Alderaan, Delaya (Alderaan-System)


Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- mit Aris - Wes und Firedevs im Garten.


Bevor es an das Gebet ging, schien Mr. Calborne es wirklich auf Messwein abgesehen zu haben. Er schlug vor, dass sie es einfach weihen sollte, war sie doch Priesterin. Auf ihre Aussage, dass es solche Getränke nur einmal im Jahr gab, fragte er , wann das denn der Fall wäre. Aulona schmunzelte.

"Naja, wenn man etwas feiert. Zum Beispiel bei der Bestattung von Schwester Mamira."

Manche würden wohl sagen, dass das kein Grund zum feiern wäre. Aber ja, warum eigentlich nicht?
Nach dem Gebet wiegelte er ihren Dank ab und meinte, es gäbe keinen Grund dafür. Aulona lächelte und war dennoch dankbar. Nur wenig später kam die Jedi zu ihnen. Ohne Schutzanzug. Sie meinte, dass sie nicht mehr ansteckend seie und Aulona lächelte. Mr. Calborne gratulierte ihr einfach, was Aulona wieder schmunzeln liess. Die Frau war sehr einfühlsam und bot ihr an, ihre Freundin hier im Garten zu bestatten, wenn sie mit einer Feuerbestattung einverstanden wäre. Aulona nickte.

"Das machen wir auch so."

Etwas, dass die Jedi mit ihnen gemeinsam hatten.

"Danke,dass ihr mir diese Möglichkeit gebt."

Das bedeutete wohl, dass sie bald mal da am Haupthaus klingeln und den Hausherren bitten würde. Aulona wollte Mamira in ihrer Nähe haben, sie waschen und kleiden vorbereiten. Gleichsam hatte sie aber auch Angst davor. Dennoch würde sie es keinen anderen machen lassen und schon garnicht wollte sie diesen letzten Akt der Fürsorge einer staatlichen Institution überlassen. Die Jedi gab Mr. Calborne dann noch ein paar Ideen, was er in der Zwischenzeit so anstellen könnte. Doch der Pilot erklärte, eh noch genug zu tun zu haben und dass sie sich keine Sorgen um sie machen sollte. Aulona nickte bestätigend. Sie musste sich wohl eher Sorgen machen, dass sie nicht mehr mit allem durch kam,bis sie den neuen Pfad endgültig betrat. Mr. Calborne erklärte aber, dass er sich da nach ihr richten würde. Wenn sie in die Stadt runter wollte, würde er sie begleiten. Aulona dachte einen Moment nach.

"Ich denke, die Stadt selbst bräuchte ich nicht. Aber ich würde gerne das Meer sehen. Nicht nur durch Scheiben von oben."


Sie lächelte Mr. Calborne zu, der von sowas vielleicht nicht so begeistert war. Aulona würde verstehen, wenn er lieber in seinem Schiff basteln würde, statt spazieren zu gehen. Aulona war nicht besonders talentiert im Reparieren von irgendwas und würde ihn da wahrscheinlich nur stören.

Die Jedi versorgte sie dann aber noch mit einem Vers aus den heiligen Schriften der Jedi. Das klang ziemlich nach einem Gebot oder sowas, doch Aulona würde so spontan nur dem zweiten Satz zustimmen. Der Rest klang irgendwie weltfremd. Vielleicht hätte sie noch zu mehr "Stimmt" gesagt, wenn sie diesen Kodex vor 7 Wochen gehört hätte, als sie noch im Kloster gelebt hatte. Aber inzwischen? Es gab nicht nur Frieden und wenn es irgendwo Chaos gab, dann in der Galaxis. Sie hatte genug davon gesehen. Und vor allem der letzte Satz, bei dem die Jedi sie noch explizit ansah, fühlte sich mehr wie ein Schlag ins Gesicht an. Darum schüttelte Aulona auch nur den Kopf, als die Jedi sie fragte, ob noch Unklarheiten wären. Für den Moment hielt Aulona da lieber den Mund und kämpfte gegen einen neuen Schwall Tränen an. Vielleicht würde sie sich auch erstmal etwas hinlegen und schlafen, bevor sie an die Arbeit gehen musste. Sie hatte schon oft dabei geholfen, Bestattungen vorzubereiten und durchzuführen.Sie wusste, wie es ging. Aber jetzt gerade fühlte sich das wie ein unüberwindbarer Berg an. Sie schloss die Augen und wandte sich innerlich wieder an Rano, dass er ihr Kraft gab und ihr half, die Spitze zu erreichen und in ein hoffentlich schöneres Tal danach zu blicken. Nur noch etwas kämpfen. Höchstens zwei Tage. Dann hätte sie es geschafft. Das konnte sie!


Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- mit Aris und Firedevs- Wes im Garten
 
Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- mit Aris und Firedevs- Wes im Garten

Wes war nicht ohne Grund ein Mitglied des Jedi-Rates. Er hatte viel Erfahrung und viele Bekanntschaften, was ihn zu einem unverzichtbaren Teil dieses Gremiums machte. Und er hatte schon etliche Padawane ausgebildet, was sein Kommunikations-Netzwerk nur erweitert hatte. Jetzt war ein "Missing Spot" wieder aufgetaucht und Firedevs hatte mehr als nur etwas Verständnis dafür, das Wes um das Wohlergehen seiner ehemaligen Schülerin besorgt war. Das zeugte ja nur davon, was für ein guter Meister er war und Firedevs lächelte, als er meinte, das er sie einfach mal anrufen würde.

"Mach das."
meinte sie, auch wenn das bedeutete, dass ihr Plan hier wohl auffliegen würde. Eigentlich hatte sie gehofft, Wes nach Coruscant zurück bringen zu können und es so aussehen zu lassen, als wäre er dort einfach in Arbeit versunken gewesen. Aber ja: Es lief doch eigentlich nie so, wie man geplant hatte. Aber auch für diesen Fall war Firedevs zumindest innerlich gerüstet und bot Wes an, ruhig die Wahrheit zu sagen. Nämlich das sie ihn in den Urlaub entführt hatte. Doch das lehnte er ab, was Firedevs echt süss fand. Partners in Crime. Perfekt. Sie grinste.

"Aber es wär ja die Wahrheit."


Sie küsste ihn und marschierte zu den Padawanen. Wes hatte recht: Vielleicht war das ganze doch nicht 100ig allein auf ihrem Mist gewachsen, wenn sie hier gleich zwei Anwärter gefunden hatten. Zwei Padawane. Machtsensitive waren so selten und oft so verstreut in der Galaxie, das man Glück hatte, wenn man einem Begegnete. Die Macht war manchmal schon echt ein Schlitzohr, was das anging.

Bei den Padawanen war die Sache relativ schnell geklärt. Mr. Calborne versicherte ihr, dass er keine Betreuung benötigte. Um ihn machte sich Firedevs auch deutlich weniger Sorgen als um die junge Priesterin. Zumindest würden sie die Bestattung im Garten machen können. Die geschlossene Mauer , die diesen umgab, bot ihnen einen gewissen Schutz vor Fremden und Wes und sie würde auch dabei sein. Es würde nichts geschehen. Sowieso nicht. Sie war in einem Raumschiff davon geflogen. Ihre Verfolger müssten erstmal zu dem Schluss kommen, dass sie sich noch auf dem Planeten befand. Und dann, wo. Es war ziemlich unwahrscheinlich, dass hier jemand aufkreuzen würde.

Bei der Rezitierung des Kodex geschah, was Firedevs befürchtet hatte. Der letzte Absatz traf die Priesterin hart und Firedevs verzog mitfühlend das Gesicht. Vorsichtig trat sie zu der jungen Frau und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

"Ich weiss, dass jedes Wort in die Richtung jetzt entweder schmerzt oder sich zumindest leer anhört. Du wirst noch verstehen, was wir damit meinen. Und dann wird vieles leichter. Versprochen."

Sie lächelte und nickte ihrem Padawan zu.

"Vielleicht bittest du Tante Anne auch um eine Tasse Tee? Wahrscheinlich bekommst du eh eine, wenn sie dich sieht. Mach dir also keine Sorgen und nimms einfach an, ja? Das wird dir gut tun."
Firedevs hielt nen Moment inne und grinste dann.

"VIELLEICHT HAT WES DIR AUCH EIN STÜCK TORTE ÜBRIG GELASSEN"

rief sie laut genug, damit der es vielleicht hörte. Mit Sicherheit war noch Torte da. Die Torten ihrer Tante waren so gross, das konnte er unmöglich aufgegessen haben und sich jetzt noch bester Gesundheit erfreuen. Firedevs rieb noch einmal die Schulter der jungen Priesterin.

"Lass dich ein bisschen Verwöhnen jetzt. Das wird helfen, du wirst sehen."


Auf jeden Fall würde Aulona sich dann aufgefangen fühlen. Sie würde spüren, dass sie von liebenden Menschen umgeben war. Und das, das konnte eine Menge verändern.

Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- mit Aris und Firedevs- Wes im Garten
 
Alderaan - Sanctuary Coast -Anwesen der v. Berchems | Firedevs Kenobi, Aris Calborne und Aulona Ralegree

Damit war die Sache also entschieden. Ein entlegener Küstenabschnitt war Aris tatsächlich sogar lieber als in die örtliche Kleinstadt zu gehen. Die frische Luft da tat ihm in der Regel besser als der...Gestank der Zivilisation.

„Zum Meer also. Wenn wir uns hier einen Gleiter ausleihen können, wird das kein Problem sein. In unseren Einkäufen wird auch etwas passendes zum Anziehen sein. Ich bin gespannt, was du dir aussuchst.“

Mit diesen Worten zwinkerte der Halb-Hapaner Aulona zu und verabschiedete sich dann noch kurz und knapp von Firedevs, die...jetzt irgendwelche Jedidinge zu erledigen hatte. So richtig interessierte es ihn nicht, was sie und Wes in der Zeit anstellen würden und so verschwendete Aris auch keine großartigen Gedanken daran. Stattdessen machte er sich gedanklich eine Liste von den Dingen, die sie für ein kleines Picknick an der Küste benötigen würden und machte sich mit Aulona im Schlepptau zurück zur Stellar Nomad, wo die beiden sich reisefertig machen konnten.

Schon kurze Zeit später war er in leichte Kleidung geschlüpft, die. Ein einfaches, kurzärmeliges Hemd in pastellblau, dazu eine kurze, weiße Hose, die über den Knien endete und einfache Bootsschuhe. Mehr würde er nicht brauchen. Also abgesehen von den Fresskorb, den
Thea und Vea vorbereitet hatten, während sie sich frisch gemacht und umgezogen hatten. Als Aulona endlich aus dem Gästequartier kam, lächelte er ihr zu und griff nach dem Korb.

„Gut siehst du aus in dem Outfit, steht dir wirklich sehr gut.“

Und damit ging es dann auch schon zum Parkplatz des Anwesens, wo Tante Anne auf sie wartete und einen zweiten Fresskorb für sie samt dem Schlüssel für einen Gleiter bereithielt. Hungern würden sie also definitiv nicht müssen. Sie hatten jetzt genug Essen für 8 Leute dabei, wenn nicht mehr. Die Rückbank des Gleiters war zum Glück groß genug für das ganze Gepäck und so machten sie sich ohne größeres Aufhebens auf den Weg.

Der Anfang der Reise war auffallend still,
Aulona hatte offenbar nicht viel zu sagen oder war beschäftigt. Das war auch kein Wunder mit der anstehenden Beerdigung ihrer...Ordenschwester? ...Ziehmutter? Aris wusste nicht einmal, in welcher Beziehung die beiden genau bestanden hatten. Er wollte sich aber auch nicht allzu sehr mit der Vergangenheit beschäftigen, das wollte er nie. Stattdessen fragte der Halb-Hapaner seine Begleiterin auf dem Beifahrersitz also zu ihren Gedanken über den Jedi-Kodex.

„Und? Was denken wir über den Kodex der Jedi?“

Er war ehrlich gespannt auf ihre Meinung zu dem Thema. Seine eigenen Gedanken hatte er sich zwar auch schon gemacht, aber er wollte erst einmal wissen, was Aulona dazu zu sagen hatte, bevor er selbst etwas sagte.

Alderaan - Sanctuary Coast - in einem Gleiter auf dem Weg zur Küste | Aris Calborne und Aulona Ralegree
 
Alderaan – Sanctuary Coast, Anwesen der von Berchems – Garten – Wes (allein mit seinem Kom)

Tara antwortete nicht gleich, aber das war zu erwarten gewesen, ansonsten hätte sie ja mit Sicherheit seinen vorangegangenen Anruf angenommen. Schade, er hätte so gerne wenigstens ihre Stimme gehört. Dass die Togruta noch lebte, erschien ihm immer noch unwirklich und er sehnte sich nach etwas Handfestem, das ihm helfen würde zu begreifen.

So stellte sich die Frage nicht, ob Wes sein und Firedevs' kleines gemeinsames Geheimnis rund um die ›Entführung‹ seiner alten Padawan gegenüber lüften würde. Aber der Gedanke an sie ließ ihn nicht los. Was war geschehen? Eine Jedi verschwand nicht einfach so. Erinnerte sie sich wirklich an gar nichts mehr? Bei ihm kehrten ja nach und nach Bruchstücke zurück, wenn es den passenden Auslöser gab. Wenn sie erst miteinander sprächen, würde es bestimmt helfen, hatte Meisterin Flugzseg'tani ja auch gemeint. Aber es half ja nichts, er würde seine Jedi-Tugenden pflegen und Geduld üben müssen.

Natürlich wartete sich mit einer Tasse Kaf gleich viel stilvoller und, als hätte Firedevs seine Gedanken gelesen, erwähnte diese Annes köstliche Torte. Das ging an Aulona, richtig? Die ärmste konnte sicherlich etwas süßen Seelentrost vertragen. Also machte er sich auf den Weg und brachte alsbald den Kaf und zwei Stücke Torten mit (er wusste ja nicht, ob die junge Priesterin überhaupt Kaf trank).

Schnurstracks kehrte er zu den anderen zurück, fand aber nur Firedevs vor, keine Aulona und keinen Aris Calborne.


»Nanu, wo sind denn alle?«

Fragte er seine Liebste verwundert.

»Wollte nicht jemand Kuchen?«

Alderaan – Sanctuary Coast – Anwesen der von Berchems, Garten – Firedevs und Wes
 
Alderaan-Sanctuary Coast-Anwesen der v.Berchems- mit Aris und Firedevs auf dem Hof- Wes im Garten

Sie wusste, warum die Jedi sie quasi vorgewarnt hatte. Der letzte Teil ihres Kodex' war wie eine Ohrfeige, war der Tod doch jetzt so gegenwärtig. Aber ja, der Satz machte irgendwie Sinn, wenn man ihn so betrachtete, dass der Tod nicht das Ende war. Die Jedi trat zu ihr und versuchte, sie zu trösten. Ihr Rat, sich jetzt verwöhnen zu lassen, klang verlockend und doch irgendwie falsch. Sich jetzt ein schönes Leben zu machen, während Mamira auf ihrem letzten Weg war, erschien ihr respektlos irgendwie. Die Jedi rief dann nach Wes und bat ihn, ihr Torte zu bringen. Aulona lächelte bei dem Gedanken, jedoch kamen sie nicht mehr so weit.

Mr.Calborne schien von ihrer Idee, an den Strand zu gehen, geradezu begeistert. Oder vielleicht eher von der Idee, sie in einem Strand-Dress zu sehen. Aulona sah die Jedi an.

"Wie sicher ist es hier? Muss ich mich immer noch verkleiden?"

fragte sie. Am liebsten würde sie ihr Priesterinnengewand wieder anziehen und am Strand einfach die Schuhe ausziehen. Sie sah zum Himmel hoch, der beinahe Wolkenfrei war. Gut, vielleicht würde das Untergewand reichen. Mr. Calborne verabschiedete sich von der Jedi und Aulona wollte sie auch nicht unnötig aufhalten, wenn sie noch arbeiten musste. Also lächelte sie der Frau noch einmal zu und folgte dann Mr. Calborne auf dessen Schiff. Er ging in sein Quartier und Aulona zu den Taschen mit den Kleidern, die er ihr gekauft hatte. Ein weisses, knöchellanges Kleid mit kurzen Ärmeln, das die Taille mit einem kleinen Gürtel betonte, erschien ihr angebracht. Dazu ein paar flache Schuhe. Ihr Haar flocht sie in einen Zopf, der ihr über die rechte Schulter fiel. So würden ihr die Haare nicht ins Gesicht wehen.

Nur wenig später überreichte eine freundliche, ältere Dame noch einen Picknick-Korb, den Mr.Calborne neben den stellte, der bereits von den Droiden gepackt worden war. Bevor sie jedoch los fuhren, hob Aulona kurz die Hand.

"Entschuldigen sie? Die Jedi hat gesagt, ich soll eine Vollmacht ausstellen und das man den Leichnam meiner Bekannten dann herbringen würde?"

Die ältere Dame sah einen Moment überrascht aus und sah zu der Jedi, ehe sie nickte und kurz darauf ein Datapad brachte, auf dem Aulona das Dokument verfassen konnte. So viel Zeit musste sein. Als sie es unterschrieben hatte, wünschte die Frau ihnen viel Spass, sah Aulona jedoch etwas bedrückt an, ehe sie mit dem Datapad zu der Jedi ging. Wohl um zu klären, was das sollte und was geplant war. Aulona sah einen Moment zu den beiden Frauen, ehe sie zu Mr. Calborne in den Gleiter stieg. Mr. Calborne sass an den Kontrollen, zum Glück. Aulona hatte keine Ahnung, wie man sowas bediente. Für ein paar Minuten sah Aulona in die Landschaft und dachte eigentlich an garnichts, auch wenn ihr Kopf sich furchtbar voll anfühlte. Plötzlich erhob Mr. Calborne die Stimme und fragte, was sie vom Jedi-Kodex hielt. Aulona sah ihn überrascht an und musste erstmal ihre Gedanken ordnen.

"Ähm. Ich weiss noch nicht. Einiges davon klingt logisch. Unwissenheit durch Wissen zu ersetzen zum Beispiel. Und sogar den letzten Satz könnte ich logisch erklären. Aber: Es gibt Gefühle! Ich bin gerade voll davon. Genauso wie es Leidenschaft gibt. Und Chaos. Wenn es etwas in dieser Galaxie gibt, dann Chaos. Das sieht man doch überall. Also.. Ich weiss nicht... aber ich glaube, der Verfasser war ein ziemlicher Träumer, der kaum Kontakt zur Realität hatte."


Sie musterte Mr. Calborne und schmunzelte dann.

"Ich hoffe, die Jedi werden dann nicht sauer, wenn man ihnen sowas unter die Nase reibt."


Neugierig sah sie zu Mr.Calborne, der sich jetzt sicher auch gleich dazu äussern würde. Immerhin hatte die Jedi ihnen damit schonmal nen guten Gesprächsstoff mitgegeben. Ach, wenn Mamira doch noch da wäre. Ihre Meinung wär sicher auch Interessant gewesen. Und hilfreich. Sie war so weise gewesen. Mit so viel Wissen und Erfahrung. Warum hatte sie nur schon gehen müssen?

Alderaan-Sanctuary Coast-im Gleiter auf dem Weg zur Küste runter- mit Aris
 
Alderaan - Sanctuary Coast - in einem Gleiter auf dem Weg zur Küste | Aris Calborne und Aulona Ralegree
Aris hörte sich still Aulonas Gedanken zum Jedi-Kodex an und ordnete dann erst einmal seine eigenen Gedanken für einen langen Moment, bevor er zu einer Antwort ansetzte.

„Das meiste scheint darauf abzuzielen, die eigenen Gedanken ruhig zu halten und zu ordnen, damit die vernünftigste Entscheidung getroffen werden kann. Ich stimme auch zu, dass Unwissen lediglich Wissen ist, das man sich noch nicht angeeignet hat.“

Dann atmete er tief durch und seufzte still. Was er sonst noch zu dem Kodex zu sagen hatte, war alles andere als positiv.

„Was die Passage über Gefühle angeht...alles was mir dazu einfällt, ist dass es sich die Jedi unglaublich einfach machen.“

Der Halb-Hapaner warf einen kurzen Seitenblick, um zu schauen, ob sie erahnen konnte, was er meinte.

„Es soll keine Gefühle geben? Es klingt mir mehr danach, dass die Jedi ihre Gefühle weit von sich schieben und das ist...überaus bequem, findest du nicht? So muss man sich nicht mit den Konsequenzen der eigenen Taten auseinandersetzen. Keine Schuldgefühle, kein Bedauern, keine Moral und Anstand? Da bleibt nur die Gewissheit, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, ganz egal zu welchen Konsequenzen die eigenen Taten für das Umfeld geführt haben. Zu wievielen Toten zum Beispiel. - Die Jedi müssen sehr ruhig schlafen können.“

Er schüttelte den Kopf, um noch einmal zu unterstreichen, dass er dieser Gedankenhaltung nicht zustimmen konnte. Wenn es den Reichen und Mächtigen an etwas fehlte, dann an Einfühlungsvermögen und einem moralischen Kompass.

„Ordnung...Chaos. Das ist vielleicht nur eine Frage der Perspektive für die Jedi. Hast du einmal von dem Sprichwort gehört, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen? Ich denke, es geht in die Richtung. Irgendwas von wegen, nur weil etwas chaotisch wirkt, heißt das noch lange nicht, dass es nicht Teil der Ordnung der Galaxie ist...vielleicht hat es die Macht ja verfügt oder so.“

Diese Idee gefiel ihm ganz und gar nicht. Er war überzeugt davon, dass jeder für sich selbst verantwortlich war und sich nicht einfach einem vermeintlichen Schicksal ergeben durfte.

„Was den Tod angeht...es gibt einige Religionen, die von einer unsterblichen Seele ausgehen und manche davon reden auch von Reinkarnationen, also dass die Seele viele Leben erlebt im Laufe der Zeit. Es gibt auch Religionen, die davon reden, dass es eine Art Kreislauf gibt. Die Seele steigt in den Körper hinab für die Dauer eines Lebens und wenn dieses Endet, kehrt die Seele in die eine oder andere göttliche Sphäre zurück und dann geht es von neuem los.“

Aris zuckte unschlüssig mit den Schultern, er wusste nicht, was davon stimmte und wenn er es erfuhr, würde er es kaum weitererzählen können. Die meisten Religionen nahmen für sich in Anspruch, die einzig richtige Wahrheit zu verkünden und da waren die Jedi wahrscheinlich nicht anders.

Kurze Zeit später kamen Sie an der Küste an. Es gab hier keine Wege oder Häuser, der Strand und alles um ihn herum war offenbar komplett naturbelassen. Der Halb-Hapaner befand, dass das so am besten war. Je weniger Leute hier waren...umso besser. Aris landete den Gleiter hinter einem großen Felsen. Dort war er einigermaßen windgeschützt und sollte auch kein Meerwasser abbekommen. Dann schnappte er sich die Picknickausrüstung, die sie mitgenommen hatten und ging mit seiner Begleiterin zum Strand.


Alderaan - Sanctuary Coast - in einem Gleiter auf dem Weg zur Küste | Aris Calborne und Aulona Ralegree
 
+++++ Kom-Nachricht von Tara Li an @Wes Janson, Jedi-Verschlüsselung +++++


Meister Wes Janson,

es bedeutet mir mehr, als ich in Worte fassen kann, deine Nachricht zu lesen.

Ja – ich lebe. Und ja, es stimmt, dass ich mein Gedächtnis verloren hatte. Lange Zeit wusste ich nicht einmal, wer ich war oder dass ich überhaupt der Jedi-Ordnung angehört hatte. Ich erinnere mich an die dunklen Gänge der Unterstadt von Coruscant, an Fesseln, an Einsamkeit, Sklavenarbeit – aber nicht an Namen, nicht an dich, nicht einmal an mich selbst oder meine Tochter
Nevis.
Eine Kameraaufnahme, die in den unteren Ebenen gemacht wurde – Ebene 1313, um genau zu sein – zeigte mich in einem erbärmlichen Zustand. Diese Aufnahme erreichte die Jedi. Eine Einsatzgruppe wurde losgeschickt und hat mich gerettet.
Seitdem habe ich Zeit im Jedi-Tempel auf Coruscant verbracht. Die Genesung war nicht einfach. Körperlich war es schnell getan – aber die seelischen Wunden, das stückweise Zurückerlangen meiner Identität… das brauchte Zeit. Viel Zeit.
Und doch bin ich jetzt wieder einsatzfähig – und mit einer neuen Verantwortung: Ich bin Mentorin eines Padawan –
Aleron Blackthorne. Es ist seltsam, plötzlich die Rolle zu übernehmen, die du für mich einst warst. Ich ertappe mich oft dabei, wie ich mich frage, was du getan hättest, was du mir in diesem Moment gesagt hättest.

Der Orden hat uns auf eine Mission nach Aurea entsandt – der Planet ist nicht mehr, was er einmal war. Wir verfolgen Spuren, die auf kriminelle Netzwerke und mögliche dunkle Einflüsse hinweisen.
Ich freue mich sehr darauf, dich bald auf Coruscant wiederzusehen. Es ist so viel Zeit vergangen, und es gibt so vieles, über das wir sprechen müssen. Wenn meine Mission beendet ist, kehre ich zum Tempel zurück. Und dann, hoffe ich, wirst du mir erzählen, wie dein Urlaub war – und was ich alles verpasst habe.


In der Macht verbunden,

Tara Li


+++++ Kom-Nachricht Ende +++++
 
Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- mit Aris und Firedevs- Wes im Garten

Mr. Calborne zögerte nicht lange nach ihrer Ankündigung und entführte die junge Priesterin in Richtung Strand. Diese fragte noch, ob die Region sicher seie. Firedevs lächelte.

"Wenn man keinen Peilsender an dem Schiff von Mr. Calborne angebracht hat, müsste man euch erstmal aufspüren. Und selbst wenn: Das Schiff steht hier, ihr fahrt jetzt an den Strand. Die würden hier also eine böse Überraschung erleben. Sollten Schwierigkeiten auftreten, geben wir euch bescheid, dass ihr noch etwas auf Abstand bleiben sollt. Mach dir also nicht so viele Sorgen und geniess die kleine Auszeit ,ja?"

Damit ging die Priesterin los und Firedevs hing ein wenig ihren Erinnerungen nach, bis zunächst Wes auftauchte, mit Kuchen. Er sah sich irritiert um und fragte, wo alle hin seien. Firedevs lächelte und nahm ihm das zweite Stück Kuchen ab.

"Ich hab die Padawane zusammen mit dem Jedi-Kodex an den Strand geschickt. Bin gespannt, zu welchen Schlüssen sie bis heut Abend kommen."


Sie grinste Wes mit grossen Augen an, während sie sich die erste Gabel voll Torte in den Mund schob. Dann wies sie auf die kleine Bank, auf der Aulona und Mr. Calborne zuvor gebetet hatten. Wes könnte seine Kaf-Tasse oder seinen Kuchenteller dort abstellen und den Snack geniessen. Im stehen war das doch schwierig, wenn sie keine Kunststückchen vollführen wollten.

"Und? Hast du deine Schülerin erreicht?"

fragte sie zwischen zwei Bissen und sah Wes neugierig an. Einen Moment später kam ihre Tante zu ihr, zeigte ihr die Vollmacht und sah sie mit fragenden Augen an.

"Ja, entschuldige, dass wir das Pferd von hinten aufzäumen. Ich wollte eigentlich erst mit euch sprechen. Es geht darum, dass das arme Mädchen ihre Freundin verloren hat. In Aldera. Wir können leider nicht ausschliessen, dass man es nicht auch noch auf sie abgesehen hat, drum haben wir uns gedacht: Wir könnten die Feuerbestattung innerhalb der Mauer machen. Hinten, vor dem Pavilion. Ist das in Ordnung? Wir räumen auch wieder auf hinterher."

Sie sah ihre Tante mit Hundeaugen an und sie sah zwischen dem Datapad und ihr hin und her.

"Klär das mit unserem Gärtner ab. Mr. Warren sollte hinten sein."

erklärte sie und Firedevs nickte.

"Könnt ihr jemanden schicken, der die Leiche her holt?"


Anne atmete tief durch und nickte dann.

"Ich schicke zwei Mann los. Braucht ihr sonst noch etwas?"

fragte sie und lächelte , doch Firedevs umarmte sie nur fest.

"Danke dir. Das kam alles jetzt ungeplant, ich weiss. Wir brauchen sonst nichts."

Anne klopfte ihr auf den Rücken und lächelte.

"Schon gut, Firedevs. Wir bekommen das hin."


Damit wandte sich Anne ab und ging zurück ins Haus. Firedevs sah ihr nach und sah dann Wes an.

"Ein bisschen ein schlechtes Gewissen hab ich ja schon, sie da jetzt zu bemühen."
Firedevs hatte das Gefühl, mehr für sie tun zu müssen. Etwas, dass ihr nicht fremd war. Sie hatte immer das Gefühl, noch etwas mehr leisten zu müssen. Aber war das so falsch? In dem Moment piepte Wes' Com und sie ahnte, wer da geschrieben hatte. Sie nahm ihren Kuchen und nickte.

"Ich such mal Mr. Warren und geb dir einen Moment, zu antworten. Dann schwingen wir uns auf die Pferde."

Sie erhob sich und machte sich auf die Suche. Die Macht half ihr und Aussenstehende hätten sich vielleicht gewundert, dass sie so schnurstracks auf den Gärtner zumarschierte. Dabei vertilgte sie noch das Stück Kuchen und blieb dann schliesslich noch mit der Gabel im Mund vor dem Mann stehen. Rasch erklärte sie ihm, was sie brauchte und wo und der Mann nickte und erklärte, auch Holz und Dekoration hin zu bringen. Firedevs bedankte sich und leerte ihren Teller. Dann kehrte sie zu Wes zurück, nahm auch seinen Teller und brachte beides in die Küche. Anschliessend konnten sie los.

"Bereit? Die Ställe sind da vorne."


Wie lang war sie nicht mehr geritten? Jahre. Wes war noch nie geritten, also brauchte er ein Tier, das gutmütig und sanft war. Im Stall waren sechs Pferde, sechs Charaktere, sechs Gemüter. Langsam ging Firedevs durch den Stall, nutzte die Macht, um sich mit jedem der Tiere zu verbinden. In erster Linie um möglichst schnell das richtige Tier für Wes zu finden. Ihre Wahl fiel auf ein besches Tier, eine Stute. Firedevs lächelte und liess es an ihrer Hand riechen.

"Hallo, Hübsche. Magst du ein bisschen in den Wald mit uns, hmm?"


Die braunen Augen des Tieres trafen ihre und es schnaubte. Firedevs griff nach dem Zaumzeug, das an der Box der Stute hing.

"Ich hoffe, du stehst auf Blondinen, Wes."


meinte sie amüsiert und warf einen Blick auf das Schild an ihrer Tür.

"Ihr Name ist Velvet.Wie passend."

So rasch wie möglich machte sie das Pferd für Wes fertig und nahm sich selbst eine braune Stute mit den Namen Svala.

"Brauchst du Hilfe beim Aufsteigen?"

fragte sie ein bisschen neckend. Aufsteigen würde er ja wohl noch hinbekommen.

"Ist bisschen anders als ein Speederbike, hmm? Sie lebt. Ich find allein das schon immer wunderbar."

Sie strich ihrem Pferd über den Hals, ehe sie sich drauf schwang.

"Mit den Beinen gibst du ihr an, wie schnell sie laufen soll. Je mehr du die Beine an sie an drückst, desto schneller läuft sie. Mit den Zügeln bestimmst du die Richtung.Wenn du anhalten willst, zieh an den Zügeln und lehn dich nach hinten. Ich bleib neben dir, wenn du Schwierigkeiten bekommen solltest. Wollen wir?"

Firedevs nickte Wes zu und gab ihrem Pferd einen leichten Ruck,damit es los lief. Der Herdentrieb würde Wes' Pferd schon animieren, ebenfalls los zu laufen. Von dem Landsitz ihres Onkels war es nicht weit bis zu einem wunderschönen Waldweg. Hier hörte man nichts mehr, ausser den Vögeln, den Hufen der Pferde und dem Rauschen eines Flusses. Firedevs atmete tief durch.

"Wie fühlst du dich?"

fragte sie Wes und musterte ihn schmunzelnd. Entweder, das hier würde das erste und das letzte Mal sein, oder er würde es wieder tun. Irgendwann.

Alderaan-Sanctuary Coast- Wald in der Nähe des Anwesens der v.Berchems- mit Wes
 
Alderaan – Sanctuary Coast – Anwesen der von Berchems, Garten – Firedevs und Wes

Es stellte sich heraus, dass Firedevs die beiden künftigen Jedi fortgeschickt hatte, um über den Jedi-Kodex nachzudenken. Das bedeutete, dass Wes seine Liebste den Rest des Tages für sich allein hatte. Oh, das würde wundervoll werden! Er strahlte sie an, trat ihr gerne den zweiten Kuchen ab, von dem er gedacht hatte, er würde ihn für Aulona holen und gab ihr ein Küsschen auf die Wange.

»Und bis dahin haben wir jede Menge Zeit für uns beide. Gut gespielt!«

Freute er sich. Natürlich machte er sich Gedanken über Tara aber hey, sie lebte, sie war nicht irgendwo in der Unterstadt gefallen, sie war in Sicherheit!

»Leider nicht, aber ich hab' ihr eine Nachricht geschrieben. Ich hoffe, sie meldet sich bald.«

Firedevs bedeutete Wes, sich auf die Bank zu heißen und er folgte gehorsamst. Von da aus konnte er Kaf trinkend und Kuchen essend beobachten, wie die Gute ihre Tante bezirzte. Dieser Blick! Da wäre er dahin geschmolzen wie Butter in der Sonne. Als alles soweit besprochen und Anne im Haus verschwunden war, gestand Firedevs, dass sie sich ein wenig schlecht fühlte, ihre Tante so einzuspannen.

»Ich bin dir dankbar. Der ganze Urlaub läuft leider nicht so wie du es dir gedacht hattest, aus Gründen, für die wir nichts können. Bestimmt können wir es irgendwann wieder gut machen. Sei' froh, dass du eine Familie hast, die für dich da ist,«

Beschwichtigte der Taanaber sie und sie begannen, gemeinsam Kuchen zu essen. Nur, dass alsbald das Kom piepste. Es war Tara, wie Firi richtig ahnte. Wes lächelte sie an und nickte, als sie sich anschickte, weitere Fragen rund um Schwester Mamiras Beerdigung zu regeln. Er konnte es kaum erwarten, die Nachricht gelesen zu haben. Sie begann mit guten Neuigkeiten. Tara hatte ihr Gedächtnis wieder, aber wie viel davon sagte die Nachricht nicht. Scheinbar wusste sie wieder wer er war, oder Nevis, aber es klang als wüsste sie es, weil andere ihr davon erzählt hatten. Sie deutete auch andere besorgniserregende Dinge an, Gefangenschaft, Sklaverei. Jedi hatten sie zufällig entdeckt, gerettet und geheilt, was für ein Glück! Jetzt musste er hoffen, dass nach dem Körper auch die Seele heilte und dass er ihr dabei helfen konnte.

Noch mehr war passiert. Sie war nun selbst Meisterin eines Padawans namens Aleron und war mit ihm auf Mission auf Aurea geschickt worden, wohl um Kriminelle zu jagen. Erstaunlich schnell, fand Wes, aber vielleicht würde die Arbeit Tara helfen. Kein Wunder, dass sie da nicht einfach jederzeit Kom-Nachrichten entgegennehmen konnte, am besten würde er ihr nochmals zurückschreiben. Währenddessen verspeiste er Kaf und Kuchen. Alsbald kam Firedevs zurück, nahm ihm das Geschirr ab und ließ ihn mit seinen Gedanken allein.

Firedevs war in der Situation gewesen. Zum Glück hatte er nicht sein ganzes Gedächtnis verloren, aber doch die Erinnerung an die erste Begegnung mit ihr. Wie hatte sie sich wohl gefühlt? War es ihr schwergefallen? Vielleicht konnte sie ihm, mit den Erfahrungen, die sie dabei gemacht hatte, helfen. Er würde sie fragen. Doch davor stellte sich noch eine Herausforderung, die der korrekten Bedienung eines Pferdes.

Seine Liebste kam zurück und führte ihn in der Stall. Sie nahm sich ein braunes Pferd und er bekam ein helleres, eine ‚Blondine‘, wie sie es scherzhaft nannte.


»Bei Pferden geht das in Ordnung,«

Erwiderte und überspielte die aufkommende Nervosität mit einem Lächeln. Pferde waren ganz schön groß. Zugleich machten sie einen harmlosen Eindruck, so wie Firedevs mit ihnen umging.

»Vermutlich ist Aufsteigen noch der leichteste Teil,«

Erwiderte er. Oben bleiben war sicher schwieriger, oder das Tier dazu bekommen zu tun, was man wollte. Er sah sich den Sattel an und das komische Trittstück an dessen Ende, das man wohl zum Aufsteigen benutzte. Kurz hielt er inne und überlegte, wie rum er den Fuß ansetzen musste, dann stieg Wes hoch und brachte auch irgendwie den Fuß über den Rücken des Pferdes drüber. Er stellte fest man saß nicht so wackelig wie er befürchtet hatte. Ungewohnt war es trotzdem – Firedevs schien es toll zu finden, auf lebenden Wesen zu reiten.

»Sicher,«

Erwiderte er, was so viel hieß wie
›wenn du es sagst‹. Firedevs stieg nun auf ihr Pferd, was bei ihr wesentlich leichter und geschmeidiger aussah als bei ihm, und gab ihm etwas an die Hand, was wohl das kleine Pferde-Einmaleins war. Er nickte und antwortete:

»Drücken zum Beschleunigen, Zügel links/rechts zum Lenken, zurückziehen zum Bremsen, ich glaub ich hab's verstanden. Ich denke wir können es versuchen.«

Bei Firi sah alles sehr leicht aus, als müsste sie gar nichts tun, damit sich ihr braunes Pferd dorthin in Bewegung setzte, wo sie hin wollte. Wes war unsicher und befürchtete ein wenig, dass er seine Velvet gleich mit Schmackes gegen die Stallwand setzen würde oder ähnliches, aber tatsächlich trottete das Tier nach einem möglichst vorsichtigen Schenkeldruck einfach dem anderen hinterher.

Sie verließen den Garten des Anwesens, ritten über Wiesen und waren alsbald auf einem schönen Weg in einem lichten Wald unterwegs. Dort fragte ihn seine Teuerste, wie er sich fühlte.


»Es geht. Alleine würd ich das nicht versuchen wollen,«

Bekannte der Taanaber.

»Taras Nachricht liest sich seltsam. Distanziert. Scheinbar hat sie erst einen Teil ihres Gedächtnisses zurückerlangt. Man hat ihr gesagt wer ich bin, aber sie scheint sich nicht an mich zu erinnern.«

Er seufzte.

»Es klingt als bemühte sie sich, Anknüpfungspunkte zu finden. Im Moment ist sie selbst auf Mission, aber sie hofft auf ein Treffen auf Coruscant, wo ich ihr alles Verpasste erzählen kann.«

Sie ritten einige Meter weiter. Wes machte eine kurze Kunstpause, bevor er weitersprach.

»Sag' mal… wie ging es dir nach unserer Waru-Mission, als ich mich an nichts erinnerte? War das schwer? Wie hast du dich da gefühlt?«

Alderaan – Sanctuary Coast – Wald in der Nähe des Anwesens der von Berchems – Firedevs und Wes
 
Alderaan-Sanctuary Coast-im Gleiter auf dem Weg zur Küste runter- mit Aris

Der Speeder glitt durch eine unfassbar schöne Gegend. Alderaan war die schönste Welt, die sie bisher gesehen hatte. Wäre alles gelaufen wie geplant, hätte sie zu Hause seine Schönheit vielleicht auf einer der Mauern in ihrem Kloster festgehalten. Ein kleiner Anreiz für andere, die diese Reise antraten. Ein lohnenswertes Ziel. Vielleicht würde sie es auf eine Leinwand bringen und dann nach Hause schicken. Das ging auch.

In Zukunft würde sie sich aber wohl mit ganz anderen Dingen beschäftigen. Der Jedi-Kodex war die erste von vielen neuen Aufgaben. Mr. Calborne sah diesen....Leitsatz recht ähnlich wie sie. Zumindest den Teil mit den Gefühlen. Da waren sie sich einig. Natürlich gab es Gefühle! Ihr Begleiter dachte die Sache sogar bis zum Ende durch und kam zu dem Schluss, dass dieser Teil des Kodex lediglich das Gewissen der Jedi beruhigen sollte. Sie dachte einen Moment darüber nach.

"Aber so gefühlskalt kamen sie mir garnicht vor. Dir etwa? Vielleicht gab es irgendwann mal einen Jedi, der wirklich so war, wie du beschreibst. Und alle anderen belügen sich seit dem selbst? Oder sie haben diesen Teil etabliert, um mit den vielen Toten klar zu kommen, die sie sicherlich zu Gesicht bekommen. Die Jedi sind ja nun nicht gerade für die von ihnen veranstalteten Massaker bekannt."

Dann äusserte sich Mr. Calborne zum Thema Chaos und Ordnung und meinte, das vieles chaotisch aussah, aber einer eigenen Ordnung folgte. Aulona nickte.

"Es ist schwer, sich so weit raus zu nehmen, um das grosse Ganze überblicken zu können. Und ich fänds... ziemlich anmassend, wenn die Jedi behaupten würden, sie hätten stets die Übersicht. Manchmal ist das Leben so chaotisch, dass man den Überblick verliert..."

Sie schwieg ein paar Sekunden, ehe sie weiter sprach.

"Ich hab der Sache eigentlich vor allem zugestimmt, weil ich mir ein eigenes Bild machen möchte. Nach dem, was ich bisher mitbekommen hab.... würde ich sagen, sie kommen Rano recht nahe. Ihre Fähigkeiten liegen auf jedem Fall weit über dem, was du und ich können. Zumindest bisher. Und ich frage mich: Sind es Gotteslästerer, die sich gottgleiche Fähigkeiten zuschreiben und damit ihr Dasein berechtigen oder die sie sich unrechtmässig angeeignet haben irgendwie? Sind es tatsächlich von Rano Gesegnete und darum mit Fähigkeiten ausgestattet, die eigentlich Rano für sich beansprucht?"

Sie seuftzte und wurde sich wieder ihrer Unsicherheit bewusst. Hoffe auf das Beste aber befürchte das Schlimmste und wenn das Schlimmste eintrat....stand sie ganz allein da. Aber es einfach ignorieren und da weiter machen, wo sie und Mamira aufgehört hatten oder die ganze Sache abbrechen und nach Hause gehen kam auch nicht in Frage. Aber sie fühlte sich schon ein bisschen wie ein Spion in einem Gehege voller tollwütiger Akk-Hunde. Aber vielleicht sah sie auch einfach mal wieder alles zu negativ. Das war manchmal so ne Angewohnheit von ihr.

Als sie zum Thema Tod kamen, sprach Mr. Calborne die verschiedenen Religionen an und wirkte dabei ziemlich...verloren. Als wisse er nicht, was er denken sollte. Aulona lächelte.

"Ich bin sicher, dass wir eine unsterbliche Seele haben. Schwester Mamira kehrt in den Schoss Rano's zurück und ist dort frei von allem Leid, das ihr hier widerfahren ist."

Was die Macht damit zu tun hatte, wusste sie nicht. Es sei denn, man sah in Rano und der Macht ein und dasselbe. Dann würde es irgendwie Sinn machen. Oder auch nicht, da es den körperlichen Tod ja durchaus gab, wie man unschwer an Mamira gesehen hatte. Und der war selten still und schmerzlos. Der Gedanke daran, was Mamira in ihren letzten Augenblicken alles ertragen musste, hüllte Aulona wieder in Schweigen. Tränen stiegen ihr in die Augen. Das hatte sie einfach nicht verdient!

Zum Glück erreichten sie nur wenig später den Strand. Mr. Calborn hielt den Gleiter hinter einem grossen Felsen und Aulona kletterte raus, während er sich den Picknick-Korb schnappte.

"Wollen sie wirklich alles mitschleppen?"

fragte sie und tupfte sich eine Träne aus dem Augenwinkel, die sich doch davon gestohlen hatte. So viel konnten sie ja garnicht essen und zu viel Essen war auch garnicht gesund.

Nur wenig später gingen sie in Richtung Wasser. Aulona zog die Schuhe aus und grub ihre Füsse in den Sand. Die Sonne liess das Meer funkeln, als hätte jemand Gold darüber gestreut. Ein wunderschöner Anblick. Sie lächelte Mr. Calborne an und lief zum Wasser vor, bis die ersten Wellen ihre Knöcheln umspülten. Das Meer war eisig und dennoch wahnsinnig verlockend.

"Wissen sie zufällig, ob man in diesen Gewässern irgendwelche... Seemonster zu fürchten hat?"

rief sie gegen den Wind an, der ihre Stimme sicher sonstwohin trug, nur nicht zu Mr. Calborne. Doch sie war zuversichtlich, dass er sie verstanden hatte. Gezeiten gab es hier sicher keine, da Alderaan keinen Mond hatte, der irgendwie Einfluss auf die Gewässer nehmen konnte. Also brauchten sie sich keine Sorgen machen, demnächst von einer Monsterwelle vom Strand gespült und ins Meer gerissen zu werden. Ein klarer Vorteil Alderaans.

Alderaan-Sanctuary Coast-am Meer- mit Aris
 
Alderaan - Sanctuary Coast - in einem Gleiter auf dem Weg zur Küste | Aris Calborne und Aulona Ralegree

Aris hob kurz die Schultern. Er hatte ja auch nicht alle Antworten.

„Gefühlskalt hat sie nicht gewirkt, das stimmt. Sie ist ja auch kein emotionsloser Attentäterdroide. Aber wir wissen auch nicht, wie sie ihre Arbeiten verrichtet. Oder auch andere Jedi allgemein. Wie treffen sie Entscheidungen, wie wägen sie die möglichen Konsequenzen ihrer Handlungen ab? Der Kodex ist da ziemlich deutlich, Emotionen sollen außen vor bleiben. Und ja, es ist schwer, sich so weit raus zu nehmen. Aber so ein Jedikodex stellt auch immer eher ein Ideal da, dem man gerecht zu werden anstrebt.“

Aulona und er sahen den Kodex offenbar recht ähnlich und standen ihm eher skeptisch gegenüber. Die Priesterin kam dann natürlich noch auf ihre Religion zu sprechen. Dem konnte der Halb-Hapaner nicht allzu viel abgewinnen, glaubte er doch selbst an keinen übermächtigen Gott oder ähnliches. Andererseits wollte er seiner Begleiterin auch nicht vor den Kopf stoßen also versuchte er es mit einer offenen Frage, von der er hoffte, dass sie keinen Anstoß daran nehmen würde.

„Hat Rano denn einen Alleinstellungsanspruch? Oder was sagt deine Glaubenslehre zu anderen göttlichen Wesen oder an Göttlichkeit angelehnte Philosophien? Ich meine, die Galaxis ist ein ziemlich großer Ort. Ist da nicht Platz für...mehrere und auch unterschiedliche Religionen und Göttlichkeiten?“

Beim Thema Seelen und was mit ihnen passierte, kam dann die andere Priesterin noch zur Sprache. Sofort war spürbar, wie diese Erinnerung die Stimmung im Gleiter abkühlte. Aris wusste mit der Situation und auch mit Aulonas Schmerz nicht so wirklich umzugehen. Was wurde jetzt von ihm erwartet? Sollte er ihre Hand tätscheln oder sie anderweitig berühren? War das bei einer Priesterin Ranos überhaupt erlaubt oder würde sie das nicht nur als übergriffig sondern sogar als Gotteslästerung betrachten? Er kannte seine Begleiterin einfach nicht gut genug, um das einzuschätzen, also blieb er einfach still und unternahm nichts dergleichen.

Erst an ihrem Ziel wurde wieder gesprochen und es war
Aulona, die das Wort ergriff und nach dem Picknickkorb fragte.

„Naja, nicht alles. Ich habe aber das Gefühl, dass Firedevs Verwandte es irgendwie persönlich nehmen würde, wenn wir nichts essen. Und allzu schwer ist der Korb jetzt auch wieder nicht.“

Tatsächlich war er ziemlich voll gepackt und Aris schloss nicht aus, dass Aulona so ihre Mühe hätte, das Ding über weite Strecken zu tragen. Ihm machte das aber nicht viel aus. Er war körperlich in Topform und seine Griffstärke war ausgeprägt genug, dass er den Korb auch ein Weilchen würde tragen können. Unter den anderen Arm klemmte sich der Halb-Hapaner dann noch ein Strandtuch und dann ging es auch schon los, die letzten Meter bis zum eigentlichen Strand.

Hier gewann
Aulona etwas von ihrer Leichtfertigkeit zurück und Aris erfreute sich einfach still daran genauso wie an ihrem Lächeln. Irgend etwas rief sie ihm dann noch zu, allerdings verstand er kein Wort aufgrund der Distanz und des Küstenwindes. Also winkte er der Priesterin nur zu und bereitete dann das gemeinsame Picknick vor, indem er den Sand mit dem Schuh glatt strich und dann die Decke auf dem Sand auslegte.

Während er Inventur im Picknickkorb machte, vergnügte sich die Priesterin noch etwas im Wasser und der Halb-Hapaner sah keinen Anlass daran, sie in ihrem Moment unbeschwerten Glücks in auch nur irgendeiner Weise zu unterbrechen oder zu stören. Als sie dann schließlich zurück zu ihm kam, hielt er ihr eine Schale mit aufgeschnittenen Früchten hin, bevor sie ihre Frage wiederholen konnte.


„Hier, das wird dich erfrischen. - Seemonster, fragst du? Davon habe ich nichts gehört. Ich bin zwar kein Experte für Meeresbiologie, aber so lange wird nicht allzu weit rausschwimmen, sollten wir sicher sein. Aber bevor wir das tun, sollten wir noch etwas essen und die Szenerie genießen, hm?“

Er patschte mit der flachen Hand neben sich auf die Decke und reichte Aulona dann noch eine Wasserflasche, für den Fall, dass sie durstig war. Anschließend packte er ein paar belegte Brote aus und stellte sie zwischen den beiden ab, bevor er sich selbst eines nahm und genüsslich davon abbiss.

„Also Talent in der Küche hat die Frau, kann man nicht anders sagen.“

Danach blieb Aris erst einmal still und genoss das Panorama. Der Strand war eine wahrlich gute Idee gewesen. Er würde dafür Aulona irgendwie danken müssen. Hier war es so wunderbar...still und es dauerte nicht lange, bis der sonst ständige Druck in seinem Kopf so sehr abklang, dass sich sein Geist tatsächlich mal entspannen konnte. Wann hatte er sich das letzte mal so gut gefühlt? Nicht, seitdem er nach Alderaan gekommen war, um an dem hiesigen Rennen teilzunehmen.

An sich war er schon viel zu lange hier. Würde er sich nicht in den kommenden Tagen beim nächsten Rennen der Liga anmelden, würde er für diese Saison disqualifiziert werden. Aber war das jetzt noch wichtig? Irgendwie hatte er sich dazu überreden lassen, den
Jedi beizutreten. Und Jedi flogen für gewöhnlich keine Rennen. Oder taten sie es doch? Er würde dazu Firedevs befragen müssen, wenn sie zum Landsitz zurückkehrten.

Der Gedanke brachte ihn zu der Erkenntnis, dass sie wohl bald nach
Coruscant aufbrechen würden. Das allein genügte, dass der Halb-Hapaner die Nase rümpfte. Der Planet war eine unglaublich hässliche Welt. Schon aus dem Orbit nicht gerade ansehnlich, war es nach der Landung nicht gerade besser. Der Stadtplanet bestand praktisch nur aus Grautönen und der Gestank erst. Es gab keine natürlichen Prozesse, um atembare Luft in der Stahlbetonwüste zu erzeugen, die sich Coruscant nannte. Das wurde stattdessen von Fabriken übernommen und die taten nur wenig, um den Gestank von viel zu vielen Lebewesen auf viel zu wenig Lebensraum aus diesem künstlichen System herauszufiltern.

Der Planet war außerdem an sich viel zu weit weg von seiner Sonne, um ein angenehmes Klima zu ermöglichen, sodass sogar die Temperatur dort künstlich reguliert wurde, um basierend auf irgendwelchen Kalkulationsmodellen so etwas ähnliches wie einen tolerablen für die meisten Spezies in der Galaxis zu erzeugen. Das war ein hoch komplexes Verfahren und unter anderen Umständen hätte sich Aris liebend gerne und obsessiv mit der Ingenieurskunst auseinander gesetzt, die das alles ermöglichte. In diesem Fall grauste es ihm einfach vor dem Gedanken, den Planeten aufsuchen und dort längere Zeit verweilen zu müssen.

Ein weiteres Thema, dass er bei
Firedevs würde ansprechen müssen. Vielleicht war sie ja offen dafür, dass sie die Ausbildung...irgendwo anders...durchführen würden. Auf Ossus war doch eine Basis der Jedi und auf Corellia hatten sie auch mal eine Basis gehabt. Vielleicht würde sie ihn ja dort ausbilden, wenn er ihr anbot, den Wiederaufbau der Jedianlage in seinem Heimatsystem zu finanzieren. Sofort begann sein Gehirn entsprechende Pläne zu machen und ein anfängliches Budget auszuarbeiten. Billig würde das ganze sicher nicht sein. Nicht, wenn man die Anlage gegen Orbitalbombardements sichern wollte, was sich für den Halb-Hapaner von selbst verstand. Persönlich würde er das nicht stemmen können, aber mit ein wenig Überzeugungsarbeit würde er seinen Vater sicher überzeugen können, eine entsprechende Großspende locker zu machen.

Und bei all' den Gedankenspielen vergaß er für eine ganze Weile tatsächlich die neben ihm sitzende Priesterin. Als er ihr endlich wieder gewahr wurde, blinzelte
Aris und schaute mit einem entschuldigenden Lächeln zu ihr herüber.

„Verzeih', ich habe für einen Moment die Zeit vergessen. Es ist so wunderbar still hier, findest du nicht?“

Zugegeben, gemessen an der Geräuschkulisse des heulenden Winds und der Wellen, war das eine etwas merkwürdige Aussage, aber das schien dem Halb-Hapaner nicht aufzufallen.

Alderaan - Sanctuary Coast - am Strand | Aris Calborne und Aulona Ralegree
 
Alderaan-Sanctuary Coast- Anwesen der v.Berchems- mit Aris und Firedevs- Wes im Garten

Wes machte sich Sorgen um seine Padawan. Verständlicherweise. Jedi verschwanden beinahe täglich. Manche tauchten nie wieder auf. Viele! Das die ehemalige Padawan von Wes wiedergefunden worden war, war sehr gut. Man würde ihr helfen im Tempel, das wusste Firedevs. Auf Wes' Nachricht hatte sie noch nicht reagiert. Firedevs verzog mitfühlend das Gesicht.

" Sie meldet sich sicher bald. Vielleicht ist sie grad am Essen oder irgendwas, hmm? Immerhin ist sie lebend wieder da und die Heiler im Tempel machen nen guten Job. Sie sind in guten Händen."

Natürlich juckte es Wes jetzt, mehr von seiner ehemaligen Padawan zu erfahren. Wie jeder gute Jedi würde er sein eigenes Wohlbefinden für andere opfern. Dieses Bedürfnis war noch stärker bei jenen, die unter ihrem Schutz standen. Auch wenn sie die Prüfung bestanden und inzwischen selbst entschieden,welche Risiken sie eingehen wollten und welche nicht. Firedevs kannte diese Gratwanderung nur zu gut, war aber inzwischen zu dem Schluss gekommen, das Selbstschutz- soweit möglich- Vorrang haben sollte. Wenn man zu viel gab, war man nicht mehr Einsatzfähig. Natürlich würde sie - wenn es keinen anderen Weg gab- ebenso viel Opferbereitschaft zeigen. Aber nicht bei etwas, dass sie auch anderen Jedi überlassen konnte und nicht bei etwas langwierig-zermürbenden wie einer Virus-Krise.

Als sie Wes ihr schlechtes Gewissen bezüglich ihrer Familie beichtete, bedankte er sich bei ihr und erklärte, dass sie froh für diese Familie sein sollte. Firedevs lächelte und nickte.

"Das bin ich! Du ahnst garnicht, wie sehr! Sie sind toll."

Sie blickte zur Haustür, hinter der ihre Tante verschwunden war.

"Das ist mit ein Grund, warum ich sie dir auch vorstellen wollte. Du hast mit so vielen Idioten zu tun, da sind ein paar Menschen wie Anne und Vincent wie Balsam für die Seele."


Firedevs blickte auf den Kuchen.

"Und der macht den Rest."

Sie grinste, gerade, als das Com von Wes brummte. Das war ihr Startsignal, sich noch um das zu kümmern, worum sich noch gekümmert werden musste. Anschliessend kamen sie dazu, wenigstens einen Teil von dem anzugehen, was sie für Wes geplant hatte. Der war zwar zunächst skeptisch wegen der Pferde. Aber Firedevs war zuversichtlich, dass ihm ein kleiner Ausritt gut tun würde. Nicht umsonst wurde Reiten auch als Therapie verwendet. Das sanfte Schaukeln auf dem Pferderücken konnte durchaus entspannend sein. Das er eine blonde Stute bekam, machte ihm nichts aus. Aber die Vorstellung, auf einem Pferd zu reiten, schien ihm doch etwas unbehagen zu bereiten. Sie lächelte.

"Du machst das gut!"

bestätigte sie ihn, als er im Sattel sass. Nun ja. Hoffentlich konnte sie ihn dafür begeistern. Velvet war auf jeden Fall die Ruhe selbst, was gut war. Vor allem bei einem unsicheren Reiter wie Wes. Er war immernoch skeptisch, als sie den Wald erreichten und meinte auf ihre Rückfrage, dass er sowas nicht allein versuchen würde. Firedevs lachte.

"Du bist ja nicht allein. UND: Solltest du irgendwann auf einem Hinterweltler-Planeten keine andere Wahl haben, hast du zumindest schonmal ein bisschen Erfahrung damit. Du lernst hier noch was! Deinem Pferd gehts gut. Ihr gefällt es hier. Mach dir also keine Sorgen, dass sie dich abwerfen könnte oder so."

Dann berichtete Wes ihr von seiner Padawan und das sie einen Teil ihres Gedächtnisses verloren hätte. Etwas, das Firedevs bekannt vorkam. Und er meinte, dass sie sich mit ihm treffen wollte, um auf den neuesten Stand zu kommen. Firedevs verzog das Gesicht.

"Sie muss eine Menge durchgemacht haben die letzten Tage. Aber das sie schon wieder auf Mission ist, ist doch ein gutes Zeichen!"

versuchte sie Wes aufzumuntern und lächelte.

"Wir sehen zu, dass wir bald wieder aufbrechen. Damit du auch bestimmt zu Hause bist, wenn sie zurück kommt. Vielleicht gleich morgen früh?"

Da sie ja das Schiff von Mr. Calborne hatten, waren sie ja maximal flexibel, was jetzt vielleicht ihr Glück war. Wes fragte sie dann, wie es ihr gegangen war, als er sich nach ihrer ersten gemeinsamen Mission an nichts mehr erinnern konnte. Firedevs lächelte vor sich hin, bevor sie tief durchatmete.

"Weisst du, ich hab gelernt, meinen Mit-Jedi zu vertrauen. Auch wenn ich mir natürlich etwas Sorgen gemacht habe: Ich bin keine Heilerin. Ich kann in so einem Fall nur Schutz gegen Angriffe von Aussen bieten. Und wenn man mir sagt: Mit der Zeit kommt wahrscheinlich zumindest ein Teil des Verlorenen zurück. Das ich Geduld haben muss .. dann tue ich genau das. Ich übe mich in Zurückhaltung, bleibe aber in der Nähe , falls Fragen oder Unsicherheiten auftauchen. Und helfe und unterstütze halt mit dem, was ich kann.Zum Beispiel indem ich dafür sorge , dass der Freund, um den ich mich sorge, mal runter fahren MUSS. Indem ich ihn zumindest für ein paar Tage von allen Forderungen und Pflichten abschirme, damit sein Geist vielleicht die freigewordene Kapazität nutzt, um ein paar Fragmente wiederherzustellen. Aber hauptsächlich vertraue ich."

Sie lächelte Wes zu und nickte.

"Und ein Teil von mir kichert wie ein kleines Kind, weil ich- im Gegensatz zu dir- ein paar echt gute Szenen im Gedächtnis habe. Ein kleines, lustiges Geheimnis. Das ist irgendwie nett."
Firedevs grinste frech und streichelte den Hals von ihrem Pferd.
"Also so gesehen,sind wir immernoch in der nach-Waru-Phase und ich fühle immernoch deswegen. Aber nicht negativ. Es geht dir gut, dass ist das wichtigste. Alles andere wird mit jedem Tag kleiner und unwichtiger. Wir machen neue Erfahrungen. Erschaffen neue Geschichten, neue Erinnerungen und diese verrückte Aktion hier wirst du hoffentlich nicht wieder vergessen!"


Sie warf ihm einen mahnenden Blick zu, ehe sie ihn wieder angrinste.

"Apropos Erfahrungen: Siehst du den Bogen am Sattel vor dir?"

Sie wartete, bis er ihn ansah.

"Halt dich fest."

Als er soweit war, schnalzte sie mit der Zunge und gab ihrem Pferd zu verstehen, in den Trab zu gehen. Galopp war in so einem Wald natürlich auch schön. Fast so gut wie fliegen. Aber das wollte sie Wes noch nicht antun. Velvet folgte ihrer Stallschwester sofort, natürlich. Pferde waren Herdentiere. Wenn eines losrannte, folgten die anderen. Sie spürte die Euphorie, die von Svala ausging. Ihr Pferd liebte die Bewegung im Wald und Firedevs musste aufpassen, das sie nicht von sich aus noch einen Zahn zulegte und doch in den Galopp ging. Später! Mit Tieren kommunizierte Firedevs anders, rein auf der emotionalen Ebene. Dankbarkeit für ihr Verständnis, dass sie einen unerfahrenen Reiter dabei hatten, dämpfte Svalas Euphorie runter auf Zufriedenheit mit der Möglichkeit, sich zumindest im Trab bewegen zu können. Firedevs grinste Wes an, vor allem auch um zu kontrollieren, dass er keine Angst bekam.

Alderaan-Sanctuary Coast- Wald in der Nähe des Anwesens der v.Berchems- mit Wes
 
Alderaan – Sanctuary Coast – Wald in der Nähe des Anwesens der von Berchems – Firedevs und Wes

»Du bist auch toll,«


Erwiderte Wes sofort, als Firedevs von ihrer Familie schwärmte. Er war sich nicht sicher, ob seine Liebste sich jetzt besser fühlte, die das Gefühl hatte, nicht genug für diese da zu sein.

»So ist nunmal das Leben eines Jedi. Für die einzustehen, die einem nahe stehen, das macht jeder. Jedi kümmern sich um all die anderen, die niemand sonst haben, auch wenn wir selbst, und unsere Familien, dafür zurückstecken müssen.«

Im Falle von Firis Onkel und Tante schien dies jedoch keine Auswirkungen darauf zu haben, wie viel Fürsorge sie ihrer Nichte angedeihen ließen, und auch Wes. Der Kuchen war stummer Zeuge.

»Ja, die beiden sind wirklich angenehme Leute. Ganz abgesehen davon, wieviel Aufwand sie betrieben haben, um uns hier zu beherbergen. Schade, dass wir ihnen die Mühen dieses Mal nicht angemessen vergelten können,«

Bedauerte der Jedi-Rat. Leider rief die Pflicht bereits viel zu früh wieder viel zu laut, und Taras Rückkehr kam hinzu. Seine frühere Padawan brauchte ihn auch. Obendrein mussten sie ihnen auch noch die Hilfe bei der Bestattung von Schwester Mamiras Leiche zumuten, aber so waren die Umstände auf dem imperialen Alderaan nun einmal.

Genau um diese Sache kümmerte Firi sich dann gleich, während Wes Tara zurückschrieb. Als sie beide fertig waren, stiegen sie auf die Pferde, ein sehr ungewohntes Gefühl für den Taanaber. Dort wo er herkam, hielt man keine Tiere zum Spaß. Auf Taanab gab es praktisch nur Nutztiere, die nach einem recht kurzen Leben zu Fleisch verarbeitet wurden – für Bindungen war da kein Platz.

Die Pferde der von Berchems waren da anders, zutraulich, gutmütig. Es kam Wes komisch vor, dass sein Pferd, Velvet hieß es, seine tapsigen Versuche so bereitwillig über sich ergehen ließ. Er kam sich zumindest furchtbar ungeschickt und ungelenk vor, etwa so als müsse er ein Lichtschwert nur mit seinen beiden Daumen festhalten. Firedevs lobte ihn nichtsdestotrotz.


»Oookay, wenn du das sagst…«

Doch es klappte. Wes konnte nicht viel falsch machen, im Grunde musste er nicht viel machen. Ein Speeder raste ungerührt mit Vollgas gegen eine Permabetonmauer, ein Pferd dagegen hatte seinen eigenen Kopf und es wusste genauso gut wie er, dass seine Aufgabe war, Firedevs und Svala zu folgen. Allmählich entspannte der Jedi sich ein wenig und er lächelte, als seine Partnerin ihn weiter ermunterte.

»Du hast recht. Die Option zu haben könnte einmal nützlich sein. Zumindest kann ich zukünftig sagen, ich bin schon mal geritten.«

Als sie den Wald erreichten, erzählte er ihr von Tara. Die Brünette fühlte mit der Togruta. Sie schlug vor, gleich morgen früh aufzubrechen.

»Es kann heißen, dass die Heiler es für notwendig erachten, sie auf andere Gedanken zu bringen,«

Überlegte Wes.

»Aber sie ist wohl stabil genug für eine Mission, das ist gut, stimmt.«

Er seufzte leise. Auf Alderaan war es zu schön, um bereits so früh wieder abzureisen.

»Wenn sie auf Mission ist, werden wir sie eh nicht gleich antreffen. Wegen der jüngsten Ereignisse im galaktischen Maßstab wäre es aber so oder so klug, bald abzureisen.«

Wes haderte mit sich. Es wäre ihm lieber gewesen, ihr klipp und klar sagen zu können, was passiert war. Vielleicht später… Im Moment konnte er da nicht viel machen, aber Tara zu helfen, das war möglich und passenderweise hatten sie ja erst vor kurzem eine ähnliche Situation ausgestanden. Firedevs erzählte, wie ihr es dabei ging. Sie setzte auf Vertrauen: in andere, aber auch, dass die Zeit alle Wunden heilte. Natürlich versuchte sie auch, Wes zu helfen, so wie sie es gerade in diesem Moment auch tat.

»Das machst du wirklich gut. Ich fühle mich viel, viel besser in nur wenigen Tagen. Allein auf einem anderen Planeten zu sein und nicht in der ewig gleichen Umgebung, hat Wunder gewirkt,«

Bekannte er, und Firi neckte ihn mit kleinen lustigen Geheimnissen aus der Waru-Mission, an die er sich nicht mehr erinnerte. Doch sie fand einen positiven Abschluss. Sie blickte in die Zukunft, die Vergangenheit würde im Laufe der Zeit weniger wichtig werden, und in der Gegenwart hatte sie etwas geschaffen, was sicherlich nicht in Vergessenheit geriete.

»Nein, meine Entführung vergesse ich ganz sicher nie im Leben,«

Lachte Wes.

»Vielleicht halte ich es mit Tara ähnlich… Also nicht, sie nach Taanab zu entführen, sondern nach vorne zu blicken. Als Meister und Padawan steht man sich sehr nahe, und sie hat auch gezeigt, dass sie bereit ist, mir auf's Neue zu vertrauen. Darauf können wir aufbauen. Etwas neues erschaffen, ob das alte nun wiederkommt oder nicht – und vielleicht unterhalte ich sie irgendwann, wenn sie mal die weise Jedi-Meisterin ist, mit lustigen Anekdoten aus ihrer Padawanzeit.«

Die nächste lustige Anekdote zeichnete sich zudem bereits ab: Firedevs hatte sowas wie einen Anschlag auf ihn vor. Der Bogen an seinem Sattel… er sah seine liebste mit einem Blick an, der aussagte: ›ja, was ist mit dem?‹, dann hielt er sich fest, wie geheißen. Auf ein nonverbales Kommando hin setzte sich Svala in Bewegung, seine Velvet folgte ihm sofort. An das langsame Tempo des bisherigen Ritts hatte er sich ja gewöhnt, so sehr, dass er sich gut währenddessen unterhalten konnte. Aber nun hatte er alle Hände damit zu tun, gegen das Gefühl anzuarbeiten, er könnte vom Pferd fallen.

»Ich dachte, ich würde dem Pferd sagen, wie schnell es laufen sollte. Ich mach' da gerade gar nichts!«

Beschwerte er sich künstlich. Er musste rufen, damit Firedevs ihn hörte. Abgesehen davon musste er sich auf's Reiten konzentrieren. Ganz geheuer war ihm das Tempo ganz sicher nicht. Es hatte was von mit dem Speederbike mit Vollgas durch die Straßenschluchten der Tiefen von Coruscant zu rasen, zumindest kam es ihm so vor.

Alderaan – Sanctuary Coast – Wald in der Nähe des Anwesens der von Berchems – Firedevs und Wes
 
Alderaan-Sanctuary Coast-am Meer- mit Aris

Mr. Calborne stimmte ihr zu, dass die Jedi nun nicht gerade als gefühllose Lebewesen auftraten.Er fragte auch, wie die Jedi Entscheidungen trafen und Aulona zuckte mit den Schultern. Aber dennoch gab er zu bedenken, dass die Jedi die Umsetzung des Jedi-Kodex' doch anstrebten. se

"Das ist sicher ein Kampf für sich, den Jedi-Kodex so umzusetzen."


stimmte sie zu. Ein aussichtsloser Kampf, denn Gefühle kamen und gingen wie das Meer und liessen sich genauso schwer aufhalten. Dann kam aber natürlich noch das Thema um ihren Gott hoch. Das war zu erwarten gewesen. Neugierig fragte Mr. Calborne, wie ihre Religion andere Religionen sah und ob es andere Götter neben Rano gäbe. Aulona lächelte.

"Es muss ja einen Ursprung geben irgendwie, oder? Das Universum sah ja nicht von vornherein so aus. Was andere Gottheiten angeht, so glauben wir, dass sie entweder nur andere Namen für das Selbe verwenden- schliesslich wird auch auf jeder Welt eine eigene Sprache gesprochen. Zumindest wars sicher mal so. Oder das Rano sich in verschiedene Aspekte aufteilt und die dann eben anders benannt werden. Wir wissen, dass Rano verschiedene Gestalten annimmt. Je nach dem, welche der drei grundlegenden Kräfte er gerade verkörpert. Da ist zum Beispiel Louja , ein Aspekt Ranos, das allein der Schöpfung zugesprochen wird. Egal ob im kosmischen Spektrum oder im aufblühen der ersten Knospe im Frühjahr. Der Tod Mamiras und alle Zerstörung, die geschieht, gehört zu Pahancuru. Auch ein Teil Rano's . Schöpfung, Erhaltung, Zerstörung. Und dann beginnt alles von vorne. Wie andere Religionen einen oder alle drei Aspekte zusammen nennen, ist eigentlich egal.Darum respektieren wir andere Arten des Dienstes und nennen sie nicht falsch oder minderwertig. Was ich jedoch für Aberglauben halte, sind lokale "Gottheiten". Irgendwelche Berge, auf denen Götter leben sollen zum Beispiel. Warum sollte sich Rano derart einschränken, wenn er allgegenwärtig sein kann. Also.. ja, besondere Ereignisse dort mögen auf Wunsch Rano's geschehen. Aber das Ereignis selbst IST nicht Rano."


Zu wissen, dass auch Mamira's Tod seinen Sinn hatte, auch wenn sie den jetzt vielleicht nicht erkannte, half allerdings nur wenig gegen die Drahtseile, die sich um ihr Herz und ihren Magen legten, wann immer sie dran dachte. Da war jede Ablenkung willkommen. Auch der Strand. Wie sie die unmengen an mitgebrachten Speisen vertilgen sollten.

"Vielleicht kommt noch jemand vorbei, mit dem wir teilen können."

meinte sie , als Mr. Calborne die Speisen an den Strand trug.Das die Dame des Hauses vielleicht enttäuscht war, wenn sie ihr Essen unangetastet wieder mitbrachten, konnte sich Aulona auch gut vorstellen. Das Meer war wunderbar und alles in allem tat der Ausflug ihr gut. Als sie vom Wasser zurück zu Mr. Calborne ging, der zwischenzeitlich die Picknick-Decke ausgebreitet hatte, hielt dieser ihr ein paar Früchte hin und meinte, dass er nichts von Seemonstern hier wüsste. Aber bevor sie schwimmen gingen, wollte er noch etwas den Ausblick geniessen. Also folgte sie seiner Aufforderung und setzte sich neben ihn auf die Decke. Es war in der Tat eine wunderbare Aussicht und Aulona naschte von ihrer Obstschale. Mr. Calborne machte sich über die Sandwiches her und lobte die Kochkünste der Dame des Hauses. Aulona lächelte.

„Ich habe das Gefühl, dass sie als Profi-Pilot wirklich viel unterwegs sind. Haben sie einen festen Wohnsitz irgendwo? Vielleicht auch mit so einer Aussicht?“

fragte sie neugierig und steckte sich ein weiteres Stück Obst in den Mund, während sie auf seine Antwort wartete. Und sie wartete eine ganze Weile, bis er sie plötzlich leicht überrascht ansah und sich für die gedankliche Abwesenheit entschuldigte. Er hatte anscheinend die Stille genossen. Aulona grinste.

„Still finde ich es hier nicht gerade. Die Wellen sind laut. Aber die Einsamkeit hier tut irgendwie gut und das Rauschen der Wellen hat was hypnotisches. Es ist so schön friedlich hier.“

Das war es in ihren Kloster auch gewesen. Nur bei weitem nicht so weit.

„Es ist beeindruckend, wie weit das Meer geht. Ich hab bisher nur Bilder gesehen. Es jetzt live zu sehen.. man fühlt sich irgendwie winzig klein.“

Und dieses Meer war wiederum winzig im Vergleich zu den Weiten des Universums. Aber das bekam man so kaum mit, wenn man im Frachtraum irgendeines Transporters sass.

„Diese Reise, die jeder von uns macht, dauert 2-3 Jahre. Aber es bräuchte mehr als ein ganzes Leben, um alles zu sehen und zu verstehen.“

In der verhältnismässig kurzen Zeit ihrer Reise sahen sie nur einen winzigen Bruchteil dessen, was existierte. Und dennoch begnügten sie sich damit in dem festen Glauben, das Rano ihnen alles zeigte, was sie wissen mussten. Nur bei ihr hatte er irgendwie was ganz anderes vor. Erneut fragte sie sich, warum Rano sie ausgewählt hatte. Aber wahrscheinlich wusste nur ganz allein Rano, warum.

Alderaan-Sanctuary Coast-am Meer- mit Aris
 
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