Tagespolitik allgemein

Aber es werden Quellen wie n.tv oder Welt.de als seriöse Quellen betrachtet.

Welt.de ist vor allem wegen des Klientels in den Kommentarbereichen überaus gruselig. Daseinsberechtigung hat die Internetseite aber dann wegen manch seltenen Berichten und den geradezu grotesken überzeichneten Meinungen der Sockenpuppen dazu, so wie bei diesem Artikel hier. Ab und zu tue ich mir das an, damit ich mich daran erinnere, dass wir gerade mitten in einem Medienkrieg sind, der von Leuten wie Putin, Orban und Trump lanciert wird.
 
@icebär
Du kennst doch dann bestimmt auch das Klientel in den Kommentarbereichen von Focus Online.
Da stehen mir regelmäßig die Haare zu Berge.
Wobei ich auch sagen muß das sich Focus Online auch in der Berichterstattung fast nicht mehr von der BILD unterscheidet.
 
Mich wundert es ja, dass hierzu noch nichts geschrieben wurde:

https://de.wikipedia.org/wiki/Todesfall_George_Floyd

Am Montag dieser Woche wurde der 46-jährige schwarze Afroamerikaner George Floyd in Minneapolis, Minnesota bei einem Polizeieinsatz so schwer verletzt, dass er an den Folgen starb. Einer von vier Polizisten, die ihn festnahmen drückte ihm das Knie in den Nacken, sodass er bewusstlos wurde. Im Krankenhaus starb er dann.

Der Vorfall ist für sich genommen schon schlimm genug. Von besonderer Sprengkraft ist er aber deswegen, weil es längst nicht der erste Fall unverhältnismäßiger Gewalt seitens Polizisten gegenüber schwarzen US-Bürgern ist. Deswegen flammt gerade die Rassismus-Debatte in den USA wieder auf und entlädt sich auch schon in teils wiederum gewalttätigen Protesten. Ein schlimmer Teufelskreis, wenn man mich fragt.

Ich muss halt immer wieder sagen, ich verstehe diesen offenbar doch noch stark vorherrschenden Rassismus speziell in den USA überhaupt nicht. Ich meine, für richtigen Rassismus gibt es nie einen Grund, damit wir uns da nicht falsch verstehen. Aber gerade in den USA leben Weiße und Schwarze doch seit was weiß ich wie vielen Generationen schon miteinander. Da gibt es doch wirklich KEINEN Unterschied abgesehen von der Hautfarbe, und die sollte ja nun nicht zählen.

Wenn ich beispielsweise auf Twitter immer wieder Statements von schwarzen US-Promis, beispielsweise Schauspielern, lese, die auf Rassismus seitens der weißen US-Bevölkerung gegenüber der schwarzen US-Bevölkerung hinweisen, denke ich mir eigentlich immer "na ja, aber so schlimm KANN es doch in den USA mit Rassismus nicht sein, es ist dort doch die Normalität, dass Weiße und Schwarze zusammen in einem Land leben". Aber offenbar ist es, zumindest in Teilen, doch noch ein recht großes Problem. Kann irgendjemand vielleicht erklären, woran das liegen mag?
 
Ich sehe da als wesentlichen Faktor Bildung, bzw. das fehlen von dieser. Es ist ja nichts neues dass das Bildungssystem sehr anisotrop ist und die Qualität der Bildung proportional zum Einkommen ist.
Und wenn man dann noch eine politische Elite hat die eher durch Populismus auffällt trägt das auch nicht gerade zur Besserung bei.
 
@Admiral X
Natürlich erwarte ich von der Polizei ein den Umständen angemessenes Verhalten. Wo es nötig erscheint muß die Polizei auch hart durchgreifen.
Solche Dinge wie in Minneapolis müssen nicht sein, und sind auch auf das Schärfste zu ahnden.
Aber leider wird ausserhalb der USA gerne der Zeigefinger erhoben(geht nicht gegen Dich), und es wird gerne die Situation in den USA ausgeblendet.
Jeder Polizist in den USA muß damit rechnen das sein Gegenüber bewaffnet ist. Und von der Waffe auch Gebrauch macht. Daher ist schon von Natur aus eine härtere Gangart unumgänglich.
Desweiteren wird gerne "übersehen" das es auch sehr viele farbige Polizisten in den USA gibt. Und die sind mit Sicherheit nicht weniger Gewaltbereit wie ihre weißen Kollegen.
Und es wird auch gerne übersehen wie oft Polizeibeamte in den USA den Tod im Dienst finden.
Natürlich verkörpert die Polizei in den USA die Staatsgewalt.Wie in jedem Staat. Natürlich erwarte sogar ich das die Polizei die Staatsgewalt mit Maß und Ziel einsetzt.
Und natürlich erwarte ich das die Polizei ihre Macht gemäßigter einsetzt als ein Verbrecher/Beschuldigter/Täter usw.usf.
Das sie Gewalt,auch tödliche Gewalt nur dann einsetzt wenn es unumgänglich ist. Und vorallem erwarte ich von der Polizei das sie ihre Arbeit macht ohne Rücksicht auf Hautfarbe,Geschlecht(ja ich erwarte von der Polizei auch das sie eine Frau erschiesst wenn es nicht anderst geht),Religion und wasweißich.
Aber ich erwarte auch das man das Verhalten der Polizei ohne Werturteil hinterfragt. Und auch diem jeweilige Situation in Beziehung setzt. Leider passiert das m.M.n. mit Blick auf die USA nicht.
 
@Admiral X
Natürlich erwarte ich von der Polizei ein den Umständen angemessenes Verhalten. Wo es nötig erscheint muß die Polizei auch hart durchgreifen.
Solche Dinge wie in Minneapolis müssen nicht sein, und sind auch auf das Schärfste zu ahnden.
Aber leider wird ausserhalb der USA gerne der Zeigefinger erhoben(geht nicht gegen Dich), und es wird gerne die Situation in den USA ausgeblendet.
Jeder Polizist in den USA muß damit rechnen das sein Gegenüber bewaffnet ist. Und von der Waffe auch Gebrauch macht. Daher ist schon von Natur aus eine härtere Gangart unumgänglich.
Desweiteren wird gerne "übersehen" das es auch sehr viele farbige Polizisten in den USA gibt. Und die sind mit Sicherheit nicht weniger Gewaltbereit wie ihre weißen Kollegen.
Und es wird auch gerne übersehen wie oft Polizeibeamte in den USA den Tod im Dienst finden.
Natürlich verkörpert die Polizei in den USA die Staatsgewalt.Wie in jedem Staat. Natürlich erwarte sogar ich das die Polizei die Staatsgewalt mit Maß und Ziel einsetzt.
Und natürlich erwarte ich das die Polizei ihre Macht gemäßigter einsetzt als ein Verbrecher/Beschuldigter/Täter usw.usf.
Das sie Gewalt,auch tödliche Gewalt nur dann einsetzt wenn es unumgänglich ist. Und vorallem erwarte ich von der Polizei das sie ihre Arbeit macht ohne Rücksicht auf Hautfarbe,Geschlecht(ja ich erwarte von der Polizei auch das sie eine Frau erschiesst wenn es nicht anderst geht),Religion und wasweißich.
Aber ich erwarte auch das man das Verhalten der Polizei ohne Werturteil hinterfragt. Und auch diem jeweilige Situation in Beziehung setzt. Leider passiert das m.M.n. mit Blick auf die USA nicht.

Ich stimme dir mit jedem Wort zu. Auch ich bin der Ansicht, dass die Polizei hart durchgreifen muss und soll, wenn es eben angemessen und vor allem notwendig ist. Dann dürfen Faktoren wie Geschlecht, Hautfarbe, Religion etc. auch keine Rolle spielen. Wenn ein Straftäter, jetzt auch egal ob in den USA, in einem europäischen Land oder sonst wo, nicht anders als durch tödlichen Schusswaffengebrauch aufzuhalten ist, muss dieser tödliche Schusswaffengebrauch natürlich auch gegenüber Schwarzen, Frauen etc. angewendet werden, da bin ich ganz bei dir.

Speziell in diesem Fall war das Vorgehen aber eben vollkommen unverhältnismäßig. Es ist wohl nach wie vor nicht genau geklärt, warum die Polizei ihn überhaupt festnahm, offenbar hat er Falschgeld zum Bezahlen in einem Laden verwendet. Was es auch war, ich sage nicht, dass es grundsätzlich ungerechtfertigt war, ihn festzunehmen, aber die Umstände waren es. Laut Angaben der Polizei habe er sich körperlich gegen die Festnahme gewehrt, wobei durch Überwachungskameras wohl bewiesen ist, dass er keinen Widerstand geleistet hat.

Mir ging es auch nicht nur um diesen Vorfall, sondern das in diesem Kontext wie gesagt wieder virulente Thema des Rassismus in den USA, welchen ich wie gesagt überhaupt nicht nachvollziehen kann - nicht nur seitens der Polizei, sondern auch und vor allem aus gesellschaftlicher Perspektive. Wie gesagt, in den USA müsste man an verschiedene Hautfarben doch gewöhnt sein, daher verstehe ich einfach nicht, wie es zu rassistischem Denken überhaupt kommen kann - auch hier gilt es natürlich für alle Seiten, ich will nicht ausschließen, dass es in den USA auch Rassismus von Schwarzen gegenüber Weißen gibt, was dann natürlich ebenso falsch ist.

Ich stimme dir jedoch auch zu, dass es die amerikanische Polizei allgemein schwerer hat als die Polizei in vielen anderen Ländern, und von dieser Warte aus ist die grundsätzliche Bereitschaft zu einem härteren Durchgreifen auch verständlich. Ein Vorfall wie dieser am Montag ist und bleibt schlimm, mir ist aber bewusst, dass er, ebenso wie andere ähnlich geartete Vorfälle, natürlich nicht die gesamte amerikanische Polizei repräsentiert. Von daher war das kein generelles Anti-US-Polizei-Statement, sondern mir ging es bei der Kritik am Vorgehen der Polizei speziell um diese Sache.



@Dr. Sol Das mit der eher mangelhaften Bildung in den USA höre ich öfter. Dann frage ich mich aber, wie es sein kann, dass gerade aus den USA so viele (natürlich nicht ausschließlich) Filme oder Serien kommen, die intellektuelle, tiefgründige Themen ansprechen. Ich hatte bisher nicht viel Kontakt mit Amerikanern, aber wenn, dann entstand nie der Eindruck, dass das dumme, ungebildete Leute wären (und ich wage von mir zu behaupten, entsprechende Leute als solche zu erkennen).

Außerdem stellt sich mir die Frage, ob man, wenn man ohne großartige Bildung aufwächst, gleichzeitig zwangsläufig Rassismus "lernt"? Denn das ist ja der Punkt, eigentlich ist rassistisches Denken doch etwas, das beigrebracht wird oder das man sich im Laufe des Lebens aneignet, aber nichts, womit man grundsätzlich ausgestattet ist, oder sehe ich das falsch? Es heißt ja oft, dass zum Beispiel gerade Kinder verschiedener Hautfarben völlig unvoreingenommen und vorurteilsfrei miteinander spielen und es für sie keine Bedeutung hat, dass die anderen Kinder eine andere Hautfarbe haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und vorallem erwarte ich von der Polizei das sie ihre Arbeit macht ohne Rücksicht auf Hautfarbe,Geschlecht(ja ich erwarte von der Polizei auch das sie eine Frau erschiesst wenn es nicht anderst geht),Religion und wasweißich.

Das ist ja das Problem: Es passiert nicht. People of color werden in den USA mit einer deutlich höheren Rate getötet von Polizisten. (https://www.washingtonpost.com/graphics/investigations/police-shootings-database/)
Man könnte natürlich überlegen, ob die Kriminalitätsschwerpunkte eher in bestimmten Vierteln vorkommen und die Statistik sich deshalb so ergibt, nichtsdestotrotz scheinen ja POC öfter wegen weniger schweren Verbrechen und durch Zufälle, Verwechslungen und Verdachtsmomente Opfer von Polizeigewalt zu werden und das ist dann spätestens nun mal Rassismus.
 
@Banthapudu
Ich sagte nicht dass die Bildung mangelhaft ist, sondern die Qualität der Bildung sehr inhomogen. Es gibt Schulen mit vergleichsweise hohen Bildungsstandard, und eben Schulen wo das nicht so ist. Und leider hat nicht jeder (ohne weiteres) Zugang zur bestmöglichen Bildung.
 
Das ist ja das Problem: Es passiert nicht. People of color werden in den USA mit einer deutlich höheren Rate getötet von Polizisten. (https://www.washingtonpost.com/graphics/investigations/police-shootings-database/)
Man könnte natürlich überlegen, ob die Kriminalitätsschwerpunkte eher in bestimmten Vierteln vorkommen und die Statistik sich deshalb so ergibt, nichtsdestotrotz scheinen ja POC öfter wegen weniger schweren Verbrechen und durch Zufälle, Verwechslungen und Verdachtsmomente Opfer von Polizeigewalt zu werden und das ist dann spätestens nun mal Rassismus.

Ich empfehle dir mal die Lektüre "The New Jim Crow" von Michelle Alexander. Meines Erachtens zeigt die Autorin ganz gut auf, wie und weshalb PoC in den USA durch ein angeblich farbloses Justizsystem so drangsaliert werden.

Grüße,
Aiden
 
Das ist ja das Problem: Es passiert nicht. People of color werden in den USA mit einer deutlich höheren Rate getötet von Polizisten. (https://www.washingtonpost.com/graphics/investigations/police-shootings-database/)
Man könnte natürlich überlegen, ob die Kriminalitätsschwerpunkte eher in bestimmten Vierteln vorkommen und die Statistik sich deshalb so ergibt, nichtsdestotrotz scheinen ja POC öfter wegen weniger schweren Verbrechen und durch Zufälle, Verwechslungen und Verdachtsmomente Opfer von Polizeigewalt zu werden und das ist dann spätestens nun mal Rassismus.

Wie Du selber weißt bin ich der englischen Sprache nicht mächtig,bzw. nur sehr eingeschrängt mächtig. Ich kann den von Dir verlinkten Beitrag zwar lesen aber nicht verstehen.Und meinen Sohn zu holen,der sehr gutes englisch spricht,dafür bin ich in Fragen des PSW zu stolz. Und ich bin auch der Meinung das unsere Gespräche im PSW ihn nichts angehen.
Ich würde Dich und alle anderen User hier bitten mir die Sachlage in deutscher Sprache zu erklären. Und das ist nachdrücklich KEIN RASSISIMUS von meiner Seite.Es ist einfach eine Tatsache das ich der englischen Sprache nicht mächtig bin.
 
Wie Du selber weißt bin ich der englischen Sprache nicht mächtig,bzw. nur sehr eingeschrängt mächtig. Ich kann den von Dir verlinkten Beitrag zwar lesen aber nicht verstehen.Und meinen Sohn zu holen,der sehr gutes englisch spricht,dafür bin ich in Fragen des PSW zu stolz. Und ich bin auch der Meinung das unsere Gespräche im PSW ihn nichts angehen.

Die Kernaussage ist, dass "schwarze" Amerikaner doppelt so häufig von PolizistInnen getötet werden.
Das sind 30 "schwarze" pro eine Million, 22 spanisch/lateinamerikanisch-stämmige pro eine Million und 12 "weiße" pro eine Million.

Der Artikelt schreibt dazu: "Obwohl die Hälfte der von der Polizei erschossenen Menschen weiß war, werden schwarze Amerikaner zu einer übermäßig hohen Rate erschossen. Sie machen nur 13 Prozent der US bevölkerung aus, werden aber doppelt so oft wie weiße Amerikaner getötet. Spanisch/Lateinamerikanisch-stämmige Amerikaner werden ebenfalls zu einer überproportionalen Rate getötet."
Auch finden diese Police Shootings "überall und in jedem Bundesstaat statt, aber häufiger in Städten mit hoher Bevölkerungsdichte. Bundesstaaten mit der höchsten Rate an Schießereien sind New Mexico, Alaska und Oklahoma"


Und das ist nachdrücklich KEIN RASSISIMUS von meiner Seite.Es ist einfach eine Tatsache das ich der englischen Sprache nicht mächtig bin.

Weiß ich doch, alter Mann. Sorry! ;)
 
Ich stimme dir jedoch auch zu, dass es die amerikanische Polizei allgemein schwerer hat als die Polizei in vielen anderen Ländern, und von dieser Warte aus ist die grundsätzliche Bereitschaft zu einem härteren Durchgreifen auch verständlich.

Ja, @Jedihammer liegt eindeutig richtig, wenn er sagt, dass Polizisten in den USA immer damit rechnen müssen, einem bewaffneten Störer gegenüberzustehen. Die allgemeine Verfügbarkeit von Waffen, darunter durchaus auch Kriegswaffen wie halbautomatische Sturmgewehre, ist vielleicht das offensichtlichste Problem, aber bei weitem nicht das einzige. US-Poilzeien leiden flächendeckend, und auf jeder Ebene, unter erheblichen Mängeln. Weil ich gerade nicht die Zeit habe, das genauer auszuführen, hier nur ein paar Sachen:

- US-Polizeien haben teilweise gravierende strukturelle Schwächen, die sich vor allem aus der sehr föderalen Organisation der USA ergeben, und sind deshalb oft chronisch unterfinanziert. Polizisten bestreifen ihre Reviere vielerorts alleine, weil durch Personalmangel nur so Präsenz in der Fläche gezeigt werden kann.

- Vor allem Streifenpolizisten werden in den USA oft mit Zwischenfällen konfrontiert, die viel eher in die Aufgabenbereiche von Sozialarbeitern, psychiatrischen Notdiensten oder Jugendämtern gehören. Sie sind dafür aber überhaupt nicht ausgebildet, weshalb viele Lagen eskalieren und in Gewalt enden.

- US-Polizisten sind schlecht ausgebildet. Punkt. Während in Deutschland jeder Polizeivollzugsbeamte, je nach Laufbahn, eine zweieinhalb- bis dreijährige schulische Ausbildung oder ein dreijähriges Fachhochschulstudium durchlaufen muss, reicht es in den USA in vielen der Counties oder Städte aus, einen dreimonatigen Polizeikurs (meist Basic Law Enforcement Course genannt) an einem College zu absolvieren.

- Deeskalierendes Verhalten und Verhältnismäßigkeit der Mittel wird in den USA nicht ausgebildet. Das liegt selbstverständlich zu einem Teil an der Verfügbarkeit von Schusswaffen, aber bspw. auch daran, dass das US-Recht beim Schusswaffengebrauch keinen Unterschied zwischen Schusswaffengebrauch aus unmittelbarem Zwang und aus Notwehr/Nothilfe kennt.

- US-Polizeien werden seit 9/11 zunehmend militärischer ausgestattet. Selbst kleinstädtische Police Departments verfügen mittlerweile über eigene SWAT-Teams und MRAPs. Gleichzeitig sind die meisten, durch ihre geringe Personalstärke und/oder Organisation, nicht in der Lage eine Bereitschaftspolizei zu unterhalten. Deshalb wird in solchen Lagen, wie bspw. derzeitig in Minneapolis, meistens die Nationalgarde "zu Hilfe gerufen".

- Sheriffs und damit die Leiter der Polizeibehörden auf Countyebene, werden gewählt. Da viele kleine Gemeinden sich den Unterhalt einer eigenen Polizei nicht leisten können, wird diese Aufgabe oft vom übergeordneten Sheriff's Department/Office übernommen. Mit Ausnahme von Alaska, welches nicht in Counties untergliedert ist, ist der Unterhalt eines Sheriffs bzw. State Marshals in jedem der US-Bundesstaaten gesetzlich vorgeschrieben. Wer sich als Sheriff zur Wahl oder Wiederwahl stellt, muss darum natürlich auch Rücksicht auf die politische und gesellschaftliche Stimmung nehmen.

- Polizisten werden in den USA vor allem als Autoritätspersonen begriffen, nicht aber als Freund und Helfer. Der Respekt, der Polizisten in den USA entgegengebracht wird, basiert nicht immer auf wirklichem Respekt vor der Arbeit und dem Opfer der Polizisten, sondern vielfach auf Angst. Dementsprechend gering ist auch das Vertrauen bestimmter Bevölkerungsschichten in die Polizeibehörden. Um zu sehen, wozu das führen kann, muss man übrigens gar nicht in die USA sehen, da reicht der Blick nach Nordrirland: Es ist unstrittig, dass das Verhalten der und das mangelnde Vertrauen in die Royal Ulster Constabulary erheblich zur Eskalation der Lage in den 1960ern beigetragen hat.

Ist das deutsche System fehlerfrei? Keineswegs. In eigentlich allen Bundesländern fehlen bspw. unabhängige staatliche Stellen, die Fehlverhalten und Verbrechen von Polizisten untersuchen und aufarbeiten. Außerdem sind auch deutsche Polizeien teilweise unterfinanziert, sodass sich Polizisten in manchen Bundesländern notwendige Ausrüstungsteile lieber selber anschaffen. Und während die extreme "Durchförderalisierung" in den USA ein Problem ist, ist es in Deutschland wiederum so, dass viele Aufgaben der Gefahrenabwehr und Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, die eigentlich von Gemeinden und Städten übernommen werden müssten und auch problemlos übernommen werden könnten, der Polizei angelastet werden. Aber trotzdem können wir uns über "unsere" Polizei ziemlich glücklich schätzen.

Okay, war doch mehr als ich schreiben wollte.
 
Mir ging es auch nicht nur um diesen Vorfall, sondern das in diesem Kontext wie gesagt wieder virulente Thema des Rassismus in den USA, welchen ich wie gesagt überhaupt nicht nachvollziehen kann - nicht nur seitens der Polizei, sondern auch und vor allem aus gesellschaftlicher Perspektive. Wie gesagt, in den USA müsste man an verschiedene Hautfarben doch gewöhnt sein, daher verstehe ich einfach nicht, wie es zu rassistischem Denken überhaupt kommen kann - auch hier gilt es natürlich für alle Seiten, ich will nicht ausschließen, dass es in den USA auch Rassismus von Schwarzen gegenüber Weißen gibt, was dann natürlich ebenso falsch ist.

Ich denke, hierin liegt das Problem. Rassismus ist leider ein Problem, das wirklich real ist, egal, wie bescheuert der Gedanke dahinter ist. Es gibt Gegenden in den USA, da sind verschiedene Hautfarben noch immer ungerne gesehen, um es nett zu sagen, und dort wie leider auch hier gibt es einfach Leute, die der Meinung sind, der weiße Mann steht über allem. Dass es viele Leute mit verschiedenen Hautfarben gibt, heißt ja auch nicht, dass man sich daran gewöhnt, oftmals führt es eher zum Gegenteil - Angst, ein "wir-die"-Gefühl, so etwas.
Das ist nicht überall so - ich habe ein halbes Jahr lang in Kalifornien gelebt, da sind die Leute wesentlich offener und toleranter als, zum Beispiel, in Texas. Ist ja hier nicht anders, auch hier gibt es gewisse Hotspots. Auch hier gibt es Rassismus - obgleich es auch hier genug Leute gibt, die nicht dem hoch angestrebten weißen Idealbild mancher entsprechen und man denken könnte, es würde zum Alltag gehören. Meine schwarze Freundin kann dir davon leider ein Lied singen... und wenn man schaut, wie viele Leute auch in Deutschland gegen Ausländer per se wettern, wie viele Vorurteile es da gibt, nun ja, da wundert mich gar nix... Und das, obwohl viele sogar eine ähnliche Hautfarbe haben und nur eine andere Sprache sprechen.
 
ch habe ein halbes Jahr lang in Kalifornien gelebt, da sind die Leute wesentlich offener und toleranter

Kann ich bestätigen, ich war vor ein paar Jahren da und bin von den Menschen begeistert. Meiner Mutter geht's da nicht anders, sie war letztes Jahr in San Francisco und Los Angeles und war schwer angetan von den beiden Städten und vor allem von den Menschen.
 
Ich kann hier nur Vermuten, aber vielleicht haben einige die Nase gestrichen voll von Polizeigewalt, da der Mord (und anders werde ich das an der Stelle nicht bezeichnen) kein furchtbarer Einzelfall in der Geschichte der amerikanischen Polizeigewalt gegen People of Colour ist.
Wenn ein Präsident das nicht mal wirklich ernst zu nehmen scheint und ihm dazu vor allem "terrible Thing" zu sagen einfällt, oder das es sich um ein "lokales Proble"m handelt (was nicht den Tatsachen entspricht, auch wenn er natürlich relativiert, indem er sagt, sie machen eine bundesstaatliche Sache draus), könnte das den Unmut weiter schüren. Genau wie seien Zitate im von dir verlinkten Artikel.
"We saw, what we saw", "what we did see" "a thing" wie das, daarf nicht passieren...
Man kann hier sicher nicht von einem Einezfall reden, vor allem nicht, mit einem Blick auf die Statistik.
5487.jpeg


Plus das, was in deinem verlinkten Artikel steht... Gibt das vermutlich noch mal mehr Antwort.
Eigentlich auch die Antwort von Ben. bei einem solchen Waffengesetz...

(Ich bin absolut gegen die Gewalt - das ist ein Erklärungsversuch).
 
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