ein Topic! Tatsächlich, vor mehreren Seiten war da mal eins *ironietrief*
übrigens fand ich Calli's Formulierung auch etwas zu scharf in ihrem ersten Posting, sie fühlte sich wohl (grundlos) angegriffen.
Zum Thema:
Ich bin auch einer derjenigen, die keinen FS haben und auch nicht haben wollen.
Ich wohne in München, wir haben ein wunderbar ausgebautes Nahverkehrsnetz und die Karte ist schon teuer genug. Auto wäre noch teurer und macht für mich absolut keinen Sinn. Zur Arbeit muß ich ans andere Ende der Stadt, d.h. durch die Stadtmitte. Wenn ich wirklich unbedingt im Stau stehen will, steig ich in den 50er Bus, der steht auch schön aufm Ring rum.
Ich mag meine halbe Stunde (die ne ganze mit dem Auto wäre) in der Früh, in der U-Bahn lesen und erstmal zu nem menschähnlichen Zustand aufwachen... Müßte ich (konzentriert) Auto fahren, müßte ich anderthalb Stunden früher aufstehen. Nennt mich faul, aber das find ich echt zuviel verlangt... ich hab halt ne lange Vorlaufzeit.
Ich bräuchte nur ein Auto, um auf Forumstreffen zu fahren und die zweimal im Jahr, wo ich da mitmacht, macht mir Zugfahren auch nix aus.
Ich bin natürlich schon überglücklich, daß ich von jemandem mitgenommen werde, weil ich obendrein seinen Fahrstil ganz wundervoll finde (kurz gesagt: er fährt einfach gelassen, das ist absolut ideal), aber ich verlange nicht, daß er mich mitnimmt, ich zahl ganz selbstverständlich meinen Benzingeldanteil, und wenn er fuffzigmal sowieso dahin fahren würde, meine Kilos zusätzliche Beladung (ich plus gepäck) steigern schließlich den Spritverbrauch, und es soll ja nicht unbedingt der einzige Grund sein, daß er mich mitnimmt, damit er hinterher net allein schuld is, wenn keiner weiß, wo genau man sich befindet, und was zum Teufel der Routenplaner mit "gradeaus" meint, wenn man an einer T-Kreuzung steht...
Ansonsten gibt es genau eine Person, die ich ohne jegliche Gegenleistung darum bitte, mich irgendwo hin zu fahren, und zwar meinen Daddy. Er würde niemals von jemanden irgendwas für's Fahren verlangen, den er überhaupt in sein Auto läßt. (Freund-Definition... bessergesagt Connection)
Es würde keinen Sinn machen, einem Gentleman und Macho der alten Schule als Frau irgendwas für einen Gefallen anbieten zu wollen. Das an sich wäre eine Beleidigung für ihn und würde mit einem heftigen "Papperlapapp" mit Stirnrunzeln abgewehrt.
Und darum bitte ich ihn, wenn mir gar nix anderes mehr einfällt, was ich mir irgendwie leisten kann und zwar ca. 1-2mal im Jahr.
Bin ich ein Schmarotzer? *shrug*
Wenn mir jemand anbietet, mich wohin zu fahren, nehme ich das manchmal gerne an, nach der Nachfrage, ob es was ausmacht und was ich dafür schuldig bin. Wenn nix verlangt wird, ist das schlicht ein sozialer Punkt bei mir. So ne Art gedachte Plus- und Minusliste *g*
Wenn mir jemand ein Getränk ausgeben will, überlege ich doch auch nicht lang, ob ich jetzt ein Schmarotzer bin, sondern ehre das Geschenk.
Ich hab mal den FS angefangen. Das hat sich ziemlich verlaufen (das schöne Geld, auch wenn's nicht meins war)... Ich hab aber festgestellt, ich hab keinerlei Gefühl für das Gefährt, ich hab keinen Peil wie breit ich bin, wo ich in der Spur steh, wie schnell ich bin (außer am Motorgeräusch), nix... kann das ein guter Autofahrer werden? Ja, sicher, aber nur wenner oft fährt, und das wäre bei mir niemals der Fall. Nicht nur, weil's in der Stadt einfach keinen Sinn macht, sondern auch, weil's mir zu teuer ist. Für die Arbeit bräuchte ich ja weiterhin meine Karte, und selbst wenn nicht, mit den 50 Euronen im Monat könnt ich doch kein Auto gescheit unterhalten, oder?
Und Autofahren ist anstrengend. Der Busfahrer kriegt Geld dafür, da is das OK.
Mein Dad zB fährt leidenschaftlich gerne, wenn man den 8 Stunden lang vors Lenkrad setzt, muß man lediglich Brotzeit dabei haben, dann isser eh glücklich. Pausen braucht man eh nur zum Austreten... Und er haßt mitfahren. Also Daddy hinters Steuer, und KleinDyesce auf den Beifahrersitz und leise (*räusper*) schnurchelnd. Alle froh. Kein schlechtes Gewissen.