Tagespolitik allgemein

Wenn man sich anschaut, wie dreist im Fall Skripal von russischer Seite aus Lügen und Desinformationen verbreitet wurden, die auf keiner faktischen Grundlagen beruhen, ist die Vermutung, dass hier der Schuldige versucht, den Verdacht von sich abzulenken, in meinen Augen durchaus gerechtfertigt. Man denke an nur an die Geschichten über das OPCW-Labor in der Schweiz, die von Lawrov verbreitet wurden.

"Das bestätigt OPCW-Generaldirektor Ahmet Üzümcü und unterstützte damit die Schweizer Botschafterin Olivieri Lozano: Die russische Darstellung sei völlig falsch. Die Originalprobe aus Salisbury habe ausser Nowitschok keine anderen giftigen Chemikalien enthalten."

https://www.srf.ch/news/internation...pcw-kritisiert-falsche-behauptungen-russlands

https://www.nzz.ch/international/die-opcw-verwahrt-sich-gegen-russlands-vorwurf-ld.1378451

https://www.nzz.ch/international/kein-zweifel-am-nowitschok-resultat-ld.1374775
 
Trump stand einfach blöd da, da ihm der „little rocket man“ die Hand hingestreckt hat. Wie steht er denn da, wenn er jetzt doch noch die Gespräche ablehnt? Wie ein Depp.
Ich halte Kim Jong-Un für einen weitaus besseren Strategen als Trump. Trump lässt sich vorführen, denkt aber gleichzeitig ( in seiner ungeheuren Selbstüberschätzung ), dass er der Beste und Größte aller Zeiten ist. Diese Diskrepenz von seiner eigenen Wahrnehmung und der Realität prägt bis jetzt sowieso seine ganze Amtszeit.
 
Nun ist aber bereits jeder Politikstudent ein besserer Stratege als Donald Trump.

Ich halte Trump für einen guten Mediendarsteller, aber einen miserablen Politiker.
Das Treffen wird stattfinden. Ist doch ne geile Show. ;)

Ich halte Kim Jong-Un für einen weitaus besseren Strategen als Trump.

Die Führungsriege, die nicht nur aus Kim besteht, hat mittlerweile Jahrzehnte Erfahrung in diesem internationalen Konflikt.
Sie sind nicht dumm oder einfach verrückte, die irrational handeln. Sie folgen der Logik des Machterhalts bzw. -ausbau.
Das macht sie berechenbar.
 
Lass die zwei Sätze mal auf dich wirken und hinterfrage dann den zweiten Satz.

Das war eine simple Feststellung meinerseits. Das heißt aber nicht, dass ich solche Aktionen unterstütze.

Es führt Militäreinsätze in anderen Ländern mit dem Ziel Territorien zu annektieren und geht dabei auch über die Leichen von Zivilisten bspw. in dem es in Kauf nimmt, dass Passagiermaschinen abgeschossen werden.

Und jetzt erkläre mir, wo der Westen hier in den letzten Jahren anders gehandelt hat. Wie viele Länder hat der Westen destabilisiert, unter dem Deckmantel der Menschenrechte? Libyen, Syrien, Irak usw. Im Endeffekt sind es rein ökonomische Interessen gewesen. Und gelogen hat der Westen in diesen Fällen auch schon. Massenvernichtungswaffen im Irak zum Beispiel.
 
Das war eine simple Feststellung meinerseits. Das heißt aber nicht, dass ich solche Aktionen unterstütze.

Ja, und mein kleiner Hinweis zielte darauf ab, dass die Feststellung reichlich eindimensional ist.

Und jetzt erkläre mir, wo der Westen hier in den letzten Jahren anders gehandelt hat.

Mir ist jetzt kein Fall in den letzten Jahren bekannt, in der ein westlicher Staat ein Gebiet annektiert hätte.

Wie viele Länder hat der Westen destabilisiert, unter dem Deckmantel der Menschenrechte? Libyen, Syrien, Irak usw.

Mir war so, als wären zwei dieser drei Staaten schon destabilisiert gewesen bevor der "Westen" interveniert hatte. Durch Volksaufstände die zum Kontrollverlust großer Teile des Landes geführt hat (im Falle Libyens innerhalb von Tagen). Ich würde mal vermuten, dass Libyen und Syrien sowieso Pulverfässer waren bei denen nur ein Funken nötig war und seit Jahren wird in diesen Staaten von verschiedenster Seite aus Versucht zu "stabilisieren".

Und gelogen hat der Westen in diesen Fällen auch schon.

Der "Westen" hat deswegen auch gar nicht im Irak interveniert. Du wirst Dich vielleicht daran erinnern, dass Deutschland, neben Frankreich, Kanada usw., als westlicher Staat die USA weder militärisch noch politisch beim Angriff auf den Irak unterstützt hat. Der "Westen" ist keine homogene Masse weil es zwar Interessenssphären gibt die sich überschneiden, aber eben auch welche in denen sie das nicht tun und sich sogar diametral entgegengesetzt verhalten.

Im Fall des Irakkriegs hat also erstmal die USA gelogen (und andere Staaten sind dem gefolgt, die sog. Koalition der Willigen) und nicht der Westen.
 
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Und jetzt erkläre mir, wo der Westen hier in den letzten Jahren anders gehandelt hat. Wie viele Länder hat der Westen destabilisiert, unter dem Deckmantel der Menschenrechte? Libyen, Syrien, Irak usw. Im Endeffekt sind es rein ökonomische Interessen gewesen. Und gelogen hat der Westen in diesen Fällen auch schon. Massenvernichtungswaffen im Irak zum Beispiel.

Wie schon aufgezeigt wurde, hat er das nicht. Der Westen ist kein Staat und handelt dementsprechend auch nicht einheitlich. Was du vielleicht eher meinst ist "USA". Nur spätestens jetzt wäre es vielleicht nicht ganz schlecht den Whataboutism zu erwähnen, denn es geht um Russland und eben nicht die USA oder den Westen. Und obwohl sowohl die USA als bspw. auch England in bestimmten Konflikten aktiv waren und eventuell sogar Truppen eingesetzt haben, eben kein Gebiet annektiert und integriert wurde. Im Gegenteil. Während die Ukraine eine ganz diplomatische Annäherung an die EU unternahm hat sich wer eingemischt und es zu verhindern versucht? Genau, Russland. Ebensowenig kommt es überdies zur systematischen Ausschaltung von Andersdenkenden/Kritikern/Journalisten und das obwohl eben ausgerechnet Russland diese finanziert. Letztendlich kann man problemlos ein anderes Thema wählen, bspw. den Irak und das dann diskutieren und darstellen wie falsch und inkompetent die USA gehandelt haben, nur ist das eben eine plumbe Ablenkung davon, dass Russland massive Probleme Außen- und Innenpolitisch hat, die man bloß nicht diskutieren und feststellen darf "weil die anderen", die man mit Begriffen wie "Westen" auch noch leichtfertig über einen Kamm schert.
 
Ja, und mein kleiner Hinweis zielte darauf ab, dass die Feststellung reichlich eindimensional ist.



Mir ist jetzt kein Fall in den letzten Jahren bekannt, in der ein westlicher Staat ein Gebiet annektiert hätte.



Mir war so, als wären zwei dieser drei Staaten schon destabilisiert gewesen bevor der "Westen" interveniert hatte. Durch Volksaufstände die zum Kontrollverlust großer Teile des Landes geführt hat (im Falle Libyens innerhalb von Tagen). Ich würde mal vermuten, dass Libyen und Syrien sowieso Pulverfässer waren bei denen nur ein Funken nötig war und seit Jahren wird in diesen Staaten von verschiedenster Seite aus Versucht zu "stabilisieren".



Der "Westen" hat deswegen auch gar nicht im Irak interveniert. Du wirst Dich vielleicht daran erinnern, dass Deutschland, neben Frankreich, Kanada usw., als westlicher Staat die USA weder militärisch noch politisch beim Angriff auf den Irak unterstützt hat. Der "Westen" ist keine homogene Masse weil es zwar Interessenssphären gibt die sich überschneiden, aber eben auch welche in denen sie das nicht tun und sich sogar diametral entgegengesetzt verhalten.

Im Fall des Irakkriegs hat also erstmal die USA gelogen (und andere Staaten sind dem gefolgt, die sog. Koalition der Willigen) und nicht der Westen.

Wenn du darauf anspielst, dass sich Teile der russ. Regierung ebenfalls den KK zurückwünschen, so stimme ich dir zu.

Stimmt, kein westlicher Staat hat ein Gebiet annektiert. Fremde Territorien besetzt haben westliche Staaten sehr wohl. Es bleibt wieder der Irak bzw. Afghanistan zu erwähnen. Oder auch der Kosovo. Auch frag ich mich, ob die libysche Revolution, ohne Hilfe westlicher Staaten "Erfolg" gehabt hätte. Und das man in westlichen Staaten genauso gern mit zweierlei Maß misst, wird medial ebenso gern kritiklos hingenommen. Assad (an Russland orientiert) böse, S-Arabien (mit den USA verbündet) kein Problem. Saudische Interventionen im Jemen kein Problem. Iranische jedoch sehr wohl. Für mich persönlich ist das Heuchelei.

Der Westen ist natürlich keine homogene Masse, nicht mal die NATO.
Übrigens: In unseren Medien wird auch oft gern stark vereinfacht. "Europa müsse Russland die Stirn bieten" usw. hört man auch des Öfteren. Wenn schon wäre es an der EU Russland die Stirn zu bieten. Und noch was: Ist Russland kein Teil Europas?


Wie schon aufgezeigt wurde, hat er das nicht. Der Westen ist kein Staat und handelt dementsprechend auch nicht einheitlich. Was du vielleicht eher meinst ist "USA". Nur spätestens jetzt wäre es vielleicht nicht ganz schlecht den Whataboutism zu erwähnen, denn es geht um Russland und eben nicht die USA oder den Westen. Und obwohl sowohl die USA als bspw. auch England in bestimmten Konflikten aktiv waren und eventuell sogar Truppen eingesetzt haben, eben kein Gebiet annektiert und integriert wurde. Im Gegenteil. Während die Ukraine eine ganz diplomatische Annäherung an die EU unternahm hat sich wer eingemischt und es zu verhindern versucht? Genau, Russland. Ebensowenig kommt es überdies zur systematischen Ausschaltung von Andersdenkenden/Kritikern/Journalisten und das obwohl eben ausgerechnet Russland diese finanziert. Letztendlich kann man problemlos ein anderes Thema wählen, bspw. den Irak und das dann diskutieren und darstellen wie falsch und inkompetent die USA gehandelt haben, nur ist das eben eine plumbe Ablenkung davon, dass Russland massive Probleme Außen- und Innenpolitisch hat, die man bloß nicht diskutieren und feststellen darf "weil die anderen", die man mit Begriffen wie "Westen" auch noch leichtfertig über einen Kamm schert.

Whataboutism, mein absolutes Lieblingswort. Wird in den westlichen Medien gern verwendet, wenn man andere kritisiert und vor der eigenen Haustüre nicht kehren mag. Kritik an Russland stört mich an sich nicht, aber westlichen Medien neigen dazu, dass man sich auf alles, was Russland betrifft, wie ein Geier stürzt (Doping, Propaganda, Menschenrechte), jedoch eigene Versäumnisse verniedlicht. Plumpe Ablenkung sagst du. Wie oft waren Interventionen westlicher Staaten plumpe Ablenkungen, um innenpolitische Probleme hintanzustellen? Klar macht das Russland auch.

Nur von "unseren" westlichen Medien wird das ganze immer mehr zu "WIR" (EU, USA, NATO usw.) gegen "DIE" (Russland) aufgebauscht. Und irgendwo kann ich Russland verstehen, dass man eine gewisse Bedrohung verspürt, wenn z.B. die NATO versucht, ehemalige Sowjetrepubliken zu integrieren. Wie im Fall Georgien. Es werden wieder Raketenschilde gegen Russland diskutiert, wie zu Zeiten des KK. Die Befürchtung war wohl, dass auf eine EU-Annäherung der Ukraine, auch eine Annäherung/Mitgliedschaft an die NATO folgt.
 
nd das man in westlichen Staaten genauso gern mit zweierlei Maß misst, wird medial ebenso gern kritiklos hingenommen. Assad (an Russland orientiert) böse, S-Arabien (mit den USA verbündet) kein Problem. Saudische Interventionen im Jemen kein Problem. Iranische jedoch sehr wohl. Für mich persönlich ist das Heuchelei.

Ich weiß jetzt nicht, was für Medien du konsumierst (und das meine ich nicht böse), aber die saudische Intervention im Jemen war schon mehrmals Gegenstand kritischer Berichterstattung, unter anderem auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen und auch von offizieller Seite. Woher du die Vorstellung nimmst, die freien Medien im Westen würden nie tatsächliche oder vermeintliche Missstände im eigenen Haus berichten, ist mir schleierhaft. Im Gegensatz zu Russland leistet sich "der Westen" auch kein internationales und staatlich kontrolliertes Massenmedium (Russia Today), um Propaganda zu verbreiten und sich dabei angeblich neutral zu präsentieren. Was Einmischung in die inneren Angelegenheiten angeht, sei nur an "Unsere Lisa" in Deutschland oder die Wahlkampfinanzierung für den Front National in Frankreich erinnert.

Kritik an Russland stört mich an sich nicht, aber westlichen Medien neigen dazu, dass man sich auf alles, was Russland betrifft, wie ein Geier stürzt (Doping, Propaganda, Menschenrechte), jedoch eigene Versäumnisse verniedlicht.

Mal wieder nur die westlichen Medien, hm? Vielleicht liegt es auch an einer prinzipiell russlandfreundlichen Wahrnehmung, dass man jede Kritik an diesem Staat sofort als "wie die Geier darauf stürzen" betrachtet.

Und irgendwo kann ich Russland verstehen, dass man eine gewisse Bedrohung verspürt, wenn z.B. die NATO versucht, ehemalige Sowjetrepubliken zu integrieren.

Ein Vorgang, der gegen keinerlei Vereinbarungen mit Russland verstößt. Es steht Russland frei, seinerseits diesen Staaten Angebote zu machen und sie in Allianzen zu integrieren, das Interesse war bzw. ist in den unter Sowjetunion unterdrückten Staaten offenbar äußerst gering. Ich habe zudem ernste Zweifel, dass das militärisch starke und mit Nuklearwaffen ausgerüstete Russland sich in irgendeiner Weise von militärischen "Zwergen" wie Litauen oder Estland bedroht fühlen muss - und die geringe Anzahl amerikanischer Truppen in Europa ist als Vorwand ebenfalls denkbar ungeeignet.
 
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