Ehrenmord

Horatio d'Val schrieb:
Tut mir leid, J, aber deine Definition von Ehre und insbesondere in dem Zusammenhang dieses Themas ist genau die pervertierte Form von Unterdrückung und Dominanz wie sie beispielsweise in dikatorischen Regimen (um mal ein bildliches Beispiel in einem politischen System zu suchen) gang und gebe ist.

"Lebe so wie ich es will oder sterbe"

.

Sorry,aber da mußte ich doch jetzt etwas schlucken.
Mein Ehrgefühl als pervers zu bezeichnen,das muß ich erst einmal verdauen.
Mein Ehrgefühl ist mit das Wertvollste,was ich besitze.
Ich weiß ja selber,daß ich sehr altmodische Vorstellungen von Ehre und Moral habe.
Aber die gleich als pervers zu bezeichnen ? Daß trifft mich doch schon etwas härter.
Aber keine Sorge,ich kann damit leben.


Horatio d'Val schrieb:
Du magst da mit Kultur und Tradition argumentieren, aber dies zählt nicht.

Für Dich nicht.Das ist ein Unterschied.



Horatio d'Val schrieb:
. Was wirst Du vielleicht eines Tages tun, wenn plötzlich die Gemeinschaft ohne dein Zutun entscheidet, was Ehre, was Tradition ist? .

Was Tradition ist,kann nicht von heute auf morgen endschieden werden.
Tradition kann nur wachsen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit dem "wir" sollte auch in Richtung Amerika gehen und hat sich auf einen anderen Post bezogen, in dem Freiheit als das höchste Gut bezeichnet wurde und das würde alle amerikanischen Aktionen legitimieren.

Mit Rache hat es ganz bestimmt zu tun, da dies einer der Argumente für die Todesstrafe ist. Es gibt kaum andere Begründungen außer dass man weniger Platz in Gefängnissen verstopft.
Man kann jemanden, der bewiesen eine Gefahr darstellt, einsperren. Das hat nicht unbedingt etwas mit richten zu tun, da man ihn nicht als weniger Wert betrachten muss. Tötet man ihn sagt man jedoch, dass sein Leben weniger Wert ist als das anderer.
Der Staat macht die Gesetze, der Staat entscheidet was richtig und falsch ist und der Staat entscheidet wer wie gerichtet wird und töten dann Menschen, ohne irgendeine moralische Legitimierung von außen(vgl. Ehrenkodex). Da kein Mensch sich für oder gegen die Gesetzgebung oder seine Staatsangehörigkeot entscheiden kann erkläre mir jetzt den großen Unterschied zum islamistischen Wertesystem. Hier ist es eben der Koran oder Allah oder vielleicht auch nur ein islamischer Staat, der bestimmte Gesetze aufrückt.

Selbstbestimmung:

Bist du ganz alleine auf die Werte der Freiheit, Demokratie, Individualismus, etc. gekommen? Woher kennst du sie, wer hat sie dir gelehrt, warum setzt du dich für sie ein?

Zum thema Fleisch essen. Hypothetisches Szenario: Du hast von irgendwoher (z.B. Eltern) die Werte vermittelt bekommen, dass jedes Leben wertvoll und zu schützen ist. Diese Werte verinnerlichst du, durch bestimmte Erfahrungen und Ereignisse in deinem Leben wirst du dann dazu gebracht, dass du hinter jedem Fleisch das getötete Tier erkennst und willst im Einklang mit deinen erzogenen Werten dieses schützen. Du wirst Vegetarier.
Aber ich gebe zu Phylosophen streiten bei dem Thema Selbstbestimmung schon seit Jahrhunderten. Betrachtet man den Menschen biologisch und behandelt das Gehirn wie einen Computer gibt es keine Selbstbestimmung, doch in Verbindung mit einer Seele gäbe es keine eindeudige Antwort.
 
Zuletzt bearbeitet:
newman schrieb:
Da kein Mensch sich für oder gegen die Gesetzgebung oder seine Staatsangehörigkeot entscheiden kann erkläre mir jetzt den großen Unterschied zum islamistischen Wertesystem. Hier ist es eben der Koran oder Allah oder vielleicht auch nur ein islamischer Staat, der bestimmte Gesetze aufrückt.


Hahnebüchener Unsinn! Du scheinst nicht die geringste Ahnung zu haben, oder? Dir steht es jederzeit frei, eine andere Staatszugehörigkeit zu beantragen und dich dann mit dieser Gesetzgebung abzufinden. Alternativ kannst du auch in den Urwald gehen und glauben, woran immer du willst. Niemand, ausser dir selbst, wird dich bei dieser Entscheidung aufhalten.
 
Jedihammer schrieb:
Sorry,aber da mußte ich doch jetzt etwas schlucken.
Mein Ehrgefühl als pervers zu bezeichnen,das muß ich erst einmal verdauen.
Mein Ehrgefühl ist mit das Wertvollste,was ich besitze.
Ich weiß ja selber,daß ich sehr altmodische Vorstellungen von Ehre und Moral habe.
Aber die gleich als pervers zu bezeichnen ? Daß trifft mich doch schon etwas härter.
Aber keine Sorge,ich kann damit leben.

Ich glaube nicht, daß Hora das so gemeint hat. Er meinte lediglich, daß es falsch ist, wenn wegen den Vorstellungen von Ehre des Einen Andere zu leiden oder zu sterben haben.

Für Dich nicht.Das ist ein Unterschied.

Auch hier das gleiche: Kultur und Tradition an sich sind gut und wichtig, wenn sie jedoch als Vorwand für Repressalien und Mord dienen, werden diese Werte nunmal pervertiert.

C.
 
icebär schrieb:
Hahnebüchener Unsinn! Du scheinst nicht die geringste Ahnung zu haben, oder? Dir steht es jederzeit frei, eine andere Staatszugehörigkeit zu beantragen und dich dann mit dieser Gesetzgebung abzufinden. Alternativ kannst du auch in den Urwald gehen und glauben, woran immer du willst. Niemand, ausser dir selbst, wird dich bei dieser Entscheidung aufhalten.
ok da geb ich dir recht, ich schreibe einfach zu viel zu schnell *g
ich habe jetzt mal die nation als geschlossenes system betrachtet. Denn schließlich ist es nicht so wahrscheinlich, dass jemand eine neue Staatsbürgerschaft beanträgt wenn er einen anderen gekillt hat. Wird man eigentlich nciht auch als Deutscher exekutiert wenn man in texas ein Verbrechen begeht oder nur nach Staatsangehörigkeit, weil dann stimmt meine Aussage halbwegs wieder.
Ich spreche im grunde auch eher allgemein von der Legitimierung, die ein Staat sich selbst gibt bietet nicht den großen unterschied zu der islamischen Begründung (die ist wenigstens noch göttlich ;) ). Schon alleine, dass er sich selbst legitimiert ist schlimm.
 
Zuletzt bearbeitet:
newman schrieb:
Das mit dem "wir" sollte auch in Richtung Amerika gehen und hat sich auf einen anderen Post bezogen, in dem Freiheit als das höchste Gut bezeichnet wurde und das würde alle amerikanischen Aktionen legitimieren.

"Wie weit dürfen wir andere Kulturen verändern um dort ein westlich orientiertes moralisches Wertesystem aufzubauen?"

newman schrieb:
Mit Rache hat es ganz bestimmt zu tun, da dies einer der Argumente für die Todesstrafe ist. Es gibt kaum andere Begründungen außer dass man weniger Platz in Gefängnissen verstopft.

Äh.. ja okay.. hä? Also du sagst es ist Rache. Und es gäbe keine andere Begründungen. Aber Leute zu exekutieren, damit die gefängnisse nicht verstopft sind (wenn das überhaupt stimmt) hat nichts mit rache zu tun. oder was glaubste, was man da rächt? Das zuviele gefangene die armen Klos besudeln? o_O

newman schrieb:
Man kann jemanden, der bewiesen eine Gefahr darstellt, einsperren. Das hat nicht unbedingt etwas mit richten zu tun, da man ihn nicht als weniger Wert betrachten muss. Tötet man ihn sagt man jedoch, dass sein Leben weniger Wert ist als das anderer.

ÄÄähhh noch mal hä?!
Wenn man jemanden einsperrt, richtet man via Gesetz über ihn, weil man seine Schuld feststellt und ihn danach verurteilt. Und wenn man jemand veruteilt bedeutet es nicht, das man ihn als weniger wertvoll betrachtet, als andere Menschen, sondern nur, das man ihn für seinen Gesetzesbruch bestraft. Und wenn jemand z.B. ein Kind vergewaltigt und ermordet, hat er den Wert des Kindes bereits herabgesetzt und sich angemaßt über dieses Leben zu entscheiden und zu urteilen. Und dieser Mensch verdient meines erachtens nicht das Leben. Und man wird auch nicht wgen jeder Kleinigkeit dort zum Tode verurteilt ;)
Aber ein mensch, der aus niederen Beweggründen einen anderen umbringt (Habgier, Vergewaltigung, Eifersucht) hat in meinen Augen sein Leben schlicht verwirkt, weil er einem anderen das recht zu Leben genommen hat ;)

newman schrieb:
Der Staat macht die Gesetze, der Staat entscheidet was richtig und falsch ist und der Staat entscheidet wer wie gerichtet wird und töten dann Menschen, ohne irgendeine moralische Legitimierung. Da kein Mensch sich für oder gegen die Gesetzgebung oder seine Staatsangehörigkeot entscheiden kann erkläre mir jetzt den großen Unterschied zum islamistischen Wertesystem. Hier ist es eben der Koran oder Allah oder vielleicht auch nur ein islamischer Staat, der bestimmte Gesetze aufrückt.

Verstehst du nicht? ERs ist dort ebenfalls GESETZLICH verboten einen menschen zu töten. Dieser in Berlin geschehen Mord, wäre selbst da drüben gerichtet worden. Es war schlicht ein Gesetzesbruch. Und Ich finde es moralisch legitim, einen Mörder umzubringen. Aus dem oben genannten Gründen.

newman schrieb:
Selbstbestimmung:

Bist du ganz alleine auf die Werte der Freiheit, Demokratie, Individualismus, etc. gekommen? Woher kennst du sie, wer hat sie dir gelehrt, warum setzt du dich für sie ein?

Hä? Ein teil bringen mir meine Eltern bei. Der Rest kommt aus meinen ERfahrungen, Ansichten, meinem Wissen. Sie wurden mir aber keineswegs aufgezwungen. Würde ich mit denen nicht konform gehen, habe ich jederzeit die Chance auszuwandern ;) Da ich aber konform damit gehe, sie achte und respektiere, weil sie für mich sinnvoll und logisch und menschlich sind, muss ich das nicht

newman schrieb:
Zum thema Fleisch essen. Hypothetisches Szenario: Du hast von irgendwoher (z.B. Eltern) die Werte vermittelt bekommen, dass jedes Leben wertvoll und zu schützen ist. Diese Werte verinnerlichst du, durch bestimmte Erfahrungen und Ereignisse in deinem Leben wirst du dann dazu gebracht, dass du hinter jedem Fleisch das getötete Tier erkennst und willst im Einklang mit deinen erzogenen Werten dieses schützen. Du wirst Vegetarier.

Ähm meine Eltern .. nein eigentlich nicht.. ich selbst habe für mich beschlossen, das jedes Leben wertvoll, schützenswert und erhaltenswert ist. Ich bin Tierfreundin. Aber das was wir da essen ist Zuchtvieh. Das is nur da um gefuttert zu werden.
Du tust gerade so, als würden Fleischfresser Lebensverächter sein. Falscher Schluss. Ganz falscher Schluss.

newman schrieb:
Aber ich gebe zu Phylosophen streiten bei dem Thema Selbstbestimmung schon seit Jahrhunderten. Betrachtet man den Menschen biologisch und behandelt das Gehirn wie einen Computer gibt es keine Selbstbestimmung, doch in Verbindung mit einer Seele gäbe es keine eindeudige Antwort.

Äh was? Die Verbindung mit der Seele hab ich nicht geschnallt. War zu konfus :konfus:
 
Zuletzt bearbeitet:
mich versteht keiner, Sprache ist einfach zu schlecht um rüberzubringen was ich meine, ich versuchs wann anders wieder.
Wenigstens noch ein versuch.
Warum zitierst du mich mit einem meiner Zitate als Antwort?

ich habe gemeint, dass neben rache es nur noch so lächerliche Begründungen wie das mit dem Gefängnis gibt und nicht Rache = weniger überfüllte Gefängnisse.

Das mit dem Wert spiegelt nicht ganz wieder was ich unter richten verstehe, aber es war ein nettes Beispiel. Ich unterscheide zwischen Bestrafen und Richten. Das erste ist Ok, das zweite darf nur Gott und der Tod ist immer ein richten.

Die Mörder glauben nicht an diese Gesetzgebung, sondern handeln nach anderen Gesetzen. Aber eigentlich ging es da um die Todesstrafe.

Kannst du selbst bestimmen welche Erfahrungen du sammelst?? Du (dein Charakter) ist also von deiner Umgebung mitbestimmt.
Ok ist vielleicht etwas zu phylosophisch auch mit der Seele usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
newman schrieb:
Das erste ist Ok, das zweite darf nurGott und der Tod ist immer ein richten.
Quatsch. Dafür gibts nunmal "Richter".
Die Mörder glauben nicht an diese Gesetzgebung, sondern handeln nach anderen Gesetzen. Aber eigentlich ging es da um die Todesstrafe.
Das ist aber shcön das sie nicht daran glauben. Wenn ich mich von einem 200m hohen Felsen stürze dann bin ich auch tot, egal ob ich daran glaube oder nicht. Deswegen nennt man das dann auch "Naturgesetz"

Kannst du selbst bestimmen welche Erfahrungen, Wissen du sammelst?? Du (dein Charakter) ist also von deiner Umgebung mitbestimmt.
Ok ist vielleicht etwas zu phylosophisch auch mit der Seele usw.
Ja, kann ich. Du etwa nicht? Ich suche mir das Umfeld aus in welchem ich mich aufhalte. Und wenn dieses Umfeld mit meinen Vorstellungen nicht kompatibel ist muss ich eben das Umeld wechseln und kann nicht versuchen das Umfeld zu ändern, bzw mich einfach nicht an die herrschenden Regeln zu halten.

Und bitte: Es heißt philosophisch....
 
Ich spreche in meinem Post den richtern die Legitimität über das Leben zu richten ab! Jeder Mensch hat ein recht auf Leben und ich finde das darf kein Richter nehmen!!

2. Das hat nichts mit dem von mir geschriebenen zu tun. Ein staatliches Gesetz ist kein Naturgesetz und ich wollte sagen, dass Islamisten ihre gesetze für höher/wichtiger halten als die z.B. der BRD.

3. teilweise, aber nicht vollständig und sobald man das kann ist der eigene Charakter bereits in die eine oder andere Richtung entwickelt worden. (lässt sich natürlich noch verändern) Wie soll ich denn sonst gute von schlechten freunden unterscheiden, wenn ich noch kein Wertesystem besitze? Und woher kommt das, von meinem umfeld. Wenn alle um mich herum töten gut finden und mir das eintrichtern, dann finde ich das auch gut und umgebe mich mit Leuten, die das gut finden. Das Umfeld wechsele ich dann vielleicht, weil ein einschneidendes Ereignis passiert, dass mich wachruckelt. Also wieder eine äußere Beeinflussung. Aber Selbstbestimmung ist ein schwieriges Thema ohne richtige Antwort. Ich weiß das mit Selbstbestimmung ist eine extreme Position. ich selbst glaube übrigens schon an Selbstbestimmung (aus religiösen Gründen), ich möchte den Leuten nur eine andere Perspektive zu der Diskussion geben und ihnen zeigen dass man vielleicht nicht so einfach urteilen kann wie es viele tun.
Sorry für den und sehr wahrscheinlich die Rechtschreibfehler. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
newman schrieb:
Ich spreche in meinem Post den richtern die Legitimität über das Leben zu richten ab! Jeder Mensch hat ein recht auf Leben und ich finde das darf kein Richter nehmen!!
gut, is auch ne Einstellung. Kann ich mit leben
2. Das hat nichts mit dem von mir geschribenen zu tun.
Wie bitte? Dann lies doch bitte nochmal. Du argumentierst das die Verbrecher nicht an die Gesetze glauben und nach eigenen handeln. Ich verdeutliche lediglich das es herzlich egal ist ob ein Verbrecher an die Gesetze "glaubt" er hat sich trotzdem daran zu halten.
3. teilweise, aber nicht vollständig und sobald man das kann ist der eigene Charakter bereits in die eine oder andere Richtung entwickelt worden. (lässt sich natürlich noch verändern) Wie soll ich denn sonst gute von schlechten freunden unterscheiden, wenn ich noch kein Wertesystem besitze? Und woher kommt das, von meinem umfeld. Wenn alle um mich herum töten gut finden und mir das eintrichtern, dann finde ich das auch gut und umgebe mich mit Leuten, die das gut finden. Aber Selbstbestimmung ist ein schwieriges Thema ohne richtige Antwort.
Sorry für den Rechtschreibfehler. :(
Also ich weiß, das ich - wie ich bereits mehrmals erwähnte - keineswegs alle Vorstellungen und Werte meiner Umwelt, und damit meine ich auch meine Eltern, akzeptiere und übernehme oder übernommen habe. irgendwann kommt jeder vernbünftig denkenede Mensch an den Punkt an dem er seine Werte kritisch hinterfragt. Oder zumindest sollte das so sein...
 
in meinen edits steht mehr, sorry.

Ein verbrecher wird natürlich nach den gesetzen besttraft werden, ist ja logisch. Das heißt nicht dass er sich daran jemals halten oder sie akzeptieren wird. Aber eigentlich ging es um die todesstrafe, das Zitat wurde aus dem zusammenhang gerissen.
Ich wollte damit nur sagen, dass es die Islamisten durch ihren Ehrenkodex ebenfalls als moralisch gerechtfertigt halten andere für ihr Vergehen umzubringen. Und genauso hält es der Staat moralisch gerechtfertigt andere umzubringen. Ich sehe da keinen Unterschied, da für die Islamisten das seiner Meinung nach göttliche Gesetz genauso wichtig ist wie für den Ami das geschriebene. Das resultat ist das selbe, ein toder.

3. ich müsste zu sehr ausholen um diesen Standpunkt, der nicht wirklich meiner ist, vollstänig zu erklären. Ist halt kompliziert.
 
Nur noch ganz kurz, weil ich auch langsam müde werde:
Editieren is *******, dann kapiert später keiner mehr was wenn er das liest.
Und wenn der Standpunkt nicht deiner ist warum vertrittst du ihn dann? :confused:
 
Jedihammer schrieb:
Und das Treten der Traditionen mit Füßen ist nicht ehrlos ?
Sicher mag das Treten der Traditionen ehrlos sein, doch die Vernichtung des eigen Fleisches und Blutes steht da in keiner Relation.

Crimson schrieb:
Also entschuldige mal, aber eine Gesellschaftsordnung, in der eine Frau über ihr eigenes Leben entscheiden darf, ohne fürchten zu müssen, dafür von ihrer eigenen Familie(!) getötet zu werden, würde ich jetzt allerdings schon als moralisch und zivilisatirosch fortschrittlicher einstufen.

C.
Tja... offensichtlich muss sie es auch in einer westlich orientierten Zivilisation befürchten. :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Tut mir Leid, dass diese Antwort jetzt etwas aus der laufenden Diskussion gerissen ist, aber ich hab leider nicht jeden Tag Zeit, bei PSW vorbeizuschaun.

Noch ein schneller Nachtrag zum aktuellen Thema: Hab nun noch mal alles weitere, was nach meiner Diskussion kam, gelesen und darf freudestrahlend newman verkuenden, dass ich verstehe was er meint, wenn er ueber Selbstbestimmung spricht :D und er auch bis auf einen Punkt absolut recht hat: Zwei Faktoren bestimmen unsere Ansichten, Ueberlegungen und letztendlichen Entscheidungen:
1. Unsere Umwelt, wie newman bereits sagte. Von Anfang an werden wir Tag fuer Tag, Stunde fuer Stunde, ja gar Minute fuer Minute von aeusseren Umstaenden beeinflusst. Erfahrungen sind letztendlich das, was uns formt, von der Geburt bis zum Tod. Manche Dinge verpuffen wirkungslos, die meisten sogar, andere koennen unser Handeln dauerhaft einen Kurs geben.
2. Veranlagung. So wie ich das sehe und wie auch die heutige Wissenschaft in vielen Faellen bestaetigt, hat jeder durch sein Erbgut ein entsprechendes Potenzial erhalten. Ein Potenzial fuer logisches Denken, ein Potenzial fuer soziales Denken bzw. Verhalten, ein Potenzial fuer Ordnung, fuer Sport, im grossen und ganzen fuer jeden, moeglichen Dreck... Wie dieses Potenzial dann konkret genutzt wird und auf unsere Entwicklung Einfluss haelt bestimmt der erste Faktor: Unsere Umwelt. So ist jede vermeindlich freie Entscheidung, die du heute, morgen und im einen Jahr triffst, nur ein Produkt von aeusseren Einfluessen und innerer Veranlagung, ob dir diese Vorstellung nun gefaellt oder nicht.
Das bassiert nicht nur auf irgendwelchen induviduellen Ueberzeugungen von mir oder newman, das ist schlicht und ergreifend simpelste Logik. Nichts entsteht aus dem Nichts. Alles hat eine Ursache. So auch unsere Meinungen und unser Verhalten.
Zu beachten ist, dass ich den Aspekt der Religionen und anderer uebernatuerlicher Dinge aussenvor gelassen habe.

Aber wie auch immer, was ich eigentlich schreiben wollte:


Horatio d'Val schrieb:
Was für ein absolut schwaches Beispiel. Wir reden hier die ganze Zeit davon, daß jemand die Erlaubniss bzw. den Auftrag (!!!!) zu einem Mord erteilt und jemand diesen Auftrag dann freiwillig durch führt. Und du gegenargumentierst hier damit, daß jemand zu einem Mord gezwungen werden soll?!?!?!?
Es sind ggf. mildernde Umstände, das sage ich ganz offen. Allerdings sind Voraussetzungen auch völlig anders. Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen.
Ahhhh ich glaub, da hab ich was in der eile des Beitrags verwechselt. Mein Fehler. Der besagte Beitrag war auf Furia Lynns "und jeder, der in sowas verwickelt ist" bezogen. Ich hatte dies (kein Schimmer warum) als gemeine Aufsage in Bezug auf Mord aufgefasst. War aber tatsaechlich auf unser altes Beispiel bezogen. Tja, das kommt dabei raus, wenn man einen eine halbe Seite langen Beitrag schreibt :D

Horatio d'Val schrieb:
Scheiß auf ethnischen Gruppen, du hast hier vielzuviel hineininterpretiert. Es gibt einzelne Familienoberhäupter (quasi "Patriarchen"), allerdings gibt es auch - je nach Größe der Familie - eine Gruppe von Männern, die diese Funktion ausführen.
Oftmals legen diese eine Urteil bezgl. des "Ehrenmordes" als Vertreter und Oberhäupter der Familie fest und beauftragen und bestimmen Personen, die dieses Urteil ausführen.
Wieso du auf die Idee kommst, daß ich das an einer ethischen Gruppe festlege, ist mir fremd.
Sorry, aber ich kontere nur so, wie du mir auch Gegenbeispiele hinwuerfst. Und wenn du nunmal von einem Stammesrat (nicht eines Familienoberhauptest) und somit von einem dazugehoerigen Stamm sprichst, haben wir hier offensichtlich eine ethnische Gruppe. Schliesslich sprechen wir hier von den Werten und Rechten westlicher Laender, da ist ein Stamm nicht im Gesetz verankert und sollte dem zufolge eine ethnische Gruppe sein.
Ansonsten habe ich meine Beziehung von Auftraggeber-Moerder ja bereits ausfuehrlich im vorranggegangenen Beitrag geschildert.

Horatio d'Val schrieb:
Ach, eine Frage noch von mir....wie alt bist?
Hehe.... mit solchen kleinen Spitzen kommst du auch nicht weiter.
Aber ich hatte damit schon gerechnet, dass du keine Lust mehr hast... Sobald die Diskussion zu gross oder stressig werden, hoeren die meisten mit einem Kommentar wie deinem auf. Schade eigentlich ? aber, ich habe nie gesagt und sagen wollen, das in meinen Ueberlegungen schon alles perfekt ist. Andere Denkansaetze aber schliesslich bloss als ?unausgegorren? abzutun, ist wohl auch etwas zu einfach gedacht, findest du nicht?.

Talon Karrde schrieb:
Aber jetzt drängt sich mir natürlich promt der Umkehrschluss auf: Jemand ist lange am gedanklichen Jonglieren, ob er dir eine Ohrfeige verpassen will, oder nicht. Ein anderer braucht nicht lange zu überlegen und bricht dir mal eben die Beine.
Hat denn jetzt der, der dir die Ohrfeige verpasst die härtere Strafe verdient?
Verschiedene Menschen haben verschiedene Ueberwindungsgrenzen, das ist klar. Nun wuerde aber der Mann, der bei einer Ohrfeige zoegert, beim Braechen beider Beine noch viel deutlicher zoegern. Und ob das nun fuer den anderen wirklich ein Problem ist oder nicht, spielt keine Rolle, denn wie viel Ueberwindung ein Durchschnitsmensch braucht, sollte ja vorher im Gesetz festgelegt werden, und zwar anhand des Strafmasses (siehe meinen Beitrag zum "Durchschnitts-Menschen"). Natuerlich gibt es noch einen anderen wichtigen Faktor: Die Schwere der Tat. Die spielt ja aber halt ebenfalls mit in die Ueberwindung ein, falls der Taeter sich dieser bewusst ist.

Callista Ming schrieb:
@SiLL:

Ne eigentlich widerspreche ich mich nicht.

Auftraggeber: Setzt sich mit dem Gedanken einen Mord zu begehen auseinander. Hat den Wunsch das Bedürfnis und arrangietr einen Killer
Killer: Für ihn ist ein mensch also solches nicht mehr präsent. Es is nur ein Auftrag den er ausführt und der ihm geld bringt.

Damit habe ich deine eigene These sclicht umgedreht.
Ich sehe nicht, warum es schlimmer ist, ueber einen Mord intensiv nachzudenkenm anstat erst gar nicht nachzudenken und einfach zu handeln, weil es einen eh nicht mehr interressiert. Im uebrigen scheint es mir nicht ganz aussagekraeftig, meine daruffolgenden Schilderungen zu ignorieren und deine einfach noch mal zu wiederholen.

Furia Lynn schrieb:
Du irrst. Der Täter wird beides Mal wegen §211 StGB (Mord)
angeklagt. Begeht er es selber kommt noch der §25 I 1. Alt. StGB hinzu (Täter ist, wer die Straftat selbst begeht), stiftet er an kommt der §26 (Als Anstifter wird gleich einem Täter bestraft, we vorsetzlich einen anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat bestimmt). Und wie das die selbe Straftat ist, denn weder der 25 noch der 26 ist eine eigene Straftat. Nur der 211 definiert eine Straftat. Wie Du siehst, irrst Du.
Ah ok. Wieder mal schlauer.

Furia Lynn schrieb:
Öh, ich will ja nicht Dein Weltbild zerstören, aber es wurde schon ein Strafmaß für eine jede Straftat und für eine jede Form ihrer Beteiligung festgelegt.
Oeh, ich will ja auch wirklich nicht dein Weltbild zerstoeren, aber darum ging es mir in etwas so viel, wie darum wie oft mein Nachbar aufs Klo geht. Wir scheinen doch ziemlich aneinander vorbei zurreden, wenn du mich fragst :D
Ich wollte in den letzten Beitraegen hauptsaechlich nur meine grundsaetzlichen Ansichten schreiben. Nicht, wie unser Strafgesetzbuch demnaechst aussieht oder momentan aussieht.

Furia Lynn schrieb:
Hora hat den Stammesrat erwähnt, Du hast ihn in Verbindung mit Rassismus gebracht. Ich frage Dich warum Du den Stammesrat in Verbindung mit Rassismus bringst, nicht warum Hora das Beispiel überhaupt gebracht hat o_O
Ich habe das Wort "Rassimus" in Verbindung mit dem Stammesrat weder verwendet noch angedeutet. Das Wort "Verhetzung" ist nicht nur fuer Hakenkreuze oder voelkerfeindliche Einstellungen bestimmt. Einer ethnischen Gruppe einzureden, sie solle irgend jemanden toeten, wobei dieser noch nicht mal gegen Gesetze oder Werte unseres Landes verstossen hat, kann man schon durchaus langsam als Volksverhetzung bezeichnen, wenn du mich fragst.

Furia Lynn schrieb:
Du hast gesagt ein Mord sollte milder bestraft werden als 5 Morde. Wenn man nun annimmt, dass 5 Morde mit lebenslänglich bestraft werden, womit wird dann ein Mord bestraft? Darf der Delinquent zum Sterben auf die Straße? Und was ist mit einer Person, die 10 Morde begangen hat? Kriegt sie 2 Mal lebenslänglich? Wir sind hier nicht in Amerika, hier hat ein Mensch nur ein Leben und kann folglich nur ein Mal lebenslänglich kriegen.
Es sollten in so einem Fall keines Falls feste Regeln anhand der Zahl der Morde besitmmt werden. Damit wird ein Menschenleben zaehlbar und das ist sicher nicht der richtige Weg. Vielmehr sollte den Richtern Spielraum gegeben werden. Zum Beispiel die Moeglichkeit, jemanden 20 bis 35 Jahre zu verknacken. Wobei theoretisch (!) auch fuer ein Mord 35 Jahre moeglich waeren - das aber dann auch nur in Aussnahmefaellen. Wenn eine besondere Schwere der Tat besteht.

Furia Lynn schrieb:
Ehrliche Antwort? Ich würde schießen. Und ich würde mir keine Gedanken über eine eventuelle Bestrafung machen. Das fällt nämlich unter die Kategorie Notwehr. Und die ist und bleibt straffrei. Auch wenn man einen anderen Menschen umbringt.
Es freut mich ja, dass du gute Rechtskenntnisse hast, warum du mir die aber immer um die Ohren haust, auch wenn ich nichts Gegenteiliges behauptet hab, will mir nicht ganz einleuchten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Talon Karrde schrieb:
Tja... offensichtlich muss sie es auch in einer westlich orientierten Zivilisation befürchten. :p

OK, davor - aus welchen Gründen auch immer - umgebracht zu werden, bist Du in keinem Land der Welt und in keiner Gesellschaftsform zu 100% sicher. Was ich sagen wollte war, daß eine Gesellschaft, welche die Rechte des Individuums sowie dessen freie Entfaltung schützt fortschrittlicher ist, als eine, die es möglicherweise toleriert, daß Menschen diese Grundrechte von der eigenen Familie verweigert werden, und sie Repressalien und Willkür aussetzt.

C.
 
newman schrieb:
in meinen edits steht mehr, sorry.

Ein verbrecher wird natürlich nach den gesetzen besttraft werden, ist ja logisch. Das heißt nicht dass er sich daran jemals halten oder sie akzeptieren wird. Aber eigentlich ging es um die todesstrafe, das Zitat wurde aus dem zusammenhang gerissen.
Ich wollte damit nur sagen, dass es die Islamisten durch ihren Ehrenkodex ebenfalls als moralisch gerechtfertigt halten andere für ihr Vergehen umzubringen. Und genauso hält es der Staat moralisch gerechtfertigt andere umzubringen. Ich sehe da keinen Unterschied, da für die Islamisten das seiner Meinung nach göttliche Gesetz genauso wichtig ist wie für den Ami das geschriebene. Das resultat ist das selbe, ein toder.

3. ich müsste zu sehr ausholen um diesen Standpunkt, der nicht wirklich meiner ist, vollstänig zu erklären. Ist halt kompliziert.

@Newmann&SiLL:

Also wenn ihr euch mit dieser Einstellung begnügen wollt. Bitte schön. Innere Bedürfnisse sind korrekt. Aber wir sind nicht mehr ausschließlich Trieb und verlangen gesteuerte Tiere. Wir sind Lernfähig. Und Newman redet gar so, als würden wir einmal in unserem Leben ein Wertesystem mitgeteilt bekommen, an das wir uns ein Leben lang halten ohne es zu verändern. Und das ist schlicht Unsinn. Unsere Sicht der Dinge. Unsere Bedürfnisse, verändern sich. Sie verändern sich einmal aufgrund von Erfahrungen, das is korrekt. Einmal aufgrund von angelernten Wissen. Und einmal aufgrund von Reife, schlicht dem Alter. Simples Beipsiel. Ich hab damals nüscht beigefunden, eine Spinne an der Wand zu zermatschen, weil sie sich in mein Zimmer verirrt hat. Das haben mir weder meien Eltern beigebracht noch abgwöhnt. Dennoch bin ich heute an einem Punkt, wo ich mir sage, das die arme Spinne nichts dafür kann, das sie sich im Winter lieber ein warmes Plätzchen sucht oder sich nachts einfach mal in der Tür irrt. Und deshalb gwähre ih manchen auch schon mal ihr kleines Netz in der Ecke, oder setzte sie lebend wieder aus. Aber das habe ich für mich so bestimmt. Das war meine freie Entscheidung. Ich hätte sie auch wieder an die Wand klatschen können.
Nächstes Beispiel. Ich hab tierischen Hunger auf Döner. Tja aber keien Dönerbude weit parat. Ich hab di freie Entscheidung. Will ich weitersuchen, bis ich doch noch einen finde. lass ich das Abendbrot aus Frust ganz ausfallen oder esse ich etwas anderes.
Wir sind defintiv von unsere Umwelt beeinflusst. bestreitet ja niemand. Aber wir werden nicht so gelenkt, wie z.B. ein Tier von ihr. Denn wir haben nen freien und eigenen Willen. ;) Tiere reagieren nach inneren Bedürfnissen, ohne sich dagegen zu wehren. Wir können uns dagegen wehren und tun es. So können wir z.B. Diäten durchführwen (absolut selbstständig und freiwillig) auch wenn uns der Magen noch so knurrt. Ein Tier, kann das nicht. Nur wenn die äußeren Umstände es verlangen (findet keine Nahrung).



Wir haben immer und zu jeder Zeit unser Leben in der Hand und können es drehen und wenden wie wir wollen (Schicksalsschläge mal außen vor gelassen).
Wir treffen am Tage 1000e von Entscheidungen, die uns alle in andere Richtungen bringen würden, würden wir uns anders entscheiden. Und da wollt ihr mir sagen, das wir nicht selbstbestimmend sind? Ihr könnt euch gern zu Sklaven eurer Selbst degradieren. Ich bleib doch lieber bei meinem Willen und tu das, was ich gerne tun möchte, mit den paar Zustätzen auch mal zu futtern, wenn mein Körper es verlangt ;) Aber auch mal n Eis zu schlecken, auch wenn der Körper es nicht will.
 
Zitat von Jedihammer:
Dem von Dir verzapften Schwachsinn wollte ich erst gar nicht antworten,aber bitte.
Wo habe ich gesagt,daß diese Verhaltenweisen nicht auch für Männer gelten sollen?Wo habe ich gesagt,daß die Frauen nicht das gleiche Recht auf die Einhaltung der Treuepflicht haben als die Männer ?Wo.Wo.Wo.?
Also halt mal den Ball flach,und wenn Du mir eine verpassen willst,dann mach Dich erstmal kundig,was ich geschrieben habe.Es ist nähmlich so,daß ich immer gesagt habe,daß auch die Frauen ein Recht die Treuepflicht haben.

Ich habe es nicht nötig, Dir eine zu "verpassen" und auch nicht das Bedürfnis danach. Mir ging es nur darum, das ich einen anderen Standpunkt vertrete und dies hier zum Ausdruck bringen wollte.

Das Problem bei der Sache ist nur, das sich komischerweise die netten Herren, die eben einen Ehrenmord begehen, meist sich selbst nicht an ihre Ehrenvorstellung und ihren Moralkodex halten.
Und davon abgesehen, das niemand einen anderen Umbringen darf, weil er gegen ein erwartetes Verhaltensmuster verstossen hat, sollten es diese Menschen erst recht nicht tun.

Die ziehen nachts um die Häuser, lassen sich mit Frauen fremder Kulturkreise (welche in ihren Augen nur Schlampen sind) ein, um sich ordentlich zu Vergnügen, und anschliessend heiraten sie dann die brav die anständige Muslimin.
Das finde ich sehr verlogen und unehrenhaft!


Zitat von Loki:
Edit: und Lemmy hat glaube ich nicht dich angegriffen, sondern höchstens den Ehrbegriff der besagten Volksgruppe. Zumindest hab ich das so verstanden

Genau darum ging es mir, danke.

Zitat von Jedihammer:
Was Tradition ist,kann nicht von heute auf morgen endschieden werden.
Tradition kann nur wachsen.

Eben. Und das nimmt nun mal häufig einen Anfang, in dem man mit anderen Traditionen bricht oder sie Abwandelt.

Und es steht nun mal niemandem zu, anderen seine Definition von Ehre auf zu zwingen.
Was Ehre ist muss jeder allein entscheiden dürfen, aber niemals einem anderen deswegen (körperlichen) Schaden zufügen.
Des weiteren sollte man auch Verhaltensnormen, Regeln und Gesetze achten, wenn man in einen anderen "Kulturkreis" übersiedelt.
Wem es nicht gefällt, dem steht es in der Regel frei, zu gehen und an einem Ort zu leben, an dem andere seine Ansichten teilen.
Aber zu erwarten, das man in einen anderen Kulturkreis umsiedeln kann, ohne das dieser auf sich und die eigene Lebensweise abfärbt, das ist einfach kurzsichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jedihammer schrieb:
Sorry,aber da mußte ich doch jetzt etwas schlucken.
Mein Ehrgefühl als pervers zu bezeichnen,das muß ich erst einmal verdauen.
Mein Ehrgefühl ist mit das Wertvollste,was ich besitze.
Ich weiß ja selber,daß ich sehr altmodische Vorstellungen von Ehre und Moral habe.
Aber die gleich als pervers zu bezeichnen ? Daß trifft mich doch schon etwas härter.
Aber keine Sorge,ich kann damit leben.
Ich muß mich in der Tat für die harsche Formulierung entschuldigen, denn sie kam im nachhinein betrachtet härter rüber, als von mir beabsichtigt.

Du verlangst in deiner Argumentation nach für alle gemeingültigen Werten und Normen. Theoretisch - zumindest bis zu einem gewissen Grad - ist dies begrüßenswert. Nach nichts anderem strebt eine jede Gesellschaftsform. Allerdings - und das ist der Dreh- und Angelpunkt - hat jegliches Systems seinen Wert verloren, wenn man anderen Menschen ihnen fremde Definitionen von Moral und "Ehre" aufzwängen will.

Wie ich schon geschrieben habe - du aber interessanterweise in keinster Weise darauf eingegangen bist (!) - hat sich eine Frau entschieden, eine Gemeinschaft zu verlassen. Niemandes Ehre wurde dadurch gekränkt außer die des männlichen Teiles der Familie weil ihre Wille nicht durchgesetzt wurde. Das hat nichts mit Ehre zu tun. Das ist machohafte Dominanz. Wie wurde den ihre Ehre verletzt? Ich habe nicht ein einziges Argument gehört, welches ich selbst äußerst objektiv nachvollziehen kann. Die einzige Begründung - ohne weitere Ausführungen - daß ich der Presse entnehmen konnte - war, daß die Ehre der Männer(!) verletzt wurde. Wie, wurde nicht erwähnt. Das sind übrigens die gleichen Männern, die mit Begeisterung eine Frau nach der anderen durchficken und diese Frauen dann anderorts als Nuten beschimpfen. Selber schon so etwas mitangesehen (also das beschimpfen ;) ).

Du begehst hier einen kapitalen - meines Erachtens nach schon katastrophalen Fehler (auf das eigentliche Threadthema bezogen) - du setzt Ehre gleich mit einer deutlich sadistisch geprägten, auf reine Dominanz und Kontrolle bezogenen Unterdrückung. Weil die Personen, die die Entscheidungsgewalt haben, hier zu ihrem eigenen Vorteil Definitionen festgelegt haben, um Kontrolle zu erhalten.

Nicht viel anders als ein Dikator, der repressive Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung erläßt, um (von ihm festgelegte) Werte, Begriffe und Definitionen zu beschützen. Aber letztendlich laufen diese Maßnahmen auf eines Hinaus. Nicht das Wohl der Mehrheit, sondern ausschließlich der Erhalt der eigenen Macht!!!

Jedihammer schrieb:
Was Tradition ist,kann nicht von heute auf morgen endschieden werden.
Tradition kann nur wachsen.
Traditionen können viel kruzfristiger entstehen, als Du dir vorstellen kannst. Es müßen keine Jahrhunderte oder Jahrzehnte in Land gehen. Es können wenige Jahre (sagen wir mal 5 sein) und schon sind wir Zeugen einer entstandenen Tradition.
Und ich möchte dann in der Tat mal deine Entscheidung erleben, wenn plötzlich das gesellschaftliche Tradition ist, was deinen persönlichen Wertevorstellungen nicht entspricht.
Wie bei der jungen Frau, der man eine vorgefertigte Wertevorstellung hinstellte und sie diese ablehnte. Sie entschloß sich, die Gemeinschaft zu verlassen und den Kontakt abzubrechen.

@SiLL
Sorry, aber ich kontere nur so, wie du mir auch Gegenbeispiele hinwuerfst. Und wenn du nunmal von einem Stammesrat (nicht eines Familienoberhauptest) und somit von einem dazugehoerigen Stamm sprichst, haben wir hier offensichtlich eine ethnische Gruppe. Schliesslich sprechen wir hier von den Werten und Rechten westlicher Laender, da ist ein Stamm nicht im Gesetz verankert und sollte dem zufolge eine ethnische Gruppe sein.
Ansonsten habe ich meine Beziehung von Auftraggeber-Moerder ja bereits ausfuehrlich im vorranggegangenen Beitrag geschildert.
Meine Antwort ist übrigens auch für Jedihammer geeignet.

Ihr redet beide davon, daß es moralische Werte gibt, die innerhalb der Gemeinschaft zwingend einzuhalten sind. Wer innerhalb dieser Gemeinschaft gegen die Werte verstößt, gehört bestraft. Die Gruppierungen, über die wir hier reden, haben sich dazu entschloßen, der deutschen Gemeinschaft beizutreten und hier zu leben. Laut eurer eigenen Argumentation haben sie sich nun genauso an diese Werte zu halten, wie es vorher von Mitgliedern ihrer eigenen Gemeinschaft abverlangt wurde!
Dies verlangt ihr gar nicht. Nein, ihr entschuldigt es sogar, indem ihr Ausreden und Entschuldigungen für ihr Verhalten sucht und diese mit Ehre und Moral begründet.

Das ist heuchlerisch.

EDIT
Modal schrieb:
Wenn man denn aber wirklich deiner Logik folgen will und die Ehre über das Recht auf Leben stellen will, dann fände ich es nur konsequent, wenn die Brüder sich selber umgebracht hätten, wenn sie denn wirklich nicht damit klarkommen...
Ein schöner Satz..... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Sill schrieb:
Verschiedene Menschen haben verschiedene Ueberwindungsgrenzen, das ist klar. Nun wuerde aber der Mann, der bei einer Ohrfeige zoegert, beim Braechen beider Beine noch viel deutlicher zoegern. Und ob das nun fuer den anderen wirklich ein Problem ist oder nicht, spielt keine Rolle, denn wie viel Ueberwindung ein Durchschnitsmensch braucht, sollte ja vorher im Gesetz festgelegt werden, und zwar anhand des Strafmasses (siehe meinen Beitrag zum "Durchschnitts-Menschen"). Natuerlich gibt es noch einen anderen wichtigen Faktor: Die Schwere der Tat. Die spielt ja aber halt ebenfalls mit in die Ueberwindung ein, falls der Taeter sich dieser bewusst ist.
Es soll also nicht nach Person und deren eigenen Überwindung geurteilt werden, sondern nach der Überwindung die nötig ist wie sie in irgend einem Buch festgelegt ist?
Würde mir gefallen... gäbe weniger Nährboden für Täterverhätschelung.
 
Kurz noch zum Thema freie Selbstbestimmung, ich spanne dann auch wieder umständlich den Bogen zum Ehrenmord:

In der Philosophie und immer mehr in der Neurobiologie wird die These des Determinismus vertreten, die besagt: Der Mensch hat keinen freien Willen, vielmehr ist sein Handeln und sein Denken Ausdruck eines hoch komplizierten Rechenprozesses im Gehirn, der durch endogene (die genetische Veranlagung) und exogene (Erziehung, lernen, Umwelteinflüsse, permanentes Erleben usw.) Faktoren bestimmt wird. Das Gefühl freie Entscheidungsmöglichkeit zu haben beruht auf Einbildung.
Derjenige, der meint, er könne sich frei entscheiden, kann dies auch nicht beweisen. Beispiel: Ein Mensch geht nach der Arbeit zu Fuß nach Hause. Er hat eine Vielzahl an Möglichkeiten wie er handeln kann. Er könnte Weg A oder Weg B einschlagen, mit dem Bus oder Taxi fahren, ein Auto klauen, gar nicht nach Hause gehen, sondern in die Stammkneipe gehen und sich zusaufen usw.. Je nachdem wie er sich entscheidet, kann er nachträglich nicht mehr überprüfen, ob er sich hätte anders entscheiden können, da der Zeitpunkt zum Entscheiden nicht wiederholt werden kann, weil er einmalig ist und nun in der Vergangenheit liegt. Am nächsten Tag sind die Ausgangsbedingungen wieder andere, weil der Mensch sich ja weiterentwickelt hat, andere Gedanken mit sich trägt und andere Prioritäten als gestern setzt, weshalb die Situation nicht mehr identisch mit der gestrigen ist.
Wie schon gesagt wurde, jede Wirkung beruht auf einer oder meist mehreren Ursachen, die aber beim menschlichen Denken aufgrund der hohen Komplexität des Gehirns oft nur schwer ergründbar sind.
Das schließt aber nicht aus, das sich Menschen gegen geltende Normen widersetzen können, dies hat aber wiederum seine Ursache in anderen exogene Faktoren.

Diese These vom Determinismus wirft einige Probleme auf:

In Indien bspw. glauben viele Menschen an ein das ganze Leben bestimmendes Schicksal, was bei vielen zu einer allgemeinen Lebenspassivität führt und zu einer Akzeptanz der eigenen womöglich negativen Lebenssituation.(Kastensystem, Armut usw.) Dem kann man jedoch entgegenhalten, dass das Wissen um diese Passivität und Akzeptanz wiederum das Individuum bewegen kann seine Situation zu ändern.

Unter strafrechtlichen Aspekt, wirft der Determinismus die Frage auf, ob man einen Menschen überhaupt bestrafen und verurteilen darf, wenn er doch gar nichts für seine Handeln kann. Im Sinne der Gerechtigkeit wohl nicht mehr, weil er ja gezwungenermaßen handelt. Strafe dient aber auch zur Erziehung und zur Abschreckung und dazu moralisches Unrechtshandeln in ein hierarchisches Gefüge einzuordnen, an dem sich eine Gesellschaft orientieren kann, weshalb jede Gesetzesordnung und jede Bestrafung weiterhin seinen Sinn hat. Sonst würden wir in Chaos und Anarchie versinken. Das Gesetz dient also als Garant für eine dauerhafte Ordnung.

Es macht aber keinen Unterschied, ob wir deterministisch oder indeterministisch denken. Der Indeterminist sagt: “Ich habe Kontrolle über mein Handeln und muss mich tagein, tagaus richtig entscheiden.“ Der Determinist sagt: „ Ich bilde mir nur ein, dass ich Kontrolle über mein Leben habe und muss mich deshalb auch tagein, tagaus richtig entscheiden.“ :D

Zum Thema:
Ich muss Jedihammer in dem Punkt Recht geben, das Moral, Ehre, Normen nicht immer nach unseren „westlichen“ Maßstäben beurteilt werden können. Der Begriff der westlichen Arroganz trifft in vielen weltpolitischen Belangen den Nagel auf den Kopf. Unser westliches Wertesystem ist auch nur ein rein subjektiv tradiertes Wertesystem, welches durch Mehrheiten bzw. gesellschaftliche Eliten geformt und immer wieder verändert wurde. Andere Kulturen –> andere Sitten.
Die Tat des Ehrenmordes war u.U. für die Täter nach ihrer Moral völlig legitim. Die Tochter/Schwester nicht zu töten wäre anscheinend eine schlimme Sünde gewesen. Die Ehre der Familie steht diesen Menschen höher als das Leben ihrer Tochter/Schwester, die nach ihrer Auffassung die Ehre beschmutzt hat. Sie haben also nicht mit einer bösen Absicht gehandelt.
Das schließt aber nicht aus, dass jeder von uns in seiner eigenen Subjektivität eine solche schreckliche und grausame Tradition verurteilen und verdammen darf (was Jedihammer wohl auch nicht verneinen würde). Wenn wir diese Menschen zurecht bestrafen, dann auch nur weil wir ein anderes Wertesystem haben, dass mit unserem kollidiert.
Diese Menschen sind eventuell wie wir auch nur Spielball ihrer endogenen Faktoren, in diesem Fall ihrer Tradition, die sie sehr stark geprägt hat.
Auch steht es den Menschen, die in einer solchen Gesellschaft leben, einschließlich den Opfern und Benachteiligten zu, die eigenen Traditionen zu verneinen. Dort müssen sie aber mit drakonischen Strafen rechnen, wie das Beispiel der ermordeten Frau zeigt.
Ein Wertesystem kann aber auch in sich im Widerspruch stehen. Kann man z.B. ein Menschenleben opfern zum Wohle anderer Menschenleben. Wurde literarisch und philosophisch zuhauf thematisiert. Beispiel Kosovokrieg. Der Mensch darf nicht töten. Dieses biblische Gebot ist eine tradierte und gesetzlich verankerte Norm. Dürfen wir aber töten und den Tod von Unschuldigen in Kauf nehmen, um das Töten zu verhindern? Die Meinung zum Kosovokrieg hat unsere Gesellschaft gespalten. Dürfen wir generell mit Waffengewalt ein Land erobern und den Diktator stürzen, um unsere westliches Demokratiemodell in anderen Ländern zu installieren und um den Menschen Frieden und Freiheit zu bringen? (enduring freedom :konfus: )
Ich persönlich denke ganz subjektiv, wir dürfen in Einzelfall unsere Werte auch anderen Kulturen überstülpen solange es jeweils meiner subjektiven Moralvorstellung entspricht, wir sollten uns aber wenigstens die möglichen Konsequenzen vor Augen führen. Sonst brauchen wir uns auch nicht wundern, wenn auch wir irgendwann Selbstmordattentäter in unserem Land haben, die genug von unserer westlichen Arroganz haben.
Menschen anderer Normvorstellung zu verurteilen ist da aber schon schwieriger, weil andere Menschen wirklich auch anders denken. Oder wie kann man sich sonst begreiflich machen, warum eine beschnittene Frau ihre eigene Tochter beschneidet?
 
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