Tagespolitik allgemein

Man hat den Soldaten erzählt, dass die Ukrainer ja eigentlich alles verkappte Russen mit eine komischen Sprache sind, denen von außen ein "Nazi-Regime" aufoktroyiert wurde, und die nichts sehnlicher wollen, als zu Mütterchen Russland heimzukehren.

Mittlerweile ist man soweit, dass in russischen Staatsmedien auch der Zivilbevölkerung eine Schuld am Nazismus in der Ukraine gegeben wird, denn die haben ja diese Nazis gewählt. Da ist neben Umerziehung auf pädagogischem und kulturellen Gebiet und großflächiger Zensur eben auch die Rede von:
"Aber neben der Spitze ist auch ein erheblicher Teil der Massen schuldig, die passive Nazis, Komplizen des Nazismus sind. Sie unterstützten und gaben der Nazi-Macht nach. Die gerechte Bestrafung dieses Teils der Bevölkerung ist nur möglich, wenn er die unvermeidlichen Härten eines gerechten Krieges gegen das NS-System trägt, gegenüber Zivilpersonen mit größter Sorgfalt und Diskretion durchgeführt."
(RIA/Sputnik)

Russland führt einen totalen Vernichtungskrieg in der Ukraine und das schließt Zivilisten, Kultur und jeden sonst noch so kleinen Aspekt des ukrainischen (oder für russlandversteher "natiztischen" :crazy) Lebens ein. Das russische Regime will nicht nur besetzen und sein sowjetisches Reich wieder bekommen, es will zerstören.
 
Ersetze Kommunismus mit Chauvinismus chinesischer Art, dann stimmts wieder. Ich sehe es so dass die Chinesen sich seit dem Kapitalismus der Einzug hielt weiter entwickelt haben, aber nicht zum besseren!
Naja, ist es nicht so dass, seitdem sich China dem Kapitalismus öffnet, ein deutlich größer Teil der Gesellschaft am Wohlstand teilhaben kann? Hungersnöte wie unter Mao wird es im modernen China vermutlich nicht mehr (so schnell) geben.
Und deswegen denke ich auch nicht, dass China ernsthaft in Konfrontation mit dem Westen gehen oder gar einen 3. WK provozieren wird. Man ist zu sehr voneinander abhängig.
 
Ja mir gehen beide auch auf den Nerv.
Aber was zur Hölle sollen die beiden tun?


Sorry das Du warten musstest. Hatte aber andere Sorgen.
Natürlich verstehe ich die Situation der Ukraine und ihrer Führer.
Aber der Ton macht die Musik. Deutschland hat Milliarden in die Ukraine gepumpt und liefert,wenn auch zögerlich, Waffen. Der Herr Botschafter hat Trost allem nicht das Recht in dem Ton über die BRD und deren politische Führung zu sprechen. Die BRD ist kein Vasall der Ukraine und er gewinnt kein Pjotr Abrassimow. Das muß man ihn unmißverständlich klar machen. Und der Präsident der Ukraine fordert Dinge die unmöglich sind.
Soll der Westen denn bitte bis zum Atomkrieg gehen ?

Ja mir gehen beide auch auf den Nerv.

Jedi, wir beide kennen uns in der Geschichte doch gut genug aus um dort Parlellen zu sehen, nicht nur zu Hitler. Das was gerade dort in Russland, im Kopf dieses Diktators stattfindet, gab es auch schon bei vielen anderen.

Einen Vergleich zu Hitler sehe ich ehrlich gesagt NOCH nicht.
So wie ich es sehe will er nur in seinem "Vorgarten aufräumen".
Ja ich weiß. Putin träumt von der alten Größe des Zarenreiches. Aber selbst der weiß das er das niemals wieder erreichen kann.
Und ich verstehe Staaten wie Polen und die Staaten des Baltikums die nichts eiligeres hatten als unter den Schutz der NATO zu gelangen. Der Krieg gegen die Ukraine gibt ihnen Recht.
Aber ich stelle mir die Frage ob es nicht auch eine andere Möglichkeit gegeben hätte.


Lasst den Botschafter und den Präsidenten nervig sein, fordernd. Sie haben alles Recht dazu.
Die NATO wird nicht drauf eingehen, aber diesen leuten jetzt böse zu sein weil sie alles tun, jeden Hebel den sie haben, versuchen in Bewegung zu setzen, kann ich ihnen nicht verübeln.
Wir würden nicht anders handeln.

Nochmals, der Ton macht die Musik.
Wie ich oben schon gesagt habe würde ich diesen Ton gegenüber der Hand die mich füttert wohlweislich nicht anschlagen.

Du schreibst es selbst im Konjunktiv. Soll erklärt haben. Wo ist die Quelle dazu? Der Historiker Ward Wilson hat übrigens mal gesagt, dass er so lange skeptisch bei Dingen bleibt, bis er nicht mindesten drei Quellen gefunden hat.

Das ehrt Dich.
Ich finde diesen Artikel leider nicht mehr.
Er stand in der Jungen Welt. Es wird manchen verwundern, aber ich lese diesen Blatt regelmäßig.
Auch wenn gerade ich weiß das dieses Blatt nur mit Vorsicht zum geniessen ist, so sind die bei aller berechtigten Abneigung doch meist sehr gut informiert.

Die Drohung Söldner:innen nicht als Kriegsgefangene zu sehen kommt zum Beispiel nicht von der ukrainischen Seite (Quelle)
Stattdessen gibt es den dringenden Verdacht, dass Putin selbst Söldner:innen der Gruppe Wagner einzusetzen. Ich denke, du weißt noch besser als ich, was das für eine Gruppe ist.

Ganz abgesehen von der Tatsache wie man solche Söldnergruppen bezeichnet und deren Status als Kombattanten beurteilt. Ja ich weiß was das für eine Mördergruppe ist. Wer sich so wie ich mit dem Krieg befaßt kommt an solchen Verbänden nicht vorbei.
Aber der Einsatz solcher Truppen ist nicht ungewöhnlich. Ich verweise da immer wieder gerne auf die Berufsmörder der Blackwater die zum Irak im Auftrag der USA gewütet haben. Der selbe Sachverhalt. Nur im Westen eher wenig kritisiert. Es gab Kritik. In der freien Welt unausweichlich. Aber doch nicht so stark wie bei der Wagner Mörderbande.

Ich glaube auch nicht, dass jemand die Ukraine als heilig darstellt - aber genau wie du selbst später schreibst:

Naja, ich habe so das Gefühl als würde die Ukraine im Moment so dargestellt als würde der Himmel gegen den Antichrist kämpfen. Wobei gerne übersehen wird das die Ukraine einer der korruptesten Staaten der Welt ein Staat der wirklich an jeden Waffen verkauft hat und der massgeblich an der Entwicklung der Raketen Nord-Koreas beteiligt war.


Hier liegt ja das Problem. Daher verstehe ich nicht, wie du dazu kommen kannst, Russland den Sieg zu wünschen, ehrlich nicht.

Nun, ich bin und war schon immer ein großer Freund des Zarenreiches und Russlands. Abgesehen von den 70 Jahren Bolschewismus habe ich die Kultur und Geschichte Russlands immer bewundert.
Und ich habe großes Verständnis für die Sicherheitsbedenken Russlands.Auch wenn ich es für Blödsinn und für unmöglich halte das die NATO auch nur erwogen hatte in Russland einzufallen.
Aber auch wenn ich Verständnis für die Bedenken Russlands und für sein Handeln habe, beinhaltet Verständnis nicht unbedingt Unterstützung.
Ich habe es schon mehrfach gesagt. Ich halte diesen Krieg für falsch. Aber er ist nun einmal Fakt. Und da würde ich mir wünschen das Russland ihn gewinnt.

Ich finde gut, dass du auch kontroverse Meinung einbringst, allerdings kann ich sie manchmal absolut nicht nachvollziehen. In diesem Fall besonders nicht, denn im Grunde genommen geht es um den Versuch eines Völkermordes.

Keebo,bei allem Respekt Dir gegenüber und Deinem Einsatz für den Frieden und das Leben. Aber der Vorwurf des Völkermordes ist Blödsinn. Und zwar von beiden Seiten. Die Ukraine hat natürlich im Donnas keinerlei Völkermord begangen. Sie hat versucht eine Seperatistenbewegung militärisch nieder zu schlagen. Das ist ihr Recht als souveräner Staat.
Und ebenso wenig plant oder führt Russland einen Völkermord durch.
Der Krieg ist ein Völkerrechtsbruch und Russland ist der Aggressor. Da kann es keine Frage geben.
Und was die Vorfälle in Butscha(oder wie dieses Kaff heißt) betrifft, so ist das ein glasklares Kriegsverbrechen das ich zu keinem Zeitpunkt bezweifele.
Aber solche Dinge sind fester Bestandteil russischer Kriegsführung sein Jahrhunderten. Ich heiße das nicht gut und ich verteidige das auch wahrlich nicht.
Aber ein Völkermord ist m.M.n. noch zwei bis drei Hausnummern größer.


Sorry, was deinen Namen betrifft, da ist mit dem Tippen am Handy wohl etwas schiefgelaufen :D

Sollte auch nur ein Scherz in dunkler Nacht sein(grins)


Na ja, wo fängt "genug" Unterstützung an und wo hört sie auf?
Ich habe das Gefühl, dass unter anderem die BRD eher russische zivile Bürger:innen bestraft und nicht die, bei denen es angebracht wäre. EDIT: Hat nun nichts mit Unterstützung zu tun, aber ich sehe noch kein "genug".

Mit genug meinte ich eigentlich das Benehmen des Herrn Botschafters.
Was die Unterstützung angeht, so habe ich da meine eigene Ansicht.
Von mir würde die Ukraine nach dem Benehmen ihrer Präsidenten und seines Botschafters gar nichts mehr bekommen.

@Ben

Ganz kurz noch.
Ich gebe Dir durchaus Recht wenn Du sagst das die Ausbildung nach westlichen Muster sehr positive Früchte für die Ukraine trägt. Und ja, aus westlicher Sicht hätte man mit Sicherheit noch mehr moderne Waffen in die Ukraine pumpen müssen. Man wollte den Bären wahrscheinlich nicht über Gebühr reizen.
Und ganz ehrlich, der Militärhistoriker in mir ist begeistert vom Kampfgeist und der Leistungen der Soldaten der Ukraine.
Und ich bin aus "fachlicher Sicht" tief "enttäuscht" von der russischen Kriegsführung.
Man bedenke, die ha ben weder einen verantwortlichen OB eingesetzt, noch setzen sie ihre Luftwaffe massiv ein.
Die Marschälle Schukow,Wasilewski,Konjew und Rokkosowski würden sich im Grabe umdrehen.

Nachtrag :
@Darth Keebo
Man mag mich dafür verfluchen oder auch nicht.
Aber es gibt drei Reiche der Weltgeschichte die ich über alles verehre.
Das wären das preußische Königreich/zweites deutsche Kaiserreich, das russische Zarenreich und das römische Imperium.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was die Vorfälle in Butscha(oder wie dieses Kaff heißt) betrifft, so ist das ein glasklares Kriegsverbrechen das ich zu keinem Zeitpunkt bezweifele.
Aber solche Dinge sind fester Bestandteil russischer Kriegsführung sein Jahrhunderten. Ich heiße das nicht gut und ich verteidige das auch wahrlich nicht.
Aber ein Völkermord ist m.M.n. noch zwei bis drei Hausnummern größer.

In Butscha sind 400 Zivilisten, zum Teil gefesselt, exekutiert und zum Verfaulen in den Straßen liegen gelassen worden.

Du sagst, Völkermord sei ein Verbrechen einer gewaltigeren Größenordnung? Was macht dich glauben, dass Butscha nicht überall in der Ukraine geschieht? Du sagt doch selbst, dass dieses Verhalten seit Ewigkeiten zum Modus Operandi Russlands gehöre...
 
Aber solche Dinge sind fester Bestandteil russischer Kriegsführung sein Jahrhunderten. Ich heiße das nicht gut und ich verteidige das auch wahrlich nicht.
Aber ein Völkermord ist m.M.n. noch zwei bis drei Hausnummern größer.

Die Ukraine soll nach dem Willen der Kremlführung politisch, territorial und kulturell von der Landkarte verschwinden. Das ist mE eine Vorstufe zu einem Völkermord, und Grundlage dafür, dass die russischen Invasoren nicht sonderlich rücksichtsvoll vorgehen. Klar hat man nicht den Plan, das ukrainische Volk physisch auszulöschen, aber alles, was dieses Volk, bzw. dieses Land ausmacht anscheinend schon, und von einer solchen Haltung aus, ist es im Grunde nur ein kleiner Schritt zu einem "richtigen" Völkermord.

Wobei gerne übersehen wird das die Ukraine einer der korruptesten Staaten der Welt ein Staat der wirklich an jeden Waffen verkauft hat und der massgeblich an der Entwicklung der Raketen Nord-Koreas beteiligt war.

Wenn Korruption eine Rechtfertigung für einen Angriffskrig darstellt, dann müsste man allerdings in so einige Länder einmarschieren. Übrigens auch in Russland, welches im Korruptionsindex auf Platz 83 von 124 landet, und damit hinter der Ukraine, die auf Platz 67 rangieren. Korruption ist in erster Linie eine innere Angelegenheit eines Staates, und berechtigt Nachbarländer eher nicht, dort einzumarschieren. Meines Wissens spielt die Korruption selbst in der russischen Propaganda, um den Einmarsch zu begründen, so gut wie keine Rolle. Wer im Glashaus sitzt... usw. ;)

C.
 
So wie ich es sehe will er nur in seinem "Vorgarten aufräumen".

Sorry, Jedihammer. Bei allem Respekt, ich weiß du bist da vielleicht härter im Nehmen als viele hier und magst auch die Realität von Krieg besser akzeptieren zu können, aber den "Vorgarten aufräumen" ist in Anbetracht der Bilder aus Bucha ein Euphemismus der ziemlich daneben ist.
Du sprichst davon, dass Russland keinen Völkermord begeht und gleichzeitig schreibt die russische Presse mit extrem harten Worten quasi davon alles zu vernichten, was in der Ukraine nazistisch ist. Hier bleibt aber ein großes Problem: Die Deutunghoheit darüber hat einzig und allein Russland.
Der Zivilist auf dem Fahrrad hat Poroschenko oder Selenskyj gewählt? Ganz klar Nazi. Die Oma mit den Einkaufstüten hat einen EU-Schlüsselanhänger? Ganz klar Nazi.

Die russische Kriegsführung die immer noch auf Vergewaltigung, Plünderung, willkürliche Bestrafung der Zivilbevölkerung ausgerichtet ist, mag vielleicht kein Völkermord im klassischen Sinne sein, aber mit der Ideologie des Kremls und der russisch-orthodoxen Kirche im Nacken ist sie auf einem Vernichtungskrieg gegen eine westliche, liberale Gesellschaft. Und das schließt jeden ein der sich damit identifiziert.
 
Wenn Korruption eine Rechtfertigung für einen Angriffskrig darstellt, dann müsste man allerdings in so einige Länder einmarschieren.

Die Pointe ist hier doch, dass es immer wieder die selben Staaten sind, die sich jede äußere Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten verbitten. Gemeint damit ist natürlich alleine schon die reine Kritik durch das Wort.

Wenn man die chinesischen KZ voller Uiguren kritisiert, ist das ne "Einmischung in innere Angelegenheiten". :crazy
Wenn man kritisiert, wie man in Russland mit LGBT umgeht, dann ist auch dies ne "Einmischung in innere Angelegenheiten". :crazy :crazy

Nach dieser Logik hat Russland ganz grundsätzlich die Klappe zu halten und einfach alles zu fressen und herunterzuschlucken, was in der Ukraine geschieht. Diese systematische Heuchelei ist für mich nur sehr schwer erträglich, mit der man sich hier das "Recht zur Nazi-Jagd" in einem Nachbarland herausnimmt.
 
In Butscha sind 400 Zivilisten, zum Teil gefesselt, exekutiert und zum Verfaulen in den Straßen liegen gelassen worden.

Du sagst, Völkermord sei ein Verbrechen einer gewaltigeren Größenordnung? Was macht dich glauben, dass Butscha nicht überall in der Ukraine geschieht? Du sagt doch selbst, dass dieses Verhalten seit Ewigkeiten zum Modus Operandi Russlands gehöre...

Kurz und bündig. Ich habe meine Worte schlecht gewählt. Ihr habt vollkommen Recht.
Zu meiner Schande muß ich gestehen dass ich gegen meine eigenen Grundsätze verstoßen habe. Ich hatte mich nicht über das Ausmaß der Morde in Butscha kundig gemacht.
Ich wußte zwar das man dort tote Zivilisten gefunden hat, aber das wir hier von mindestens 400 Toten sprechen wußte ich zum Zeitpunkt als ich meinen Post verfasst habe nicht.
Das habe ich erst durch Deinen Post erfahren.

Zu meiner Verteidigung möchte ich anmerken das es so ist wie @Steven Crant gesagt hat. Für jemanden wie mich, der sich sein Leben lang mit der Geschichte bewaffneter Konflikte befasst ist es "normal" das eben auch Zivilisten erschossen werden. Ich "kenne" die russische Kriegsführung. Deswegen sah ich das als einen normalen Fall an.
Natürlich hast Du Recht wenn Du darauf hinweist das dies wohl kein Einzelfall ist. Und das dies Teil der "gewohnten" Kriegsführung Russland ist ist auch richtig.

Ich habe meine Worte schlecht und dumm gewählt. Dafür bitte ich die User des PSW und die Opfer um Verzeihung.
Es war und ist nicht meine Absicht , ob pro russisch oder nicht, den Krieg Russlands und die Taten Russlands in der Ukraine zu verteidigen, zu verherrlichen, zu beschönigen oder zu relativieren.

Ich habe einen Fehler aus Unwissenheit begangen.Dazu stehe ich.
 
Sorry das Du warten musstest. Hatte aber andere Sorgen.
Natürlich verstehe ich die Situation der Ukraine und ihrer Führer.
Aber der Ton macht die Musik. Deutschland hat Milliarden in die Ukraine gepumpt und liefert,wenn auch zögerlich, Waffen. Der Herr Botschafter hat Trost allem nicht das Recht in dem Ton über die BRD und deren politische Führung zu sprechen. Die BRD ist kein Vasall der Ukraine und er gewinnt kein Pjotr Abrassimow. Das muß man ihn unmißverständlich klar machen. Und der Präsident der Ukraine fordert Dinge die unmöglich sind.
Soll der Westen denn bitte bis zum Atomkrieg gehen ?

Alles gut, es gibt einfach Dinge im Leben die wichtiger sind als ein Internetforum :)

Ich bin bei dir das wir uns sicher nicht in einen Krieg mit Russland, oder generell in irgendeinen Krieg begeben sollten, solange man uns nicht angreift. Dann spielt es eh keine Rolle mehr ob wir Pazifistisch sind oder nicht.

Ja die beiden fordern Dinge die unmöglich sind, das wissen die aber auch.
Ich denke es dient eher der heimischen Propaganda um zu zeigen "Da wir versuchen alles, wirklich alles was wir können damit man uns hilft", als eher einer realistischen Einschätzung.
Also wenn sie wirklich glauben das sich die NATO wegen der Ukraine einen 3. Weltkrieg aufhalsen würde, dann wären sie innerhlab weniger Wochen die 2. Regierung im Osten die komplett den Verstand und den Sinn für die Realität verloren hat.


Einen Vergleich zu Hitler sehe ich ehrlich gesagt NOCH nicht.
So wie ich es sehe will er nur in seinem "Vorgarten aufräumen".
Ja ich weiß. Putin träumt von der alten Größe des Zarenreiches. Aber selbst der weiß das er das niemals wieder erreichen kann.
Und ich verstehe Staaten wie Polen und die Staaten des Baltikums die nichts eiligeres hatten als unter den Schutz der NATO zu gelangen. Der Krieg gegen die Ukraine gibt ihnen Recht.
Aber ich stelle mir die Frage ob es nicht auch eine andere Möglichkeit gegeben hätte.

Interessante Wortwahl was den Vorgarten betrifft.
Chamberlain hat, als Hitler ins Rheinland einmaschiert ist, gesagt das man ihm wohl kaum verbieten könne in seinen einen Vorgarten einzumaschieren.
Der Vergleich hinkt nur etwas: denn das Rheinland war ein Teil des deutschen Reiches.
Die Ukraine ist kein Teil von Russland, also ist es auch nicht Putins Vorgarten in dem er aufräumen kann wie er will.
Vor allem da es dort nichts aufzuräumen gibt.
Es sind eben keine Nazis dort an der Macht, es gab eben keinen Völkermord im Osten der Ukraine. Es gibt auch keine Bestrebungen der Ukraine nach Atomwaffen.
Von daher: es ist und bleibt ein verbrecherischer Angriffskrieg.

Ich würde zum aktuellen Zeitpunkt sagen: Nein, es gab keine andere Möglichkeit, weil man eine Chance - und für mich war das die beste - verspielt hat:
Die einzge Chance gab es in den 90zigern als man von seiten Russlands vorsichtig abgetastet hat ob sie in der NATO willkommen wären, das wurde verneint.
Eine, wenn ich es so ausdrücken darf, sau dumme Idee diesen Vorschlag von Russland zu verneinen.
Es hätte Russland viel stärker an den Westen gebunden als jede wirtschaftliche Bindung es konnte.

Dazu kommt noch das wir es bei Putin, wie du schon sagst, mit einem zu tun haben der das alte Zarenreich zurück will. Damit ist er vom Realpolitiker, falls er jemals einer war, zum Ideologen geworden der seine Weltanschauung unbedingt durchdrücken will. Seine Aufsätze zeigen das auch deutlich wie ich finde.
Damit gab es keine andere Möglichkeit mehr, denn mit einem Ideologen zu verhandeln, der unbedingt seine Weltanschauung durchsetzen will, wirst du nicht mehr von seinem Vorhaben anbringen können.
Und da besteht eine gewisse Ähnlichkeit zu Hitler, aber auch zu anderen, die ihrer Weltanschauung mit Krieg zu der Geltung verschaffen wollten die der Herr Diktator für angemessen hielt.
 
@Clyde_
Du ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht was Putin eigentlich will.
Will er das alte Imperium der Sowjet-Union wieder herstellen oder das alte Zarenreich
 
Naja, ist es nicht so dass, seitdem sich China dem Kapitalismus öffnet, ein deutlich größer Teil der Gesellschaft am Wohlstand teilhaben kann? Hungersnöte wie unter Mao wird es im modernen China vermutlich nicht mehr (so schnell) geben.
Und deswegen denke ich auch nicht, dass China ernsthaft in Konfrontation mit dem Westen gehen oder gar einen 3. WK provozieren wird. Man ist zu sehr voneinander abhängig.

In China herrscht bereits jetzt Lebensmittel und Energie knappheit. Auch wenn die inzwischen das Geld haben für Waren zu bezahlen, kriegen sie diese trotzdem nicht auf dem Weltmarkt. China ist wie ein Drache der angezäunt auf den Hunger und Verschmutzungstot wartet.(In china ist wasser boden und luft durch industerie stark vergiftet) Ich glaube eher der Drache wird sich losreißen und sich die Resourcen mit Gewalt aus der Welt holen.
 
@Clyde_
Du ehrlich gesagt weiß ich bis heute nicht was Putin eigentlich will.
Will er das alte Imperium der Sowjet-Union wieder herstellen oder das alte Zarenreich

Beim alten Zarenreich sollte sich Polen gedanken machen, ich mein, wir wissen ja wo "Polen" und die Deutsch/russische Grenze damals ja lag...

und mein interesse nochmal Soli für die ganz neuen Bundesländer, und preußen im besondern zu zahlen, hält sich in sehr engen Grenzen ;)
 
Hatte von Seiten Russlands nicht neulich erst jemand Alaska von den USA zurückgefordert? Das klingt ja dann doch mehr nach Zarenreich als nach Sowjetunion. ;)
 
Naja, ich habe so das Gefühl als würde die Ukraine im Moment so dargestellt als würde der Himmel gegen den Antichrist kämpfen. Wobei gerne übersehen wird das die Ukraine einer der korruptesten Staaten der Welt ein Staat der wirklich an jeden Waffen verkauft hat und der massgeblich an der Entwicklung der Raketen Nord-Koreas beteiligt war.

Ich nehme an, dass Du Dich auf die Vorwürfe bezieht, die neuen Interkontinentalraketen, die Nordkorea seit 2014 testet, würden Triebwerke aus der Produktion der ukrainischen Firma Yuzmash verwenden. Da gibt es aber eine Reihe von Problemen: Diese Triebwerke sind de facto modifizierte Modelle aus Sowjetzeiten (RD-250, um genau zu sein, die auch in vielen sowjetischen Systemen eingesetzt wurden). Davon lagern Hunderte bei der russischen Firma Energomash, die bis 2006 mit Yuzmash zusammen arbeitete - aus den Beständen von Energomash könnten sie ebenso gut stammen. Yuzmash hat die Vorwürfe energisch bestritten und Beweise für die Theorie fehlen bis zu heute. Zumal, und das ist wichtig, lauteten die Vorwürfe nie, dass die ukrainische Regierung oder die Firma Yuzmash diese Triebwerke geliefert hätten. Es wurden Vermutungen angestellt, dass korrupte Mitarbeiter sie heimlich außer Landes geschmuggelt haben könnten, um sie unter der Hand an Nordkorea zu verkaufen. Also...ein Vorwurf, dass Einzelpersonen kriminell gehandelt haben, und ein unbewiesener Vorwurf obendrein.* Als Evidenz dafür, dass die Ukraine eine Art Selbstbedienungsladen für Schurken aller Art ist, doch etwas dünn, oder?

Tatsächlich hast Du gar nicht mal unrecht, was die Probleme im Bezug auf Waffenschmuggel und Korruption angeht, nur: Von 1991 bis 2014 wurde die Ukraine de facto von pro-russischen Oligarchen und Präsidenten regiert, die wenig bis kein Interesse an Reformen zur Eindämmung dieser Probleme hatten. So...und was hat sich 2014 geändert, so seit etwa dem Zeitpunkt, als man versucht hat, z. B. den Anforderungen der EU für Beitrittskandidaten zu entsprechen? Richtig, große Anstrengungen zur Reduzierung von Korruption. Wie viele Früchte diese Bemühungen getragen haben, ist nochmal eine andere Frage, aber zumindest versucht man es. Das ist mehr, als man über die ganze pro-russische Zeit der Ukraine sagen kann - und weitaus mehr, als man über das System Putin sagen kann.

Ich leg noch einen drauf: Es gibt auch kritikwürdiges am ukrainischen Umgang mit Gefangenen, das (anders als erwiesenermaßen falsche Geschichten) tatsächlich passiert, nämlich deren öffentliche Vorführung. Man kann argumentieren, dass dies einen Verstoß gegen die Genfer Konventionen (IV, Artikel 13) darstellt. Ich zitiere: "Die Kriegsgefangenen müssen ferner jederzeit geschützt werden, namentlich auch vor Gewalttätigkeit oder Einschüchterung, Beleidigungen und der öffentlichen Neugier."

So. Das ist ein Problem. Das ist kritikwürdig. Das muss nach Kriegsende rechtlich aufgearbeitet werden. Aber: Solange die ukrainische Seite nicht dazu übergeht, systematisch das Kriegsvölkerrecht zu brechen, russische Zivilisten absichtlich ins Visier zu nehmen, verbotene Munition gegen Wohngebiete einzusetzen, zu plündern, zu brandschatzen, zu vergewaltigen, zu morden und zu versuchen, in einem Angriffskrieg eine Nation auszulöschen, ist das sowas von unbedeutend für ein Land, dass sich gegen einen versuchten Völkermord** wehrt. Es ist so, als würde man ein Haar in der Suppe bemängeln, während nebenan ein Teller mit Fäkalien serviert wird, und dann so tut, als wäre das eine (auch nur ansatzweise) so schlimm wie das andere.

*Quelle (auf Englisch) https://abcnews.go.com/Internationa...sile-components-state-owned/story?id=49206153

**Für einen Völkermord müssen nicht erst tausende Leichen auf den Straßen liegen - es genügt die erkennbare ideologische Untermauerung, Vorbereitung und Beginn der Durchführung. So viel sollte man aus der Geschichte dann doch gelernt haben.
 
In Deutschland herrscht eine Solidaritätsgesellschaft.
in 70-80% der Fälle von Flutopfern im Ahrtal weigern sich die großen Versicherer bis heute Entschädigungen zu zahlen. :thuwn:

 
Sagen wir es mal so: Ich kann überzogene, realitätsferne und harte Forderungen wirklich verstehen. Gerade in dieser Situation müssen auch die härtesten Diplomaten nahezu verzweifelt sein. Aber irgendwo gibt es auch eine verbale Linie die man nicht übertreten sollte. Wir sehen täglich Formen von Rassismus, sei es jetzt institutioneller oder von Emotionen getriebener, wie z.B. zu Beginn von COVID gegen asiatisch aussehende Menschen. Das was Melnyk hier macht, ist nichts anderes als Hass verbreiten und sollte Konsequenzen haben.


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Die größte Chance Putin loszuwerden liegt aber nicht bei Melnyk oder bei uns, sondern in der russischen Zivilgesellschaft.
Und solange der kritische Teil dieser Gesellschaft im inneren und äußeren Exil oder im Knast sitzt und sich nur der Teil äußert, der diese Regierung stützt, stützt diese Gesellschaft nunmal Putin und gibt Melnyks Worten Recht.

Es werden keine Amerikaner den Kreml stürmen und Putin aus dem Amt hebeln um diesen Krieg zu beenden, das müssen die Russen schon selbst tun.
Tun sie das nicht, sind sie im Status Quo definitiv Feinde der Ukraine. Noch viel mehr als wir es z.B. durch unsere Gaszahlungen sind, die wir durch kleine Waffenlieferungen wieder gutzumachen versuchen.
 
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