[Legacy of the Force] #2: Bloodlines = Blutlinien

Da ich jetzt auch wirklich fertig bin, muss ich schon sagen, dass ich eigentlich Angst vor Jacen hab. Der ist wirklich kein Vader, sondern ein potentieller Sidious. Zwar nicht politisch - dafür isser zu blöd -, aber hinsichtlich seiner Macht, Rücksichtslosigkeit, Arroganz und Selbstverliebtheit.

Wirklich krank ist ja diese entsetzliche Dummheit, die mit seiner Sith-Werdung einhergeht bzw. schon seit der Nummer mit Vergere [das jetzt nur unter Vorbehalt, da ich die Rest-NJO noch nicht aus erster Hand kenne, aber der DN-Jacen ist eigentlich schon der LotF-Jacen].

Er hält sich für außergewöhnlich. Gut, er hat eine außergewöhnliche Erfahrung gemacht, und er verfügt über ein hohes Machtpotential - allerdings meines Erachtens über eine niedrigere MC-Konzentration als Luke, Leia und Ben - und Jaina sollte potentiell zum gleichen fähig sein wie er.
Dass er also so mächtig geworden ist, verdankt er in aller erster Linie dem Umstand, dass er ziemlich lange ziemlich offen für nicht-dogmatische Herangehensweisen war, und andere Machtphilosophien studiert hat.

Listen wir 'mal seine offensichtlichen Unzulänglichkeiten auf:

1) Er macht den Eremiten. Anstatt sich mit anderen Jedi über seine Ansichten auszutauschen, oder seine Sicht der Dinge zu lehren, ist das einzige, wozu er sich herablassen kann, die halboffizielle Ausbildung seines Neffen.
Er ist bereits in DN überzeugt davon auserwählt und im Recht zu sein. Alle anderen mag er vielleicht (z. B. Luke), aber sie haben eigentlich keine Ahnung.
Auf die Idee, dass er seine Visionen, die ja nun seine wesentliche Motivation darzustellen scheinen, nur seiner MC-Konzentration zu verdanken hat, dass es niemanden - erst recht nicht die Macht oder die Galaxis - interessiert, ob er etwas geschehen läßt, oder zu verhindern versucht.

2) Er fängt an, sinnlos Geheimnisse zu haben. Die Sache mit Tenel Ka hätte er Jaina, Luke und seine Eltern durchaus stecken können. Zumindest nach erfolgter Zerstörung des Dunklen Nests -
. Er manipuliert, diejenigen, die ihm nahe sind, ohne sich mit anderen, und entscheidet gänzlich für sich, was 'richtig' ist.

3) Er ist gleichzeitig schrecklich naiv. Da taucht eine Ex seines Onkels auf, und er entscheidet nicht etwa, das Sith-Wissen, in seine Philosophien zu inkorpieren, soweit es da Übereinstimmungen gibt, nein, er wirft sich der Lumiya ganz und gar an den Hals. Dabei übersieht er völlig, dass seine Ausbildung, die ganzen sogenannten 'Prüfungen' und 'Opfer' ihn letztlich völlig verändern werden.
Am Ende wird er den selben Begriff von Ordnung und Sicherheit haben, den Palpatine hatte. Er wird genauso viel Mitgefühl haben wie Palpatine.
Diese Sith-Werdung, das Annehmen und Meistern von Gefühlen, funktioniert wirklich genauso wie das, was Vergere mit ihm gemacht hat. Aber schon da hat er was verloren. Und er war sich dessen nicht bewußt. Während seiner fünfjährigen Odyssee scheint auch noch was passiert sein. Vielleicht hat ihn Lumiya schon seit dieser Zeit im Auge?
In einem Punkt ist er genauso wie Anakin - und, ich nehme an auch der junge Palpatine, und jeder Sith, der erst im Erwachsenenalter selbstbestimmt einer wurde - er entscheidet sich aus einem bestimmten Grund, ein Sith-Lord zu werden. Aber wenn er einer sein wird, in Jacens Fall sogar der Sith-Meister, dann wird eben dieser Grund vollkommen gegenstandslos geworden sein.

Ich wage hier 'mal die provokante These: Wenn Traviss ernst meint, was da am Ende des Buches über Jacen geschrieben steht - und er wirklich ausführt, was er sich zu tun entschieden hat - dann ist Jacens jenseits aller Erlösung. Er wird umgebracht werden müssen.

Weiter glaube ich erkannt zu haben, worum's Lumiya gehen könnte. Anarchie. Chaos. Unordnung. Den Untergang der Skywalker-Solo-Sippe.
Ich hab das bizarrerweise über Boba Fett gelernt. Er meint, hält die kaputte Familie für größtenteils Strafe genug. Lumiya könnte ebenfalls genau daran ihre Freude haben - an der Vernichtung der Familie, in der sie die Stelle von Mara hätte einnehmen können, wenn Luke zu Vader übergelaufen wäre.

Und es wäre auch ziemlich witzig, wenn sie, um das zu erreichen, gerade Jacen den Floh von der Ordnung ins Ohr setzt. Und es ist klar, dass Jacen Chaos verursachen wird. Er muss sich mit Luke und den Jedi irgendwann gewaltsam auseinander setzen. Die werden sich nämlich nicht nochmal ausrotten lassen. Auch denke ich nicht, dass Jacen später noch an Koexistenz denken wird. Das ist einfach 'ne bescheuerte Vorstellung.

Die Sache mit Fett fand ich jetzt doch ganz okay - wobei sein Selbstfindungstrip eigentlich nicht hier reingehört hätte. Die Sache mit der Enkelin hab ich aber von Anfang an vermutet - auch, dass dieser Kad'ika Mirta ist, was sie offenbar nicht ist, aber ganz raus ist das noch nicht.

Pellaeon trauere ich eigentlich nicht nach. Mochte den nie besonders. Wobei er mir in 'Betrayal' doch gefallen hat.

Zu mehr reicht's jetzt eben leider nicht...
 
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Machen wir doch kurz noch was...

Wir brauchen einen neuen Supersith?! Das muss dann auch noch unbedingt einer aus dem Skywalker/Solo-Cla sein, wie langweilig und einfallslos. Die Entwicklung von Jacens Charakter ist mehr als, abgehackt.

Gegenfrage: Wer würde sich groß für einen Sith aus dem Nichts - oder von mir aus einen Zekk-, Tahiri- oder Kyp-Sith interessieren?

Jacens Entwicklung haben manche anscheinend schon während der NJO vorhergesehen. Da ist kaum was abgehackt.

Man hat den Eindruck, dass sich die Autoren nicht mehr an die NJO erinnern, an der sie selbst mitgearbeitet haben. Hätte es nicht genügt, dass Anakin und Chewie in der NJO sterben? Mir erscheint es langsam so, als ob die Autoren im Wettstreit liegen, wer den Solos noch mehr antun könnte? Irgendwann reichts.

Nein, es reicht nicht! Verglichen mit PT & OT sterben im EU verhältnismäßig wenig Hauptcharaktere. Sogar Nebencharaktere tauchen eigentlich eher nicht mehr auf, als dass sie wirklich umgebracht würden.

Und mir persönlich ging die Trauer um Chewie und Anakin ziemlich lange auf 'n Sack. Es ist Krieg. Da passiert so was. Leia hat ihren Planeten verloren, und war nicht so am Ende wie Han in den ersten NJO-Bänden.

Ich persönlich fordere und warte auf weitere Todesfälle...

[...] außerdem nervt mich das ewige Corellia-Thema.

Damit hast jetzt vollkommen recht ;-).

Noch 'n Prognose:

Nachdem Han Jacen jetzt enterbt hat, er also von einem gewissen Standpunkt aus kein Solo mehr ist, halte ich es für möglich, dass er sich in 'Tempest' seinen neuen wahren Namen geben, Darth... ;-)
 
*huscht in den Thread*

Seid ihr schon wieder alle durch? Ich bin erst ca. bei Seite 150. Noch so einiges vor mir also, sowohl seiten- als auch handlungstechnisch. Wenn ich mir anschaue, was schon so alles passiert ist, kann ich nicht glauben, dass ich noch vor der Hälfte des Buches bin. :eek: :) Stück für Stück genießen hat auch was. Ich hoffe nur, bis ich durch bin, ist nicht alles ausdiskutiert.

Garm, ich habe gerade eine Stelle gelesen, die Dich nicht sehr erbaut haben dürfte... :( Aber vielleicht besser so ? mit Hirn und Rückgrat zurückgetreten ? als irgendwelche idiotischen und/oder unvertretbaren Entscheidungen unterstützt oder gar selbst getroffen, wie andere Leute. Auch wenn die zumindest ihr halbes Hirn irgendwo wiedergefunden zu haben scheinen... :p

Bis demnächst,
Micah.

*huscht wieder raus*
 
Wraith Five schrieb:
Es muss ihm ja nicht gefallen. Aber wenn er vor die Alternative gestellt werden würde, die Sache auszusitzen oder sich einer allianzinternen Rebellion anzuschließen... es gibt ja Situationen, wo man keine große Wahl hat. Was, wenn Niathal befindet, dass Pellaeon präventiv sterben muss, weil er vielleicht noch eine Bedrohung sein könnte?

Irgendwie wiedersinnig. Niethal würde Pellaeon aus dem Weg schaffen wollen, weil er eine Bedrohung sein könnte, wenn man gegen ihn vorgehen würde. Dadurch würde sie ihn zu der Bedrohung machen, die sie vermeiden will. Leider passieren gerade durch solche Sachen oft die größten Tragödien.
Sicher würde Pellaeon sich nicht einfach aus dem Weg räumen lassen und sich wehren, falls er keine andere Wahl hätte, aber man muss ja nicht gleich rebellieren. Man kann ja auch im Bereich des Rechtlichen (Und eine Rebellion ist nicht rechtlich) gegen oder für bestimmte Sachen angehen.

Ich verteidige ihn ja auch nicht nach 'Bloodlines', sondern nur bis zu einem gewissen Punkt .

Damit kein Fehlverständniss aufkommt, wobei du mich glaube ich schon verstanden hast, ich meine mit nach Bloodlines nicht die Zeit nach Bloodlines, sondern die Reaktion auf Jacen in Bloodlines nach dem Lesen.
Falls du es ebenso meinst, habe ich vielleicht Begeisterung für Jacens Werdegang mit Verteidigung für seine Taten verwechselt.

Wie das? Er versteht es, sich und (temporäre) Verbündete immer näher an die Macht zu manövrieren, rein politische Macht ebenso wie die Macht, die mit der Beliebtheit beim Volk einhergeht. Dass sein Kurs beim Pöbel ankommt, wird ja explizit gesagt.

War es nicht genau der Pöbel, den er nicht begeistern konnte? Oder habe ich da das ganze Buch über etwas falsch verstanden? Vielleicht wahren die Rufe "The Empire is back" ja von freudiger Natur, ich habe dies allerdings nicht so empfunden.
Auch spielt Jacen Corellia doch in die Hand und bringt ihnen potenzielle Verbündete immer näher, poltitisch geschickt finde ich das nicht.
Gut, er hat sich bei vielen wichtigen Personen in der GA geschickt eingeschleimt, das muss man ihm lassen. Dafür verliert er aber immer mehr die Verbindung zu früheren Leuten, die ihm nahe standen.

Das Bild, das der Durchschnittsbürger von ihm hat, ist jedenfalls zu positiv.

Das liegt daran, dass sich der Durchschnittsbürger nicht näher mit ihm befasst. Und in so einem Fall werden historisch wichtige Leute meist im total postiven, oder im total negativen Extremen gesehen.
Viele beschrenken sich bei Bismarck einzig auf sein Bündnissystem, die Sozialgesetze (Auf die er, glaube ich, nicht gerade stolz war) und auf die Einigung Deutschlands. Dann gibt es aber auch wiederrum die Leute, die ihn auf seine Innenpolitik beschrenken und bei denen das Bild entsprechend negativ ist.
Wenn man sich näher mit ihm beschäftigt, so finden man noch viele unbekannte Seiten, die jeweils vom Standpunkt aus negativ und positiv betrachtet werden.
Bei näherer Betrachtung kann man Bismarck selbstverständlich nicht nur noch positiv sehen. Selbst wenn man seine Innenpolitik ganz oder teilweise unterstützen würde (Was ich, was einige Sachen angeht auch tue), so erkennt man hier, dass er einige Fehler gemacht hat.
Aber das ist bei jeder Person so. Und ein blutrünstiges Monster war Bismarck ganz sicher nicht, wobei er schon einige vielleicht brutale Eigenschaften hatte, aber ebenso auch sanfte.

Es stimmt ja nicht, dass er die deutsche Einigung erreicht hat. Es war ein erzwungener Zusammenschluss der meisten deutschen Staaten mit Ausnahme Österreichs, ausschließlich zum Zwecke, Preußens Vormachtstellung zu sichern bzw. zu erweitern. Er hat das ja nicht gemacht, weil der demokratische Wunsch der Bürger ihm so imponiert hat (wie er auch nach der Reichsgründung von Demokratie nichts gehalten hat).

Die deutsche Einigung hat er schon erreicht, nur eben nicht alleine. Man sollte hierbei andere Personen nicht unerwähnt lassen, was des Öfteren getan wird. Ohne Leute wie Wilhelm I., Helmuth von Moltke und vielen anderen, wäre das Ganze niemals zustande gekommen.
Und eine Demokratie muss ja nicht immer gut sein. Ich glaube damals hätte sie Deutschland mehr geschadet als geholfen. Gutes Beispiel ist die Weimarer Republik, die aufgrund der Umstände natürlich auch einen schwierigen Stand hatte.

Forciert hat er den Zusammenschluss durch eine Reihe von Kriegen, die man nicht gerade als unblutig bezeichnen kann, und nachdem es keineswegs ein Naturgesetz war, dass Deutschland ein Staat sein muss, kann auch niemand behaupten, die Kriege wären notwendig gewesen.

Notwändig als eine Art Naturgesetz sicher nicht. Die Menschen würden auch ohne den Zusammenschluss noch leben. Nur wie würden sie leben? Die Einigung hat die Wirtschaft ungeheuer angekurbelt, Deutschland mit an die Spitze teleportiert.
Und stell die mal vor, es gäbe heute kein Deutschland. Alles noch Einzelstaaten wie Bayern, Baden-Würtenberg, Hessen und natürlich Preußen. Wohl höchtens Preußen hätte die Chance eine annähernd so große Rolle einzunehmen wie Deustchland es heute tut. Man könnte damit leben, lieber gewesen wäre es mir sicher nicht.

Die Kriege waren ja nun nicht alle auf Preußen zurückzuführen. Auch andere Staaten waren genau so viel daran beteiligt. Und es war ja nun Frankreich, die Preußen offiziel den Krieg erklärten. Gewissermaßen könnte man sagen, sie waren an ihrem Schicksal selbst schuld, was selbstverständlich viel zu platt wäre.
Und ich glaube Frankreich ist nach der Niederlage doch noch recht gut davon gekommen, es hätte schlimmer sein können. Die Übernahme Deutschlands von Elsas und Lothringen war auch nicht Bismarcks Idee. Nach der Sache mit Österreich, wäre es nur sicher nicht noch einmal klug gewesen, sich gegen das Militär und den Kaiser noch mal in diesem Bereich durchzusetzen.

Wohin insbesondere seine Behandlung Frankreichs die Welt geführt hat, hat Bismarck nicht so gut wissen können wie wir aus einer historischen Rückschau heraus, aber das hätte er auch anders haben können und die Welt vielleicht zwei Kriege weniger.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass mit so ziemlich jedem anderem Herrscher als Wilhelm II. diese Kriege nicht entstanden wären. Man kann und sollte ihm nicht die ganze Schuld zuschieben, unter anderem trugen seine Eltern ja auch eine gewisse Schuld für die nicht gerade normale Entwicklung ihres Kindes, aber den ersten Weltkrieg hätte man wohl leicht verhindern können. Und Deutschland hätte ihn vielleicht auch gut gewinnen können.

Ich weiß nicht. Wenn ich 'Betrayal' ausblende, würde ich das Allston schon zutrauen. Nur bei dem einen Buch hat's halt nicht so geklappt. (Oder vielleicht rede ich mir das nur ein, um nicht mit allzu negativen Erwartungen an 'Exile' heranzugehen?)

Ich habe mich schon öfters gefragt, ob Betrayal so eine große Ausnahme war, oder ob ich viele Schwächen in Allstons früheren Büchern einfach noch nicht gesehen habe.
Solange er auf seinen Gebieten bleibt, ist er ohne Frage gut, auch an Rebel Dream lässt sich nicht all zu viel rummäckern. Aber in Rebel Stand zeigte er schon einige Schwächen, die in Betrayal sich noch stärker herausprägen.

Darth Calgmoth schrieb:
aber der DN-Jacen ist eigentlich schon der LotF-Jacen].

Jein, ich würde er sagen, der LotF-Jacen ist ein Jacen, der aus dem DN-Jacen entstehen könnte, aber bei Weitem nicht muss.

Weiter glaube ich erkannt zu haben, worum's Lumiya gehen könnte. Anarchie. Chaos. Unordnung. Den Untergang der Skywalker-Solo-Sippe.

Vielleicht, So sieht es im Moment jedenfalls aus. Aber vielleicht glaubt sie an vieles wirklich, was sie Jacen erzählt. Vielleicht ist sie in vielen Dingen genau so blind wie er.

micah schrieb:
Seid ihr schon wieder alle durch? Ich bin erst ca. bei Seite 150.

Da hast du meiner Meinung nach, den besten Teil auch schon hinter dir.

Garm, ich habe gerade eine Stelle gelesen, die Dich nicht sehr erbaut haben dürfte... Aber vielleicht besser so ? mit Hirn und Rückgrat zurückgetreten ? als irgendwelche idiotischen und/oder unvertretbaren Entscheidungen unterstützt oder gar selbst getroffen, wie andere Leute. Auch wenn die zumindest ihr halbes Hirn irgendwo wiedergefunden zu haben scheinen...

In meinem Review ist zu lesen, dass mich dies gar nicht all zu sehr stört (Aber irgendwie dann doch ein bisschen). Meine Brgündung dafür sieht in etwa ähnlich aus, wie die, die du schon geliefert hast
 
So auch durch. Gleich vorweg das beste am Buch war für mich der Tempest Auszug und ich fand Betrayel besser. Der Auszug macht wieder Freude auf Denning und Alema ist wohl der erst von Lukes Dark Jedi Schüler der seinen Wahnsinn gut geschrieben rüberbringt. ;]

So ein paar Gedanken zu Bloodlines...

Die Allianz erlaubt dem Weltenhirn Sklaven? oO

Jemand sollte Traviss mal sagen, dass man im Hyperraum nicht funken kann. Störrte mich etwas.

Hmm.... Sal-Solos Ableben ging mir etwas zu schnell irgendwie, meine hatte mir mehr erwartet für ein Stehaufmänchen wie ihn, als, dass Bobas Nichte ihn einfach wegblastert.

Mit Bobas Tochter wurde mir auch zu schnell hin weg getan, aber ok, da Traviss es als guten Plotpunkt benutzen hat sei ihr verziehen. :) Das mit Bobas Nichte war irgendwie durchausbar, dachte mir gleich, dass sie etwas in der Art sein wird, wohl ich erst auf Lady Vels Geliebte gehoffte hatte, aber dass wäre eher etwas was Denning schreiben würde. ;]

Nett ist das Einbringen von dem Klonkommando Plot aus ihren anderen Büchern, was daran allerdings gestörrt hat, Boba Fett sagt in Bloodlines zweimal schon, dass er es überleben wird um darüber zu erzählen (was die Zeitform etwas verwirrend macht, alle anderen Chars reden in Person in "Echtzeit" und Boba scheint irgend jemand davon zu erzählen was ihm früher passiert war), also wird er die Daten die er braucht wohl finden. Hätte Traviss anders schreiben sollen finde ich.

Das mit Jacens Sturmtruppen war PR mässig wirklich ein Desaster, also etwas mehr acht hätten sie schon geben sollen.

Das mit dem Falcon war so OOC Han Solo, dass es doch eher weh tat. Han achtet besser auf sein Schiff und wartet es auch regelmässig, wie wir sehr sehr sehr oft sehen durften. Dazu half es dem Plot überhaupt nicht.

Nett fand ich das die etwas hinterhältige Mon Cal Admirälin weiter eingebaut worden ist, wohl sie für Jacen zu leicht zu beinflussen wirkte. Der verschlagene Coruscanti Senator war da etwas besser als politischer Scherge des neuen Vader.

Sonst ganz gut und unterhaltsam, aber denke, dass Traviss wohl die schwächte der drei Authoren der Legacy Reihe bleiben wird.

PS: Netter Witz für Fans wieder. ;) Wo Boba Han sagt er soll lernen zuerst zu schiessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Etwas verwirrt war ich über den Fehler von Traviss, Bobas Alter im Zusammenhang mit Jangos Tod richtig in die Geschichte einzuflechten. Er war zum Zeitpunkt der Schlacht um Geonosis eben erst zehn, nicht schon dreihzehn, wie sich Boba fälschlicherweise auf den letzten Seiten des Buchers erinnert. Alles andere würde die bestehende Timeline (Beginn der Armee-Schaffung --> Anheuerung Jangos --> Dookus Fall zur Dunklen Seite --> Tod Jinns) extrem verzerren.

Nunja... dann erinnert sich Boba eben falsch ;)
 
Lord Garan schrieb:
Nett ist das Einbringen von dem Klonkommando Plot aus ihren anderen Büchern, was daran allerdings gestörrt hat, Boba Fett sagt in Bloodlines zweimal schon, dass er es überleben wird um darüber zu erzählen (was die Zeitform etwas verwirrend macht, alle anderen Chars reden in Person in "Echtzeit" und Boba scheint irgend jemand davon zu erzählen was ihm früher passiert war), also wird er die Daten die er braucht wohl finden. Hätte Traviss anders schreiben sollen finde ich.

Wie? Boba weiß schon, dass er nicht innerhalb der LotF-Serie schon sterben wird? Oder meinst du etwas anderes? Ich hoffe mal, dass ich dich falsch verstanden habe.

PS: Netter Witz für Fans wieder. Wo Boba Han sagt er soll lernen zuerst zu schiessen.

Ich persönlich mag diese Witze nicht besonders. Okay, wenn sie so spählich wie in Bloodlines eingesetzt werden, stören sie mich nicht weiter, in Betrayal war das Ganze dagegen schon um einiges schlimmer.

micah schrieb:

Jacen? Und sein Verhalten gegenüber Ben? Jedenfalls sah meine Reaktion darauf ähnlich aus.
 
Wie? Boba weiß schon, dass er nicht innerhalb der LotF-Serie schon sterben wird?

Dass, nicht direkt (also das er LotF überleben wird), aber er deutet zeimal direkt an, dass er später noch leben wird. Einmal als der die Häuser auf der Medwelt kauft und irgendwo sagt er mal, er würde sich noch sehr lange daran errinern, was er ja nicht könnte, wenn er ein Jahr später drauf gehen soll.
 
hallo zusammen!

habe mich zwar eben erst hier angemeldet, aber lese schon seit einiger zeit interessiert mit und steige jetzt einfach mal direkt ein ;)

ich habe die legacy reihe noch nicht begonnen (bücher vorgestern erst bestellt), aber habe inzwischen Karen aktuelles T's e-book über Boba Fett gelesen ("A Practical Man") ...
nun bin ich ein ziemlich großer Fan von Boba Fett (nicht, nicht schlagen LOL, ich hab schon mitbekommen, daß ihn hier nicht alle so rasend gernhaben...) und mir gefällt diese entwicklung, die er bekommt bzw durchmacht, ehrlich gesagt überhaupt nicht. bin ja schon ein feind der tatsache, daß Fett überhaupt eine Tocher hat... *grummel*

Zugegeben, Ailyn Vel ist auf ihre art eine coole Figur, aber ihre und Sintas Existenz widerspricht so gut wie allem, was wir zuvor über Boba gelesen hatten. Immerhin wurde in einer Kurzgeschichte definitiv erwähnt, daß er noch nie eine Frau hatte, und das war zur zeit von RotJ. ich kann nicht verstehen, daß sich autoren an gewissen dingen, die nur einmal in einem comic erwähnt wurden, so festbeißen und es dadurch zu fakten machen bzw canonisieren können, und andere dinge, die in Romanen erwähnt werden, dabei mutwillig ignorieren dürfen...

*seufz*... aber gut ich kann es eh nicht ändern :-)
sorry für diese ausschweifungen!
 
"Sex between those not married," said Fett, "is immoral."
"Yeah," said Organa. "So's rape."
Fett nodded. "So is rape." He sat in what was, for him, a comfortable silence, watching her. She settled down in the opposite corner, being careful of her covering. Fett approved of her modesty, but it did not prevent him from continuing to look at her. He had never so much as held a woman in his arms. Boba Fett, and the desire for a woman came to him less frequently, with the passage of the years; but in Fett's mind his chastity made him no less a man, and she was worth looking at, still flushed from her struggles, with her dark hair cascading down over the pale sheet.


Schätze mal du meinst die Szene hier aus Tales of the Bounty Hunters. Vielleicht wars Samenraub, oder Boba hätte im Biounterricht besser aufpassen sollen, vor Lady Vel ihm ein Kind angedreht hat ;), aber hast Recht, finds auch etwas störrend. Einzig was wirklich sagen könntest ist, dass er es zu der Zeit verdrängen will was in jener Zeit passiert ist. Dass, dass ganze das erste mal in nem Tales Comic aufgeriffen wurde hilft meiner Meinung nach auch der Glaubwürdigkeit nicht und wäre auch dafür gewesen, wenn sie es dabei belassen hätte, dass Boba keine Fam hatte zur Pre-Yavin Zeit. Vorallem wenn Traviss die Tocher eh wegmordert und durch ne Nichte ersetzt, hätte man auch einfach ne Tochter nehmen können die später gebohren worden wäre. Wohl die Erläuterung aus Tales of the Bounty Hunters wenn es sehr vage nimmst auch so auslegen kannst, dass er davon spricht eine Frau missbraucht zu haben und Geschlechtsverkehr zwischen Ehepartnern sieht er ja auch als passend und er war ja mit Lady Vel verheiratet und er gibt auch zu, dass er sich durchaus für Frauen intressiert. .
 
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jawohl, herzlichen dank :) , genau diese szene meinte ich, bin nur im moment nicht daheim, so daß ich sie hätte heraussuchen können. diese paar sätze haben sich bei mir irgendwie eingebrannt. @vage auslegung: du hast recht, man muß ja schließlich die frau nicht "im arm halten", um... naja, ihr wißt schon.

mir gefällt die idee von Boba Fett's netter familie trotzdem nicht, und ich hätte jedenfalls seit AotC darauf gesetzt, daß, sollte Boba Fett einmal Nachwuchs haben, er ihn sich genauso erklonen würde, wie damals sein Vater ihn. :cool: War auch mein erste gedanke, als man erfuhr, daß Taun We in Bloodlines eine Rolle spielt.

die sache mit dem Verdrängen hatte ich mir auch schon überlegt... vielleicht sieht er das irgendwie als ein früheres leben an, das später keine rolle mehr spielt. aber geliebt hat er Sintas ja angeblich; Zitat: "I did love her." Nun ja... Verdrängung hin oder her, die Vergangenheit holt ihn eben ein... :rolleyes:
 
Naja... Boba ist bei Zeiten emotional etwas eigen, was bei seinem Job auch nicht weiter verwunderlich ist, vielleicht hat er es auf seine Art wirklich als sie lieben verstanden, wie auch bei seiner Tochter. Han kann sich in Bloodlines nicht vorstellen, dass Boba es wirklich so meint, nachdem er sie mehr als 40 (waren es nicht sogar 50?) Jahre nicht gesehen hat.
 
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Ich denke, Boba sieht in diesem Moment (angesprochene Kurzgeschichte) die Sache mit Sintas in einem anderen Licht. Er sieht es als Fehler, als Jugendsünde, die er als Verlust wegstecken mußte und hier wird von Nähe gesprochen.
Boba empfindet diese Nähe vermutlich zur Zeit von RotJ als nichtmehr relevant. Er verneint sie, da seine Beziehung mit Sintas fehl schlug und er keinerlei Nähe mehr zu ihr empfindet. Auch nicht im Nachhinein. Und genau darum kommen dann solche Gedanken hoch... "ich hab ja eh noch nie wirklich" etc
 
pff ausreden... a la "einmal ist keinmal", oder?

ja, es waren 50 jahre. er sagt ja "I find I am thinking of a daughter who I haven't seen in 50 years"... oder so.
 
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Alles in Deckung, Micah ist soweit. ;)

Achtung, Spoiler!


To see a Jedi take up his lightsaber against civilians is shocking. But to see the son and nephew of the leader of the Jedi council doing it is heartbreaking. (Cilghal, Kapitel 10)


Ein hartes Buch. Düster, deprimierend, herzzerreißend, grauenvoll. Und trotzdem sehr lohnenswert.

Nach geringen Erwartungen bzw. Befürchtungen in Bezug auf Traviss Stil war ich wirklich positiv überrascht, insbesondere über das intensivere Einsteigen in die Köpfe der Charaktere, was in Betrayal (Bt) doch gefehlt hat. Generell ist Bloodlines (Bl) viel "mehr" als Bt – wenn man das gleiche Druckformat verwenden würde, wahrscheinlich fast doppelt so dick. Aber auch inhaltlich steckt einiges dahinter. Es ist erstaunlich, wie wenig Action es gibt, keine größere Schlacht, kein LS-Duell etc., stattdessen viel Politik und Charaktervertiefung. "Trotzdem" oder gerade deswegen ist es sehr spannend und ich würde es eindeutig über Bt einordnen. Ich sollte wohl öfter mal mit geringen Erwartungen an die Bücher herangehen. ;)


(Anmerkung: Wenn ich nur "Anakin" schreibe, meine ich Anakin Skywalker.)


Optisches:

Abgesehen davon, dass Boba Fett drauf ist, finde ich das Cover richtig gelungen (farblich, Zeichenstil).


Stilistisches/Technisches:

Wie gesagt war ich von Traviss Stil positiv überrascht und habe mich besonders darüber gefreut, dass man mehr über die Gedanken, Gefühle und Antriebe der Charaktere erfahren hat.

Eine sehr interessante Idee sind die den Kapiteln vorgestellten Gedanken, Zitate usw. Faszinierend, was diese kurzen Zitate ausdrücken, wie viele Infos und welche einprägsamen Stimmungsbilder sie liefern.

Allerdings scheint Traviss nicht gerade eine Meisterin der Subtilität zu sein. Es wird alles ziemlich direkt ausgesprochen; sie zeigt nicht, sie sagt. Da gibt es nichts mehr zu vermuten oder zu interpretieren, was ein bisschen schade ist. Auch ist mir aufgefallen, dass viele Motive immer wieder wiederholt werden: Wie oft lesen wir über Bens "wir/ihr"-Konfusion und sein Problem damit, die Motivation der Terroristen zu verstehen? Wie oft hören wir von Jacen, dass er doch anders ist als sein Großvater und dass sein Schicksal vorbestimmt ist, er es nur annehmen muss? Oder Boba Fetts Gedanken an seinen nahenden Tod und was er mit seinem Erbe macht? Das ist auf die Dauer ermüdend und man bekommt den Eindruck, dass die Charaktere sich im Kreis drehen. Und es trägt zur Offensichtlichkeit bei: Der Leser kriegt eine Aussage so oft vorgesetzt, bis es auch der letzte Depp verstanden hat. ;)

Mit dem Humor hat sie es offenbar auch nicht so (es sei denn, die ganzen Fett-Geschichten oder sowas wie REBJ sollten lustig sein, das ging dann aber völlig an mir vorbei). Die einzige Stelle, an der ich lachen musste, war Fetts " You should really learn to shoot first". Der war allerdings richtig gut! Ob es wohl jetzt in jedem LotF-Buch einen "Han shoots first"-Gag geben wird? :D Nicht, dass ich mir die Albernheiten von Allston zurückwünschen würde, denn angesichts der Handlung und der Situation der Charaktere wären massenhaft Scherze nun wirklich unangemessen. Aber hin und wieder mal ein pointierter Spruch wäre schon schön gewesen, damit man nicht vollends in Trübsal versinkt.

Richtig genervt hat mich das ständig wiederkehrende Plotelement, dass die ganzen Berühmtheiten – Solos, Skywalkers, der Falke, Boba Fett – in der Öffentlichkeit nicht erkannt werden. Völlig unrealistisch! Und was am schlimmsten ist: Weite Teile der Geschichten hätten ohne diese Voraussetzung nicht funktioniert – das ist schlechte Technik.

Ansonsten ist mir noch aufgefallen, dass die dramatis personae und damit auch die Handlung sehr menschenlastig sind. Niathal ist die einzige Fremdspezies mit einer größeren Rolle, ansonsten gibt es nur noch Alibiauftritte von Taun We und Cilghal. Stellt sich natürlich die Frage, ob es Geschmackssache von Seiten der Autorin ist oder ein beabsichtigtes Element der übergeordneten LotF-Handlung bzw. eine weitere Holzhammer-Imperiumsparallele (s.u.).

Im letzten Drittel des Buches hatte ich den Eindruck, dass es zeitlich nicht ganz passt: Mehrere Ereignisse spielen sich gleichzeitig ab, und Jacen ist trotzdem zwischendurch von Corellia nach Coruscant gekommen oder umgekehrt.


Politisches/Militärisches:

Die politisch-militärische Entwicklung gefällt mir sehr (nicht inhaltlich, sondern von der Ausführung, versteht sich ;)). Diese schleichende Eskalation ist doch viel spannender und realistischer, als wenn Cal Omas Corellia am Ende von Bt schon den Krieg erklärt hätte.

Abgesehen davon ist das ganze natürlich auch enorm mutig mit den ganzen Parallelen zu realpolitischen Ereignissen: Terroranschläge, Massenvernichtungswaffen in den "falschen Händen", Einschränken der Bürgerrechte, Pauschalverdächtigung gegenüber einer bestimmten Nationalität, Geheimpolizei, Internierung, Entrechtung von Verhafteten (kein Anwalt), Folter... Das gibt einen ziemlich unschönen Cocktail von Referenzen an aktuelle Ereignisse mit Einstreuungen aus dem Dritten Reich bzw. Zweiten Weltkrieg. Da werden sich einige amerikanische Fans wohl an die eigene Nase fassen müssen...

Die Imperiumsparallelen sind mir allerdings zu offensichtlich (ständige Vergleiche, nur Menschen in der GAG, ähnliche Ausrüstung usw.) aber siehe oben: Subtilität ist offenbar nicht Traviss' Stärke.

Sehr geschickt gemacht ist, dass ich mich als Leser inzwischen auf der Seite von niemandem mehr wiederfinde, weder der GA, noch Corellias, noch der Jedi, noch der Solos, noch Jacens. Es gibt überall zwar einige Dinge, die ich gutheißen kann und für gerechtfertigt halte, aber an anderer Stelle wird dafür umso mehr Mist gebaut. Damit geht es mir als Leser so wie den Charakteren: Keine Seite ist "richtig" und ich kann auch nicht sagen, was man am besten tun sollte.

Die GA hat irgendwo schon recht, dass sich ihre Mitglieder an die vorgegebenen Regeln halten müssen, aber die Maßnahmen waren einfach überhastet bis falsch und es ist berechtigt, dass Corellia "beleidigt" reagiert. Corellia hat ein Recht auf Unabhängigkeit, aber andererseits basieren solche Bündnisse auf Solidarität der Starken. Die GA steht jetzt noch depperter da als in Bt, da die Aktion mit Centerpoint sich als total unsinnig erwiesen hat, weil die Station in einigen Monaten wieder in Betrieb sein wird. Andererseits gibt es da ja auch noch diese "Überraschung" im Kiris-Cluster (Zitat zu Kapitel 7). Es wird nie aufgeklärt, um was es sich dabei handelt – möglicherweise etwas, das die Härte der GA tatsächlich rechtfertigt?

Der Jedirat folgt der GA nun nicht mehr blind, aber selbst trägt er auch nichts sinnvolles zur Lösung des Problems bei, das ist mehr eine Verweigerungshaltung. Dass Han auf der Seite seiner Heimat steht, ist schön, aber bringen tut das auch niemandem was. Jaina zieht sich auf die "das wurde mir befohlen"-Ausrede zurück.

Jacen hat Recht, dass die Einwohner von Coruscant vor Terroranschlägen geschützt werden müssen, aber alle Corellianer zu internieren oder auszuweisen, schießt klar übers Ziel hinaus. Zumal es eine ganz offensichtliche bessere Lösung gegeben hätte: Da Jacen und Ben mit der Macht und mit Hilfe des World Brains und der Ferals so genau lokalisieren können, wo Waffen sind, könnten sie doch prima nur auf die tatsächlichen Terroristen zugreifen. Wraith, Du hast Dich doch sicher auch besonders "gefreut" über Jedi als Gesta... Galactic Alliance Guard, nachdem wir es im Bt-Thread mit Jedi als Geheimdienst hatten. ;) Übrigens, die Abkürzung GAG als Verb gelesen bedeutet knebeln, mundtot machen – Absicht oder Zufall?


Ich hatte ja im Bt-Thread spekuliert, dass Cal Omas ein Doppelspielchen spielt, doch jetzt habe ich den Eindruck, dass geltungssüchtige Militärs, insbesondere Niathal, die ganze Zeit im Hintergrund die Fäden gezogen haben, insbesondere, nachdem Lumiya angedeutet hat, ihr einige "Anstöße" gegeben zu haben. Cal Omas scheint nur eine Marionette seines eigenen Stabes zu sein.

In dem Zusammenhang ist natürlich der Rücktritt Pellaeons eine besonders große Katastrophe, da er offenbar die letzte mäßigende Kraft im Militär war, aber natürlich spricht das auch für seine moralische Integrität. Da er weitere zweifelhafte Entscheidungen der GA nicht mittragen muss, kann sein Charakter nicht beschädigt werden – und er steht zusammen mit eventuellen getreuen Truppen als Partner für eventuelle weitere Abspaltungen von der GA zur Verfügung. :) Gleichzeitig sind natürlich Niathals Ambitionen sehr bedenklich; hohe Militärs in hohen Regierungsämtern halte ich generell für eine schlechte Lösung, und wenn sie dann noch so denken wie sie... :eek:

Ansonsten wäre es wirklich nett, mal wieder einen Politiker zu sehen, der nicht korrupt ist und auch ein bisschen was anderes im Kopf hat als die eigene Macht. Ich hatte ja ein paar Hoffnungen für Dur Gejjen, aber das hat sich dann leider auch zerschlagen. Was sendet SW da inzwischen für eine Botschaft – Demokratie funktioniert prinzipiell nicht?


Jacen:

Ähnliches wie für die politische Entwicklung gilt auch für Jacen: Großartig hassenswert!

Taten und Fähigkeiten:

Zunächst habe ich sogar nochmal Sympathien für ihn entwickelt, da man endlich erfährt, was in ihm vorgeht und dass er tatsächlich noch Zweifel hat, insbesondere in dem Brief an Jaina. Aber das hält nicht lange an, und bald habe ich seine Taten nur noch mit Grausen verfolgt. Mitleid kann ich auch keins mit ihm haben, auch wenn er sich selbst so furchtbar rumquält mit seinen Entscheidungen. :rolleyes: In Bl bestätigt sich auch, was wir im Bt-Thread vermutet hatten: Lumiya brauchte den Krieg, damit Jacen gezwungen ist, sich die Sith-Fähigkeiten schnell anzueignen und rasch zu handeln, und damit er nicht genug Zeit zum Nachdenken und Nachprüfen hat.

Selbstzitat aus dem Bt-Thread: "Ich fürchte, dass er eben immer wieder noch einen Schritt weiter als zuvor gehen wird, bis wirklich überhaupt kein "Gewissen" mehr übrig bleibt." Und genau das passiert hier. Absolut perfekt, wie er immer neue Gräueltaten begeht und immer neue Rechtfertigungen und Rationalisierungen dafür findet. Jedes Mal, wenn man denkt, jetzt hat Jacen wirklich den Gipfel erreicht, klettert er noch eine Stufe höher.

Da haben wir natürlich die "großen" Dinge wie Internierung von Unschuldigen, militärische Skrupellosigkeit, Folter bis zum Mord, aber sehr bezeichnend sind auch eher "kleine" Dinge, weil sie zeigen, wie eiskalt, knallhart und dunkel er tatsächlich geworden ist:
die Drohung gegenüber den Demonstranten (Kapitel 15)
die perfekt geschauspielerte Reaktion auf Lukes Offenbarung, dass Lumiya zurück ist (Kapitel 15)
dass er sich versklavte Spione namens Ferals zunutze macht (Kapitel 15, kann sich noch jemand an den Jacen erinnern, der auf Belkadan alles daran gesetzt hat, YV-Sklaven zu befreien?)
die beiläufige Gedächtnislöschung des Putzmannes, den er im Tempel trifft (Kapitel 17)
Edit (wie konnte ich das vergessen): Jainas Beurlaubung und Anklage (Kapitel 17)
dass er seine eigene Veränderung nur noch im Schock auf den Gesichtern seiner Verwandten erkennt, sonst hat er kein Gefühl mehr dafür (Kapitel 23)

Besonders übel finde ich, was er Ben antut. Er zieht ihn so richtig in diesen Strudel mit hinein. Und es geht hier ja auch nicht nur darum, ob "Dunkle Seite" oder nicht, sondern ob das, was Jacen ihn tun und sehen lässt, "altersgerecht" ist oder ob es ihn traumatisiert und fürs Leben psychisch zeichnet. Der Gipfel ist erreicht, als er ihm die Verantwortung für die Razzia aufzwingt. Und dann die erzwungene Konfrontation mit den getöteten Männern. :eek: Dabei frage ich mich, ob diese Dumpfheit, die Ben empfindet, vom Schock kommt oder ob Jacen absichtlich seine Gefühle unterdrückt, damit es ihm "leichter fällt".

Apropos "Dunkle Seite": Etwas unschön ist natürlich, dass die Dunkle Seite wieder als feststehender Begrifft verwendet wird, aber es bleibt zum Glück unpräzise genug, dass man die Auslegung mit einer inneren dunklen Seite anwenden kann. Und irgendeinen Begriff braucht man ja nun mal dafür.


Die Fähigkeiten, die Jacen inzwischen angehäuft hat, sind wirklich beängstigend und wahnwitzig: Sich selbst (und Lumiya) in der Macht verstecken oder vergrößern, Gefühle vortäuschen, Flow-Walking in die Vergangenheit, Theran-Fernhörtechnik, sich in Leia zu projizieren, sich physisch unsichtbar machen... Und alles, was schiere Gewalt erfordert, dürfte sowieso kein Problem sein. Wenn ich mir das so anschaue, denke ich, falls es Geschichten nach LotF geben wird (zeitnäher als die Legacy-Comics), muss Jacen entweder sterben oder die Macht durch Blendung oder Entsagen für immer verlieren – sonst werden jegliche zukünftigen Geschichten durch den allmächtigen deus ex machina Jacen entwertet.

Fortsetzung folgt.
 
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Gedankenwelt:

In Bl wird deutlich, dass Jacens ganzes Denken von verquerer Logik, inneren Widersprüchen, radikalen Abweichungen von früheren Überzeugungen, Inkonsequenz und Selbstbetrug geprägt ist. Ich musste an Lukes Aussage aus Bt denken: "There are times when the end justifies the means. But when you build an argument based on a whole series of such times, you may find that you've constructed an entire philosophy of evil."

Spielt sich das ganze nur in Jacen selbst ab oder wird er vielleicht massiv manipuliert und hat zwischendurch "lichte Momente"? In Kapitel 12 fragt er sich ja sogar, ob es seine eigenen Gedanken sind oder die Lumiyas. Seine Abhängigkeit von Lumiya hat jedenfalls etwas von einem Drogensüchtigen und seinem Dealer (interessant, dass Traviss im Interview diesen Begriff in Bezug auf Luke verwendet hat): Er gesteht sich ein, dass er Lumiya nicht vernichten könnte, falls sie eine Gefahr darstellen sollte, weil er dann niemanden mehr hat, von dem er lernen kann. Aber andererseits stellt er mehrfach fest, dass er eigentlich gar nichts mehr zu lernen hat und es nur noch um das "Akzeptieren seines Schicksals" geht. Er "braucht" sie nicht, und dennoch "braucht" er sie so sehr...


Ein ganz wichtiger, immer wieder auftauchende Aspekt ist die Vorbestimmung der Geschehnisse sowie das Annehmen seines unvermeidlichen Schicksals. Das jedoch widerspricht der Vorstellung von der veränderlichen Zukunft, die Jacen in Bt noch hatte. Er muss gar nicht in die Zukunft flow-walken, um sie festzunageln, es reicht, wenn er sie in seinem Kopf festnagelt. Oder, hm, falls die Theorien stimmen, dass Vectivus ein zukünftiger Jacen war, könnte sie auch durch sein Erscheinen festgelegt worden sein: Denn wenn Vectivus nicht entsteht, wären die Ereignisse bei Bimmiel ein Paradoxon, und was dann passiert, das hat uns ja Doc Brown anno 1985 schon genau erklärt. :D

Diese Denkweise ist natürlich auch wieder eine Methode, um sein Gewissen und die persönliche Verantwortung abzugeben: Es ist ja alles Schicksal. Ganz am Ende sagt er sogar, dass sein Leben nicht mehr ihm selbst gehört, es gehört jetzt der Sith-Philosophie. Damit dürften ihm in Zukunft Entscheidungen viel leichter fallen.

Ein weiteres Hauptthema ist eine neue Variante von "Attachment": Die Liebe für das eigene Ego, der Wunsch, als Held verehrt zu werden und sich selbst mit seinen Taten wohl zu fühlen, die persönliche Ambition. Jacen stilisiert dieses Attachment ziemlich hoch, sieht es als das wahre Problem an, vielleicht, um von seinem wahren Attachment-Problem Tenel Ka und Allana abzulenken. Über das Ambitions-Attachment sieht er sich selbst natürlich erhaben ? durch die Erfüllung der "von allen gehassten" Aufgaben hat er sich davon gelöst (peinlich nur, dass sie ihn dann doch dafür mögen...). Aber ist er wirklich frei davon, oder träumt er nicht insgeheim davon, später als großer Galaxisbefrieder verehrt zu werden? Gerade die ständige Betonung, dass er es nicht der Anerkennung wegen macht, scheint mir ein Beleg dafür zu sein, dass er es unterschwellig doch tut.

Auch von Pragmatismus ist viel die Rede, und das passt ja zu dem, was Wraith im Bt-Thread über Traviss' Herangehensweise an die Macht gesagt hat: Mandalorianischer Pragmatismus ohne moralische Schranke. Sithtechniken betrachtet Jacen inzwischen nur noch als eine weitere Waffe, nur ihre Benutzung entscheidet über böse oder gut ? witzigerweise war er früher mal komplett gegen die Betrachtung der Macht als "tool", das war nämlich Anakin Solos Philosophie. Insofern denke ich, dass Traviss für Jacen in diesem Zustand wirklich eine geeignete Autorin ist. Bei den anderen Jedi sieht es allerdings anders aus.

Immer wieder konstruiert Jacen Argumente, warum andere sein Tun nicht gutheißen, nur damit er sich selbst nicht in Frage stellen muss: Luke ist sauer auf seine GAG-Aktivitäten, weil Jedi sich nicht die Hände schmutzig machen sollen. Jaina ist sauer, weil er zum Commander ernannt wurde. Der Gedanke, dass Hans ablehnende Reaktion auf den "Foltermord" gerechtfertigt ist, schiebt er auf sein "altes, schwaches Selbst" ab.

Dass Jacen Lumiya mit Luke konfrontiert, um ihr die Chance geben, zuzuschlagen oder sich als "vertrauenswürdig" zu erweisen, kollidiert mit seinem Verhalten aus Bt, wo er Luke so unbedingt schützen wollte, dass er dafür eine Unschuldige getötet hat. Okay, Jacen nimmt an, dass Luke Lumiya im Fall des Falles besiegen würde, aber dennoch ist klar, dass er seine eigenen (wenn auch fragwürdigen) Ideale vor einigen Wochen schon wieder hinter sich gelassen hat. Und auch sonst zeigt sich hier, dass er nur glaubt, was er glauben will: Als Lumiya keine Rachegelüste zeigt, geht er davon aus, dass sie auch keine hat, auch wenn er vorher selbst eingestanden hat, dass sie genau wie er selbst jedes Gefühl verbergen/vortäuschen kann.

Zu Ben sagt Jacen, dass man kein Soldat mehr sein sollte, wenn einem das Töten leicht fällt, andererseits zieht er keine Konsequenzen daraus, dass ihm selbst der Gedanke an Vernichtung leicht fällt (als es um das Ausschalten Lumiyas geht).


Obwohl man doch eigentlich denkt, dass Jacen schlau genug sein müsste, um das alles zu durchschauen, finde ich es nicht absurd: Er hat sich so tief in diese Rechtfertigungen verstrickt, dass er selbst nicht mehr rausfindet bzw. er weiß unterbewusst, dass das ganze Gedankengebäude einstürzen würde, wenn er nur einen einzigen Stein herauszieht ? und dem wiederum kann er sich nicht stellen.


Tenel Ka und Allana:

Schließlich gesteht Jacen sich doch ein, was dem Leser in tUQ schon offensichtlich war: Dass er alles tut, um eine sichere Galaxis für Tenel Ka und Allana zu schaffen und somit keineswegs über die "niederen Beweggründe" Anakins erhaben ist. Da hat er nur wieder einen Denkfehler: Den beiden droht viel mehr Gefahr von innen als von irgendwelchen äußeren, galaxisweiten Kräften, die Jacen beeinflussen kann. Selbst im größten Frieden kann die hapanische Thronerbin ermordet werden.

Umso schockierender ist, dass er den Gedanken an Tenel Kas und Allanas Opfer einfach so "annimmt". Die Logik dahinter ist vermutlich, dass er sich damit beweist, dass er eben nicht für die beiden zum Sith geworden ist, sondern aus höheren, edleren Gründen. Oder wie drückt Lumiya es so schön pervers aus: Der ultimative Test der Selbstlosigkeit ist das Töten eines Unschuldigen, da dies schwerer ist, als sich selbst zu töten. :konfus:

Interessant in dem Zusammenhang: Als Jacen in Kapitel 2 den Machtkontakt zu Tenel Ka abbricht, heißt es, dass es sich wie endgültiger Abschied anfühlt ? ein Hinweis auf ihren Tod? Oder wird sie ihn, so wie er sich verändert hat, nie wieder akzeptieren?

Hm, eine interessante (allerdings sehr brutale) Wendung wäre, wenn er sich doch nicht überwinden kann, die beiden zu töten und stattdessen anfängt, sich durch den Rest seiner Familie zu metzeln, in der Hoffnung, dass Lumiya irgendwann zufrieden sein wird bzw. er irgendwann die finale Erkenntnis gewinnt.


Sith-Prophezeiung:

Zitat Kapitel 23:
He will strengthen himself through sacrifice
He will ruin those who deny justice
He will immortalize his love

Jacen soll schon zwei der Trials bestanden haben: Er hat die Zustimmung all jener geopfert, sie ihm etwas bedeuten und er hat die bestraft, die die Gerechtigkeit verweigern. "He will ruin those who deny justice" soll erfüllt sein, kann das jemand erklären? Mir leuchtet es nicht ein. Wen hat Jacen ruiniert, der Gerechtigkeit verweigert hat? Oder ist das auch wieder genauso verdrehte Sith-Logik, wie dass "immortalize" umbringen bedeutet? ;)

Der Vollständigkeit halber die anderen Prophezeiungen aus Bt:
Firrere - "He will remake/rename himself"
Bith - "He will ruin those who deny justice"
Kessel - "He will choose the fate of the weak"
grüngelbes konnte Dr. Rotham nicht entschlüsseln (vermutlich das, das von den "Mynocks" von dem Asteroiden stammt) = "He will immortalize his love"?
Alderaan - "He will choose how he will be loved"
Coruscant - "He will win and break his chains"
"He will shed his skin and choose a new skin"
"He will strenghten himself through sacrifice"
"He will crawl through his cloak"
"He will know brotherhood"
"He will make a pet"
Ziost - "He will be drawn from peace into conflict" oder "His life will be balanced between peace and conflict"
Ryloth - "He will strengthen himself through pain"


Andererseits ist mir aufgefallen, dass "he will make a pet" auch bedeuten könnte, dass Jacen selbst ein Haustier wird. Es gibt ja die Redewendung "make a good/bad xyz", aber ich weiß nicht genau, ob das auch ohne Adjektiv verwenden kann.


Sonstige Gedanken zu Jacen:

Eventuelles Foreshadowing: Jacen fragt sich, wie er und Luke in Zukunft nebeneinander existieren können werden. Möglicherweise gar nicht?

Mal wieder war ich beruhigt, dass Jacen nach wie vor nicht zum Meister ernannt wurde. Hoffentlich entscheidet sich der Rat nicht doch noch dafür. Und falls ja, kommt hoffentlich nicht das Argument, dass die Verweigerung des Titels auch ein wichtiger Aspekt bei Anakins Fall war...

In Kapitel 1 fällt Ben auf, dass Jacen älter aussieht, in seinen Augen manchmal fast so alt wie Luke. Auch wenn man so eine Aussage von einem Teenie sicherlich relativieren (in dem Alter ist doch alles über 30 steinalt, oder ;)) ? könnte das ein Hinweis auf exzessiven Machtgebrauch und/oder die zerstörerische Kraft der "Dunklen Seite" sein?


Ben:

Ben ist wunderbar geschrieben, aber es ist alles soooooo traurig! :(

Ben pendelt ständig hin und her zwischen "reif-erwachsen" und "naiv-kindlich", wobei er schwer dafür kämpft, ersteres zu sein. Gleich am Anfang, als Ben sich wünscht, erwachsen zu sein und neidisch ist auf die mandalorianischen Jungs, die in seinem Alter Krieger werden, dachte ich mir allerdings, dass er sich noch früh genug zurückwünschen wird, ein Kind ohne Sorgen, Verantwortung und Menschen auf dem Gewissen zu sein. Und so kommt es dann ja auch, nach Barits Verhaftung.

Absolut herzzerreißend fand ich, als Luke auf seinem Gesicht den typischen Ausdruck von Kindern aus Kriegsgebieten erkennt. Oder als Ben das Gefühl hat, in den letzten Wochen über mehrere Kliffs gefallen zu sein und jetzt endgültig nicht mehr zurück zu können. Oder Lukes Vision/Traum: "It's too high a price." Oder als Ben hofft, dass sie nach den ganzen Unruhen öfter wieder Zeit miteinander verbringen, in der naiv-kindlichen Annahme, dass es bald vorbei sein wird. :( Ja, es ist mir klar, dass Ben seine Reise ins Erwachsenenleben vollbringen muss. Aber doch nicht so und nicht in dem Alter. Er ist gerade mal 13! In dem Alter haben die Solokids gerade mal angefangen, in der YJK rumzualbern...


Trotz offensichtlicher Naivität ist Ben witzigerweise oft sogar weiser, wenn er wie ein Kind denkt und die Denkweise der Erwachsenen nicht nachvollziehen kann - weil er noch keine vorgefasste Meinung und Denkstruktur hat und es ihm deshalb leichter fällt, zum Grund einer Frage vorzudringen? Vielleicht sollte er nicht allzu viel daran setzen, die verwirrende Erwachsenenwelt zu enträtseln und zu verinnerlichen, denn sie muss nicht immer richtig sein...

Sein Nachahmen der erwachsenen Soldaten wirkt dagegen eher unreif, während es ein Zeichen seiner Reife ist, dass er vor einer Mission nicht mehr begeistert-aufgeregt, sondern gesund-ängstlich ist (was blöderweise das Kriterium war, das ich im Bt-Thread für die Beteiligung an gefährlichen Missionen angesetzt hatte).

Und dann, in diesem ganzen "ich-bin-jetzt-ein-Soldat"-Gehabe, kommt der Knaller: Sollen wir denn wirklich glauben, dass Ben mit 13 Jahren, durchaus nicht dumm und nicht hinter dem Mond zuhause, nicht weiß, was ein Bordell ist? Mit dem Lichtschwert rumfuchteln, Superwaffen lahmlegen, Leute internieren, aber null sexuelle Aufklärung. Mal wieder typisch. :rolleyes:


Die Entfremdung zwischen Vater bzw. Eltern und Sohn war früher oder später zu erwarten und ist im Prinzip auch eine gute Idee, ist aber nicht so gut ausgeführt bzw. koordiniert. Alles in Bl weist darauf hin, dass die Beziehung zwischen Ben und seinen Eltern, insbesondere Luke, schon lange zu wünschen übrig lässt. Von all dem war in Bt allerdings noch nichts zu spüren. In der einen Szene, in der die drei Skywalkers in Bt zusammen sind und die keine zwei Wochen vorher spielt, geht es im Gegenteil sehr harmonisch zu und Ben vertraut sich seinen Eltern an und nimmt ihre Ratschläge willig an. Und auch das, was Luke als Ursache des Konfliktes vermutet, macht kontinuitätstechnisch nicht viel Sinn: Weil er Ben zu etwas zwingen wollte, was er nicht selbst wollte ? doch Ben hat freiwillig angefangen, von Jacen zu lernen.


Die Begegnung von Lumiya und Ben fand ich irgendwie sehr gruselig. Ihre Aussage "Luke's son is growing up fast" in Kombination damit, wie sie ihn in meiner Vorstellung dabei ansieht, gefällt mir gar nicht. Ich halte es durchaus für möglich, dass sie an Jacen gar kein Interesse hat, sondern es in erster Linie auf Ben abgesehen hat, um Luke auf diesem Weg eins auszuwischen, das ist doch eine viel süßere Rache, als ihn einfach nur zu töten... Möglicherweise eine Bestätigung dafür: Lumiya wirkt zufrieden, als Jacen ihr sagt, dass er Ben als Schüler behalten wird.

Fortsetzung folgt.
 
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Lange habe ich befürchtet, dass Ben Jacen auf Gedeih und Verderb folgen wird und all seine Philosophie unkritisch "fressen" wird, bis etwas richtig schlimmes passiert, das ihn aufrüttelt (mit anderen Worten: Tod Maras oder Lukes, vielleicht auch Allanas, aber das könnte Jacen leicht vor ihm geheimhalten). Jacen stellt es ja auch wirklich geschickt an, tut verständnisvoll, kommt seinen Wünschen, ernstgenommen zu werden, entgegen usw. Aber ich frage mich auch, inwieweit Jacen Ben gezielt mit der Macht manipuliert. Oben habe ich ja schon das mit dem "Abstumpfen" bei der Betrachtung der Leichen erwähnt. Auch sehr suspekt ist mir das mentale Lob in Kapitel 1. Was tut Jacen hier wirklich? Die Gedächtnisblockade überprüfen oder verstärken? Steckt hinter Bens Wunsch, zu lernen, sich abzuschirmen, wirklich nur, dass er sich vor Luke verstecken will? Einmal hat er ja das Gefühl, dass es ihn auch anderweitig schützen wird.

Zum Glück gibt es gegen Ende aber mehr und mehr Anzeichen, dass Ben auch seinen großen Helden in Frage stellen kann und ich habe doch ein bisschen mehr Hoffnung, dass es nicht ganz so schlimm kommen muss.

Der Ben-Handlungsstrang in Kapitel 21 war daher auch die Szene, die für mich am meisten Achterbahnfahrt war. Zuerst sein Eingeständnis, dass er mit seinen Eltern reden will, weil er alles endlich loswerden muss. Dann wieder die Rationalisierung und ich dachte, er geht doch nicht. Dann tut er's zum Glück und Luke und Mara sitzen im Ratsmeeting fest. Da dachte ich, dass Ben irgendwann frustriert aufgibt und das ganze in einen "meine-Eltern-hatten-nie-Zeit-für-mich-und-deshalb-bin-ich-ein-Sith-geworden"-Plot ausartet. :p Gleichzeitig fürchtete ich, dass Jacen auftauchen und Ben "einwickeln" und weglotsen würde, bevor der eine Chance hat, mit seinen Eltern zu reden. Und dann schließlich hatte ich eine Höllenangst, dass Ben auf Lukes Frage "Something is really wrong, isn't it?" wieder antworten würde, "Nö, alles in Ordnung, sir."

Was war ich so froh, dass er dann doch geredet hat! Aber es ist fies von Traviss, dass wir nicht erfahren haben, was Ben alles erzählt hat, wie Luke und Mara reagiert haben und vor allem, wie es denn nun weitergeht mit Ben und Jacen. Ja, ich weiß,
Es gäbe natürlich das Szenario, dass Ben mit einem gewissen "Abstand" bei Jacen bleibt, um ihn zu beobachten und von ihm zu lernen. Auch wenn das besser wäre, als wenn er weiter voll an ihn glaubt, glaube ich nicht, dass ich das gutheißen könnte. Dafür ist Ben zu jung, beeinflussbar, schwach und zu wenig raffiniert. Man stelle sich nur vor, dass er auffliegt! Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Ben nicht einsehen will, dass mit Jacen etwas nicht in Ordnung ist und seine Eltern ihn zwingen müssen. Dann würde die Geschichte wohl erst so richtig traurig und übel werden...

Insgesamt habe ich aber immer mehr das Gefühl, dass unsere lang gehegte Theorie zutreffen wird, dass Ben derjenige sein wird, der am Ende den richtigen Mittelweg findet, denn Jacen wird glaube ich viel zu kaputt sein (wenn er überhaupt noch lebt), um das zu schaffen.


Luke:

Wie schon gesagt, da hat jemand immerhin sein halbes Hirn wiedergefunden – die andere Hälfte befindet sich allerdings nach wie vor dort, wo Maras gesamtes ist. Dementsprechend pendelt er zwischen idiotischem und cleverem Verhalten. Ansätze sind immer wieder richtig, und dann macht er doch wieder nichts oder nur Unsinn daraus.

Endlich wacht er in Bezug auf Jacen auf! Das Misstrauen hätte allerdings etwas besser entwickelt werden müssen, aber da muss man wohl Allston beschuldigen, den Ball fallen gelassen zu haben. Seine Probleme, sich dann auch die ganze Realität einzugestehen, sind im Gegensatz zu denen von Mara verständlich. Es ist nachvollziehbar, dass er Mara und Ben nicht verärgern will, aber wenn er wirklich Gefahr spürt, müsste er eigentlich darüber stehen. Daher ist die Erklärung besonders wichtig, dass er dachte, dass er sich alles nur einbildet, weil es "kein anderer" so empfand (was, wie sich dann ja in Gesprächen herausgestellt hat, gar nicht so war – aber das ist das alte Problem, dass einfach nicht miteinander geredet wird :rolleyes: ).

Gute Selbsterkenntnis zeigt Luke, als er sich fragt, ob er nun wirklich ein Problem damit hat, dass Jacen einen dunklen Einfluss auf Ben hat oder ob es ihm nur wehtut, dass die Beziehung zwischen den beiden so gut ist. Allerdings hält ihn auch das wieder davon ab, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Andererseits, unter anderen Umständen, wenn wir als Leser nicht genau wüssten, was vor sich geht, würden wir vielleicht sagen, gut, dass er nicht gleich "Dunkle Seite" schreit und etwas unternimmt, sondern erst ganz sicher sein will.


Prinzipiell gut ist auch, dass er Ben nicht zwingen will, sondern ihn seine eigenen Erfahrungen machen und Entscheidungen treffen lassen will, allerdings wäre mir dabei - und bei der gesamten Geschichte - wohler, wenn der Junge noch 2-3 Jahre älter wäre. Mit 13 sehe ich da doch noch eher eine Beschützerrolle bei den Eltern, die auch mal ein "Machtwort" rechtfertigt, so wie es Kyp vorgeschlagen hat.

Eine große Leistung ist auch, dass Luke Lumiya bereits bei der ersten Begegnung spürt und später erkennt. Leider ordnet er sie dem Schattenfeind zu und stellt sich nicht die Frage, warum er sie ausgerechnet im Zusammenhang mit Jacen identifiziert hat. Dass er Jacen zunächst nichts von seiner Entdeckung sagt, ist gut, hat aber leider die falschen Gründe (vermutlich, weil er seinen eigenen Gefühlen nicht traut und/oder Jacen nicht damit belasten will). Eine Fehlleistung ist auch, dass er Lumiyas Anwesenheit geheim hält.

Unfug fand ich, dass die Skywalkers aus den Nachrichten von der ersten Explosion auf Coruscant erfahren haben – zwei Jedimeister hätten spüren müssen, dass in unmittelbarer Nähe 100te Lebewesen sterben und verletzt werden.

Dann gibt es da noch Lukes "große Erleuchtung" in Kapitel 7, wo er nach dem Streit mit Han die (Selbst)Zweifel wiederfindet. Jungejunge, da wird es aber Zeit (abgesehen davon, dass er sie überhaupt erst gar nicht hätte verlieren dürfen). Können wir jetzt vielleicht darauf hoffen, dass mit dem Diktatorenposten und der GA was passiert? Immerhin gibt es ja die kleinen Fortschritte, dass er dazu steht, dass die Aktionen der GAG unverhältnismäßig sind und ein Problem mit den "emergency powers" hat, die die Regierung nach der Kriegserklärung haben wird.

Als Luke nach der letzten Begegnung mit Jacen in Kapitel 20 ihn ohne Abschied oder Blick einfach stehen lässt, habe ich den Eindruck, dass sie sich beim nächsten Mal schon in offener Feindschaft gegenüberstehen werden.


Jedi/Jedi-Rat:

Ja, die Jedi sitzen ganz schön in der Tinte. Was sie auch tun oder nicht tun, es ist verkehrt... Aber da haben sie sich auch selbst reingeritten mit ihrer Inkonsequenz. Jacen hätte z.B. nie die Extrawurst erlaubt werden dürfen, dass er sich zwar als Jedi präsentiert und von ihrer Infrastruktur profitiert, sonst aber macht, was er will. Dann hätten sie jetzt auch kein Problem damit, sich von seinen Aktionen zu distanzieren.

Insgesamt bin ich logischerweise nicht erfreut über die Richtung, in die die Jedi entwickelt werden. Positiv ist eigentlich nur, dass es (wieder?) einen Jedirat gibt, was aber schon wieder dadurch vermasselt wird, dass "Lukes Wort Gesetz" ist. Leider gibt es auch keinerlei Fortschritt in Bezug auf die Loslösung der Jedi von der GA. Das ist allerdings noch gar nichts gegen die Katastrophe des rekonstruierten Tempels, bei dessen Bewertung ich Jacen ausnahmsweise in allen Punkten recht geben muss: Ambition, Macht- und Statussymbol und außerdem das Festklammern am Alten. (Mal abgesehen davon, dass das ganze auch ein kontinuitätstechnisches Desaster ist, siehe unten.) Und dabei war Ossus so schön! (Edit: Hätte nie gedacht, dass mich einmal etwas, was Boba Fett sagt, so glücklich machen würde wie seine Erwähnung der Akademie auf Ossus!) Einziger Lichtblick ist da noch, dass es offenbar von den Jedi oder zumindest Luke nur widerstrebend angenommen wurde. Wer weiß, vielleicht ist es ja tatsächlich schon wieder so weit, dass der "Jedi-Zähler" auf null gesetzt werden muss und Jacen hat gar nicht so unrecht mit seinen Auserwählter-Anwandlungen...


Ansonsten sieht man nicht wirklich viel davon, was die Jedi darstellen und tun. Es gibt nur einen Alibiauftritt von Corran, Kyp, Kyle und Cilghal; vom Rest des Ordens hört man quasi gar nichts (wo ist Saba, was ist mit Tahiri und Co.?). Ratsbesprechungen hätte ich mir viel mehr gewünscht bzw. Traviss hatte Luke mehr sagen und tun lassen sollen, statt ihn immer nur als Füllfigur irgendwo rumstehen oder aus irgendwelchen Besprechungen kommen zu sehen. Mal so eine richtig hitzige Diskussion mit Niathal, das wäre doch was gewesen.

Der reine Hohn ist die Feststellung, dass die "Diplomatie erschöpft ist" – welche Diplomatie, ich habe keine gesehen. Nach allem, was der Leser weiß, hat der Jedirat 230 Seiten lang auf seinen Händen gesessen... Und dann der "tolle", überaus "konkrete" Lösungsvorschlag von Kyle Kartarn: Wir müssen eine friedliche Lösung suchen, aber bereit sein zum Kampf, wenn die GA nach uns ruft. Zwar scheinen sie einen Tick mehr Rückgrat entwickelt zu haben, z.B. bestehen sie nach dem Machtwechsel auf Corellia auf Friedensverhandlungen, aber das ist kaum mehr als fürs Protokoll. Konkrete Ideen und Pläne – Fehlanzeige.

Im Gegensatz zu der Philosophie von Jacen, die Traviss gut einfangen kann, habe ich das Gefühl, dass sie "normalen", "guten" Jedi, die nicht nach dem martialischen Jacen/Militärlogik/Mandalorianer-Kodex-Muster denken und funktionieren, nicht besonders viel anfangen kann.


Von Jedi-Familien können wir uns wohl so allmählich verabschieden, angesichts der negativen Darstellung, die ihnen in den letzten Büchern widerfahren ist. Positiv kann man höchstens noch herausstellen, dass die enge Beziehung es möglich macht, zu erspüren, wenn etwas nicht in Ordnung ist und dass sie vielleicht auch einen Beitrag zum Zurückholen leisten kann. MMn ist das keine zwangsweise Entwicklung, aber es wird ja offenbar alles darangesetzt, die Jedi auf den PT-Stand zurückzubringen.

Idee am Rande für eine bessere Jedi-Ausbildung eines hypothetisch-idealen Ordens, den es vermutlich nie geben wird: Um einseitige Ausbildung und zu starke Beeinflussung durch eine bestimmte Philosophie zu vermeiden sowie sicherzustellen, dass alle gut zusammenarbeiten können, könnte das Meister/Schüler-Modell ja so modifiziert werden, dass die Schüler ihren Meister öfter mal (halbjahres/jahresweise) wechseln. Abgesehen davon müssen solche Extrawürste wie bei Bens Ausbildung gestoppt werden. Es kann nicht angehen, dass man ohne die Grundlagen von der Akademie "an die Front" geschickt wird.


Mara:

Das wird ja immer schlimmer! :mad: Ich will jetzt endlich wissen, welcher Klon seit einigen Büchern Maras Rolle übernommen hat. Ich überlege mir ernsthaft, mir einen neuen Avatar zuzulegen... Damit kann ich mich jedenfalls nicht mehr identifizieren.

Ich kann ja nachvollziehen, dass ihr die Familie sehr viel wichtiger geworden ist als andere Dinge und dass Bens Glück und Zufriedenheit für sie an erster Stelle steht. Was ich allerdings nicht verstehe, ist wo dabei ihr übliches Misstrauen und ihr "danger sense" hingekommen sind. Wenn überhaupt, müsste sie noch wachsamer sein als sonst. Mal ganz abgesehen von schlichter Logik: Was ist am Ende wohl schlimmer für Ben, ihn bei Jacen zu lassen, obwohl der "böse" ist, oder ihn von Jacen unbegründet wegzuholen?

Unglaublich, wie sie dadurch beruhigt sein kann, wenn Ben sich mit 13 plötzlich aufführt wie ein altgedienter Soldat. Und dann noch dieses Gesülze von Jacens unerfüllter Liebe! :rolleyes: (Ganz falsch liegt sie ja nicht, aber das Problem ist viel, viel größer.)

Es ist mir klar, was mit diesem Konflikt zwischen Luke und Mara erreicht werden sollte. Er musste wohl sogar sein, denn wenn die beiden sich einig gewesen wären, hätten sie früh reagiert. Aber es ist einfach eine völlig unglaubwürdige Konstruktion. Wenn überhaupt, hätte die ganze Sache mit vertauschten Rollen besser funktioniert: Dass Mara die Zweifel hat und Luke sie abtut. Das hätte einerseits zu seiner verbleibenden Farmboy-Naivität und seinem "in-jedem-ist-was-Gutes"-Fimmel gepasst und außerdem hat er den zusätzlichen Antrieb, nicht eingestehen zu wollen, dass sein Schüler so etwas tut

Mara wird so unglaublich sauer sein, wenn sie die Wahrheit dann endlich erkennt (und sich vielleicht in Wut oder Wiedergutmachungs-Rettungs-Selbstaufopferung auf Jacen stürzen und das mit dem Leben bezahlen?).

Auf zum Endspurt.
 
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Han&Leia:

Die Solos sind wirklich nicht beneidenswert, wie sie da politisch und familiär zwischen allen Stühlen sitzen. Wenigstens halten sie zusammen, aber in dieser Situation ist natürlich auch der übliche Pep zwischen ihnen ziemlich eingefroren.

Dass Han wegen Centerpoint auf Jacen sauer ist, scheint wie der Konflikt zwischen Ben und Luke eine reine Bl-Entwicklung zu sein: Als sie in Bt auf der Toryaz-Station zusammentreffen, ist davon noch nichts zu merken. Ich habe das Gefühl, dass Han sich so ein bisschen in eine "alle sind gegen mich"-Haltung reinsteigert, was auch niemandem weiterhilft. Außerdem habe ich den Eindruck, dass Han jetzt wirklich alt wird.

Ganz interessant war die Parallele zu seinem Erzfeind Fett, dass ihre Schiffe ihnen mehr als alles andere Heimat sind. Eine witzige Wendung war, dass nach der anfänglichen Fett-Paranoia von Han (kann ich gut nachfühlen :D) die beiden schließlich dasselbe Ziel hatten, Thrackan Sal-Solo zu töten. Aber ich bin froh, dass Han sich am Ende dann doch von ihm abgesetzt hat, indem er nicht fähig war, Thrackan zu töten und sogar noch Hemmungen hatte, in den toten Körper einige Schüsse zu ballern. Und wenn er noch so hart tut, innerlich ist er halt doch ein großer Teddybär. ;)

Herzzerreißend war dann natürlich die Sache mit Jacen in Kapitel 21. Sehr gut dargestellt, wie ein Vater fühlen muss, wenn er feststellt, dass sein Sohn offenbar ein Monster geworden ist. :(


Leia bleibt irgendwie ziemlich blass, zu ihr habe ich mir wenig notiert. Nur zwei Dinge, die mir nicht so gefielen:

War es wirklich nötig, Hans Attentäter zu töten? Hätte es nicht gereicht, ihm die Hand mit der Waffe abzuhacken oder ihn einfach nur mit dem LS zu bedrohen? Klingt jedenfalls mehr nach Jedi. Dazu noch die Witze und die verrohte Sprache/Gedanken über den Tod ? ist das nun Traviss' Stil oder sollen die Charaktere absichtlich so präsentiert werden?

Uncharakteristisch feige fand ich ihre Einstellung zu Hans Attentatsplänen auf Thrackan: "Selbstverteidigung, außerdem ist es nicht meine Entscheidung." Die Leia, die ich von früher kenne, hätte ihre Meinung knallhart gesagt, ob nun in die eine oder andere Richtung.


Jaina:

Auch wenn sie wie schon in Bt keine besonders große Rolle gespielt hat, ist sie wieder eine sehr positive Erscheinung und bestätigt damit meinen Eindruck aus Band 1. Eine der ersten, die erkennt, dass mit Jacen etwas nicht in Ordnung ist. Ich habe den Eindruck, dass sie zu einer großen Stütze gegen Jacen werden wird.

Super ihr Verhalten bei Corellia, sowohl die Kritik am Aushungern der Fabrik-Satelliten als auch die Befehlsverweigerung. Wenn es auch vielleicht militärisch sinnvoll gewesen sein mag, den Frachter abzuschießen, aus Jedi-Sicht wäre es nicht richtig gewesen, ihm quasi in den Rücken zu schießen ? abgesehen davon hat diese Aktion natürlich auch die Eskalation weiter beschleunigt.

Das relativiert auch das "Abgeben des Gewissens", das deutlich wird, als Jaina ihren Eltern erklärt, warum sie auf der Seite der GA steht (es spielt keine Rolle, welche Seite sie für richtig hält, sie muss dienen). Sie empfängt eben doch nicht nur Befehle. :-)

Der Ausraster auf Centax 2 war weniger schön, aber verständlich ? und Schaden ist dadurch ja nicht weiter angerichtet worden.


Boba Fett & Co.:

Wie nicht anders zu erwarten, hat mich der Boba Fett-Strang ziemlich gelangweilt. Seiner Ultra-Coolness, seiner Allwissenheit und Allfähigkeit und seinen abstrusen Gerätschaften kann ich nichts abgewinnen. Und bin ich eigentlich die einzige, die es albern findet, dass ein 70jähriger mit einem solchen Lebenslauf einen derartigen Vaterkomplex hat?

Auch mit der martialischen Mandalorianer-Kultur kann ich mich nicht anfreunden. Diese Wertschätzung von Härte, 13jährige als vollwertige Krieger usw. sind mein Ding einfach nicht und ihr Ehrbegriff ist doch eher seltsam. Ganz sympathisch finde ich nur die Farmer-Seite.

Aber am Ende hat sich dieser Plot, den ich zuerst für total überflüssig hielt, doch noch schön in die Geschichte eingefügt und die Vereinigung mit seiner Enkelin war sogar auf verdrehte Weise rührend (obwohl ich schon bei Mirtas allererstem Auftritt geahnt habe, dass sie mit ihm verwandt ist ? so ultracool und fehlerlos, wie sie beschrieben wurde :rolleyes: ).

Aber trotzdem finde ich, dass zu viel Zeit verschwendet wurde mit der ausführlichen Schilderung seiner Suche, die für den Rest der Story total irrelevant ist. Es sei denn, das ganze bekommt später noch eine Bedeutung, aber ich glaube eigentlich eher, dass Traviss einfach nur mit ihrer Lieblingsfigur "spielen" wollte. Dieser Handlungsstrang hätte vielleicht besser verkürzt werden sollen zugunsten eines Stranges z.B. über Wedge (schon seltsam, dass er nach seiner wichtigen Rolle in Bt total in der Versenkung verschwindet) oder vielleicht über einen "normalen" Coruscant-Corellianer, der zunächst neutral ist und sich erst nach und nach radikalisiert, als die Repressionen immer schlimmer werden. Mit Barit wurde das ja ansatzweise versucht, aber der hatte schon von Anfang an ziemlich viel Hass in sich. Aber vielleicht wäre dieses "Verständnis für Terroristen" dann doch zu gewagt gewesen.

Hoffentlich war das nun Fetts endgültiger Ritt in den Sonnenuntergang ? aber irgendwie befürchte ich, dass zumindest Mirta oder irgendwelche Urenkel dann doch wieder auftauchen werden. Und natürlich ist das Hintertürchen aufgelassen, dass er Ko Sai findet und dann doch steinalt wird, ja möglicherweise sogar niemals altert (Horrorvorstellung!).

Apropos, Logikfehler in diesem Zusammenhang: Warum eigentlich muss der Kloner Ko Sai tot sein, nur weil wichtige Körperteile mit seiner Gensignatur aufgetaucht sind?


PT-Referenzen/Prä-NJO-Rollback:

So, gegen Ende muss ich jetzt noch kurz ausfallend werden: Ich finde es ZUM KOTZEN! :mad:

Was soll das, dass Coruscant komplett wiederaufgebaut ist und quasi keine Veränderung im Vergleich zur Prä-NJO-Zeit zu erkennen ist? Die Zerstörungen waren angeblich irreparabel, sogar ein teilweiser Wiederaufbau war auf Jahrzehnte angesetzt. Abgesehen davon, dass ganz andere und viel wichtigere Dinge in der Galaxis wieder aufzubauen sind. Denning hatte in DN einen akzeptablen Kompromiss aus Yuuzhan'tar und Coruscant geschaffen, aber das hier ist die reine Kontinuitätsfledderei.

Noch schlimmer sind allerdings die ganzen PT-Referenzen.

Der Jeditempel sieht also wieder genauso aus wie in der OT. Woher kennt man auf einmal das Marmormuster der Bodens? Woher weiß man, wie die alten Jedimeister ausgesehen haben, deren Büsten herumstehen (die sogar angeblich schon vor dem YV-Krieg da gestanden haben sollen, allerdings gab es damals meines Wissens überhaupt noch gar keinen Tempel auf Coruscant)?

Ben beginnt, sich einen Padawan-Zopf wachsen zu lassen. Woher wissen sie das schon wieder? Das Wort Padawan wird dagegen peinlich vermieden ? lächerlich, wenn sonst alles bekannt ist, dann ja wohl das erst recht. Warum sind all diese Details von Anakins Entwicklung und Fall quasi Allgemeinwissen (z.B. dass er der Auserwählte war, dass er nicht bestmöglich ausgebildet wurde, dass er nicht zum Meister gemacht wurde)? Warum kennt Jacen Mace Windu von Aufnahmen? Warum hat plötzlich der Opa von Hinz und Kunz unter Anakin gedient?

Jahrzehntelang war trotz intensiver Suche nichts über den alten Jediorden zu finden, Palpatine hatte angeblich alles vernichtet, die Leute hatten sie vergessen. Woher kommt all dieses Wissen auf einmal her? Die einzige Lösung für dieses Kontinuitätsproblem ist die lahme Erklärung, dass zwischen DN und LotF das private Tagebuch von Obi-Wan oder Yoda und/oder eine umfassende Datenbank gefunden wurden. Natürlich ist klar, was die out-of-universe-Erklärung für dieses Phänomen ist: Nämlich dass die Prequels jetzt abgedreht, allen bekannt und freigegeben sind. Aber sind Autoren und Verlag wirklich zu dämlich, um zu verstehen, dass man deswegen nicht davon ausgehen darf, dass die Charaktere auch dieses Wissen haben?

Auch abgesehen von den Jedi gab es da einige Dinge: Der Senatssaal soll offenbar wieder genauso wie in den PT-Filmen aussehen, mit den fliegenden Senatorenplattformen. Und die GAG-Shuttles schrien geradezu Episode II und CW.

Sind die Autoren so einfallslos, dass sie sich keine neuen Dinge ausdenken können, sondern alles kopieren müssen? Halten sie die Leser für so unflexibel und phantasielos, dass sie permanent Filmbilder unter die Nase gerieben bekommen müssen? Glaubt man, dass die Leser die Parallelen zwischen Jacen und Anakin sowie GA und OR nur erkennen, wenn möglichst viele dämliche Äußerlichkeiten ähnlich sind? Glaubt man, EU-Neueinsteiger mit diesen bekannten Bildern "verwöhnen" zu müssen?

Nur für die Parallelen zum Imperium hätte man das alles jedenfalls nicht gebraucht, da gibt es genug andere (aber die wären vielleicht zu subtil gewesen :rolleyes: ). Und Jacens Flow-Walking im Jedi-Tempel hätte man auch anders und sogar interessanter konstruieren können: Zufällig steht dort inzwischen wieder ein Haus, und er muss die dem Jedi-Ratszimmer entsprechende Stelle erst mühevoll wiederfinden. Oder er muss sich an die entsprechende Stelle levitieren. Abgesehen davon fällt mir gerade auf: Wie ist ein solcher Ort in der Zeit und in der Macht überhaupt definiert? Es ist ja nicht so, dass der Planet und die Galaxis seither stillgestanden hätten...


Sonstiges/Fragen:

Auffällig ist die kurze Zeit, die die LotF-Bücher bisher umfassen: Wenn's hochkommt, vielleicht ein paar Monate. Ob es in/zwischen den nächsten Büchern größere Zeitsprünge geben wird?

Mit dieser ganzen Klonthematik befürchte ich, dass demnächt aus irgendeinem dunklen Eck der Galaxis eine Klonarmee auftauchen wird (vielleicht aus dem Kiris-Cluster? :o). Es wäre besser gewesen, Kamino komplett zu zerstören, ob nun in den CW oder durch das Imperium. In dem Zusammenhang habe ich auch aufgehorcht bei der Erwähnung der aus dem corellianischen Heiligtum gestohlenen Diamanten. Ja, ich weiß, dass es aus unserer wissenschaftlichen Sicht nicht möglich ist, aus Diamanten, die aus Asche von menschlichen Körpern gepresst wurden, genetisches Material zu gewinnen, aber das hier ist Star Wars... Und irgendwie habe ich auch das blöde Gefühl, dass wir Thrackan nicht zum letzten Mal gesehen haben, dass nur sein Klon getötet wurde...

Aufgefallen ist mir in Kapitel 2 die Erwähnung der "Menschlichkeit" der Droiden. Ich dachte zuerst, dass vielleicht der entsprechende Handlungsstrang aus der NJO (Enemy Lines?) wieder aufgegriffen würde, aber dann ging das wieder ganz unter. Vielleicht in weiteren Bänden?

Wer war noch Captain Shevu? Wurde der in Bt eingeführt? Oder schon in DN?

Woher kannte Ailyn Vel die Solokids (siehe Zitat zu Kapitel 5)?

Ist Rogue Squadron (also die von Jaina und später Jacen kommandierte) jetzt eine reine Jedi-Staffel? Warum das auf einmal? Und wo ist Hardpoint Squadron aus Bt schon wieder hingekommen?

Glaubt ihr, es steckt etwas Besonderes dahinter, als Luke wie bei einem elektrischen Schlag zusammenzuckt, als er Jacen berührt (Kapitel 15)? Also z.B., dass irgendwas, was Jacen mit der Macht tut (vielleicht die Blockade seiner Präsenz und/oder Gefühle), oder seine "Sithigkeit" diese Reaktion auslöst? Oder ist es nur Ausdruck von Lukes Unbehagen ihm gegenüber?


Tempest-Auszug:

Der macht Lust auf mehr! Irre, was für eine Atmosphäre Denning in diesen wenigen Seiten aufbaut!


Ich glaube, das wird wieder ein typisch Denningsches Epos (auf Amazon.com werden 416 Seiten angegeben, yay! :)), das Handlungselemente aus allen möglichen Ecken des EUs zusammenführen wird und damit den Eindruck eines wirklich zusammengehörigen Universums vermittelt und ganz neue Einsichten/Zusammenhänge aufzeigt. Hm, warum muss ich gerade an die mysteriöse Präsenz denken, die Anakin Solo seinerzeit in SbS im Froz-System gespürt hat?

Habe ich vorhin gesagt, dass ich meine Erwartungen mehr hochschrauben wollte? Das war wohl nur die Wahrheit von einem gewissen Standpunkt aus. :p

Micah
 
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