Heuli schrieb:
Wobei es aber im Endeffekt keine Rolle spielt, ob billig oder nicht, die Frage ist, ob Bootcamps sinnvoll sind oder nicht.
Das Thema billig oder nicht, ging ja von dem Punkt aus, ob die Rückfallquote höher oder niedriger ist.
Nachdem wir uns also darauf einigen können, dass der Staat unterm Strich also mehr Geld ausgibt, kann man wohl davon ausgehen, dass die Bootcamps geringere Rückfallquoten aufweisen. Andernfalls ergibt es nunmal keinen Sinn, sie zu unterhalten.
Heuli schrieb:
Und meiner Meinung sind sie überhaupt nicht sinnvoll, denn da wird - wie schon oft erwähnt - den Leuten nichts anderes gesagt, als dass sie ein Haufen Dreck sind.
Und da haben wir doch die Möglichkeit es besser zu machen. Und wir haben unsere Verfassung die so oder so eine 1 zu 1 Umsetzung des US-Bootcamps niemals ermöglicht.
Ich kann hier nur nochmal auf meine BW-Zeit hinweisen. Drill und Disziplin konnte aus einem Haufen Jammerlappen, nach kurzer Zeit, ordentliche Menschen machen, die sich an Regeln zu halten wussten und obendrein gute Soldaten wurden. Und in der BW wurde niemals annähernd die Menschenwürde verletzt.
Da gibt es ganz einfache Methoden.
"Ruhestörung" (also labern beim Waffenreinigen um genau zu sein. ---> Liegestützen (je nach der Häufigkeit des quatschens eben mehr)
Unachtsamkeit mit Ausrüstungsgegenständen (z.B. Das Fallenlassens eines Waffenteils) ---> Liegestützen
Benimmt man sich in irgend einer Weise unkameradschaftlich ---> 1 Stunde später Dienstschluss; Strafarbeit wie Putzen oder einen Aufsatz schreiben, natürlich in der Freizeit die man hat; Wochenenddienst; Ausgangsverbot
Und für die wirklichen Härtefälle (Angriff auf Vorgesetzte; Angriff auf Kameraden; wiederholte und unerlaubte Befehlsverweigerung) ---> zwischen 7 und 21 Tage Einzelarrest, mit einer Stunde Freigang* (duschen, sich was im Mannschaftsheim kaufen) und Freigang* zur Cantine in den Essenszeiten.
Und in vielleicht 1 von 100 Fällen ist mehr Härte als die Strafarbeit von nöten.
Heuli schrieb:
Ein Problem, mit dem eben unsere deutschen Hauptschüler anscheinend zu kämpfen haben: Das Gefühl, in dieser Gesellschaft nichts wert zu sein und sowieso keine Chancen zu haben.
Das ist ein Problem, dass sich nicht nur durch Gewalt an den Schulen äußert.
Sicher muss da auch etwas getan werden. Nur solange es da ist, darf man die Symtome auch nicht ignorieren.
*Freigang ist vielleicht das falsche Wort dafür. Der Arrestant darf sich aussuchen wohin er will, steht jedoch jederzeit unter Aufsicht.