Heute vor 50 Jahren, am 22. November 1975, wird Juan Carlos zum König von Spanien proklamiert.
Als Franco starb, musste Spanien sehr schnell entscheiden, wie es politisch weitergehen sollte. Dass Juan Carlos nur zwei Tage später zum König ausgerufen wurde, war ein wichtiger Schritt und nicht nur eine formale Handlung.
Franco hatte ihn selbst als Nachfolger aufgebaut und erwartete wohl, dass er den autoritären Staat fortführt. Gerade diese Herkunft verschaffte Juan Carlos jedoch eine Art Schutz. Die alten Machtgruppen wie Militär, hohe Beamte und treue Funktionäre akzeptierten ihn, weil er aus Francos eigener Entscheidung hervorgegangen war. So konnte er zunächst für Ruhe sorgen, ohne sofort auf Misstrauen zu stoßen.
Im Hintergrund bereitete er jedoch etwas anderes vor. Er wollte Spanien vorsichtig in die Demokratie führen. Er suchte das Gespräch mit Reformern, öffnete politische Spielräume und ernannte Adolfo Suárez zum Regierungschef, der zwar aus dem alten System stammte, aber bereit war, Veränderungen einzuleiten. Diese Mischung aus Vorsicht und Mut machte den friedlichen Verlauf der Transition möglich.