In Springfield wurde ja auch mal das Urteil gefällt, dass sich die Religion immer mindestens 500 m von der Wissenschaft entfernt halten muss. ^^
Soweit ich mich erinnere, gab es in der Grundschule bei uns
(in Thüringen) keinen Religions-Unterricht. Ab der fünften Klasse musste man dann entweder Religion oder Ethik machen. Da ich letzteres gemacht hatte, kann ich nicht sagen, ob der Religions-Unterricht wirklich das geboten hat, was er versprach.
Das würde mich mal interessiere. Wird im Religions-Unterricht wirklich
Religion behandelt - also alle Glaubensrichtungen
(Hinduismus, Heidentum, Shintoismus, Voodoo usw.), deren Gemeinsamkeiten, Unterschiede und sowohl die Vor- als auch die Nachteile, bzw. Gefahren? Oder lernt man am Ende fast nur, was so in der Bibel/Tora/eventuell dem Koran steht?
BayEUG:
Art. 1
Bildungs- und Erziehungsauftrag
(...) Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung, vor der Würde des Menschen und vor der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt.
Gesetzestexte bringen einen immer wieder zur Verzweiflung. Hat sich das in den letzten 100 Jahren nicht mal ein Verantwortlicher angeschaut und drüber nachgedacht, ob das noch aktuell ist?
Egal wie sehr man von der Existenz Gottes überzeugt ist - wenn man im heutigen Deutschland lebt, muss einem doch auffallen, wie unangebracht diese Formulierung an dieser Stelle ist. "Ehrfurcht vor Gott" kann ja wohl kaum auf alle Gottheiten der unterschiedlichen Religionen bezogen sein. Also sagt dieser Text, dass die Ehrfurcht vor dem einen Gott der Christen/Juden/Muslime das oberste Bildungsziel der Schulen eines Landes ist, in dem Angehörige aller möglicher Religionen, sowie Religionsfreie gleichberechtigt miteinander leben sollen. Und dann stehen Gott und Religion auch noch vor der Menschenwürde - also über Artikel 1 des Grundgesetzes. Das ist in meinen Augen schon ziemlich traurig. Denn wenn die dafür Verantwortlichen wirklich von der Gleichberechtigung aller Weltanschauungen überzeugt wären, würden sie so etwas nicht schreiben, beziehungsweise, es nicht so stehen lassen.