Atheismus & Religiosität

Das haben wir noch zwischen "harten" Wahrheiten wie Satzbau und Einmaleins gelernt. Einen Unterschied habe ich damals nicht gesehen, heute sehe ich das kritisch. (Und bevor jemand Einspruch erhebt. Würdet ihr das auch unproblematisch finden, wenn man in der Grundschule den hinduistischen Schöpfungsmythos lernen muss?)

Hast du in der Grundschule an Gott geglaubt?

Religionsunterricht hat nichts an staatlichen Schulen verloren.

Obwohl ich nicht mehr an Gott glaube, bin ich anderer Meinung. Ich denke, dass es in vielen bis allen Schulen der Sekundarstufe (Grundschule, habe ich jetzt keine Ahnung) Ethikunterricht als Alternative gibt, wenn dir der christliche glaube nicht zusagt. Wenn du also in einen religiösen Unterricht gehst, ist das deine eigene bzw. die Entscheidung deiner Eltern. Und da Religion auch in gewisser Art und Weise unsere Kultur widerspiegelt, kann das auch für staatliche Institutionen interessant sein
 
Hast du in der Grundschule an Gott geglaubt?
Ja.

Und da Religion auch in gewisser Art und Weise unsere Kultur widerspiegelt, kann das auch für stattliche Institutionen interessant sein

Der Unterricht ist aber nicht neutral informierend: "So glauben es die Christen." Er ist bekenntnisorientiert: "So ist es." Als wir das irgendwann gemerkt hatten, haben wir uns immer gegenseitig ausgefragt: "Was, bei euch Katholiken haben sie das gesagt? Bei uns ist das anders...."
 
Der Unterricht ist aber nicht neutral informierend: "So glauben es die Christen." Er ist bekenntnisorientiert: "So ist es." Als wir das irgendwann gemerkt hatten, haben wir uns immer gegenseitig ausgefragt: "Was, bei euch Katholiken haben sie das gesagt? Bei uns ist das anders...."

Das ist allerdings sehr lehrerabhängig, ich habe in meiner Schulzeit eigentlich beides erlebt.
 
Ja.

Der Unterricht ist aber nicht neutral informierend: "So glauben es die Christen." Er ist bekenntnisorientiert: "So ist es." Als wir das irgendwann gemerkt hatten, haben wir uns immer gegenseitig ausgefragt: "Was, bei euch Katholiken haben sie das gesagt? Bei uns ist das anders...."
Wenn du da an Gott geglaubt hast, finde ich das ja allgemein auch ganz passend, dass dir da mehr über die Geschichten der Bibel auch beigebracht wird.

Wie das Ganze bei mir rübergebracht wurde, weiß ich leider nicht mehr. Daher kann ich dazu jetzt nicht so viel sagen
 
Das ist allerdings sehr lehrerabhängig, ich habe in meiner Schulzeit eigentlich beides erlebt.

Also bei mir war es bis zur Oberstufe im Grunde eine Sonntagsschule. Danach wurde es interessant und man konnte wirklich diskutieren. (Klar wenn man jünger ist, schwierig.)
(PS: Was war jetzt mit Dawkins? ;) )

Wenn du da an Gott geglaubt hast, finde ich das ja allgemein auch ganz passend, dass dir da mehr über die Geschichten der Bibel auch beigebracht wird.

Nein warum? Ist es die Aufgabe der Schule die Meinung meiner Eltern in meinem Kopf zu zementieren oder zum Denken anzuregen?
Informierender Unterricht über alle Religionen für alle wäre wesentlich hilfreicher gewesen den eigenen Weg zu finden.
 
Die christlich religiöse Geschichte hat sicherlich ihren Einfluss in der Kultur aber Einfluss auf die Kultur hat alles mögliche, das ist kein Grund aus all diesen Dingen direkt ein ganzes Fach zu machen, insbesondere wenn man diese Dinge prima in anderen Fächern unterbringen kann, ohne Gefahr zu laufen eventuell indoktrinierend für eine Gemeinschaft zu wirken, denn dafür ist Schule nicht da.
 
Also bei mir war es bis zur Oberstufe im Grunde eine Sonntagsschule. Danach wurde es interessant und man konnte wirklich diskutieren. (Klar wenn man jünger ist, schwierig.)

Nein warum? Ist es die Aufgabe der Schule die Meinung meiner Eltern in meinem Kopf zu zementieren oder zum Denken anzuregen?
Informierender Unterricht über alle Religionen für alle wäre wesentlich hilfreicher gewesen den eigenen Weg zu finden.

Also die Grundlagen anderer Religionen wurden bei mir schon deutlich vor der Oberstufe behandelt. Und ich schätze, dass das auch in der Grundschule stark davon abhängt, wie die Religionen so verteilt sind.

Ich wüsste nicht, warum es schlecht sein sollte, sich genauer mit der eigenen Religion zu beschäftigen. Wenn dann müsstest du dich da eher bei deinen Eltern beschweren.
Aber ich glaube es macht auch nicht so viel Sinn, Kinder in der Grundschule sich das selbst aussuchen zu lassen. Da würdest du dir einfach das aussuchen, wo dir die Geschenke und Feiertage am besten gefallen ;)
 
Hast du in der Grundschule an Gott geglaubt?

Nope der Unterricht war verpflichtend in der Grundschule.
Ich bin 1-2x zum wöchentliche Gottesdienst gegangen und dann nicht mehr. Ich fand das schon immer absurd.

Ich denke, dass es in vielen bis allen Schulen der Sekundarstufe (Grundschule, habe ich jetzt keine Ahnung) Ethikunterricht als Alternative gibt, wenn dir der christliche glaube nicht zusagt.

In meiner kompletten Schullaufbahn gab es nie Ethikunterricht. Leider :(

Ich wüsste nicht, warum es schlecht sein sollte, sich genauer mit der eigenen Religion zu beschäftigen.

Wenn man einer Religion anhängt sollte man das tun. Allerdings sollte der Glaube Privatsache sein und dementsprechend in der Freizeit ausgeübt werden.
 
Wir konnten in der Schule zwischen Religionsunterricht und PMK (Philosophieren mit Kindern) wählen. Ich hatte 2 Jahre tatsächlich Religion und nach Mandala malen und Lobpreisungen, wie toll doch alles ist, bin ich zu PMK gewechselt. Das war dann auch deutlich besser, weil es zum großen Teil auch ums kritische Hinterfragen ging. Etwas was man immer gebrauchen kann, nicht nur wenn man über Glaube nachdenkt.

Philosophie hat mir dann in der Oberstufe noch mehr zugesagt, weil es eben auch das Thema Glaube und Religion mit einschließt. Wieso sollte ich da "nur" Religion wählen, wenn ich es in einem anderen Fach quasi als all-inclusive mit dazu bekomme?
 
Nope der Unterricht war verpflichtend in der Grundschule.
Ich bin 1-2x zum wöchentliche Gottesdienst gegangen und dann nicht mehr. Ich fand das schon immer absurd.

In meiner kompletten Schullaufbahn gab es nie Ethikunterricht. Leider :(

Wenn man einer Religion anhängt sollte man das tun. Allerdings sollte der Glaube Privatsache sein und dementsprechend in der Freizeit ausgeübt werden.

Normalerweise haben deine Eltern das Recht dich vom Religionsunterricht abzumelden.

Also zumindest im Gymnasium (in der Grundschule weiß ich es nicht mehr) konnte man bei uns immer auch in den Ethikunterricht gehen.

Man kann sich auch in Religion bilden. Es gibt ja in der Schule relativ viele Fächer, die jetzt nicht naturwissenschaftlich oder so sind, z.B. Musik, Handarbeit, Sport, usw.

Mal ein Zitat BayEUG:

Art. 1
Bildungs- und Erziehungsauftrag

(1) 1Die Schulen haben den in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu verwirklichen.2Sie sollen Wissen und Können vermitteln sowie Geist und Körper, Herz und Charakter bilden.3Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung, vor der Würde des Menschen und vor der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt.4Die Schülerinnen und Schüler sind im Geist der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinn der Völkerversöhnung zu erziehen.
(2) Bei der Erfüllung ihres Auftrags haben die Schulen das verfassungsmäßige Recht der Eltern auf Erziehung ihrer Kinder zu achten.
 
Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung

Achtung religiöser Überzeugung an Kinder herantragen: Ja. Ihnen einzudämmern Ehrfurcht vor einem oder dem Gott zu haben: Nein
Aber gut, ist halt das Bayrische Gesetzt zur Erziehung und Bildung.. :nope:

Edit: Ich weiß ja nicht ob es gewollt ist, aber Ehrfurcht vor Gott als erstes und vor Menschenwürde, Gleichberechtigung etc. zu stellen, finde ich ja schon sehr vielsagend..
 
Die christlich religiöse Geschichte hat sicherlich ihren Einfluss in der Kultur aber Einfluss auf die Kultur hat alles mögliche, das ist kein Grund aus all diesen Dingen direkt ein ganzes Fach zu machen, insbesondere wenn man diese Dinge prima in anderen Fächern unterbringen kann, ohne Gefahr zu laufen eventuell indoktrinierend für eine Gemeinschaft zu wirken, denn dafür ist Schule nicht da.

Bleibt allerdings noch zu klären inweit die Schuel nicht anders indoktriniert.

Ich hab damals Ethik genommen und war sehr, sehr glücklich damit.
 
Aber wenn er "als Naturwissenschaftler" was zum Glauben sagt, passt das in meinen Augen nicht. Ich will ja auch nicht, dass ein Rabbi "als Rabbi" was zur Biologie sagt. Als Privatperson darf er natürlich sagen, was er will ...
Die Naturwissenschaft taugt nicht dazu die Existenz Gottes zu beweisen oder zu widerlegen. Sie kann höchstens Alternativen zu Gott aufzeigen. Und damit ist nicht gemeint dass man stattdessen Naturwissenschaften anbeten soll.
Als Wissenschaftler kann man nach heutigen Erkenntnissen zumindest sagen dass es für die menschliche Existenz nicht zwingend einer Schöpfung durch einen Gott bedarf. Selbst jemandem, der die vielen wahnwitzigen Zufälle, die für die Entstehung komplexen Lebens notwendig waren, als Beweis für eine göttliche Schöpfung ansieht kann man immer noch ein logisches Gegenargument entgegnen: Nur weil die Dinge so sind wie sie sind, können wir überhaupt die Frage stellen warum die Dinge so sind wie sie sind.
 
Normalerweise haben deine Eltern das Recht dich vom Religionsunterricht abzumelden.

Keine Ahnung wie das in meiner Grundschule in der Hinsicht war.

Also zumindest im Gymnasium (in der Grundschule weiß ich es nicht mehr) konnte man bei uns immer auch in den Ethikunterricht gehen.

Gab es auf meinem Gymnasium, zumindest bis Klasse 10 nicht.

Man kann sich auch in Religion bilden. Es gibt ja in der Schule relativ viele Fächer, die jetzt nicht naturwissenschaftlich oder so sind, z.B. Musik, Handarbeit, Sport, usw.

Religion kann ja vorkommen, wie bereits Crant anmerkte, aber nicht als einzelnes Fach.
Der Unterschied zu allen anderen Fächern ist einfach, dass der Religionsunterricht auf reiner Fantasie beruht und daher nicht für jeden nachvollziehbar ist.
Das Religionen bzw. der Glaube trotzdem ein Faktor vieler menschlicher Handlungen ist und daher auch vorkommen muss, bestreite ich ja gar nicht. Als eigenständiges Fach jedoch nicht.
 
Ich kann mich nicht daran erinnern ob es in der Grundschule Ethik Unterricht gab. Aber ist eigentlich auch egal, in dem Alter kann man als Kind in der Regel eh noch nicht entscheiden ob man wirklich an Gott glauben will oder nicht und wenn die Eltern drauf bestehen dass man den Religionsunterricht besucht kann man in dem Alter eh noch nichts dagegen machen.

Aber eines sage ich euch: Schmierige "Ich bin immer nett Typen" der Marke Ned Flanders die einem im ökumenischen Schulgottesdienst mit Gitarrensongs und geistreichen Texten à la "Stiftet alle Frieden und habt euch alle gerne" die Kirche näher bringen wollen erreichen ziemlich oft genau das Gegenteil.:kaw:
 
Zuletzt bearbeitet:
In Springfield wurde ja auch mal das Urteil gefällt, dass sich die Religion immer mindestens 500 m von der Wissenschaft entfernt halten muss. ^^


Soweit ich mich erinnere, gab es in der Grundschule bei uns (in Thüringen) keinen Religions-Unterricht. Ab der fünften Klasse musste man dann entweder Religion oder Ethik machen. Da ich letzteres gemacht hatte, kann ich nicht sagen, ob der Religions-Unterricht wirklich das geboten hat, was er versprach.
Das würde mich mal interessiere. Wird im Religions-Unterricht wirklich Religion behandelt - also alle Glaubensrichtungen (Hinduismus, Heidentum, Shintoismus, Voodoo usw.), deren Gemeinsamkeiten, Unterschiede und sowohl die Vor- als auch die Nachteile, bzw. Gefahren? Oder lernt man am Ende fast nur, was so in der Bibel/Tora/eventuell dem Koran steht?


BayEUG:
Art. 1
Bildungs- und Erziehungsauftrag

(...) Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung, vor der Würde des Menschen und vor der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt.
Gesetzestexte bringen einen immer wieder zur Verzweiflung. Hat sich das in den letzten 100 Jahren nicht mal ein Verantwortlicher angeschaut und drüber nachgedacht, ob das noch aktuell ist?
Egal wie sehr man von der Existenz Gottes überzeugt ist - wenn man im heutigen Deutschland lebt, muss einem doch auffallen, wie unangebracht diese Formulierung an dieser Stelle ist. "Ehrfurcht vor Gott" kann ja wohl kaum auf alle Gottheiten der unterschiedlichen Religionen bezogen sein. Also sagt dieser Text, dass die Ehrfurcht vor dem einen Gott der Christen/Juden/Muslime das oberste Bildungsziel der Schulen eines Landes ist, in dem Angehörige aller möglicher Religionen, sowie Religionsfreie gleichberechtigt miteinander leben sollen. Und dann stehen Gott und Religion auch noch vor der Menschenwürde - also über Artikel 1 des Grundgesetzes. Das ist in meinen Augen schon ziemlich traurig. Denn wenn die dafür Verantwortlichen wirklich von der Gleichberechtigung aller Weltanschauungen überzeugt wären, würden sie so etwas nicht schreiben, beziehungsweise, es nicht so stehen lassen.
 
(Und bevor jemand Einspruch erhebt. Würdet ihr das auch unproblematisch finden, wenn man in der Grundschule den hinduistischen Schöpfungsmythos lernen muss?)
Wenn er zusammen mit den anderen abgedeckt werden würde, dann nicht. Dafür müsste man aber den Religionsunterricht zu einem Unterrichtsfach über Religion als ganzes abändern, statt nur über den Christlichen Glauben. Bei uns in der Grundschule war der sogar noch zwischen Katholisch und Evangelisch getrennt... Oder gleich Ethik-Unterricht für alle mit Exkursen zu Religion.
 
Wird im Religions-Unterricht wirklich Religion behandelt - also alle Glaubensrichtungen (Hinduismus, Heidentum, Shintoismus, Voodoo usw.), deren Gemeinsamkeiten, Unterschiede und sowohl die Vor- als auch die Nachteile, bzw. Gefahren? Oder lernt man am Ende fast nur, was so in der Bibel/Tora/eventuell dem Koran steht?

Habe in meiner ganzen Schullaufbahn ev. Religion gemacht.

Grundschule und Orientierungsstufe waren die biblischen Geschichten und teilweise sogar Lieder singen. Also wie die Sonntagsschule.
In der Sek1 kamen dann Dinge wie "Kirche im dritten Reich" oder "Reformation" und in der Oberstufe ging es dann wirklich um Fragen von Theologie und Moral: Wir haben z.B. über die Ethik von Abtreibungen geredet, von Frühchristentum im Vergleich mit dem Kommunismus, Feuerbachs Religionskritik usw.. Da konnte man auch völlig frei diskutieren, bewertet wurde da deine Argumentation nicht ob du christlich oder atheistisch an die Frage rangehst. Das hat mir auch sehr gefallen, vorher war es allerdings genauso ein "eintrichtern" wie wenn du in der Sonntagsschule die Geschichte von Adam und Eva zu hören bekommst.
 
Zurück
Oben