Bastion

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Kira und Kayn

Nein, Eowyn hatte nichts mehr zu verlieren. Absolut nichts mehr - sie hatte schon ihre Ehre verloren, ihre Berufung, ihre Integrität und sogar ihr komplettes Selbst. Was blieb denn da noch? Da war noch eine Hülle, ein Körper, aber dieser war so gut wie nichts wert. Vielleicht war das gut so. Vielleicht hätte Guldur jemand anderen mehr treffen können, so aber... war da nichts, das Eowyn noch verlieren konnte.
Außer der Mission natürlich. Aber dies lag alles nicht mehr in ihrer Hand, sie hatte getan, was sie hatte tun können.


Guldur ließ endlich ihr Kinn los - was allerdings nur dazu führte, dass sie wieder zu ihren sanften Streicheleinheiten überging und auch, dass Eowyn die Berührungen ihres Schülers wieder deutlicher wahrnehmen musste. Welcher genau jene intensivierte. Ein kurzer Blitzmoment ließ sie an Ian denken und wie er sie berührt hatte, seine Hand auf ihrem Oberschenkel, seine Lippen an ihrer Seite, doch sie verdrängte die Bilder so schnell, wie sie gekommen waren. Ein anderes Leben. Eine andere Person. Denn wie Kayn ihren Namen hauchte, klang es so ganz und gar nicht nach dem Mann, den ihr anderes Ich liebte. Sein Atem verursachte eine unwillkürliche Gänsehaut, doch keine der guten Sorte, und sie spürte, wie erneut eine gewisse Dunkelheit von diesem Schüler ausging. Er würde es weit bringen unter den Sith, so viel war ihr beiläufig klar - zumindest, wenn Guldur ihn ließ.
Eowyn schloss die Augen, darauf konzentriert, sich nicht ablenken; die Dunkelheit nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Die Mission. Die Mission. Sie würde ihn ertragen. Sie würde
alles ertragen.
Jeder hatte etwas zu verlieren? Nein. Das war nicht wahr. Er wusste nicht, wovon er sprach, er wusste nicht, dass da nichts mehr war, das sie überhaupt noch verlieren konnte. Ihr Leben... selbst das hatte sie doch schon verloren. Machte es da einen Unterschied, ob sie ihr zuvor noch andere Dinge nahmen? Nicht für sie. Eine Rätin würde dergleichen ertragen und aushalten. Mit Stolz. Und Ehre. Und sie würde kein Spielball sein.


Eowyn atmete tief ein, als wäre sie soeben ertrunken, bevor sie leicht lächelte und ihre Augen wieder öffnete. Eine der obersten Regeln, die Ahna ihr eingebläut hatte, war, niemals das zu tun, was der Gegner von einem erwartete. Zugegeben, es galt vielleicht nicht für Situationen wie diese, aber... sie hatte nichts zu verlieren. Und falls sie der Sabacceinsatz zu hoch war, dann würde sie immer noch einbrechen können.
Also hob sie langsam die Hand, schaltete das von ihrem Empfinden aus, das irgendwie bisher überlebt hatte, und berührte Kayn sachte an seiner Wange, während Guldur begann, ihr zu dozieren, was sie noch zu verlieren hatte. Ihre Unschuld? Das hätte beinahe amüsant sein können. Was dachte diese Sith eigentlich von den Jedi? Dass sie alle lebten wie keusche Nonnen?

Ich habe nichts mehr zu verlieren, wiederholte sie schließlich, während sie Kayn in die Augen sah. Ihr hingegen allerdings sehr wohl, wenn ich das richtig verstanden habe... Es wäre nicht verboten für sie, behauptete Guldur? Das konnte sich Eowyn kaum vorstellen. Wenn da tatsächlich eine Art Schutz über ihr lag, dann garantiert auch für dergleichen. Vielleicht war dies den beiden nicht so sonderlich bewusst, oder aber - sie blufften. Die kleine Information, dass sie unter einem gewissen Schutz stand, gab ihr allerdings einen gewissen Auftrieb. Und sie hatte ja nun wirklich nichts mehr zu verlieren.
Ihr Lächeln intensivierte sich, während sie mit dem Daumen sanft über Kayns sonst so von ihm malträtierte Unterlippe fuhr. Wenn sie ihm klarmachte, dass ihr das alles nichts ausmachte... Sie musste sich nur vorstellen, dass Ian vor ihr saß. Dann war das alles kein Problem. Überhaupt gar keines. Egal, wie ekelhaft sich seine Haut anfühlte.
Ich habe nichts gegen... spielen. Ich befürchte nur, dass ich mich unter der Würde für so manchen Sith befinde, meint Ihr nicht auch? Ein Ausweg für sie beide, ihre Haltung zu wahren, auch wenn Eowyn bezweifelte, dass sie klug genug waren, ihn anzunehmen.

Guldurs Hand in ihren Haaren allerdings war weiterhin verabscheuungswürdig, und hier gab es keine Möglichkeit, sie sich als Ians vorzustellen oder wegzudenken. Brianna. Ja, Brianna war in der Tat ein Problem, denn die Möglichkeit, dass die Echani aufgeflogen war, war tatsächlich nicht gering. Schon vor ihrem Besuch hier bei ihr, und jetzt... Ja, ihr eigener Wert war, abgesehen von den Informationen, die sie noch in sich trug, natürlich bei null, und sobald die Sith ernsthaft beginnen würden, an diese Informationen heranzukommen, würde sie wohl nicht einmal mehr klar denken können. Aber das... war okay. Sie hatte damit gerechnet. Sie hatte damit gerechnet, dass es früher geschehen würde. Und im Zweifel hatte sie immer ihren Notausgang. Guldur schien von ihrer "Unschuld" nahezu besessen zu sein - wahrscheinlich wollte sie ihr Angst machen? Gut, dass Eowyn fort war. Eowyn hätte sie Angst gemacht, große sogar. Vermutlich hatte Ian sie nur schützen wollen, als er sie gebrochen hatte... Sie selbst hatte auch nicht direkt versagt. Vielleicht hätte sie länger durchhalten sollen, durchhalten müssen, aber ihre Aufgabe war immer klar gewesen - bring Ian in den Tempel und verschaffe ihm eine gute Tarnung. Und das hatte sie getan. Bis heute.
Ahna aber würde ganz sicher nicht versagen. Selbst wenn sie starb, falls Brianna, sogar falls Ian sterben würde, Ahna würde nicht versagen und alles daran setzen, dass ihr Team überlebte, vielleicht sogar erfolgreich entkam. Und das, dieses Vertrauen in andere, war etwas, das Guldur niemals verstehen würde, weswegen sich ein ehrliches, versonnenes Lächeln auf Eowyns Gesicht ausbreitete, als sie sich der Sith zuwandte. Sie legte den Kopf schief und hörte sich an, was die andere noch zu sagen hatte. Sie sprach noch immer von Keebo - sie machte es gut, ganz sicher. Aber würde sie wissen, welcher Plan hier wirklich dahintersteckte, dann wäre nicht Guldur hier, oh nein. Dann wären sie alle vermutlich schon längst gemeinsam in einer Zelle und würden zu Tode gefoltert. Und keiner würde Ian mehr "Keebo" nennen...


Das Lächeln wurde amüsierter. Ich bin mir sicher, Keebo wird sich mit Freuden ansehen, wie Ihr mich foltert. Sein Schutz besteht vermutlich nur aus einem einzigen Grund - er will dabei sein oder es mir selber antun, so wie vorhin auch schon. Ihr müsst begreifen, dass es vorbei ist. Ich habe akzeptiert, dass ich hier sterben werde. Heute, morgen, in einer Woche... Sie ließ Kayns Wange los in der Absicht, bei Guldur das gleiche Spielchen zu spielen und die Hand, die so sanft in ihren Haaren wuschelte, zu streicheln, doch dazu kam es nicht. Ihre Hand stockte mitten in der Bewegung, als das unangetastete Essenstablett plötzlich in grellem Licht erstrahlte. Machtblitze... Von Ian wusste Eowyn, dass diese zwar ikonisches Merkmal der Sith waren, dennoch nicht so einfach zu beherrschen. Jede, die dazu in der Lage war, hatte also definitiv eine gewisse Art der Machtbeherrschung, und Guldur hatte soeben demonstriert, dass dies bei ihr der Fall war. Eowyn starrte darauf, während sie ihre Hand sinken ließ, unfähig, zu entscheiden, wie sie auf diese Demonstration reagieren sollte.
Asche.
Ja, sie war nichts weiter als ein kleiner, verschrumpelter Haufen Nichts. Die Sith hatte durchaus Recht, etwas, das sie die ganze Zeit zu verdrängen suchte. Ein Nichts, das nur so lange durchhalten würde, bis Ian und Brianna ihre Aufgaben erledigt hatten.
Aber spielte das überhaupt eine Rolle, war das überhaupt wichtig? Sie hatte bisher nicht viel erreicht in ihrem Leben, warum hätte es in den kommenden Jahrzehnten anders laufen sollen? Das einzige wichtige, richtige, das hatte sie schon geschafft. Sie hatte Ian erreicht und ihm den Glauben an sich selbst zurückgegeben. Was sollte da schon noch kommen? Und war nicht jedes Leben vergänglich, erinnerte man sich nicht an die wenigsten?


Richtig, flüsterte sie leise und starrte weiter auf das Tablett. Niemand wird sich erinnern. Außer vielleicht als die Rätin, die sich von einem Sith hatte übertölpeln lassen, zumindest dann, wenn der Plan scheiterte. Sie würde nicht einmal in die Macht eingehen, sie würde einfach... verschwinden.
Puff.
Weg.
Zack.
So wie auf Va'art.
Wobei, da war die Macht gewesen.
Nein, vermutlich anders als auf Va'art...
Einfach...

Weg.

Weg.

Puff.

Kurz machte etwas "klick" in ihrem Kopf, doch dann erinnerte sich Eowyn, wo sie sich befand, und blickte auf, in Guldurs amüsiertes Gesicht. Eowyns Leben war nur Schall und Rauch. Ja. Aber nicht nur das.

Und das witzige war... das wirklich, wirklich witzige war...
Ihre Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, bevor sie in ein leises Kichern ausbrach und mit der gerade gesunkenen Hand Kayns auf ihrem Oberschenkel tätschelte.
Aber nicht nur an mich, brachte sie dann amüsiert hervor. Auch an dich, du kleiner, süßer Schüler. Wirklich, du weißt doch gar nicht, was auf dich zukommt. Das Kichern wurde immer stärker und Eowyn hatte nicht die Absicht, irgendetwas dagegen zu tun. Wieso auch? Es war doch ganz schön, sich mal zu amüsieren. Ehe du dich versiehst - puff! Sie stieß ihn mit der gleichen Hand fest, aber nicht allzu stark vor die Brust - hat sie dich ausgetauscht, vielleicht, weil du einmal die falschen Schuhe anhattest oder so. Und du, Kira Guldur... Sie saßen doch so schön beisammen, wieso diese Förmlichkeiten? Du magst über viel Macht verfügen, aber an dich erinnern wird sich auch keiner. Dazu bist du ein zu kleines Lichtlein... Wir alle. Oder hast du etwa Ambitionen, Imperatrix zu werden... Eowyn sprach nicht spöttisch, sondern amüsiert und humorvoll und konnte zwischendurch einfach nicht aufhören zu kichern. Obwohl. Das Kichern nahm noch etwas zu, wurde beinahe zu einem Lachen. Die Männer werden sich bestimmt zumindest an deine ansehnliche Figur erinnern, platzte sie heraus, ließ einen anerkennenden Blick über die Sith gleiten und piekste sie gleichzeitig wie eine Freundin in den anscheinend gut durchtrainierten Bauch.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Kira und Kayn
 
Bastion, Sith-Tempel – Katakomben, vor dem Trümmerhaufen einer Statue – Ian und Brianna

Brianna mochte nichts Falsches daran erkennen, die Galaxis nicht allein aus altruistischen Gründen zu ‚retten’ und mit anderen Worten und in einer anderen Situation hätte Ian ihr zugestimmt. Doch in dieser speziellen Sache nicht. Nein, denn anders als Brianna wohl wusste, war Ian mit diesem Virus verwoben, hatte gewusst, was Allegious da vorhatte. Die Vorverhandlungen, seine zwar widerwillige, aber nun einmal vorhandene Teilnahme daran. Er mochte ein noch so kleines Zeichen in dieser Geschichte sein – doch er war Teil davon. Ein Mitwisser der, hätte er nur früher gehandelt, etwas hätte verändern können. Dabei ging es nicht darum, sich selbst zu kasteien, sich in Schuldgefühlen zu verlieren, wie es Eowyn vielleicht bezeichnet hätte. Ja, inzwischen war er aufgewacht, ja, inzwischen war er aktiv geworden. Doch wenn sie alle einmal ehrlich waren: Ein Verbrechen blieb, das, was es war, ein Verbrechen, auch wenn es mildernde Umstände gab. Unter keinen Umständen wollte er hier ein Retter oder Held sein. Was war das für ein Retter, der dabeistand, wie ein kleines Kind, das nicht schwimmen konnte, in einen See gestoßen wurde, um erst dann den Versuch der Hilfe zu wagen, nachdem die anderen gegangen waren? Retten war kein Wort, das er in diesem Zusammenhang mochte, denn es war zu groß, zu unstimmig, vor allem in Verbindung mit ‚die Galaxis‘. Eowyn hatte ihn einst gerettet, ganz ähnlich, wie es Tahiri davor getan hatte. Sie waren, jede auf ihre Art Heldinnen gewesen. Tahiri mit ihrem gefährlichen Spiel gegen das Imperium. Und Eowyn, für beinahe alles, was sie vertrat, wofür sie stand, was sie tat. Spätestens diese Mission machte sie zur Heldin. Ja, vielleicht waren die meisten Jedi und solche, die trotz größter Gefahren Widerstand leisteten, besondere Personen. Heldinnen und Helden.

„Edelmut wird erst dann falsch, wenn ihm der Schatten eines persönlichen Motivs anhaftet.“
Ian war davon überzeugt, dass die Galaxis ohne Egoismus nicht funktionierte, dass Egoismus ein Teil von allem war – und das er, gesund gelebt, kein Fahler war. Sie alle taten auch sich selbst zuliebe etwas und vermutlich gab es kein einziges Wesen, das von sich behaupten konnte, immer altruistisch zu sein. Es gab keine absolute Selbstlosigkeit, denn sie hätte bedeutet, dass es kein Selbst mehr gab und damit keine einzigartige Persönlichkeit. Doch das war Ians Kampf. Die Fragen um Handlungen und Motive. Der viel größere Kampf darum, sich wieder im Spiegel betrachten zu können. Briannas Kampf war anders und doch glich er dem seinen in so vielen Punkten. Da waren beinahe beängstigende Parallelen. Zwar begriff Ian nicht, was Brianna an Janus hatte anziehend finden können, doch er verstand den Wunsch nach Bedeutung. Nach Weiterkommen. Und genau diese Wünsche bestätigten ihn in seiner Sicht, dass beständige Selbstlosigkeit eine Mär war.

Brianna trank in hastigen, großen Zügen – wie lange sie wohl schon hier unten herumgeirrt war?
Dann, plötzlich, näherte Brianna sich Ian und umarmte ihn. Für einen Moment völlig überrumpelt von der plötzlichen Nähe reagierte Ian erst gar nicht, bis er die Umarmung (wobei das Briannas Berührung nur unzureichend beschrieb) vorsichtig erwiderte.
Er erinnerte sie erneut an ihren Vater? Auch Ian lachte, während er sie losließ.

„So alt bin ich nun auch nicht“, scherzte er und musste just, dass er die Worte ausgesprochen hatte, an Eowyn denken. An ihre Scherze über sein Alter und das versetzte ihm einen gehörigen Stich. Doch er konzentrierte sich vehement auf Brianna, die eben noch zu Tode betrübt, nun aber aussah, als sei sie das sprudelnde Leben. „Du hast es gut zusammengefasst“, stimmte er zu und konnte es doch nicht lassen, vorsichtig anzufügen: „Und du wirst über ihn hinwegkommen, auch wenn das dauernd kann und schmerzvoll sein wird.“


Ihre Einschätzung über Janus war zutreffend. Seine Selbstbeweihräucherung würde ihn früher oder später zu Fall bringen. Doch ihm und Kira nicht mehr zu begegnen?
„Sie sind beide inttrigant und gefährlich und sollten sie Verdacht schöpfen, sind sie zu allem fähig. Kira vertraut dir nicht, sie wird dich beobachten, Brianna, das hat sie mir gesagt. Janus, Kira, Adria, ihr Schüler. Sie alle könnten sich gegen uns verschwören und wir machen einen großen Fehler, wenn wir uns in Sicherheit wiegen. Ich sage es noch einmal: Wir müssen uns vor ihnen in Acht nehmen und für dich bedeutet das noch mehr: Du kannst Eowyn momentan in größere Gefahr bringen als ich, denn auf dich sind mehrere Augen gerichtet.“
Optimismus war gut, doch allzu euphorisch sollten sie nicht sein, denn ein zu viel an Gefühl barg die Gefahr, das Wesentliche nicht mehr zu erkennen.


„Vorsicht ist mein zweiter Vorname. Du holst Informationen über Darth Noxia ein. Ich werde noch einmal mit @Tom West sprechen und hier unten alles kartografieren, das wird helfen, etwas zu finden.“ Mit diesen Worten setzte Ian sich wieder in Bewegung, nachdem er auch dieses Areal aufgezeichnet hatte, das nach eingehender Überprüfung tatsächlich nur eine Sackgasse war. Die Statue hatte weder etwas verbogenes enthalten, noch etwas verdeckt. Allerdings würden Geheimgänge nicht so einfach zu finden sein, das sollte ihnen klar sein. Was im Endeffekt bedeutete, dass sie jeden Gang und jede Nische gründlich untersuchen mussten.

 
.:Bastion – im äußeren Bezirk - Bahn nach Bonetown – Jo'Dan und Pico (JK), Neela (Gaya) und "besorgtes Sicherheitspersonal" aka Schlägertruppe:.

JK spürte den Hieb kommen lange bevor der Angreifer den Willen zum Schlag vollständig geformt hatte.
Innerlich seufzte der Jedi, Gayas Diplomatie war gut ohne Frage, es stellte sich nur die Frage ob die Schläger Diplomatie über Gier stellen würden. Er entschied sich einen für das Team zu nehmen. Gamorreaner waren eine Spezies die zwar korpulent aussah jedoch viel Muskeln an den richtigen Stellen besaß. Die Faust traf ihn seitlich in die Rippen und obwohl es nur ein Warnhieb war trieb sie ihm sämtliche Luft aus den Lungen. Er stöhnte auf und beugte sich vornüber. Er musste die Schmerzen nicht Schauspielern.


'Kato, dass ist genug! Ich denke sie haben verstanden. Haben sie verstanden Miss...?

Sie ließen ihnen ja auch nicht wirkliche eine Wahl. Sie ließen sich auf das letzte Angebot ein und damit schienen die Schläger zufriedengestellt.
Sie trollten sich ins nächste Abteil und damit schien das Unglück erstmal abgewendet.
Er atmete vorsichtig ein und aus, es tat weh, sehr.
Der Kel'Dor beugte sich zur Togruta und brachte seine Lippen nah an ihr Ohr.


"Aua...warn mich bitte nächstes mal vor wenn du dir einen diplomatischen Schlagabtausch lieferst in dem ICH der Boxsack bin."

Der Rest der Fahrt blieb ereignislos, bis auf die skeptischen Blicke die die beiden "Neuen", die Störenfriede, bekamen. Mit quietschenden Rädern kam der Zug zum stehen und sie waren endlich da. Bonetown.
Die Passagiere stiegen aus und andere stiegen zu. Die Luft roch verbraucht und Neonlichter erhellten den sonst düsteren Bahnhof. Die beiden Jedi gingen die Straße weg vom Bahnhof, tiefer in die Stadt und jeder Schritt verpasste ihm einen kleinen Stich wo der Gamorreaner ihm seine Argumente vorgebracht hatte.


"Wohin zu erst?"

.:Bastion – im äußeren Bezirk - Bonetown – Jo'Dan und Pico (JK), Neela (Gaya).
 
[Bastion | Bonetown | Zurück im "Bastion Beast" | Büro] Saphenus, Darth Angelus, Reva alias Aruk Vagary, Mirilianerin (NPC)

Das Verhalten und die Erscheinung der Lebewesen in diesem Raum konnten nicht unterschiedlicher sein: Angelus, dessen Präsenz wie ein düsterer, wortkarger Racheengel über dem Raum lag und jede Ecke mit Kälte flutete, Reva, die sich um eine gelassene Haltung bemühte, die aber bröckelte, sobald man sie länger als den Bruchteil einer Sekunde ansah, Marris, die vor allem von Angst beherrscht wurde und Saphenus, der tatsächlich Gelassenheit und Ruhe ausstrahlte. Es war ein verwirrender und irritierender Cocktail für jeden, der empathisch genug war, das wahrzunehmen.

Marris wagte es tatsächlich, das auszusprechen, was Reva vielleicht denken mochte. Das Wort „Sith“ schien einen Moment im Raum zu schweben, bevor es verschwand und gleichzeitig wirklich und wirklich wirkte. Saphenus lächelte kurz, blieb die Bestätigung jedoch schuldig. Stattdessen blieb er betont ruhig, während er sich auf die Rückenlehne des Stuhls stützte, auf dem Marris unruhig hin und her rutschte.

Reva ergriff schließlich das Wort und ihre Stimme wirkte fester, als Saphenus es erwartet hatte. Sie verneinte, an Takas Tod schuldig zu sein. Ihren Worten schwang keine Lüge mit, sodass Saphenus ihr glaubte. Ohnehin wirkte die zierliche Frau nicht, als sei sie zu einem so brachialen Mord fähig. Vielmehr glaubte er, sie würde subtilere Wege wählen, um sich eines Feindes zu entledigen. Wenn überhaupt, fügte er in Gedanken hinzu. Gleichzeitig wusste er, dass das Äußere täuschen konnte und er selbst war das beste Beispiel dafür. Saphenus sah Reva gelassen an.
„Nein.“, antwortete er auf die Frage, ob er Taka habe umbringen wollen. „Es kommt drauf an.“, fügte er hinzu. „Vielleicht. Zumindest wollten wir mit ihm reden. Ich habe aber die Befürchtung, dass er uns nicht antworten wird. Was ich sehr unhöflich von ihm finde.“ Er grinste. „Ich denke also, dass du unsere Fragen beantworten musst. Denn für mich sieht es so aus, als hättest du seinen Platz eingenommen.“ Er deutete mit seinem dürren Zeigefinger auf sie.

Marris‘ Furcht, gepaart mit einem jede Körperzelle ergreifenden Abscheu, wuchs, als sich Darth Angelus wie ein Raubtier der Leiche näherte und sie ohne eine emotionale Regung mit der Spitze seines Fußes, als wäre es nichts weiter als Abfall denn die sterblichen Überreste eines einst empfindungsfähigen Wesens, auf den Rücken drehte und ihm sodann die Kapuze vom Kopf zog. Takas misshandeltes und schmerzverzerrtes Gesicht kam zum Vorschein und Saphenus sah aus dem Augenwinkel, wie Marris würgte. Das, was sie nach oben beförderte, schluckte sie voller Ekel wieder runter. Unbeeindruckt sah Saphenus auf die Leiche. „Hier ist ein Exempel statuiert worden.“, dachte er, während Angelus in die Runde sah und breit grinste.
„Was meinst du Marris, sah unser lieber Taka zu Lebzeiten hübscher aus?“, fragte Saphenus süffisant. Sie konnte seinen Atem in ihrem Nacken spüren und erschauderte.

Plötzlich öffnete sich die Tür und ein junger Mann, der die Situation zunächst vollständig zu verkennen schien, stürmte hinein. Er begann, wie ein Wasserfall zu reden und beschwerte sich lauthals über das Chaos, das in seinen Augen herrschte. Ihm schien es wichtig zu sein, dass Zuständigkeiten geklärt werden würden. Saphenus spürte, dass es ihn nervte. Der Mann, der zweimal ignorierte, dass Reva ihn zur Ruhe rufen wollte, redete unaufhörlich weiter. Bevor Saphenus seiner Ungeduld freien Lauf lassen und den jungen Mann mit unsichtbaren Händen auf die Knie zwingen konnte, erhob sich Reva aus ihrem Stuhl und erhob die Stimme. Erst jetzt begann Thjos, die Situation in sich aufzunehmen und sofort veränderte er sich. Sein Redefluss versiegte und so schnell wie er gekommen war, verschwand er auch wieder. Marris rief ihm hinterher, wohl in der Hoffnung, ihn begleiten zu können, doch das fiel die Tür schon wieder in die Angeln.


„Der nächste, der uns stört, wird diesen Raum nicht mehr verlassen.“,
flüsterte Saphenus und zum ersten Mal schwang Verärgerung seiner Stimme mit. „Das ist unhöflich.“ Er ließ einen Moment verstreichen. „Lass uns über das geschäftliche reden. Ich glaube dir, dass du Taka nicht umgebracht hast und mir scheint, als hättest du seinen Platz eingenommen. Zumindest, wenn man den aufgeregten Worten dieses, wie hieß er, Thjos, glauben kann. Das birgt allerdings ein Problem in sich. Mein lieber Freund…“, Saphenus deutete auf Darth Angelus, „…und ich verfolgen Pläne hier in Bonetown. Wie es der Zufall, oder die Macht, wollte, sind wir hier gelandet. Ich glaube kaum, dass das Bastion Beast für sich alleine steht. Es mag hier von zugedröhntem Abschaum nur so wimmeln, doch in einer Spelunke wie dieser, in der Credits verdient werden, hat immer auch das organisierte Verbrechen seine Finger im Spiel. Also…“, sagte Saphenus und legte Marris seine linke, dürre Hand auf die Schulter, die sich sofort versteifte, „…da Taka uns nicht mehr verraten wird, wer denn sein Boss ist, vielleicht erzählst du uns einfach, wer ihn aus welchen Gründen umgebracht hat, wer glaubt, dass du nun Chef dieses Dreckslochs sein soll und wer am Ende des Tages kommt, um die Credits, die hier verdient worden sind, in seine eigene Tasche zu stecken.“


[Bastion | Bonetown | Zurück im "Bastion Beast" | Büro] Saphenus, Darth Angelus, Reva alias Aruk Vagary, Mirilianerin (NPC)
 
Bastion, Sith-Tempel – Katakomben, vor dem Trümmerhaufen einer Statue – Ian und Brianna

Briannas Moral war leichter wiederherzustellen als die von Eowyn, woran sich bestimmt nicht nur sie, sondern auch Ian die Zähne ausgebissen hatten. Einerseits hatte es die blonde Menschenfrau viel schwerer, da sicherlich eine ganze Reihe von Sith versucht hatten, sie zu brechen, wobei die Echani nicht sicher war, wie viel Erfolg sie dabei gehabt hatten. Brianna wollte gerne daran glauben, dass unter der schwer angeschlagenen, den Lebensmut verloren habenden Person das Herz der wahren Eowyn schlug, ungeschlagen und ungebrochen, welches der äußeren Hülle das Kommando überließ und auf den geeigneten Moment wartete, um wieder zum Vorschein zu kommen. Bei der Silberhaarigen selbst war es, obwohl sie Eowyns Situation auch aus eigener Erfahrung kannte, schlichtweg so, dass sie in ihrem tiefsten Inneren nur zu gerne bereit war, anderen zu glauben, wenn sie ihr schmeichelten, lobten und ihr ganz allgemein gut zuredeten. Wenn sie von sich sagte, Mist gebaut zu haben, wollte sie natürlich gerne Widerspruch hören. Freilich hatte Ian tatsächlich Recht gehabt. Janus hatte ihnen beiden den perfekten Grund gegeben, hier unten zusammenzuarbeiten, und alleine anhand der Sache mit den Getränkevorräten war erkennbar, dass sie die Hilfe in den Katakomben bitter nötig hatte.

Erst als Ian einen Scherz über sein Alter machte wurde der Silberhaarigen klar, dass er zu wenig über sie wusste, um ihre familiären Bezüge richtig einzuordnen. Er konnte ja nicht wissen, dass Briannas Vater starb, als sie zwölf war, und sie sich beim Gedanken an ihren Vater tatsächlich an einen Mann in Ians Alter erinnerte und nicht etwa an einen alten Mann von fünfzig Jahren, der zuhause darauf wartete, dass sie von Bastion zurückkehrte.


„So meine ich das nicht! Du bist jetzt in etwa im Alter meines Vaters, als ich klein war,“

Stellte die immer noch gut gelaunte Brianna klar, deren Gesichtszüge jedoch in dem Moment ernst wurden, als sie an den gewaltsamen Tod ihrer Eltern denken musste. Sie verbarg den Anflug von Traurigkeit aber hinter der Maske eines neutralen Gesichts und machte auch sonst keine Anstalten, Ian in dieses Kapitel ihrer Familiengeschichte einzuführen.

Ob sie über Janus hinwegkommen würde, in dieser Frage war Brianna zwiegespalten: ihr Herz fühlte nein, der Schmerz säße zu tief. Zu nah und seelenverwandt hatte sie sich ihm am Anfang gefühlt, um nicht erschüttert davon zu sein, jetzt aufzuwachen und nicht erschüttert über die Erkenntnis zu sein, wie weit sie sich auseinander entwickelt hatten. Ihr Kopf wusste, dass Ian recht hatte, und das sagte sie auch:


„Ich werde mich ganz und gar auf unsere Mission konzentrieren und keine Zeit haben, über romantische Gefühle nachzudenken. Bis all dies vorüber ist, wird die räumliche und zeitliche Distanz es leichter gemacht haben.“

Das war zugleich eine Aufforderung des Verstands an das Herz, sich gefälligst zusammenzureißen, weil sie beide noch viel Arbeit vor sich hätten. Gleich im Anschluss bremste der vorgebliche Vollstrecker die Echani ein, die im ersten Überschwang postuliert hatte, dass sie Janus und Kira schon nicht mehr begegnen würde. Ja, irgendwo hatte Ian recht. Es lag nicht in der Natur ihrer Nemesis, einfach hinzunehmen, dass Brianna sich noch irgendwo im Sith-Tempel aufhielt, sie aber nicht wusste, wo. Obwohl die Silberhaarige sich fragte, ob ihr schwarzhaariges Gegenstück denn sonst nichts zu tun hatte den ganzen Tag, wäre es zu leichtfertig anzunehmen, das wäre es nun ein für allemal gewesen und Eowyn gefährden, das wollte Brianna keinesfalls. Trotzdem war sie in ihrem gegenwärtigen Hochgefühl geneigt, lieber mögliche Lösungen in die Welt zu setzen, als sich vor Komplikationen zu fürchten.

„Ich werde zusehen, dass ich meine Präsenz zu allen Zeiten verschleiere, dafür habe ich es schließlich geübt. Ich werde mich unter die Jüngerinnen mischen, dort schlafen, essen und trainieren. Außerdem bemühe ich mich natürlich, mich nicht verdächtig zu halten; von Eowyn halte ich mich wohl besser erst mal fern,“

Verkündigte die Jedi-Ritterin. Den Komfort ihrer luxuriösen Unterkunft bei Janus würde sie zweifellos vermissen, doch sie wäre zu stolz, diesen jetzt noch in Anspruch zu nehmen, nachdem er ihr das Herz gebrochen hatte. Was das weitere Vorgehen anging, waren sie einer Meinung.

„Machen wir es so! Fangen wir gleich an zu kartographieren, oder suchst du erst diesen West?“

Fragte Brianna, die vor Aufregung gar nicht mehr ruhig bleiben konnte, vor und zurücklief und Ian dabei umkreiste wie eine Tesfliege. Als ihr Begleiter sich endlich auch in Bewegung setzte, war sie sehr beschäftigt damit, ihre Nase in jede Ecke zu stecken und fand auch bald einen Spalt, der vage die Größe hatte, dass sich eine Humanoidin durchzwängen konnte.

„Kennst du zum Beispiel diesen Weg hier?“

Fragte sie augenblicklich und bereute das auch sofort wieder. Da würde sie mit ihrem dicken, muskulösen Hintern und Oberschenkeln schon steckenbleiben, noch viel weniger passte da ein Gardist in Rüstung durch. Sicher lebten da nur irgendwelche unangehmen Viecher drin, die sie jetzt bestimmt nicht aufschrecken wollten.

Bastion, Sith-Tempel – Katakomben, vor dem Trümmerhaufen einer Statue – Ian und Brianna
 
Bastion - Bastion Center - Bonetown - Bastion Beast - Büro - Darth Angelus, Saphenus, Marris, Taka (tot) und Reva (Aruk Vagary)

Sein Blick wanderte vom leblosen Körper des ehemaligen Clubbesitzers
Taka hinauf in Richtung der anderen Anwesenden im Büro. Die kleinlaute Provokation der blassen Frau namens Reva überhörte er dabei aus Respekt gegenüber Saphenus, der hier einen deutlich ersichtlichen Plan verfolgte. Es war nicht unbedingt so, dass sich der Krieger über den Tod ihres Bosses gefreut hatte. Dieser Mann hätte eine nützliche Spur in die eng verwobenen Abgründe der Bastioner Unterwelt und der Mainasu Roku sein können und wäre mit Pulsschlag nützlicher gewesen als in seiner jetzigen Form. Selbst in bewusstloser Form, dem Tode nahe, hätte Angelus einen Versuch starten können, in seinen Geist vorzudringen und sich die Informationen zur Not durch die Macht gewaltsam an sich zu reißen. Aber nun war Taka nutzlos und sie allem Anschein nach zu spät. Der Umstand, dass der Kadaver des Mannes dem Sith ein düsteres Lächeln auf die Lippen gemalt hatte, kaschierte ein wenig seine tatsächliche Enttäuschung. Und Sinn und Zweck hin oder her: aber welchen Sith hätte der Anblick dieses toten Versagers nicht zumindest amüsiert?
Die Abscheu, die sein empathieloses Verhalten bei der
grünhäutigen Barkeeperin weckte, tat ihr Übriges. Wo in ihrer panischen Angst eben noch nichts als Unsinn und wirres Gestammel zu erkennen waren, so zeigte die junge Dame nun, was sie tatsächlich fühlte - ungefiltert. Es war deutlich in jeder Regung ihres Körpers und ihrer Mimik zu erkennen. Die süffisante Frage des Zabrak goss weiteres Öl ins Feuer und innerlich wartete der adelige Sith bloß darauf, dass die Närrin bloß einen falschen Muckser wagen würde, um an ihr ein Exempel statuieren zu können. Dies würde ihnen den nötigen Freiraum verschaffen, sich mit der offenbar deutlich vernünftigeren und intelligenteren Reva alleine unterhalten zu können und ihr im Vorfeld anschaulich zu verstehen zu geben, dass es dümmer sein würde, es sich mit ihnen zu verscherzen, denn mit der Commenor-Mafia. Wenn es an diesem Fakt überhaupt noch den Hauch eines Zweifels gab.

Der Ritter lehnte sich an die Wand und lauerte förmlich, als sich jedoch eine Störung anbahnte. Der
langhaarige fremde Kerl stürmte wie eine laut lärmende Dampfwalze in die Unterhaltung und ließ seinem Frust freien Lauf. Von "Chaos in allen Richtungen" sprach er. Welch Ironie, während sich auf der Tanzfläche seines Arbeitsplatzes das Gesocks der Stadt versammelt hatte, um dort in einer Ektase aus Drogen und Wahnsinn jeden Quadratmeter mit Erbrochenen und anderweitigem ekelerregenden Unrat zu überziehen. Gemeinsam mit der Tatsache, dass von Odile weiterhin jedwede Spur und auch Rückmeldung fehlte, begann Angelus' Geduldsfaden zu reißen und er warf dem Vollstrecker einen kalten Blick zu. Sein Plan war gut, jedoch offenbar nicht auf dieses Umfeld ausgelegt. Die Leute hier schienen nur eine Sprache zu verstehen: die der Gewalt und der Furcht. Darth Angelus spürte, wie sich auch im Inneren seines ansonsten so gefassten Ordensbruders der Zorn regte und steckte mit seinen eigenen Plänen zurück, um ihm den Vorrang beim Unterfangen zu lassen, hier und jetzt ein kleines Exempel zu statuieren.

Neben dem chaotischen Unsinn, den der
Fremde von sich absonderte, brannte sich jedoch ein bestimmter Begriff bei Angelus ein, den er im Hinterkopf behielt. Und dann wies ihn Reva mit etwas mehr Nachdruck zurecht und zum ersten Mal seit seinem unerwünschten Eintreffen schien der schmierige Mann zu begreifen, dass er schnellstmöglich verschwinden sollte. Die verängstigte Mirilianerin rief ihm noch hinterher, doch dann war er bereits verschwunden. Der Sith nickte unmerklich und überließ Saphenus abermals das Zepter. Mit einer deutlich erkennbaren Spur der Verärgerung drohte er, eine erneute Störung nicht mehr zu erdulden. Darth Angelus passte genauestens auf, da er noch immer dabei war, seinen neuen Verbündeten zu studieren und zu beobachten. Offenbar war das besonnene und ruhige Auftreten eine gekonnt aufgesetzte Fassade, die seine wahrhaftige Natur verschleierte, die in gewissen Aspekten, wie hier anschaulich zu sehen war, wie etwa der Frage der Geduld wohl bei allen Mitgliedern des Ordens einen gemeinsamen Nenner bildete.

Währenddessen noch insgeheim auf ein Zeichen seiner
Schülerin wartend, verfolgte er im Weiteren, wie Saphenus nun Klartext sprach. Der Boss dieser Spelunke war tot und jemand musste seinen Platz übernehmen. Da hier niemand, abgesehen von Reva, den nötigen Verstand dafür zu besitzen schien, fiel seine Wahl auf die dürre junge Frau. Der Zabrak erwähnte die Pläne, die er gemeinsam mit Angelus hegte und dass sie auf der Suche nach jenen waren, die in Bonetown das Sagen hatten. Randfiguren wie der tote Taka interessierten sie dabei nicht, solange sie keine Informationen besaßen, die ihnen weiterhalfen. Nein, sie waren auf der Jagd nach den großen Fischen. Und daran ließ er keinen Zweifel mehr.

Angelus nickte und stieß sich schwungvoll von der Wand hinweg. Zum ersten Mal kreuzte sich sein Blick mit dem von
Reva, als er sich langsam näherte, während er Marris völlig ignorierte.

"Das Stardust - was weißt du darüber und über die Personen, die dort ein und aus gehen? Und warum sollte jemand wie..."

Der Krieger war eben dabei, die Leiche zu passieren, die er im Vorbeigehen demonstrativ mit der Schuhspitze anstupste.

"...dort hin geschickt werden? Wirst nun Du dieser jemand sein?"

Ergänzte er also die Fragen des Vollstreckers, während er sein Gegenüber mit einem düsteren Blick fixierte. Er ließ keinen Zweifel daran, dass sein Geduldsfaden kurz vor dem Reißen war. Andererseits jedoch auch, dass er gegenüber der Blassen keine allzu feindlichen Absichten hegte - sie war ihm egal und von all den Gestalten, denen er in seiner bisherigen Odyssee durch Bonetown begegnet ist, eindeutig am brauchbarsten. Nein, solange sie ihnen liefern würde, wonach sie verlangten, würde sie vorerst nichts zu befürchten haben.

Bastion - Bastion Center - Bonetown - Bastion Beast - Büro - Darth Angelus, Saphenus, Marris, Taka (tot) und Reva (Aruk Vagary)
 
Bastion - Center - Kanalisation - Iras, Olesia

Gewohnt charmant wich der Chiss einer konkreten Antwort aus, das hieß wohl, dass er weniger erfolgreich war, als sie es sich gewünscht hätte. Doch sie hatte so oder so nicht erwartet, dass Riuen sich plötzlich einer stundenlangen Meditation hingab. Schon am Abend war da dieses etwas, dass ihn nicht loszulassen schien. Eine Last, die er mit sich trug. Eine Last aus seiner Vergangenheit. Kinder. Seine Ex-Frau. Gefährliche Altlasten. "Ich freue mich, wenn du es weiter versuchst." Sie schenkte ihm ein ehrliches Lächeln. Was sie anging, wuchs der Schüler bereits. Sie würden noch zu einem entsprechenden Tempo finden müssen, doch für den Moment war das Anfangen an sich das Wichtigste.

Als Riuen sich an die Levtiation machte, beobachtete die viel kleinere Jedi ihren Schüler eingehend. Der erste Anlauf scheiterte, er nahm eine Hand zu Hilfe. Kommentierte sich selbst. Seine Vorgänge. Elise konnte beinahe auf seiner Stirn lesen, was der Schüler sich bei der Übung zu denken schien. Immer wieder spürte sie, wie er dann kurz in der Macht aufflammte. Riuen wirkte beinahe irgendwie zerstreut. Doch sie beobachtete ihn weiter ohne ein Wort zu sagen. Interessierte lehnte sie an der Wand und sah ihm einfach zu. Es war tatsächlich irgendwie faszinierend ihm dabei zu zusehen, wie er seinen eigenen Lösungsweg entwickelte. Er kehrte das Experiment um, nahm die von Elise bewegten Schrauben und drehte sie erfolgreich mit der Macht rein. Ein Lächeln entwich ihr, dann nahm er sich seine eigenen Nieten vor und siehe da, es gelang ihm.

"Gut so." meinte sie dann ganz beiläufig. Sie hatten noch viel vor. Dieser Erfolg gehörte ganz ihm, doch es war noch nicht Zeit zu feiern.

"Jetzt da wir die Nieten entfernt haben, müssen wir noch die massive Gitteröffnung entfernen" sie schaute voller Tatendrang in seine Augen und forderte ihn auf sich direkt neben ihn zu stellen. "Jetzt gibt es allerdings keine Inversprobe." stellte sie dann noch fest. "Etwas anzuheben, was für gewöhnlich viel viel schwerere ist als das, was du eigentlich tragen kannst, ist etwas anderes als eine Niete zu entfernen. Die könntest du mit dem richtigen Werkzeug zur Not auch herausschrauben." Elise schaute auf das Gitter. "Stell dir nicht mehr einfach nur vor, wie du ein Gitter anhebst, ohne es mit dem Werkzeug zu tun." fuhr sie dann fort. Sie war sich sicher darin, dass der durchaus begabte Schüler erneut seinen eigenen Weg finden würde. "Mir hilft es, nur noch auf das Große Ganze zu achten und was ich damit erreichen will, dass das Gitter weicht. Konzentriere dich auf die Wirkung deines Handelns. Es geht nicht mehr darum es wegzubewegen, sondern darum voranzukommen." Ein schönes Sinnbild, war es doch auch wortwörtlich zu nehmen. "Und der i-Punkt ... " sie hielt kurz inne und schaute sich um " ... es leise absetzen", Elise zwinkerte Riuen zu.

Es benötigte einige Versuche. Doch man konnte von Mal zu Mal feststellen, welche Fortschritte der Schüler machte. Am Anfang half die Ritterin noch erheblich, um Riuen das Erfolgserlebnis zu lassen, beim zweiten mal ließ sie ihn erkennen, was wirklich sein Anteil war und kurze Zeit später, musste sie dem massiven Teil nur noch einen Schubs geben, der Rest war sein Werk.

"Bravo, bravo." zwei mal klatschte sie demonstrativ in die Hände, als sie den recht schmalen Tunnel leicht geduckt betreten hatte. "Jetzt wieder die Rückwärtsübung. Mach dicht hinter uns und dann treffen wir uns unten." Am Ende des 50m langen Abflusses ging es vertikal gen Boden. Elise warf eine Leuchtfackel in den schier endlos nach unten führenden Behälter. Als diese ganz klein wurde und schließlich landete, sprang sie dieser nach und landete mit einem geschickten Sprung auf dem Boden. Die Ritterin nickte, hier würden sie genug Platz haben, um sich auszutoben. Offenbar war dieses Auffangbecken noch nie benutzt wurden, denn alles um sie herum wirkte zwar alt, aber irgendwie fabrikfrisch.

Als auch Riuen es schließlich nach unten geschafft hatte nickte sie ihm zufrieden zu und knuffte herzlich seinen Arm. "Viel schöner wird heute Abend wieder das herauskommen." Kommentierte sie, als sie nach oben schaute. Immerhin waren an einer Seite Sprossen in der Wand. Sie schätzte so um die 500.

Sie hatte einiges vor mit ihm und zu aller erst würde ihre Spezialität zum Tragen kommen. Der Schwertkampf. An ihrem Rucksack zog sie zwei ausziehbare Kampfstäbe, ähnlich zu Schlagstöcken, die Ordner trugen, nur das Teleskop war länger. Nicht so lang wie ein richtiges Lichtschwert, doch das würde es für die Basics tun. Sie warf ihm einen Stab zu, das Heft hatte sie umwickelt, sodass die Stärke dem eines Lichtschwerthefts nahe kam.

"Die Grundlagen, Riuen" begann sie so ziemlich direkt. "Was weißt du schon über den Kampf mit dem Lichtschwert? Wie würdest du dich verteidigen? Wie würdest du angreifen? Alles was dir einfällt."

Bastion - Center - Kanalisation - Wasserauffangbecken - Iras, Olesia
 
Sprachnachricht, abhörsicher, an Graf Janus Sturn:

“Zoey hier. Holocron wurde aus Jeditempel geholt. Aber Verfolgung durch Kestrel und Jedi Truppe. EMP hat mein Schiff total zerstört. Zwangslandung auf Florrum. Kampf steht unmittelbar bevor. Jedi in Überzahl. Bitte dringend um schnellstmögliche Hilfe. Zoey Ende”
 
[Bastion - Bonetown - Bastion Beast - Büro] Darth Angelus, Saphenus, Aruk Vagary; Marris, Taka (tot)

Aruk lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und betrachtete eine Kerbe in der Oberfläche der eckigen Tischplatte. Die Lehne knirschte leisen Protest und unterbrach die Stille.
Was die Fremden von ihr verlangten wog schwerer als Takas Verfehlungen. Aus den Augenwinkeln sah sie das Mahnmal seines leblosen Körpers.

Als Kurogais Männer ihn samt Sack über den Kopf mitgenommen hatten, war sie davon ausgegangen, Taka nicht wiederzusehen. Die organisierte Kriminalität wusste auf vielerlei Weise Nutzen aus ihren schwarzen Schafen zu ziehen. Etwas hatte sich geändert und hatte Taka doch noch das Leben gekostet. Ansonsten hätten sie ihn bereits an Ort und Stelle töten können, vor ihren Augen. Wenn also Taka, ein vollwertiges Mitglied der Mainasu Roku sein Leben dafür ließ, dass er schlechte Arbeit verrichtete, was geschah mit Mitgliedern oder losem Anhang wie ihr, wenn sie Männern wie Angelus und dem Rothäutigen verriet, was hier vorgefallen war und welche Orte die Mainasu Roku aus welchem Grund aufsuchte? Ihre Bauchgegend zog sich zusammen wie eine Pupille, die zu viel Licht einfing.
Sie sah hinüber zu Taka, dessen tote Augen einen Punkt an der Decke fixierten.
Würde Thjos die richtigen Schlüsse aus dem ziehen, was er gesehen hatte? Er hatte seinen Verstand nicht wie andere durch Suchtmittel beschädigt und war zuverlässig. Über das bloße Alltagsgeschäft hinaus blickte er jedoch selten.
Sie rechnete nicht damit, dass er Kontakt zu jemanden aufgenommen hatte, erst recht nicht zu jemandem, der ihnen kurzfristig zur Seite stehen konnte. Die unverhohlene Drohung des gehörten Devaronianers stahl sich zurück in ihren Kopf. Wenn Thjos oder ein anderer durch Saphenus‘ Hand starb, würde die Situation mit einem Mal brenzlig. Die Mainasu Roku richteten die Ihren, ließen aber nicht zu, dass jemand anderes Hand an ihnen anlegte. Das Versprechen von Sicherheit gegen Loyalität oder Fügsamkeit war eine Währung, über deren Stabilität die organisierte Kriminalität wachte wie kaum ein Finanzinstitut.

Aruk presste die schmalen Lippen aufeinander. Das Spiel war ein altes. Wer redete, verlor später, wer nicht redete, verlor früher. Aruk kannte die Mainasu Roku. Es galt einzuschätzen, wie groß die Gefahr war, die ihr unmittelbar gegenüber saß. Was war erforderlich, damit die Fremden sich zurückzogen, stellte sich Aruk vor ihr eigenes Rätsel.
»Wenn ihr in den Siebten Distrikt geht, findet ihr dort Leute wie Marris. Oder sie finden euch, wenn sie wissen, dass ihr an dem interessiert seid, was sie anzubieten haben. Was ihr beide sucht, bietet keiner von ihnen an. Aber so sieht es nicht für den überwiegenden Teil der Menschen und anderem Gesocks aus, das in Bonetown lebt, spielt, arbeitet, sich vergnügt, stirbt.« Sie nickte in Takas Richtung.
»Das Beast ist ein warmes Plätzchen mit Dach oben drauf für die, die gerade genug haben, um in ihrer Sucht nicht alles, was sie haben, an Marris und den übrigen Schwarm zu bezahlen.
Meine Arbeit ist, dafür zu sorgen, dass Marris außerdem hier an der Bar steht. Dass Thjos seine Fahrten machen kann. Dass der Duros an Tisch fünf da draußen heute wirklich seine Rechnung bezahlt.
Und das, was wir dafür kassieren, geben wir einen der bekannten Gesichter die hier hereinkommen.
Im Insektenvolk gibt es jede Menge Arbeiter. Einige arbeiten im Bau, in der Nähe der Insektenkönigin, wenn ihr so wollt. Dort ist es warm und sicher. Andere finden draußen andere Wege. Sie gehen diese Wege und viele von ihnen wagen sich weit vor, dorthin, wo man zertreten wird oder verloren geht. Wo dann ein anderer Arbeiter nachfolgt, wenn einer auf der Strecke bleibt.«
Aruk fing den Blick von Marris auf. Die Stirn der Mirialanerin war in Falten gelegt.
»Das, würdest du nicht auch sagen, ist das, was du machst, Marris. Wir beide sind niemals im Bau. Ich suche nur die letzten Meter von Marris‘ Wegen aus und stelle sicher, dass sie morgens losgeht. Ob sie wieder zurückkommt, hat Marris in der Hand. Was sie schützt, das einzige, was sie schützt, ist die Zugehörigkeit zum Bau.
Ich gehe seltener auf meinem Weg verloren, aber mich zertritt ein größeres Insekt aus dem Bau genau wie Taka, wenn ich, sagen wir, einem fremden Menschen und seinem Begleiter gewogen bin.

Was ihr sucht, ist ein größerer Käfer. Hier werdet ihr den nicht finden. Ob ich dahin gehe, wo man vielleicht welche findet,«
spielte sie auf Angelus‘ Nachfrage zum Stardurst an und zuckte mit den Schultern, »heute ist mein erster Tag und Taka gibt sich wenig Mühe mir zu zeigen, wie sich das Rad hier dreht.«
Sie blickte ein weiteres Mal zu Taka und anschließend zurück in die seltsam gelben Augen ihres Gegenübers.
»Dann gibt es noch den Teil, an dem Vorsicht für den gilt, der am Bau kratzt. Aber da ihr höflich angeklopft und das Schild an der Tür gelesen habt, habt ihr eure Rechnung wohl bereits angestellt.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und glaubte, das gehetzte Schlagen ihres Herzens am rechten Daumen zu spüren.

[Bastion - Bonetown - Bastion Beast - Büro] Darth Angelus, Saphenus, Aruk Vagary; Marris, Taka (tot)
 
- Kom-Nachricht von Janus Sturn an Zoey Liviana -

Exzellent. Eure Mühen werden nicht umsonst gewesen sein. Unterstützung ist auf dem Weg - entzieht Euch und die Artefakte um jeden Preis dem Zugriff der Jedi, bis sie eintrifft. Dies ist der Zeitpunkt, Eure Loyalität und Hingabe zu beweisen. Zögert nicht. Wankt nicht. Versagt nicht. Die Verstärkung wird es Euch ermöglichen, nach Ziost zu fliehen, einer in die Dunkle Seite getauchte Welt. Dort werden die Jedi zerbrechen wie Wellen an einem Stein.

- Kom-Nachricht von Janus Sturn an Zoey Liviana -


- Kom-Nachricht von Janus Sturn an EVE Yui -

Seid gegrüßt, EVE Yui. Vor langer Zeit kreuzten sich unsere Wege und Ihr habt damals Interesse daran bekundet, Euch besser gegen jene verteidigen zu können, die über die Macht gebieten. Nun ist der Augenblick gekommen, praktische Erfahrungen zu sammeln und meine Gunst zu erlangen. Auf der Welt Florrum wird die Archäologin Zoey Liviana von einer Gruppe Jedi verfolgt, angeführt von Kestrel Skyfly. Die Archäologin ist im Besitz wertvoller Artefakte. Verhindert um jeden Preis, dass diese unschätzbaren Objekte in die falschen Hände fallen, und schützt Liviana wenn möglich vor dem Zugriff des Feindes. Tut dies und Ihr werdet reich belohnt werden.

- Kom-Nachricht von Janus Sturn an EVE Yui -


- Kom-Nachricht von Janus Sturn an Kira Guldur -

Geschätzte Lady Guldur, es hat sich eine Gelegenheit ergeben, Euren Durst nach Jedi-Blut zu stillen. Niemand geringeres als Eure alte Nemesis Kestrel verfolgt gerade zusammen mit einigen anderen Jedi auf Florrum die Archäologin Zoey Liviana. Diese steht auf unserer Seite und ist im Besitz einiger wertvoller Artefakte, die sie unseren Feinden gestohlen hat. Die Gelegenheit ist günstig, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen - im Zweifel wird die Archäologin wahrscheinlich nach Ziost flüchten, eine Welt, die wie dafür geschaffen ist, Jedi den Tod zu bringen. Ich bin mir sicher, dass Ihr wisst, was zu tun ist.

- Kom-Nachricht von Janus Sturn an Kira Guldur -
 
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[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger

Aussortieren. Aussieben. Filtern. Selektieren. Die Spreu vom Weizen trennen. Es gab viele Bezeichnungen für die Aufgabe, die Raveen zuteil geworden war, aber wie man sie auch nennen mochte, am Kern der Sache änderte sich wenig bis nichts: Nur die Wenigsten würden sich als stark, clever, anpassungsfähig und entschlossen genug erweisen, um auch in Zukunft die Visionen ihres Herrn und Meisters in die Tat umzusetzen. Die Aussicht, dass ein großer Teil der Jünger entweder sterben oder anderweitig ausfallen würde, ließ den ehemaligen Sturmtruppler emotional gänzlich kalt. Sie waren Ressourcen, Mittel zum Zweck, Treibstoff für die gewaltige Maschinerie, die jeden Tag nach mehr und mehr verlangte. Sie waren wie Blaster: Ein Werkzeug, um damit Krieg zu führen. Und wie solche mussten sie vorbereitet und gewartet werden. Geschmiedet für Feuer, die alles und jeden verzehrten. Kurz funkelten die blauen Augen des blonden Menschen, als er daran dachte, was für Brände der Galaxis noch bevorstanden. Sein Herr hatte von großen Veränderungen gesprochen, von einem Ende der lächerlichen Illusion, die "Frieden" genannt wurde, von gewaltigen Schlachten und einer neuer Ordnung, die in Blut und Tod geboren werden würde. Für solche Herausforderungen brauchte es Krieger. Krieger, die ohne Furcht und Zögern die entscheidenden Aktionen durchführten. Und solche wählte er aus. Solche schuf er. Raveen nahm das Rohmaterial und formte daraus neue Kreaturen - das war sein Werk. Seine Bestimmung. Der unehrenhaft entlassene Sturmtruppler war zufrieden damit, seinen Platz in der Galaxis gefunden zu haben, und er nutzte dies, um anderen den ihren zu zeigen. Ein rascher Blick zeigte, dass die Herde bereits deutlich ausgedünnt worden war, das simulierte Gefecht forderte einen erheblichen Blutzoll. Aber so musste es sein. Hier gab es keinen Platz für Schwächlinge und Versager - wie sich erneut zeigte, als Hadar einem bereits angeschlagenen Jünger, dessen fortgesetzte Existenz keine nennenswerten taktischen Vorteil mehr bot, brutal die Waffe entriss und damit den Kampf fortsetzte. Ohne Skrupel ließ sie ihren gefallenen Kameraden zurück und entlockte damit Raveen ein schmales, kaltes Lächeln. Das war der Weg zum Sieg, auf dem Rücken der Schwachen und Unwürdigen. Aufmerksam verfolgte er, wie sich die übrigen Jünger mehr oder weniger neu formierten, zu kleinen, improvisierten Kampfgruppen verschmolzen und versuchten, die letzten Hindernisse zu überwinden. So gut es ihnen noch möglich war arbeiteten sie sich unter dem Einsatz von Thermaldetonatoren von Raum zu Raum vor - die wohl gefährlichste Phase im Häuserkampf. In jedem Winkel, jeder Ecke, überall lauerte der Tod, sei es durch Feinde oder Fallen. Ein falscher Schritt, eine zu langsame Reaktion, eine unachtsame Bewegung, und es war vorbei. Es gab kaum Schlimmeres auf dem modernen Schlachtfeld, und durch diese Hölle mussten die letzten Kämpfer nun gehen. Sie hatten es bis dort hin geschafft, aber die letzten Meter waren die Furchtbarsten.

Viele, die sich zuvor bewährt hatten, scheiterten nun. Die Reihen lichteten sich mehr und mehr, und was schlussendlich die letzte Pforte durchquerte und so gut es noch möglich war vor Raveen Aufstellung nahm, war nur noch ein Bruchteil dessen, was zu Beginn angetreten war. Der ehemalige Sturmtruppler verschränkte die Arme hinter dem Rücken und schritt die Reihe ab, ließ seinen Blick über die geschundenen, gequälten, erschöpften, malträtierten Gesichter und Körper wandern. Er blickte in Augen, die stumpf und leer waren und in denen doch die Glut schimmerte. Der Wille zum Überleben. Die Bereitschaft, zum Äußersten zu gehen. Raveen schenkte den Jüngern ein knappes Nicken und trat ihnen dann gegenüber, wobei er Hadar einen Augenblick länger musterte - ein seltener und umso wertvoller Beweis seiner Anerkennung. Ruhig und befehlsgewohnt, im Gleichklang eines Anführers, erhob Raveen das Wort.


"Meinen Glückwunsch! Als ihr zum ersten Mal diese Trainingsräume betratet, wart ihr nichts. Weniger als nichts! Eure Leben waren sinnlos. Leer. Eure Existenz frei von Wert oder Zweck. Unter meiner Anleitung seid ihr gewachsen. Wurdet zu der besten Version eurer selbst. Wurdet zu Kriegern, auf die unser Herr und Meister stolz sein kann! Unter all jenen, die ihm dienen, wurdet ihr und ihr allein auserwählt, seinen Willen auf dem Schlachtfeld zu vollstrecken. Ihr werdet kämpfen. Ihr werdet töten. Ihr werdet bluten. Und wenn nötig werdet ihr sterben für unseren Herrn! Aber ob ihr lebt oder sterbt spielt nun keine Rolle mehr. Ihr habt diese Kategorien hinter euch gelassen. Sie sind für euch bedeutungslos geworden, denn ihr seid keine gewöhnlichen Lebewesen mehr. Von diesem Augenblick an bis zu eurem letzten seid ihr Krieger des Grafen, dessen Ruhm alle anderen überstrahlt! Und in seinem Namen grüße ich euch!"


Der ehemalige Sturmtruppler straffte seine Haltung, schlug die Hacken zusammen und führte seine Hand in einem Salut an seine Stirn, während die Jünger, die bereits länger in der Garde dienten, ihre Vibrolanzen auf den Boden stießen. Diese Ehre hatten sich die Überlebenden verdient. Aber sie sollten nicht glauben, dass sie sich auf diesem Erfolg ausruhen konnten. Das Leben war hart und unerbittlich, es verzieh keinen Augenblick der Schwäche. Sollte einer der Jünger wanken oder zögern, würde der Kampf seinen Tribut einfordern - oder Raveen würde es tun. Er duldete keine Versager in seinen Reihen. Niemals. Als er die Ehrenbezeugung beendete und noch einmal seinen Blick über die Versammelten schweifen ließ, kam ihm eine Aufgabe in den Sinn, für die ganz besonders Hadar wie gemacht schien. Er war sich unsicher gewesen, wem er diese heikle Mission auftragen sollte, aber nun hatte er eine perfekte Kandidatin. Wortlos reichte er der kahlköpfigen Jüngerin ein Datapd, das alle notwendigen Informationen enthielt, und suchte kurz ihren Blick, bevor er nickte und sich umdrehte. Die Prüfungen gingen weiter. Sie gingen immer weiter.


[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger
 
Bastion, Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren, Kerker – Eowyns Zelle – Eowyn, Kira und Kayn

Die Sith Exekutorin versuchte es weiter mit Drohungen. Eine Strategie, die zunehmend ihre Wirkung zu verlieren schien. Sie spielte den Ball geschickt weiter. Zählte auf, welche Grausamkeiten sie erwarten würden und auf welche Weise sie die unaufhörlichen Qualen erleiden würde. Ein weniger willensstarkes Individuum wäre definitiv eingeknickt. Kayns Berührungen sollten das übrige tun, um die Jedi-Rätin dermaßen aus dem Konzept zu bringen, damit sie endlich Informationen preisgab. Augenscheinlich hatte Kira Informationen, auf Basis derer sie die Gefangene zu provozieren versuchte. Darth Keebo? Der glorreiche Sith, der die Gefangenschaft der Rätin ermöglicht hatte? Kayn hatte von ihm gehört. Doch rankten sich auch allerlei wilde Gerüchte unter den Neidern im Sith-Orden. Gerüchte von einem verweichlichten Rückkehrer, der allenfalls Glück hatte. Der Schüler befasste sich nicht mit derartig spekulativen Annahmen, da er die Informationen nicht bewerten konnte. Kayn war beeindruckt von dieser Leistung, so oder so. Denn Eowyn El'mireth schien eine mächtige Jedi zu sein. Mindestens aber eine mächtige Frau.

Sie widersetzte sich den ekelhaften Übergriffen und stieg in das absurde Spiel mit ein. Dies war der Moment, an dem Kayn wusste, dass sie nichts aus ihr herausbekommen würden. Ihre Vorstellung, wenn diese eine war, von der Rätin, die sich aufgegeben hatte, spielte sie überzeugend. Kayn war vielleicht ein Schüler, doch er war sehr präzise in seinen Handlungen. Er hatte trotz seiner noch jungen Karriere viel Erfahrungen aus unterschiedlichsten Situationen sammeln können. Sein paranoider Vater war ihm ein strategischer Mentor gewesen, was ihm eine gewisse Weisheit verlieh. Weiter an der Barriere der Rätin zu rütteln würde sie allenfalls dazu bringen handgreiflich zu werden und sie hatten keine Gewissheit, dass das irgendetwas ändern würde.

Also beschloss der Schüler die Situation nicht weiter auf die Spitze zu treiben, die Anspannung aber aufrecht zu erhalten. Er drehte den Kopf verschmust in der Hand der Rätin und nagte erneut an seiner Unterlippe, während er den erwiderten Drohungen lauschte.

Als sie sein Gesicht losließ, gab er ihr Raum und hielt einen Sicherheitsabstand ein. Sein fieses Grinsen und seine Fixierung allerdings blieb. In seinem Blick lag ein Hauch von Anerkennung, ein Funken Ehrerbietung. Es ging nicht um die Geste an sich, es war ihm egal welches Mittel er einsetzte, um ein Ziel zu erreichen. Doch man musste den Nutzen und die zu zahlenden Kosten gegenüberstellen. Und ziemlich wahrscheinlich, würde sich dieser Einsatz hier nicht rechnen.

Und wieder fiel seine Meistern mit der Tür ins Haus. Die aufgehitzte Situation wurde durch einen Blitzschlag entladen. Ein Blitzschlag, der die gesamte aufgebaute Spannung, die Kira und Kayn mühevoll erzeugt hatten, neutralisierte. Spätestens jetzt, so fühlte Kayn, würden alle Verhörversuche eben so zu Staub zerfallen, wie das Tablett.

Für einen Moment gab sein hässliches Grinsen nach und auch sein Eckzahn verschonte nun seine Unterlippe. Unbewusst. Die Rolle fiel, der Schleier mit ihr.

Und dieser eine Moment reichte. Entschlossenheit. Etwas, das man bei Eowyn bisher nicht erkennen konnte.

Auch sie konnte Psycho. Kicherte wie ein Schulmädchen auf dem Spielplatz. Auch an dich, du kleiner, süßer Schüler. Wirklich, du weißt doch gar nicht, was auf dich zukommt. Es gab keine Möglichkeit mehr, außer mitzuspielen. Kayn hatte ihr bereits eindeutig zu verstehen gegeben, dass sein kleiner Bedrängungsversuch vorüber war. Nun drehte sie den Spieß um. Alles was er jetzt noch tun konnte, war ihr zu zeigen, dass sie keinen Deut besser war.

"Das muss meine Meisterin, Rätin. Dieser Ort ist ein Haifischbecken der Stärksten." ein breites Lächeln folgte. "Und ohne Ambitionen und dass die Schwachen ..." eine vielsagende Pause folgte " ... gehen müssen, gibt es keinen Sith-Orden." Kayn ging zu weit. Er legte die unterstellten Ambitionen, dass Lady Guldur Imperatrix werden könnte als etwas gutes aus. Und das war es auch. Jeder mächtige Sith, der an der entsprechenden Machtposition war, musste diesen Anspruch zwangsläufig hegen. Danach gab sie Kira die Quittung für ihre Grobschlächtigkeit. Kayn bewunderte seine Meisterin für ihre Macht. Und sie spielte ihre Stärken wie ein gutes Blatt beim Sabaac. Doch ein noch besseres Blatt wäre von Nöten gewesen.

"Puff." äffte er sie süffisant nach und machte ihr deutlich, wie gut sie das Spiel spielte, in das Kira und Kayn sie eingeladen hatten. Diese Begegnung wurde zunehmend zur Zeitverschwendung. Diese Auseinandersetzung konnte niemand gewinnen. Es machte keinen Sinn, noch weiter auf sie einzureden.

"Immerhin seid Ihr eine gute Spielerin, Rätin." Und da war er wieder, der laszive Biss auf die Unterlippe und ein Blick zu seiner Meisterin, der ihnen Erfolg bescheinigte.

Bastion, Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren, Kerker – Eowyns Zelle – Eowyn, Kira und Kayn
 
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Bastion, Sith-Tempel – Katakomben, vor dem Trümmerhaufen einer Statue – Ian und Brianna

Er war jetzt etwa im Alter ihres Vaters, als sie klein war? Ian zog die Brauen in die Höhe, bis er zu ahnen begann, was Brianna damit meinte. Ihr Vater war früh gestorben. Sehr früh, wenn man das Lebensalter von Menschen oder Echani betrachtete. So ließ Ian sie Brauen wieder sinken, genau wie den Blick, der Mitgefühl zum Ausdruck bringen sollte. Dachte Ian selbst an seinen Vater zurück – und das tat er äußerst ungern – so gab es niemanden, der ihn an diesen erinnerte, was vermutlich auch gut war. Einmal hatte Duval ihn an Jerome Dice erinnert und nahezu jede Erinnerung, die mit Jerome zusammenhing, war eine, die Ian am liebsten vergessen würde. Noch immer träumte er von dem Mord an seinem Vater, dem Mord an seiner gesamten Familie und vermutlich würden ihn diese Bilder den Rest seines gesamten Lebens verfolgen. Dabei hatte er sich ernsthaft fragen müssen, auf Va’art, durch Eowyn, ob er die Morde bereute und das, obwohl seine Träume vielleicht Antwort genug gewesen waren. Jetzt hingegen stellte sich der Dunkelhaarige manchmal die Frage, ob nicht auch Jerome Dice und seine Söhne sich hätten ändern können. Vielleicht. Vielleicht wären sie bessere Menschen geworden. Ian würde es niemals herausfinden.

Was Janus und Briannas Liebe zu ihm betraf, hatte der Dunkelhaarige seine eigenen Gedanken. Zu schön wäre es gewesen, wenn Herz und Kopf in gleicher Geschwindigkeit einer Meinung wären. Ian konnte bloß hoffen, dass Briannas Herz schnell nachziehen würde.

„Ich wünschte, Herzen würden so schnell begreifen, wie der Geist. Meiner Erfahrung nach, sind es meist die Abendstunden, spätestens dann, wenn man schlafen möchte, in denen der Geist fordert, was man vorher gut genug verdrängt zu haben glaubte.“ Die Nächte, in denen er wach gelegen war, Ian hatte längst aufgehört sie zu zählen. Kummer, Sorgen, Schuldgefühle – es gab so vieles, das einforderte, an es gedacht oder gespürt zu werden und Zeit war ein sehr dehnbarer Begriff. Empfindungen scherte sich nicht nach einem Chrono. Nicht nach Jahren. Sie funktionierten nach ganz anderen Empfindungen, die sich nicht in irgendetwas kategorisieren ließen.
Dennoch war es gut zu hören, dass Brianna die Mission ernst nahm und so nickte Ian ihr zu an.
Ihr Vorhaben klang gut. Sie musste ein Teil des Ordens werden, um keinen oder keinen weiteren Verdacht auf sich zu lenken. Was wiederum bedeutet, dass sie sich den Gepflogenheiten anpassen musste. Mahlzeiten in der Kantine, gemeinsam mit anderen Adepten und Jüngerinnen. Sie tat gut darin, sich unter die anderen zu mischen, ihr Verhalten nachzuahmen und vor allem war es wichtig, dass sie sich von Eowyn fernhielt, auch wenn Ian das im Grunde nicht gefiel.
Er würde die Aufnahmen noch sehen müssen… Denn wer auch immer Eowyn besuchte, er musste darüber Bescheid wissen, schon allein, da es zu seiner Rolle gehörte.

„Wir kartografieren weiter, ich habe damit bereits begonnen.“

Die Echani begann unruhig umherzustreifen, während Ian bemüht war, sich Wege und Eindrücke zu merken. Den „Weg“, den sie dann entdeckte, hatte er bis jetzt noch nicht aufgenommen und ein Blick in den wenig einladenden Spalt verriet ihm, dass er kaum die Möglichkeit hatte, einen Blick dahinter zu werfen. Was ihn wiederum sein Gegenüber mustern ließ. Ein Unterfangen, dass er gleich wieder abbrach, wollte er doch nicht despektierlich sein und auf ihre Rundungen starren, um irgendetwas einschätzen zu können. Stattdessen trat er selbst einen Schritt nach vorne und versuchte, sich durch den Spalt zu quetschen. Vergeblich.
„Du kannst diese Steine nicht zufällig weich wie Butter werden lassen?“ Zwar hatte ihm Eowyn durchaus gezeigt, wie Materiemanipukation funktionierte, allerdings hatte er wenig Lust, sich hier auszuprobieren, um im schlimmsten Fall auf halbem Weg zerquetscht zu werden.
Mit Mühe zwängte er sich da winzige Stück, das er nach vorne gekommen war, wieder zurück.
„Oder du willst dein Glück probieren…“

Bastion, Sith-Tempel – Katakomben, vor einem engen Spalt – Ian und Brianna
 
[Bastion | Bonetown | Zurück im "Bastion Beast" | Büro] Saphenus, Darth Angelus, Reva alias Aruk Vagary, Mirilianerin (NPC)

Angelus hielt sich wie ein lauernder Schatten im Hintergrund. Saphenus spürte die dunkle Bedrohung, die von ihm ausging und er war sich sicher, dass die beiden Frauen sie ebenso deutlich wahrnahmen wie er. Er war ein wenig überrascht, dass Angelus‘ Geduldsfaden noch nicht gerissen war, hatte er den Sith doch eher stürmisch und jähzornig eingeschätzt. Saphenus vermutete, dass sich Angelus seiner Wirkung deutlich bewusst war und die Karten, die er in der Hinterhand mit seiner Zurückhaltung hielt, nicht preisgeben wollte.

Allerdings merkte Saphenus, wie seine eigene Geduld deutlich zu schwinden begann. Er sah Reva an, wie sich die Rädchen in ihrem Kopf drehten. Die Mainasu Roku hatten ein Exempel statuiert. Takas lebloser Körper war eine deutliche Botschaft an jene, die unfähig waren. Welches Schicksal erwartete also jemanden, der redete und zwei Gestalten wie Saphenus und Angelus Geheimnisse verriet, die man besser für sich behalten sollte? Er beneidete die magere Frau nicht um die Situation, in der sie war, doch Mitleid empfand er ebenso wenig. Jeder war seines eigenen Glückes Schmied.


Ausführlich und metaphorisch ließ sich Reva über Insekten und ihren Bau aus, über die Königinnen, die Arbeiter und die Soldaten. Saphenus‘ Blick wurde immer gläserner, je länger sie sprach und er spürte, wie er unruhiger wurde. Für die anderen kaum merklich wurde sein Griff um Marris‘ Schulter immer fester. Sie versteifte sich, wagte es jedoch nicht, einen Laut von sich zu geben. Saphenus‘ Lust, Revas Metaphern zu interpretieren, schwand und verschwand schließlich. Sein einäugiger Blick wandte sich gen Angelus. Er sah ihn einige Sekunden lang an, sodass es jemand anderem beinahe unangenehm geworden wäre. Dann seufzte er schließlich und drehte sich wieder zu Reva um.


„Ich verstehe, dass diese Situation eine Herausforderung ist.“, begann er in einem fast noch freundlichen Ton, der mit seinen nächsten Worten jedoch jäh kippte. „Aber es reicht. Mein Ordensbruder hat dir eine Frage gestellt und deine Antwort reicht uns nicht. Wir waren freundlich und wir waren zuvorkommend. Wenn wir Gewalt anwenden müssen, werden wir nicht davor zurückschrecken. Du hast Angst vor Takas Mördern? Gerade, in diesem Augenblick, solltest du lieber Angst vor uns haben!“ Saphenus ließ Marris‘ Schulter los und als schlage er eine unsichtbare Fliege weg, holte er mit der Hand aus. Aus seinen Fingern schoss ein dunkelblauer Blitz, der in Takas leblosen Körper eindrang und ihn über den Boden gegen die Wand schleuderte. Etwas Rauch stieg von seinen versengten Klamotten auf.

„Klartext.“, sagte Saphenus beinahe flüsternd. „Was weißt du über das Stardust und wer bringt den Anteil des Beast dorthin? Meine Geduld ist am Ende. Das, was du gerade gesehen hast, ist nur ein Vorgeschmack dessen, zu was wir fähig sind. Du glaubst, Takas Mörder sind Teufel? Dann sind etwas viel schlimmeres. Rede oder ich werde mich zuerst der lieben Marris hier…“, er strich der Angesprochenen über die Haare, „…widmen und schließlich dir!“ Plötzlich gab es keinen bösen und keinen guten Polizisten mehr. Nun gab es nur noch zwei böse.

[Bastion | Bonetown | Zurück im "Bastion Beast" | Büro] Saphenus, Darth Angelus, Reva alias Aruk Vagary, Mirilianerin (NPC)
 
Bastion, Sith-Tempel – Katakomben, vor dem Trümmerhaufen einer Statue – Ian und Brianna

Der Gedanke an ihre Eltern, das war es, was Brianna nachts wachhielt. Es war natürlich viel besser geworden, seit sie eine Jedi war. Mit zwanzig hatte sie noch sehr damit zu knabbern gehabt, sich einsam und verlassen in der Galaxis zu fühlen – es hatte ihr auch niemand groß geholfen, über ihren Verlust hinwegzukommen. Bei den Jedi war es dagegen besser: obwohl die Echani sich selten wirklich öffnete und mit anderen über ihre seelischen Wunden sprach, hatte allein die Tatsache, dass sie Freundinnen hatte, die ihr beistanden, viel dazu beigetragen, darüber hinwegzukommen. Sie schmorte nicht mehr so viel im eigenen Saft. Auch das Aus der Beziehung zu Janus würde sie verkraften, hier herrschte zudem Wut vor anstatt Trauer. Dennoch würde es das Thema sein, welche sie die nächste Zeit Nachts wach hielt, wenn sie nicht aufpasste, zusammen mit dem Problem, dass Briannas ruhigste Tage im Sith-Orden zweifellos hinter ihr lagen. Kira war hinter ihr her und niemand wusste, wer die ‚Jedi‘ unter Janus' Schülerin sonst noch zum Gegenstand ihrer persönlichen Vendetta gemacht hatte. Sie konnte nur versuchen, ihre abendlichen Workouts so zu planen, dass sie völig k.o. in's Bett fiel, wenn sie die Phase der Aufgekratztseins nach dem Sport schon hinter sich hatte. Ja, sie wusste ganz genau, wovon Ian sprach, und nickte.

„Ich weiß ganz genau was du meinst.“

Es war in jeder Hinsicht nur zu ihrem besten, wenn sie sich an die Arbeit machten und ihre Aufgabe konzentrierten, Probleme lösten. Dass Briannas wiedergefundener Enthusiasmus nicht zu dem wenigen passte, was sie bisher wirklich bewegen kann, war nicht schön. Kartographieren war das Stichwort für Ian, wohingegen sie sich über Darth Noxia informieren musste, aber ohne einen blassen Schimmer, wer das sein sollte und ob zu offensichtliches Recherchieren Brianna noch mehr in's Fadenkreuz manövrieren würde als ohnehin schon.

„Gibt es einen Weg, die Kartographierarbeit aufzuteilen?“

Fragte die Echani, die nach der erfolgte Aussprache sehr motiviert war, Ian nach Möglichkeit zu helfen. In diese Phase des Übereifers fiel auch die auch ihr selbst im Nachhinein recht absurd vorkommende Idee, einen schmalen Spalt in der Wand erkunden zu wollen. Keine von ihnen beiden würde durch den Spalt passen, das wussten sie beide – den ‚Nicht-auf-ihren-Hintern-starren-wollen‘-Blick hatte das blasshäutige Kraftpaket schon bei genug Männern gesehen, um ihn auch bei Ian sofort zu erkennen, obwohl er sich redlich mühte. ‚Ja, genau das wird auch das Problem sein,‘ dachte Brianna und schmunzelte ein bisschen. War es ein ernsthafter Versuch oder versuchte Ian nur, aus der Situation zu kommen, fragte sie sich, als er sich auf die wenig aussichtsreiche Mission begab, sich in den Spalt zu quetschen, die entsprechend schnell scheiterte. Die Steine weich wie Butter werden zu lassen – ja, das wär's jetzt natürlich, aber wie sollten sie das anstellen?

„Schön wär's, aber mein Schwerpunkt an Machttechniken liegt leider eher im körperlichen Bereich,“

Meinte sie und zuckte mit den Achseln, als ihr Mitstreiter sich mühte, den Rückweg aus dem Spalt heraus anzutreten. Es selbst versuchen war auch nicht erfolgversprechender, aber Brianna hatte das Gefühl, dass sie das Thema nicht erst aufbringen und dann gar nichts machen konnte. So redete sie sich auch selbst ein:

„Ok – ich bin ja doch viel kleiner als du.“

Sprach's – und quetschte sich in den Spalt. Erwartungsgemäß wurde ihr Gluteus Maximus zum Problem, der seinen Namen zweifellos zu recht trug. In einem zweiten Versuch setzte sie tiefer an und versuchte Oberkörper voraus so tief wie möglich in den Riss vorzudringen. Als es nicht mehr weiter ging, packte sie den Leuchtstab aus, und hatte Glück. Sie konnte sehen dass sich der Riss in der Decke einer großen Kaverne befand, an dessen Boden – Brianna konnte es eher fühlen als sehen – ein großes Tier zu schlafen schien. Bemerkenswert daran war insbesondere, als es eine seltsame Aura in der Macht hatte, wie es die Jedi noch bei keinem anderen Tier wahrgenommen hatte.

Dadurch, dass sie ganz automatisch versucht hatte, weiter vorzudringen, schien die Echni jetzt wirklich mit dem Po festzustecken. Sie konnte weder vor noch zurück. Es widerstrebte ihr, Ian um Hilfe bitten zu müssen, der sie womöglich noch an den Knöcheln herausziehen müsste. Die Steine weich wie Butter werden zu lassen, ja, das wär's jetzt, dachte sie. Aus einem plötzlichen Impuls heraus verfiel sie der Idee, ihre Gesäßmuskeln anzuspannen, als ob das gegen nackten Fels irgendwas auszurichten vermochte. Das Vorhaben gab sie schnell wieder auf, dennoch gelang es ihr nun, sich unterstützt durch die Kraft ihrer Arme freizudrücken – vermutlich hatte eine Art progressiver Muskelentspannung den Unterschied gemacht? Zurück bei Ian (und wahrscheinlich furchtbar dreckig), berichtete sie, was sie gesehen hatte.


„Der Spalt führt zur Decke einer größeren Höhle, deren Zugang irgendwo unter uns sein muss. Dort lebt ein großes Vieh – das heißt, momentan schläft es – und es scheint machtsensitiv zu sein. Von sowas habe ich noch nie gehört… die Art von Tier möglichweise, mit der ein gewisser Imperator seine dunkelsten Geheimnisse beschützt, möglicherweise?“

Spekulierte sie, obwohl sie wusste, dass am Ziel ihrer Suche eigentlich auch rot gerüstete Gardistinnen zu finden sein mussten.

Bastion, Sith-Tempel – Katakomben, vor dem Trümmerhaufen einer Statue – Ian und Brianna
 
Bastion - Bastion Center - Bonetown - Bastion Beast - Büro - Darth Angelus, Saphenus, Marris, Taka (tot) und Reva (Aruk Vagary)

Antworten waren alles, wonach sie suchten, wonach ER suchte, seit er einen Fuß in das Sodom Bastion Centers gesetzt hatte. Und alles, was bisher zählbar war, waren letztlich noch mehr Fragen. Vor der Höhle des Löwen, dem Stardust-Club, hatte Angelus einige fragwürdige Szenen beobachten können. Leute, die wohl Akuma Kurogai repräsentierten, hatten eine unbekannte Lieferung gewaltsam an sich gerissen, was sich wohl in Teilen gegen die eigene "Familie", also einen anderen Clan der Mainasu Roku gerichtet hatte. Kurz darauf hatte er im Bastion Beast zum ersten Mal an diesem Tag nach Antworten gesucht und stattdessen Saphenus gefunden. Ausgerechnet der mysteriöse Vollstrecker war bis zu diesem Zeitpunkt am Ehesten für ihn einzuschätzen und ihr Pakt stand - ein solides Grundfundament. Dann aber folgte der skurrile Besuch des Stardust und die noch skurrilere Begrüßung durch den Schergen Akuma Kurogais, der offensichtlich voll und ganz darüber im Sinne war, dass Darth Angelus hinter dem Oberhaupt her ist. Und was sich seitdem im Bastion Beats abspielte, war bestenfalls Kleinkram, der mehr Zeit in Anspruch nahm, als nur im Entferntesten angemessen gewesen wäre. Auseinandersetzungen mit dem Bodensatz der Unterwelt, dem untersten Gesocks, das hier vor sich hin vegetierte und sich auch noch einbildete, zwei Mitgliedern des Sith auf der Nase herumtanzen zu können. Und zu allem Überfluss fehlte von seiner Schülerin Odile noch jede Spur, was ihn vor dem Governor von Korriban unter Umständen aussehen ließ, wie ein unfähiger Meister. Alles Faktoren, die das Inferno anheizten, welches sich im Inneren des Ritters anbahnte und das er wohldossiert entfesseln konnte, wenn es ihm zu bunt werden würde.
Die blasse Frau
Reva machte bis hierhin noch den vernünftigsten Eindruck, trotz ihrer temporären Aussetzer. Sie musste verstehen, dass es nichts auf dieser Welt gab, das mehr zu fürchten war, als der Zorn eines Sith. Und da sie es schließlich mit zweien von ihnen zutun hatte, alles, was die Schergen der Mainasu Roku ihr antun konnten, in keinem Verhältnis zu dem stand, wozu Darth Angelus und Saphenus im Stande waren.


Der Ritter fixierte die Angestellte des Bastion Beast, deren genaue Funktion hier ihm noch immer unbekannt war, als diese zu ihrer Antwort auf seine grundlegendste Frage ansetzte und statt klippklaren Auskünften ihr Heil in der Flucht suchte. Diese Flucht vor der Realität bestand aus Metaphern, Symbolen und rhetorischen Fragen. Und die Realität, vor der sie sich versteckte, bedeutete, dass die beiden Frauen entweder Antworten liefern, oder hier und jetzt mit den schmerz- und qualvollen Konsequenzen zu rechnen hatten. Zuletzt holte sie sogar zu einer wagemutigen Andeutung aus, die Angelus als eine Art Drohung interpretierte.

Und genau deshalb begonnen düstere Wolken den Sturm anzukündigen, den der Zorn eines Sith-Vollstreckers zu bringen im Stande war. Die Aura des Zabrak verfinsterte sich nun deutlich und Angelus konnte die Angst der Mirilianerin spüren, als sich der Griff um ihre Schultern verfestigte. Saphenus hatte bis jetzt nur angedeutet, wie verheerend sein Zorn sein konnte und vielleicht hatte ihn Darth Angelus trotz seines gesunden Respekts deshalb etwas falsch eingeschätzt. Doch nun starrte er den Krieger an, der den Blick düster erwiderte. Hatten die beiden Frauen das Risiko nun endgültig ausgereizt? Darth Angelus entschied sich, sich noch zurückzuhalten und seinem Ordensbruder die Initiative zu überlassen. Beinahe freundlich heuchelte der Sith Verständnis für ihre Lage, ehe sein Ton schlagartig umschwenkte und sich seine Aura weiter verdüsterte, als er nun mit Gewalt zu drohen begann. Passend zu den finsteren Worten von Saphenus machte Darth Angelus ein paar langsame Schritte auf Reva und Marris zu und zeigte keinerlei Regung, als der Kadaver des Clubbesitzers unter Strom stehend an ihm vorbei und gegen die Wand geschleuderte wurde. Machtblitze. Ein Instrument, dass Saphenus allem Anschein nach meisterhaft beherrschte, anders als Darth Angelus, der sich damit noch nicht einmal in der Theorie tiefergehend beschäftigt hatte. Vielleicht würde Saphenus ihm zu einem späteren Zeitpunkt ja in diese dunkle Kunst einweihen.

Der Geruch von verbrannter Haut und Kleidung unterstrich die letzte Warnung des Zabrak, als die Angelus seine Aktion interpretierte und der er sich anschloss. Ein letztes Mal stellte er die konkrete Frage nach den Leuten aus dem Stardust, die hier im Distrikt verkehrten und der Person aus dem Bastion Beast, die mit diesen zutun hatte.

"In deiner metaphorischen Abhandlung über das Leben als Insekt in diesem Drecksloch hast Du einen Aspekt außer Acht gelassen. Du fürchtest, dass Dich ein größeres Insekt zertritt? Ist es das, was Dir Sorge bereitet? Ist es das, was Dich nach wie vor zaudern lässt?"

Nun beugte sich der Krieger über den Tisch und begann mit seiner freien Rechten die unsichtbare Schlinge der Macht am Hals der mageren Menschenfrau anzudeuten. Er drückte nicht allzu fest zu, doch fest genug, um zu demonstrieren, worauf er hinauswollte.

"Saphenus und ich vertreten eine Lebensform von größerer Dimension. Wir sind keine Insekten, anders als ihr. Wir besitzen die Macht, um Eure gesamte insektoide Kultur mit ein paar wenigen Handgriffen zu vernichten. Wie ein Rudel Wölfe, von denen einer sein Bein hebt und über euren kleinen, fragilen Insektenstock pisst und sämtliches Leben darin auslöscht."

Die Augen des Sith funkelten blutrot auf, als er den Griff für ein paar Momente intensivierte, ehe er schließlich von ihr abließ. Ihr Standpunkt war nun hoffentlich verdeutlicht. Der Krieger erhob sich wieder und sah hinüber zur verkokelten Leiche.

"Du musst Dich hier und jetzt entscheiden. Willst Du Dich den Wölfen anschließen und überleben..."

Er deutete wieder zurück auf ihren toten Vorgesetzten und setzte ein nonchalantes und dennoch aus tiefster Seele unheilvolles Lächeln auf:

"...oder willst Du lernen, wie es sich anfühlt, gleichzeitig stranguliert und verbrannt zu werden? Etwas Unterstützung in Form von ein paar Namen ist alles, was zwischen Dir und einem qualvollen Schicksal steht, das die letzten Minuten von Taka wie ein Paradies erscheinen lassen wird. Entscheide Dich, aber entscheide Dich schnell, denn Deine Zeit läuft ab."


Bastion - Bastion Center - Bonetown - Bastion Beast - Büro - Darth Angelus, Saphenus, Marris, Taka (tot) und Reva (Aruk Vagary)




 
Bastion-Sith-Tempel-Gänge- mit anderen

Als sie die Krankenstation verlassen durfte, bat Savan Korr darum, sich noch etwas in seinem Quartier schonen zu dürfen. Er verabschiedete sich in sein Quartier, was für Thatawaya in Ordnung war. Schliesslich sah er wirklich mitgenommen aus. Sie selbst starrte noch in die Gänge und überlegte, wie sie diese dusselige Tür finden könnte. Könnte es in der Bibliothek Informationen dazu geben? Aber wenn es dort Hinweise auf diese Tür gab, hätte Darth Zion sie sich doch da geholt und wär ihnen nachgegangen, oder? Aber vielleicht würde sie dadurch zumindest ne Idee bekommen, wo sie Anfangen sollte. Den Rest des Tages verbrachte Thatawaya darum in der Bibliothek, fand aber nur Vermutungen, die später als Fehlinformationen deklariert wurden. Das musste nichts heissen, dennoch war die Zeit zu knapp, um alle Hinweise erneut zu überprüfen. Dem für sie Vielverprechensten ging sie jedoch trotzdem noch nach.

Am Eingang zu den Katakomben blieb sie kurz stehen. Noch einmal den selben Weg zu gehen, den sie bereits kannte, machte keinen Sinn und der Hinweis leitete sie eh in eine andere Richtung. Das war einer der Gründe, weshalb Thatawaya ihn einschlug und diesmal in eine völlig andere Richtung lief. Die Stimmung hier war erdrückend. Beklemmend. Lag schwer auf Herz und Verstand. Das war ihr beim letzten Mal, als sie hier als Jägerin war , garnicht so aufgefallen. Vielleicht lag es an der persönlichen Einstellung? Thatawayas Körper duckte sich etwas mehr, als sie nicht in dem suchenden Trab lief, sondern in einen aggressiveren, Jagd-Sprint wechselte. Sie wurde nur vor Abzweigungen langsamer um zu lauschen. Einige Lebewesen hatte sie fliehen hören. Ihre Schritten schienen sich von jenen der anderen zu unterscheiden, so dass zumindest kleine Tiere lieber flohen, als eine Begegnung zu riskieren.

Thatawaya folgte einem gebogenen Gang, langsam und leise, aber immernoch mit genug Jagdlust, damit sie die Atmosphäre hier ertragen konnte. Als der Weg wieder gerade wurde, stand plötzlich ein Mensch vor ihr. Einfach so. Hier war nichts! Keine Tür, kein abzweigender Gang! Garnichts. Und er stand einfach hier. Als er sie bemerkte, fing er an zu grinsen und drehte sich ihr zu.

"Hallo kleines Tierchen!"

begrüsste er sie und seine Stimme klang künstlich hoch, wohl in dem Versuch, sie zu beschwichtigen. Doch Thatawaya war vorsichtig. Lass nicht zu, dass jemals wieder jemand über dich stellt! Wieder gingen ihr die Worte Darth Draconis' durch den Kopf und der hier schien ihr nicht auf Augenhöhe begegnen zu wollen. Wie ein Verdurstender seine Hände nach einem Glas Wasser ausstreckte, streckte dieser Mann seine Hände in ihre Richtung aus. Doch Thatawaya wollte sich nicht fangen lassen. Sie drehte sich um, um davon zu laufen, doch hinter ihr stand noch so ein Irrer und grinste noch breiter als der erste. Man hatte sie eingekesselt. Die Fosh fauchte warnend und zeigte ihre Klauen. Musste man sich hier denn wirklich alle paar Stunden prügeln? Was war falsch mit diesen Leuten??? Die Krallen ihrer Füsse kratzten drohend auf dem Boden, während sie versuchte herauszufinden, welchen der beiden sie zuerst angreifen sollte. Sie konnte ihre Schnelligkeit im Laufen hier nicht nutzen. Aber sie war auch sonst flink und beweglich. Ihr Blick lag gerade noch auf dem Irren hinter ihr, als sie ohne noch einmal hinzuschauen auf den Vorderen sprang und ihre Krallen tief in seine Schultern bohrte. Er schrie laut auf und aus dem Schrei wurde eine Jaulen, als Thatawaya eine Schulter los liess und mit ihrer Kralle eines seiner Augen durchbohrte. Da aber schaffte der Irre es, sie an den Beinen zu packen und gegen die Wand zu schleudern. Dabei riss sie ihm das durchbohrte Auge raus und der eine hielt sich die leere Augenhöhle , während der andere vor Wut schnaufte.

Thatawaya indes lag benommen vor der Wand und wäre zu gerne liegen geblieben. Aber etwas in ihr schrie, dass sie den Schmerz ignorieren und aufstehen müsse, wenn sie leben wollte. Also raffte sie sich auf und sah die verschwommene Gestalt des anderen auf sich zukommen. Sie musste hier weg und der jetzt Einäugige würde genauso Mühe haben, ihr zu folgen, wie sie selbst wahrscheinlich jetzt Mühe haben würde, Abstand zu gewinnen. Trotzdem rannte sie los , taumelte alle paar Meter gegen die Wand und versuchte sich zu erinnern, wie sie hier wieder raus kam! War es am Anfang Zielstrebigkeit und Kampflust, die sie angetrieben hatten, war es jetzt die blanke Angst, die ihr Kraft gab. Aus der Angst heraus erwuchs die Wut, das es schon wieder jemand auf sie abgesehen hatte! Sie hatte hier noch niemanden primär angegriffen, aber es war kein Tag vergangen, an dem sie nicht Federn gelassen hatte. Verdammt. Ein wütendes Fauchen drang aus ihrer Kehle, als ihr Verfolger dicht hinter ihr wie sie selbst gegen eine Wand taumelte. Was würde passieren, wenn er ihr aus diesen Gängen hinaus folgte? Durften solche Leute wie der überhaupt oben rum rennen? Argh. Eigentlich würde sie ihn locker abhängen, aber sie fühlte sich wieder so wie an dem Abend, als sie zu viel von dem Blubberwasser getrunken hatte. Nur diesmal tat ihr die ganze Flanke weh, mit der sie gegen die Wand gekracht war. So folgte er ihr mit fast der selben Geschwindigkeit, bis er plötzlich stehen blieb und ihr wütend hinterher brüllte. Kurze Zeit später kam der Ausgang in Sicht und Thatawaya rannte ungebremst aus den Katakomben hinaus und zu ihrem Quartier. Es war ihr egal, ob sie den Weg von jemandem zu dicht kreuzte oder nicht.

In ihrem Quartier angekommen, verkrümelte sie sich direkt in ihr "Nest" im Schrank, in dem sie fast nicht zu sehen war und starrte auf die Tür. Wartete. Darauf, das entweder die Tür aufging und jemand herein kam, um sie zu töten oder sich ihr pochendes Herz beruhigte. Das war viel zu knapp gewesen. Wenn sie keine ...muskulöse Hilfe bei der Tür-Sache bekam, würde sie bei der Suche noch drauf gehen. Und dann nur drei Tag! Erneut kochte Wut in ihr hoch, diesmal auf diesen Darth Zion. Der war genauso irre wie die Typen unten in den Katakomben, nur sah man es ihm nicht auf den ersten Blick an. Es war unmöglich, da unten eine bestimmte Tür in so kurzer Zeit zu finden! Vor allem ohne konkrete Hinweise! Sollte er ihr doch am Bürzel schnuppern und seine Tür selbst suchen! Sie hatte keine Lust mehr.
Nach einer Weile stand sie noch einmal auf, um sich den Staub aus dem Gefieder zu waschen, bevor sie sich tatsächlich zur Ruhe legte.

Albträume von irren Menschen, die sie jagten, weckten sie gefühlt nur ein paar Stunden später auf. Ein Blick auf das Chrono verriet ihr, dass es noch sehr früh am Morgen war. Sie fühlte sich wie gerädert, aber ihr pochendes Herz verriet ihr, dass sie nicht mehr würde schlafen können. Sie stand auf, legte ihre Federn richtig und zog sich sogar eine der Roben über, die man ihr ausgehändigt hatte. Dann ging sie frühstücken.
Um kurz nach Acht erreichte sie die Tür zu den Gemächern Lord Sturn's. Die Wachen musterten sie nur kurz, ehe sie sie eintreten liessen. Als sie ihren Meister gefunden hatte, breitete sie erneut ihre Flügel aus und neigte ihr Haupt.

"Lord Sturn. Ich habe mich auf die Suche nach einem Diener gemacht und habe jemanden gefunden, der mir geeignet scheint. Sein Name ist Savan Korr. Er befindet sich derzeit in seinem Quartier, da er noch Verletzungen hat, von denen er sich erholen muss."

War wohl nicht jeder so hart im Nehmen wie sie selbst. Auch wenn ihre Bewegungen heute bei weitem nicht so geschmeidig waren wie noch am Tag zuvor. Ihr taten immernoch alle Knochen weh von der Begegnung in den Katakomben. Ihre einzige Genugtuung war das Wissen, dass zumindest einer der zwei Männer ein dauerhaftes Andenken von ihr bekommen hatte. Aber das war wenig befriedigend. Irgendwie war sie nicht so wirklich talentiert darin, Aufträge zu erfüllen.

"Lord Sturn, was passiert, wenn ein hochrangiger Sith einem einen Auftrag mit Zeitlimit gibt und man es nicht schafft, ihn rechtzeitig auszuführen?"

Immerhin hatte sie noch ein paar Stunden Zeit, aber so absolut keine Lust, noch einmal hinunter zu gehen, wo gefühlt hinter jeder Ecke ein Kampf lauerte. Sie wollte sich erholen und vollständig zu Kräften kommen. Sonst würde sie wohl immer unterliegen. Auch wenn man das so wahrscheinlich nicht sagen konnte. Nach dem gestrigen Abend jedoch, fühlte sich Thatawaya so als hätte man sie ordentlich gerupft, was wahrscheinlich mehr an ihrem Stolz als an tatsächlichen Verletzungen lag. Daher kam auch ihr Gedanke, die Suche nach der Tür an den Nagel zu hängen. Sollten doch andere diese Drecksarbeit machen. Wenn Lord Sturn ihr bestätigte, das Darth Zion ihr nichts anhaben konnte, wenn sie scheiterte, würde sie die Aufgabe abbrechen. Sie war doch nicht lebensmüde!

Bastion-Sith-Tempel- Domäne der Oberen- Lord Sturn's Quartier- mit Janus
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Kira und Kayn

Eowyns Worte amüsierten Kira mehr, als dass sie jene Worte ernst nehmen konnte. Ihre Machtdemonstration schien die Rätin jedoch zumindest etwas überrascht zu haben, denn sie stoppte in ihrer Bewegung und wirkte für einige Momente geschockt und irgendwie abwesend. Kira grinste und hoffte, dass auch ihr Schüler seine Lehren daraus zog, welch Macht sie verfügte. Die Pause, in denen niemand etwas nach ihrer Blitzattacke sagte, nutzte Kira, um sich unbemerkt davon zu erholen. Solcher Gebrauch der dunklen Seite forderte immer ihren Tribut. Die Stille im Raum war für einige Momente fast schon beängstigend, welch Wirkung ihre Machtattacke ausgelöst hatte, was die Sith durchaus genoss, auch wenn sie gegen die Übelkeit und den Schwindel ankämpfte, der sie kurz umtrieb. Die Machtattacke war heftig und wäre für ein Lebewesen tödlich gewesen. Als sie vorhin Kayn mit den Machtblitzen gefoltert hatte, hatte sie weit aus weniger Energie dafür benötigt, als jetzt. Die dunkle Seite der Macht zerrte abermals an ihrem Körper. An ihrem Fleisch und Blut. Etwas, wovor so viele Sith sie schon gewarnt hatten, doch mittlerweile gestand sie sich trotz ihrer Eitelkeit ein, dass man einen gewissen Preis zahlen musste, um an Macht zu gelangen.

Das Kichern von
Eowyn riss sie selbst wieder aus den Gedanken und scheinbar hatte sie etwas in der Rätin ausgelöst. Sie bezweifelte, dass es geschauspielert war. Vielleicht hatten sie die Frau auch ohne Machtgebrauch mental geschädigt. Dies wäre zumindest ein annehmbarer Preis dafür, dass sie so wenig Informationen von ihr raus bekommen hatten, außer, dass Brianna tatsächlich hier gewesen war. Kira hoffte inständig, dass ihr Besuch die Rätin noch länger psychisch beschäftigen und belasten würde. Das sie ihrem Schüler offenbarte, dass Kira ihn jederzeit austauschen könnte, kommentierte Kira nur mit einem amüsierten Lachen. Immerhin war sich ihr Schüler dessen längst bewusst. Spätestens, als Eowyn kurz nach ihrem Eintreffen in ihre Zelle, sie nach ihrem alten Schüler gefragt hatte, hätte Kayn verstehen müssen, wie schnell sie sich minderwertigen Individuen entledigte. Er antwortete der Rätin auch so, als wäre ihm dies durchaus bewusst, dass er jederzeit ersetzbar war, da im Orden der Sith nur die Stärksten überlebten. Oh ja, ein Grund, weshalb sich Kira immer mehr mit der dunklen Seite der Macht verband und die Folgen langsam akzeptierte.

Als die Rätin sie fragte, ob sie Imperatrix werden wollte, schenkte sie
Eowyn ein vielsagendes Lächeln. Wer wollte dies nicht? Doch sie wollte dies nicht offen sagen. Nicht vor einer Jedi, einer Feindin. Sie würde nicht so dumm sein und vor Kameras Hochverrat begehen. Immerhin wusste sie, dass auch der Imperator überall seine Augen hatte und sie nicht die beste Stellung bei ihm hatte. Der letzte Anschlag auf sie, was sie ins Exil gebracht hatte, war immerhin nur wenige Jahre her. Umso besser, dass Janus und seine Anhänger seinen Sturz planten, denn dies würde ihr endlich ihre zustehende Anerkennung und Macht bescheren. Das Lob bezüglich ihres Körpers , schmeichelte ihr direkt und sie ließ die Rätin gewähren ihren harten Bauch zu testen. Kira legte viel Wert auf körperliche Fitness. Nicht umsonst war sie eine talentierte Kämpferin mit ihrem Lichtschwert, weshalb der Zirkel der Assassinen auf sie aufmerksam geworden war. In der Macht hatte sie noch einige , wenige Defizite, abgesehen von den Machtblitzen, die sie mittlerweile immer mehr perfektioniert hatte. Dank des Exils, der Verbannung aus den Orden, hatte sie einiges noch aufzuholen, was die Geheimnisse in der dunklen Seite der Macht betraf, was dazu geführt hatte, dass ihr einstiger Schüler Janus Sturn sie übertroffen hatte. Doch dies würde nicht mehr lange der Fall sein, dies hatte sie sich fest vorgenommen und sie war ihm bereits dicht auf den Fersen.

“Man wird sich an mich erinnern, Eowyn. Ich bin bereits jetzt im Orden der Sith sehr bekannt und gefürchtet zugleich. Jeder kennt meinen Namen.”

Das sie zum Teil auch wegen unangenehmen Dingen bekannt geworden war im Orden, wie ihre Verbannung und ihre Schwangerschaft, ließ sie jedoch weg. Würden sie noch etwas aus ihr raus bekommen? Immerhin wirkte die Jedi gerade sehr labil. Vermutlich nicht und Kira hatte auch langsam keinen Spaß mehr an der Sache. Auch ihr Schüler schien so. Kira hatte zumindest einige Ziele erreicht. Das reichte ihr für den Moment. Ihr Schüler hatte eine echte Jedi kennengelernt, sie hatten Spaß gehabt, hatten bestätigt bekommen, dass
Brianna hier gewesen war und vermutlich hatten sie die Jedi mental geschädigt und brachten ihr hoffentlich einige Ängste und Albträume für die nächste Zeit.

Ihr Komgerät vibrierte plötzlich in ihrer Gürteltasche und eine Nachricht von
Janus Sturn erreichte sie.


- Kom-Nachricht von Janus Sturn an Kira Guldur -


Geschätzte Lady Guldur, es hat sich eine Gelegenheit ergeben, Euren Durst nach Jedi-Blut zu stillen. Niemand geringeres als Eure alte Nemesis Kestrel verfolgt gerade zusammen mit einigen anderen Jedi auf Florrum die Archäologin Zoey Liviana. Diese steht auf unserer Seite und ist im Besitz einiger wertvoller Artefakte, die sie unseren Feinden gestohlen hat. Die Gelegenheit ist günstig, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen - im Zweifel wird die Archäologin wahrscheinlich nach Ziost flüchten, eine Welt, die wie dafür geschaffen ist, Jedi den Tod zu bringen. Ich bin mir sicher, dass Ihr wisst, was zu tun ist.


- Kom-Nachricht von Janus Sturn an Kira Guldur -


Las Kira schnell die Nachricht und ein diabolisches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Das war tatsächlich ein interessanter Auftrag. Sie würde Janus bald darauf antworten und Skyfly erneut zu stellen, wäre in der Tat ein Hochgefühl. Zoey Liviana kannte die Sith nicht. Der Name kam ihr zwar bekannt vor und sie glaubte von der Archäologin mal gehört zu haben, doch viele Informationen hatte sie über diese Sith nicht. Sie würde sich das Spektakel sicherlich nicht entgehen lassen und es wäre ein willkommenes Training für Kayn und ein guter Beweis, ob er sich als würdig erwies. Kira steckte ihr Kom wieder an den Gürtel und seufzte gespielt theatralisch in Eowyns Richtung.

“Leider bist du meine Aufmerksamkeit nicht länger Wert. Dein Glück, dass meine Aufmerksamkeit nun anderen Jedi gilt, wie Skyfly, die durch Sturn nun gerade in eine Falle geraten und ich bin dafür beauftragt, jene Jedi zu töten. Dies macht mehr Spaß, als einer gebrochenen Frau wie dir beim langsamen Sterben und dahinvegetieren zuzusehen. Deine Schwäche widert mich an. Ihr Jedi seid so leicht wie ein Stock zu zerbrechen. Zerfließt im Selbstmitleid. Erbärmlich. Ich wünsche dir “angenehme” Stunden, Tage, Nächte, Wochen, Monate…Jahre in dieser Zelle, wo du nach und nach nur noch eine geistlose Hülle sein wirst, Abschaum! Wenn ich Zeit und Lust habe, besuche ich dich erneut, nur um dir dann zu berichten wie viel Jedi ihr Leben durch meine Hand verloren haben!”

Meinte Kira und warf Kayn ihr Komgerät zu, dass auch er die Nachricht lesen konnte, damit er informiert war, da sie ungerne die Nachricht selbst wiederholen wollte. Wenn er Fragen dazu hatte, sollte er fragen, wenn auch nicht unbedingt hier in der Zelle.

“Ich freue mich schon Kestrel’s Gesicht zu sehen, wenn ich ihr von deinem erbärmlichen geistigen und körperlichen Zustand berichten werde, Eowyn.

Spottete die Sith und erhob sich langsam und trat an die Tür heran und stand neben dem noch immer leicht rauchenden Tablett und sah noch einmal zu der Rätin und winkte ihren Schüler zu sich.

Schließlich levitierte sie das Kom aus der Hand von Kayn wieder zurück in ihre Hand und aktivierte es und sendete eine hörbare Sprachnachricht an Janus Sturn, während sie noch zu der Rätin sah.

Sprachnachricht an Janus Sturn.

Mit größtem Vergnügen nehme ich den Auftrag an, an den Jedi Vergeltung auszuüben. Ich mache mich unverzüglich auf den Weg mit meinem Schüler. Natürlich sagt mir Skyfly noch etwas und es spielt uns gut in die Hände. Ich habe übrigens in Erfahrung bringen können, dass Brianna erst kürzlich Eowyn einen Besuch in der Zelle abgestattet hat. Nähere Informationen folgen in Kürze. Ich habe einiges in Erfahrung bringen können, was ihren Verrat noch mehr bestätigt."

Sprachnachricht Ende.

Spöttisch musterte sie die gefallene Jedi auf der Pritsche und wandte sich dann um zum Gehen.


“Angenehme Träume, Jedi. Um dich werden sich nun sehr bald andere Sith kümmern.”


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Kira und Kayn
 
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Bastion, Sith-Tempel – Katakomben, vor dem Trümmerhaufen einer Statue – Brianna und Ian

Gut, wenn sie wirklich wusste, was Ian gemeint hatte. Wenn er auch im Bereich von Liebespaaren nie Zurückweisung erfahren hatte, wusste er doch, wovon er sprach. Unerwiderte Liebe war ihm trotzdem nicht fremd – denn seine ganze Kindheit hindurch hatte er sehnlichst gehofft, die Liebe seiner Familie zu erfahren.
Es war das eine, abends ins Bett zu gehen und Gedanken der absoluten Wertlosigkeit zu hegen und wieder etwas anders, in der Nacht von Schuldgefühlen heimgesucht zu werden. So oder so, keines von beidem war angenehm und der Dunkelhaarige beneidete Brianna nicht um ihre kommenden Nächte, wenngleich er sich vor seinen eigenen fürchtete.

Ob es eine Möglichkeit gab, die Kartografie aufzuteilen? Ian war gewillt, noch im gleichen Atemzug ein deutliches Nein zu formulieren, doch er hielt inne, noch während er den starken Widerstand spürte. Er benötigte Briannas Hilfe. Zu zweit würden sie viel schneller vorankommen und wenn er erklärte, auf was genau sie zu achten hatte, was sprach dann noch dagegen? Oder anders gefragt, welchen Grund für ein legitimes Nein hätte er noch vorbringen können? Ich vertraue dir nicht; ich traue dir das nicht zu; es ist viel zu gefährlich; ich will das alleine tun; dabei würden zu viele Fehler entstehen. Keines dieser Argumente wäre gerechtfertigt oder fair gewesen, denn auch Brianna hätte all das behaupten können.

Vermutlich wäre es klug, wenn wir uns aufteilen und uns regelmäßig auf den neusten Stand bringen, um eine umfängliche Karte der Katakomben zu haben. Und Brianna: Wir werden auf uns achten müssen. Hier unten“, und Ian sah sich, jenseits des Spaltes, der bald zu ihrer Nemesis werden sollte, um, „ist es nicht leicht auszuhalten. Ich kenne deine persönliche Grenze nicht, aber wenn du spürst, es hier unten nicht mehr auszuhalten, dann höre auf dieses Gefühl. Ich für meinen Teil werde es genauso halten, denn dieser Ort ist perfekt dazu geeignet, auf Dauer den Verstand zu verlieren.
Wirkte es nicht sogar so, als sie beide am Versuch, die Spalte zu besiegen, scheiterten? Weder Ian, noch Brianna gelang es, sich gänzlich durch den Spalt zu quetschen, doch immerhin konnte die Echani einen Teilblick erhaschen. Sie berichtete von einer Höhle, in dem ein machtsensitives Tier schlummerte und vermutete im selben Atemzug, dass es etwas bewachen konnte.
Ein machtsensitives Tier? Automatisch glitten Ians Gedanken nach Va’art´zu dem Taozin, das Eowyn und ihm begegnet war. Kein machtsensitives Wesen und doch eines, das nicht mit der Macht wahrgenommen werden konnte. Ihm schauderte es bei dem Gedanken.
Kannst du das Tier genauer beschreiben?“, war keine Antwort auf ihre Frage, und doch stellte der Dunkelhaarige sich die gleiche. Ein machtsensitives Wesen war zu auffällig, als dass sie es ignorieren sollten. Was bedeutete, dass sie der Sache besser nachgehen sollten.
Ian inspizierte die Spalte ein weiteres Mail.
Wir haben mindestens zwei Möglichkeiten. Entweder, wir verschaffen und mit dem Lichtschwert von hier einen Zugang, indem wir den Spalt ein klein wenig vergrößern. Die Dritte, alles zu ignorieren, ließ Ian unerwähnt. "Oder wir suchen nach einem anderen Weg.“ Was sie Stunden kosten würde, sofern es überhaupt einen anderen Zugang gab.
„Allerdings würden wir das Tier damit vermutlich wecken und wenn es machtsensitiv ist, kann das alles bedeuten, vor allem Schwierigkeiten. Hat es einen Panzer? Oder andere Auffälligkeiten?“
Es wäre töricht zu glauben, dass sie ein schlummerndes Wesen wecken und auf dessen Begeisterung stoßen würden…



Bastion, Sith-Tempel – Katakomben, vor dem Trümmerhaufen einer Statue – Brianna und Ian
 
[Bastion-System | Bastion | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Domizil von Janus | Janus, Thatawaya

Das Imperium – ja, die Galaxis – veränderte sich. Eine neue Macht war im Aufstieg begriffen, und jene, die ein Gespür für solche Ereignisse hatten, ahnten oder wussten sogar, dass große Dinge ihren Schatten voraus warfen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Pläne der Krath Wirklichkeit wurden. All die Anstrengungen. All die Intrigen. Die Opfer und Täuschungen. All das für jenen einen Tag, der das Ende der unfähigen Herrschaft von Darth Allegious bringen würde. Eine neue Zeit brach an, und Janus hatte früh seine Position in diesem Prozess gewählt. Der ehrgeizige Graf hatte nicht vor, als Fußnote in einem Geschichtsbuch zu enden, das andere schrieben. Indem er mit den Verschwörern gemeinsame Sache machte, hatte er eine Chance, den Lauf der Ereignisse mitzubestimmen und sich eine einflussreiche Stellung in der kommenden Ordnung zu sichern. Und von dort aus war vieles möglich. Wer konnte schon sagen, wie sicher die Herrschaft der neuen Imperatrix sein würde? Sie würde verlässliche Berater benötigen, die mit Weisheit und Weitsicht das Imperium und den Orden der Sith in ruhigere Bahnen lenkten konnten. Das war die Rolle, auf die Janus abzielte: Die Macht hinter dem Thron. Gewiss, der elegante, charismatische Graf scheute die Öffentlichkeit nicht, aber sie war nur ein Teil des Gesamtwerks. Wer im Hintergrund die Fäden zog, wer den Zugang zur Herrscherin kontrollierte, dies war die Person, die schlussendlich die zentralen Entscheidungen traf. Doch für solche Ambitionen waren Geduld nötig. Disziplin. Kooperation. Tugenden, die vielen Sith mangelten, zu ihrem Schaden und dem des Ordens. Janus erlaubte sich ein leises Seufzen, bevor er sich ein wenig streckte und eine Tasse heißen Tarinen-Tees an seine Lippen führte. Es geziemte sich nicht, über die Unfähigkeit anderer zu beklagen – angemessen war es, sie zu nutzen, um einer chaotischen Galaxis zumindest eine gewisse Ordnung aufzuzwingen. Seine Ordnung. Mit einer beiläufigen Bewegung führte der Dunkle Lord seinem Getränk noch ein wenig mehr Zucker hinzu und schloss für einige Momente zufrieden die Augen.

Dies war die Ruhe vor dem Sturm, denn schon bald würde er Bastion verlassen. Der Botschaft, die er von Zoey Liviana erhalten hatte, mangelte es nicht an Dringlichkeit, doch der silberhaarige Fastmensch lies nicht zu, dass andere sein Tempo diktierten. Seine ehemalige Meisterin, Kira Guldur, war bereits im Bilde, und er hatte keine Zweifel daran, dass sie keinen Sekunde zögern würde, sich in den Kampf gegen die verhassten Jedi zu stürzen. Ihre rohe Blutlust mochte barbarisch sein, aber in die richtigen Bahnen gelenkt durchaus nützlich – ein Verdikt, das wohl auf diese Frau im Ganzen zutraf. Mit etwas Glück würde die dunkelhaarige Kriegerin die Reihen des Feindes vor seiner Ankunft bereits etwas gelichtet haben. Ob sie überlebte oder nicht, war allerdings von sekundärer Natur. Tot stellte sie kein Problem mehr da, und sollte sie bestehen, würde sich auch weiterhin ein Platz für sie im Spinnennetz des Grafen finden lassen. So oder so, Kira würde ihren Zweck erfüllen – wie es schlussendlich alle Lebewesen tun würden. Ein schmales Lächeln zupfte an den Mundwinkeln des Sith, als er diesen Gedanken zelebrierte, und der mimische Ausdruck wurde noch ein wenig breiter, als er in der Macht die Ankunft einer weiteren Dienerin bemerkte. Diese war sich ihrer Rolle allerdings weitaus bewusster als seine störrische ehemalige Meisterin, und so honorierte er die Ankunft und die respektvolle Verneigung der Fosh mit einem höflichen Nicken, geduldig hörte er zu, was sie zu berichten hatte. Einen Kandidaten (Savan Korr) hatte sie also gefunden, doch war dieser derzeit unpässlich. Janus spürte keine Täuschung oder Lüge von seiner Schülerin ausgehen, entsprechend glatt und ruhig fiel seine Antwort aus.


„Willkommen, Thatawaya. Dies sind exzellente Neuigkeiten. Ich habe keine Verwendung für einen Diener, dessen Körper gänzlich geschunden ist, also sollte sich dieser Mann erst einmal erholen, bevor ich ihn persönlich inspiziere. Mir scheint, dass er nicht der Einzige ist, der einige Blessuren davongetragen hat. Ein abenteuerlicher Ausflug, ja? Bitte. Gesellt Euch zu mir. Darf ich Euch eine Tasse anbieten?“


Die blasse Hand des Grafen vollführte eine einladende Geste, doch auf dem Sessel ihm gegenüber Platz zu nehmen. Janus wartete ab, ob seiner Schülerin ebenfalls nach Tee war, und trank dann selbst einen Schluck. Thatawaya hatte auch gleich eine Frage für ihn und brachte den Dunklen Lord damit dazu, sie noch einmal eingehend zu betrachteten. Das Szenario, das die Fosh skizzierte, war doch recht konkret, zu konkret, um eine bloß hypothetische Frage zu sein. Ganz der geduldige, weise Mentor und Lehrmeister stellte der Halb-Echani seine Tasse ab, legte die Fingerspitzen aneinander, lehnte sich ein wenig zurück und setzte nach einer kurzen Pause zu einer Erläuterung an.


„Nun, meine werte Schülerin, dies hängt maßgeblich davon ab, für wie wichtig der Sith diese Aufgabe erachtet, in welchem Gemütszustand er sich befindet und ob der Auftragnehmer sich in einem Abhängigkeitsverhältnis zu ihm befindet oder eine gewisse Protektion genießt. Ihr sprecht nicht von einem abstrakten Szenario, nicht wahr? Für mich selbst gesprochen kann ich Euch sagen, dass ich schuldhaftes Versagen nicht toleriere. Ich habe keine Verwendung für Werkzeuge, die ihren Zweck nicht erfüllen. Glücklicherweise habt Ihr allerdings meinen Auftrag erfüllt und genießt meinen Schutz...und zudem werden Eure Dienste benötigt. Wir werden bald aufbrechen, Thatawaya. Erholt Euch für einige Stunden. Lasst Eure Verletzungen versorgen. Ich werde Euch dann rufen lassen, sobald alles bereit ist.“


Mit einer galanten Geste entließ der schlanke Aristokrat die Fosh und machte sich auch selbst daran, einige Vorbereitungen zu treffen beziehungsweise treffen zu lassen. Die Rädchen seiner Maschinerie begannen sich zu drehen, eifrige Diener setzten seine Anweisungen in die Tat um, und nur einige Schläge des Chronos später fand sich Janus im Hangar der Domäne ein. Silbern glänzend erwartete ihn seine Yacht und eine Ehrenformation seiner Leibwächter hatte Aufstellung genommen. Wie die schwarz uniformierten Jünger war auch ihr Herr für den Kampf gerüstet, eine zwar immer noch elegante, aber deutlich praktischere Robe zierte seinen athletischen Körper, feste Stiefel aus feinstem Rancor-Leder hämmerten auf den Boden und ein leichter Brustpanzer aus rotem Metall schützte seine Brust. Fast schon liebevoll strich Janus über den für einen Duellanten ausgelegten Griff seines Lichtschwerts und hob den Kopf, als er seine Macht und Autorität wirken ließ, die Anwesenden in seine glorreiche Finsternis tauchte. Der Blick seiner golden schimmernden grünen Augen schien auf jedem Einzelnen zu ruhen, besonders aber natürlich auf seiner Schülerin.


„Meine treuen Diener...dies ist eine große Stunde. Für viel zu lange hat der falsche Frieden die schwachen, heuchlerischen Jedi, in trügerischer Sicherheit gewiegt. Heute ändert sich das. Heute werden wir unsere Feinde daran erinnern, wie sich unsere Klingen an ihren Kehlen und unsere Stiefel auf ihren Köpfen anfühlen. Heute werden wir sie daran erinnern, wieso sie uns fürchten! Zögert nicht. Zweifelt nicht. Zeigt keine Gnade. Kämpft und siegt in meinem Namen, und euch wird ewiger Ruhm gewiss sein. Folgt mir...wir ziehen in den Krieg!“


Die Ansprache des Dunklen Lords hatte ruhig begonnen, fast schon leise und weich, und sich dann immer mehr gesteigert, war lauter geworden, grollender, bis sie in einem donnernden Crescendo ihren Höhenpunkt gefunden hatten. Janus verstärkte sein rhetorisches Geschick noch mit der Macht, hob Faust und Kinn, ganz dem Bild des erhabenen Anführers und Kriegsherrns entsprechend. Belohnt wurde er mit zornigem, entschlossenem Gebrüll, Jubel und dem Geräusch von Vibrolanzen, die auf den Boden gestoßen wurden. Mit einem unheilvollen Lächeln schritt Janus die Reihen ab und bedeutete Thatawaya, ihm zu folgen, als er an Bord seines Schiffes ging. Die Jedi hatten keine Ahnung, was sie erwartete...


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