Bastion

Bastion – Center – Kanalisation, Überlaufbecken – Riuen, Elise und Brianna

Hatte Brianna zu viel gesagt? War sie zu leicht zu durchschauen? Eigentlich hätte die Echani sich bemüht, die Tatsache der sexuellen Anziehungskraft zwischen Janus und ihr so beiläufig wie nur möglich darzustellen, aber offensichtlich war es ihr nicht gelungen. Es war schwer, davon zu sprechen, ohne an jene Liebesnacht zu denken und wie sehr diese sie an die schlimmste Nacht ihres Lebens erinnert hatte. In der Jedi-Tempel-Tratsch-Küche war mehr als einmal davon die Rede gewesen, um wie viel interessanter das Liebesleben unter Machtsensitiven war im Vergleich zu anderen Leuten? Interessanter? Mit dunklen Machtnutzern ins Bett gestiegen zu sein war für sie ein einziger Alptraum; es dieses Mal aus freiem Willen getan zu haben machte die Sache nicht besser. Die anfängliche Lust war schnell der Erinnerung an das zurückliegende Trauma gewichen. Zurückziehen hatte sie sich nicht mehr gekonnt, der Mission zuliebe hatte sie es durchziehen müssen, Janus zu verärgern war keine Option gewesen. Die Erinnerung an damals auf Gamorr war so lebendig gewesen, dass Brianna beim bloßen Gedanken daran ein wenig zu zittern begann. Hätte sie doch bloß nichts gesagt.

Riuen wandte sich angewidert ab – das konnte die Echani aus seiner Reaktion herauslesen – und nannte die Tatsache, dass der Sith sie bei der Virussuche vor seinen Karren spannte Missbrauch. Allein bei der Erwähnung des Wortes wurde Brianna bleich, also bleicher als sonst, was beinahe unmöglich schien. Dass Elise laut wurde, verstörte die Silberhaarige noch mehr, sie zitterte nun sichtlich und sie fühlte sich, als vermochten ihre muskulösen Beine sie plötzlich nicht mehr zu tragen. Ja, es gab Charakterzüge in Janus, die Brianna an ihren früheren Meister erinnerten. Ein Psychopath war er mit Sicherheit, und zu erfahren, dass er die blondierte Jedi auf Thearterra beinahe getötet hatte, machte es nicht besser. Dabei erhob ihre Mitjedi laute Vorwürfe gegen den Orden.

Brianna war unsicher, wie sie reagieren sollte. Ein paar inhaltsleere Phrasen, ausweichen, das wäre das Sinnvollste gewesen, aber dazu fühlte sie sich momentan nicht mehr in der Lage. Mit einer Stimme, die sachlich wirken sollte, aber eher brüchig klang, berichtete sie, wie es gelaufen war.


„Bei unserer ersten Begegnung, als er Schüler, noch kein offenkundiger Psychopath und ich Padawan war, fühlten wir uns zueinander hingezogen. Scheinbar weiß der Rat davon oder es ist Ahnas Bruchpunkttechnik – ich bin mir sicher dass sie sie beherrscht – die sie vorausahnen ließ, was passieren würde. Sie sandten mich zu einer Art Strafmission als Diplomatin nach Alderaan in dem Wissen, dass ich dort Sturn begegnen würde. Als die Dinge ihren Lauf nahmen, bekam ich die Anweisung, mit ihm zu gehen.“

Die 28jährige verkniff sich jedwede Wertung und ließ die Geschichte für sich stehen, aber der überwiegende Teil von ihr glaubte, dass Ahna sie deshalb wie einen Fisch ins kalte Wasser geworfen hatte, um absolut überzeugend zu sein. Nicht die Brianna, die sich jetzt plötzlich an einen Sith heranmachte sondern die, die schließlich Janus' Verlockungen erlag. Nicht nur Elise hoffte, dass die Echani wusste, was sie tat. Eigentlich hing die ganze Mission davon ab, dass sie ihrem Sith-Meister nicht vollends verfallen würde, verfügte Brianna doch über eine gefährliche Menge an Informationen darüber, was sich innerhalb und außerhalb des Sith-Tempels so tat.

Ahna weiß es – hoffe ich.“

Riuen meinte, dass Eowyn sich selbst helfen musste, da niemand von ihnen etwas für sie tun konnte. Seine Worte erinnerten Brianna daran, dass einer Teilnehmerin der Mission sehr viel Schlimmeres widerfuhr als mit einem Sith zu schlafen, und sie bemühte sich darum, die Fassung wiederzuerlangen.

Ian wird tun, was er kann, um das Virus so schnell wie möglich zu finden, um viele Leben zu retten, aber auch wegen dem von Eowyn,“

Beschied ihm Brianna. Elise schien auch sehr besorgt um Eowyns Wohl zu sein, aber auch darum, ob diese Darth Noxia ihnen überhaupt helfen würde.

„Solange sie denkt, dass ich Sturns Schoßkätzchen bin und für ihn arbeite, wird sie das wohl. Das sollte unsere höchste Priorität sein. Wenn wir dabei die Gelegenheit bekommen, Eowyn zu retten, müssen wir sie nutzen, aber es darf unser Hauptziel nicht gefährden. Eigentlich soll ich Ahna von ihr aus ausrichten, von Rettungsversuchen abzusehen, aber ich habe nicht vor, diesem Wunsch nachzukommen. Wir sind nicht wie die Sith, wir opfern keine Jedi wie Eowyn, solange es irgendwie geht. Wenn wir uns aber entscheiden müssten…“

Diese mögliche Konsequenz ließ die Echani im Raum stehen, auch wenn sie ihr hörbar missfiel. Eine Möglichkeit wie es dazu kommen konnte, warf Riuen wenig später auf, als er feststellte, dass möglicherweise nur das Virus den Tempel durch die Kanalisation verlassen können würde.

„Im Zweifelsfall stecken wir die Virusprobe in ein Transparistahlröhrchen und schwemmen sie durch die Kanalisation nach draußen. Ihr verschwindet heimlich still und leise von Bastion, ohne dass es jemand mitbekommt. Mission erfüllt, Coruscant gerettet. Was aus uns im Tempel wird, ist dann ein Problem für einen anderen Tag.“

Brianna zuckte mit den Achseln. Sie wäre nicht einmal sonderlich überrascht gewesen, wenn genau dies von vornherein Ahnas Plan gewesen wäre. Vielleicht wäre die oberste Schatten im Gegensatz zu ihnen tatsächlich bereit, eine oder mehrere Jedi für den ultimativen Erfolg zu opfern. Ian und sie würden wohl in der Lage sein, von Bastion zu verschwinden, aber mit dem seelischen Wrack, das Eowyn bei ihrer letzten Begegnung gewesen war, sah es leider anders aus, so wenig ihr der Gedanke gefiel.

Riuen warf die Frage nach einem Kanalplan auf und lieferte zugleich die Idee, mithilfe einer Verstopfung dafür zu sorgen, dass sie einen bekämen. Brianna pflichtete ihm bei:


„Guter Gedanke! Vielleicht hat Ian schon die eine oder andere Abwasserleitung auf seinen Erkundungen gesehen.“

Just als der Chiss fand, wie die Beobachterinnenrolle auch von innerhalb des Tempels sein würde, meldete sich Briannas Kom. Es war ungewöhnlich, dass Ian ihr Nachrichten sandte. Vor allem glaube die Echani sich zu erinnern, dass sie nur eine sehr begrenzte Menge davon hatten, bevor sie neue Codes brauchten oder so ähnlich – von den technischen Details verstand sie nichts. Es musste sehr wichtig sein, das war ihr allerdings klar. Sie hatten keine Zeit mehr für weiteren Austausch oder gar ein gemeinsames Training, sie mussten jetzt handeln: das Außenteam zusammenführen, mit Noxia reden, sich in 48 Stunden wieder treffen. Brianna nickte, immer noch aufgeregt.

„Ganz genau.“

Sie verabschiedeten sich mit dem klassischen Jedi-Gruß, den sie selbst eigentlich nie verwendete, doch in diesem Fall erschien er ihr tatsächlich angebracht. Das war vielleicht die wichtigste Aufgabe ihrer Lebens und entsprechend wollte sie sie behandeln.

„Und auch mit euch beiden.“

Weder Elise und Riuen schienen auf den Gedanken zu verfallen, Brianna auf dem Weg nach draußen zu begleiten und sie selbst war zu stolz, um um Hilfe zu bitten, ergo versuchte sie auf's Bestmögliche, wieder zurück zum Ausgangspunkt zu finden. Es gelang ihr nicht, aber zumindest stand sie nicht nach einer halben Stunde plötzlich wieder am Überlaufbecken und musste den beiden peinliche Erklärungen machen. Dafür zog sich der Rückweg sehr viel länger als der Hinweg. Brianna verbrachte ihn damit, immer wieder ‚Video meliora proboque, deteriora sequor‘ zu murmeln, damit sie dieses scheinbare Losungswort ja nicht vergaß. Zu guter Letzt fand die Silberhaarige einen, wenn schon nicht denselben Ausgang und sie öffnete ihn auf ähnliche Weise. Er schien zu einer Schlachterei zu gehören, darauf deuteten die Tierkadaver und Kühlregale jedenfalls hin. Der Ort, wo sie sich befand, ließ sie vermuten, dass die Feuchtigkeit, die sie gespürt hatte, wohl doch kein reines Wasser war, was die Selfiekamera ihres iKoms zu ihrem Leidwesen bestätigte. Sie würde sich umziehen und die Haare waschen müssen, bevor sie Noxia unter die Augen trat… aber als sie die Außentür der Schlachterei ein- und hinaus auf die Straße getreten war, stellte sie fest, dass es ohnehin bereits mitten in der Nacht war.

Die Straße kannte sie nicht, also sprang Brianna flugs auf ein Hausdach, um einen Überblick zu gewinnen. Zum Glück war Bastion City mit großem Bedacht in Hinblick auf die Sichtachsen entworfen worden; alles richtete sich auf die bedeutenden Symbole imperialer Macht aus und von den meisten Standorten aus sorgten breite Prachtboulevards dafür, dass man diese gut sehen konnte, so auch von hier aus. Zudem besaß die sechseckige Form des Sith-Tempels einen so hohen Wiedererkennungswert, dass ein zweites Verlaufen nahezu ausgeschlossen war. Leider war sie so weit davon entfernt wie nie zuvor seit ihrer Ankunft auf Bastion und ihre Ausdauer hatte seitdem gelitten; ein Taxi nehmen traute sie sich nicht, es dauerte daher über eine Stunde, bis sie auf Schleichwegen zum Tempel zurückkehrte. Unterwegs kaufte sie sich dabei noch einen fettigen Abendimbiss von einem devaronianischen Stand gegen den Kohldampf.

Für die Tempelwachen schien es keine allzu ungewöhnliche Sache zu sein, dass eine Frau in blutverschmierten Sportklamotten mitten in den Nacht eintreten wollte, hier bekam sie keine Probleme. Innen drin nahm sie schnellstmöglich den Turbolift nach oben, denn sie wollte niemandem begegnen, die sie kannte. Zum Glück war die Wahrscheinlichkeit in nachtschlafender Zeit nicht so groß. Beinahe ungesehen erreichte sie ihr Quartier und entledigte sich der verdreckten Klamotten. Da sie um diese Zeit ohnehin nicht mehr damit rechnen konnte, Noxia aufsuchen zu können, trieb sie noch ein wenig Sport (nur Laufen war ihr nicht genug), bevor sie duschte und in's Bett ging und noch im Einschlafen ‚
Video meliora proboque, deteriora sequor‘ murmelte.

Am anderen Morgen machte Brianna ebenfalls nur eine reduzierte Einheit Frühsport, so lange eben bis sie annahm, nun einer Sith unter die Augen treten zu können. Beim Frühstück recherchierte sie, wo sie Noxia finden würde, und machte sich auf dem Weg.


Bastion – Sith-Tempel – unterwegs zu Darth Noxia – Brianna (allein)
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn

Darth Thanatos ließ die Menschin ausreden, während er ihr mit verschränkten Armen zuhörte und seine grauen Haare, welche nicht in einen Zopf gebunden waren, über seine breiten Schultern fielen. Sein Ausdruck war kalt, geduldig und ein Stück weit interessiert. Der Raum hatte etwas dunkles an sich. Er war kalt, steril, dunkel und bot so gut wie keine Ablenkung durch andere Reize. Das Opfer hatte so automatisch den Fokus auf dem ihr gegenüber, da die Jedi ohnehin bewegungsunfähig war. Es blieb nur er und ihre eigene Phantasie.

“Immerhin redet ihr mit mir. Immerhin ein Schritt zur Kooperation,
El'mireth. Das erspart euch zumindest für den Moment einer meiner experimentellen Substanzen. Ich wusste doch, dass ihr ein kluges Mädchen seid.”

Begann Thanatos und lief dann vor ihr auf und ab, während er anfing zu predigen.

“Im Prinzip ist jeder geeignet ein Sith zu werden, der die Macht in sich trägt. Ihr Jedi legt euch jedoch so viele Ketten an, dass ihr glaubt, dass ihr so der dunklen Seite widerstehen könnt. Und es gibt genügend Beispiele, dass ihr Jedi nicht unfehlbar seid. Die dunkle Seite und die helle Seite sind natürliche Energien, die genutzt werden können. Die Macht schöpft aus beiden Quellen seine Kraft, doch ihr seid zu borniert, um die ganze Macht zu nutzen, die euch gegeben wurde. Ihr fürchtet die Mächte, die euch unnatürlich erscheinen. Schon alleine eure Furcht davor, zeigt die Schwäche der Jedi. Ihr nutzt nicht euer volles Potential.”

Begann der Mann und sah sie dabei hin und wieder flüchtig an, während er auf und ab lief, wie ein Raubtier vor seinem Opfer. Sein Umhang wehte mit jeder Kehrtwende und seine Haare taten es ebenso.


“Es gibt gar nicht so viele Unterschiede zwischen den Jedi und Sith, wie die Jedi behaupten. Wir fürchten nur unsere Kräfte nicht und nutzen unser volles Potential, was uns gegeben wurde. Vielleicht sind einige Ansichten, einiger Ordensmitglieder nicht immer korrekt, das mag sein, doch es könnte eure Chance sein, uns eines besseren zu belehren. Ich würde dafür sorgen, dass ihr den nötigen Respekt als ehemalige Rätin bekommt. Ihr währt nicht lange eine Schülerin. Ihr habt Potential, ihr besitzt Wissen und ich bin mir sicher, dass eure Kräfte exponentiell wachsen würden, wenn ihr es denn selbst nur zulassen würdet, statt euch selbst zu kasteien. Helft den Jedi von dieser Seite aus. Von hier aus habt ihr weit aus mehr Einfluss, als von eurem Ratssitz. Überzeugt den Orden der Sith von den Jedi und verschafft ihnen einen annehmbaren Platz. Auf euch werden die Jedi hören. Schafft somit Frieden in der Galaxis und lebt nicht weiter in Sorgen und Verpflichtungen. Fühlt euch endlich frei! Sprengt eure auferlegten Ketten und lebt!”

Fuhr er die Jedi beinahe an, damit sie zur Besinnung kam.

“Warum sollten wir Sith kein Verlangen nach Liebe haben? Wir unterdrücken unsere Gefühle nicht. Wir leben sie und natürlich gehört dazu auch Liebe. Wir sind keine Monster, wie die Jedi es gerne behaupten. Wir empfinden genauso Liebe für etwas oder jemanden, wie ihr. Wir bestehen genauso aus Fleisch und Blut wie die Jedi. Wir sind uns nicht so unähnlich wie ihr denkt.”

Fuhr er fort und blieb schließlich vor ihr stehen und beäugte sie eine Weile.

“Natürlich fordert die dunkle Seite der Macht auch ihren Tribut, doch diesen kann man steuern. Nicht jeder zerfällt irgendwann zu Staub, wenn er sich der dunklen Seite zu sehr hingibt. Doch wir sind nicht mit Eitelkeiten behaftet. Es geht uns nicht um Äußerlichkeiten. Die inneren Werte haben vorrang. Das scheint bei euch Jedi anders zu sein, nehme ich an. Doch...wäre es dieses Opfer nicht wärt, für den Preis, den man bekommt? Frieden?”

Er provozierte sie mit Absicht ein wenig.

“Darth
Keebo hat euch bis jetzt nicht bekehrt, weil er Angst um eure Schönheit hat. Weil er denkt, dass ihr zu schwach seid und der dunklen Seite so verfällt, dass es euch zerstört. Er traut euch nicht zu, dass ihr der dunklen Seite so widerstehen könnt, dass ihr euch nur das nehmt, was ihr auch wirklich benötigt. Er zweifelt an euren Fähigkeiten und an euren geistigen und körperlichen Stärken, dass ihr euch gegenüber den Sith durchsetzen könnt. Das ihr einen Platz in all dem findet.”

Meinte er eindringlich, mit seiner tiefen, angenehmen Stimme und sah sie einen Moment an.

“Ich glaube an euch. Vielleicht, weil ich euch objektiver betrachten kann. Ich möchte diesen Krieg zwischen den Jedi und den Sith endlich beenden und ich sehe den Schlüssel dazu in euch! Auch andere Sith denken so! Mehr als ihr denkt! Seit eurer Ankunft gab es mehrere Sitzungen bezüglich eures Schicksals. Seht ihr denn nicht eure Chance!? Die Chance der Galaxis wieder Frieden zu bringen? Den Jedi einen Platz in der Galaxis zu geben, an dem sie nichts zu befürchten haben? Nur ihr als Rätin habt dieses Privileg, jene Gelegenheit überhaupt zu bekommen! Ihr seid etwas besonderes! Das sehen wir alle so. Man wird euch zuhören , genauso wie die Jedi euch vertrauen werden, wenn neue Abkommen geschlossen werden, die ihr mit treffen werdet. Es gibt nicht immer nur den einen, gradlinigen Weg zum Ziel. Viele Wege führen zum Ziel und zum Frieden der Galaxis. Ihr habt die Chance die neuen Wege, die sich euch öffnen, zu erforschen und zu nutzen. Manchmal sind es gerade die umständlichen Wege, die zum Besten Ergebnis führen. Seht ihr das denn nicht? Wahrscheinlich nicht, weil in euch noch das dogmatische Denken innewohnt, was die Jedi euch jahrelang gelehrt haben. Es macht euch blind für weitsichtiges Denken. Es macht die Jedi seit Jahren blind, denn der Krieg könnte längst vorbei sein. Beginnt endlich über den Tellerrand hinaus zu blicken! Nur so könnt ihre eure Freunde, die Jedi und die Galaxis retten. Vor allen Widrigkeiten. Ihr besitzt dann die Macht, um sie retten zu können.”

Beendete er schließlich seinen langen Monolog und sah sie forschend an.

"Seid unsere Heldin der Galaxis! Ihr seid dafür geeignet und ihr wisst selbst, dass ich recht habe! Löst euch von euren Sorgen und eurem Schmerz und nehmt selbst das Schicksal in die Hand und formt es so, dass beide Seiten etwas davon haben!"

Natürlich war das Meiste davon gelogen und diente nur dazu, sie auf die dunkle Seite zu ziehen, doch er ließ es sich nicht anmerken. Von einem gewissen Standpunkt aus, sagte er sogar die Wahrheit.


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn
 
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Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Er hätte sie angewidert, der Mann vor ihr, noch zu Beginn ihrer Zeit hier im Tempel. Das Geringschätzige, das von oben herab - sie hasste es zutiefst, und vermutlich wollte er auch genau das bezwecken. Ein kluges Mädchen? Sie war so viel mehr als das, eigentlich.
Aber immerhin hatte sie es geschafft, dass der Mann vor ihr angebissen hatte und zu erzählen begann. Das war wertvolle Zeit, die sie gewann. Seine ersten Worte waren unnötiges Blabla, viel Geschwafel um die schwächliche Philosophie der Jedi, und Eowyn versuchte die Zeit zu nutzen, um ihre weitere Strategie festzulegen. Viele Möglichkeiten hatte sie schlicht nicht. Sie konnte darauf eingehen, zum Schein... sie konnte weiter Fragen stellen und Zeit schinden... sie konnte es sein lassen und alles über sich ergehen lassen... Nur die letzte Option, das Aufgeben, das kam noch nicht in Frage. Definitiv nicht. Aktuell verfolgte sie die zweite Strategie, aber wie lange würde das funktionieren? Würde sie ihn nicht noch mehr gegen sich aufbringen, wenn er bemerkte, was sie tat? Aber er konnte nicht so einfältig sein und glauben, dass sie sich von einem simplen Gespräch überzeugen lassen würde, oder?
Wie nah war Iankeebo dran, etwas zu finden? Wie lange würde sie noch durchhalten müssen? Wenn sie wüsste, dass es nur kurze Zeit wäre, wenige Tage, dann würde sie Option eins wählen. Ein paar Tage... da konnte doch noch nichts geschehen, wenn sie mitspielte, aufpasste, ihre Grenzen wahrte. Aber je länger es dauern würde...

Jetzt wurde es interessanter, und Eowyn musste ihre Gedankengänge unterbrechen. Er kam von der Theorie in die Praxis - und die Versprechungen begannen. Thanatos steigerte sich bis hin zu einer gewissen Wildheit, bei der er seine Sith-Existenz nicht verleugnen konnte. Leben sollte sie? Sie lächelte traurig. Oh ja... sie hätte gerne gelebt. Intensiver gelebt... Mit Ian gelebt. Aber das alles würde nicht existieren, wenn sie den Weg der Sith beschreiten würden, alleine deshalb schon konnte sie ihn niemals einschlagen. Aber das wusste er nicht. Er konnte nicht ahnen, dass Keebo der Mann war, dem noch immer ihr Herz gehörte.
Spätestens jetzt aber log er. Die Sith liebten nicht. Ian hatte ihr davon berichtet, sie selbst hatte
gesehen, wie er gelitten hatte, weil er Alisah geliebt hatte. Eowyn wagte nicht, den Mann vor ihr zu unterbrechen und auf diese Lüge hinzuweisen, erst Recht wusste sie nicht, ob es klug wäre, es zu tun. Er sah sie an, auf eine Art und Weise, die ihr nicht behagte, und Eowyn fühlte sich in ihrer blauen Kleidung plötzlich sehr unangenehm. Sie begriff erst kurze Zeit später, worauf ihr Gegenüber hinauswollte, und das erste Mal regte sich etwas wie Widerstand in ihr. Er drehte seine Worte so hin, dass die Jedi zu sehr auf Äußerlichkeiten achteten, und dass sie selbst nur dieses Opfer bringen müsste, um Frieden zu erlangen?!
Sie wusste kaum, was sie denken sollte. Welch... Nonsens. Welch absurde Theorie, welch lächerliche Aussage!

Doch im nächsten Moment sackte Eowyn wieder etwas in sich zusammen. Spielte es eine Rolle? Nein. Absolut nicht. Was dieser Sith dachte war für die Galaxis völlig irrelevant, und für sie selbst erst Recht. Sie würde nicht aufbegehren, sie war demütig und fügsam, zumindest, was solche abstrusen Ideen anging.
Seine Theorie, was Keebos fehlende Versuche, sie zu bekehren betraf, war noch absurder. Aber irgendetwas musste er sich ja einfallen lassen, wenn er sie überzeugen wollte, nicht wahr? Eowyn legte den Kopf leicht schief und betrachtete Thanatos nachdenklich; tat so, als würde sie seine Worte zweifelnd in Erwägung ziehen. Immerhin kannte Keebo sie so gut wie kaum ein anderer, auch in der offiziellen Fassung, wäre sein Gedankengang dann nicht... wichtig?

Thanatos war gut. Erst zerstörte er sie, ließ sie an sich zweifeln, dann baute er sie wieder auf, zeigte ihr die Möglichkeiten auf, sprach angenehm zu ihr, versuchte, sie einzulullen. Bloß eines hatte er nicht bedacht, und konnte er auch überhaupt nicht - man konnte nichts zerstören, was schon längst zerstört war. Ihr Fall war nicht tief genug, um sich auf seine weichen Worte einzulassen. Trotzdem. Wie er ihr das ganze Kaleidoskop an Möglichkeiten präsentierte, ihr einzureden versuchte, das nur sie, sie alleine, die Galaxis retten konnte, es hätte vielleicht, bei jemand anderem, irgendwie funktionieren können, wenn er sich mehr Zeit gelassen hätte. Doch bei ihr? Sie liebte nun einmal Ian, und selbst wenn sie
wollen würde, so würde sie niemals ohne ihn bewusst die Seiten wechseln.

Aber zum Schein?
Sie wusste immer noch nicht weiter.

Kurz schloss sie die Augen, atmete einmal aus und wieder ein, bevor sie den Mann vor sich ansah und zu sprechen begann. Irgendetwas.


Dann hat Keebo mich belogen? Fragend legte sie erneut den Kopf leicht schief. Nicht, dass es mich überraschen würde, nach all dem. Aber Liebe, wahre, echte Liebe scheint mir in diesem Orden doch sehr fehl am Platz zu sein. Ihr sagt, Ihr seid keine Monster, aber... sie blickte an sich herunter, zur beinahen Bewegungslosigkeit verdammt. Bisher zeigte mir jeder und jede nur das Gegenteil. Fest sah sie Thanatos an. Ich würde sofort alles, wirklich alles für wahren Frieden geben, mein Äußeres als allererstes. Eowyn war durchaus nicht völlig uneitel, aber als ob dergleichen am Ende noch eine Rolle spielte. Aber welchen Platz wollt Ihr den Jedi zugestehen? In der Vergangenheit wurden sie gejagt, bis zum letzten. Sagt mir... Warum sollte ich Euch glauben, dass es dieses Mal anders wäre?

Sie schwieg einen Moment. Nein. Er konnte nicht so dumm sein und annehmen, dass sie ihm Glauben schenkte, oder? Oder hielt er Jedi schlicht für so naiv? Vielleicht... Sie hatte nicht erwartet, dass man sie zur dunklen Seite überreden würde, ihr logische (nun ja) Argumente liefern würde, es war eine Situation, mit der sie nicht gerechnet hatte. Aber vielleicht... war er so arrogant. Vielleicht.

Einmal angenommen... Nur angenommen, theoretisch, betonte sie erneut und langsam, ich würde Eure Worte nicht sofort abschmettern. Was würdet Ihr von mir erwarten? Und erwartet Ihr von mir, ich würde Euch folgen, wenn die Situation... so aussieht? Sie drehte ihren Kopf einmal vertikel im Kreis. Ich wünschte, ich könnte Euch irgendwie glauben. Aber einer der Euren hat mich verraten und überhaupt erst hier her gebracht, er wird dafür geehrt und geachtet. Frieden? Ich dachte, wir hätten bereits Frieden. Woher weiß ich, dass Eure Worte ernst sind und nicht nur erneute Augenwischerei? Ein Mal einen Fehler machen, das ist falsch genug. Aber zwei Mal?

Erneut schwieg Eowyn kurz und fragte sich, ob sie zu weit gegangen war mit ihren Zweifeln, ob die erste Strategie damit schon hinfällig war. Andererseits - es wäre richtig so. Sie durfte eigentlich überhaupt nicht darüber nachdenken! Sie wusste, wie gefährlich es war, wie sehr man damit am Abgrund schwankte, und keiner, absolut keiner, war dagegen gefeit zu fallen!

Sie sperrte ihre inneren Zweifel dieses Mal nicht nach innen, sondern ließ sie durchaus auf ihrem Gesicht erscheinen, auch wenn es natürlich um anderes ging, als ihr Gegenüber vermutlich dachte. Ihr Kinn sank für einen Moment auf ihre Brust, bevor sie sich sammelte und wieder aufblickte.


Also... Wie könnt Ihr mir entgegenkommen? Und was erwartet Ihr von mir? Je nachdem, was er auf die letzte Frage antworten würde, war der Plan ohnehin gescheitert.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
.:Bastion – In den Nebenstraßen von Bonetown – Jo’Dan und Pico (JK), Neela (Gaya), Passanten:.

Der Ritter zog seine Aura wieder in sich und verschloss sich vor der Macht. Gaya war die letzten Monate deutlich über sich hinausgewachsen und wie so oft projizieren Mentoren gerne ihre eigenen Makel, gegenwärtige und vergangene, auf ihre Schützlinge. Die Padawan hatte für eine komplexe Situation wie diese die richtigen Schlüsse gezogen. Hatte JK seinen Schliff verloren? In seinen jungen Jahren war er ungestüm gewesen und hatte sich voller Tatendrang in jedes noch so kleine Abenteuer gestürzt. Er fuhr sich gedankenverloren über seinen kybernetischen Arm. Oft hatte dieses überstürzte Handeln auch auf die ein oder andere Art bezahlt. Möglicherweise hatte er hier den Fokus verloren.
Er sah seine Schülerin fest an und verneigte sich leicht, ein Zeichen von Respekt und Stolz. Die Bewegung war so subtil dass Beobachter sie nicht hätten wahrnehmen können selbst wenn sie jetzt neben beiden gestanden hätten. Er setzte gerade dazu an die typische Lehrer Rede zu halten als Pico sich zu Wort oder wohl eher zu Pieps meldete. Elise hatte ihnen eine verschlüsselte Botschaft gesendet. Er streckte die Hand aus und sein treuer und zugleich nervtötender Droide legte sich in seine Handfläche ab. Mit einem kleinen Wink der Macht startete er das Entschlüsselungsprotokoll welches tief im Droiden verborgen schlummerte und nachdem ein Abgleich zwischen Absenderin und Empfänger vorgenommen wurde offenbarte sich die Nachricht welche einen Zeitpunkt und Ort enthielten. Die Alderaanerin hatte ein Fable für allerlei Codenamen und Geheimniskrämerei. Nachdem sich die beiden versichert hatten wirklich alleine in der Gebäudeniesche zu stehen warfen sie einen Blick auf eine kleine Holoprojektion des Droiden mit dem Ziel und der schnellsten Route. Die Togruta sah im plötzlich in die Augen und ein schmunzeln huschten über die sonst eher strenger dreinschauenden Lippen.


Also Olesia kennt dich ja sehr gut, immerhin gab sie uns eine 4h Frist die wir sicherlich schaffen.

Er seufzte, dies würde er sich noch eine lange Zeit anhören müssen. Selbst Pico gab ein vergnügtes Pfeifen von sich welches zu einem protestierenden zwitschern wurde als der Ritter die Hand drehte und der Droide dem Boden entegen fiel ehe die Repulsoren ihn auffingen.

"Zwei gegen einen, nicht gerade 'Ritterlich'. Weise uns den Weg Pico!"

Das Trio machte sich auf den Weg zurück in Richtung des Bahnhofes darauf bedacht eine andere Route zu nehmen als auf ihrem Hinweg. Die Straßen des Bezirks füllten sich jetzt wo der Tag sich dem Abend ergab mehr und mehr, so war es ihnen ein leichtes sich einem Menschenstrom anzuschließen und ohne weitere Schwierigkeiten sowohl den Bahnhof als auch ihr geplantes Ziel zu erreichen. Als sie vor der Adresse standen welche die Ordensschwester ihnen geschickt hatte beugte er sich zu Gaya hinab und flüsterte.

"Siehst du, es waren nur knapp drei Stunden!"

.:Bastion – Bei der mysteriösen Adresse – Jo’Dan und Pico (JK), Neela (Gaya):.
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn

Der Sith beobachtete genau ihre Reaktionen und fühlte auch mit der Macht hinaus, um ihre wahren Gefühle zu spüren. Er spürte Verzweiflung und Unsicherheit. So sehr sie versuchte seine Worte abzuschmettern und sich allein von ihrer Mimik und eingeschränkten Gestik, stark und selbstbewusst wirken zu lassen, so spürte er doch Furcht in ihr. Sein Lächeln wurde breiter bei diesem Fund und er glaubte, dass seine Worte doch mehr Früchte trugen, als sie sich wahrscheinlich selbst eingestehen wollte. Darth Thanatos verfügte über mehr Geduld als so manch andere Sith hier im Orden. Wahrscheinlich ein Grund dafür, weshalb man ihn für diese Aufgabe auserwählt hatte, um sich dieser Jedi-Rätin anzunehmen, doch auch seine Geduld hatte irgendwann Grenzen. Er war gespannt, ob diese Jedi wirklich so dumm wäre jene Grenzen zu überschreiten.

Darth Keebo hat euch nicht angelogen, sondern euch lediglich als unfähig und unbrauchbar gesehen. Er hat mehr von euch erwartet und wurde wohl enttäuscht. Und dies… -müsst ihr selbst doch einsehen-, obwohl wir euch im Sith Orden doch bisher recht human behandelt haben, El'mireth. Mit Sicherheit hättet ihr mit viel Schlimmeren gerechnet. Bisher hat man euch im Vergleich sehr human behandelt. Das wir euch einsperren und in Ketten halten müssen, ist doch selbstverständlich. Hättet ihr einen von uns in eurem Orden, tätet ihr das Selbe, also tut nicht so, als wäret ihr Jedi anders.”

Erklärte der Sith ihr und sah sie eindringlich an.

“Anfangs hattet ihr sogar eine sehr noble Zelle und ihr habt es
Darth Keebo zu verdanken, dass selbst eine Kira Guldur euch rücksichtsvoll behandelt hat. Doch langsam verliert er das Interesse an euch und wir bekommen somit die Chance, euch näher zu betrachten. Uns mehr mit euch zu beschäftigen und vielleicht das zu erreichen, was Darth Keebo nicht konnte. Bzw. das in euch zu sehen, was er durch eure geistige Schwäche nicht mehr in euch sehen konnte.”

Vieles war erlogen und einfach nur zusammengereimt anhand von Aufzeichnungen und Protokollen vom Zirkel der Extinktoren.

“Doch vielleicht seid ihr tatsächlich schwach… . Wie mir scheint, wählen die Jedi lieber den Tod, statt einen anderen Weg auszuprobieren und somit Leben zu retten. Eure Arroganz überspielt die Feigheit der Jedi. Lieber sterben und leiden die Jedi, als über sich hinaus zu wachsen oder andere Wege zu gehen. Dabei halten sich die Jedi schon seit Jahren nicht mehr an ihren ursprünglichen Idealen und weichen ihre eigenen Regeln auf, so wie es ihnen beliebt und passt.”


Schimpfte der Sith verächtlich und trat zur Tür, um im nächsten Moment wieder mit wehenden Umhang bedrohlich schnell auf sie zuzugehen,

“Undankbarkeit sehe in euch! Ihr lebt immerhin noch und bisher wurde euch kaum ein Haar gekrümmt und ich biete euch eine Möglichkeit euer Leben zu retten und der Galaxis wirklich einen Nutzen und Frieden zu bringen und ihr wollt lieber schreiend und leidend in euren Tod rennen. Die feige Flucht in den Tod, nur um verstaubten Idealen zu folgen! Alles andere als heldenhaft!”

Fuhr er sie an und eine graue, verschwitzte, dünne Haarsträhne fiel dabei über sein wütendes Gesicht.

“Ich erwarte von euch nur Offenheit gegenüber unserem Orden! Offenheit gegenüber euren Gefühlen und eurer Leidenschaft! Ihr selbst bestimmt mit, welchen Platz die Jedi in der Zukunft einnehmen, da ihr ein Mitsprachrecht bekommt. Von hier aus könnt ihr wie gesagt mehr tun, als aus euren verstaubten Ratskammern. Aber anscheinend begreift ihr eure Chance nicht! Ich will euch helfen! Ich bin kein Freund davon Kulturen auszulöschen. Vielleicht können die Jedi und Sith irgendwann in Frieden Ko-Existieren oder sogar in einer gewissen Symbiose. Das liegt allein an euch! Ihr besitzt das Wissen über die Jedi und euren Orden, um dem Ganzen einen Sinn zu geben. Lasst uns zusammen arbeiten! Zusammen für den Frieden! Zusammen gegen das Virus! Zusammen gegen jeden Unfrieden in der Galaxis. Ihr entscheidet mit, welche Rolle die Jedi dabei einnehmen. Ihr kennt sie gut. Besser als wir. Nur so finden wir einen Konsens.”

Und irgendwann würde die ehemalige Jedi Rätin ihnen alle Geheimnisse der Jedi erzählen. Ganz zwanglos und ohne, dass sie es merken würde, wenn sie sich genug von ihrem alten Orden entfernt hatte und sie ihren Platz in der dunklen Seite der Macht gefunden hatte. Entweder würde sich die Frau als wahrlich nützlich und mächtig erweisen oder sie würde sterben, sobald sie genug über die Jedi Preis gegeben hatte.

“Ich bin euch schon entgegengekommen, Jedi. Es liegt an euch, ob ihr euch für mein Angebot öffnet und euch von mir die dunkle Seite zeigen und spüren lasst oder nicht. Tut euch selbst einen Gefallen und denkt darüber nach. Ich komme in einer Stunde wieder und möchte bis dahin eine Antwort von euch, welche euer Leben entscheiden wird…nein, das der ganzen Galaxis, insbesondere der Zukunft der Jedi. Es liegt in euren Händen! Nutzt die Zeit weise. Verschwendet nicht euer Leben, sondern macht etwas daraus!”

Meinte der Mann und drehte sich dann ruckartig um und verließ mit wehendem Umhang den Raum, welcher sich hinter ihm direkt wieder schloss und die Jedi in kompletter Dunkelheit zurückließ. Kein Funken Licht drang mehr in den Verhörraum und die Temperatur sank um einige Grade. Er ließ die Frau alleine zurück, noch immer an den vertikalen Verhörtisch gekettet. Wachen bewachten den gesicherten Raum und Darth Thanatos begab sich in der Zwischenzeit in den Kontrollraum des Gefängnistrakts und beobachtete die Jedi über Nachtkameras und verband sich mit der Macht, um ein Gespür für ihre Gefühlslage zu entwickeln. Die Kälte im Raum würde die Jedi hindern einzuschlafen und falls doch, so würde der Sith es von hier aus verhindern können.


Nach der Stunde betrat der Mann wie angekündigt wieder den Raum und der Raum wurde in ein Dämmerlicht getaucht und er sah die Jedi erwartungsvoll an, ohne etwas zu sagen, während seine Hände auf seinem Rücken ruhten. Er war gespannt, für was sich die Jedi entscheiden würde. Leben oder ein tödliches Ende durch wochenlange Folter, bis sie endlich alle Informationen aus der gebrochenen Jedi heraus bekommen hatten. Darth Thanatos wirkte wie der Tod selbst in der Mitte des Raumes, inmitten des gedimmten Lichtes. Seine fahle Haut wirkte dabei gespenstig, ebenso seine goldenen Augen, welche die Jedi fragend fixierten.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Thanatos verstand sie falsch, aber sie hütete sich, ihn darauf hinzuweisen. Seine freundlichen Worte waren Vergangenheit, langsam brach sich eine Ungeduld Bahn. Und ja, er hatte ja Recht. Von Anfang an, seit sie in Sturns Zimmer aufgewacht war, verlief alles völlig anders, als sie gedacht hatte. Gespräche - verhältnismäßig viele Gespräche - aber ansonsten? Es hatte sie allerdings eher misstrauisch gemacht. Das alles musste einen Grund haben, die Sith verfolgten eine Strategie, die ihr einfach nicht klar war. Oder aber... sie verfolgten gar keine Strategie, weil hinter den Kulissen keine Einigung erzielt wurde? Oder Sturn hatte sie schlicht... vergessen, und die Extinktoren nun wurden sich mit Keebo nicht einig? Sie wurde schlicht nicht schlau aus alldem, und es wäre wirklich hilfreich gewesen, zu wissen, was das Ziel des Ganzen war, aber leider erkannte sie keine rote Linie.

Bis heute.

War das hier das Ziel gewesen? Sie auf diese Weise einfach...
langsam zu biegen, nicht zu brechen, um sie dann umzudrehen? Doch warum dann die Verlegung? Warum war damit jetzt Schluss, warum die Drohung mit der Folter, verlor man die Geduld? Wollte der Imperator Ergebnisse sehen?
Eowyn wusste es schlicht einfach nicht. Und daher... half ihr all das auch nicht weiter.

Keebo verlor das Interesse... bedeutete das, dass Ian die Kontrolle über sie verlor? Er... verlor nicht
wirklich das Interesse, oder? Ihr letztes Gespräch war nicht gerade harmonisch gewesen. Er war... seltsam gewesen. Schützend zu beginn, später dann aber... ja, was? Kalt? Das traf es wohl am ehesten. Andererseits waren da noch immer seine regelmäßigen Berührungen durch die Macht. Wenn er wirklich ernsthaft das Interesse an ihr verlor, weil Keebo die Überhand gewann, dann würde er doch damit nicht fortfahren?
Sie durfte nicht auch noch an ihm zweifeln. Vielleicht war er schlicht so beschäftigt mit der Suche, dass die Extinktoren nun ihre Chance sahen. Das war es wohl. Natürlich.

Die ständige Bewegung Thanatos' machte Eowyn unruhig. Doch auch das war vermutlich mit beabsichtigt, er war, wenn auch kein Lord, garantiert kein Anfänger, was Verhöre anging. Die alte Leier von der Feigheit der Jedi und ihrem Umgang mit dem Kodex hörte sie hier im Tempel nicht zum ersten Mal, es wäre amüsant, wäre nicht diese Situation. All diese Vorurteile. Sie verstand nun besser, wie Ian sich gefühlt haben musste, wenn Eowyn von den Sith und ihrem Wissen von ihnen sprach - und gleichzeitig wusste sie dennoch, dass sie in vielen, vielen Fällen Recht gehabt hatte. Nicht in allen, nein... aber in ausreichend. Sie würde aber vermutlich ohnehin niemals die Gelegenheit bekommen, ihm von ihrer Erkenntnis zu berichten.
Er versuchte ganz deutlich, ihr ein schlechtes Gewissen einzureden; ihr klarzumachen, dass sie viel zu streng mit den Sith war und es alle doch die ganze Zeit nur furchtbar gut mit ihr gemeint hatten. Dass ihre Ansichten völlig daneben waren, dass sie irrte, dass die Sith gar nicht so übel waren, und sie am Ende doch problemlos die Seiten wechseln konnte... Eowyn wusste das alles. Und sie wusste auch, wie falsch seine Worte waren. Doch die letzten Wochen hatten an ihr gezehrt, und die dunkle Atmosphäre, an die sie sich in all der Zeit noch immer nicht gewöhnt hatte, drückte sie täglich tiefer in die Zweifel. Sie durfte ihren Gefühlen nicht trauen, sie durfte nicht einmal eine
Sekunde darüber nachdenken, ob er mit irgendetwas Recht haben konnte, denn dann... nein. Er hatte Unrecht. Fertig. Sie war weder undankbar (sie war entführt worden!) noch würde sie der Galaxis auf Seiten der Sith den Frieden bringen - der Imperator hatte ein tödliches Virus in eben jene gesetzt! Nein, nein, nein - nein, er hatte Unrecht, egal, wie emotional er auf sie einredete.

Dennoch. Vielleicht wäre dieser Weg dennoch der... richtigere. Daher
musste sie wissen, was Thanatos von ihr erwartete, falls sie diesen Weg beschreiten sollte. Offenheit... Also Geheimnisse ausplaudern, nur ohne Schmerzen? Ein Mitspracherecht war völliger Schwachsinn, Eowyn wusste genau, dass am Ende nur der Imperator entschied, egal, um was es ging. Ihr Gegenüber wollte nicht helfen, er wollte nur mehr, immer mehr, denn würde er sie bekehren, dann würde er sicher weitaus relevantere und sicherere Informationen erhalten als durch ein Verhör. Jedi und Sith in Symbiose, das war... Unmöglich. Absolut unmöglich, zumindest so lange, wie die Sith Unschuldige quälten und in der Gegend herummordeten.
All das, sie musste sich all das merken. Er log. Er log und betrog, egal, was er sagte. Und egal, was sie tun würde - sie. musste. sich. all. das. merken.

Sie hatte seinen Monolog über sich ergehen lassen, völlig ohne Regung. Ihre Augen waren seinen Bewegungen gefolgt, ja, aber das war alles gewesen. Es kam nicht in Frage, ihm irgendwelche Antworten zu geben oder aufmüpfige Fragen zu stellen - all das hatte Eowyn schon längst hinter sich gelassen. Sie war nicht mehr die, die sich gegen Lemur oder Muraenus behauptet hatte, nein. Das war die alte Eowyn gewesen, die, die nun nicht mehr existierte. Sie hoffte inständig, Brianna würde tun, was sie ihr aufgetragen hatte und Ahna würde davon absehen, irgendwelche nutzlosen Rettungsversuche für eine Frau zu starten, die ohnehin nicht mehr existierte.
Doch Thanatos machte nun ernst. Entscheiden? Eine Stunde klang nach viel, aber das war es nicht. Denn auch wenn diese Entscheidung zwar nicht relevant sein würde für die Jedi oder die Galaxis, sie würde es für
sie sein. Konnte sie wirklich das Risiko eingehen?

Drei Sekunden später war sie alleine - im Dunkeln. Das Licht war so plötzlich ausgegangen, das Eowyn in ihren Fesseln so weit es ging zusammengezuckt war. Dunkelheit. Es war... erstaunlich. Seit sie sich auf Bastion befand, hatte sie in ihren Räumlichkeiten nur Licht gehabt, und lediglich in den Katakomben war sie dunkleren Stellen begegnet. Doch diese absolute und vor allem
plötzliche Dunkelheit... Sie erinnerte sie an Dinge, an die sie nicht denken wollte, auf gar keinen Fall. An die sie nicht denken durfte.
Absolute. Dunkelheit.
Sie begann, leicht zu zittern, und ebenso, wieder etwas zu
spüren - Angst. Doch das hier war keine akute Angst, das hier war die tiefe, dunkle Angst, die sie zum ersten Mal auf Va'art gespürt hatte und die sie seither immer wieder in ihren Alpträumen verfolgt hatte. Sie hatte ein wenig gelernt, mit ihr umzugehen, doch lange nicht genug. Insgeheim hatte sie gewusst, dass das alles ein Risiko darstellte, aber sie hatte es in Kauf genommen. Es hatte außer Frage gestanden, alles wegen dieses Problems zu verweigern, und außerdem, wie wahrscheinlich war es, dass es relevant sein würde?
All das spielte aber jetzt keine Rolle.

Dunkelheit.
Überall um sie herum. Wohlige Dunkelheit, tiefe Dunkelheit, Dunkelheit, die sie willkommen hieß. Endlose Dunkelheit. Ohne Sorgen... Und sie würde sie holen, genauso, wie
diese Dunkelheit jetzt sie umfing, aber es würde wahrlich endlos sein - und für immer.
Immer war eine
lange Zeit.
Da würde nicht die Macht sein, kein goldenes Licht, nein, Dunkelheit, Einsamkeit. Friedfertig vielleicht, ja, aber fürchterlich einsam.

Das Zittern wurde stärker, und Eowyns rechtes Handgelenk, das sich mit dem Armband einerseits und der Metallfessel andererseits in Kombination mit ihrer Verletzung ohnehin schwertat, schmerzte stärker, doch Eowyn bemerkte es kaum. Sie war damit beschäftigt, ihre Kontrolle zu wahren, sich nicht gehen zu lassen, aber sie spürte, dass sie am Ende unterlegen sein würde. Und sie wusste, was beim letzten Mal geschehen war, als sie gegen ihre Panik verloren hatte. Dieses Mal aber... war hier kein Baum, an dem sie sich abreagieren konnte, und erst Recht nicht war sie in der Lage dazu.
Die Tränen liefen ihr schon längst über das Gesicht, ohne, dass sie es bemerkte. Ihre linke Hand war geballt, ihre Gedanken rasten. Diese Leere. Diese absolute
Leere... Das Nichts. Ian, den sie zurücklassen würde. Das hier... das hier war nicht diese Leere und Dunkelheit. Es war nur ein simpler Raum im Tempel der Sith, doch sie spürte die Dunkelheit sogar, und egal, wie sehr sie sich bemühte, da war nichts zu sehen, rein gar nichts! Wo war sie wirklich? Nicht der Tempel, nein... Sie stemmte sich gegen ihre Fesseln, doch abgesehen von ihrem Kopf war sie zur Bewegungslosigkeit verdammt. Sie musste fort von hier. Weg. WEG!
Eowyn schrie. Nach all der Zeit in diesem Gebäude verlor sie zum ersten Mal absolut die Kontrolle. Sie schrie, schrie mit einer Stimme, die von all den Angriffen auf ihren Hals ohnehin geschwächt war, doch der Klang war völlig egal. Sie schrie, bis sie keine Luft mehr hatte, holte diese hektisch wieder ein und schrie weiter, brüllte aus sich heraus, was sie nur konnte. Schmerz, Angst, Trauer, Einsamkeit, Unsicherheit, Bedauern - doch vor allem Verzweiflung.

Sie wollte, nein, sie
konnte nicht wieder in dieser Dunkelheit sein. Noch nicht. Noch immer nicht. Sie war noch nicht so weit. Ian, das Sofa... Tirahnn, die Jedi. Es war zu früh, weshalb hatte man sie erneut fortgerissen? Sie wollte nicht hierbleiben, in dieser Leere, in diesem Nirgendwo. Das Virus, es war noch nicht gefunden. Sie hatte ihre Aufgabe noch nicht beendet! Das durfte nicht, das durfte einfach nicht passieren. Es war falsch, es war unfair, es war...

nicht real

Sie fror

Sie hatte nicht gefroren sie hatte nicht gelitten sie hatte keinen Schmerz gespürt sie hatte -

Sie war nicht tot.

Bei der Macht. Sie war nicht tot. Und sie hatte nicht vor, in naher Zukunft zu sterben. Nein.


Nein.

Schwer atmend hing sie am Verhörtisch, der Kopf so gut angelehnt, wie es ging, die Haare teils im Gesicht, die Augen geschlossen. Wenn sie sie geschlossen hielt, dann konnte sie sich einreden, dass sie nur vor sich hinträumte. Eowyn hatte keine Ahnung, nicht den leisesten, blassesten Schimmer, wie viel Zeit vergangen war, doch sie musste sich sammeln, irgendwie beruhigen. Die Antwort lag nun klar und deutlich vor ihr, aber das hieß noch lange nicht, dass sie in der Lage sein würde, problemlos die weiteren Begegnungen zu ertragen. Das einzige, das sich geändert hatte, war ihre Entscheidungsfreudigkeit - und vielleicht auch ihre Standing bei Thanatos, dem sicher der Aufruhr in diesem Raum nicht entgangen war.
Abgesehen von der nicht unwichtigen Einstellung zu ihrem Tod, natürlich.

Das Dämmerlicht, das nur wenig später aufflammte, brannte trotz der Sanftheit in Eowyns geschwollenen Augen, und sie blinzelte einige Male, bevor sie den Mann vor ihr zumindest grob erkennen konnte. Ihre Stimme fühlte sich erneut katastrophal an, aber sie kannte dieses Gefühl ja nun schon. Ihr Mund war trocken, und sie räusperte sich versuchsweise. Dann sah sie den Sith, der ganz offensichtlich auf eine Antwort von ihr wartete, so gelassen an, wie sie nur konnte.
Ich habe mich entschieden, krächzte sie mehr als sie sprach. Ich verschwende mein Leben nicht. Ich bleibe ihm treu - denn alles, was ich erreichen könnte, wenn ich auf Euer Angebot einginge, wäre Lüge und Verrat. Ich würde alles wegschmeißen, was ich bis heute erreicht habe. Nein. Ich verrate die Jedi nicht.
Sie wusste, was das bedeutete - und sie hoffte, Ian würde ihr auch das eines Tages verzeihen. Sie hatte die Chance, sich vielleicht zu schützen, weggewischt wie ein Staubkorn, und vielleicht wäre es ihm lieber gewesen, sie hätte diese Wahl getroffen. Doch sie konnte nicht. Alleine das Risiko, sich auf diesem Weg zu verirren... es war zu groß, die Dunkelheit zu mächtig.
Es blieb ihr also nur die Hoffnung, alles irgendwie zu überstehen - und dann darauf zu warten, dass der Mann, den sie liebte, vielleicht, ganz vielleicht, doch irgendwie eine Möglichkeit fand, sie hier herauszuholen. Er hatte schließlich schon ganz anderes geschafft...


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
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Bastion – Center – Kanalisation, Überlaufbecken – Riuen und Elise und Brianna

Der Name Janus Sturn löste in Riuens Meisterin mehr aus, als vermutlich allen lieb war und es war das erste Mal, dass der Chiss Elise wüten hörte. Der Sith hatte versucht, Elise umzubringen. Eine Information, die Riuen sich merken würde. Nun war es Elises Glück, dass er ihre Gedanken nicht lesen konnte. Sich in einen Sith zu verlieben war für den Blauen Hünen etwas völlig anderes, als sich in jemanden zu verlieben, der einmal etwas Bestimmtes gewesen war oder der vorgab, etwas ganz anderes zu sein. Janus Sturn war Sith. Ian war Sith gewesen. Doch für letzteren hätte Riuen seine Hand ins Feuer gelegt.
Brianna versuchte indes, ihre Hand aus dem Feuer zu ziehen. Bei ihrer ersten Begegnung mit Sturn war dieser also noch kein offenkundiger Psychopath gewesen. Auf der Strafmission auf Alderaan schon, aber da hatte es Ahnas Segen gegeben. Die Rätin war also Wahrsagerin. Riuen wusste gar nicht, was er dazu sagen oder denken sollte und das kam wirklich nicht oft vor.
Brianna wirkte nicht wie ein kleines Dummchen. Was entweder bedeutete, dass Janus ein guter Blender war oder Brianna charakterschwach. Wobei letzteres aufgrund ihres Ranges nicht sein durfte, aber zu nahe lag und das war … inakzeptabel. Dem Rat machte Riuen keinen Vorwurf mehr, denn wer so dumm war, ein Liebespaar auf eine Mission zu senden, war auch dumm genug, für alles Weitere. So ließ sich der Chiss auch dazu hinreißen, trocken zu entgegnen: „
Der Rat ist ziemlich verzweifelt. Verzweiflung ist nie ein guter Lehrmeister und wir brauchen alles, aber sicher keine Hoffnung. Wir wissen, was wir tun, und wo unsere Prioritäten zu liegen haben. Spiele mit dem Feuer sind gefährlich.“ Dabei waren Ian und Eowyn schon ein Spiel mit dem Feuer. Egal, wie sehr Riuen Ian auch vertraute. Für ihn waren beide in Kombination eine Gefährdung der Mission. Dass es nun vermutlich eine zweite gab, stimmte ihn alles andere als zuversichtlich. Brianna traf es dabei ziemlich auf den Punkt. Ian würde tun, was er konnte, auch für Eowyn. Das beinhaltete auch jede Menge Dummheiten.
Zumindest schienen sie sich einig, was den Ernstfall betraf.

„Wenn wir uns entscheiden müssen, dann für die Galaxis und nicht für Einzelne.“ Das mochte kalt und berechnend klingen, doch es war genau die Art von Hedonismus, die Riuen Elise zu erklären versucht hatte. Gleichzeitig stand fest, dass sie den Versuch, Eowyn zu retten, nicht leichtfertig verspielen würden.

Danach veränderte die Einmal Nachricht Ians alles und Brianna machte sich auf, Noxia zu finden, während Elise wollte, dass Riuen ihr in den nächsten vier Stunden, bevor sie auf die seltsame Togruta und ihren noch viel seltsameren Meister treffen würden, zeigen, was er bisher konnte. Dann schleuderte sie ihn, ohne Vorwarnung, gegen die nächste Wand. Gleiches verlangte sie von ihm und Riuen hatte keine falsche Scheu. Es war die erste Anwendung der Macht, die ihm auf Anhieb gelang. Zwar brauchte es Versuch, um Versuch, um dem Stoß mehr Stärke zu verleihen, aber es gelang und als sie schließlich dazu übergingen, leblosen Gegenständen einen Machtstoß zu verpassen, übte sich Riuen auch nicht mehr in Zurückhaltung. Der Gedanke, mit den Gegenständen auch seine Sorgen von sich zu stoßen, gaben dem Chiss nicht nur Motivation, sondern halfen ungemein, sich zu verbessern.
Wie kann ich einen Machtstoß aufhalten?“, fragte Riuen schließlich sichtlich außer Atem.

Bastion – Center – Kanalisation, Überlaufbecken – Riuen und Elise
 
Bastion – Center – Kanalisation, Überlaufbecken – Riuen, Elise und Brianna

Brianna hätte Riuen nicht wirklich groß widersprechen können, obwohl sie sicherlich gewollt hätte, denn es lief darauf hinaus, sie auf diese Mission zu schicken wäre eine Verzweiflungstat gewesen. Nur leider musste sie zugeben, dass die Art, wie das Ganze abgelaufen war, nicht unbedingt für gründliche Planung von langer Hand sprach. Außerdem wäre es fast schiefgegangen, hatte sich Brianna anfangs doch allzu wohl in ihrer Tarnung als Janus' Schülerin gefühlt. Doch die Echani vertraute Ahna . Sie musste gewusst haben, was sie tun musste – die Bruchpunkttechnik eben. Ob es sich für Ahna genauso anfühlte wie für sie, wusste die Silberhaarige nicht. Es war anzunehmen, dass eine Rätin die Bruchpunkte sehr viel präziser wahrnahm als jenes diffuse, sonderbare Gefühl, welches Brianna kannte. Trotzdem wäre es ihr lieber gewesen, sie zu entsenden wäre das Resultat gründlicher Planung und reiflicher Überlegung gewesen, aber danach sah es nicht aus. Ahna hatte sich zwar reichlich Zeit genommen, sie auf irgendetwas vorzubereiten, aber was das war, hatte sie erst im letzten Moment erfahren. Unter anderen Umständen hätte die Echani vielleicht versucht, Riuens Worte zu relativieren, aber sie erneut auf alte Traumata zu stoßen hatte ihr ein wenig den Boden unter den Füßen weggezogen. Die Arme vor dem Bauch verschränkt, in so einer Art Abwehrhaltung, meinte sie nur:

Ich vertraue Ahna.“

Dafür gab es wenig Kontroversen in der Frage, was zu tun war, wenn es wirklich hart auf hart käme und jemand – womöglich Eowyn – für die Mission geopfert werden müsste, obwohl Brianna hoffte, dass es immer irgendwie einen Strohhalm, ein gewagtes Rettungsmanöver geben würde. Im schlimmsten Fall entschieden sie sich für das Wohl der Galaxis.

„Anderenfalls wäre all das hier umsonst.“

Ians Nachricht stellte dann alles auf den Kopf und Brianna verabschiedete sich schnellstmöglich Richtung Tempel. Aus schnell wurde langsam und bis sie zurück war, war es zu spät, um hoffen zu können, diese Darth Noxia noch irgendwo aufzustöbern. Obwohl deutlich nach ihrer üblichen Schlafenszeit, hatte die sportliche Echani trotzdem das Gefühl, ohne das gewohnte letzte Training des Tages nicht schlafen zu können. Sie gestaltete es kurz und anstrengend, um sich schnell auszupowern, denn sie fühlte sich ein wenig schlecht bei dem Gedanken, eigentlich längst auf der Suche nach dieser Noxia sein zu müssen. Weder Kampftraining (mit zusätzlichen Gewichtsmanschetten) noch Bankdrücken eignete sich allerdings, um nebenher etwas auf dem dPad zu recherchieren, bei der Menge an Gewichten, die sie benutzte, schon gar nicht.

Am anderen Morgen wachte Brianna noch früher auf als sonst, bereits kurz vor vier Uhr morgens. Das erlaubte ihr eine gewisse Menge an Frühsport, bis es spät genug war, um bei einer Sith vorstellig zu werden und die um Hilfe zu bitten. Schon während des reichhaltigen Frühstücks verlor die 28jährige keine Zeit und sah die Informationen durch, die sie über Noxia hatte, der entscheidende Tipp kam jedoch von einem von Janus' Jüngern, die in Abwesenheit ihres Meisters ja eh nicht viel mehr zu tun hatten, als seine (ehemalige?) Lieblingsschülerin zu bedienen. Scheinbar führte Noxia gelegentlich öffentliche Lesungen aus ihren Büchern durch, und zwar in den Katakomben.

Wieder die Katakomben, ausgerechnet… hatte sich denn ganz Bastion verschworen, um sie möglichst oft mit verwirrenden unterirdischen Labyrinthen zu piesacken? Zumindest konnte sie die Beschreibung zu einem dieser Events auf ihrem Datenpad finden und dieses enthielt auch eine Wegbeschreibung. Nichtsdestotrotz packte die Silberhaarige für einen ganzen Tag und sämtliche Eventualitäten in den Katakomben für den Fall, dass sie sich wieder verlief.

Das unheimliche Gefühl einer Dunkelheit, die durch Mark und Bein ging, beschlich sie sofort wieder, sobald sie diesen höhlenartigen Bereich unterhalb des Tempels betrat. Wie man so ein Faible für diese Örtlichkeiten haben konnte wie es bei Noxia offensichtlich der Fall war, war Brianna schleierhaft. Dieses Mal begegnete sie, einmal vom Wege abgekommen, einer größeren K'lor'schnecke, die dort wohl auf leichte Beute lauerte. Eine solche war die Echani aber nicht, dafür war sie zu flink. Auch dass sie in der Düsternis beinahe über die Leiche einer mutmaßlichen Jüngerin stolperte, hielt sie nicht davon ab. Sonderbar war nur, dass sie dabei wieder dasselbe seltsame Gefühl hatte wie beim letzten Mal in den Katakomben vor der Höhle des Terentatek. Dort hatte es zwar auch nicht wirklich etwas gebracht, dennoch verspürte Brianna den Drang, diesen zu durchsuchen.

Doch nicht nur Leichen gab es hier, weiter hinten in der Höhle, die es wohl war, fand sich im Lichtkegel ihrer Stirnlampe ein größeres Gelege mutmaßlicher K'lor'schneckeneier und blitzschnell fällte sie eine Entscheidung. Als Jedi hatte sie keinerlei Interesse daran, dass die Katakomben des Sith-Tempels ein besonders sicherer Ort waren. Sollten doch ruhig aus möglichst vielen dieser Eier neue K'lor'schnecken wachsen und diese Jüngerinnen fressen, von ihren Meisterinnen auf sinnfreie Mutproben geschickt, aus denen dann niemals ausgebildete Sith werden würden. Nein, sie würde dieses Tier nicht töten.

Brianna konzentrierte sich auf die Macht; das Gefühl der Dunkelheit wurde stärker und es erforderte Überwindung, die Eiseskälte, die durch ihre Knochen fuhr, zu ertragen und nicht sofort wieder loszulassen. Sie konzentrierte sich auf das Ki des Ungeziefers, und schwächte es. Es sollte müde werden, einschlafen und erst später wieder Jagd nach frischen Jüngerinnen machen. Obwohl dies so etwas wie umgekehrte Machtheilung war, welche ihr neuerdings nervig schwer fiel, gelang dies der Jedi sehr schnell. Die Beine der K'lor'schnecke knickten Weg, der Oberkörper sackte zusammmen und das ganze Vieh blieb schlafend liegen, was ihr die Gelegenheit gab, den Leichnam in aller Ruhe zu untersuchen. Dieser stellte sich als männlicher Jünger heraus und außer seinem Lichtschwert, welches sie an sich nahm, schien der einzige weitere Gegenstand von Interesse ein rundes Medaillon zu sein. Das Symbol darauf kam der Echani bekannt vor – schnell öffnete sie die Einladung zu Noxias morbidem Literatentreffen unter Tage und fand dort dieselbe Zeichnung. Diese war, wie sie sich erinnerte, auch auf Noxias Bucheinband in ihrer Privatbibliothek zu finden gewesen. Einem plötzlichen Impuls folgend eilte Brianna zurück und fand an einer Wand dasselbe Symbol.

Wenn frau wusste, wonach sie suchen musste, fand sie jede Menge dieser Symbole. Sie schienen den Weg zu Noxias Treffpunkt zu weisen und mit dieser Hilfestellung verlief sie sich kein weiteres Mal in diesen schrecklichen Gängen. Nach einem längeren Marsch, der sie tiefer und tiefer in den Untergrund führte, spürte sie vor sich eine Präsenz. Vorsichtshalber löschte die Silberhaarige ihre Stirnlampe und nahm weiter vorne einen matten Lichtschein war. Auf diesen bewegte sie sich fast lautlos zu und fand, seiner schwachen Präsenz in der Macht nach zu urteilen, einen Jünger. Im Licht einer an der Wand befestigten Fackel konnte Brianna sehen, dass er auf seiner schwarzen Robe in roter Farbe dasselbe Symbol trug wie auf der Münze und dem Bucheinband.


„Halt! Wer da?!“

Rief dieser, als er die Echani endlich bemerkt hatte. Brianna, die sich alles andere als eingeschüchtert fühlte, hielt keine Geste der vorsorglichen Deeskalation für nötig.

„Ich bin die Schülerin von Lord Sturn und ich wünsche Darth Noxia zu sprechen,“

Entgegnete sie in selbstbewusstem Tonfall.

„Sicher wollt ihr das.“

Damit gab er ihr verstehen, dass auf eine Art Losung wartete, folgerte sie. Die Worte, die Ian ihr per Kom gesagt hatte? Aber was, wenn dies eine furchtbar geheime Botschaft war, die nur für Noxia bestimmt war? Lieber versuchte sie, bei dem Knilch so klein wie möglich einzusteigen und zeigte ihm das Medaillon mit Noxias Symbol.

„Aha,“

Sagte er und sah die Silberhaarige erwartungsvoll an. Er wartete auf etwas. Nun gut, dann versuchte sie es eben…

„Video meliora proboque, deteriora sequor?“

„Folgt mir.“


Der Jünger führte sie den Gang entlang, der nach und nach immer heller ausgeleuchtet war, bis er sich zu einer Art kleineren Kaverne weitete. Dieser war von zahllosen Fackeln erleuchtet und es gab Statuen, behauenen Säulen und… eine Art Schrein? Vor diesem saß eine dunkel berobte Gestalt im Schneidersitz, aber sie wandte ihr den Rücken zu. Was war das hier, eine Art Tempel? Und war das Noxia? Eine hagere Menschenfrau, Gesicht wie ein Totenschädel – Janus' Worte hallten Brianna noch durch den Kopf. Ihre Präsenz war jedenfalls ungleich mächtiger als die aller anderen Personen hier und groß war sie möglicherweise auch – also gut, sie würde ihr Glück versuchen.

„Darth Noxia? Mein Name ist Brianna Kae. Mein Meister, Lord Sturn schickt mich.“

Bastion – Sith Tempel – Katakomben, Darth Noxias Schrein – Jünger-NPCs, Darth Noxia und Brianna
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn

Der Sith Exekutor lächelte humorlos, als sie sich sträubte sich dem Sith Orden anzuschließen. Er atmete deutlich hörbar tief durch, denn er versuchte seine Beherrschung nicht zu verlieren. Noch gab er die Menschenfrau nicht auf. Nicht nachdem, was er in ihr während der Stunde gespürt hatte. Er schüttelte theatralisch wirkend den Kopf und schnipste dann mit seinen Fingern und erneut erlosch das Licht. Wohl gemerkt, weil er zur Kenntnis genommen hatte, dass die Frau weit aus gefasster im Dämmerlicht gewirkt hatte, als noch Minuten zuvor. Doch diesmal war sie nicht allein in der Finsternis. Er war Teil dieser Dunkelheit und doch konnte nur er sie spüren. Durch ihre machtunterbindenden Armbänder war er eine unsichtbare Bedrohung. Leise und ohne einen Ton von sich zu geben, umkreiste er die Frau, bis er ganz dicht neben, fast schon hinter ihr stand, sodass sie seinen Atem in ihrem Ohr vernehmen musste.

“Ihr verfügt über Angst und Wut. Leugnet es nicht, ich konnte es spüren und hören. Euer Ausbruch war vielsagend.”

Flüsterte er ihr unheilvoll ins Ohr und umkreiste sie in der völligen Dunkelheit erneut. Er brauchte kein Licht, um sehen zu können. Die Macht allein genügte. Er sah durch sie genug. Mehr als jeder normal Sterbliche.

“Alles Eigenschaften, die euch mächtig machen könnten, wenn ihr eure Gefühle nur zulassen würdet und nicht immer im Keim erstickt, nur weil ihr wie eine willenlose Soldatin der Jedi agiert. Mehr seid ihr nicht. Blinde Soldaten eines verstaubten Ordens, der sich seit tausenden von Jahren kaum weiterentwickelt hat. Ihr sprecht nur das aus, was ihr glaubt sagen zu müssen. Weil euer Kodex es verlangt. Nicht, weil ihr es wirklich wollt.”

Zischte der Mann leise in ihr anderes Ohr und blieb dort für den Moment stehen.

Was habt ihr denn erreicht? Wie oft wurde euer Orden in den letzten Jahren immer wieder zerschmettert? Wo waren und sind die Jedi gegen das Virus? Ihr versteckt euch doch nur in den Mauern eures neu gewonnen Jedi-Tempels. Was habt ihr der Galaxis bisher gebracht? Was habt ihr dazu beigetragen? Weitere willenlose und nicht selbstdenkende Soldaten ausgebildet? Wie viele davon haben die Seiten gewechselt? Wie viele Leben konntet ihr retten? Oder konntet ihr nur immer euch selbst retten? Im Moment sehe ich nur eine gescheiterte Frau, die ihren ach so unterdrückten Gefühlen erlegen ist. Wo war da euer Kodex? Euer Leben endet in einem Desaster und ihr seid noch immer blind, um zu erkennen, wie ihr es euch leichter machen könntet, statt dummen, törrichten Selbstmord zu begehen. Ihr werdet so nicht eins mit der Macht. Nicht aus Feigheit und Dummheit. Zu dumm zu erkennen, was ihr dabei alles wegschmeißt. Euer kostbares Leben und für was? Für die Ehre? Für was!? Sagt es mir! Brüllt es mir von mir aus ins Gesicht, damit ich es begreife, wieso ihr Jedi so stur seid! Es bekommen nicht viele die Chance, die ihr bekommen habt! Diese einmalige Chance, etwas zu verändern! Den Jedi zu helfen, neues Wissen zu erlangen, um der Galaxis vor allen Widrigkeiten zu bewahren, die sie bedroht. Das Geschenk der Macht in euch wirklich zu nutzen und nicht nur mit Zurückhaltung zu glänzen! Ich sehe nur Feigheit und Arroganz in euch!”

Fuhr er sie von vorne an und provozierte sie absichtlich und schwieg dann und wurde eins mit der Dunkelheit, so als ob er den Raum verlassen hätte, doch er war hier und beobachtete sie genau. Unangenehme Ruhe folgte, neben der tiefen Dunkelheit und Kälte, die hier noch immer herrschte. Er war das Raubtier, welches den richtigen Moment abwartete, sein Opfer zu zerfleischen. Er spielte noch mit seinem Essen. Abwartend, ob sie sich nicht doch noch als nützlich erwies, ehe er sie foltern würde, was letztendlich irgendwann ihr Ende bedeute. Ihr musste doch klar sein, dass sie bis zu ihrem Tod dann nur noch Schmerz ertragen musste. Es war seine Aufgabe, all die wichtigen Informationen dann mit Gewalt aus ihr zu holen und langsam verlor er die Geduld die "sanfte" Karte auszuspielen.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn
 
Bastion – Sith Tempel – Katakomben, Darth Noxias Schrein – Jünger-NPCs, Darth Noxia und Brianna

Fragen. Es gab so viele Fragen, die man der Galaxis, die man der Macht stellen konnte. Warum existierte man? Gab es einen Zweck, und wenn ja, wie sah dieser aus? Oder war doch alles dem Zufall geschuldet, ein gewaltiger Wirbel aus Chaos, Entscheidungen und unumstößlichen Gesetzen der Natur? Die dürre Gestalt, die vor einem Schrein zu Ehren der Wahrheit kniete und sich bis vor kurzem in Meditation versenkt hatte, strich über ihre graue, fahle Haut und fuhr die Linien einer alten Narbe nach, ein langer, tiefer Schnitt, der nur schlecht verheilt war. Schmerz, ein weiterer Schlüsselreiz, den jedes Lebewesen, gleichgültig, wie intelligent es war, verstand. Im Licht von dutzenden Fackeln, die es trotz ihrer großen Zahl nicht schafften, die Dunkelheit wirklich von diesem Ort zu vertreiben, neigte Darth Noxia leicht den Kopf zur Seite, als sie ein Flüstern hörte, ein Murmeln in der Macht. Es war schon bald soweit. Der Totenschädel, der ihr Haupt war, lächelte dünn, ein der stofflichen Welt bemerkenswert entrücktes Lächeln, und für einige weitere kostbare Augenblicke genoss die Sith die Ruhe, das Knistern der Fackeln und der leise Gesang ihrer Gefolgsleute die einzigen Geräusche in ihrem Tempel. Dies war ihr Reich, hier, tief in den Katakomben, ihr Refugium, ihre Kultstätte der Wahrheit. Niemand störte sie an diesem Ort, und jene, die es versuchten, wurden für immer ein Teil des Tempels – ihre Schädel und Knochen in die Wände und den Boden eingearbeitet, damit sie zumindest im Tode der Wahrheit nah sein konnten.

Ein Kräuseln in der Macht, jemand kam näher. Sie war es. Der Schlüssel. Geduldig wartete Darth Noxia ab, während ihr Diener ihren Gast zu ihr brachte, und als die Echani schließlich hinter ihr stand und sich vorstellte, reagierte die Sith für einige Augenblicke überhaupt nicht, sondern lauschte den Stimmen in den Schatten. War dies der Weg? Er musste es sein. Die Wahrheit hatte es so verkündet. Auf einen mentalen Befehl hin erhoben sich die versammelten Gläubigen, verneigten sich tief vor dem Schrein und verließen dann den Tempel, machten es möglich, dass die Prophetin ihre Besucherin allein empfangen konnte. Die Augen weiter geschlossen und ihrem Gast den Rücken zugewandt, erhob Darth Noxia ihre Stimme, kaum mehr als ein Flüstern, ihre Stimme rau, wie Sand, der über Metall strich.


„Ja. Und nein. Er glaubt, er schickt Euch. Vielleicht glaubt Ihr es auch. Aber in Wahrheit seid Ihr hier, weil Ihr es wollt. Weil Ihr es müsst. Willkommen, Brianna Kae.“

Bedächtig strich die Sith über ihre schlichte dunkle Robe, machte aber keine Anstalten, sich umzudrehen oder sich zu erheben. Sie brauchte keine Augen, um zu sehen. Ihre Besucherin war jung und stark, in der Blüte ihrer Jahre. Die Wahrheit tanzte um sie und lechzte nach ihr, hatte sie aber nicht ihrem liebevollen Griff. Sie sträubte sich. Hielt an anderen Überzeugungen fest. Alles war so, wie Darth Noxia es vorausgesehen hatte. Ein seltsames Werkzeug, das die Wahrheit ausgewählt hatte, um das Gleichgewicht wiederherzustellen und die unerträgliche Leere auf dem Thron des Imperators zu beenden. Aber so war die Wahrheit: Sie tat, was immer sie tat, mochte es auch noch so unbegreiflich sein. Die hagere Sith, ihre Haut grau und fahl, hielt einige Momente inne, dann hob sie eine Hand und bedeutete Brianna, näher zu kommen.

„Ihr wisst, wer ich bin. Und ich weiß, wer Ihr seid. Was Ihr seid. Ich habe ein Geschenk für Euch. Einen Namen. Einen Ort. Einen Schlüssel.“

Ihre Lippen kräuselten sich in einem schmalen Lächeln. Sie hatte einen hohen Preis für dieses Geschenk bezahlt. Fast so groß wie den für ihre Gabe. Aber es war notwendig gewesen. Alles, was die Wahrheit verlangte, war notwendig. Das Geheimnis des C-Virus, die Brutkammer des Schreckens, eine Galaxis, die im Tod versank – alles änderte sich. Musste sich ändern. Darth Noxia verzichtete darauf, ihre Besucherin mit der Macht abzutasten, wie es andere wohl getan hätten. Die Wahrheit hatte ihr schon alles gezeigt, was sie wissen musste. Manches davon verstand sie nicht, war in Nebel gehüllt und verworren. Aber sie musste ebenso-wenig verstehen wie die Echani. Nur handeln mussten sie beide – das verlangte die Wahrheit von ihnen.

„Die Galaxis verändert sich. Ich kann es spüren. Flüstern in den Schatten. Und Ihr...Ihr steht im Zentrum von allem. Im Auge des Sturms. Er wird Euch emporheben oder zerreißen. Doch zuvor habt Ihr eine Rolle in diesem Drama zu spielen. Kommt. Ich zeige sie Euch.“

Darth Noxia bedeutete ihrem Gast, sich neben sie vor den Schrein zu setzen, dann drehte die Sith langsam ihren Kopf, der einem Totenschädel glich, und betrachtete die andere Frau. Die Prophetin brauchte keine Augen, um zu sehen – diesen Teil ihres Körpers hatte die Wahrheit als Preis für ihre Gabe verlangt, und sie hatte ihn bereitwillig gezahlt. Die leeren Höhlen waren eine Erinnerung daran, dass alles vergänglich war, ganz besonders das Fleisch. Darth Noxia hielt einen Moment inne, dann streckte sie eine Hand aus, ohne die Echani zu berühren, und stellte eine mentale Verbindung her. Es war kein Eindringen in den Geist, keine gewaltsame Invasion. Es war eine Botschaft. Namen. Ein Ort. Ein Schlüssel. Eine Chance, alles zu beenden und alles zu beginnen.

„Ihr werdet wissen, was zu tun ist. Davon hängt es ab. Alles, was geschehen ist, alles, was geschieht, und alles, was geschehen wird.“

Verkündete die Prophetin leise und eindringlich, dann, nachdem alles gesagt war, beendete sie die mentale Verbindung und zog sich zurück. Es war getan. Allein für das, was sie wusste, würde die leere Hülle auf dem Thron sie töten, sollte er je davon erfahren. Und für das, was sie gerade getan hatte, drohte ein schlimmeres Schicksal als der Tod. Es spielte keine Rolle. Die Wahrheit hatte es verlangt, also war es geschehen. Langsam und bedächtig erhob sich Darth Noxia und holte aus einer verborgenen Kammer bei dem Schrein ein altes Buch hervor, die Seiten schon längst vergilbt, der Einwand von tiefen Falten und Knicken durchzogen. Ein unscheinbares Objekt – voller Ehrfurcht klappte die Sith es auf und rief ihre Gläubigen zurück, die sich rasch in dem Tempel versammelten, auf die Knie sanken und andächtig ihren Worten lauschten.

„Die Dunkle Seite dient nicht uns. Wir dienen ihr, für das, was sie ist: Wahrheit. Wenn wir ihren Ruhm durch unsere Taten, unseren Glauben und unser Blut mehren, belohnt sie uns. Mit Macht. Mit Weisheit. Mit Leben. Sie ist kein Werkzeug, kein Lakai. Sie ist alles. Wir sind nichts. Bloß Staub und Schatten. Ein Blinzeln, und wir sind fort. Imperien erheben sich und fallen, ganze Zivilisationen vergehen, aber die Wahrheit besteht fort. Ihr Vermächtnis ist ewig. So, wie das unserer Entscheidungen und Taten.“

Darth Noxia hatte ihre Stimme ein wenig erhoben und feierlich die Arme ausgebreitet, und als ihre Predigt endete und in zustimmendes Gemurmel ihrer Gläubigen überging, verstaute sie das Buch sorgfältig wieder, verneigte sich vor dem Schrein und warf ihrer Besucherin einen letzten Blick zu, bevor sie sich im Schneidersitz setzte und ihre Meditation fortsetzte. Es war getan.

Bastion – Sith Tempel – Katakomben, Darth Noxias Schrein – Jünger-NPCs, Darth Noxia und Brianna
 
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Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Ein Lächeln - hatte der Sith vor ihr diese Reaktion erwartet? Oder amüsierte er sich über sie? Eowyn begann, ihn immer deutlicher zu erkennen, doch gerade, als sie das Gefühl hatte, mit dem Licht besser klarzukommen, erlosch es schon wieder. Auf Befehl des Exekutors.
Was hatte sie erwartet? Natürlich war ihm nicht entgangen, dass es die
Dunkelheit gewesen war, die all das in ihr ausgelöst hatte.

Eowyn schloss wieder ihre Augen und konzentrierte sich umso mehr auf ihr Gehör. Das hier, rief sie sich immer wieder in Erinnerung, war nicht diese warme, wohlige Dunkelheit, in der alles so einfach erschienen war. Ganz im Gegenteil. Das hier war kalt und voller Probleme, und außerdem war sie nicht allein.
Sie hörte ihr Gegenüber nicht - aber sie wusste, er musste hier sein, irgendwo. Sie wartete angespannt, ganz in dem Bewusstsein, dass er sie womöglich irgendwie überrumpeln würde. Dunkelheit als erste Stufe der Folter?

Da. Sie spürte seinen Atem, einen Moment, bevor er sprach, und sie zuckte zur Seite. Natürlich besaß sie Angst und Wut, dessen war sie sich vollkommen bewusst, und sie hatte definitiv nicht vor, es zu leugnen. Sie war sich dessen schon immer bewusst gewesen, nur verstanden die Sith nicht, dass es nicht darum ging, derlei zu empfinden, sondern mit dem Umgang damit. Sie würde aber auf gar keinen Fall eine philosophische Unterhaltung darüber beginnen, nicht jetzt. Sie erstickte nichts. Sie... vergrub sie vielleicht, ja. Was, zugegeben, nicht sonderlich clever war, aber aktuell nun wirklich ohne andere Option. Sie wusste, dass er mit seinen weiteren Worten nicht Unrecht hatte, er... verdrehte sie nur so, dass sie... negativ klangen. Ja, der Rat tat mit ihr, was immer dem Rat gefiel - aber sie musste nicht zustimmen. Sie hätte sich immer weigern können. Und ob der Orden sich weiterentwickelte oder nicht, das kam immer auf den Standpunkt an. Was war schon "kaum"...
Sie erschrak trotz ihrer Aufmerksamkeit, als er in ihr anderes Ohr sprach, zuckte in die andere Richtung. Und auch mit den weiteren Worten hatte er nicht ganz Unrecht, allerdings auch nicht wirklich
Recht. Er verstand es wirklich meisterhaft, die Worte zu verdrehen.

Dann aber fragte er nach dem, was sie erreicht hatte. Auch kein Wunder - sie hatte es erwähnt. Dass sie alles wegschmeißen würde, würde sie sich ihm anschließen. Und jetzt sprach er wirklich erschreckend wahr, vielleicht sogar ohne, dass es ihm bewusst war. Nicht natürlich, was die Jedi im Allgemeinen anging, nein, die Jedi kämpften und taten alles, was sie konnten. Aber was sie persönlich betraf... Niemanden hatte sie ausgebildet, absolut niemanden. Und Leben gerettet? Was hatte sie schon sinnvolles getan? Vielleicht hatte sie dabei geholfen, damals auf Denon, und ja, da waren Sluuk und Alisah. Doch ansonsten? Welch glorreiche Taten für all die Jahre. Welch großartige Bilanz. Sie war in der Tat gescheitert.

Nur änderte das nichts an ihrer Entscheidung. Ja, es wäre leichter, vielleicht, würde sie auf ihn eingehen. Und ja... falls sie hier wirklich starb, falls Ian nicht in der Lage sein würde, sie hier herauszuholen, dann würde sie nicht in die Macht eingehen. Doch das war kein Selbstmord, garantiert nicht. Er verstand es wirklich gut, die Tatsachen zu verdrehen, schob er ihr doch quasi die Schuld zu, dass sie ihr Ende wählte. Und vielleicht... ja, vielleicht war das endlich etwas
sinnvolles, was sie tun konnte. Vielleicht rettete sie auf diese Art viele Lebewesen, indem sie eben nicht diesen Drahtseilakt versuchte. Vielleicht war sie doch ein braves Mädchen.
Und Beleidigungen, so korrekt sie vielleicht sein mochten, hatten noch nie dazu geführt, dass sich jemand umentschied.

Eowyn konnte seinem Atem bei Thanatos' letzten Worten nicht ausweichen, diesmal nicht. Er kam von vorne, und sie hatte nun einmal keine Möglichkeit, zurückzuweichen. Sie wartete, ob er weitersprechen oder irgendetwas tun würde, doch da war nichts. Nichts - außer der Dunkelheit, der Kälte und der Gewissheit, dass er noch irgendwo hier in diesem Raum sein musste.

Dies war sie, die womöglich letzte Chance, ihren Weg zu verlassen, und ja, Eowyn musste zugeben, dass sie ihren Entschluss kurzzeitig in Frage stellte. Was würde Keebo von ihr wollen? Welche Entscheidung würde er von ihr fordern? Sie wusste es nicht. Sie wusste, dass er nicht wollte, dass sie litt - doch genauso wenig wollte er, dass sie Gefahr lief, zu den Sith zu wechseln. Vielleicht würde er tatsächlich lieber die letzte Option wählen? Doch vielleicht auch nicht, schließlich wusste er, wie schwer dieses Spiel war und dass sie genauso oder noch mehr leiden würde, wenn sie aufflog? Sie wünschte sich, dass er hier wäre, sie wünschte sich, dass er ihr sagen könnte, was er von ihr erwartete... Aber sie wollte nicht sterben. Sie wollte in ihr altes Leben zurück, zumindest... irgendwie, ansatzweise, und daher hatte sie eigentlich keine Option.


Ihr habt Recht, krächzte sie schließlich möglichst gelassen in die Dunkelheit. Ich bin voller Wut und Angst und noch so viel mehr. Und ich könnte Euch, wenn ich wollte, zerquetschen wie eine Muja. Wer weiß... vielleicht will ich das auch irgendwann. Aber ich bin weder willenlos noch blind. Nicht, was die dunkle Seite angeht. Ich begehe keinen Selbstmord, erhob sie ihre Stimme etwas, IHR begeht Mord, wenn Ihr mein Leben auslöscht. Ich bin auch weder feige noch dumm, ich besitze nur etwas, das Ihr niemals haben werdet - Stärke und Moral. Ehre, beinahe amüsant. Ihre Ehre war ihr schon im Jedi-Tempel abhanden gekommen, für diese konnte sie nur schwer ihr Leben aufs Spiel setzen. Ich mag vielleicht kurz verblendet gewesen sein von Eurem Angebot und Euren Worten, aber etwas verändern? Etwas verändern? Ihr würdet mich aussaugen und wegwerfen, sobald ich niemandem mehr von Nutzen bin, und das, bevor es dazu käme, dass ich auch nur ein Mü in diesem Orden verändern könnte.
Sie zitterte - ihre Kleidung war nicht wirklich dick, und auch, wenn es nicht eisig kalt war, es war kalt. In Kombination mit dem Schlafmangel, der Bewegungslosigkeit und der fehlenden Energie durch die letzte Stunde reichte das schon völlig aus. Und im Gegensatz zu dem Mann vor ihr besaß sie nun einmal keine warme Robe oder einen Umhang. Ihr wisst nun leider, wie es in mir aussieht, doch das macht am Ende keinen Unterschied. Ich werde niemanden quälen. Für nichts und niemanden in der Galaxis. Völlig egal, welche Wut Ihr oder andere Sith in mir entfacht haben, oh, sie würde ihr Versprechen gegen Muraenus halten und ihn zur Strecke bringen, das war sicher, ich werde daraus keinen Vorteil ziehen. Die Macht ist eine Gabe, kein Anrecht. Ich diene und werde immer dienen, und das ist alles andere als feige.
Wenn er wirklich Informationen aus ihr entlocken wollte, dann musste er sich beeilen - sie war ja kaum mehr in der Lage, zu sprechen. Ironie des Schicksals, wenn die Sith ihre Stimmbänder, wie schon in den letzten Wochen, so lädieren würden, dass sie irgendwann keine Informationen mehr würde ausplaudern können, selbst, wenn sie wollte. Wobei sie ohnehin ein kleines bisschen gespannt war, was er eigentlich genau wissen wollte.

Sie hätte noch so viel zu sagen gehabt, doch sie wusste, dass es ihr nicht zustand. Es würde den Mann vor ihr nur wütender machen, etwas, das Ian garantiert nicht gefallen würde. Eowyn hoffte nur, dass Keebo keinen Zugang zu den Aufnahmen dieses Raumes haben würde, sonst wäre er womöglich bitter enttäuscht von ihr. Und von dem, was vielleicht noch kommen würde, viel mehr als nur das. Vielleicht interessierte es ihn aber in der Tat weniger. Vielleicht hatte er begonnen, sich von ihr abzukapseln, damit die Mission voranging, damit er nicht von ihr abgelenkt wurde... besser wäre es. Vielleicht waren seine regelmäßigen Kontaktaufnahmen mittlerweile eher eine selbstauferlegte Pflicht? Nach dem letzten Aufeinandertreffen würde es sie nicht wundern. Sie war schließlich phasenweise nicht gerade fügsam gewesen, und er hatte nicht auch noch die Kapazitäten, sich Gedanken um
sie und ihr Verhalten zu machen. Ihr jedoch half der Gedanke an Iankeebo, dass die Angst jetzt nicht überhand nahm. Der Macht und ihrer Augen beraubt blieben nun einmal aktuell nur ihre Ohren, und Thanatos hatte bewiesen, wie leise er sich bewegen konnte. Sie wusste nicht, ob er antworten würde, ob er seine Gerätschaften auspacken, das Licht auslassen oder wieder aktivieren lassen würde, ob er sie etwas fragen würde oder ob er gar keine Gerätschaften brauchen würde, um zu beginnen. Da war es wesentlich besser, an Iankeebo zu denken, den Ring bewusst an ihrem Finger zu spüren und zu wissen, dass sie das hier für ihn durchhalten musste. Seinen Wunsch, dass sie sich fügte, konnte sie nicht erfüllen, aber doch wenigstens tun, was sie konnte, damit sie wenigstens in Ansätzen tat, was er für sie ihm Sinn hatte.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
Bastion - Sith Orden - Landeplattform - Darth Nexx

Er hatte es tatsächlich geschafft und daher war es ganz klar; die Macht war mit ihm ...

Gerade so schaffte es der Sith Warrior
Darth Nexx mit einer Bruchlandung zum Sith Orden zurückzukehren. Viel zu viel Zeit war vergangen, seitdem er zuletzt hier war und die letzten Jahre in Abgeschiedenheit und völliger Einsamkeit hatten ihn verändert. Doch was war genau geschehen?

Vor einigen Jahren hatte der Sith einen Auftrag angenommen, bei dem es um die Eliminierung der republikanischen Senatorin
Alyssa Valan ging.

Zu der Zeit des Auftrags, war
Valan eine Senatorin von Bandomeer, die sich mit einer ehemaligen Senatorin von Naboo Peppi Moss in Coral City auf Mon Calamari befand, um eine Krisenkonferenz in Bezug auf den Konflikt in den Osarian Systems zu führen.

Die Osarian Systems waren ein kleines Planetensystem, dessen wichtigste Welten Osarian und Rhommamool jeweils ein regionales Zentrum bildeten. Zu dieser Zeit waren die Osarian Systems ein Ort des Bürgerkriegs, da Rhommamool's Wirtschaft zu lang von Osarian abhängig war und Rhommamool daher wieder nach Autokratie strebte. Im Verlaufe der Zeit war der Krieg jedoch so weit ausgeartet, dass sogar das Imperium eingeschritten war, um den Aufstand zu unterdrücken. Daraufhin stand auch die neue Republik kurz davor einzuschreiten, während die Abstimmungen zu dem Konflikt auf Mon Calamari stattfanden. Es war damals die Aufgabe von
Darth Nexx nach Mon Calamari zu reisen und die beiden Senatorinnen ausfindig machen, bevor sie den Planeten verließen und Arica's Spione sie aus den Augen verloren. Damals war Nexx mehr als entschlossen und bereit für die Mission, um sich für seiner Meisterin zu beweisen, die von ihm erwartete, dass Darth Nexx mit diesem Auftrag der Republik einen großen Schaden zufügte.

Der Sith Warrior stand damals kurz vor der Eliminierung
Valans's, als er eine Chance erkannte, um Valan und Moss gemeinsam auszuschalten. Was jedoch danach passierte, war ihm bis heute unerklärlich. Irgendwie hatte es irgendjemand geschafft Darth Nexx ausfindig zu machen und sie hatten ihn gejagt und sein Schiff zerstört. Trotzdem schaffte er es, seine Verfolger zu vernichten und auf Tatooine notzulanden. Und dort hatte er die letzten Jahre verbracht, in kompletter Isolation, beschäftigt damit sein Schiff zu reparieren. Ein paar Ersatzteile hatte er sich vor einer Gruppe Javas beschaffen können, jedoch glich es einem Wunder, dass sein Schiff, in dem Zustand, in dem es sich nach der groben Reparatur befunden hatte, es überhaupt in den Weltraum geschafft hatte.

Bis heute konnte sich
Darth Nexx die Ereignisse nach Mon Calamari nicht erklären, doch er war wieder angekommen …

Bastion - Sith Orden - Landeplattform - Darth Nexx
 
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.::Bastion .:. Treffpunkt N .:. Jo`Dan und Pico (JK) und Neela (Gaya)::.


JK und Gaya kamen nach knapp drei Stunden bei jenem besagten Treffpunkt an welchen ihnen Olesia per verschlüsselter Nachricht zukommen ließ.
Es war nicht wirklich aussagend wo sie sich befanden und es stand fest dass die beiden erst einmal warten würden – immerhin gab Elise den beiden 4 Stunden Zeit, da könnte es gut möglich sein dass auch das andere Meister-Schüler Duo diese Zeitspanne benötigte.
Während JK sich damit rühmte nur knapp drei Stunden gebraucht zu haben, war Gaya doch auch erleichtert dass sie diese Zeitspanne bekommen hatten.
In 30 Standartminuten hätten sie es niemals auf normalen Wege hierher geschafft.

„Bewundernswert“

Kam es etwas sarkastisch aber mit einem leichten Grinsen aus Gaya heraus.
Sie sah sich etwas um was sich allerdings nichts nutzte denn ein tatsächliches Bild von der Gegend unterschied sich nur gering von anderen Lokalitäten hier auf Bastion.
Alles triefte vor Brutalität – selbst einfache Lagerkisten hatten etwas negatives an sich.
Aber das berührte die Togruta nicht wirklich – sie wusste ja immerhin auf was sie sich hier eingelassen hatte und sie war im Stande der Dunkelheit zu trotzen, ihre Hoffnung und ihr Glaube an die Stärke der hellen Seite der Macht war nahezu unmöglich zu brechen. Dies bedeutete allerdings nicht dass sie unterschätzte zu was das Böse und seine Anhänger im Stande wären.

Während sie also nun warteten, entschied sich Gaya dazu sich auf eine der Lagerkisten zu setzen.
Grader Rücken, nahezu perfekt abgewinkelte Beine und die Hände im Schoß gefaltet saß die Padawan des Kel`Dor’s nun da.
Für manch einen mochte das vielleicht steif und unnatürlich wirken, für Gaya allerdings war es das nicht – sie wusste darum wie sie auf manche Individuen wirkte und dass nicht jeder mit der kühlen und etwas distanzierten Art der Togruta klarkam. Sie war nun einmal wahnsinnig diszipliniert – und das zeigte sich in ihrer Körperbeherrschung- und Haltung wieder.

Sie sah zu JK und ließ ihre Augen etwas über ihn wandern.
Er war ein gutherziger Mann der einen guten Weg gefunden hatte Humor und gefährliche Situationen zu mischen.
Das zeigte er immer wieder und dem war die Togruta auch sehr dankbar.
Sie bildeten mittlerweile ein eingespieltes und gutes Team welches sich auf Augenhöhe und mit viel Respekt behandelte und das war in Zeiten wie diesen mehr als wertvoll.

„Wie geht es dir?“

Kam es wie aus dem nichts von der sitzenden Frau.
Sie ahnte nur aufgrund der kommenden Situation wie es ihrem Mentor gehen könnte.
Es war schon wieder ein Weilchen her seitdem der Kel`Dor das letzte Mal auf die menschliche Ritterin traf – zumindest in Gaya`s Gedächtnis.
Und da waren, so wie sich die Togruta daran erinnerte, Emotionen im Spiel gewesen.
Wie sehr diese Emotionen noch nachschwangen würde sich ja in wenigen Momenten zeigen.


.::Bastion .:. Treffpunkt N .:. Jo`Dan und Pico (JK) und Neela (Gaya)::.
 
Bastion - Sith Orden - Landeplattform - Darth Nexx

Darth Nexx atmete tief durch, als er erneut realisierte, dass er den Höllenritt von Tatooine nach Bastion überstanden hatte. Er gab sich einen Ruck, stand auf und verließ sein Schiff, das so starke qualmte und rauchte, dass man das Schiff aus weiterer Entfernung höchstwahrscheinlich nicht einmal hätte erkennen können. Mit einer Handbewegung deutete er einigen Mechaniker-Droiden an sich um das Schiff zu kümmern, während der Sith die Landerampe verließ, um den Sith Orden zu betreten.

Für einen kurzen Moment erschien es Darth Nexx so, als wäre er nie weggewesen. Alles schien gewissermaßen unverändert, als er die Gänge entlang schritt. In der Ferne hörte man die Schreie einiger Jünger, die höchstwahrscheinlich aufgrund ihres Fehlverhaltens bestraft wurden und hier und da erkannte der Sith Warrior ein paar vertraute Gesichter von ehemaligen Mitschülern, die immer noch dieselben Maden zu sein schienen, während Darth Nexx sie bereits damals aufgrund seiner Fähigkeiten, Disziplin und Willenskraft übertroffen hatte. Alles erschien ihm bekannt und vertraut, doch eine Sache hatte sich in all den Jahren in der Tat verändert, und zwar er selbst.

Für einen Moment blieb Darth Nexx im Gang stehen, um sich in der Reflektion eines großen Fensters zu betrachten. Es war so viel passiert seitdem er einst ein junger aufstrebender Zabrak gewesen war, der seinen Körper mit Sith Tattoos hatte verzieren lassen, um jedem seine Loyalität und Zugehörigkeit dem Orden zu beweisen. Er erinnerte sich an seine Hörner, die einst seinen Kopf geschmückt hatten und ihm bereits damals dazu verhalfen hatten Angst in Köpfe seine Gegner zu treiben. Doch das, was er heute abbildete, war kein Vergleich mehr zu dem, was er früher als potenziell angsteinflößend bezeichnet hatte.

Nun erkannte niemand mehr wer er einst gewesen war. Jedes einzige Merkmal des jungen Zenon Sarin war verschwunden, nachdem er das Opfer einer gewissen Explosion während des ihm zuletzt bekannten Sith-Aufstands wurde. Folglich hatte ihm Arica damals jene Rüstung anlegen lassen, die ihm schmerzhaft auf Fleisch und Knochen gepfropft wurde und dem ursprünglichen tätowierten Zabrak ein neues einschüchterndes Aussehen verlieh, das jedem Feind Angst einflößen sollte.

Doch was so weit in der Vergangenheit lag, sollte heute keine Rolle mehr spielen, jedenfalls nicht in diesem Moment. Darth Nexx wandte sich dementsprechend von seinem Spiegelbild ab und schritt weiter die Gänge entlang. Er brauchte Antworten. Was war mit seiner Meisterin Arica Kolar? Jeglicher Kontakt war seit Jahren abgebrochen und wusste sie eventuell mehr bezüglich dem, was Darth Nexx nach seinem Auftrag auf Mon Calamari geschehen war? Bevor er jedoch irgendjemanden diesbezüglich konsultierte, erschien es für Darth Nexx am sinnvollsten vorerst in Erfahrung zu bringen, was im Allgemeinen in den vergangenen Jahren geschehen war. Vielleicht würde sich bereits die Recherche dazu als aufschlussreich erweisen.

Somit war sein neues Ziel die Bibliothek, unwissend darüber, dass ihm sogleich ein Individuum begegnen sollte, das das Leben von Darth Nexx in der Zukunft um einiges verändern sollte.

Bastion - Sith Orden - Gänge - Darth Nexx
 
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Bastion - Sith Tempel - Irgendwo auf den Gängen


Ein gewöhnlicher Tag im Tempel. Die persönliche Lektüre in der Bibliothek, Training, Lesen und natürlich den schwächeren ihren Platz zuweisen. Danach kam ihre Aufgabe... Der Wachdienst. Oder wie die Sith es gerne nannte; "die schlimmste Folter des Tempels wenn man nicht dabei eine Waffe tragen dürfte..." Sie seufzte an ihrer Position und betrachtete die ganzen Maden, die sich anmeldeten in der Hoffnung sich den Sith anzuschließen. Die Meisten waren wahrscheinlich nicht einmal in der Lage die ersten Wochen zu überleben. Irgendwann stand ein kleiner Mensch vor der ca. 1,80m hoch gewachsenen Frau welche sich nun, zum Ende ihrer Schicht gerne mal einen Spaß erlaubte. Sie bedeutete dem Neuankömmling zu folgen. Sie würde ihm seinen Schlafplatz zeigen. Ohne zu hinterfragen, wo es hin ging, folgte der Mensch ihr. Mal ging es hoch, mal runter, da alles überall gleich aussah hinterfragte der Mann es nicht einmal. Irgendwann ging Nira die Treppen zu den Katakomben runter. Der Mann begriff erst jetzt, dass etwas nicht stimmte. Sie waren hier ungestört.


"Fürchtest du dich... vor der Dunkelheit?"


Fragte die Reinblütige mit rauchiger Stimme. Der Mann wich zurück. In dem Moment wo er los rennen wollte packte Nira sein Handgelenk.


"Ah ah ahhhh! Du bleibst hier. Es ist die übliche... Prüfung... du gehst den Gang entlang... jeder wird so geprüft... Du musst es bis zum anderen Ende schaffen. Schaffst du es, gratuliere ich dir persönlich... Schaffst du es nicht... wird auch alles wieder gut..."


Ein hinterlistiges Grinsen legte sich auf ihre Lippen. Der Mann nickte nervös und lief los. Dieser Narr... Nira wusste nicht, was sich in diesen Gängen befand, nur, dass kein Jünger bisher lebendig zurück kam und manchmal hörte Nira bereits wenig später die qualvollen Schreie ihres Opfers. Auch heute war es wieder so. Sie hörte wie der Mann aufschrie. Nach Hilfe rief und Nira stand da. Grinsend. Zufrieden mit ihrem Werk. Sie sog einfach die Aura der dunklen Seite in sich auf und genoss was sie spürte. Sobald wieder Stille eingekehrt war kehrte Nira um und fand sich in die Kantine ein. Dort as sie etwas ehe man sie informierte, dass wohl gerade ein Schiff mit Kurs auf den Tempel aufgetaucht war. Beim Essen lauschte sie den Worten. Ein Absturz? Was war bitte so besonders daran?

Eigentlich wollte Nira den restlichen Tag mit etwas entspanntem verbringen. Etwas lesen, Jünger drangsalieren, vielleicht auch jemanden in seinen Tod schicken? Wer wusste es schon...? Nira stand auf und kaum in den Gang getreten drückte ein Lord ihr ein paar Schriftrollen in die Hand und befahl ihr die Dinger in die Bibliothek zu bringen. Es war lästig. Erst recht, dass sie keine Made fand die Teile für sie weg bringen zu lassen. Es würde ihren eigenen Stand im Tempel beschädigen so gesehen zu werden. Genervt tat Nira aber was man von ihr verlangte. So betrat Nira wenig später die Bibliothek. Niemand wollte ihr helfen, also fing die Rothaut an die Schriftrollen selbst wieder einzusortieren. Hierbei stellte sich Nira die Frage, warum jemand wirklich glaubte mit dieser Aufgabe wirklich Sith werden zu können. Wer würde einen Bücherwurm als Schüler haben wollen? Lächerlich. Gerade als Nira fertig war die Schriftrollen einzusortieren betrat ein Wesen die Bibliothek. Es gab keine Chance raus zu kommen ohne dem Wesen nahe zu kommen. Respektvoll machte sie platz. War das irgendein neumodischer Droide? Ein Blick auf die Lichtschwerter und es war klar, dass es mindestens ein Schüler, wenn nicht was noch höheres wäre. Also ihr überlegen. Dieses Wesen war... interessant. Dennoch wusste Nira was sich gehörte und ging dem Wesen (
Darth Nexx) lieber aus dem Weg.


Bastion - Sithtempel - Bibliothek - Nira Merash, Darth Nexx
 
Bastion - Sith Orden - Bibliothek - Darth Nexx

Unmittelbar nachdem der ursprüngliche Zabrak die Bibliothek betreten hatte, studierte er kurzweilig den Raum. Er schien durch seine Ankunft einiges an Aufmerksamkeit erregt zu haben, was er dem Getuschel und den Blicken entnehmen konnte, die er hier auf sich zog. Weiterhin unbeeindruckt, von dem was er vernahm, war er nun im Begriff sich an eine Konsole zu setzen, um mit seiner Recherche zu beginnen, als ihm eine Jüngerin auffiel (Nira), die zuvor einige Schriftrollen einsortiert hatte. Darth Nexx schritt auf die Konsole zu, während ihm jene Jüngerin respektvoll Platz machte und aus dem Weg ging.

Die Jüngerin war gerade im Begriff die Bibliothek zu verlassen, als der Warrior die Macht nutzte, um die Tür direkt vor ihr zu schließen. Anschließend schubste er die Jüngerin mit einem Machtstoß auf einen Stuhl und beförderte diesen mit einem weiteren Machtschub samt der Jüngerin an eine weitere Konsole. Vorerst sprach er kein Wort zu ihr und begann eigenständig mit seiner Recherche, bis er nach ein paar Minuten mit seinen Eingaben pausierte und leicht den Kopf zu ihr neigte.

Such mir die letzten Einträge zu Arica Kolar heraus und sag mir dann sofort, was du gefunden hast.

Nach der Meinung von
Darth Nexx eigneten sich Jüngerinnen wie diese nur zur Recherche. Sollte sich die Jüngerin hingegen nicht einmal hierfür als nützlich erweisen, so hatte sie mit den Konsequenzen zu rechnen, die der Warrior wiederum als natürliche Auslese betrachtete. Schmerzen der Erinnerung unterbrachen jedoch wieder seinen Gedankengang bezüglich der Jüngerin und so fuhr er mit seinen eigenen Recherchen fort.

Bastion - Sith Orden - Bibliothek - Darth Nexx, Nira Merash
 
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Bastion - Bastion Center - Bonetown - Abgelegenes Industriegebiet - Lagerhaus - Darth Angelus, Hadar Starfall

Es war vorbei. - Diese Erkenntnis bemächtigte sich langsam der Rakghouljägerin, und sie war lähmender, als der eiserne Griff um ihre Kehle und das bösartige Surren des Lichtschwerts unter ihrem Kinn, das so nah war. Viel zu nah. Der Ausgang dieser Jagd war so unausweichlich, wie der Wechsel der Jahreszeiten. Das überlegene Raubtier hatte seine Beute zur Strecke gebracht.
Und dennoch war der ersten Schlag überraschend durch etwas abgelenkt worden und hatte sich neben ihrem Kopf in den Permabeton gebrannt. War sie selbst der Grund dafür gewesen? Der Gedanke lauerte in ihrem Hinterkopf, aber durch den blutroten Schleier, den die Sith-Klinge vor die Nacht zog und die erzwungene Bewegungslosigkeit, drang nur die eine Frage: Warum war es noch nicht vorbei? Warum kam der finale Schlag nicht?


"...gewähre dir eine Minute, Fremde. Überzeuge mich, dich nicht hier und jetzt zu töten..."

In ihren Ohren rauschte das Blut so laut, dass es die Stimme des Mannes beinahe übertönte, der sie niedergerungen hatte und ihr mit diesen Worten einen Ausweg anbot. Das Adrenalin brannte durch ihre Adern und ihr Herz raste, alles in ihr danach schrie danach, sich zu befreien, weiter zu kämpfen - alles zu tun, nur nicht aufzugeben. Ihr Denken toste durch einen engen Tunnel auf diesen einzigen Ausgang zu. Unmöglich einen anderen, klaren Gedanken zu fassen. Es kostete Hadar eine gigantische Willensanstrengung, die Augen zu schließen und ihren Stolz und Zorn soweit zum Schweigen zu bringen, dass sie dem Sith antworten konnte, was sie sich nun eingestehen mußte: ihre endgültige Niederlage.

"Nichts, was ich dir anbieten kann, hätte einen Wert für dich. Und selbst, wenn das anders wäre: Ich will nicht mit dir schachern. Du hast mich besiegt - und ich habe versagt und meinen Herrn enttäuscht. Was könnte es also anderes für mich geben, als den Tod?"

Bastion - Bastion Center - Bonetown - Abgelegenes Industriegebiet - Lagerhaus - Darth Angelus, Hadar Starfall
 
Bastion – Sith Tempel – Katakomben, Darth Noxias Schrein – Jünger-NPCs, Darth Noxia und Brianna

Dem Jünger folgend, bereitete Brianna sich mental auf die Begegnung mit Noxia vor. Die Frau war neben Janus die wohl mächtigste Sith, der sie auf Bastion begegnet war, nachdem es ihr (vermutlich zum Glück) nicht vergönnt gewesen war, dem Imperator selbst zu begegnen. Den wenigen wirklich exakten Informationen über Noxia als Person, die die Echani besaß, musste sie annehmen, dass die mächtige Sith in ihrem Verstand lesen würde wie in einem Buch, wenn sie nicht sehr vorsichtig war. Da sie zudem der Schlüssel zum Auffinden von Allegious' Viruslabor war, stand mehr auf dem Spiel als nur ihr eigenes Leben. Ahna hatte sich eigens die Zeit genommen, sie persönlich in Quey'tek zu unterweisen und auch die geistige Abschirmung trainiert, und das hier war der Moment, wofür sie es getan hatte. Nur war Brianna als Machtnutzerin bei weitem nicht so stark wie als Kämpferin. Eine so mächtige Sith würde ihre Barrieren zweifellos durchbrechen können, wenn sie es darauf anlegte, aber es war besser als völlig ungeschützt in diese Begegnung zu gehen.

Desweiteren beschloss die Echani, jedweden Gedanken an ihre wahre Mission aus ihrem Kopf zu verbannen. Noxia würde sie nicht täuschen können, es musste völlig real sein. Zum Glück hatte Brianna, die Schülerin von Janus Sturn, ebenfalls eine reale Motivation, den Standort des Labors in Erfahrung zu bringen. Sie dachte an die Demütigung, die sie bei der letzte Begegnung mit ihrem Meister erfahren hatte und die zusätzliche Klatsche, als sie erfahren hatte, dass er Bastion ohne ihr Wissen verlassen hatte. Sie war sozusagen auf Bewährung – sie musste Janus den Standort des Labors liefern, um ihren Wert zu beweisen. Ihren Wert! Als ob das nötig wäre! Sie war ein Glücksfall für Janus (Brianna versuchte nicht daran zu denken, dass ihre Schülerinnen-Beziehung zu ihm nie real hätte sein sollen) und er würde erkennen, früher oder später, was er an ihr gehabt hätte! Er verdiente sie nämlich im Grunde gar nicht! Indem sie sich wissentlich in eine echte Rage hineinsteigerte, baute sie sich einen völlig authentischen Schutz aus Gefühlen um ihre wahre, tieferliegende Motivation herum, nach der eine Noxia dann anzunehmenderweise nicht mehr bohren würde.

Die vor einem Schrein knieende Frau wandte ihr den Rücken zu. Ihre Jünger begannen schlagartig und wie ferngesteuert, den Raum zu verlassen, so dass sie beide unter sich waren. Dennoch sah die Sith sie nicht an und ließ sie einige quälende Sekunden lang zappeln. Brianna fragte sich, ob sie gerade mental sondiert wurde, ohne dass sie es merkte, konzentrierte sich aber sofort wieder auf ihre Rolle als die in ihrer Ehre gekränkte und nicht angemessen wertgeschätzte Schülerin, die eigentlich etwas Besseres war. Als Noxia dann endlich sprach, wurde es nicht besser, denn ihre Worte schienen nahezulegen, dass sie Brianna durchschaute. Die Echani bemühte sich, den Schrecken, der ihr in die Glieder fuhr, sofort wieder einzufangen und sich sogleich wieder angemessen zu ärgern. Zugleich durfte sie aber auch keinen aufsässigen oder respektlosen Eindruck machen. Sie durfte diese Begegnung keinesfalls vermasseln!


„Es ist mir eine Ehre, Darth Noxia. Ihr sprecht wahre Worte,“

Erwiderte die Echani, die sich vorstellen konnte, dass sich eine junge Sith, die sich bewähren musste und plötzlich so einer mächtigen und elusiven Person gegenüberstand, sich auch nicht groß anders fühlen würde als sie selbst gerade. Sie sollte näher kommen kommen und natürlich tat Brianna wie befohlen, genauso wie auch die Sith-Brianna keine Lust haben würde, diese Sache hier in den Sand zu setzen, indem sie Noxia verärgerte.

Allerdings hoffte die Silberhaarige doch sehr, dass diese Autorin, Kultistin, was immer sie nun war, nicht wirklich wusste, wer Brianna war, denn anderenfalls hatte sie ein mächtig großes Problem am Hals. ‚Denk nicht einmal dran,‘ sagte sie sich selbst und ermahnte sich, in ihrer Rolle zu bleiben. Immerhin sagte sie, sie würde ihr helfen.


„Ich danke Euch,“

Sagte Brianna, um etwas von sich gegeben zu haben. Noxias nächste Worte klangen vage und mysteriös – was war die Frau, eine Seherin? Es klang zumindest schmeichelhaft, denn die Silberhaarige stand wahrhaftig gern im Mittelpunkt, von daher war es fast wie bei einer Wahrsagerin, die einer auch immer nur sagte, was frau hören wollte. Allerdings war diese Person mit Sicherheit nicht auf billige Requisiten und Taschenspielerinnentricks angewiesen. Auf ihre Anweisung hin kniete Brianna sich neben sie vor den Schrein, ihre exakte Haltung kopierend, und zum ersten Mal hatte sie die Muße und die Sicherheit, sich zu fragen, was dieser überhaupt darstellen sollte. Irgendwelche Personen, oder Geister, so genau war das nicht zu sagen, die einem Mahlstrom entstiegen oder in einen hineingezogen wurden? Die Muster schienen eine Art Kreislauf bilden, war das die Zeit, oder die Macht? Aber als Noxia sie zum ersten Mal ansah, lenkte ihr Antlitz ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Als Janus gesagt hatte, Noxia hätte ein Gesicht wie ein Totenkopf, hätte Brianna nicht für möglich gehalten, dass es so wörtlich zu verstehen wäre. So dürr wie sie war, schien es kein Fleisch zwischen ihrer fahlen, grauen Haut und ihrem Schädel zu geben, aber mehr noch. Wo ihre Augen sein sollten, waren nur leere Höhlen. Es war gruselig, nicht einmal so sehr wegen der Optik, sondern vor allem, weil Brianna Noxias Blick förmlich auf sich ruhen spürte, obwohl sie kein Organ mehr besaß, das sehen konnte. Sie zeigte ihr etwas.

In wenigen Augenblicken wurde Briannas Verstand mit einer Fülle aus Informationen geflutet. Sie wusste, wo sich das Labor befand und es war nicht, wie ein Holo des Wegs dorthin gezeigt oder ihn erklärt zu bekommen, nein, sie wusste es, als ob sie selbst bereits dort gewesen war und sich erinnerte. Offensichtlich war weder Ian noch sie schon an ihm vorbeigekommen, denn dieses Labor war offensichtlich ein nachträglich eingebauter Fremdkörper und doch leicht zu übersehen. Es war genial. Es spielte mit dem Verstand der Leute an einem Ort, der dem Verstand aller normalen Leute ohnehin genug zusetzte. Sie wusste, wie sie hineinkommen würden und sie konnte seine Präsenz dort drinnen fühlen, als ob sie im Labor stehen würde und Allegious neben ihr. Brianna
wusste, dass der Imperator das C-Virus in den Katakomben des Tempel erschaffen hatte, anstatt es nur zu glauben – diese Zeiten waren vorbei.

Aber da war noch mehr. Ein Gasriese. Ein Mond. Ein riesiger Komplex in Form des Imperialen Wappens. Ein Tempel in der Mitte, schwarz und orange. Ein Imperator, immer mehr der Galaxis entrückt. Dazu eine Idee: ein neues Virus, geschaffen, um alles Leben in der Galaxis zu beenden. Allegious hatte vor, eins mit der Macht zu werden, und zwar auf eine äußerst Sith-artige Weise. Ein Machtgeist, ein Gott, mächtiger als jedes andere Wesen, das je existiert hatte. Mindere Geister, die jetzt noch die Bevölkerung der Galaxis waren, nichts ahnend, was ihr blühte, Sklaven des einen allmächtigen Imperators. Die Zukunft oder, nein, nicht
DIE Zukunft, eine mögliche Zukunft. Brianna hatte eine Gänsehaut, als die Vision, die sie erlebte, endete, und ihr standen Schweißperlen auf der Stirn. Sie wusste jetzt noch etwas sicher: solange Allegious lebte, würden sie niemals sicher sein.

„Ja, ich weiß es,“

Bekräftigte Brianna, die sich zu fragen begann, ob sie in Noxia eine Verbündete hatten – oder wenigstens einen gemeinsamen Feind in Form von Allegious. Es schien fast so. Die Echani erwartete, dass die Frau mit dem totenkopfartigen etwas sagte, wie es weiter gehen würde, oder ganz klassisch sithmäßig eine Gegenleistung verlangte. Sie erwartete, dass die Sith zumindest irgendwas sagte, aber dem war nicht so und ließ Brianna einfach zurück wo sie was und allein mit den Erkenntnissen, die sie zu verdauen hatte. Seelenruhig begab sie sich in einen anderen Raum, und kramte einen alten Wälzer hervor, als wäre die Echani Luft für sie. Brianna entschied, sich zu verabschieden und schleunigst aus dem Staub zu machen, bevor sie hier noch eine Messe lesen musste.

„Äh… danke.“

Eine komische Frau, dachte die Silberhaarige. Wie ein Orakel, das sich zeigte und sogleich verschwand. Wie eine plötzliche Eingebung der Macht. Allegious war hier wohl nicht der Einzige, der der Galaxis entrückt war. Leichtfüßig stand Brianna auf und huschte von dannen, Noxia noch über die Dunkle Seite predigen hörend. Sobald sie außer Sichtweite war, beschleunigte sie ihre Schritte und machte sich auf in die Pyramide der Hexerinnen, auf zu Ian. Nicht gerade der Lieblingort der Echani, nicht einmal nach Sith-Tempel-Maßstäben und mit den Grad ihres Unbehagens verstärkte sie ihre geistige Abschirmung und Tarnung. Hexerinnen waren schließlich zu allem fähig…

Sobald Brianna wieder unter Leuten war, bemühte sie sich, entspannt und ausdruckslos zu wirken. Es war erstaunlicherweise angenehmer, unter Sith zu sein als mit diesem seltsamen… Kult in diesen grauenvollen Katakomben zu sein, Sie vermied es, Kontakt zu irgendwelchen Sith zu haben, obwohl sie spürte, wie die skeptischen Blicke auf ihr ruhten. Frau kannte sie nicht. Sie war unterwegs in einer fremden Zirkelpyramide und sah beileibe nicht aus wie eine Hexerin. Brianna war außerordentlich froh, schließlich vor Ians Quartier zu stehen und klopfte kräftig.


Keebo?“

Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, vor Ians Quartier – Ian (drinnen) und Brianna (davor)
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn

Darth Thanatos hörte sich im Stillen grinsend ihre Tiraden und Vorwürfe an. Sie glaubte also, ihn zerquetschen zu können, wenn sie könnte? Dies war fraglich. Er zweifelte nicht ihr Können an und doch unterschätzte sie die Fähigkeiten der dunklen Seite.
Eowyn beharrte auf ihre Pflichten und auf ihre Moral und weigerte sich, ihre Angst und ihren Zorn zu nutzen. Die Geduld in der dunklen Gestalt erlosch, welche so unsichtbar in der Dunkelheit war, als wäre der Schatten gegangen. Er ließ sie in dem Glauben, dass er es getan hatte und antwortete nicht auf ihre Vorwürfe. Stattdessen plante er im Dunkeln sein weiteres Vorgehen, während er die emotional aufgebrachte Frau beobachtete.

Schlussendlich gab er die Jedi auf. Sie war borniert und wurde damit wertlos für ihn. Sie war nicht in der Lage über den Horizont zu schauen. Sie war verloren in ihrer eigenen Welt und würde für die Sith und das Imperium keinen Mehrwert als Sith bieten. Es blieben nur noch ihre Informationen, die noch in ihr steckten. Das einzige Wertvolle, was noch in ihr steckte und sie vor ihrem Tod bewahrte, ehe er sie entsorgen würde.

Geräuschlos bewegte er sich zu seinem Koffer, nahm eine Spritze mit einem Serum in die Hand und spritzte ihr, ohne weitere Vorwarnung, das Wahrheitsserum in den Oberarm.


“Es ist sehr unklug von euch, solch ein Angebot auszuschlagen. Ihr habt euch entschieden und ich akzeptiere eure Entscheidung, doch ihr müsst nun die Konsequenzen tragen, die ihr euch hättet ersparen können.”

Waren seine ersten Worte nach der langen Stille und trat dann vor sie und entlud seine Wut über sein Versagen, sie auf die dunkle Seite zu ziehen und ihre Borniertheit, durch Machtblitze. Blau-weiße Kaskaden entsprangen seinen Fingerspitzen und tauchten den Raum in ein grelles, unheilvolles Licht. Sie waren die einzige Lichtquelle und fanden schließlich Erdung in der jungen, gefesselten Frau vor ihm.

Ihr hättet es euch so einfach machen können. Ihr habt es nicht einmal versucht… .”

Warf er ihr vor, während er ihr eine kurze Pause gönnte, während der Raum wieder finster wurde. Wenig später attackierte er sie erneut mit den quälenden Machtblitzen, die von der Intensität nicht sofort tödlich waren.

“Ihr hättet so viele Leben retten können, einschließlich eures… .”

Wieder gönnte er ihr eine kurze Pause, während es erneut dunkel wurde und keine blendet, weißblaue Blitze den Raum erhellten.

“Niemand wird euch retten. Nur ihr selbst hättet euch retten können und doch habt ihr versagt.”

Meinte er und nutzte die Zeit, um sie physisch und emotional zu schwächen, bis das Serum in ihr wirken würde. Erst dann, würde das wahre Verhör beginnen. Wieder trafen die Blitze sie unerbittlich und zuckten über ihren wehrlosen Körper. Sie würde vermutlich denken, er würde sie nun exekutieren. Unwissend darüber, dass sie viel schlimmeres als das erwarten würde.

“Eure Arroganz blendet euch und versperrt euch neue Möglichkeiten. Nun ist meine Geduld ausgeschöpft und ihr tragt nun die Konsequenzen für euer erbärmliches Gezeter.”

Dunkelheit folgte erneut und er fixierte sie mit seinen goldenen Augen.

“Es gibt kein Entkommen. Keine Macht. Nur Leid und den Tod für euch, Jedi.”

Flüsterte er amüsiert und ließ ein kehliges Lachen los, welches von den Wänden wider hallte und beobachtete die Frau genau, ob er schon eine Wirkung des Serums feststellen konnte.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn
 
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