Alderaan, Delaya (Alderaan-System)

Kam es ihr nur so vor oder frischte der Wind wirklich auf? Oder es kam ihr nur so vor, weil sie nass war? Der Pilot und ihr zukünftiger Arbeitskollege ermahnte sie, sich abzutrocknen, damit sie sich nicht erkältete. Er holte ihr sogar eine weitere Decke aus dem Gleiter und eine Tüte für ihre nasse Unterwäsche.

"Danke."

erklärte Aulona leise und wirkte etwas peinlich berührt, als er ihr die beiden Gegenstände reichte. Ja, es war vielleicht etwas dumm gewesen, gleich ins Wasser zu springen. Aber Aulona hatte bisher nur von Meeren gehört und Bilder gesehen. Es jetzt wirklich zu sehen hatte eine unwiderstehliche Anziehung auf sie ausgeübt und sie hatte einfach ins Wasser gehen müssen. Ob sie das so schnell jedoch wiederholen würde, wusste sie grad nicht. Höfflich erklärte Aris, dass er nun etwas spazieren gehen würde, damit sie sich in Ruhe abtrocknen und anziehen könne. Aulona lächelte.

"So viel Zeit brauche ich nicht. Aber vielen Dank."

Als er erklärte, dass er danach nochmal schauen würde, was im Picknick-Korb war, lachte Aulona.

"Immernoch hungrig?"

fragte sie und winkte dann ab. Wenn er mehr brauchte, sollte er essen. Ihr hatte die letzte Mahlzeit gereicht. Der Pilot wandte sich dann um und marschierte den Strand entlang und Aulona sah ihm noch einen Augenblick nach, ehe sie sich in die zweite Decke einhüllte, die ihr sofort Wärme gab, da sie den Wind abhielt. Dass sie rau war, war kein Problem. Damit nahm sie auch besser das Wasser von ihrer Haut. Aber er hatte schon recht: Die nasse Unterwäsche loszuwerden war eine gute Idee. Anschliessend musste sie ja nur in ihr Kleid schlüpfen und war wieder bekleidet. Die zweite Decke drehte sie mit der feuchten Seite nach aussen und hängte sie sich noch mal um, ehe sie nach dem Piloten Ausschau hielt. Sie konnte ihn ausmachen, ein ganzes Stück weiter runter am Strand.

"MR. CALBORNE!"

rief sie, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er sie hörte, war Aufgrund der Brandung und des Windes wohl unwahrscheinlich. Sie rief noch einmal und fuchtelte mit einem Arm, aber die von ihm genannten 10 Minuten waren ja auch noch nicht vorbei. Vielleicht musste sie sich einfach in Geduld üben. Doch so weit kam sie nicht. Das Geheule von Triebwerken erfüllte die Luft und 4 Speederbikes schossen über die Düne. Auf ihnen sassen johlend ein paar junge Männer, die wohl kaum älter waren als sie selbst. Sie vollführten ein paar Kunststücke auf ihren Fahrzeugen rund um ihren Picknick-Platz und wirbelten dabei jede Menge Sand auf. Zum Glück hatte sie die Decke nicht weggelegt. Jetzt konnte sie sich damit vor dem Sand schützen, was sie auch tat und erschrocken aufschrie.
 
Verschlüsselte Komnachricht an Ritter Wes Janson – Codierung: Priorität Hoch – Absender: Ritterin Tara Li

Betreff: Re: Deine Nachricht – und ein Stück Erinnerung


Hallo
Wes,
deine Nachricht hat mich mitten in einer dieser Momente erreicht, in denen man glaubt, das Gewicht der ganzen Galaxis auf den Schultern zu spüren – und dann plötzlich daran erinnert wird, dass man nicht allein ist. Danke dafür.

Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel es mir bedeutet, von dir zu hören. Es ist seltsam – dein Name, dein Gesicht, deine Stimme in meinem Geist… all das kommt mir vertraut vor, und doch fehlt mir der feste Anker in der Erinnerung, an den ich mich binden kann. Deine Worte über unsere gemeinsamen Missionen – Naboo, Shili,
Nevis' Rettung… – sie lösen etwas in mir aus. Keine vollständigen Bilder, aber Bruchstücke. Gefühle. Fragmente. Als würdest du einen Scheinwerfer auf etwas längst Vergessenes richten, das tief in meinem Inneren vergraben ist. Ich erinnere mich an die Farben Naboo’s, an das warme Licht von Shili, an eine starke Bindung zu jemandem, die ich beschützt habe… vielleicht Nevis. Aber es ist wie der Versuch, Nebel zu fassen.

Nevis ist nicht bei mir. Ich hatte gehofft, sie sei im Tempel – oder bei dir. Aber niemand scheint zu wissen, wo sie ist. Das macht mir große Sorgen. Ich habe bereits Nachforschungen angestoßen, aber es ist, als hätte sich eine Spur in Nichts aufgelöst. Sollte dir irgendetwas auffallen – ein Hinweis, eine Bewegung in der Macht – sag mir bitte sofort Bescheid. Ich habe das Gefühl, dass ihre Sicherheit mit meiner Situation verknüpft ist… ich kann es nicht beweisen, aber ich fühle es.

Du hast nach dem Sklavenring gefragt…
Ja, er wurde auf Coruscant zerschlagen. Die Jedi, zusammen mit republikanischen Einheiten, haben den Hauptstützpunkt ausgehoben. Es war… verstörend, das Zentrum solchen Grauens so nah am Herzen der Republik zu entdecken. Besonders für mich. Die Aufzeichnungen, die wir gefunden haben, deuten darauf hin, dass ich – Tara Li – dort eine Zeitlang festgehalten wurde. Ich wurde dort nicht nur versklavt, sondern offenbar auch durch eine Art Technologie meiner Erinnerungen beraubt.
Die Mission, auf der ich mich gerade befinde, bringt jedoch neue Sorgen mit sich. Wir sind im Aurea-System – ein abgelegener Ort, offiziell Teil des republikanischen Sektors, aber kaum kontrolliert. Ich bin hier mit meinem Padawan
Aleron und einer Rangerin namens Fabienne, die mir vom Tempel zugeteilt wurde. Beide sind fähig, wachsam und stellen die richtigen Fragen. Und diese Fragen führen uns zu einem beunruhigenden Muster.
Wir sind auf einen weiteren Sklavenring gestoßen. Er ist zwar kleiner als der auf Coruscant, aber nicht weniger skrupellos. Und… einige der Personen, mit denen wir hier konfrontiert wurden, kannten meinen Namen. Nicht nur „Jedi“, sondern – Tara Li. Einige wussten sogar, dass ich eine Togruta aus Shili bin. Das kann kein Zufall sein. Meine Begleiter vermuten – und ich beginne es zu glauben –, dass dieser Ring irgendwie gezielt mit mir in Verbindung steht. Dass jemand mich zurückhaben will. Oder mich für etwas nutzen möchte.

Ich frage mich, ob ich verkauft wurde. Weitergegeben. Ob ich eine Schuld begleichen sollte, von der ich nichts mehr weiß. Oder ob ich ein Schlüssel bin – zu etwas Größerem. Die Wege der Macht sind oft verschlungen, aber ich habe gelernt, dass sie uns selten grundlos an Orte führt.

Du schreibst, dass es dir selbst einmal so ergangen ist – Gedächtnisverlust, langsam zurückkehrende Fragmente. Das zu wissen… beruhigt mich. Vielleicht hast du Recht. Vielleicht kann ich durch das Erleben, durch das Tun – und mit etwas Hilfe von Freunden wie dir – wiederfinden, was ich verloren habe. Ich will es wiederfinden. Nicht nur, weil ich wissen will, wer ich war – sondern auch, weil ich wissen muss, was ich war. Was ich getan habe. Was ich beschützen sollte.

Was du über mich sagst – dass ich Verantwortung trug, gelassen war, ein Vorbild… – ich hoffe, ich werde dem wieder gerecht. Ich tue mein Bestes,
Aleron nicht nur zu lehren, sondern auch zu beschützen. Er erinnert mich oft daran, dass Stärke nicht in der Macht allein liegt, sondern in der Art, wie wir sie einsetzen.

Sobald diese Mission abgeschlossen ist, werde ich versuchen, in den Tempel zurückzukehren – vielleicht können wir uns dann persönlich austauschen. Ich würde deine Berichte über unsere gemeinsame Vergangenheit gerne hören. Und ich hoffe… dass du dann in meinen Augen erkennst, dass ich noch immer ich bin.

Möge die Macht dich leiten.
Wir sehen uns bald.

Tara

Ende der Übertragung
 
Alderaan – Sanctuary Coast – am großen Fluss – Firedevs und Wes

Firedevs machte ihr Mut, was den Gegenbesuch ihrer Familie im Jedi-Tempel anging, aber zur Hoffnung bestand wenig Anlass. Das C-Virus war besiegt, endgültig, wie man ihm sagte, doch die Bedrohung für Coruscant war nicht weg. Auf absehbare Zeit würde der frühere und inoffiziell auch jetztige Stammsitz der Jedi zu unsicher bleiben für die sympathischen Onkel und Tante seiner Liebsten, und erst recht für Jünglinge. Leider, aber eines Tages möglichweise. Vielleicht hatte das die Macht ja für ihn vorgesehen, dass er sein Leben als Jedi der Wiederherstellung des Tempels in alter Glorie widmen sollte – und das eines Tages als das Vermächtnis von ihm und seiner Mitstreiter gelten sollte?

Die Vorstellung war angenehm, so angenehm wie die Idylle auf Alderaan, in der sie sich aufhielten. Diese Welt, die so gar nicht zum Imperium passte, genauso wenig wie seine Bewohner. Selbst die extremsten der Thuls fanden nur geringe Schnittmengen mit dem liberaleren Teil des weltlichen Imperiums, ungefähr im Bereich, wo es um ›Recht und Ordnung‹ ging. Und diese hatten inzwischen nichts mehr zu sagen – die Jedi arbeiteten daran. Abschaum wie die Cortess einmal abgesehen, die man nach neuerlichen Erkenntnissen wohl am ehesten in den Bereich der organisierten Kriminalität zuordnen musste. Drogenschmuggel, der Mord an Aulonas Begleiterin Mamira aus relativ nichtigem Anlass? Zumindest gaben sie wunderbare Prügelknaben ab. Das kleine Spielchen dort hatte ihm gut getan, auch wenn es seiner Erinnerung nicht so sehr auf die Sprünge half, wie Firedevs hoffte.


»Nichts so konkretes, leider,«

Gab er zu.

»Eher Gefühle der Vertrautheit. Dass wir sowas nicht zum ersten Mal zusammen machen, und dass wir gut zusammen waren. Und dass ein Bratnunakostüm zu einer gelungenen Infiltration gehört.«

Es fehlte ja auch nicht so viel. Außerdem hatte es für ihn zwei erste Male mit Firedevs gegeben, allein der Gedanke war toll. Irgendwann würde er sich an beide mit einem glückseligen Lächeln erinnern, so wie Tara sicher auch ihr Gedächtnis zurückerlangen würde. Die Vorstellung, es hätte ihm genauso ergehen können, war trotzdem erschreckend.

»Wenn wir uns dadurch wieder aus den Augen verloren hätten, das wäre schrecklich gewesen, ja. Und als Rat wäre ich wohl auch nicht mehr zu gebrauchen gewesen. Unsere Erfahrungen – also Erinnerungen und die Schlüsse, die wir daraus ziehen – machen uns schließlich zu dem was wir sind. Lieber nicht darüber nachdenken,«

Fand Wes. Für ›Operation Tara‹ empfahl seine Liebste sich als Beobachterin, vermutlich ein kluger Gedanke. Theoretisch bestand die Möglichkeit dass das die Atmosphäre störte, etwa weil sich herausstellte, dass die Chemie zwischen den beiden nicht stimmte – aber andererseits war kaum vorstellbar, dass jemand ein so liebreizendes Wesen wie Firedevs nicht ausstehen konnte. Im Anschluss ließ die Gute etwas von ihrem Biowissen heraushängen, was Formulierungen mit dem Gehirn anstellten und so.

»Wenn du es sagst,«

Meinte der Taanaber und zuckte mit den Achseln. Mit derlei Dingen hatte er sich nie beschäftigt. Das alles war nicht so seine Welt, ähnlich wie die Machtheilung. Er war froh, dass es andere Jedi gab, die sich da auskannten.

Warum das Anbinden großer, starker Pferde mit einem relativ dünnen Seil an einem nicht übermäßig stabilen Gegenstand funktionierte, erklärte Firedevs und zog einen Vergleich zu intelligenten Spezies. Warum ließen ganze Völker unterdrücken? Nicht nur vom Imperium, sondern von viel kleineren Warlords oder Verbrecherbanden mit viel geringeren Ressourcen, deren Joch sie leicht abschütteln könnten, wenn sie es wirklich versuchten.

Als Wes mit der gebotenen Vorsicht in das Flussbett hinabstieg, neckte Firedevs ihn wegen seiner Langsamkeit. Als ob mit einem gebrochenen Bein im Bett liegen das beste war, was sie mit dem bisschen Zeit auf Alderaan anfangen könnten, das sie noch hatte…


»Die ist auf Coruscant im Tempel, wo sie hingehört. Immerhin sind wir im Urlaub und nicht etwa mitten in einer Jediritterprüfung,«

Grummelte er gespielt eingeschnappt.

»Oder etwa doch?«

Irgendwann war auch das geschafft und der Lohn war ein Picknick an einem bezaubernden, einsamen Flussufer. Wes hatte Kaf und fischte im Korb nach etwas zu essen. Er erwischte eine Rebe mit Weinbeeren, die der Qualität der alderaanischen Weine nach zu urteilen zuckersüß und köstlich sein würden. Wes erzählte von seiner profanen und eher langweiligen Jugend und Firedevs überraschte ihn mit ihrer unnachahmlichen Sichtweise auf das ganze. Wo andere über Agriwelten wie Taanab oder Agamar die Nase rümpften, rühmte sie ihre Bedeutung im Blick auf das große Ganze und bedauerte die mangelnde Wertschätzung, die sie erhielten. Genau wegen dieser Dinge liebte er sie so sehr.

»Du hast recht,«

Erwiderte er mit sanfter Stimme und küsste sie innig. Man mochte glauben, dass ein solch leidenschaftlicher Kuss alle anderen Sinne außer Kraft setzte, doch die sie umgebende Idylle, die friedliche Umgebung, die Wärme der Sonne, der sanfte Wind und die Geräusche der Natur machten ihn noch viel, viel schöner.

Anschließend fragte sie ihn, wie er denn zu den Jedi gekommen war.


»Oh, geplant war das nicht, das kann ich dir sagen. Ich wusste nicht mal von meiner Machtsensitivität. Taanab ist nicht Coruscant, oder selbst Corellia. Es war klar, dass mir das Leben eines Farmers nicht im Blut lag. Den Rest meines Lebens dieselbe Scholle Land bearbeiten, nein. Und da ich nicht weg in die große weite Galaxis konnte – ähnlich unseren Pferden, die nicht glauben, dass sie weglaufen könnten – fing ich eine Ausbildung als Raumschiffmechaniker am Raumhafen von Pandath. So nah an der Freiheit wie es ging, ohne den Planeten zu verlassen sozusagen. Das war zwar auch immer dasselbe, aber ich war zufrieden – bis mein Chef beschloss, diese einfachen Tätigkeiten an Droiden auszulagern. Mit mehreren Jahrzehnten dazwischen denke ich, dass er wohl recht hatte, es war stupide, langweilige Droidenarbeit, aber für mich brach damals eine Welt zusammen. Ich dachte, nun ginge es zurück auf die Farm.«

Die Erinnerungen an seine Gefühle von damals schrien nach einem Stück Kuchen als Beilage zu den Weinbeeren und er fand eins. Er fuhr fort:

»Ich war wütend und verzweifelt und ich beschloss, so viel wie möglich von der Galaxis zu sehen, bevor mich jemand wieder einfangen und festhalten konnte. Kurz gesagt: ich bin von zuhause weggerannt, hab mich in mein Raumschiff aus Schrottteilen gesetzt, das vermutlich beim ersten Sprung in den Hyperraum hätte auseinanderfallen müssen. Ich bin dorthin geflogen, was mir das krasseste Gegenteil von Taanab erschien. Den Jedi-Tempel wollte ich mir als Tourist ansehen, doch dann bin ich dieser Frau begegnet. Einer Jedi vermutlich, obwohl sie keine Robe trug. Ich hab nie herausgefunden wer sie war. Sie hat mich hineingeschickt, die Stufen hinauf und sowas gesagt wie, ich gehöre da hin. Der Rest ist …eh im inplay nachzulesen ;)

Wes lächelte Firedevs an. Einen langen Weg hatten sie zurückgelegt, keine Frage. Viele Jahre später war er schon der Anführer eines kleinen Trüppchens gewesen, das den verwüsteten Tempel wieder in Besitz genommen hatte. Tara war auch ein Teil davon gewesen. Urplötzlich fuhr der Gedanke an seine alte Padawan wieder in seinen Sinn.

»Und du, was hat dich geritten, diese Idylle hier zu verlassen mit mehr Kuchen als du jemals essen könntest?«

Danach piepste das Kom und Wes musste nicht nachsehen, um zu wissen, dass es Tara war. Nur war es nicht wegen der Togruta, das Signal hatte einen anderen Grund gehabt: der Rat hatte die Evakuierungsmeldung rausgeschickt! Für Wes war es nun keine überraschung, für Firedevs wohl schon, er aber wollte viel dringender wissen, was Tara ihm geschrieben hatte.

»Du könntest auf dein Kom gucken wollen, Firi

Meinte er, als er anfing, sich die Übertragung vorzunehmen. Es fühlte sich an, als ob die Vertrautheit von früher mit jedem Male ein bisschen mehr zurückkehren würde. Tara bedankte sich für die Nachricht, die sie wohl im goldrichtigen Moment erreicht hatte und berichtete, dass immer mehr Fragmente ihrer Erinnerung zurückkehrten. Dass Nevis' Verbleib unklar war, machte ihm Sorgen. Dass der Sklavenring größere Kreise zog als angenommen ebenfalls. Wo war Tara hineingeraten? Oder vielmehr: welche Bedrohung, welcher Schatten hatte schon immer über ihr gelegen die er als ihr Meister nicht erkannt hatte? Er musste sie sehen, jetzt noch mehr denn je zuvor. Vielleicht konnte er ihr noch helfen. Er würde ihr antworten, sobald er konnte. Leider gab es im Moment drängenderes, das war in Firedevs' Gesicht abzulesen, die die Rundnachricht soeben gelesen hatte.

»Jetzt kann ich, muss ich es dir sogar sagen: es wird wieder Krieg geben. Das war der Hintergrund der dringenden Ratssitzung, an der ich teilnehmen musste. Ich denke nicht, dass wir in unmittelbarer Gefahr sind, dafür ist der Griff des Imperiums um Alderaan längt viel zu schwach geworden. Aber ich werde auf Coruscant benötigt werden, genauso wie alle fähigen Jedi, wie du eine bist. Calborne und Aulona müssen wir aus dem imperialen Raum herausschiffen. Firedevs –«

Nun wurde Wes' Stimme zu einem Flüstern. Aus unmittelbarster Nähe hauchte er in Firedevs' Ohr. Es gab ja weit und breit keine Mithörer oder andere Elektronik als ihre gesicherten Jedikoms.

»Die starke Erschütterung der Macht, das war der Imperator. Wir haben ihn getötet, wohl um größeres Unheil zu verhindern.«

Alderaan – Sanctuary Coast – am großen Fluss – Firedevs und Wes
 
Alderaan - Sanctuary Coast - am Strand | Aris Calborne und Aulona Ralegree

Aris genoss die Einsamkeit am Strand. An Orten wie diesem fiel ein...Druck von ihm ab, den er immer spürte, wenn er unter Leute ging oder sich anderweitig in der Nähe von größeren Ansammlungen aufhielt. Anders wusste der Halb-Hapaner das Problem nicht zu beschreiben und er hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass die Ärzte ihm dabei nicht helfen konnten. Aber er nahm es leicht. Der Konsum von Alkohol und anderen Genussmitteln sorgte für gewöhnlich dafür, dass das Problem halbwegs erträglich war und seine Mutter hatte ja dafür gesorgt, dass sein Körper robust genug war, den Konsum auszuhalten, so lange er es denn nicht übertrieb.

So in Gedanken versunken, nahm er anfangs auch gar nicht das Röhren der Motoren wahr, als sich die vier Speederbikes näherten und begannen Aulona und wie ein Rudel Raubtiere zu umkreisen. Erst als einer der Piloten tiefer flog, um Sand rund um
Aulona aufzuwirbeln, bemerkte Aris das Schauspiel. Mit zusammengekniffenen Augen näherte sich der Halb-Hapaner zügigen Schrittes dem Geschehen, denn es konnte recht schnell ziemlich unschön eskalieren. Davon las man immer wieder im HoloNet und Aris persönlich hatte in seiner Studienzeit auch mehr als eine derartige Geschichte am Rande mitbekommen.

Wie von ihm erwartet, hatten diese Kerle nicht genug Schabernack angestellt, indem sie ihr Opfer ein wenig erschraken und in einer Sandwolke tauchten. Stattdessen setzten sie rund um
Aulona herum zur Landung an und das konnte einfach nichts Gutes bedeuten. Aris begann zu rennen, aber am Sandstrand kam er nicht allzu schnell voran und das gab diesen Typen Gelegenheit, ein paar Worte miteinander und mit Aulona zu wechseln. Worte, die alles andere als schön waren, wenn er die Reaktion der Priesterin so aus der Ferne richtig deutete.

Die jungen Männer teilten ein paar Getränke aus und soweit Aris es erkennen konnte, war
Aulona nicht so recht gewillt, sich an der Runde zu beteiligen. Gleichzeitig war sie auch nicht in der Lage, die Typen daran zu hindern, den Picknickkorb zu plündern. Das Spiel ging aber zum Glück nicht allzu viel weiter, denn die Gruppe war noch mit dem Essen beschäftigt, als der Halb-Hapaner den Weg endlich zurück gelegt hatte. Er schenkte Aulona ein aufmunterndes Lächeln, bevor er sich den Typen zuwandte.

„Hallo auch ihr vier. Was verschafft uns die Ehre eures Besuchs? Ach bitte, bedient euch doch an unserem Essen.“

Die Typen waren sichtbar aus dem Konzept gebracht und wirkten nicht so ganz begeistert über die Störung. Sie wirkten jung, vielleicht 20 Jahre alt, wenn überhaupt. Definitiv keine Schulkinder mehr und gemäß der teuer aussehenden, ähnlich geschnittenen Kleidung gingen sie auf irgend eine Elitehochschule Alderaans, auch wenn Aris keines der Symbole erkannte, das sich auf ihren Jacken und Hosen fand. Gut, er interessierte sich auch nicht wirklich für irgendwelche lokalen Bildungseinrichtungen. Der augenscheinliche Anführer der vier schickte sich an, besitzergreifend den Arm um Aulona zu legen, während seine drei Begleiter sich dem Halb-Hapaner mit überheblichen Lächeln zuwandten und auf ihn zugingen. Aris seinerseits trat demonstrativ hinter eines der Speederbikes und hob ein Bein, um es auf dem Frontstabilisator abzustellen.

„Wirklich hübsches Stück hier. Schade nur, dass es kaputt ist.“

Noch bevor die drei Kerle ihn erreichen konnten, verlagerte er sein volles Körpergewicht auf den Stabilisator, der nicht dafür gedacht war, sein volles Gewicht zu tragen und sich darunter erst verbog und dann abbrach. Spätestens jetzt hatte er die volle Aufmerksamkeit der vier. Aris hoffte nur, dass das Aulona Gelegenheit gab, zu fliehen.

Alderaan - Sanctuary Coast - am Strand | Aris Calborne, Aulona Ralegree, vier halbstarke Biker
 
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