch übt das herrschen schon vor dem Sündenfall aus, wie in 1. Mose 2 steht (Namen geben war damals ein Herrschaftsakt):
20 Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen wurde keine Hilfe gefunden, die ihm entsprach.

Sie sind also (in meinen Augen) den Tieren gerade NICHT gleich, sondern def. etwas anderes.

Wie man das dann nennt, was durch den Sündenfall passierte - Bewusstseinserweiterung oder sonst wie, ist nur eine Begriffsfrage^^.
 
Um mal eine Brücke zu schlagen von christlichem Schöpfungsmythos zur Evolutionstheorie (was ich gerne mache, weil ich durchaus denke, dass das eine das andere keineswegs ausschliesst), ich gehe bei meiner Annahme schon von sehr intelligenten, also höheren Tieren aus, Australopitecus bzw. Homo habilis oder dergleichen (die ja oft von der Wissenschaft als erste Menschen genannt werden, genau genommen aber ja schon noch eher Tiere waren), aber keinesfalls von Geschöpfen, die zu solchen Denkleistungen fähig waren wie ihre Nachfahren.
 
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Eine Wertung der Form "ideale Christ" sehe ich da eigentlich nicht. Schließlich war auch Petrus verheiratet, der ja nun auch eine besondere Bedeutung hat.

Paulus hat schon ne eindeutige Präferenz

"Ich wünschte, alle Menschen wären (unverheiratet) wie ich. Doch jeder hat seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so."

https://www.bibleserver.com/text/EU/1.Korinther7,7


Hervorhebungen von mir:
25 Was die Frage der Ehelosigkeit angeht, so habe ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch nur einen Rat als einer, den der Herr durch sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat.
26 Ich meine, es ist gut wegen der bevorstehenden Not, ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein.6
27 Bist du an eine Frau gebunden, suche dich nicht zu lösen; bist du ohne Frau, dann suche keine.
28 Heiratest du aber, so sündigst du nicht; und heiratet eine Jungfrau, sündigt auch sie nicht. Freilich werden solche Leute irdischen Nöten nicht entgehen; ich aber möchte sie euch ersparen.
29 Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll, wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine,
30 wer weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer kauft, als würde er nicht Eigentümer,
31 wer sich die Welt zunutze macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
32 Ich wünschte aber, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen.
33 Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen.

34 So ist er geteilt. Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen.
35 Das sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen, vielmehr, damit ihr in rechter Weise und ungestört immer dem Herrn dienen könnt.
36 Wer sich gegenüber seiner Jungfrau ungehörig zu verhalten glaubt, wenn sein Verlangen nach ihr zu stark ist, der soll tun, wozu es ihn drängt, wenn es so sein muss; er sündigt nicht; sie sollen heiraten.7
37 Wer aber in seinem Herzen fest bleibt, weil er sich in der Gewalt hat und seinem Trieb nicht ausgeliefert ist, wer also in seinem Herzen entschlossen ist, seine Jungfrau unberührt zu lassen, der handelt richtig.
38 Wer seine Jungfrau heiratet, handelt also richtig; doch wer sie nicht heiratet, handelt besser.

39 Eine Frau ist gebunden, solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei zu heiraten, wen sie will; nur geschehe es im Herrn.
40 Glücklicher aber ist sie zu preisen, wenn sie nach meinem Rat unverheiratet bleibt - und ich denke, dass auch ich den Geist Gottes habe.

https://www.bibleserver.com/text/EU/1.Korinther7,25-40

Paulus sagt schon eindeutig, dass es besser ist unverheiratet zu sein und stellt auch den Sexualtrieb eindeutig als negativ dar.
Es setzt sich also die Sichtweise aus dem AT fort, das Sexualität von Zyklus, Samenerguss über Sex bis zur Geburt etwas unreines ist, dass von Gott trennt. Das ist für mich ein ganz schönes Missverstehen der menschlichen Natur. Und es erklärt auch, warum im Christentum bis heute sehr oft mit Schuldgefühlen beim Thema Sex gearbeitet wird, anstatt verantwortlichen Umgang mit ihr zu lehren.


Ist es nicht das, was mit dem Ausdruck "ein Fleisch werden" gemeint ist? Oder verstehe ich dich da falsch

Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wenn man Sex als den Vollzug der Ehe sieht, dann kann man schon sagen, dass man danach "ein Fleisch" ist.
Im biblischen Kontext muss man dazu wahrscheinlich auch bedenken, dass Frauen damals Besitz ihrer Väter waren, der bei Hochzeit in die Obhut des Mannes überging. Außerdem finde ich klingt da auch immer der Nachwuchs mit, denn am ehesten wird man "ein Fleisch", wenn man ein Kind zeugt, das aus beiden gemacht ist.

Was ich eigentlich mit der Bindung meinte, waren Effekte im Hirn. Beim Sex werden Glückshormone ausgeschüttet, die das Wohlbefinden erhöhen und die partnerschaftliche Bindung fördern. Das war den Bibelautoren natürlich nicht bekannt. Wenn man das weiß, sieht man aber, dass Sex an sich bereits gesund ist. Biblisch wird Sex allerdings immer in die Ehe gepresst, als sei es sonst nur negativ. Dabei kann auch ehe-exklusiver Sex Nachteile haben.

Über die medizinische Auswirkungen einer Beschneidung bei Männern weiß ich nicht genug um zu beurteilen, was dies mit der Empfindsamkeit macht.

Wenn man von Konvertiten liest, die Sex hatten, dann Juden/Muslime wurden und danach wieder Sex hatten, dann berichten die von Einbußen bei der Lustempfindung.
Ist auch recht logisch. Der sensibelste Teil des Penis ist die Eichel, die im uneregierten Zustand von der Vorhaut geschützt wird, z.B. vor der Reibung der Kleidung. Nimmt man diesen Schutz von heute auf morgen weg, muss sich die Eichel an die ständige Stimulation gewöhnen, die Sensibilität reduziert sich. Ist auch im Judentum nicht unbekannt, darüber schrieb z.B. schon Maimonides.
 
Paulus sagt schon eindeutig, dass es besser ist unverheiratet zu sein und stellt auch den Sexualtrieb eindeutig als negativ dar.

Er sagt aber auch eindeutig, dass es kein Gebot, sondern nur sein Rat ist. Es wäre mal interessant zu gucken, was in den anderen Briefen zum Thema Ehe steht.

Und es erklärt auch, warum im Christentum bis heute sehr oft mit Schuldgefühlen beim Thema Sex gearbeitet wird, anstatt verantwortlichen Umgang mit ihr zu lehren.
Der Punkt ist, dass es im Judentum eigentlich nicht so negativ betrachtet wird. Imo liegt das tatsächlich viel daran, dass man die Paulusstellen "auswalzte" und sagte "so muss man sein".

Und so entstand das Zölibat ... (überspitzt gesagt). Interessant ist, dass von Rabbiner z.B. eigentlich erwartet wird, verheiratet zu sein - soweit ich mich einnere mit der Begründung, dass sie dann Eheprobleme von anderen eher verstehen können.

Und Luther wird folgender Satz zugeschrieben:
Folgendes sind die Stücke einer Ehe: Die natürliche Befriedigung des Geschlechtstriebs; Zeugung und Nachkommenschaft; Hausgemeinschaft und gegenseitige Treue.
(Muss die Quell mal suchen, kannte den vorher auch nicht).
Spätestens Luther sah das Thema Ehe und Sex dann wieder positiver (ob das im Protestantismus heute noch ist, weiß ich nicht ...)

Wenn man von Konvertiten liest, die Sex hatten, dann Juden/Muslime wurden und danach wieder Sex hatten, dann berichten die von Einbußen bei der Lustempfindung.
Ist auch recht logisch. Der sensibelste Teil des Penis ist die Eichel, die im uneregierten Zustand von der Vorhaut geschützt wird, z.B. vor der Reibung der Kleidung. Nimmt man diesen Schutz von heute auf morgen weg, muss sich die Eichel an die ständige Stimulation gewöhnen, die Sensibilität reduziert sich. Ist auch im Judentum nicht unbekannt, darüber schrieb z.B. schon Maimonides.

wieder was gelernt.
 
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Er sagt aber auch eindeutig, dass es kein Gebot, sondern nur sein Rat ist. Es wäre mal interessant zu gucken, was in den anderen Briefen zum Thema Ehe steht.

Immerhin ist dieser bloße Rat kanonisch geworden. Ob sonst noch mehr dort steht, weiß ich allerdings auch nicht.

Der Punkt ist, dass es im Judentum eigentlich nicht so negativ betrachtet wird.

Ich glaube Religiöse tun sich so oder so nichts. Sex vor der Ehe ist auch dort verpönt und bei den Haredim wird man bei vorehelicher Schwangerschaft auch mal aus der Familie verstoßen.
Wie Sex da generell gelehrt wird, weiß ich allerdings nicht.
 
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