Ohne dass ich jetzt das EU kenne, ich glaube nicht, dass Disney den Fehler machen wird und jetzt nach dieses Trilogie gleich eine neue Trilogie mit einer vollkommen neuen Bedrohung zu machen. Einerseits gehe ich nämlich davon aus, dass wir auch nach 2020 noch einige Spin-Offs sehen werden (sofern die kommenden halbwegs erfolgreich sind) und wenn sie sogar richtig erfolgreich sein sollten, kann man z.B. aus einem Han Solo Spin-Off auch gleich eine Trilogie machen. Andererseits vermute ich auch, dass die Sage nicht allzu lange pausieren wird, aber dass sie sehr gut an die jetzige Trilogie anschließen wird.
Gegen viele neue Ableger-Filme hätte ich auch nichts. Ich würde sie sogar begrüßen, da man hier mehr Freiheiten hat und nicht unbedingt die Galaxie retten muss. Aber bei der Frage, ob, wann und in welcher Form es eine weitere Trilogie geben wird, entscheidet am Ende natürlich das Geld. Ich weiß nicht so recht: Wird Disney mehr verdienen, wenn sie die bekannten Charaktere der ST in immer neue Abenteuer schicken und somit etwas Vertrautes schaffen? Oder wird es mehr Leute in die Kinos ziehen, wenn man unter "Star Wars" viele verschiedene Geschichten mit verschiedenen Charakteren, Schauplätzen, Epochen und Themen herausbringt und somit Abwechslung schafft?
Wenn es direkt nach der jetzigen Trilogie weitergehen sollte vermute ich, dass die jetzige Trilogie eben den Aufstieg von Kylo zeigen wird. Und gerade dann fände ich es schon sehr gelungen, wenn man es schaffen sollte eine kommende Trilogie geheim zu halten, denn dann wäre das Überraschungsmoment größer.
Von Überraschungseffekt kann zumindest unter den Fans wohl keine Rede sein. Wenn die Möglichkeit einer zusammenhängenden Hexalogie schon jetzt hier diskutiert wird, dann kommen andere Fans bestimmt auch drauf. Natürlich kann es trotzdem sein, dass Disney das so macht, aber wie gesagt: ich persönlich wäre davon eher enttäuscht. Schließlich wüsste ich ja dann, wenn ich E12 schaue nicht, ob ich endlich ein richtiges Ende bekomme, oder Disney das wieder so macht, dass es dann direkt mit E13 weitergeht. Das gefällt mir einfach nicht. Erinnert mich an diese Serien, bei denen jede Folge mit einer Art Geheimnis endet. In der nächsten Folge wird das zwar gelüftet, aber dafür wird auch das nächste Rätsel gezeigt und das vorherige scheint schon gar nicht mehr wichtig. Sowas hat mich nie lange begeistern können.
Die Herausforderungen sehe ich aber ebenfalls, und das ist neben der Chance eben die große Aufgabe, welche Disney/Lucas meistern müssen. Es wird nicht reichen, das Gespann aus Rey & Co. einfach gegen Snoke/Palpatine/Maul 2.0 antreten zu lassen, auf der anderen Seite hat Star Wars bisher nur auf diesem "epischen" Niveau funktioniert und begeistert. Wäre Star Wars wirklich noch so magnetisch, wenn nicht der böse Sith/dunkle Jedi whatever am Ende der Straße zum Showdown bittet?
Das ist natürlich eine kritische Frage. Ich hoffe ja, dass die Ableger sehr erfolgreich werden und zeigen, dass es eben nicht immer das Schema F sein muss. Dann bestünde Hoffnung, dass man sich die Galaxie-kurz-vor-dem-Untergang-Epen zumindest für die Episoden aufhebt und zwischendrin in Ablegern viel anderes zeigt. Ich fände es gut, wenn die Worte "Star Wars" auf einem Film
(oder sonstwas) zukünftig nicht für ein bestimmtes Schema in der Geschichte stehen, sondern nur für eine bestimmte Welt, in der aber verschiedenste Geschichten erzählt werden können.
Allerdings wurde meiner Hoffnung letztens ein kleiner Dämpfer verpasst, von Amy Hennig, die an dem Visceral-Spiel arbeitet. Unter anderem sagte sie in einem Interview darüber, was Star Wars ist:
"Star Wars
erzählt immer die Geschichte eines Ensembles, also ist unser Spiel auch nur dann ein echtes, authentisches Star-Wars-Spiel, wenn es eine Gruppengeschichte präsentiert. [...]
Außerdem ist wichtig, dass die Figuren letztlich Underdogs sind. Vor allem in einer Star-Wars
-Geschichte geht es darum, an Waffen, Zahl und Material unterlegen zu sein. Man muss stattdessen zusammenarbeiten und gewitzter sein als der Feind."
Wenn alle so denken, dann wird das Gesamtwerk Star Wars am Ende nur dutzende Geschichten erzählen, in denen es immer um eine Gruppe geht, die gegen einen haushoch überlegenen Feind kämpft. Das wäre mir dann aber zu einseitig. Aber ich nehme mal an, dass nicht alle Autoren Hennigs Philosophie teilen.
Ich persönlich würde im Umgang mit zukünftigen Filmen eine der folgenden Varianten bevorzugen:
1.:
Episode 9 sollte für lange Zeit die letzte Episode sein
(vllt 15-20 Jahre (vermutlich utopisch... Aber eigentlich wären mir 50 noch lieber. ^^' ) und in-universe mehrere Jahrhunderte oder gar Jahrtausende) und eine außergewöhnliche Geschichte abschließen, die in ihrer historischen Bedeutung lange nicht übertroffen wird. Spätere Filme sollten Ableger sein, welche auch gern Geschichten über mehrere Filme hinweg erzählen können. Der Unterschied zwischen Ablegern und der Nonalogie sollte dann darin bestehen, dass letztere die entscheidenden Ereignisse zwischen zwei Epochen darstellt, also Schlüsselereignisse, die weit in Vergangenheit und Zukunft "ausstrahlen". Die PT beschreibt ja neben der Geschichte Anakin Skywalkers das Ende einer Epoche: Der des Jedi-Ordens und der Galaktischen Republik. Die ST sollte nun neben Reys Geschichte auch den Beginn einer neuen, lange anhaltenden Epoche beschreiben
(vllt ein neues Regierungsmodell für die Galaxie und eine neue Philosophie des Jedi-Ordens). Gleichzeitig sollte sie verdeutlichen, dass die OT und Lukes Leben das unentbehrliche Bindeglied zwischen PT und ST sind. Somit würde die Geschichte der Episoden weiterhin etwas Besonderes darstellen, aber gleichzeitig können auch darüber hinaus neue, großartige Geschichten erzählt werden. Denn so, wie es in der langen Epoche des Jedi-Ordens und der Galaktischen Republik bedeutende Ereignisse gab, ist das in einer neuen Epoche nach E9 ebenfalls möglich.
(Man könnte das vielleicht mit der realen Geschichte vergleichen: Die Weltkriege sind herausragende Ereignisse. Und auch, wenn es davor und danach Kriege gegeben hat, ist der Wandel während der Weltkriege immernoch offensichtlich: z.B. das Ende vieler Monarchien im ersten und zwei große verfeindete Machtblöcke nach dem zweiten.) Man sollte nur darauf achten, dass sich Ereignisse der Episoden nicht in den Ablegern wiederholen. Also z.B. eine galaxieweite Sith-Diktatur, hundert Jahre nach E9, würde die historische Bedeutung des Sieges über das Imperium/die Erste Ordnung natürlich herabsetzen. Die Geschichten der Ableger sollten also in ihren Auswirkungen schon einen Tick unter denen der Episoden stehen - zumindest für einen gewissen Zeitraum.
2.:
Die Episoden könnten das jeweils große Ereignis einer Generation darstellen. Es sollten dann also immer so 20-30 in-universe-Jahre zwischen den Trilogien liegen.
(Mit "Generation" meine ich aber nicht zwingend eine Skywalker-Generation. Ich will also nicht, dass sich Anakins Blutlinie wie ein roter Faden durch die Historie zieht und sich alles um sie dreht.) Die Ableger erzählen wieder die Geschichten rund um diese großen Ereignisse oder auch selbstständige Geschichten abseits des großen galaktischen Geschehens. Aber ein Problem dabei ist, dass es keine Episode vor 1 geben kann. Das ist dann irgendwie seltsam, dass die Zeit ab TPM alle paar Jahrzehnte eine neue Episoden-Trilogie hat, aber die 25.000 Jahre davor "nur" durch Ableger behandelt werden.
Ich sage es mal so: Dieses "Bäh, bloß keine Realserie zu Star Wars!" ist Stand 23.09.2016 nicht ganz verständlich. Das SW wie wir es kennen, in Serienform, gab und gibt es bereits mit "The Clone Wars" und "Rebels". [...] Und in diesen Zeiten, wo der Serien-Boom nur so über uns hinweg boomt, wäre Disney marketingtechnisch gut beraten, diese Perspektive zu betrachten. Folglich sollte man sich nicht allzu sehr gegen eine SW-Serie "wehren", da die Enttäuschung - sagen wir mal: Anfang 2020 - unter Umständen größer ausfallen könnte, als sie muss.
Dass es schon SW-Serien gab, heißt doch nicht, dass man
(auch am 24.09.2016) eine weitere Serie befürworten muss. Und auch, wenn es wahrscheinlich ist, dass sie kommt, ist das kein Grund, seine Meinung anzupassen und zu beschließen, die Idee gut zu finden.
Manchmal befürchte ich ja das uns bis 2030 vielleicht dann doch noch das Reboot/Remake der Saga bevorstehen könnte, [...]
Vielleicht haben wir den ersten Film dieses Reboots ja schon gesehen.

Möglicherweise machen sie es ja ähnlich wie Lucas damals und präsentieren uns nächstes Jahr Episode 5 und TFA wird dann im Nachhinein in Episode 4 umbenannt. Und ANH-ROTJ werden dann zu Legends... Die PT bleibt vorerst unverändert, bis auf einen zweiten Jar Jar.

(Macht irgendwie Spaß, andere mit Horrorvisionen zu verängstigen. Jetzt weiß ich, warum Pegida und AfD das so gerne machen.

)
Aber im Ernst:
Ganz ausschließen kann man eine Neuverfilmung der OT und PT wohl nicht. Aber ich persönlich vermute, dass so etwas bei Star Wars
(zumindest in den nächsten Jahrzehnten) schon etwas unwahrscheinlicher ist als bei anderen Franchises, da die OT seit fast 40 Jahren
(relativ) unverändert besteht und den Kern der ganzen Sache bildet. Von z.B. Superman und Batman gab es
(Zumindest nehme ich als Nicht-Fan das so wahr.) hingegen immer wieder Geschichten mit anderen Schauspielern und Stilen (Realserien-Batman/Comic-Batman/Tim-Burton-Batman). Da sind die Leute Veränderungen wohl schon gewohnt.
Außerdem hat ja vielleicht sogar ein Konzern wie Disney sowas wie Respekt vor dem Vermächtnis anderer Leute.
Aber, wenn man mal davon ausgeht, dass Star Wars noch viele Jahrzehnte bestehen und uns alle überleben wird, dann ist eine Neuverfilmung
irgendwann wohl wirklich wahrscheinlich. Oder auch nicht. ^^ Zwar wurden auch schon andere Filme neu gedreht (
Ben Hur,
Die glorreichen Sieben), wie
@Darth Stassen schon sagte. Aber das sind ja nur einzelne Filme
(vielleicht mit ein, zwei Fortsetzungen?), die größtenteils schon aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden sein dürften und nicht Bestandteile oder gar Anfangspunkte riesiger Franchises sind. Und diese neuen Filme sind dann auch nur Neuinterpretationen derselben Geschichte. Bei der OT würde es hingegen eine Überschreibung der alten Geschichte geben. Von daher kann man das vielleicht nicht wirklich vergleichen.
Sinn einer Neuverfilmung ist ja, einen Film einem neuen Publikum zugänglich zu machen
(bzw.: zu verkaufen). Das kann bedeuten, ihn mit neuen Effekten zu präsentieren (
Titanic,
King Kong) und/oder ihn dem Zeitgeist anzupassen (
Die (multikulturellen)
glorreichen Sieben). Beides wäre bei der OT denkbar. Die Effekte sind ja in erster Linie was für Nostalgiker und weniger Weiße würden auch nicht schaden. Aber auf der anderen Seite gibt es auch Filme, von denen man trotz z.B. veralteter Effekte kaum eine Neuverfilmung erwarten kann, wie z.B.
Die Ritter der Kokosnuss oder
Der große Diktator. Auch, wenn diese Filme technisch veraltet sind, würden Neuverfilmungen hier vermutlich nicht funktionieren, weil es wohl nicht gelingen kann, den Charme des Originals einzufangen. Dasselbe könnte man vielleicht auch von der OT sagen. Man würde sich vielleicht nur lächerlich machen, wenn man versuchen würde, eine neue, bessere Version von Star Wars (von Star Wars!) zu machen.
Hinzu kommt, dass es eigentlich keinen Mehrgewinn bringt. Wenn man z.B. die Geschichte von
King Kong nochmal vermarkten will, muss man eine Neuverfilmung von
King Kong machen. Wenn man Star Wars vermarkten will, muss man aber nicht unbedingt die OT neu verfilmen. Star Wars wird ja jetzt schon durch ST, Ableger, Rebels usw. vermarktet. Daher lohnt sich eine Neuverfilmung der OT vielleicht (noch) gar nicht.
Ein Reboot halte ich hingegen vorerst für unwahrscheinlich. Denn das würde ja auch eine Abwandlung der Geschichte bedeuten, oder?
(Damit man neue Möglichkeiten für neue folgende Geschichten hat. Im Gegensatz dazu ist ein Remake derselbe Film nochmal. So habe ich das immer verstanden.) Wenn man sowas aber vorhätte, würde man sich jetzt bestimmt nicht die Mühe machen, einen neuen Kanon zu etablieren, der auf der Geschichte von OT, PT und TCW aufbaut, glaube ich.
Allerdings gäbe es einen, der von einer Neuverfilmung vielleicht profitieren könnte, nämlich George Lucas. Denn neben einem Reboot/Remake wird die OT nur noch besser aussehen und die Leute werden wieder mehr zu schätzen wissen, was Lucas ihnen gebracht hat. Selbst der schärfste SE-Kritiker würde die Blu-rays der OT wohl auf ein Podest stellen, wenn er sie mit einem Reboot/Remake vergleicht. ^^