Dafür ist Batman für Warner einfach finanziell zu attraktiv...
Wobei ich inzwischen mehr denn je finde, dass die ganze Figur weitaus attraktiver als so mancher andere Super(-kräfte-)held ist. M.E.n. fehlen gar bis heute der Figur der Bruce Wayne/Batmans selbst auch durch die Comic-Vorlagen, als auch im Hinblick auf alle bisherigen Film-Adaptionen so manche Markanz bzw. Ausarbeitung und Anpassung seiner Charakterzüge.
Eine CGI-Serie ist gerade in Produktion. Nennt sich Beware the Batman, wird aber auf die bekannten Gegenspieler weitgehend verzichten...
Nun ja, was er hier dazu zu sehen gibt, sieht insgesamt schon ganz interessant aus:
[YOUTUBE]sjWvKmLa5VA[/YOUTUBE]
Bleibt aber also abzuwarten, wie stark sie Batman im Stil selbst an die Figur der Animated Series angelehnt haben.
Ich bin zwar ursprünglich auch mit dem typischen Comic-Batman-Stil durch die Heftmagazine und Taschenbücher groß geworden, habe später dann aber auch z. B. noch
"Batman: The Cult" aus den Federn von Jim Starlin und Bernie Wrightson genossen.
In den bisherigen Verfilmungen ist Batman/Bruce Wayne zu großen Teilen eine nach wie vor moralisch wie verhaltenstechnisch typische wie relativ lupenreine Superhelden-Figur geblieben, obwohl gerade seine Figur soviel mehr an Potenzial bietet. Denn im Unterschied zu einem Superman, Spiderman usw. kann Batman im Grunde nichts, was nicht auch so manche andere Menschen oder Personen schaffen oder erreichen könnten (unter gewissen Voraussetzungen zumindest!).
Jüngstes mögliches Beispiel: Ridley Scott. Sein Prometheus lief dermaßen schlecht, daß der Film evtl. gar nicht fortgesetzt wird.
Ach, Du meine Güte! So schlecht also doch - als hätte ich es geahnt. Fragt sich, was die Kritiker, die ihn gesehen haben, nun dazu meinen?
...Wünschenswert wäre ein Film wie "Batman Returns" oder "The Dark Knight", also eine Geschichte in der Batman schon seit Jahren in Gotham etabliert ist und halt einfach "da" ist. Gerne dann auch in einer anderen Stilrichtung (am coolsten wäre wie schonmal gesagt der Arkham ... -Stil).
Als Gegner könnte man dann von mir aus gerne wieder den Joker nehmen (wobei der Vergleich mit Heath Ledger es jedem schwer machen wird), aber für eine Rückkehr des Pinguins oder von Riddler wäre ich auch zu begeistertern...
Nun ja, ich könnte mir gar auch durchaus noch wieder eine völlige Neuauflage vorstellen, in der man das ganze Batman-Thema noch einmal von einer anderen, härteren und noch realistischeren Seite her aufzäumt. Was mir am Grundcharakter von Bruce Wayne/Batman bis heute eigentlich fehlt (was aber gerne durch die ausgleichende Wirkung des Alfred-Chars immer wieder erklärt versucht wird) - er ist zu nett, zu höflich, zu wenig zweideutig dualistisch geprägt.
Ich meine, er muss doch in Kinderzeiten mit eigenen Augen ansehen, wie seine Eltern ermordet werden. Der Wayne, den ich mir früher schon eher vorgestellt habe, ist wirklich nur der Fassade nach ein "Playboy" (sozusagen, weil ihn die Öffentlichkeit als solchen bezeichnet). Mir fehlt der wirklich spürbare eiskalte Zyniker Bruce Wayne, der nicht einen Fatz an das Gute im Menschen glaubt (nicht einmal im Bezug auf Alfred, den er vlt. eher als Nutznießer des Wohlstands seines Vaters sieht und aber nicht gegen diesen opponiert, weil er nicht die Hand desjenigen abbeißen will, die ihn füttert). Mir fehlt der "eiskalte Killer Bruce Wayne", für den die Welt sehr eindeutig schwarz und weiß ist, der eine Welt sieht, in der es schlichtweg Menschen gibt, die willens sind, dem Gesetz zu dienen und zu gehorchen und Menschen, die es brechen und umgehen. Ein Wayne, den aus Hass das "Warum" oder "Weshalb" nicht interessieren. Ein Wayne, der standrechtliche Todesurteile und Lynch-Justiz strikt befürwortet (außer, es wäre wirtschaftpolitisch für sein Unternehmens-Imperium unvorteilhaft, weil gerade nicht opportun). Also: Ein Wayne, der auch deshalb Batman ist, weil er als solcher jederzeit und nach eigenem Gutdünken seiner Vorstellung von Recht, Gesetz und Gerechtigkeit Gültigkeit verschaffen kann. Aber auch eben ein Wayne, der jederzeit die Kontrolle über sich zu behalten versucht, der aber dennoch auch nach außen als kühl kalkulierender Wirtschafts-Magnat agiert - also eher der "Gordon Gekko".
Es wäre ein Wayne/Batman, den nur sein eigener Perfektionismus davor zurück hält, nicht zuweit zu gehen, so dass er es sich selbst ggü. nicht mehr vertreten könnte - bis es dann doch geschieht und er mehr und mehr beginnt in den Strudel der Selbstzweifel zu geraten, bis er und sein Handeln tatsächlich kaum noch von dem gewöhnlicher Raubmörder oder fanatischer Serienkiller sich unterscheidet.
Im Grunde fehlt mir also eine psychologisch realistische Aufarbeitung dieses Charakters auch vor dem Hintergrund, was eine Gesellschaft und ihre Auswüchse bereit ist, aus jemanden zu machen und werden zu lassen.
-Zugegeben, da bekäme ein Titel wie "The Dark Knight Rises" eine ganz neue Bedeutung... *
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Und so eher in dieser Richtung düster und dreckig würde ich mir auch eher zukünftige Verfilmungen vorstellen - in einem Stil, der sich noch viel weiter von der Animated Serie und Burtons Verfilmungen abhebt.
Nicht, dass ich Burtons Batman deshalb nicht mag oder mochte. Sie waren erstmals etwas eben sehr eigenes und richtig Gutes (diese alte Batman-Realserie war ja nie wirklich ernstnehmbar) und mit bis heute unvergleichlichen Darstellerleistungen wie einem Nicholson-"Joker", einem DeVito-"Pinguin" oder einem Carry-"Riddler".
Der Stil des Batman-Film-Kostüms war angefangen bei Burtons Version über Schumachers bis zu dem Nolans sehr gut und wirkte angenehm realistisch. Dennoch wirkt die ganze Figur mir dadurch dennoch bis heute noch zu klobig - eher wie Arnold Schwarzenegger oder Sly Stallone in einem solchen Kostüm, als die Darsteller, die tatsächlich drinsteckten.
Das war und blieb mir immer ein Manko für die Beweglichkeit dieser Figur - und durch diesen Anzug, der eher wie eine Rüstung wirkt, wirkt mir die Figur zu unverletzbar (und ist es in den Filmen teilweise auch!).
Schade eigentlich, dass erst ein "Kick-Ass" kommen musste, welcher mit der Figur des "Big Daddy" (nichts für ungut: Das Kostüm fand ich allerdings denn dann auch nicht so doll) eher in die Richtung geht, die ich mir vorstelle.