Star Wars Episode 7-9

Diese Korrekturen sind mir allerdings nicht besonders wichtig. Es mögen ja Verirrungen sein, aber für mich stehen sie in Relation zu so viel anderem Material, dass längst Gras darüber gewachsen ist und ich mich aus "EU-historischer Sicht" eigentlich nur noch darüber amüsieren kann.

Dass mein Gedankenspiel zu kaum mehr, als einem Infinities-Comic taugt, stand ja auch nie wirklich zur Debatte. ^^

Aber die Reaktionen alleine zeigen schon sehr deutlich, wie tief das EU in den Köpfen der Leute drin ist, wenn ein eher nebensächliches Detail vergleichsweise großes Unverständnis hervorruft.

Wenn man nämlich so eine ziemlich großspurige Ankündigung in den Raum stellt, dass man kein EU Material in der ST verwenden wolle, dann kommt man zwangsläufig zu der Frage, welche Geschichte denn so neu, innovativ und interessant sein könnte, als dass man sie dringend auf die große Leinwand bringen müsste (was ja jetzt nur noch eine Frage des genauen Datums im Sommer 2015 ist). Oder ist eine solche Geschichte nicht doch schon so oder so ähnlich im EU erzählt worden?
 
Ein paar Korrekturen und Ergänzungen zu Tahirihs Sith-Übersicht:
Let's do it to it!
Jacen Solos Ziel war nicht, das Böse zu vernichten, sondern die gesamte Galaxis zu kontrollieren, so dass sie "sicher" ist. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. ;)
Jetzt könnte mir Jacen wieder so sympathisch wie in der YJK-Reihe werden. ;) Trotzdem ist dieser Wandel unrealistisch, abgedreht, weit hergeholt und gekünstelt. Ansonsten Siehe Einleitung weiter unten.
Der Lost Tribe hat sich nicht versteckt und wird auch weder absichtlich noch zufällig zu diesem Zeitpunkt aktiv, sondern es war eine sehr schlüssige Ursache-Wirkungs-Kette: Zuerst hat Jacen seinen damaligen Sith-Schüler Ben auf eine Mission nach Ziost geschickt, dieser hat dort wiederum die Sith-Meditationssphäre "Ship" aufgestöbert und Ship wiederum hat schließlich den Lost Tribe aufgesucht, wodurch die Sith erstmals überhaupt die Möglichkeit erhalten haben, den Planeten zu verlassen, auf dem ihre Vorfahren 5000 Jahre zuvor abgestürzt waren.
Erstmal war meine Formulierung mit "versteckt", "gerade jetzt aktiv werden" etc. nicht 100%ig seriös gemeint, wie man leicht an Ton und Formulierung erkennen können sollte, es war meine schlechte Meinung über entsprechende Werke, die diese Sith behandeln, in Form von Sarkusmus eingeflossen. Davon abgesehen, das ist es doch aber auch, eine weitere gekünstelte Sith-Bedrohung. Immerdieselbe Leier, ich habe jetzt zwei Threads (für die sich anscheinend keiner interessiert) über die Eintönigkeit an Handlungen (Jedi-vs-Sith) und Charakteren (White Human Males) erstellt.
Und das nächste Mal möglicherweise in den Sequels... Ich hoffe, dass in dem Fall alle, die am EU das wiederholte Auftauchen von Sith kritisieren, auch entsprechende Kritik an den Filmen üben werden.
Micah
Ich will es mal nicht hoffen. Star Wars stand schon immer für ganz viel Kriegsfantasie, also brauch es Bedrohungen und ständige Konflikte. Aber bitte nicht immernur Jedi-gegen-Sith!
 
Aus meiner Sicht wäre das neue EU im besten Fall bis zum Ende der NJO weitgehend dasselbe, ggf. mit kleineren Ausbügelungen wie dem Wegfall von überflüssigen Romanen wie dem Kristallstern oder dem in der JAT entdeckten "Machtsensitivitätsmessgerät". Diese Korrekturen sind mir allerdings nicht besonders wichtig. Es mögen ja Verirrungen sein, aber für mich stehen sie in Relation zu so viel anderem Material, dass längst Gras darüber gewachsen ist und ich mich aus "EU-historischer Sicht" eigentlich nur noch darüber amüsieren kann. Die Aufregung, mit der sich die Kritiker immer wieder über Klon-Imperatoren und Sonnenhämmer empören, spielt die Bedeutung dieser Elemente IMHO ungerechtfertigt hoch.
Das ist ganz normal im Fandom, schließlich nimmt man diese Dinge als (unnötige) Makel an einem persönlich sehr bevorzugten Franchise wahr. Wieviele halten denn Episode I für schlecht bzw. am schlechtesten, weil Jar Jar Binks oder ein Podrennen drin vorkommt? Sicher mehr als genug, obwohl der Film auch seinen gebührenden Anteil toller Stellen hat.

Übrigens, die Frage mit dem Brainstorming war rhetorisch. Die Antwort, die ich darauf hören wollte, war allenfalls ein "Dann wäre es besser" und nicht deine Fanfiction-Lebensgeschichte, so interessant sie zweifelsohne auch sein mag.

Ein komplettes EU-Reboot fände ich nur dann sinnvoll und lohnenswert, wenn von Beginn an etwas radikal anderes gemacht wird und nicht nur im Wesentlichen die gleiche Geschichte nur "besser" nochmal erzählt wird. Beispielsweise, wenn die Sequels ein düsteres Szenario voraussetzen, in dem die Bevölkerung der GFFA, inklusive unserer OT-Helden und deren Nachwuchs, jahrzehntelang in Unterdrückung, Sklaverei und Elend gelebt hat, weil die Yuuzhan Vong gleich nach Endor eingefallen sind und weder das "kopflose" Imperium noch die junge neue Republik mit ihrem zerfledderten Militär und ihrem einen Jedi nennenswerten Widerstand leisten konnten.
Fände ich nicht gut. Harmoniert nicht mit dem Ende von RotJ, das den Anbruch friedlicher Zeiten suggeriert.

Solange sich die Sequels aber in dem politisch-geschichtlichen Rahmen bewegen, der im EU gegeben ist, mit neuer Republik, freier Gesellschaft und neuem Jediorden, und die Probleme sich darauf beschränken, dass einzelne Figuren zu tot, zu lebendig, zu alt oder zu jung sind, die falsche Hautfarbe, das falsche Geschlecht oder den falschen Namen haben, ist ein Reboot echter Overkill.
Wow. Dieser Beitragsteil ist sowas wie ein Durchbruch! Denn wenn du jetzt noch zugestehst, dass, wenn jemand mit eben diesem politisch-geschichtlichen Rahmen, der Regierung und dem Jedi-Orden in der durch das EU vorgegebenen Form nicht einverstanden bzw. zufrieden ist, dann ein Reboot keineswegs Overkill, sondern durchaus angebracht ist, dann sind wir jetzt endlich mal auf einem Nenner. Aber irgendwie habe ich meine leisen Zweifel, dass du es mir so einfach machen wirst, nicht wahr?

lightside hat eben noch nicht am eigenen Leib die Erfahrung gemacht, dass Du zwar gut im Austeilen, aber ziemlich schlecht im Einstecken bist und darauf dann gnadenlos herumreitest.

Wenn ich mich jedes Mal so echauffiert hätte, wenn ich mich durch irgendeine Formulierung in diesem Thread persönlich angegriffen gefühlt hätte, hätte ich wahrscheinlich nochmal doppelt so viel geschrieben als sowieso schon. Aber mir ist schon klar, dass das zum Teil auch Taktik ist, denn wo man sich über Attacken aufregt und statt der Nachricht den Überbringer angreift, muss man nicht auf Sachargumente eingehen. :rolleyes:
Tut mir Leid, vielleicht habe ich da einfach ein gesünderes Selbstbewusstsein als du, aber ich bin der Ansicht, ich muss mich nicht von jemandem persönlich beleidigen lassen, der den Inhalt der Diskussion ohnehin nicht ordentlich erfasst hat. Denn wie sonst sollte er auf die Idee kommen, einen Ausdruck meiner persönlichen Meinung als Schwachsinn abzutun? Geschmack ist nun mal nicht messbar und wenn ich sage, dass das derzeitige EU zu schlecht ist, dann ist das ohne Frage ein Ausdruck meiner Meinung und etwas, mit dem jeder eventuelle Diskussionspartner leben muss.

Beleidigungen sind übrigens kein Sachargument. Und augenrollende Smilies oder die wochenlang verspätete Behauptung, vor zwei Monaten in einer Diskussion mal was "widerlegt" zu haben, sowieso nicht.

Wie ich schon vermutet hatte ist es also ein psychologischer Effekt: Die ST als "Zielpunkt" von GLs Gnaden (wobei wir wohl nie erfahren werden, wie viel oder wenig GL am Ende wirklich "drin ist") gäbe dem neuen EU im Empfinden mancher Fans eine Legitimität, die ein nicht mit diesem Zielpunkt geschaffenes EU niemals haben kann.
Das mit dem psychologischen Effekt habe ich ja bereits recht genau erläutert. Schade, dass das immer noch nicht durchgedrungen ist.
Zudem hat es für diesen Diskussionsteil keine Relevanz, weil es um die Behauptung ginge, dass ein EU-Reboot unter den gleichen Umständen bzw. Problemstellungen starten würde wie das alte. Sofern du nicht andeuten willst, dass das alte EU unter Berücksichtigung der Jahrzehnte später zu drehenden ST konzipiert wurde, wirst du mir zustimmen, dass die Vorstellung natürlich grober Unfug ist.

Was machst Du denn z.B., wenn Episode VII uns 30 ABY einen Jediorden von mehreren Tausend vorsetzt, der praktisch identisch zum PT-Orden ist und im Dauerclinch mit einem Sithstamm liegt?
Meine Reaktion hängt allein davon ab, ob es mir gefällt. Deine Frage bringt mich zu der Überlegung, ob es bei dir auch so ist?

Luke wieder den Verführungen der Dunklen Seite ausgesetzt empfinde ich wiederum als überhaupt keinen Unsinn, denn die Lehre aus der OT war für mich mitnichten, dass man immun ist, wenn man sie einmal besiegt hat, sondern nur, dass man sie überhaupt besiegen kann (woran Yoda und Obi-Wan nicht geglaubt haben) und ihr nicht hilflos ausgeliefert ist. Dass ein Jedi sein ganzes Leben lang aufmerksam bleiben muss, stand für mich nie in Frage.
Dennoch bleibt für mich nach RotJ der Eindruck, dass Luke Jedi-technisch die härtesten Prüfungen seines Lebens absolviert und bestanden hat. Er ist damit ein Jedi, der vielleicht (noch) nicht vom Wissen und Können, aber von der Unbestechlichkeit, sage ich mal, her mit Ben und Yoda auf einer Stufe steht. Die Vorstellung, dass Luke zur Dunklen Seite fällt, ist für mich in der Tat die gleiche, als würde dasselbe Ben oder Yoda passieren.

Ich schlage vor, Du bewirbst Dich bei LFL und Disney als Unsinnswächter. Das ist nämlich die einzige Garantie, dass nichts mehr durchkommt, was in Deinen Augen Unsinn ist. :rolleyes:
Diese Liebenswürdigkeit erwidere ich doch einfach mit dem Gegenvorschlag, dass du dich als EU-Autor bewirbst. Wenn du Figuren, die wundersamerweise aus dem Tod zurückkehren oder das Höher/Schneller/Mehr-Prinzip für so originell hälst, dann wärst du dafür absolut prädestiniert!

Dafür lässt Du Dir von einem Film, von dem Du noch nicht weißt, ob er überhaupt ansatzweise etwas taugt, vorschreiben, dass Du die ihm zugrundeliegenden Schlussfolgerungen aus der OT gut zu finden hast.
Du scheinst dem Irrtum zu unterliegen, dass ich die ST und ihre Vorgaben für Kanon und EU automatisch gut finden werde. Dem ist nicht so. Ich kann wie oben wieder nur darauf verweisen, dass ich reflektiert genug bin, mir das Produkt zu Gemüte zu führen und danach zu beurteilen, wie gut ich es finde. Bist du das auch?

/* Eine abschließende Anmerkung: sollten aus deiner Wall of Text Teile aus den von mir zitierten Passagen rausgekürzt sein, dann nicht, weil ich deinen unheimlich tollen Sachargumenten nichts entgegenzusetzen habe, sondern, weil sie schlichtweg mit der Diskussion nichts zu tun haben oder deine eigene Meinung bzw. Exkurse enthalten, nach denen ich mich nicht erkundigt habe. Ich habe nie davon gesprochen, dass das EU so rebootet werden soll, dass es einen Großteil derselben Geschichte erneut erzählt. Ganz im Gegenteil. Wenn du dann einen Absatz darüber verfasst, warum der Reboot unter diesen, von mir nicht thematisierten, Umständen keinen Sinn ergibt, dann halte ich es für unnötig, was darauf zu erwidern, weil ich es mehr als inneren Monolog denn als konkrete Antwort verstehe. Die Alternative wäre natürlich, dennoch jede dieser Passagen zu zitieren und ein "Aha" drunterzuklatschen, aber das möchte ich offen gesagt weder mir noch anderen Mitlesern hier antun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigentlich klingt das gar nicht mal so übel.

Huch! :D


So eine Eroberung gleich nach Endor würde das Happy End aus ROTJ ruinieren. Ganz üble Idee.

Von mir aus können auch erst 10 Jahre ins Land gehen, bevor es passiert. Abgesehen davon geht es ja auch nicht um genau dieses Szenario, sondern darum, dass das neue EU wirklich etwas komplett anderes macht als das alte. Ich bin für andere, positive Vorschläge offen.


Philosophische Spaltung des Jediordens. Irgendein schwieriger Konflikt zwingt zwei Jediparteien, gegeneinander zu kämpfen. Sie bleiben aber beide "auf der hellen Seite der Macht", weil beide Parteien gute, rechtschaffene Gründe haben, um den Kampf anzustreben.

Nicht exakt das, aber Konflikte, die zumindest nahe an die Spaltung des Ordens heranführten, hatten wir schon. Etwa in der frühen NJO zwischen der Fraktion, die die Yuuzhan Vong bekämpfen wollte und der Gruppe, die Diplomatie versuchen wollte.


Das Volk hat nach Ende dieses Jedikrieges die Nase voll. Ähnlich wie bei den X-Men wird das politische Klima ungemütlich. Einer der Anklagepunkte ist, dass der Jediorden sich immer als galaktische Polizei aufspielt und das oft unaufgefordert. Die Anti-Jedi-Hetze wird natürlich auch politisch instrumentalisiert.

Anti-Jedi-Gefühle in der Bevölkerung und politische Instrumentalisierung derselben gab es schon mindestens drei Mal im EU. In der Tat wurde diese Thematik gerade in den letzten Jahren so totgeritten, dass sich die EU-Fans wünschen, dass die Jedi endlich mal wieder für eine längere Zeit positiv gesehen werden.


Manchmal habe ich ja das Gefühl, SW-Romane durchlaufen gar kein Lektorat sondern nur ein Korrektorat.

Sorgfältige Redigierung kostet halt Zeit und Geld, und beides hat heutzutage keiner mehr...


Dass mein Gedankenspiel zu kaum mehr, als einem Infinities-Comic taugt, stand ja auch nie wirklich zur Debatte. ^^

Irgendwie bringe ich diese Antwort mit dem Zitat von mir nicht zusammen. :verwirrt:


Aber die Reaktionen alleine zeigen schon sehr deutlich, wie tief das EU in den Köpfen der Leute drin ist, wenn ein eher nebensächliches Detail vergleichsweise großes Unverständnis hervorruft.

Wenn man nämlich so eine ziemlich großspurige Ankündigung in den Raum stellt, dass man kein EU Material in der ST verwenden wolle, dann kommt man zwangsläufig zu der Frage, welche Geschichte denn so neu, innovativ und interessant sein könnte, als dass man sie dringend auf die große Leinwand bringen müsste (was ja jetzt nur noch eine Frage des genauen Datums im Sommer 2015 ist). Oder ist eine solche Geschichte nicht doch schon so oder so ähnlich im EU erzählt worden?

ACK. Sogar bei denjenigen, die das EU komplett rebootet haben wollen, läuft das "neue EU" im Wesentlichen wieder auf dasselbe hinaus, abgesehen von kleineren Variationen und Korrekturen.


Erstmal war meine Formulierung mit "versteckt", "gerade jetzt aktiv werden" etc. nicht 100%ig seriös gemeint, wie man leicht an Ton und Formulierung erkennen können sollte, es war meine schlechte Meinung über entsprechende Werke, die diese Sith behandeln, in Form von Sarkusmus eingeflossen.

Das war schon deutlich zu "hören", aber ich fand es angebracht, Seth Caomhin auch noch die "neutralen" Informationen zu liefern, damit er nicht von vorneherein den falschen Eindruck bekommt.


Das ist ganz normal im Fandom, schließlich nimmt man diese Dinge als (unnötige) Makel an einem persönlich sehr bevorzugten Franchise wahr. Wieviele halten denn Episode I für schlecht bzw. am schlechtesten, weil Jar Jar Binks oder ein Podrennen drin vorkommt? Sicher mehr als genug, obwohl der Film auch seinen gebührenden Anteil toller Stellen hat.

Mit Jar-Jar und dem Podrennen halte ich es allerdings ähnlich wie mit den kleineren, langfristig konsequenzlosen Verirrungen des EU: Am Anfang drüber aufregen, dann irgendwann abhaken. Die Dinge, die ich dauerhaft als störend empfinde und daher auch als Kritikpunkte weiterhin anbringe, sind Dinge, die weitreichendere und längerfristige Auswirkungen haben. Etwa, dass die starke Frauenfigur Padme durch den lächerlichen "Tod an gebrochenem Herzen" ruiniert wurde oder dass Yodas Würde durch die Kampfflummiaktion nachhaltig angekratzt wurde.


Übrigens, die Frage mit dem Brainstorming war rhetorisch. Die Antwort, die ich darauf hören wollte, war allenfalls ein "Dann wäre es besser" und nicht deine Fanfiction-Lebensgeschichte, so interessant sie zweifelsohne auch sein mag.

So ist das nun mal in einer Diskussion, dass die Antwort / Reaktion des Diskussionspartners eine ganz andere sein kann, als man erwartet hatte. Und das ist auch der Sinn der Sache, denn ansonsten würde man aus einer Diskussion keine neuen Erkenntnisse gewinnen.


Wow. Dieser Beitragsteil ist sowas wie ein Durchbruch! Denn wenn du jetzt noch zugestehst, dass, wenn jemand mit eben diesem politisch-geschichtlichen Rahmen, der Regierung und dem Jedi-Orden in der durch das EU vorgegebenen Form nicht einverstanden bzw. zufrieden ist, dann ein Reboot keineswegs Overkill, sondern durchaus angebracht ist, dann sind wir jetzt endlich mal auf einem Nenner. Aber irgendwie habe ich meine leisen Zweifel, dass du es mir so einfach machen wirst, nicht wahr?

Nein, ganz so einfach in der Tat nicht. Weil auch Du bisher noch nicht erläutert hast, was Du grundlegend anders gemacht haben wolltest. Die Elimination von Klonimperatoren und Sonnenhämmern, die ärgerlich sein mögen, aber eben keine langfristigen Konsequenzen haben, reicht nicht für einen anderen politisch-geschichtlichen Rahmen aus. Auch durch "weniger Jedi" ändert sich die Geschichte noch nicht grundlegend. Und wenn das Imperium nach RotJ komplett besiegt sein soll und auch Sith als Feinde unerwünscht sind, sollte zumindest mal ein Vorschlag kommen, was für Gegner im neuen EU für Spannung sorgen sollen.


Das mit dem psychologischen Effekt habe ich ja bereits recht genau erläutert. Schade, dass das immer noch nicht durchgedrungen ist.

"Und augenrollende Smilies oder die wochenlang verspätete Behauptung, vor zwei Monaten in einer Diskussion mal was "widerlegt" zu haben, sowieso nicht."


micah schrieb:
Was machst Du denn z.B., wenn Episode VII uns 30 ABY einen Jediorden von mehreren Tausend vorsetzt, der praktisch identisch zum PT-Orden ist und im Dauerclinch mit einem Sithstamm liegt?

Meine Reaktion hängt allein davon ab, ob es mir gefällt.

Also würdest Du ggf. das alte EU im Nachhinein doch wieder besser finden als das neue? Denn dort hatte der Jediorden 30 ABY nur ca. 100 Mitglieder, hatte nichts vom OJO und kämpfte nicht gegen Sith sondern gegen Yuuzhan Vong, so dass das Gesamtbild Deinen Präferenzen wesentlich näher kommt.


Deine Frage bringt mich zu der Überlegung, ob es bei dir auch so ist?

Wie kommst Du darauf, dass es nicht so ist?


Dennoch bleibt für mich nach RotJ der Eindruck, dass Luke Jedi-technisch die härtesten Prüfungen seines Lebens absolviert und bestanden hat. Er ist damit ein Jedi, der vielleicht (noch) nicht vom Wissen und Können, aber von der Unbestechlichkeit, sage ich mal, her mit Ben und Yoda auf einer Stufe steht. Die Vorstellung, dass Luke zur Dunklen Seite fällt, ist für mich in der Tat die gleiche, als würde dasselbe Ben oder Yoda passieren.

Was Du als Unbestechlichkeit bezeichnest, ist für mich Abschied von der Menschlichkeit, und diesen hat Luke im Gegensatz zu Ben und Yoda zum Glück nie genommen.


Diese Liebenswürdigkeit erwidere ich doch einfach mit dem Gegenvorschlag, dass du dich als EU-Autor bewirbst. Wenn du Figuren, die wundersamerweise aus dem Tod zurückkehren oder das Höher/Schneller/Mehr-Prinzip für so originell hälst, dann wärst du dafür absolut prädestiniert!

Ich habe keine Ahnung, woher Du die Idee nimmst, dass ich Wiederauferstehungen oder das "olympische Prinzip" für originell halte. Jedenfalls ist es nicht der Fall und ansonsten kann ich meine Grenzen ganz gut einschätzen - als Autor wäre ich absolut ungeeignet. Ich habe bestenfalls hin und wieder mal eine gute Idee, aber diese komplett auszuarbeiten und dabei auch die Parts auszufeilen, die ich weniger interessant finde, das wäre mir entschieden zu anstrengend. ;)

Micah
 
Irgendwie bringe ich diese Antwort mit dem Zitat von mir nicht zusammen. :verwirrt:

Oh!

Ich hab ein paar Postings lang das Story-Potential (m)eines alternativen EUs erörtert und du hast dem nur eine geringe Wichtigkeit zugestanden, wenn ich dich richtig verstanden habe. Ist ja auch okay, weil das EU nun mal so ist, wie es ist.

In meiner Gedankenwelt wäre aus dem EU nur etwas gänzlich anderes geworden, wenn man sich nicht schon so kurz nach der Thrawn-Trilogie grundsätzlich darauf versteift hätte, dass man als Jedi-Kandidat besonderes Potential mitbringen muss und andere so völlig ungeeignet für dieses Leben sind. Da fällt mir halt vor allem Tionne, sowie diese Sensorpaddel-Geschichte ein. Das hat sich dann zu einem Quasistandard im Post-Endor-EU gemausert, bis das Dilemma um die immer mächtiger werdenden Jedi so groß wurde, dass dies nur noch durch die Yuuzhan Vong gelöst werden konnte.
Das ist das selbe konzeptionelle Problem, dem auch Superman (oder auch das Beamen in Star Trek) unterworfen ist, und bei dem es letztendlich immer merkwürdigere Geschichten gibt, um den Leser noch bei Laune halten zu können.
 
@Geist: Lohnt es sich noch für mich, dich anzusprechen? Irgendwie warte ich immer noch auf irgendeine Reaktion von dir. Ganz egal, welche...
Meinst du jetzt in Bezug auf dein Gedankenspiel, dass mit einem neuen EU auch das Machtpotential für jedermann einhergehen müssten? Ein interessanter Gedanke, grundsätzlich, auch wenn ich seine Weiterverfolgung nicht unbedingt für richtig halte. Zum einen ist der Weg der Macht, sprich das Nutzen von Machtkräften wie Jedi oder Sith, immer noch ein sehr exklusives Ding im Kontext der OT und sollte es meines Erachtens auch bleiben. Zweitens ist, wenn es schon früher nicht als eindeutige Ambition rüberkam, das Szenario mit der erforderlichen Machtsensitivität spätestens durch die PT in Stein gemeißelt. Sollte ein EU-Reboot (bzw. die ST) davon jetzt abweichen, würde das in meinen Augen höchstens für Verwirrung sorgen und die Frage nach sich ziehen, ob die Erfüllung der Prophezeiung durch die Skywalkers diesbezüglich eine universelle Veränderung hervorgerufen hat (ein ansich reizvoller, wenn auch unwahrscheinlicher Gedanke).

Selbst im reinen OT-Kontext, den ich heutzutage nicht mehr als so klar gegeben sehe, würde ich es immer noch so erklären, dass selbst, wenn für jeden grundsätzlich die Wege der Macht offenstünden, das Ganze dennoch auf sehr wenige Personen beschränkt bleibt. Nämlich aus dem einfachen Grund, dass es sich immer noch um eine Art Religion handelt, zu der man zunächst finden muss. Um es an einem RL-Beispiel auszudrücken: im Grunde kann auch (fast) jeder Mensch Papst werden, rein von der biologischen Veranlagung her. Aber dennoch muss man zuallererst zu dem entsprechenden Glauben finden (können/wollen) und dann sowohl durch das eigenständige, konsequente Beschreiten dieses Glaubensweges sowie dem Folgen entsprechender Führungspersonen dazu ausgebildet werden, bevor es soweit kommen kann. Die Chancen, dass ein Han Solo zu einem Jedi wird, wären folglich etwa so groß, wie dass ein Harrison Ford Papst wird. Möglich, wenn auch höchst unwahrscheinlich.

Mit Jar-Jar und dem Podrennen halte ich es allerdings ähnlich wie mit den kleineren, langfristig konsequenzlosen Verirrungen des EU: Am Anfang drüber aufregen, dann irgendwann abhaken. Die Dinge, die ich dauerhaft als störend empfinde und daher auch als Kritikpunkte weiterhin anbringe, sind Dinge, die weitreichendere und längerfristige Auswirkungen haben. Etwa, dass die starke Frauenfigur Padme durch den lächerlichen "Tod an gebrochenem Herzen" ruiniert wurde oder dass Yodas Würde durch die Kampfflummiaktion nachhaltig angekratzt wurde.
Das waren auch nur Beispiele. In einem Versuch absoluter Diplomatie versuche ich es mal mit folgendem Erklärungsansatz: man nehme die Knights of the Old Republic-Spiele her. Coole Spiele, wenn man das Genre mag; nette, wenn auch nicht in jeder Hinsicht taufrische Thematik, ansprechende Umsetzung. Alles sehr okay, und doch habe ich die Spiele dann im Endeffekt nur deshalb gespielt, weil sie Teil meines Lieblingsfranchise Star Wars sind (weil mir das Genre zugegebenermaßen auch nicht liegt). Sehr gut demonstriert wird das am Beispiel Mass Effect, das Bioware gemacht hat, nachdem man mit KotOR wertvolle Erfahrungen sammelte. Und obwohl diese Spiele ähnlich gut, wenn nicht noch besser, gemacht sind, spiele ich sie nicht, weil es eben nicht Star Wars ist und mich damit thematisch erheblich weniger interessiert.
Soweit die Vorgeschichte. Die Frage ist nun: hat mir KotOR gefallen? Ansich ja. Eben weil es gut gemacht und Star Wars war, auch wenn ich den zweiten Teil bisher nicht durchgespielt habe. Aber! Sehe ich KotOR in einem stimmigen Zusammenhang, den ich in meinem persönlichen Kanon mit den Filmen einstufen würde? Nein. Weil es Star Wars ist und nicht Krieg der Sterne. Das mag komisch klingen, aber dazu sei erläutert, dass ich diese Namen für das Franchise in bestimmten Situationen gerne unterscheidend verwende: Krieg der Sterne ist das, was ich kennen- und lieben gelernt habe. Star Wars hingegen, angelehnt an die Titeländerung durch die ST, ist das, wozu das Franchise bis zum heutigen Tag geworden ist im Laufe der Zeit, gewachsen und auch aufgebläht durch sehr viel Beiwerk, das sich teils erheblich von dem unterscheidet, was ich als Krieg der Sterne kennenlernte. Um es überspitzt zu sagen: ich bezeichne als Star Wars das, wozu der einstige Krieg der Sterne in gewissem Sinne verwässert wurde. Insgesamt bin ich dennoch nach wie vor auch Star Wars-Fan, weshalb ich mich dann für etwas wie KotOR interessiere. Aber auch diese Spielereihe ist die Frucht, welche die Verwässerung des Franchise ansich getragen hat. Wie hier in dem Thread nachzulesen ist, geht mir zum Beispiel die zunehmende Konzentration auf Jedi und Sith auf den Geist, und damit scheine ich ja nicht der einzige zu sein. KotOR ist nun ein Kind genau jener Thematik. Es ist immer noch cool genug, um mich anzusprechen, aber nicht auf der Ebene, auf der ich wünschte, dass mich das Franchise heute noch ansprechen würde. Hätte sich das EU in eine Richtung entwickelt, welche für ein Knights of the Old Republic etwa andere Rahmenbedingungen erlaubt hätte, welche meiner Wunschversion von Star Wars näherkäme (dann logischerweise wohl unter einem anderen Titel), dann wäre ich heute wahrscheinlich glücklicher.

So ist das nun mal in einer Diskussion, dass die Antwort / Reaktion des Diskussionspartners eine ganz andere sein kann, als man erwartet hatte. Und das ist auch der Sinn der Sache, denn ansonsten würde man aus einer Diskussion keine neuen Erkenntnisse gewinnen.
Die rhetorische Frage hatte allerdings den Sinn, dass du eine neue Erkenntnis gewinnst, nämlich darüber, ob ein neues EU denn nur zwangsläufig gleich oder schlechter sein könnte als das bestehende. Wenn du mir dann so einen Exkurs über deine Änderungspräferenzen lieferst, sind wir kein Stück weitergekommen, weil es für mich in dem Punkt, den ich ansprach, keine relevante Antwort ist und du mir damit auch nicht kommunizierst, ob du die von mir übermittelte Botschaft verstanden hast.

Nein, ganz so einfach in der Tat nicht. Weil auch Du bisher noch nicht erläutert hast, was Du grundlegend anders gemacht haben wolltest. Die Elimination von Klonimperatoren und Sonnenhämmern, die ärgerlich sein mögen, aber eben keine langfristigen Konsequenzen haben, reicht nicht für einen anderen politisch-geschichtlichen Rahmen aus. Auch durch "weniger Jedi" ändert sich die Geschichte noch nicht grundlegend. Und wenn das Imperium nach RotJ komplett besiegt sein soll und auch Sith als Feinde unerwünscht sind, sollte zumindest mal ein Vorschlag kommen, was für Gegner im neuen EU für Spannung sorgen sollen.
Das Problem hierbei ist das altbekannte Paradoxon, dass ein Filmkritiker etwa selbst kein Regisseur sein muss, um Filme kritisieren zu dürfen. Ich muss kein Komponist sein, um den AotC-Soundtrack enttäuschend zu finden. Und ich muss auch weder Autor sein noch konkrete Vorschläge liefern, um festhalten zu können/dürfen, dass ich das EU in seinem jetzigen Zustand nicht erfüllend finde. Kurzum, wenn ich mich auf meine Kritik als Publikum bzw. Kunde beschränke, muss ich mich dafür nicht großartig rechtfertigen. Wobei ich finde, dass die Streichung des Superwaffen-Wahns, unnötiger Konflikte, im Geheimen überlebender Sith, Kryptonit-Gegner àla Yuuzhan Vong und eine generell weitaus geringere Fokussierung auf Jedi, Sith und Macht ohnehin schon ausgesprochen konkrete Anhaltspunkte sind, mit denen man durchaus arbeiten könnte. Ich empfehle diesbezüglich die X-Wing-Romane von Allston. Diese sind zwar ironischerweise in der Form auch nur durch die entsprechenden Rahmenbedingungen des EU möglich, aber sind dabei dezent und vage genug, der Originalvorlage in meinen Augen extrem treu zu bleiben und sich auch recht umstandslos in veränderte Kanon-Situationen einzupflegen. Die Gespensterstaffel-Reihe handelt im Wesentlichen "nur" von der Jagd nach Zsinj (mit Ausnahme des neuesten Romans), und dabei erledigen sie den Typen in den Büchern nicht mal. Das Ganze ist im Grunde dann nur eine Vorgeschichte zu Courtship. Wie leicht könnte man Warlord Zsinj durch einen Terroristen ersetzen und die Handlung damit fast vollständig von den Rahmenbedingungen des EU loslösen, ohne dem Werk was Wesentliches wegzunehmen... rein theoretisch.

Also würdest Du ggf. das alte EU im Nachhinein doch wieder besser finden als das neue? Denn dort hatte der Jediorden 30 ABY nur ca. 100 Mitglieder, hatte nichts vom OJO und kämpfte nicht gegen Sith sondern gegen Yuuzhan Vong, so dass das Gesamtbild Deinen Präferenzen wesentlich näher kommt.
Sollte sich die ST bzw. ein ggf. daraus resultierendes neues EU als schlechter denn das alte herausstellen, würde ich das alte EU freilich besser finden. Wobei ich nur unterstreichen kann, dass dem gegenwärtigen EU bereits so mancher schwer verschmerzbare Faux-Pas unterlaufen ist, dass ich mir nicht recht vorstellen kann, wie sie bei Vermeidung eben dieser Fehler das Ganze unterbieten sollten. Aber natürlich kommt es hierbei in erster Linie auf die ST selbst an. Wer weiß - die PT war ja bereits in mancherlei Hinsicht nicht das Gelbe vom Ei. Vielleicht wird die ST ja totaler Bockmist. Aber darüber urteile ich dann, wenn's soweit ist.

Wie kommst Du darauf, dass es nicht so ist?
Weil du mir solche Fragen stellst und auch andeutest, dass die bloße Ankündigung der ST für mich bereits festlegen würde, wie gut ich etwas finde. Dabei habe ich dazu meines Wissens keinen Anlass gegeben, also liegt die Überlegung nahe, ob du solche Schlüsse nun aus meinem Verhalten ziehst und nicht viel mehr aus deinem eigenen.

Was Du als Unbestechlichkeit bezeichnest, ist für mich Abschied von der Menschlichkeit, und diesen hat Luke im Gegensatz zu Ben und Yoda zum Glück nie genommen.
Ich finde nicht, dass man Ben oder Yoda als unmenschlich beschreiben kann. Sie hatten im Gegensatz zu Luke den Nachteil, den Fall von Anakin mitzuerleben. Während Luke also im ersten Augenblick erschüttert ist, die Wahrheit zu erfahren, so geht damit doch auch zum ersten Mal in seinem Leben die Hoffnung einher, da er weiß, dass sein totgeglaubter Vater am Leben ist. Natürlich beginnt er sich somit stärker für ihn zu interessieren und seine Motive selbst dann noch zu hinterfragen, als er von anderen bereits aufgegeben wurde. Ben und Yoda wurden von Anakin auf eine Art und Weise betrogen und verletzt, die Luke nicht teilt. Ihre Reaktion mag insofern vielleicht die einer beleidigten Leberwurst sein, wenn man's provokant ausdrücken will, aber sie ist nicht unverständlich und gewiss nur allzu menschlich.

Ich habe keine Ahnung, woher Du die Idee nimmst, dass ich Wiederauferstehungen oder das "olympische Prinzip" für originell halte.
Vielleicht lag's an der Art, wie du darauf reagiert hast, dass ich diese Dinge als Unsinn bezeichnet habe. Sowie an deiner Ergänzung, dass es in meinen Augen Unsinn sei. Diese Betonung suggeriert mir, dass du hier eine Unterscheidung zu anderen Meinungen vornehmen wolltest, beispielsweise zu deiner. Wenn du meine Ansicht, dass diese Ideen Blödsinn sind, jedoch teilst, dann ergibt dein Smilie dazu keinen Sinn. Wozu mit den Augen rollen, wenn ich doch deiner Meinung bin?
 
Von mir aus können auch erst 10 Jahre ins Land gehen, bevor es passiert. Abgesehen davon geht es ja auch nicht um genau dieses Szenario, sondern darum, dass das neue EU wirklich etwas komplett anderes macht als das alte. Ich bin für andere, positive Vorschläge offen.

10 Jahre sind auch nicht gerade viel. Ich finde ohnehin, dass das TIE-in-Material die Filme nicht unbedingt an Brisanz übertreffen muss. Eine Geschichte wird nicht besser, nur weil das Schicksal der Galaxis auf dem Spiel steht.

Nicht exakt das, aber Konflikte, die zumindest nahe an die Spaltung des Ordens heranführten, hatten wir schon. Etwa in der frühen NJO zwischen der Fraktion, die die Yuuzhan Vong bekämpfen wollte und der Gruppe, die Diplomatie versuchen wollte.

Mja, ich meinte eigentlich wirklich eine Art offenen Religionskrieg mit gezündeten Laserschwertern und so. Jedi sind ja durchaus in der Lage, ihre persönlichen Gefühle beiseite zu schieben, wenn es ums "größere Ganze" geht. Ein Jedi wird mitunter andere Mitjedi opfern oder töten, wenn es aus irgendeinem Grund unbedingt nötig ist.

Anti-Jedi-Gefühle in der Bevölkerung und politische Instrumentalisierung derselben gab es schon mindestens drei Mal im EU. In der Tat wurde diese Thematik gerade in den letzten Jahren so totgeritten, dass sich die EU-Fans wünschen, dass die Jedi endlich mal wieder für eine längere Zeit positiv gesehen werden.

Ok.

Sorgfältige Redigierung kostet halt Zeit und Geld, und beides hat heutzutage keiner mehr...

Komisch, dass mein Kleinverlag dafür Zeit und Geld hatte. Solche Ausreden will ich bei einer Cashcow wie Star Wars irgendwie nicht gelten lassen.
Die SW-Romane landen immerhin häufig auf der New York Times Bestsellerliste, daher kann gar keine Rede davon sein, dass für ein Lektorat kein Bares da wäre. Aber vermutlich ist ihnen die Quali einfach egal, solange weiter das Geld reintrudelt. Und das wird es wegen dem Markennamen immer. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab ein paar Postings lang das Story-Potential (m)eines alternativen EUs erörtert und du hast dem nur eine geringe Wichtigkeit zugestanden, wenn ich dich richtig verstanden habe. Ist ja auch okay, weil das EU nun mal so ist, wie es ist.

Ach so! :) Da habe ich nicht geschaltet, weil das Zitat von mir gar nicht mit diesem Diskussionsfaden in Zusammenhang stand.


In meiner Gedankenwelt wäre aus dem EU nur etwas gänzlich anderes geworden, wenn man sich nicht schon so kurz nach der Thrawn-Trilogie grundsätzlich darauf versteift hätte, dass man als Jedi-Kandidat besonderes Potential mitbringen muss und andere so völlig ungeeignet für dieses Leben sind. Da fällt mir halt vor allem Tionne, sowie diese Sensorpaddel-Geschichte ein. Das hat sich dann zu einem Quasistandard im Post-Endor-EU gemausert, bis das Dilemma um die immer mächtiger werdenden Jedi so groß wurde, dass dies nur noch durch die Yuuzhan Vong gelöst werden konnte.

Das wäre schon eine interessante Variante (ich stimme im übrigen - schockschwerernot! :p - Geist zu, dass dies dann eine grundlegende Veränderung in der Macht aufgrund der Prophezeiungserfüllung sein müsste), aber ich fürchte, das Risiko ist sehr groß, dass es aus dem Ruder läuft. Wie schon von anderen erwähnt wurde, würde dann natürlich jeder die Vorteile der Macht nutzen wollen. Einschränkungen und Opfer, die das Jedi-Dasein fordert, sind ja schön und gut. Aber was hindert die Leute daran, sich zum Schein auf die Jedi-"Religion" einzulassen, um sich Wissen und Training "abzuholen" und danach den Jedi den Rücken zu kehren und sich ein schönes Leben mit der Macht zu machen?

Irgendwann könnte dann jeder in der GFFA "zaubern" und es gäbe das gleiche Steigerungsproblem, nur auf einer anderen Ebene.

Oder meint ihr, dass die Machtfähigkeit unmittelbar an die Religiosität gebunden sein sollte, d.h. sobald man nicht mehr wirklich an die Jedi-Religion glaubt, verliert man auch die Fähigkeiten? (Dann bliebe allerdings auch immer noch die dunkle Seite.)


Um es an einem RL-Beispiel auszudrücken: im Grunde kann auch (fast) jeder Mensch Papst werden, rein von der biologischen Veranlagung her.

Rein von der biologischen Veranlagung her kann ungefähr die Hälfte der Menschen nicht Papst werden. ;)


Soweit die Vorgeschichte. Die Frage ist nun: hat mir KotOR gefallen? Ansich ja. Eben weil es gut gemacht und Star Wars war, auch wenn ich den zweiten Teil bisher nicht durchgespielt habe. Aber! Sehe ich KotOR in einem stimmigen Zusammenhang, den ich in meinem persönlichen Kanon mit den Filmen einstufen würde? Nein. Weil es Star Wars ist und nicht Krieg der Sterne.

Ich denke, über das Recht eines jeden Fans, sich seinen persönlichen Kanon zusammenzustricken, besteht hier im Thread Einigkeit. Problematisch wird es erst, wenn diese persönliche Kanonvorstellung anderen aufgezwungen werden soll - und darauf läuft es eben hinaus, wenn das bestehende EU rebootet werden soll, um (subjektive) Verbesserungen vorzunehmen und es an Detailvorstellungen einzelner Fans anzupassen.


Die rhetorische Frage hatte allerdings den Sinn, dass du eine neue Erkenntnis gewinnst, nämlich darüber, ob ein neues EU denn nur zwangsläufig gleich oder schlechter sein könnte als das bestehende. Wenn du mir dann so einen Exkurs über deine Änderungspräferenzen lieferst, sind wir kein Stück weitergekommen, weil es für mich in dem Punkt, den ich ansprach, keine relevante Antwort ist und du mir damit auch nicht kommunizierst, ob du die von mir übermittelte Botschaft verstanden hast.

Natürlich ist es möglich, dass ein neues EU besser ist. Ich denke nicht, dass ich das bestritten habe. Ich habe allerdings mehrfach dargelegt, dass und auch warum ich es für unwahrscheinlich halte, dass es besser wird (Kommerzdruck, "falsches" Verständnis bei den Verantwortlichen, was schlecht war usw.). Noch sehr viel unwahrscheinlicher ist es, dass das neue EU gerade Deine ziemlich dezidierten Vorstellungen eines besseren EU treffen würde. D.h. am Ende wärest Du möglicherweise nur ein klein wenig glücklicher, die Fans des alten EU wären sehr viel unglücklicher, die Kohärenz des Universums wäre zerstört und das Fandom gespalten. Ist es das Risiko wert? Aus meiner Sicht nicht, aus Deiner Sicht schon...

Was komplett neue Szenarien wie meine Vong-Invasion kurz nach Endor oder icebärs Machtsensitivität für alle betrifft, da wären die Karten natürlich sowieso wieder völlig neu gemischt. Da man im Gegenteil zu kleinen Anpassungen bei einer im wesentlichen gleichbleibenden Geschichte keine "Vorlage" hat, an der man die Fallstricke erkennen kann, müsste man erstmal wieder neu "aus Fehlern klug werden" (oder auch nicht ;)).


Wobei ich finde, dass die Streichung des Superwaffen-Wahns, unnötiger Konflikte, im Geheimen überlebender Sith, Kryptonit-Gegner àla Yuuzhan Vong und eine generell weitaus geringere Fokussierung auf Jedi, Sith und Macht ohnehin schon ausgesprochen konkrete Anhaltspunkte sind, mit denen man durchaus arbeiten könnte.

Das stimmt schon, aber das sind eben alles "Negativ-Punkte". Du willst, dass diese Bedrohungen weggelassen werden, okay. Aber man muss ja stattdessen etwas anderes machen. Und mit Imperium, Superwaffen, Sith und Aliens mit fremdartigen Eigenschaften sind schon eine Menge Möglichkeiten ausgeschlossen. D.h., man muss die Bedrohungen, die noch übrig bleiben, wie z.B. Terroristen, umso mehr ausreizen, was wiederum das Risiko birgt, dass dann diese zu Tode geritten werden.

Eine Alternative wäre natürlich noch, den gesamten Zeitraum zwischen OT und ST als "es ist nichts passiert" leer zu lassen, aber ich denke, das kann man nun wirklich ausschließen.


Wie leicht könnte man Warlord Zsinj durch einen Terroristen ersetzen und die Handlung damit fast vollständig von den Rahmenbedingungen des EU loslösen, ohne dem Werk was Wesentliches wegzunehmen... rein theoretisch.

Das wäre dann aber auch wieder die (aus meiner Sicht den Reboot nicht lohnende) Variante, die gleichen Bücher (Gespensterstaffel) nochmal, nur leicht verändert, zu publizieren. Oder habe ich das falsch verstanden?


Sollte sich die ST bzw. ein ggf. daraus resultierendes neues EU als schlechter denn das alte herausstellen, würde ich das alte EU freilich besser finden. Wobei ich nur unterstreichen kann, dass dem gegenwärtigen EU bereits so mancher schwer verschmerzbare Faux-Pas unterlaufen ist, dass ich mir nicht recht vorstellen kann, wie sie bei Vermeidung eben dieser Fehler das Ganze unterbieten sollten. Aber natürlich kommt es hierbei in erster Linie auf die ST selbst an. Wer weiß - die PT war ja bereits in mancherlei Hinsicht nicht das Gelbe vom Ei. Vielleicht wird die ST ja totaler Bockmist. Aber darüber urteile ich dann, wenn's soweit ist.

Das finde ich jetzt wiederum einen enormen Fortschritt, dass wir an diesen Punkt gekommen sind. :)


Weil du mir solche Fragen stellst und auch andeutest, dass die bloße Ankündigung der ST für mich bereits festlegen würde, wie gut ich etwas finde.

Bis zu dem eben zitierten Absatz von Dir habe ich Dich in der Tat so verstanden.


Ich finde nicht, dass man Ben oder Yoda als unmenschlich beschreiben kann. Sie hatten im Gegensatz zu Luke den Nachteil, den Fall von Anakin mitzuerleben. Während Luke also im ersten Augenblick erschüttert ist, die Wahrheit zu erfahren, so geht damit doch auch zum ersten Mal in seinem Leben die Hoffnung einher, da er weiß, dass sein totgeglaubter Vater am Leben ist. Natürlich beginnt er sich somit stärker für ihn zu interessieren und seine Motive selbst dann noch zu hinterfragen, als er von anderen bereits aufgegeben wurde. Ben und Yoda wurden von Anakin auf eine Art und Weise betrogen und verletzt, die Luke nicht teilt. Ihre Reaktion mag insofern vielleicht die einer beleidigten Leberwurst sein, wenn man's provokant ausdrücken will, aber sie ist nicht unverständlich und gewiss nur allzu menschlich.

Ich meine das nicht nur auf Vader bezogen. Schau Dir doch mal an, wie sie allgemein mit ihren Mit-Lebewesen umgehen: Die sind für sie nur Mittel zum Zweck, Schachfiguren in ihrem Planspiel, das Imperium zu stürzen bzw. Vader zu töten (denn interessanterweise ist vom Sturz des Imperators / Regimes bei ihnen keine Rede; ich frage mich echt, wie sie sich das gedacht hätten, wenn Luke wirklich Vader getötet hätte :verwirrt: ).

Luke ist für sie nicht als Person mit Gefühlen und eigenen Vorstellungen von Belang, sie wollen ihn nur für diese Aufgabe abrichten und belügen und manipulieren ihn zu diesem Zweck nach Strich und Faden. Als er "bedauerlicherweise" die Wahrheit aufdeckt, geben sie nur so viel preis, wie sie nicht mehr verheimlichen können. Erst als Yoda an der Schwelle zum Tod steht und daher notgedrungen einsehen muss, dass er Luke die Sache überlassen und ihn seinen eigenen Weg finden lassen muss, taut er etwas auf.

Natürlich sind sie nicht unmenschlich im Sinne von absichtlich grausam. Aber sie lassen eben das menschliche Mitgefühl und die Akzeptanz des Gegenübers als Mitgeschöpf vermissen. Was ganz klar Folge der gefühlskalten Erziehung ist, die sie von klein auf "genossen" haben. Es war der Weg, den der OJO gefunden zu haben glaubte, um sich gegen die dunkle Seite zu immunisieren. Und den - das ist zumindest meine Lesart - die Geschichte der PT und OT als fatal falsch entlarvt hat.


Vielleicht lag's an der Art, wie du darauf reagiert hast, dass ich diese Dinge als Unsinn bezeichnet habe. Sowie an deiner Ergänzung, dass es in meinen Augen Unsinn sei. Diese Betonung suggeriert mir, dass du hier eine Unterscheidung zu anderen Meinungen vornehmen wolltest, beispielsweise zu deiner. Wenn du meine Ansicht, dass diese Ideen Blödsinn sind, jedoch teilst, dann ergibt dein Smilie dazu keinen Sinn. Wozu mit den Augen rollen, wenn ich doch deiner Meinung bin?

Nun, zum einen gibt es zwischen den Extremwerten "Unsinn" und "originell / supertoll" natürlich noch eine Menge Spielraum, und in dieser Grauzone bewegt sich für mich beispielsweise der geklonte Imperator.

Zum anderen ging es mir darum, dass Du Deine Definition von "Unsinn" verabsolutiert hast. Gut, bei den Superwaffen sind sich die Fans weitgehend einig, dass sie zumindest überflüssig sind, aber beim Klonimperator bzw. den Dark Empire-Comics allgemein gehen die Meinungen schon wieder auseinander. Die Vorstellung, dass ein rebootetes EU automatisch alles vermeiden würde, was nach Deiner Definition "Unsinn" ist, ist, nun ja, Unsinn. :D


Mja, ich meinte eigentlich wirklich eine Art offenen Religionskrieg mit gezündeten Laserschwertern und so. Jedi sind ja durchaus in der Lage, ihre persönlichen Gefühle beiseite zu schieben, wenn es ums "größere Ganze" geht. Ein Jedi wird mitunter andere Mitjedi opfern oder töten, wenn es aus irgendeinem Grund unbedingt nötig ist.

Versuch's mal mit "Das Verhängnis der Jedi-Ritter 6: Im Vortex" von Troy Denning. :braue

Außerdem ist die Argumentation, die Du anführst, nicht ganz unähnlich den Gedankengängen, die zu Jacen Solos Fall geführt haben. Er hat sich ja nicht von heute oder morgen als Sith gefühlt, sondern dachte in der Frühphase tatsächlich, dass seine Opfer im Jedi-Sinn gerechtfertigt sind. Siehe die Dunkles Nest-Trilogie und die ersten Bände von Wächter der Macht, insbesondere "Intrigen" von Aaron Allston.

Micah
 
Rein von der biologischen Veranlagung her kann ungefähr die Hälfte der Menschen nicht Papst werden. ;)
Mea culpa. In einem Anfall routinemäßigen Alltagschauvinismus hatte ich glatt übersehen, dass freilich nur etwa die Hälfte der Weltbevölkerung, den Jedi gleich, in der Lage sind, gewisse Dinge allein mit der Kraft ihrer Gedanken zu heben. ;)

Ich denke, über das Recht eines jeden Fans, sich seinen persönlichen Kanon zusammenzustricken, besteht hier im Thread Einigkeit. Problematisch wird es erst, wenn diese persönliche Kanonvorstellung anderen aufgezwungen werden soll - und darauf läuft es eben hinaus, wenn das bestehende EU rebootet werden soll, um (subjektive) Verbesserungen vorzunehmen und es an Detailvorstellungen einzelner Fans anzupassen.
Andersrum wird jedoch ein Schuh draus. Was meinst du, was es mir suggeriert, wenn auf eine Bemerkung über eine entsprechende Präferenz meinerseits (die mir ja wohl zusteht) eine Dutzende Seiten lange Grundsatzdiskussion erfolgt und EU-Fans meinen, um jeden Millimeter Sinn und Unsinn eines EU-Reboots erbittert kämpfen zu müssen? Nicht-Aufzwingen hört sich für mich offen gesagt anders an.

Natürlich ist es möglich, dass ein neues EU besser ist. Ich denke nicht, dass ich das bestritten habe. Ich habe allerdings mehrfach dargelegt, dass und auch warum ich es für unwahrscheinlich halte, dass es besser wird (Kommerzdruck, "falsches" Verständnis bei den Verantwortlichen, was schlecht war usw.).
Das sind vielleicht nicht unberechtigte Problempunkte, aber welche, denen das aktuelle EU ebenso unterworfen ist. Meinst du nicht, dass das EU schon seit vielen, vielen Jahren unter gewaltigem und wachsendem Kommerzdruck steht? Oder dass "falsches" Verständnis der Verantwortlichen, was gut/schlecht sein würde, so manche Gurke hervorgebracht haben? Nur dass ein neues EU den Vorteil hätte, dass man aus tatsächlichen Fehlern in der Vergangenheit weitaus besser lernt als aus ungefähren, vagen Prognosen für die Zukunft. Sollte den Produzenten also damals tatsächlich vorher nicht bewusst gewesen sein, dass ein Imperator-Klon etwa von Qualität, Sinnhaftigkeit, Originalität und Vorlagengetreue her eine gewisse Fragwürdigkeit aufweist, so weiß man sowas zumindest im Nachhinein.

Noch sehr viel unwahrscheinlicher ist es, dass das neue EU gerade Deine ziemlich dezidierten Vorstellungen eines besseren EU treffen würde. D.h. am Ende wärest Du möglicherweise nur ein klein wenig glücklicher, die Fans des alten EU wären sehr viel unglücklicher, die Kohärenz des Universums wäre zerstört und das Fandom gespalten. Ist es das Risiko wert? Aus meiner Sicht nicht, aus Deiner Sicht schon...
Mehrere Kanon-Ebenen oder, präziser gesagt, Kontinuitäten müssen nicht zwangsläufig was Negatives sein, weshalb der Begriff Zerstörung ein wenig zu suggestiv gewählt ist. Wie schon gesagt, so manchem anderen Franchise hat ein Reboot durchaus gut getan (bzw. täte er noch sehr, sehr gut). Und wenn man das Werk vor dem Reboot besser findet, kann man ja dabei bleiben. Was sich übrigens nicht nur auf Fans beschränkt, sondern sogar für Autoren gilt. So einige Schreiberlinge haben die Film-Ereignisse ja schon mit... ich sage mal, etwas eigenwilliger Kreativität interpretiert. Um nicht zu sagen: ihren eigenen Willen recht kaltblütig durchgesetzt, auch wenn's nicht unbedingt im Sinne der Filmgeschichte gewesen sein mag. Ist es da unvorstellbar, dass Autoren, die an ihren alten EU-Werken hängen, auch bei einem Reboot lieber im alten Universum weiterschreiben?

Was komplett neue Szenarien wie meine Vong-Invasion kurz nach Endor oder icebärs Machtsensitivität für alle betrifft, da wären die Karten natürlich sowieso wieder völlig neu gemischt. Da man im Gegenteil zu kleinen Anpassungen bei einer im wesentlichen gleichbleibenden Geschichte keine "Vorlage" hat, an der man die Fallstricke erkennen kann, müsste man erstmal wieder neu "aus Fehlern klug werden" (oder auch nicht ;)).
Es gibt beim Schreiben von Geschichten eigentlich im Wesentlichen eine überschaubare Handvoll Faux-Pas, die man unterlassen oder vermeiden sollte. Seien es Fridgenukes, Mary Sues oder derartige berüchtigte Tropes. Und das alte EU hat sie, will ich meinen, nahezu alle bereits mal genutzt. Meines Empfindens nach braucht man im heutigen, medienorientierten Zeitalter eigentlich keine Vorlage, um diese Fehler nicht zu begehen. Aber ein bisschen gesunder Menschenverstand, Respekt für das Hauptwerk und Bescheidenheit betreffend die Bedeutung der eigenen Arbeit als Beiwerk sollten das regeln können.

Das stimmt schon, aber das sind eben alles "Negativ-Punkte". Du willst, dass diese Bedrohungen weggelassen werden, okay. Aber man muss ja stattdessen etwas anderes machen. Und mit Imperium, Superwaffen, Sith und Aliens mit fremdartigen Eigenschaften sind schon eine Menge Möglichkeiten ausgeschlossen. D.h., man muss die Bedrohungen, die noch übrig bleiben, wie z.B. Terroristen, umso mehr ausreizen, was wiederum das Risiko birgt, dass dann diese zu Tode geritten werden.
Das ist wieder die "Mehr"-Mentalität. Warum? Warum nicht das Ganze einfach weniger ausreizen/überstrapazieren? Wieso der Galaxis nach der Schreckensherrschaft des Imperiums mal nicht ein paar Jahre relativen Friedens vergönnen, wo doch mit der ST vermutlich eh wieder der nächste, universumsumspannende Konflikt vor der Tür steht? Ich verweise wieder auf die Gespensterstaffel. Hier hat Allston auch eine interessante Geschichte im Einklang mit der Vorlage geschaffen, die sich ausgesprochen spannend und unterhaltsam liest, keineswegs trivial wirkt und dabei dennoch zu keinem Zeitpunkt einen galaxisbedrohenden Konflikt, bei dem alles bekannte Leben auf dem Spiel steht, herbeizerren musste. Warum genügt das nicht? Warum dürfen es nicht vergleichsweise kleine Ärgernisse und Nachwehen wie Warlord Zsinj sein, warum muss immer wieder ein allzu alberner (Bürger-)Krieg ausbrechen, Over-the-Top-Schurken herhalten und alles wieder auf den urepochalen ewigen Kampf zwischen der wahren Essenz von Gut und Böse und das wirkliche Gleichgewicht der Macht hinauslaufen?

Eine Alternative wäre natürlich noch, den gesamten Zeitraum zwischen OT und ST als "es ist nichts passiert" leer zu lassen, aber ich denke, das kann man nun wirklich ausschließen.
Hier muss es aber doch auch mehr Zwischenräume geben als "Es passiert gar nix" und "Es gibt stärkere Super-Waffen, einen zweiten Bürgerkrieg, eine Kryptonit-Alienrasse, und die Sith sind übrigens gar nicht ausgestorben, da gibt's noch einen ganzen Planeten voll von".

Das wäre dann aber auch wieder die (aus meiner Sicht den Reboot nicht lohnende) Variante, die gleichen Bücher (Gespensterstaffel) nochmal, nur leicht verändert, zu publizieren. Oder habe ich das falsch verstanden?
Jup. Ich wollte damit nur vorbeugen, dass mir im nächsten Abtausch das Pseudo-Argument entgegengeschmettert kommt: "Du kritisierst KotOR wegen der Rahmenbedingungen durch das EU, aber dieselben Rahmenbedingungen haben die Gespensterstaffel hervorgebracht, die du so magst! Ätsch!"

Luke ist für sie nicht als Person mit Gefühlen und eigenen Vorstellungen von Belang, sie wollen ihn nur für diese Aufgabe abrichten und belügen und manipulieren ihn zu diesem Zweck nach Strich und Faden. Als er "bedauerlicherweise" die Wahrheit aufdeckt, geben sie nur so viel preis, wie sie nicht mehr verheimlichen können. Erst als Yoda an der Schwelle zum Tod steht und daher notgedrungen einsehen muss, dass er Luke die Sache überlassen und ihn seinen eigenen Weg finden lassen muss, taut er etwas auf.
Wie Yoda im Film selbst richtig stellt: es nicht bedauerlich, dass Luke die Wahrheit kennt. Sondern bedauerlich, dass er es nicht erwarten konnte, Vader die Stirn zu bieten, und deshalb verfrüht mit einer Bürde konfrontiert wurde, für die er (nach Ansicht Yodas und Bens) noch nicht bereit war. Geht man davon aus, dass diese Worte aufrichtig sind, so haben diese "Lügen" unter anderem den Zweck gehabt, Luke zu schützen.

Natürlich sind sie nicht unmenschlich im Sinne von absichtlich grausam. Aber sie lassen eben das menschliche Mitgefühl und die Akzeptanz des Gegenübers als Mitgeschöpf vermissen. Was ganz klar Folge der gefühlskalten Erziehung ist, die sie von klein auf "genossen" haben. Es war der Weg, den der OJO gefunden zu haben glaubte, um sich gegen die dunkle Seite zu immunisieren. Und den - das ist zumindest meine Lesart - die Geschichte der PT und OT als fatal falsch entlarvt hat.
Die Lehren, die man daraus ziehen kann, sind vielfältig. Man könnte argumentieren, dass Anakin als Jedi, der die Erziehung des Ordens nicht im geforderten Maße genossen hat, brutalst gefallen und damit das Verderben über die Jedi gebracht hat. Wäre er von Padmé nicht so abhängig gewesen (wie ihm durch Obi-Wan und Yoda auch geraten wurde!), hätte er von Palpatine nicht so leicht zu Fall gebracht werden können. Aber das ist ein Thema für sich und sollte nicht gerade in dem Thread hier noch breitgetreten werden...

Nun, zum einen gibt es zwischen den Extremwerten "Unsinn" und "originell / supertoll" natürlich noch eine Menge Spielraum, und in dieser Grauzone bewegt sich für mich beispielsweise der geklonte Imperator.
Für mich halt nicht. Wenn eine Fiktion damit endet, dass das ultimative Böse besiegt wurde und es ein Happy End gibt, dann gibt es nicht viel krassere Wege, diese Fiktion geringschätzig in den Hintern zu treten, als gerade dieses Böse postwendend wieder zurückzubringen. Okay, Jar Jar Binks hätte noch als Anakins Vater enthüllt werden können...

Zum anderen ging es mir darum, dass Du Deine Definition von "Unsinn" verabsolutiert hast. Gut, bei den Superwaffen sind sich die Fans weitgehend einig, dass sie zumindest überflüssig sind, aber beim Klonimperator bzw. den Dark Empire-Comics allgemein gehen die Meinungen schon wieder auseinander. Die Vorstellung, dass ein rebootetes EU automatisch alles vermeiden würde, was nach Deiner Definition "Unsinn" ist, ist, nun ja, Unsinn. :D
Ich benutze "Unsinn" eigentlich oft als vergleichsweise höfliches und forumskompatibles Synonym für so manchen Begriff, der mir wirklich durch den Kopf geht. Schließlich lesen hier ja auch Kinder mit. ;)
 
Meinst du jetzt in Bezug auf dein Gedankenspiel, dass mit einem neuen EU auch das Machtpotential für jedermann einhergehen müssten? Ein interessanter Gedanke, grundsätzlich, auch wenn ich seine Weiterverfolgung nicht unbedingt für richtig halte.

Erst mal nur ein Plakatives Bild, denn ich führe das gleich noch bei micah sehr viel weiter aus:
Ich meine damit eher einen grundsätzlichen Draht "nach oben". Vielleicht keine Breitbandanbindung für jedermann, aber doch mindestens ein Telegraphenkabel. Das heißt aber nicht, dass auch jeder diese Leitung benutzt, weil es für das gemeine Wesen halt viel zu unpraktisch wäre, oder diese grundsätzliche Möglichkeit eben schlicht nicht der Allgemeinheit bekannt ist. Speziell der letztere Punkt dürfte auch ganz im Sinne von Palpatines alleinigem Machtanspruch liegen.

Zum einen ist der Weg der Macht, sprich das Nutzen von Machtkräften wie Jedi oder Sith, immer noch ein sehr exklusives Ding im Kontext der OT und sollte es meines Erachtens auch bleiben. Zweitens ist, wenn es schon früher nicht als eindeutige Ambition rüberkam, das Szenario mit der erforderlichen Machtsensitivität spätestens durch die PT in Stein gemeißelt. Sollte ein EU-Reboot (bzw. die ST) davon jetzt abweichen, würde das in meinen Augen höchstens für Verwirrung sorgen und die Frage nach sich ziehen, ob die Erfüllung der Prophezeiung durch die Skywalkers diesbezüglich eine universelle Veränderung hervorgerufen hat (ein ansich reizvoller, wenn auch unwahrscheinlicher Gedanke).

Ich denke, dass mein Infinities-EU deinen Ansprüchen bzw. den Aussagen aller Filme durchaus gerecht würde. Aber auch dazu später mehr.

Aber was hindert die Leute daran, sich zum Schein auf die Jedi-"Religion" einzulassen, um sich Wissen und Training "abzuholen" und danach den Jedi den Rücken zu kehren und sich ein schönes Leben mit der Macht zu machen?

Nichts!
Aber das ist eigentlich auch eine meiner Hauptabsichten hinter diesem Gedankenspiel.
In diesem gilt nämlich uneingeschränkt, dass Macht korrumpiert, und grenzenlose Macht korrumpiert eben auch grenzenlos. Demzufolge müssen die Jedi eben auf sich selbst Acht geben und reine Nutznießer zur Strecke bringen. Das bringt eine Fülle von philosophischen Problemstellungen für den neuen Orden mit sich, der man erst mal begegnen muss, bevor man einen Bösewicht, nach dem anderen ausschalten kann. Wenn man nämlich selbst einen der schlimmsten Problemverursacher darstellt und sich dieser Tatsache auch bewusst ist, dann ginge man wohl auch völlig anders an die Sache heran, als Luke es im derzeitgen EU tat.

Demzufolge würden Jedi sowieso grundsätzlich eher argwöhnisch von allen betrachtet werden, was laut Tarkin ja eh schon ziemlich naheliegend ist: "Die Jedi sind tot, die Galaxie hat sie längst vergessen." Da taucht also ein religiöser Orden aus der Vergangenheit auf, von dem die Geschichtsbücher behaupten, dass diese am Zerfall der Alten Republik schuld seien!

Mit einer solchen Situation gilt es als Ordensneubegründer nämlich erst mal fertig zu werden, bevor man auch nur dran denken kann, neue Gläubige um sich zu scharen.

Irgendwann könnte dann jeder in der GFFA "zaubern" und es gäbe das gleiche Steigerungsproblem, nur auf einer anderen Ebene.

So weit bin ich eigentlich gar nicht gegangen. Ich hab ja nur gesagt, dass jedem Wesen ein grundsätzlicher Zugang zur Macht beschert ist und dass sich dadurch auch ziemlich unterschiedliche Spektren in einem neuen EU herauskristalisieren könnten:
Fallbeispiel #1:
Machte man Han Solo zum Beispiel zu einem latenten Machtnutzer, dessen einzigstes Talent eine unverschämte Glückssträhne nach der anderen ist, dann wird, so glaub ich, deutlich, wo ich hin will. Solos Glück endete nämlich ziemlich plötzlich, als er jemanden begegnet ist, der ihm im Punkt interdisziplinärer Machtfähigkeiten und -talente hoffnungslos überlegen ist: Darth Vader.
Fallbeispiel #2:
Jango Fett ist ein derartig guter Krieger, so dass er die Aufmerksamkeit des Sith Lords Darth Tyrannus auf sich zieht und von diesem als Schablone für die Klonkrieger herangezogen wird. Dieser Kopfgeldjäger ist sogar derartig gut trainiert und zusätzlichen mit einigen unfairen Gimmicks ausgestattet, so dass er Obi-Wan ziemlich kräftig in den Hintern treten kann. Aber wenn Fett als latenter Machtnutzer das Talent einer besonders raschen Auffassungsgabe hat, dann wird dadurch ziemlich gut erklärt, was ihn zu einem derartig erfolgreichen Individuum macht.
Fallbeispiel #3:
Obi-Wan, Luke und die beiden Droiden geraten in Mos Eisley in eine imperiale Kontrolle und dort wird sogleich ein multipler Jedi-Mind-Trick mit Willensschwäche seitens des Empfängers erklärt. War dieser Sturmtruppler ein Klon von einem Klon von Jango? Durchaus wahrscheinlich.
Fallbeispiel #4:
Solo und Boba Fett treffen über dem Sarlacc zum ersten Mal physisch aneinander. Boba hat die Lage nicht unter Kontrolle, weil er auf einen Jedi ballert, welcher der Sohn des Auserwählten ist und Solo hat mal wieder unverschämtes Glück.

"Nach meiner Erfahrung gibt es so etwas wie Glück nicht" - Obi-Wan Kenobi zu Han Solo. ;)

Es spräche überhaupt nichts dagegen, diese Art von Würfelspiel in ein fiktives neues EU einzupflegen. Aber stattdessen ist dieser Punkt der OT meiner Ansicht nach im EU sträflichst vernachlässigt worden. Eben aufgrund von einer Selbstzensur der Autoren, die derartig außergewöhnliche Charaktereigenschaften einzig und alleine den Jedi und deren gleichstarken Gegnern zugebilligt haben. Der Rest war einfach nur dabei und durfte Statist bei "den Großen" sein. Das müsste in einem neuen EU halt grundsätzlich anders angepackt werden.

Selbst im reinen OT-Kontext, den ich heutzutage nicht mehr als so klar gegeben sehe, würde ich es immer noch so erklären, dass selbst, wenn für jeden grundsätzlich die Wege der Macht offenstünden, das Ganze dennoch auf sehr wenige Personen beschränkt bleibt. Nämlich aus dem einfachen Grund, dass es sich immer noch um eine Art Religion handelt, zu der man zunächst finden muss. Um es an einem RL-Beispiel auszudrücken: im Grunde kann auch (fast) jeder Mensch Papst werden, rein von der biologischen Veranlagung her. Aber dennoch muss man zuallererst zu dem entsprechenden Glauben finden (können/wollen) und dann sowohl durch das eigenständige, konsequente Beschreiten dieses Glaubensweges sowie dem Folgen entsprechender Führungspersonen dazu ausgebildet werden, bevor es soweit kommen kann. Die Chancen, dass ein Han Solo zu einem Jedi wird, wären folglich etwa so groß, wie dass ein Harrison Ford Papst wird. Möglich, wenn auch höchst unwahrscheinlich.

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Oder meint ihr, dass die Machtfähigkeit unmittelbar an die Religiosität gebunden sein sollte, d.h. sobald man nicht mehr wirklich an die Jedi-Religion glaubt, verliert man auch die Fähigkeiten? (Dann bliebe allerdings auch immer noch die dunkle Seite.)

So einfach ist das mit der Religiosität bei den Jedi gar nicht. Gibt es außer philosophisch-demokratischen Grundmaximen irgend etwas, das für alle Jedi tatsächlich gleichermaßen gültig ist? Die jeweilige Weltanschauung ist von Jedi zu Jedi scheinbar grundverschieden. In diesem Sinne ist es eigentlich sogar ziemlich merkwürdig, dass ein Anakin Skywalker so lange herumlaufen und seine verqueren politischen Ansichten kundtun konnte, ohne darauf mal von einem seiner Meister angesprochen zu werden. Erst als alles viel zu spät ist, fängt Obi-Wan plötzlich an, von Demokratie zu reden.

Wenn mit Religiosität allerdings gemeint ist, dass man sich mal ganz still hinsetzt, die Augen schließt und tief in sich geht und darauf lauscht, ob man neben seinem Herzschlag auch noch etwas anderes wahrnimmt, dann geht das schon deutlich eher in die Richtung, die ich meine. So etwas sollte dann nämlich auch ein Han Solo hinbekommen können. Das heißt im Klartext, dass unser aller Lieblingsschmuggler durch eine solche Erfahrung plötzlich zu einem noch gerissenerem Schlitzohr werden könnte, weil er sich seines ganzen Potentials bewusst wird. Die Jedi könnten dazu durchaus einen Lehrpfad bieten, aber warum sollten sie das tun, wenn sie doch jemanden unterweisen könnten, der um 300 Größenordnungen stärker ist?
Am Ende kann dann schon jeder ein Jedi sein, aber ob er jemals Blasterschüsse mit einem Lichtschwert wird abwehren können, steht da noch durchaus zur Debatte. Man kann sich einer Sache durchaus verschreiben, ohne zur totalen Elite gehören zu müssen. Das ist im wahren Leben ja schließlich auch nicht anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
Offen gesagt macht es die Figur Jango bzw. Boba Fett in meinen Augen eigentlich cooler, dass sie sich mit Jedi anlegen kann, ohne die Macht zu brauchen. Während der Orden halt seine schönen Schwert-Übungsstunden macht und in Bibliotheken rumsitzt, wächst ein Jango Fett da draußen im realen Schmutz der GFFA auf und lernt sein ganzes Leben lang zu kämpfen. Drum versohlt er einem Obi-Wan Kenobi in einer offenen Konfrontation auch ganz schön den Hintern, ehe er sich zurückziehen muss. Dafür braucht er die Macht gar nicht. So, wie auch ein Rancor die Macht nicht braucht, um Luke Skywalker die Augen aufreißen zu lassen, wenn er mal brüllend durch das Tor stampft.
 
Offen gesagt macht es die Figur Jango bzw. Boba Fett in meinen Augen eigentlich cooler, dass sie sich mit Jedi anlegen kann, ohne die Macht zu brauchen.

Das war ja auch nur ein kläglicher Versuch meinerseits, eine in sich stimmige Argumentation für eine Fiktion in einer Fiktion aufzubauen, die sowieso nie kommen wird. :D

Mal schauen, was micah noch zu sagen hat, aber ich für meinen Teil habe mit meiner Wunschvorstellung von einem derartigen alternativen EU schon vor Jahren als undurchführbar abgeschlossen und füge mich einem EU, das zwar nicht perfekt ist, aber zu sehr großen Teilen gut zu unterhalten weiß.

In diesem Sinne wäre ein neues EU zwar vielleicht besser als das Jetzige, es entspräche aber höchstwahrscheinlich immer noch nicht meiner Idealvorstellung. Und damit wäre ich wieder am Anfang meiner ursprünglichen Argumentation vor meinem Gedankenspiel: Viel rausgeworfenes Geld und Zeit für eine nutzlose Bibliothek.

Und dabei belasse ich es einfach mal. :)
 
Das wäre schon eine interessante Variante (ich stimme im übrigen - schockschwerernot! :p - Geist zu, dass dies dann eine grundlegende Veränderung in der Macht aufgrund der Prophezeiungserfüllung sein müsste), aber ich fürchte, das Risiko ist sehr groß, dass es aus dem Ruder läuft. Wie schon von anderen erwähnt wurde, würde dann natürlich jeder die Vorteile der Macht nutzen wollen. Einschränkungen und Opfer, die das Jedi-Dasein fordert, sind ja schön und gut. Aber was hindert die Leute daran, sich zum Schein auf die Jedi-"Religion" einzulassen, um sich Wissen und Training "abzuholen" und danach den Jedi den Rücken zu kehren und sich ein schönes Leben mit der Macht zu machen?

Irgendwann könnte dann jeder in der GFFA "zaubern" und es gäbe das gleiche Steigerungsproblem, nur auf einer anderen Ebene.

Warum muss das aus dem Ruder laufen? Um die Macht zu erlernen, braucht man erstmal einen Lehrer und die Jedi können wählerisch sein (siehe TESB). Irgendwelche Opportunisten werden die schon entlarven.

Oder meint ihr, dass die Machtfähigkeit unmittelbar an die Religiosität gebunden sein sollte, d.h. sobald man nicht mehr wirklich an die Jedi-Religion glaubt, verliert man auch die Fähigkeiten? (Dann bliebe allerdings auch immer noch die dunkle Seite.)

Rein von der biologischen Veranlagung her kann ungefähr die Hälfte der Menschen nicht Papst werden. ;)

Ich würde sagen, eine gewisse Geisteshaltung sollte schon da sein. Man muss fähig sein, sich auf etwas Großes einlassen zu können, strebsam und jahrelang dafür zu arbeiten. Man sollte lernfähig sein und nicht glauben, immer gleich automatisch alles besser zu wissen als die Meister.

Versuch's mal mit "Das Verhängnis der Jedi-Ritter 6: Im Vortex" von Troy Denning. :braue

Außerdem ist die Argumentation, die Du anführst, nicht ganz unähnlich den Gedankengängen, die zu Jacen Solos Fall geführt haben. Er hat sich ja nicht von heute oder morgen als Sith gefühlt, sondern dachte in der Frühphase tatsächlich, dass seine Opfer im Jedi-Sinn gerechtfertigt sind. Siehe die Dunkles Nest-Trilogie und die ersten Bände von Wächter der Macht, insbesondere "Intrigen" von Aaron Allston.

Micah

Die Dunkle Seite wollte ich in dem Fall eigentlich ganz raushalten. Es geht dabei genaugenommen um die Diskrepanz zwischen dem "größeren Ganzen" und den persönlichen Gefühlen. Jedi praktizieren ja eine besondere Form der Liebe, die Agape (Anakin hat das irgendwann schön ausgedrückt, auch wenn in der PT sonst nicht viel interessantes ist) und das ist es, was sie besonders macht. Es sollte ihnen eben nicht nur um die nächsten Freunde gehen, sondern um alle Wesen.
Wenn aber die eine Jedipartei denkt, die Agape verlange von ihnen, die Freiheit aller zu schützen und die andere Partei, dass die Freiheit aus irgendeinem Grund eingeschränkt werden müsse, dann lässt sich zwischen diesen Parteien kein Kompromiss erzielen. Sie wären gezwungen, zu kämpfen, und in Anbetracht der Wichtigkeit des Problems sogar, zu töten. Das wäre aber nicht einfach, weil sie entgegen ihrer freundschaftlichen Gefühle den anderen Jedi gegenüber handeln müssten.

Ich weiß jetzt nicht, wie viel das mit Jacen zusammenhängt (wobei sein Fall darauf hindeutet, dass ihn selbstsüchtige Motive angetrieben haben), aber für den ganzen Orden habe ich so etwas noch nicht gesehen. Es wäre eine Zerteilung und man könnte nicht so recht beurteilen, welcher Zweig jetzt recht hat. Mit der Zeit würden sich die Parteien auseinander entwickeln. Und wie gesagt, mit der DS muss das eigentlich gar nichts zu tun haben.

Aber egal. Es sollte eigentlich nur ein Vorschlag sein, was man machen könnte, ohne die alten Ideen zum x-ten mal durchzukauen.
 
Ich persönlich kann mit der Post Endor Ära auch nicht soviel anfangen,mal abgesehen von der Thrawn Trilogie.Ich würde es also auch nicht sonderlich schlimm finden wenn man diese in den Filmen ignoriert.Da finde ich das EU der Prequel Trilogie sehr viel besser.
 
Vielleicht sollte man eine Umfrage zu diesen Thread machen. Wer ist überhaupt für ein Reboot, oder wer ist gegen eins und wie weit soll das Reboot gehen.
Eine weitere frage findet ihr Boba Fett sollte dabei sein?
 
Also in meinem Kanon wird Boba immer noch vom Sarlacc verdaut. Da darf er auch gerne bleiben.

Und wie schon geschrieben: Ich bin grundsätzlich gegen einen Reboot, könnte ihn aber verschmerzen, sofern er nur das Post-Endor-EU beträfe.
 
Boba Fett ist laut ROTJ tot, folglich sollte und kann er im nächsten Filmkapitel nicht auftauchen. Da er eh nie mehr als ein Nebencharakter war, dessen einzige, signifikante Auswirkung auf die Filmhandlung die Verfolgung des Falken bis nach Bespin gewesen ist (ja, und die Auslieferung Hans an Jabba), benötigt man Boba Fett auch nicht in der ST.

Wenn schon Kopfgeldjäger in der ST sein sollen/müssen, dann kann man auch einen gänzlich neuen Charakter nehmen.
 
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Andersrum wird jedoch ein Schuh draus. Was meinst du, was es mir suggeriert, wenn auf eine Bemerkung über eine entsprechende Präferenz meinerseits (die mir ja wohl zusteht) eine Dutzende Seiten lange Grundsatzdiskussion erfolgt und EU-Fans meinen, um jeden Millimeter Sinn und Unsinn eines EU-Reboots erbittert kämpfen zu müssen? Nicht-Aufzwingen hört sich für mich offen gesagt anders an.

Wir verteidigen nur, was uns am Herzen liegt. Ich denke, das ist ein berechtigtes Interesse. Schon klar, dass es für euch angenehmer wäre, euch hier ungestört in EU-Hass- und -Vernichtungsfantasien ergehen zu können, aber für uns wäre es auch angenehmer, uns ungestört ausmalen zu können, wie schön man das EU in die Sequels integrieren könnte. Vielleicht sollten wir zwei getrennte Threads anlegen. ;)

Meiner Ansicht nach müssen diejenigen, die Bestehendes zerstören wollen, wirklich gute Argumente dafür haben, ähnlich wie man für die Amputation eines Beines wirklich gute Gründe haben muss, und diesen Argumenten fühle ich eben auf den Zahn.


Das sind vielleicht nicht unberechtigte Problempunkte, aber welche, denen das aktuelle EU ebenso unterworfen ist. Meinst du nicht, dass das EU schon seit vielen, vielen Jahren unter gewaltigem und wachsendem Kommerzdruck steht? Oder dass "falsches" Verständnis der Verantwortlichen, was gut/schlecht sein würde, so manche Gurke hervorgebracht haben?

Natürlich, aber das widerspricht doch nicht meinen Argumenten. Du selbst schreibst "wachsender Kommerzdruck", d.h. für ein neues EU wäre es nur noch schlimmer als früher. Und wenn die Verantwortlichen, obwohl sie es schon hätten wissen können, in der Vergangenheit dennoch Gurken produziert haben, was hindert sie daran, es im neuen EU wieder zu tun?


Sollte den Produzenten also damals tatsächlich vorher nicht bewusst gewesen sein, dass ein Imperator-Klon etwa von Qualität, Sinnhaftigkeit, Originalität und Vorlagengetreue her eine gewisse Fragwürdigkeit aufweist, so weiß man sowas zumindest im Nachhinein.

Sie könnten allerdings auch nach wie vor überzeugt davon sein, dass es eine gute Idee ist. Immerhin steht da auch immer noch diese GL-Aussage im Raum, dass er sich diese Story für eine Fortsetzung seiner Filme hätte vorstellen können.


Ist es da unvorstellbar, dass Autoren, die an ihren alten EU-Werken hängen, auch bei einem Reboot lieber im alten Universum weiterschreiben?

Es ist durchaus vorstellbar, dass einige Autoren im alten EU weiterschreiben wollten, aber angesichts dessen, wie solche Dinge üblicherweise im SW-Franchise gehandhabt werden, halte ich es für 99,99% sicher, dass sie es nicht mehr dürften. Es würde nichts mehr lizensiert, was nicht mit den Sequels konform ist.

Es ist auch nicht auszuschließen, dass man sogar noch einen Schritt weiterginge und die Weiterverbreitung von nicht-Sequel-konformen Werken unterbinden würde, d.h. keine Neuauflagen mehr herausbrächte und ggf. E-Books vom Markt nähme.


Es gibt beim Schreiben von Geschichten eigentlich im Wesentlichen eine überschaubare Handvoll Faux-Pas, die man unterlassen oder vermeiden sollte. Seien es Fridgenukes, Mary Sues oder derartige berüchtigte Tropes. Und das alte EU hat sie, will ich meinen, nahezu alle bereits mal genutzt. Meines Empfindens nach braucht man im heutigen, medienorientierten Zeitalter eigentlich keine Vorlage, um diese Fehler nicht zu begehen. Aber ein bisschen gesunder Menschenverstand, Respekt für das Hauptwerk und Bescheidenheit betreffend die Bedeutung der eigenen Arbeit als Beiwerk sollten das regeln können.

Und dieses Wissen hat den Verantwortlichen beim bestehenden EU noch nicht zur Verfügung gestanden? Zwar sind diese Fallstricke und Klischees dem Otto Normalverbraucher erst mit dem Internetzeitalter bekannt geworden, aber professionellen Medienschaffenden dürfte vieles davon schon länger ein Begriff gewesen sein.


Das ist wieder die "Mehr"-Mentalität. Warum? Warum nicht das Ganze einfach weniger ausreizen/überstrapazieren?
[...]
Warum genügt das nicht? Warum dürfen es nicht vergleichsweise kleine Ärgernisse und Nachwehen wie Warlord Zsinj sein, warum muss immer wieder ein allzu alberner (Bürger-)Krieg ausbrechen, Over-the-Top-Schurken herhalten und alles wieder auf den urepochalen ewigen Kampf zwischen der wahren Essenz von Gut und Böse und das wirkliche Gleichgewicht der Macht hinauslaufen?

Ich habe nichts gegen "kleine Ärgernisse", aber auch die Varianten von kleinen Ärgernissen sind halt irgendwann ausgereizt.

Und wenn man Bücher verkaufen will, und zwar möglichst viele Exemplare von möglichst vielen unterschiedlichen, dann braucht man auch möglichst viele unterschiedliche (kleine wie große) Ärgernisse.


Wie Yoda im Film selbst richtig stellt: es nicht bedauerlich, dass Luke die Wahrheit kennt. Sondern bedauerlich, dass er es nicht erwarten konnte, Vader die Stirn zu bieten, und deshalb verfrüht mit einer Bürde konfrontiert wurde, für die er (nach Ansicht Yodas und Bens) noch nicht bereit war. Geht man davon aus, dass diese Worte aufrichtig sind, so haben diese "Lügen" unter anderem den Zweck gehabt, Luke zu schützen.

Aber ein anderer, und nicht unbedeutender, Zweck war, ihn dazu zu bringen, Vader zu töten, ohne "Gewissensbisse" zu haben. Was wäre wohl passiert, wenn Luke nicht verfrüht auf diese Information gestoßen wäre, Vader getötet hätte und erst im Nachhinein erfahren hätte, dass er sein Vater war? Wer in der gefühlskalten OJO-Welt aufgewachsen ist, geht womöglich davon aus, dass man das einfach so wegsteckt, aber nach meiner Einschätzung hätte es Luke zerstört.


Demzufolge müssen die Jedi eben auf sich selbst Acht geben und reine Nutznießer zur Strecke bringen. Das bringt eine Fülle von philosophischen Problemstellungen für den neuen Orden mit sich, der man erst mal begegnen muss, bevor man einen Bösewicht, nach dem anderen ausschalten kann.

Okay, das wäre natürlich heftiges, aber durchaus reizvolles Szenario, wenn Jedi ständig damit beschäftigt wären, mehr oder weniger starke Machtnutzer zu jagen, die sich nicht an die Regeln halten. Dauerhaft ist es aber glaube ich nicht tragfähig, weswegen ich es eher als endliches "Einmalszenario" einstufen würde, also etwa, dass die Jedi auf einen Planeten / eine Gruppierung von lauter Machtsensitiven stoßen.


Wenn man nämlich selbst einen der schlimmsten Problemverursacher darstellt und sich dieser Tatsache auch bewusst ist, dann ginge man wohl auch völlig anders an die Sache heran, als Luke es im derzeitgen EU tat.
Demzufolge würden Jedi sowieso grundsätzlich eher argwöhnisch von allen betrachtet werden

Naja, wenn ich mir die letzten paar EU-Jahre so anschaue, sind die Jedi schon ohne Dein Szenario die schlimmsten Problemverursacher und werden grundsätzlich argwöhnisch betrachtet. ;)


Mit einer solchen Situation gilt es als Ordensneubegründer nämlich erst mal fertig zu werden, bevor man auch nur dran denken kann, neue Gläubige um sich zu scharen.

Aber diese Sorgen hatte Luke doch sowieso: Er kannte die Geschichte des Falls von Anakin Skywalker und hatte am eigenen Leib erfahren, wie leicht es ist, zu fallen. Mit der Neugründung des Ordens, gerade mit den wenigen Informationen und Erfahrungen, die ihm zur Verfügung standen, riskierte er, weitere Monster zu erschaffen, was ja dann auch prompt mehrfach passiert ist.


Zu Deinen Fallbeispielen: Ich bin zwar grundsätzlich ein Jedi-Fan und kann deswegen die Beschwerde vieler, dass die Machtnutzer die Geschichten zu sehr dominieren, nur zum Teil nachvollziehen, aber das ginge mir dann doch zu weit. Es würde bedeuten, dass niemand irgendetwas besonderes leisten kann, ohne dass dafür letztendlich die Macht verantwortlich ist (ob nun in ihm persönlich oder durch einen Gefährten, der ihn begleitet).


Warum muss das aus dem Ruder laufen? Um die Macht zu erlernen, braucht man erstmal einen Lehrer und die Jedi können wählerisch sein (siehe TESB). Irgendwelche Opportunisten werden die schon entlarven.

Es reicht aber doch, wenn ein einziger Schüler sie täuschen kann oder, nachdem er es eine Weile ehrlich gemeint hat, abfällt. Dieser eine könnte sein Wissen dann weitergeben.

Außerdem kann ich mir auch gut vorstellen, dass es zu einer politischen Kampagne kommt: Die Jedi haben kein Recht, nach Gutdünken darüber zu befinden, wer die Nutzung dieses Talentes lernen darf und wer nicht. Alle müssen es lernen dürfen.


Wenn aber die eine Jedipartei denkt, die Agape verlange von ihnen, die Freiheit aller zu schützen und die andere Partei, dass die Freiheit aus irgendeinem Grund eingeschränkt werden müsse, dann lässt sich zwischen diesen Parteien kein Kompromiss erzielen. Sie wären gezwungen, zu kämpfen, und in Anbetracht der Wichtigkeit des Problems sogar, zu töten. Das wäre aber nicht einfach, weil sie entgegen ihrer freundschaftlichen Gefühle den anderen Jedi gegenüber handeln müssten.

Wir wissen ja noch nicht, wie es zu der Abspaltung der Imperial Knights kommt - durchaus möglich, dass da ein ähnlicher Konflikt dahintersteckt, wobei die Seite, die die Freiheit einschränken will, schließlich beim Imperium landet.


Vielleicht sollte man eine Umfrage zu diesen Thread machen. Wer ist überhaupt für ein Reboot, oder wer ist gegen eins und wie weit soll das Reboot gehen.

Soll ich darauf noch antworten? ;) Ich bin natürlich gegen ein Reboot, kurz zusammengefasst weil ich es einerseits für unnötig und andererseits für zerstörerisch halte.


Eine weitere frage findet ihr Boba Fett sollte dabei sein?

Ich will ihn nicht sehen, halte allerdings die Wahrscheinlichkeit für sehr hoch, dass er vorkommen wird. Er ist einfach ein Fanliebling und eine Kultfigur. Auch wenn sonst nichts aus dem EU berücksichtigt wird, wird möglicherweise sein Überleben berücksichtigt...

Micah
 
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