Allgemeine Geschichte

Am ersten Konzil von Nicäa lässt sich eindrucksvoll ablesen, wie sehr religiöse Lehren Ergebnis historischer Aushandlungsprozesse sind. Die arianische Kontroverse des 4. Jahrhunderts markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der Geschichte des Christentums – eine Phase, in der sich eine Lehre hätte durchsetzen können, die Jesus nicht als göttliches Wesen, sondern als das höchste von Gott geschaffene Geschöpf verstand. Arius von Alexandria war der prominenteste Vertreter dieser Position und gewann mit seinen Vorstellungen nicht nur unter Theologen, sondern auch unter zahlreichen Bischöfen breite Zustimmung. Trotz der offiziellen Verurteilung des Arianismus auf dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 blieb seine Lehre über Jahrzehnte hinweg einflussreich und prägte unter anderem das Christentum vieler germanischer Stämme.

Die heute vorherrschende Trinitätslehre – die Vorstellung von Jesus als wahrem Gott und wahrem Menschen – setzte sich nicht aufgrund eines breiten theologischen Konsenses durch, sondern verdankte ihren Siegeszug in hohem Maße der Unterstützung durch politische und kirchliche Machtinstanzen. Insbesondere die Konzilien von Nizäa und Konstantinopel spielten hierbei eine entscheidende Rolle. Angesichts der weitreichenden Verbreitung und des nachhaltigen Einflusses des Arianismus erscheint es durchaus vorstellbar, dass sich diese alternative, nicht-trinitarische Sichtweise dauerhaft im Christentum hätte etablieren können. Allein an dieser historischen Wegscheide hätte sich das Christentum also auch in eine grundlegend andere Richtung entwickeln können.
 
Es würde mich nicht wundern wenn in den Vatikan Archiven das einte oder andere brisante Dokument herumliegen würde.
 
Es würde mich nicht wundern wenn in den Vatikan Archiven das einte oder andere brisante Dokument herumliegen würde.
Das sind Verschwörungstheorien.
Der Stoff für Romane. Würden solche Dokumente existiert haben hätte der Vatikan sie vernichtet.
Auch Rom und der Vatikan wurden mehrfach eingenommen. Das hätte man niemals riskieren können.
 
Das sind Verschwörungstheorien.
Der Stoff für Romane. Würden solche Dokumente existiert haben hätte der Vatikan sie vernichtet.
Auch Rom und der Vatikan wurden mehrfach eingenommen. Das hätte man niemals riskieren können.
Ja vermutlich hast du recht, warscheinlicher ist es das es vernichtet wurde, falls es jemals solche Dokumente gegeben hat. Aber spannend wers ja.
 
Nun die ältesten Schriften die wir kennen wurden ca. 50 bis 60 jahren nach Christus verfasst, wenns Schriften gibt die älter sind, und vorstellen kann ichs mir, wurden sie bisher nicht gefunden.
50 bis 60 Jahre sind schon eine lange Zeit, da kann Flüsterpost schon einiges verfälscht haben. Und wer weiß, am Ende war der Jesus der uns überliefert wurde auch ein Mix aus mehreren historischen Persönlichkeiten, könnte zumindest die Widersprüche in manchen Aussagen im Neuen Testament erklären.

Der Mangel an zeitgenössischen Belegen scheint ja übrigens schon Historikern im 9. Jahrhundert aufgefallen zu sein, wenn ich mal die oben gepostete WIki Page zitieren darf.

"Justus habe nichts von Jesus und seinen Anhängern gehört, so dass die fehlende Erwähnung auch Photios I., den christlichen Überlieferer seines Werks, sehr erstaunt habe."
 
Und wer weiß, am Ende war der Jesus der uns überliefert wurde auch ein Mix aus mehreren historischen Persönlichkeiten, könnte zumindest die Widersprüche in manchen Aussagen im Neuen Testament erklären.
Ja das habe ich mir auch schon gedacht, könnte auch eine Gruppe/Bewegung gewesen sein, verteilt vielleicht sogar auf mehrere Jahre. Und Jesus war vielleicht einfach der Prominenteste oder wurde später zum Aushängeschild gemacht.
 
Heute vor 50 Jahren, am 21.05.1975 begann formal vor dem Oberlandesgericht Stuttgart der sogenannte Stammheim Prozeß gegen die in Anführer der ersten Generation der RAF. Aus Sicherheitsgründen wurde der Prozess in einer eigens dafür gebauten fensterlosen Mehrzweckhalle auf dem Gelände der JVA Stuttgart Stammheim durchgeführt. Auf der Anklagebank saßen Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Ulrike Meinhof und Jan-Carl Raspe. Der ebenfalls inhaftierte Holger Meins war noch vor Prozessbeginn am 9. November 1974 in der JVA Wittlich an den Folgen eines Hungerstreiks verstorben;
Die Anklageschrift umfasste 354, die Prozessakten ca. 50.000 Seiten. In ihnen wurde den Angeklagten u.a. vierfacher Mord, versuchter Mord in 54 Fällen, Brandstiftung und Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.
Der Prozeß, bis heute einer der umfangreichsten in der Geschichte der Bundesrepublik, war von einem gigantischen Medieninteresse, von Kritik und Skandalen begleitet. So wurde z.B mehrmals die Prozessordnung geändert, um zB auch in Abwesenheit der Angeklagten weiterverhandeln zu können, sollten diese durch einen erneuten Hungerstreik eine Verhandlungsunfähigkeit herbeiführen. Neben haltlosen Behauptungen der Folter und der Isolationshaft - in Wahrheit genossen die RAF-Häftlinge mehr Erleichterungen als jeder andere normale Häftling zu dieser Zeit - gab es auch einen handfesten Skandal, als herauskam dass die Zellen abgehört wurden. In den Verhandlungen selbst herrschte oftmals ein rauer Ton. Besonders Baader und Ensslin ließen keine Gelegenheit aus, den Ablauf zu stören und das Gericht verächtlich zu machen, aber auch zwischen Anklage und Verteidigung wurde mit harten verbalen Bandagen gestritten. Ulrike Meinhof beging zudem am 9. Mai 1976 in ihrer Zelle Selbstmord, unter anderem wegen starker Spannungen unter den Gefangenen, besonders zwischen ihr und Baader und Ensslin.
Ein jähes Ende fand der Mammutprozess auf dem Höhepunkt des "Deutschen Herbstes", als Baader, Ensslin und Raspe in der "Nacht von Stammheim" vom 17. auf den 18. Oktober 1977 Suizid begingen, als nach der Befreiung der Geislen der Landshut klar war, dass sich die Bundesrepublik auf keinen Gefangenenaustausch einlassen würde.

C.
 
Heute vor 80 Jahren, am 23. Mai 1945, endete nach der Kapitulation der Wehrmacht am 08. Mai 1945 auch formal der NS-Staat, das sogenannte "3. Reich". Dies geschah durch die Absetzung und die Festnahme der letzten provisorischen Reichsregierung (Kabinett Schwerin von Krosigk), die von Reichspräsident Karl Dönitz eingesetzt, ihren Sitz im Sonderbereich Flensburg-Mürwick hatte. Obwohl der tatsäcliche Einfluss dieser "Regierung" faktisch nicht über den Sonderbereich Mürwick hinausreichte, hielt man noch Kabinettssitzungen ab, und fasste Beschlüsse.
Am 23. Mai beendeten die Alliierten diese Farce. Bereits kurz nach der Kapitulation hatten Vertreter der alliierten Kontrollkommission unter Führung von Generalmajor Rooks (USA) und Brigadegeneral Foord (Großbritannien) auf dem in Flensburg vor Anker liegenden Passagierschiff Patria Quartier bezogen. Für den 23. Mai um 9:45 bestellten sie Dönitz sowie Generaloberst Jodl und Generaladmiral von Friedeburg auf die Patria ein, wo sie ihnen eine Erklärung der Kontrollkommission vorlegten, in der die Vertreter der deutschen Regierung und des Oberkommandos ab sofort als Kriegsgefangene gelten, und die Regierung als aufgelöst.

Am gleichen Tag im Jahr 1945 beging zudem der ehemalige Reichsführer SS, Heinrich Himmler, in britischer Gefangenschaft in Lüneburg mittels einer Zyankalikapsel Suizid. Himmler hatte sich Anfang Mai mit ca. 150 Getreuen abgesetzt, und versuchte über die Rattenlinie Nord nach Flensburg zu entkommen, um sich dort ebenfalls der provisorischen Reichsregierung anzuschließen. Als dies mißlang setzte Himmler seine Flucht unter falscher Identität und mit falschen Papieren, die ihn als Feldwebel Heinrich Hizinger auswiesen fort. Am 21. Mai geriet er in britische Gefangenschaft und gab schließlich am 23. Mai in Lüneburg seine wahre Identität preis. Bei einer anschließenden medizinischen Untersuchung zerbiss Himmler eine Zyankalikapsel, die er in seiner Mundhöhle verborgen hatte. Damit entzog sich der wohl schlimmste Massenmörder des NS-Regimes einer Anklage und einer Strafe für seine Untaten.

C.
 
Zurück
Oben