Bastion

Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - Darth Nexx, Nira Merash, unbekannter Rodianischer Jünger

Weiterhin stand der Sith mit verschränkten Armen an der Wand des Trainingsraumes und verfolgte aufmerksam das Duell. Er war sich zweifellos im Klaren darüber gewesen, dass der Kampf noch nicht zu Ende war, als der Rodianer überheblich Nira den Rücken zugewandt hatte. Obwohl es tatsächlich zeitweilig den Anschein gemacht hatte, als wäre ihr der Rodianer überlegen gewesen, hatte Nira souverän und zum Erstaunen von Nexx, einer wahren Sith würdig gehandelt - sie hatte Potenzial.

Das Duell ist vorbei und du hast dich bewiesen Jüngerin. Nenne mir deinen Namen!

Dann lief er hinüber zu dem halb-bewusstlosen Rodianer, richtete ihn gewaltsam auf und hielt ihn gegen eine Wand.

Was dich angeht.. Du kannst von Glück reden, dass ich dich noch einmal so davonkommen lasse. Für deine Dummheit könnte ich genauso gut diese Jüngerin hier dein Leben nehmen lassen! Der einzige Grund dich weiterhin am Leben zu lassen ist der, dass dein Fehler leider ein fataler Fehler ist, den sogar erfahrene Sith noch zu häufig begehen. Lass dir dein Versagen eine Lehre sein und jetzt verschwinde mir mit deiner abartigen Visage aus den Augen!

Dann stieß Nexx ihn in Richtung Tür, woraufhin der Rodianer humpelnd und angsterfüllt den Trainingsraum verließ. Der Blick des Sith und dessen Gedanken wandten sich wieder Nira zu. Der Sith musterte sie erneut. Sie war skrupellos, willens- sowohl als auch körperlich stark, mutig und vor allem äußerst hasserfüllt. Obwohl sie dem Rodianer unterlegen gewesen war, hatte sie die Kraft hervorgebracht, den Kampf zu gewinnen; eine Eigenschaft, die den Sith beeindruckte.

Erzähle mir, wer du bist, über deine Vergangenheit und was dich antreibt. Wie steht es um deinen Umgang mit der Macht? Von deinen rudimentären kämpferischen Fähigkeiten habe ich mir vorerst ein Bild verschafft.

Nexx wandte sich von ihr ab, woraufhin er nachdenklich und langsam durch den Raum schritt.

Ich spüre den Hass, den du weiterhin für den Rodianer verspürst. Ich weiß, dass du ihn am liebsten tot gesehen hättest, aber glaube mir...

Nexx blieb stehen und blickte nun erneut hinüber zu der Jüngerin.

… Unbefriedigt - könnte sich dein Hass als nützlicher erweisen, als du denkst.

Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - Darth Nexx, Nira Merash
 
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Bastion - Sithtempel - Trainingsraum - Nira Merash, Darth Nexx, NPC

Nira stand über den Rodianer gebeugt. Sie war kurz in einer regelrechten Extase gefangen gewesen. Die Worte des Sith generierten ein Nicken. Er hatte das Sagen. Niemand sonst. Mit einem selbstgefälligen Grinsen schaute die Rothaut dabei zu, wie der Rodianer regelrecht raus geworfen wurde. Als sich dessen Blick mit jenem von Nira traf fuhr diese nur mit dem Zeigefinger über ihre Kehle. Eine klare Botschaft. Wenn sie eine Sache bewiesen hatte, dann dass der Rodianer vermutlich keine lange Zukunft mehr hatte. Sobald sich der Sith wieder an Nira wandte stand diese quasi stramm. Die Fragen erzeugten nur ein kurzes Heben der Augen braue.

"Meine Familie bewacht seit generationen einen Tempel auf Korriban. Nur wer meine Familie im Kampf besiegt oder tötet hat sich das Recht verdient eben diesen Tempel zu betreten. Besiegt uns ein Sith und einer von uns wird mitgenommen, wurden wir Erwählt. So erzählt man es sich seit Generationen. Jedes Familienmitglied trainiert das gesamte Leben dafür. Eine Niederlage ist ohne Erwählung eine Schande, die nicht selten zu einem Selbstmord des jeweiligen Familienmitgliedes zur Folge hat."

Der Sith sprach über ihren Hass. Auch das was er bei dem Rodianer und ihr Verspürt hatte.

"Glaubt mir mein Herr. Dieses Wesen ist nur ein Insekt, welches ich eines Tages zerquetschen werde. So wie ich alle unwürdigen zerquetschen oder zu meinen Sklaven machen werde."

Die Lippen der Sith kräuselten sich bei diesen Worten. Ihre Seele lechzte nach Blut, Unterwerfung und Demütigung anderer. Sie sehnte sich danach mehr zu sein als nur eine Hilfskraft. Sie nicht nur eine Königin unter den niederen Jüngern sein, sondern auch unter den Schülern und Sith. Sie würde nicht ruhen ehe sie selbst den Imperator von dessen Thron verstieße und den Tempel zu wahrem Glanz und das Imperium zu seinem Sieg führen würde. Erst dann wären die Sith wahrlich frei. Ohne Jedi, ohne Republik oder Hutten. Alles sollten den Sith gehören. Erst der bekannte, dann der derzeit noch unbekannte Teil der Galaxie. Erst wenn dies geschafft wäre, dann würde sie ruhen!



Bastion - Sithtempel - Bibliothek - Nira Merash, Darth Nexx, NPC
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn

Der Sith Exekutor war kein Sadist. Er empfand nichts dabei, wenn er anderen Schmerzen zufügte und konnte sich an den Gefühlen nicht laben, so wie andere Sith es taten. Schmerzen waren ein gutes Druckmittel. Ein Mittel zum Zweck und er gebrauchte es genauso wie die Manipulation. Die Jedi litt, dies war deutlich in der Macht zu spüren. Er berührte sie ab und zu gespielt freundlich am Arm und ihre Haut war feucht und kalt von Schweiß. Normalerweise wäre sie vermutlich bereits zusammengebrochen, doch ihre Drogen würde dies verhindern und sie somit an der Grenze zur Bewusstlosigkeit halten. Es würde helfen, dass sie nicht zu viel darüber nachdenken konnte, was hier mit ihr geschah und sie würde leichter ausplaudern, was er wollte. Tatsächlich gab sie zu, viel zu wissen... Doch bedauerlicherweise war alles was er von ihr hörte, nur Nichtigkeiten, was seinen Zorn in ihm aufwallen ließ. Sie schien seinen Drogen zu trotzen. Vielleicht nicht einmal bewusst. Vielleicht war es ein entscheidender Fehler gewesen, ihr die Drogen vorab präsentiert zu haben. Die Drohung hatte vielleicht bewirkt, dass sie ihr Wissen bereits vorher tief in ihr Innerstes verbogen hatte. Das war tatsächlich ein Ärgernis und ein Problem.

“Du hättest
Keebo niemals trauen dürfen, Eowyn! Ich habe das von Anfang an gesagt!”

Spielte der Sith auf streng und zeigte dabei seine Verärgerung, wenn sie auch anderer Natur war.

Brianna ist hier im Tempel, ja. Aber in keiner der Zellen. Bist du sicher, dass sie eine Sith geworden ist? Das sie die Seiten gewechselt hat? Ich habe Gerüchte aufgeschnappt, dass sie den Sith nur etwas vorspielt. Eine Kira Guldur hat dies behauptet. Könntest du dir vorstellen, dass sie nur eine Rolle spielt, Eowyn? Hat die Echani mal etwas dergleichen erwähnt, so etwas zu planen?”

Darth Thanatos hatte sich viele Überwachungsvideos angesehen. Darunter war auch mehrere Male die Sith Exekutorin
Guldur aufgefallen. Vielleicht hatte sie recht und er könnte zumindest hier ein wenig Wahrheit aufdecken.
Die Informationen, die sie ihm über die Katakomben gegeben hatte, waren weniger interessant, als er angenommen hatte. So hatte
Darth Keebo also auch nur versucht diese Jedi zu bekehren und war genauso daran gescheitert wie er.

“Ich habe nie an dir gezweifelt, dass du der hellen Seite entsagst,
Eowyn, aber ich hätte niemals gedacht, dass du so sehr versagst und die ganze Mission gefährdest wegen deiner persönlichen Gefühle für Keebo! Dem blinden Glauben an das Gute!”

Ein bisschen Herzschmerz musste sein, denn sie psychisch instabil zu machen, brachte ihn nur näher an Informationen, die sie vermutlich in ihrem Unterbewusstsein versteckte.

“Weißt du überhaupt noch, was du vor den Sith verborgen halten sollst,
Eowyn? Sag es mir! Oder hast du auch DAS vergessen, weil du nur noch nach deinem Ermessen handelst und damit absolut alles gefährdet hast! Sag mir! Du hast es bereits ausgeplaudert oder?!”

Fuhr er die Frau mit seiner verstellten Stimme an und ließ somit seinem eigenen Frust freien Lauf.

“Ich kann
Marlis nicht so einfach befreien. Ich bin selbst ein Gefangener! Wegen DIR! Ich versuche nur zu begreifen, was hier schief gelaufen ist und was die Sith bereits wissen von der Mission! Von unserem Orden, den wir seit Jahren versuchen vor den Sith zu schützen! Ich rede hier nicht von der Mission von Ithor! Ich rede von der entscheidenden Mission der Jedi! Und du gefährdest nun alles, wofür wir JAHRE gekämpft haben!”

Darth Thanatos atmete tief durch, denn er drohte die Kontrolle zu verlieren. Ja, er wollte sie psychisch brechen, aber musste seine eigene Wut über seinen bisherigen Misserfolg mehr im Zaun halten.
Marlis sagte ihm rein gar nichts und er fragte sich ernsthaft, ob die Frau nicht etwas verwechselte oder fantasierte.

“Hier gibt es kein Licht,
Eowyn. Nur Dunkelheit für dich und mich und für die Jedi. Was hast du nur getan!?”

Sagte er nun schon ruhiger und leiser, aber mit enttäuschtem, vorwurfsvollem Tonfall.

Eowyn! Reiß dich zusammen! Rede mit mir! Ich muss verstehen, was genau passiert ist und was die Sith bereits von uns wissen! Ich habe bereits eine Idee wie wir hier raus kommen! Bitte Eowyn! Konzentriere dich bitte! Denk nach! Tu es für mich und unserem Jedi-Orden, der in Gefahr ist. Was könntest du bereits verraten haben?!”

Meinte Thanatos ruhig und nahm dann ihre kalte, nasse Hand in seine warmen, großen, rauen Hände und drückte sie sanft. Würde auch dies kein Erfolg erzielen, musste er doch versuchen in ihren Verstand einzubrechen und sie würde beten müssen, dass er dabei keinen Fehler machte und sie zu einem seelischen Wrack machte, wenn er Synapsen bei ihr unwillentlich zerstörte.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn
 
Bastion – Center – Kanalisation, Überlaufbecken – Riuen und Elise

Elise ließ die Worte ihres Schülers auf sich wirken. Riuen war ein Quell guten Ratschlags, zu allem hatte er eine Meinung, einen Kommentar und immer traf er damit in ein Schwarzes. Sein letzter Kommentar blieb ihr im Gedächtnis denn er traf hundert Prozent dessen, was auch sie dachte und empfand. Doch wenn es die Chance gab einen Befreiungsschlag für Rätin El'mireth zu organisieren würde sie hören wollen, was Ahna dazu zu sagen hatte.

Im Training schlug sich Riuen exzellent. Offensive Techniken schienen ihm wirklich zu liegen. Er hatte sie unerwarteterweise hart gegen die rückliegende Wand geschlagen, wofür sich die Ritterin viele Male revanchierte. Sie trainierten hart und mit vollem Einsatz. "Gut so, schlag fester zu, nutze die Macht. Denke nicht zu viel darüber nach, die Grundlagen sind tief in dir, mache etwas aus ihnen." Sie wirbelten umher, sprangen übereinander weg, flogen auf den Rücken und wieder auf die Beine. Elise erinnerte sich an ihre ersten Trainingsbegegnungen. Verblüffend welche Fortschritte Riuen machte. Sie wusste, er würde es schaffen. Sie spürte es. Einzig seine für sie mittlerweile erkennbaren tiefen Gedankenreisen, deren Ziel und Auswirkung bisher verborgen für sie blieben, waren in ihrem Hinterkopf. Er musste im Hier und Jetzt sein, sie würde dafür sorgen.

Als das ungleiche Duo das Training erfolgreich abgeschlossen hatte und gerade dabei waren zusammen zu packen, wollte der Schüler dann doch noch mehr. Er fragte nach einer weiteren Technik, die ungemein nützlich sein konnte.

"Der Machtschild. Eigentlich eine Grundlage, aber nicht einfach zu beherrschen, wie ich finde."

Elise konnte es am besten erklären, in dem sie Riuen empfinden ließ, was sie empfand, wenn sie einen solchen Schild wirkte. Sie legte die Hand auf seine Schulter. "Rat Janson lehrte mich das einst in einer prekären Mission auf Coruscant." Die Ritterin schloß die Augen, holte tief Luft und baute dann die empfindsame Machtverbindung zu ihrem Schüler auf, ohne all zu viele ihrer privaten Emotionen an ihn weiterzuleiten. Sie hatten sich auf ihre Weise angenähert, Elise hatte den Chiss ins Herz geschlossen, doch wollte sie ihm keine missverständlichen Signale übermitteln. Und auch ihre Sorge um seine Träumereien wollte sie vorerst für sich behalten, da sie dazu neigte, Dinge überzubewerten.

Dann erzeugte sie den Schild, der sie beide wie eine seidige, weiche Haut umgab. Sie sammelte die Energie der Umgebung, ließ sie um sie rotieren, konzentrierte sich stark auf die Bündelung der Kräfte. "Der Stoß, den du von dir gibst ist Energie. Die Energie ist in den Feldern, die dich umgeben. Du sammelst sie und schießt sie los. Kehre das mal um. Schütze dich damit, errichte ein Feld. Visualisiere es vor deinem Auge, vielleicht hilft es dir." sie räusperte sich. "Vielleicht gelingt es dir ja auch ganz leicht, mir fallen offensive Taktiken mehr zu!"

Dann hatte er noch einen Versuch frei, den sie Kraft ihrer Konzentration abwehren konnte. Die entsprechende Revanche war auf den Fuß gefolgt.

~~~

"So, hier ist es. Der Treffpunkt. Wir müssen aufpassen, dass wir keine Überraschungen erleben. Wir nehmen beide Eingänge und treffen uns in der Mitte, auch wenn du dich sicher fühlst, behalte deine Umgebung im Auge. Solche Treffen sind quasi dazu verdammt Ärger anzuziehen. Und keine Macht, halte dich bedeckt und unauffällig. Komme erst zum Vorschein, wenn ich es auch tue."

Nicht nur eine gute Übung, sondern bitterer Ernst. Geheimhaltung war ihre Lebensader. Nichts war wichtiger, neben ihren offensichtlichen Zielen, als unentdeckt zu bleiben. Sie nickte ihrem in Fatsuite gekleidetem Schüler zu, wandte sich ab und nahm den hinteren Eingang der Lagerhalle. Wenn sie recht annahm, hatte sie sogar Jemiss entdeckt, der mit seiner düsteren Umgebung verschmolzen war. Offenbar hielt er vor einem der Eingänge Wache, durch den soeben eine Frau gegangen war. "Na sieh mal an."

Verdeckt durch die Macht folgte sie der Gestalt unauffällig in die Halle, hielt sich aber bis sie gewiss sein konnte, dass sie es auch wirklich mit Ahna zu tun hatte, im Hintergrund. Die Luft schien rein, denn auch JK und Gaya waren schon angekommen. Zu ihrem Erstaunen hatten der KelDor und seine Schülerin offenbar auch ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut. Und dabei wirkte die Togruta immer so kühl. Während der Standpauke von Ahna trat auch Elise aus dem Hintergrund und ihr Schüler tat es ihr gleich.

"Ich unterbreche das aufkeimende Brainstorming nur ungern aber ... " sie schaute in die Runde mit angespannter Miene. "Hallo zusammen." Sie wusste, dass die Rätin eine ernste Persona war und so legte sie den entsprechenden Pathos an den Tag, nicht ohne Riuen kurz zu zu zwinkern. "Es gibt tatsächlich noch mehr."

Elise ließ nochmal ihren Blick schweifen. Sie hatte erwartet, dass auch Markus hier auftauchen würde, doch offenbar war er der Aufforderung nicht gefolgt oder hatte andere Aufgaben. Dann schilderte die Ritterin detailliert, was geschehen war.

"Wir spielen unsere Rollen. Ich habe Zugriff auf imperiale Systeme und wir haben uns Wege in die Kanalisation etabliert, um unbemerkt trainieren zu können, von a nach b zu kommen oder für sonstige Aktivitäten. Ansonsten wird der Tempel der Sith schwer bewacht. Es ist unmöglich irgendwie durch konventionelle Eingänge hineinzugelangen. Wenn dort drin irgendwelche Schwierigkeiten aufkommen sind wir machtlos." Gab sie zu. "Das war die schlechte Nachricht. Allerdings gibt es auch verheißungsvolle Entwicklungen." sie schaute zu dem Chiss. "Riuen entwickelt sich prächtig. Für das, was vor uns steht haben wir nun denke ich keine offenen Flanken mehr.

Außerdem haben wir uns vorhin mit Brianna getroffen."

"Brianna, also die Sith Schülerin Brianna"
ein vorwurfsvoller Blick gen Ahna folgte "trifft gerade eine Darth Noxia und wahrscheinlich auch Ian Dice. Wenn sich jetzt alles so entwickelt wie geplant, wird sie in Kürze den genauen Standort des Labors erfahren, in welchem das C Virus entwickelt wurde. Sie hat einen Hinweis erhalten, es soll sich irgendwo in den Katakomben befinden. Wir würden damit die Chance erhalten, es zu finden und zu vernichten."

Sie sah Ahna erwartungsvoll an, als wüsste diese nun sofort was zu tun ist, dass sie einen zehn Punkte Plan aus der Tasche zog und alle ihre Aufgaben erhielten.

"Und da ist noch etwas. Rätin El'Mireth wurde verlegt." Sorge füllte den Blick der Alderaanerin, die sie nicht im Stande war zu verstecken. "Man hat sie in die Pyramide der Extinktoren gebracht. An sie heranzukommen wird wohl nicht leicht, aber ggf. können wir über die Kanalisation eine zielgerichtete Infiltration organisieren. Brianna hatte einen guten Tipp." Elise schaute Gaya an.

"Gaya, sag mir ... stimmt es, was man über die Hörner der Togruta sagt? Vielleicht hätten wir die Chance durch deine Sensoren zu ihr zu navigieren."

Dann sah sie wieder zu Ahna und wieder in die Runde.

"Auch wenn die Zerstörung des Virus oberste Priorität hat und die Zeit knapp ist, bin ich dafür die Rettung von Rätin Elmireth in unseren Plan mit einfließen zu lassen."

Sie sah auf ihr Komm und teilte dann einen Standort mit allen Anwesenden via NearFieldProtokoll. "In weniger als zwei Tagen wird Brianna uns dort treffen. Bis dahin müssen wir bereit sein."

Sie verschränkte die Arme und lehnte sich gegen eine Kiste.

"Riu, hab ich was vergessen?" Das mit den Spitznamen sollte sie vor Ahna sicher nicht überstrapazieren nach der Standpauke an die beiden vermeintlichen Turteltauben.

Bastion - Center - Treffpunkt N - Ahna, Gaya, JK, Pico, Riu, Eli
 
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Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth "Wes" Thanatos

Was hatte Wes gesagt, dass sie Keebo nicht trauen durfte? Wirklich? Eowyn hatte das dumpfe Gefühl, dass da irgendetwas fehlte, aber sowieso fehlte gerade ganz schön viel in ihrem Kopf, und anderes war... irgendwie falsch, und noch anderes... ziemlich verschwommen. Klarheit, ihr fehlte Klarheit, ganz eindeutig. Aber sie konnte nicht einmal genug denken, um diesen Gedanken zu halten, geschweige denn... Brianna. Sie hatte sie verraten... Aber auch hier, gleichzeitig hatte Eowyn das Gefühl, dass ihr etwas entging. War die Echani nicht trotzdem gut zu ihr gewesen, Eowyn erinnerte sich dunkel an... eine Hand... Aber dann wiederum, diese Worte, an die erinnerte sie sich ebenso... Wes bedrängte sie, forderte Denkleistung von ihr, wollte, dass sie logische Einschätzungen und Spekulationen abgab, aber... sie würgte. Sie konnte nicht denken. Etwas stimmte nicht, das alles hier stimmte nicht, sie fühlte sich wie in einem furchtbaren Alptraum, völlig surreal.
Aber war nicht alles gerade ein Alptraum? Ihr Leben
war nun einmal aktuell ein einziger Alptraum...

Ich... ich weiß es nicht!, brachte sie schließlich verzweifelt krächzend hervor. Der andere Name, den Wes erwähnte, kam ihr auch bekannt vor, aber bevor sie den Gedanken fassen konnte, war er schon wieder fort. Spielte Brianna allen etwas vor? Aber wieso sollte sie das tun? Dazu hatte sie keinen Grund. Sie... hat mir nichts erzählt. Zumindest konnte Eowyn sich nicht erinnern, falls dem anders war. Sie war... auch einmal nett zu mir, ja, aber... auch wiederum nicht. Sie... war schon immer impulsiv, das... Sie stöhnte. Falls dem so wäre, solltest du es nicht wissen? Wes war doch Rat. Warum sollte Brianna so etwas tun, ohne, dass der Rat so etwas wusste? Oh, sie selbst war doch Rätin! Oder? Sie... da war... Eowyn keuchte auf, als ihr die Gedanken schon wieder abhanden kamen.

Wes aber war immer noch nicht fertig damit, sie zu rügen, und er hatte ja Recht. Er hatte Recht! Nie hatte sie eine Standpauke so verdient wie jetzt... Und dabei hatte sie gedacht, sie wäre zu diesem Glauben an das Gute, den er ansprach, überhaupt nicht mehr fähig. Warum hatte ihr Instinkt bei Keebo versagt, warum? WARUM? Sie hatte auf
ganzer Linie versagt.
Einerseits hatte Eowyn das Gefühl, kaum mehr sprechen zu können vor lauter Übelkeit und Schmerzen, andererseits waren da, wie von Zauberhand, immer wieder Energiereserven, die doch dafür sorgten, dass sie Wes Antworten gab. Aber wann würde es genug sein? Wann würde er genug haben, um sie hier herauszuholen? Oder wenigstens sich selbst? Sie wollte... schlafen. In Ohnmacht fallen. Endlich loslassen und ihren geschundenen Körper für eine kleine Weile vergessen...
Doch Wes hatte bei weitem nicht genug.

Seine Frage brachte sie an den Rand der Verzweiflung. Was sie hatte geheimhalten sollen? Shavit, sie wusste nicht, wovon er sprach, sie... da war das dumpfe Gefühl, dass sie es hätte wissen
müssen. Er hatte Recht. Da war etwas, da war... Nicht darüber reden. Niemals. Der Gedanke kam so scharf in ihr Gehirn geschossen, dass Eowyn zusammenzuckte. Wo kam er denn jetzt plötzlich her? Und worüber?! Sie handelte nur nach ihrem Ermessen? Was hatte sie getan?! Hatte sie nicht getan, was der Rat ihr aufgetragen hatte? Ihre Erinnerungen hatten Lücken... war die Mission... welche Mission... Da waren bruchstückhafte Bilder... Treffen mit Ahna, mit Wes und sie tranken Alkohol, wie absurd - als ob sie das tun würde, und dann mit... Markus Finn? Riuen, wie er ruhig neben ihr auf dem Boden saß, ein eigenartiges Bild... das alles ergab keinen Sinn, Dinge, die sie wirklich nie tun würde... Das waren Einbildungen, oder? Halluzinationen? Als ob Riuen und sie... Und Alkohol... Alkohol!! Was hatte man ihr gegeben? Das hier... warum verstand sie all das nicht... Es war, als ob sich zwei Leben überlagerten, eines verschwommen, eines aus Splittern, und keines davon wirkte wirklich real, nichts davon machte Sinn, und ihr war schlecht, ihr war so SCHLECHT...

Ich weiß es nicht!!!, brach es dann schließlich so laut schreiend, wie es ihr noch möglich war, aus ihr heraus, und der Tränenstrom begann erneut zu fließen. Ich... ich weiß nicht, was ich gesagt habe, ich weiß nicht, was die Mission war, es tut mir Leid, Wes, ich... Sie würgte erneut und keuchte dann auf. Wes, BITTE! Ich weiß, ich habe versagt, ich habe wohl alles kaputtgemacht, hasse mich, wirf mich aus dem Orden, ich... Ihr Leben würde wieder sinnlos sein, aber das hatte sie verdient. Aber hilf mir, verzeih mir...

Marlis. Er hatte ja Recht. Er konnte ihnen kaum helfen, wie dann dieser Padawan? Wes wurde nun unbeherrscht, wütend; so wütend, wie sie ihn noch nie erlebt hatte, und es machte Eowyn Angst. Sie hatte so schuldhaft versagt, dass er seine Contenance verlor - was hatte sie getan?!?!? Sie konnte das erneute Aufschluchzen nicht verhindern. Sie war schwach. Erbärmlich schwach. Schon immer gewesen. Warum hatte das niemand gesehen außer ihr selbst? Sie zerstörte, was auch immer sie in ihre Finger bekam - und jetzt auch noch den ganzen Orden. Entscheidende Mission, Jahre gekämpft... Ja, da war wieder dieses dumpfe Gefühl... Sie hatte einst in ihrer Ausbildung zur Schatten gelernt, nein, eingebläut bekommen, dass sie in einer Extremsituation wie dieser niemandem trauen sollte, nicht einmal sich selbst, und anscheinend war das irgendwie... richtig. Aber das hier war Wes!
Wenn sie doch wenigstens sehen könnte. Wenn sie ihn mehr spüren könnte. Wenn er, so sehr er Recht hatte, nicht so auf sie einprügeln würde. Wenn ihr nicht so verdammt speiübel wäre, wenn sie
liegen dürfte, wenn das Dunkel sich nicht mehr drehen würde, das Dunkel, immer und überall das Dunkel...

Du hast ja Recht, hauchte sie erschöpft. Ich bin eine Versagerin, fuhr sie defensiv fort. Ich... glaube aber nicht, dass ich etwas verraten habe, Wes. Du weißt, dass ich nicht so schnell aufgebe... Wenigstens eine Sache konnte sie doch. Wenigstens eine. Auch wenn ich immer noch nicht verstehe, auch wenn ich... Sie verstand immer noch nicht, was Wes hier wollte. Warum bist du hier?, fragte sie flüsternd. Wie hatte sie das angestellt? Wie hatte sie dafür gesorgt, dass man Wes Janson gefangennahm? Hatte er nicht Padawane? Wo waren sie? Wo war eigentlich ihre Padawan? Wo ist Aketos? Die nächste Frage, aber eigentlich war es unwichtig. Sie war nicht hier, das war gut. Das sollte reichen.

Denn hier war es dunkel. Und Dunkelheit... war eine Katastrophe. Sie hasste das Dunkel. Diese vollkommene, perfekte Dunkelheit, sie... Dunkelheit, für die Jedi? Wie konnte selbst
sie es schaffen, die Jedi ins Dunkel zu stürzen? Ich weiß es nicht, antwortete sie kaum hörbar auf Wes' Vorwurf. Was sie getan hatte? Sie hatte so sehr gehofft, er hätte es ihr sagen können. So sehr...

Stattdessen hatte er sich wenigstens etwas beruhigt. Sie sollte sich zusammenreißen. Erneut. Sie riss sich zusammen, seit... seit... die Blitze, warum war das... Sie konnte nicht mehr. Ihr Körper, ja, der schien irgendwie durchzuhalten, aber sie..? Sie wollte einfach nur noch auseinanderbrechen - oder verstehen. All das hier verstehen... Noch einmal zusammenreißen. Noch einmal überlegen. Was konnte sie verraten haben? Was?
Kein Gedanke, den sie greifen konnte. Kein bisschen. Es war, als würde sie versuchen, mit einem grobmaschigen Sieb Sand festzuhalten. Sand... Ian und der Sand... Keebo!

Eowyn stöhnte verzweifelt. Sie war... wie leergefegt. Was sie verraten haben könnte? Was die Mission gewesen war?! SIE WUSSTE ES NICHT! Wieder hatte sie das Gefühl, sich übergeben zu müssen, und dieses Mal konnte sie es nur mit Mühe und Not unterdrücken. Wes hielt ihre Hand, es war so... angenehm, so wohltuend, eine freundliche Berührung wahrzunehmen, und sie wünschte so sehr, sie könnte ihm geben, was er verlangte.
Ich sehe nur... Bilder, Fragmente, verschwommene Dinge, Wes, das ergibt alles keinen Sinn - ich... ich trinke keinen Alkohol, niemals, meine Mutter... Sie hatte es ihm nie erzählt, niemandem außer I...Keebo, aber das war nun auch egal. Wichtiger war, dass sie alles sagte, was irgendwie wichtig sein konnte. Ich sehe uns streiten... ich sehe mich an Bord des Schiffes, und hier... hier... Sie stöhnte, spannte kurz ihren Körper an, bis das Erbrechen unterdrückt war. Da waren viele Leute, ja, aber... ich weiß nicht einmal, was ich hätte verraten sollen, ich... alles drehte sich - im Kopf und außerhalb, es wurde alles immer unwirklicher, immer mehr wie aus Watte. Eimer, brachte Eowyn noch heraus, gab Wes ungefähr eine Sekunde, um ihr das gewünschte Gefäß hinzuhalten, bevor sie keine Chance mehr hatte und sich hilflos übergab.

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Der Sith Lord glaubte, auf der richtigen Fährte zu sein. Sein Instinkt und die Macht verrieten ihm, dass die Frau etwas wusste, was sie versuchte in ihrem tiefsten Inneren vor ihm zu verbergen. Sie musste unter vollem Bewusstsein bereits die Informationen tief vergraben haben. Jetzt hatte er kaum eine Chance auf die bisherige Art der Täuschung, an diese Information heran zu kommen.
Die Nebenwirkungen seiner Drogen zeigten bereits erste Anzeichen, mit denen er gerechnet hatte, doch sie waren es Wert für den Preis, den er hoffentlich bald erzielen würde. Abgesehen davon, war ihm das Wohlergehen der Gefangenen egal, solange sie nicht starb, denn dies war ihm verwehrt, war aber auch nicht seine Absicht. Lebend war sie so viel mehr wert. Und sie verbarg etwas vor ihm. Er konnte es spüren, auch wenn er leider nicht genau wusste, was es war, doch es schien wichtig und irgendwie hatte es etwas mit
Brianna, Wes und Keebo zu tun. Doch, was es genau war, vermochte er nicht zu sagen. Die Namen fielen zu oft und sein Gespür für die Wahrheit, sagten ihm, dass mehr dahinter steckte, als diese banale Mission auf Ithor. Es fiel ein weiterer Name: Aketos. Er speicherte ihn ab, doch ob er wirklich relevant war, bezweifelte er und wahrscheinlich handelte es sich bei ihrer Sorge nur um einen nichtigen Padawan. Was sie ihm dann erzählte über Alkohol, machte immer weniger Sinn und brachte ihn wieder fern von dem, was er sich eigentlich erhofft hatte. Schließlich würgte die Frau erneut und der Sith wich ihrer Körperflüssigkeit gerade noch im richtigen Moment aus. Angewidert rümpfte er die Nase und er fragte sich, wieso sie überhaupt etwas außer Wasser im Magen hatte, wenn sie ihren Brei ohnehin nicht gegessen hatte. Der Geruch von Erbrochenen stieg ihm in die Nase und er griff an sein Armband und drückte eine Taste unter seinem schwarzen Ärmel und die Tür öffnete sich nur wenige Momente später und ein MSE-6-Mausdroide rollte in den Raum und begann die Pfütze vor dem Foltertisch zu entfernen. Darth Thanatos füllte unterdessen den Eimer erneut mit kaltem Wasser und kippte ihn über die Gefangene, um die Reste ihres Erbrochenen von ihrer Kleidung zu waschen. Widerlich. Die Prozedur wiederholte er erbarmungslos weitere 3 Male, denn den Jedi Wes Janson weiter zu spielen, ergab langsam keinen Sinn mehr. So kam er nicht weiter.

Mit einem Fingerschnips, wurde der Raum durch eine winzige Lampe ein wenig heller, auch wenn es nicht mehr als eine lichtarme Funzel war. Genug Licht jedoch, um in der grausig, dunklen Atmosphäre zu erkennen, dass ein Sith Lord für ihr Leid verantwortlich war. Nachdem der Droide die Arbeit getan hatte und aus dem Verhörraum wieder verschwand, atmete der Mann theatralisch tief durch.


“Das ist wirklich unerfreulich, dass ihr euch so quer stellt, Jedi. Ihr habt ein großes Wissen und ich spüre sehr genau, dass ihr etwas vor mir verbirgt und es ist äußerst unklug von euch, dass ihr es vorzieht euer Leid zu verlängern!”

Mit der flachen Hand schlug er ihr ins Gesicht, in der Hoffnung die Frau durch das und dem kalten Wasser etwas mehr zur Besinnung zu bekommen und drückte danach mit der Macht ihre Luftröhre zu.

“Das Spiel geht folgendermaßen weiter, Jedi. Entweder ihr beantwortet meine Fragen wahrheitsgemäß und ich spüre, wenn ihr lügen solltet oder aber ihr werdet Schmerzen erleiden und schlussendlich werde ich in euren Geist eindringen und ich gebe keine Garantie dafür, dass ich euch dabei nicht geistig beschädige. Umso mehr ihr euch dagegen wehrt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit. Haben wir uns verstanden, Jediabschaum?”

Seine Stimme bebte vor Wut und er ließ sie noch etwas leiden, bis sie bläulich im Gesicht wurde, ehe er wieder von ihr abließ und sie atmen konnte. Solange die Drogen wirkten, umso einfacher wäre es sogar in ihrem Geist zu wühlen, doch er gab ihr noch die Chance, ihr Schicksal davor zu bewahren.

“Also… fangen wir mit einer leichten Frage an. Sieh es als Übung. Wo befinden sich aktuell die Jedi in der Galaxis? Welche Jedi-Basen gibt es und welche ist die Größte?”

Coruscant wäre vermutlich die Größte, doch er wollte sehen, ob sie kooperierte und das Spiel verstanden hatte und womöglich erfuhr er ja doch etwas Neues. Er würde ihre Zurückhaltung spüren, denn seine Machtsinne beobachten sie sehr genau und er hatte jetzt nur noch wenig Geduld mit ihr und wäre bereit ihr jederzeit Schmerzen zuzufügen, was die Jedi mehr als verdient hatte. Die Zeit der Zärtlichkeiten war vorbei. Ob ihr gerade leidlich bewusst wurde, dass er sie die ganze Zeit berührt hatte und nicht
Wes? Der Gedanke musste sicherlich sehr erbaulich für sie sein.

“Rede!”

Fuhr er sie wütend und ungeduldig an und seine gelben Augen funkelten unheilvoll in ihre Richtung.

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Die Reste vom Frühstück, Wasser, Magensäure, Eowyn war es völlig egal, was da ihren Körper verließ, hauptsache, es würde ihr danach besser gehen und es wäre irgendwann vorbei. Sie würgte immer wieder, auch, als klar war, dass kaum noch etwas in ihrem Magen war, doch ihr Körper ließ ihr keine Ruhe. Das entfernte surren wies darauf hin, dass ein Droide schon dabei war, ihr Erbrochenes wegzuwischen, denn Wes hatte es wohl nicht geschafft, rechtzeitig den Eimer vor sie zu halten. Erschöpft lehnte sie sich dann irgendwann komplett an den Verhörtisch und schloss die Augen. Ihr war immer noch schlecht... Das Übergeben hatte nicht sonderlich viel geholfen, auch wenn es ihr momentan etwas besser ging. Fraglich, ob das so bleiben würde.
Heiser schrie sie auf, als erneut kaltes Wasser sie traf. Damit hatte sie nicht gerechnet - warum tat Wes das?! Sie kam gerade dazu, ein
Warum...? herauszupressen, bevor der nächste Schwall sie traf. War er verrückt geworden? Dachte er, das half ihr? Eowyn keuchte auf, dann bat sie: Hör auf! Entweder er hörte sie nicht, oder er ignorierte sie, denn wieder, und wieder traf sie Wasser, völig egal, was sie sagte. War das noch Wes? Aber diesmal war da kein seltsames Zeitgefühl gewesen, er war dagewesen, sie hatte sich übergeben, dann das hier, er musste es sein...

Helligkeit. Nichts, was den Namen normalerweise verdiente, doch alles, was keine absolute Dunkelheit war, war hell.


Endlich.

Eowyn keuchte vor Erleichterung auf, blinzelte kurz und sog dann scharf die Luft ein. Vor ihr stand nicht Wes - vor ihr stand der Mann, an den sie sich dunkel von vorhin erinnerte. Th... Thanos... Ihr Gehirn spielte noch immer verrückt. Nein, Thanatos.

Was hatte sie getan?

Sie hatte sich hinters Licht führen lassen. Da war keine Zeit gewesen, in der die beiden die Plätze hatten tauschen können, nein, er war es die ganze Zeit gewesen. Ihr Verstand... sie konnte einfach nicht klar denken. Der Raum schwankte noch immer, und sie war sich nicht sicher, ob da nicht noch jemand hinter dem Sith stand, oder ob sie sich Dinge einbildete. War
er denn real?! Was hiervon stimmte, was war falsch? Sie schloss die Augen, lehnte ihren Kopf an den Tisch und gab sich Mühe, sich irgendwie zu fokussieren. Sie war... auf Bastion. Ja. Das wusste sie. Nicht gut. Wes... war nicht hier. Er war nicht hier. Das war allerdings... gut, oder? Ja. Ja, das war gut. Aber all die freundlichen Berührungen... all das war der Sith gewesen.
Eowyn gab sich Mühe, diese Tatsache baldmöglichst zu verdrängen, sonst hätte sie sich erneut sofort übergeben. Es war egal, sie musste irgendwie... begreifen. Verstehen. Er wollte Dinge von ihr wissen, die sie nicht wusste. Er versuchte es mit allen möglichen Mitteln... und sie war darauf hereingefallen. Zusammenreißen. Sie wollte nicht mehr... es war so... anstrengend. Sie fror langsam wieder, das Wasser floß von ihren Haaren auf ihre Kleidung und bildete vermutlich eine nette Pfütze unter ihr.

Viel mehr Zeit sich zu sammeln hatte sie allerdings nicht. Der Sith begann zu sprechen, und Eowyn gab sich Mühe, ihm zuzuhören, wenn auch mit noch immer geschlossenen Augen. Sie wollte ihn, trotz des Lichtes, nicht sehen. Ihn und die Schatten überall...
Unklug nannte er sie. Das war sie. Sie war... sehr unklug. Bei alldem hier. Dabei hatte Keebo sie doch noch "klug" genannt, irgendwann, sie konnte es sehen, seinen herablassenden Blick dabei...

Eowyn riss ihre Augen auf und atmete wieder scharf ein, als ein Schlag sie erwischte und Schmerzen durch ihre Wange fuhren. Unklug.
Dumm. Sie hatte mit erneuten Angriffen... Luft. Nicht schon wieder. Nicht schon wieder, bitte... Thanatos sprach, während er ihr die Luft abschnürte, und Eowyn starrte ihn dabei zwangsweise an, ihr Körper instinktiv und vergeblich nach Luft ringend, während sie kaum in der Lage war, ihm zu folgen. Schmerzen. Noch mehr Schmerzen. War es nicht ohnehin aussichtslos? Am Ende würde er sich alles aus ihr herausholen, was er nur wollte, und eine leere Hülle zurücklassen, wenn sie nicht kooperierte. Sollte sie ihm nicht lieber gleich geben, was er wollte?
Aber was wollte er?! WAS? Da musste mehr sein, da war... Da war nicht mehr, sie war dumm gewesen, fertig.
Luft.
Luft.
Luft... er brachte sie diesmal wirklich um... Dabei wollte sie nicht, nein, sie wollte nicht sterben, erst recht nicht so, nein, sie hatte kämpfen wollen bis zum Schluss, für Ian, für das Sofa... Was...
Ihr Gesichtsfeld wurde schmaler, und irgendwann war der Druck auf ihrer Luftröhre fort. Gierig sog Eowyn den Sauerstoff in ihren Körper, atmete schnell, musste husten, aber sie konnte
atmen. Endlich wieder atmen...

Ihr Kopf war nach vorne gefallen. Sie hatte keine Kraft mehr, ihn zu halten, doch Thanatos gönnte ihr kaum Erholungspausen. Seine Frage war in der Tat nicht allzu schwierig. Aber vorhin, kurz, nachdem sie gedacht hatte zu sterben, da war ihr ein Gedanke gekommen. Ian. Sie hatte das alles für ihn überleben wollen, aber das ergab doch keinen Sinn, wenn er daran Schuld war, dass sie überhaupt hier war... War er das? War er das wirklich? Sie sah ein Glas mit Wasser, Tabletten, sah, wie sie sie schluckte, alleine, ohne Zwang... Das. ergab. alles. keinen. Sinn.

Thanatos hatte all seine Geduld offenbar in seinem Spielchen mit ihr verbraten. Reden. Sie sollte reden. Dabei war sie dazu doch eigentlich gar nicht mehr in der Lage. Ihre Stimmbänder waren schon vor seiner letzten Attacke furchtbar lädiert gewesen, und nun... Irgendwie bezweifelte Eowyn, dass sie überhaupt einen Ton herausbekommen würde. Aber wollte sie überhaupt?
Langsam hob sie ihren Kopf, sah dem Sith müde ins Gesicht. Hatte er vorhin auch schon blaue Haare gehabt? Es war so... schwer... Was war echt, was nicht?! Doch jeder wusste von Coruscant. Sie konnte ihm geben, was er wollte. Sie musste nicht dafür leiden.
Eowyn öffnete den Mund, versuchte zu sprechen, doch es kam kein Wort über ihre Lippen. Ihre Stimmbänder weigerten sich schlicht, noch ihren Dienst zu tun, und so öffnete und schloss sie ihren Mund stumm wie ein Fisch - nur das "T" am Ende war halbwegs verständlich. Sie räusperte sich, versuchte es noch einmal, doch wieder nichts. Verzweiflung erfasste sie. Thanatos würde das nicht akzeptieren, nein. Er würde einfach die Befragung abbrechen und in ihren Kopf eindringen... Sie schluckte, räusperte sich erneut, und diesmal brachte sie das Wort flüsternd über ihre Lippen.
Coruscant. Größte. Lianna. Sie... wussten von Lianna, oder? Bestimmt wussten sie das. Die Basis war nicht streng geheim, es gingen Leute ein und aus... Eowyn schluckte erneut und betete ins Nirgendwo, dass ihre Stimmbänder sie nicht erneut komplett im Stich ließen. Lianna.
Das... das war es, oder? Er hatte gefragt, wo sich die Basen befanden, und das waren sie. Und mehr... würde sie nicht sagen. Durfte sie schlicht nicht sagen. Sie würde es sich niemals verzeihen - und sie würde nicht zur Verräterin werden, nein. Auch, wenn sie beinahe wünschte, dass sie damit klarkäme.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn

Die Frau litt und ihr Schock war deutlich gewesen, als sie zu erkennen schien, dass er nicht
Wes Janson war, sondern die ganze Zeit der Sith Exekutor, welcher vor ihr gestanden hatte. Darth Thanatos huschte ein schmales Grinsen über die Lippen und er spürte, wie sie versuchte den Blick zu ihm zu vermeiden. Sie war mehr als eingeschüchtert. Gut! Seine Demonstration an ihrer Luftröhre schien sie weiter in die Verzweiflung zu treiben, denn er spürte nicht nur ihre körperliche Verfassung, die nur durch Drogen in einem Wachzustand gehalten wurde. Nein, er spürte, wie ihr Geist langsam aufgab und bröckelte. Verzweiflung, Angst und Hilflosigkeit, sowie geistige Müdigkeit waren das Ergebnis der letzten Stunde.
Ihre Stimme war leider schwach, ein Fakt, den Darth Thanatos nervte, insbesondere, weil sie kaum in Sätzen sprechen konnte. Er hätte die Jedi zumindest in diesem Punkt zäher eingeschätzt und es war eine Tatsache, die er nicht akzeptierte, wenn sie glaubte, dass er Verständnis dafür hatte. Ganz im Gegenteil, es machte ihn noch unentspannter, als ohnehin schon.

Immerhin gab sie ihm Informationen, die ihm jedoch nicht neu waren und dem Sith Tempel längst bekannt. Seine Hand ging zu einem kurzen Stab, welcher unter dem Beistelltisch, neben dem Foltertisch stand und schritt dann auf
Eowyn zu und streichelte ungewöhnlich liebevoll das Instrument in seiner Hand. Es war ein Schockstab und er hielt ihn ihr schließlich ohne Umschweife unter ihr Kinn, ohne jedoch abzudrücken und kam ihrem Gesicht mit seinem sehr nahe, damit sie ihn anschauen musste.

“Du bist also endlich bereit zu kooperieren? Gut!”

Meinte er im Plauderton, zeigte jedoch keine Miene.

“Ich werde dir jetzt einige Fragen stellen. Solltest du sie nicht beantworten können oder wollen, so wirst du dir selbst mit diesem Schockstab einen Schlag verpassen. Tust du dies nicht, so erwartet dich ein weit aus größerer Schmerz als das. Ich denke, wir verstehen uns da. Nicht wahr? Insofern du mir zufriedenstellend antwortest, ersparst du dir beides. Ist das verständlich gewesen?”

Damit drückte er drohend ab und verpasste ihr einen Stromschlag auf der niedrigsten Stufe. Danach nahm er das Gerät wieder zu sich und erhöhte ohne ihr Wissen die Stromstärke um einiges und gab ihr das Folterinstrument in ihre gefesselte Hand und verband ein Kabel zum Tisch damit. Sie müsste nur auf den Knopf drücken und die elektrische Ladung würde sich auf dem gesamten Tisch zu ihren Fesseln verteilen. Mit einem Handgriff am Tischpanel, aktivierte sich eine weitere eiserne Fessel, die sich knapp um ihren Hals schloss, damit sie bewegungsunfähiger war und ihr Genick nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, da sie anscheinend des Öfteren kaum noch ihren Kopf halten konnte. Es war also fast schon gnädig von ihm.

Ohne Eile entfernte er sich dann wieder von dem Tisch und stellte sich direkt davor, seine kräftigen Arme vor seinem breiten Oberkörper verschränkt.


“Was hat es mit den Jedi-Schatten auf sich?”

Fragte der Sith Exekutor kalt und trocken. Die Sith hatten Gerüchte darüber gehört und es oblag nun an ihm, genauere Informationen heraus zu bekommen.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Sie hatte ihm gesagt, was sie sagen durfte - und kein Wort von Haruun Kal, was genau genommen keine wirkliche Basis war, genauso wenig wie der Stützpunkt auf Ossus. Trotzdem kam keine Reaktion. Weil er mehr erwartet hatte? Weil er gehofft hatte, dass es mehr Basen gab? Weil... Woher sollte wie wissen, warum. Sie musste ohnehin abwarten. Abwarten und jede Sekunde nutzen, um sich irgendwie zu fokussieren oder wenigstens zu Atem zu kommen. All ihr Training, all ihr Wissen, all ihre Übungen in den letzten Jahren; nichts hatte sie letzten Endes wirklich darauf vorbereitet, wie es war, gefoltert zu werden. Sie hatte das gewusst, immer, daher schockierte es sie nicht, aber...
Aber.

Sie hielt ihre Augen wieder geschlossen, bis sie etwas hartes, kaltes an ihrem Kinn spürte. Im Dämmerlicht sah sie dann, wie Thanatos direkt vor ihr stand, unausweichlich, sie konnte seinen Atem spüren, sogar riechen. Sie verzog keine Miene, warum auch. Womit er sie da berührte wusste sie nicht - es musste aber irgendeine neue Idee sein, mit der er sie dazu bringen wollte, zu reden. Dabei
hatte sie doch geredet. Er hätte es wenigstens anerkennen können, ihr wenigstens Wasser zu trinken geben, damit ihre Stimmbänder wieder besser funktionierten. Linderung für ihre Halsschmerzen wäre ein netter Nebeneffekt gewesen. Zusätzlich zur Übelkeit war das kein guter Zustand.

Dann sprach er doch. Und rückte damit heraus, was er da in der Hand hielt. Natürlich, ein Schockstab - eine klassische Möglichkeit und praktisch für ihn, so konnte er seine Energie ohne Machtblitze sparen. Sie hatte selbst gelernt, mit den Dingern angemessen umzugehen, auch wenn sie es ungern tat. Doch sich selber schocken? Es erforderte das Überwinden einer Hemmschwelle, dies zu tun, und Eowyn war klar, dass Thanatos sie schlicht nur weiter demütigen wollte. Sollte er es nur versuchen. Sie war... ohnehin gedemütigt bis auf die Knochen. Ihr Fehler, Keebo zu vertrauen war so katastrophal, dass kaum etwas schlimmer sein konnte als das. Außerdem drangen immer mehr Erinnerungsfetzen auf sie ein - garantiert war sie in ihrer Zeit hier auf Bastion nicht wie eine Prinzessin behandelt worden.

Sie wollte gerade nicken, um keine unnötigen Schmerzen für ihren Hals durch Sprechen zu verursachen, als andere Schmerzen sie durchzuckten. Sie schrie kurz auf, ballte ihre Fäuste und
atmete, gab sich allergrößte Mühe, die Qualen zu ignorieren. Shavit... Wieso stellte er Fragen, wenn er die Antwort nicht hören wollte?! SIe hatte sich kaum wieder gesammelt, als Eowyn das Gewicht des Stabes in ihrer linken Hand spürte. Er meinte es also tatsächlich ernst. Doch durch diese überhebliche Anmaßung gab er ihr auch die Möglichkeit, etwas selbst zu bestimmen - etwas, das Eowyn verdammt gut tat. Seit sie-wusste-nicht-wie-lange war sie nun in diesem Raum, hilflos, ausgeliefert, aber nun hatte sie eine gewisse... Kontrolle. Zum Schein, sicher, aber es war Kontrolle.
Über den Stab. Über den Zeitpunkt. Über die
Stärke.
Sie wusste mittlerweile, dass sie irgendetwas intus hatte. Bloß was, das stand völlig in den Sternen. Sicher aber auch ein Aufputschmittel, es war doch nahezu unmöglich, dass sie bisher noch nicht ein Mal in Ohnmacht gefallen war. Und langsam, ganz langsam, kam ihre Fähigkeit zu
denken wieder zurück, auch, wenn sie wusste, dass sie noch lange nicht das ganze Ausmaß erreicht hatte. So lange ihr noch so schlecht war, definitiv nicht.
Was, wenn sie sich selbst mit diesem Ding in die Besinnungslosigkeit schocken würde? Um wenigstens kurz zu entkommen? Es war möglich. Diese Stäbe wurden oft dafür verwendet. Das einzige Risiko war wohl, ob die Drogen sie davon abhalten würden - und ob dieser Ausweg Thanatos nicht noch wütender machen würde...

Ihre Überlegungen wurden von einer Metallfessel unterbrochen, die sich plötzlich um ihren Hals schloss. Dieser Mistkerl. Eowyn ahnte, dass der Stromschlag sich dadurch auch auf ihren ohnehin schon geschundenen Hals übertragen würde.
Wollte er eigentlich, dass sie sprach?! Ihretwegen konnten sie ihre Stimmbänder auch dauerhaft zerstören - falls sie hier nicht mehr herauskam, dann wäre es ohnehin besser. Aber das konnte doch nicht sein Ziel sein...

Eowyn widerstand dem Drang, ihren Kopf an den Tisch zu lehnen und die Augen zu schließen. Sicher, im Prinzip war es mittlerweile egal, was sie tat und was er von ihr hielt, aber komplett aufgeben - das war keine Option. Hier ging es nicht um sie, hier ging es um die Jedi, und so sehr sie an ihrem Lebensweg zweifelte, sie würde ihre Familie nicht verraten. Niemals.
Also starrte sie Thanatos an, wie er dastand, überheblich, dominant, und wartete auf seine Frage. Die sie ihm vermutlich ohnehin nicht beantworten würde. Denn so einfach wie gerade eben würde er es nun wohl nicht mehr machen.

Die Schatten. Eowyns Blicke zuckten hinter ihn, in die Schatten, dort, wo ihre Sinne immer wieder von anderen Personen erzählten, flüchtig, kaum zu greifen - Halluzinationen? Wahrscheinlich. Aber nicht sicher. Schatten. Wieso fragte er nach Schatten? Nein,
Jedi-Schatten. Nicht diese Schatten, nicht die Schatten, die sie die ganze Zeit zu ignorieren versuchte, nein.
Er fragte tatsächlich nach
den Schatten. Sie. Sie, die wohl blamabelste aller Schatten, die es je gegeben hatte. Das war ja beinahe... amüsant. Wäre nicht diese Situation. Wäre nicht das Problem, dass die Sith eigentlich nichts von den Schatten wissen sollten. Gar nichts. Rein GAR nichts. Eowyn runzelte leicht die Stirn, um ihre angebliche Unkenntnis nach außen zu tragen. Nicht einmal Gerüchte sollten sie wissen. Keebo hatte es nicht gewusst - aber vielleicht hatte er auch nur so getan.
Keebo.
Natürlich.
Er hatte es ihnen verraten.

Erkenntnis durchzuckte sie und verstehen, dann folgte die Verzweiflung. Sie hatte nicht nur sich selbst in große Schwierigkeiten gebracht, sondern auch die Schatten. Andererseits hatte er vielleicht auch nicht alles ausgeplaudert, schließlich war Wissen Macht. Also, egal, was Thanatos ihr erzählte - nein, sie würde nicht darauf hereinfallen. Er stocherte im Nebel. Er wollte sie reizen. Und Verzweiflung war... gut. Sehr gut. Er würde nicht wissen können, ob sie sie spürte, weil sie nichts wusste, oder ob er auf eine Tibannagasmine gestoßen war.

Am liebsten hätte sie ihn angelächelt und ihm gesagt, er solle sich seine Fragen sonstwohin stecken, doch über diesen Punkt waren sie längst hinaus und außerdem war es nicht klug. Er saß am längeren Hebel, ihr Körper hatte eigentlich keine Kraft mehr und ihr war noch immer so schlecht, dass sie sich nicht sicher war, ob sie sich noch einmal würde übergeben müssen, doch diese Überlegung schob sie nach hinten. Irrelevant. Sie konnte es nicht ändern. Sie konnte nur beeinflussen, was er erfuhr. Das war alles.

Ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse der Hoffnungslosigkeit. Sie konnte ihm nicht antworten. Weil sie nichts wusste. Weil Eowyn El'mireth keine Ahnung hatte, was die Schatten waren. Weil erneut Schmerzen auf sie warteten. Genau das sollte er denken. Genau das.
Eowyn schüttelte den Kopf, minimal nur, weil das Band am Hals nicht allzu viel Spielraum zuließ und sah ihn an.
Weiß nichts, flüsterhauchte sie, und es kam tatsächlich ein bisschen was heraus aus ihrem Mund, während sie die Bewegungen um ihn herum, die vermutlichen Einbildungen, so gut wie möglich ignorierte. Tut mir Leid, schob sie noch verzweifelt hinterher. Vielleicht war es doch besser, wenn er glaubte, sie wäre komplett am Ende. Sie war nah dran, ja - aber sie war es noch nicht ganz. Doch es war immer besser, wenn der Feind einen unterschätzte, das war ihre ganz persönliche Geheimwaffe, denn man unterschätzte sie immer...

Dann atmete sie mit gehaltenem Blickkontakt einmal durch, genoss die Möglichkeit, dass sie den Moment wählen durfte, umschloss den Stab fest mit der Faust, um ihn nicht zu verlieren und drückte auf den Knopf. Die Agonie durchzuckte sie sofort, stärker,
viel stärker als noch gerade eben, und ihre heiseren Schreie hallten durch den Raum. Sie hatte nicht gewusst, dass sie noch Tränen in sich hatte, die ihre Augen verlassen konnten, doch normales Wasser war es vermutlich nicht mehr, das da über ihre Wangen lief, als der Schmerz langsam nachließ. Doch sie hatte es geschafft, den Stab in der Hand zu halten. Es war machbar. Schwer, aber machbar. Ihr Hals lechzte nach etwas Wasser und sie keuchte schwer, aber Eowyn hatte gelernt. Sie würde nicht noch einmal darum bitten, nein, und sie musste sich bemühen, endlich wieder klarer zu sehen, zu verstehen, auseinanderzuhalten. Keebo. Nein, Ian. Sie war davon überzeugt gewesen, für ihn überleben zu müssen.

Aber wieso?
Wieso?!

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - mit Nira Merash

Eine kurze Pause trat ein, nachdem die Jüngerin dem Sith Warrior von ihrer Vergangenheit erzählt hatte. Zweifellos schien sie interessant, obwohl es der Sith schon teilweise als ironisch empfand. Laut den Erzählungen von Nira, war es also der Brauch ihrer Familie nach einer „Niederlage“ darauf zu hoffen, erwählt zu werden - und das seit Generationen! Desto mehr sich der Sith Gedanken darüber machte, desto absurder erschien ihm diese Tradition. Dass der Gedanke einer Niederlage überhaupt akzeptabel für ihre Familie war, missfiel ihm. Es wäre doch weitaus interessanter, und so dachte sich Nexx, wenn es die Ambition ihrer Familie wäre einen Sith zu besiegen, um sich so als würdig zu erweisen. Das gefiel ihm weitaus besser. Dennoch hatte die Jüngerin ihre Vergangenheit hinter sich gelassen und sie hatte Kampfgeist und das machte sie interessant. Doch simultan war sie impulsiv und übermütig, was sie wiederum leicht angreifbar machte.

Ist es nun Mut oder nur Unerfahrenheit, die Fragen eines Warriors nicht zu beachten?
Ich habe dich auch nach deinen Fähigkeiten im Umgang mit der Macht gefragt und darüber, was dich antreibt!
Du willst also alle unwürdigen zerquetschen und zu deinen Sklaven machen?
Du willst mir doch nicht erzählen, dass das alles ist!


Der Sith lachte kurz auf.

Wen betrachtest DU denn als unwürdig? Vielleicht sogar den Imperator höchstpersönlich?
Bis jetzt, bist du nichts als eine dreckige Made und glaube mir, dass du auch hier enden wirst, wenn du keinen Gehorsam zeigst.
Du hast dich zwar ganz gut gegen den Rodianer geschlagen, aber denkst du ernsthaft, dass das irgendetwas bedeutetet?
Und was meine unbeantwortete Frage zu deinen Macht-Fähigkeiten angeht -


Darth Nexx, der bis dato noch mit verschränkten Armen vor Nira stand, nahm nun einen Schritt auf sie zu, hob einen Arm und streckte ihn Richtung Nira's Hals aus, während seine Hand eine griffartige Form annahm, woraufhin es der Jüngerin den Atem nahm.

Jetzt noch einmal: Wie steht es um deine Macht-Fähigkeiten? Befreie dich aus meinem Griff, oder du wirst sogleich hier enden. Ich frage mich, ob es dem Rodianer wohl gefallen könnte von deinem Schicksal zu hören.

Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - mit Nira Merash
 
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Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Der Sith war sich nicht sicher, ob seine Drogen den wirklichen Effekt erzielten, den er beabsichtigte. Sie wirkte verwirrt, verzweifelt und voller Angst, doch sie plauderte weniger aus, als er erhofft hatte. Normalerweise war der Effekt seiner Substanzen größer und hier schien es beinahe so, als würden sie ihr Gedächtnis löschen. Genau das Gegenteil von dem, was die Drogen bezwecken sollten. Entweder war sie sehr gut darin, ihre wahren Gefühle vor ihm zu verbergen oder ihr Wille war selbst in diesem Zustand so stark, dass die richtigen Informationen in ihr Unterbewusstsein wanderten, worauf sie momentan keinen Zugriff hatte. Vielleicht war es eine Mischung aus beidem, doch es machte Darth Thanatos wütend und ungeduldig.

Immerhin verstand sie das neue Spiel und erkannte sicherlich auch, dass der Elektroschock weit aus heftiger war, als der davor. Sie wirkte zumindest überrascht und ihre Schmerzen waren beinahe greifbar.


“Gut, du hast die Aufgabe verstanden. Mit jedem weiteren Stromstoß, wird sich die Stromstärke erhöhen. Überlege dir also gut, ob du mir wirklich keine Auskunft geben möchtest. Und …glaube nicht, dass du in die Ohnmacht entfliehen kannst. Dafür habe ich gesorgt.”

Erklärte der Sith ihr, während er immer noch arrogant und selbstbewusst, mit verschränkten Armen, vor ihr stand.
Vielleicht wusste sie tatsächlich nichts darüber, immerhin waren die Jedi-Schatten ein Gerücht, welches einfach nur einer wilden Phantasie entsprungen sein konnte, doch noch wollte er nicht aufgaben. Immerhin wusste sie nun genau, welcher Schmerz auf sie zukam und die Hemmschwelle abzudrücken, wäre das nächste Mal um einiges größer, insbesondere, wo sich die Stromstärke steigerte.


“Ich formuliere die Frage mal anders…. . Du bist doch im Rat der Jedi, nicht wahr? Hauptsitz-Coruscant- 8 Mitglieder im Rat? Oder sind es mittlerweile wieder 12? Und du willst behaupten, davon noch nie etwas gehört zu haben? Ich glaube dir nicht. Die größten Pläne der Jedi sollten dir doch hoffentlich zu teil werden oder wirst du aus einigen Ratssitzungen ausgeschlossen und bekommst die großen Pläne der Jedi nicht mit? Ich bezweifle es. Halte mich nicht für einen Narr, Jedi!”

Meinte er mit einem durchdringenden Blick und versuchte der Jedi vormachen, dass er mehr wusste, als es tatsächlich der Fall war, um Informationen zu erhalten.

“Du kannst mir nichts vormachen, Jedi. Eure Spione haben bereits ausgeplaudert bzw. haben sich verraten. Denkt ihr Jedi tatsächlich, dass wir Sith so etwas nicht mitbekommen? Das Imperium und die Sith beobachten euch Jedi und die Republik sehr genau und wissen von euren großen Plänen gegen uns.”

Das war komplett gelogen. Es war Wunschdenken und es sollte dazu dienen die Jedi zu verunsichern und in den Glauben zu bringen, sie wären den Jedi bereits erschreckend viele Schritte vorraus und Darth Thanatos erhoffte sich, dass es sie dadurch zum Reden zwang, da er sie in dem Glauben ließ, die Sith wüssten eh bereits einiges und sie könnte sich damit die Schmerzen ersparen. Die Sith wussten nicht einmal, ob die Jedi Spione hatten, was jedoch stark anzunehmen war. Was Jedi Schatten waren, ganz zu schweigen. Thanatos glaubte sogar fest daran, dass es tatschlich nur ein Gerücht war. Aber er war gespannt, ob die Jedi nicht doch unter Druck geriet und er beobachtete sie in der Macht sehr genau. Vielleicht gab sie ihm dadurch sogar andere Informationen oder Hinweise, die ebenfalls interessant wären.

“Gib mir Informationen. Neue Informationen! Wenn sie mir gefallen, dann bekommst du sogar eine Belohnung in Form von Wasser und einer Pause. Sollte mir deine Information jedoch nicht gefallen, weil ich sie vielleicht schon kenne oder ich spüre, dass sie gelogen ist… wird es nur noch schlimmer für dich werden, Jedi. Also tu dir den Gefallen und rede! Und tu nicht so, als könntest du es nicht! Willst du mir gar nichts sagen, dann weißt du ja bereits, was zu tun ist, Jedi. Dann gibt es aber auch kein Wasser und keine Pause für dich.”



Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, vor Ians Quartier – Ian (drinnen) und Brianna (davor)

Eigentlich wollte sich Brianna nicht mehr öffentlich mit Keebo treffen, an keinem Ort, an dem eine etwaige Beobachterin einen Zusammenhang zwischen ihnen beiden herstellen konnte. Nicht nur wegen Kira, die gerne Zweifel an ihrer Tarnung als Überläuferin sähte und das sicherlich soundso getan hätte, selbst wenn sie völlig der Dunklen Seite verfallen wäre, musste sie vorsichtlich sein. Abgesehen von der Schwarzhaarigen schien es ja noch mehr Neiderinnen zu geben, die sie nicht gerne im Sith-Tempel sahen. Ob es an den Fehlern lag, die sie zweifelsohne gemacht hatte, oder ob diese, ganz wie Kira, jeder Überläuferin auf dieselbe Weise begegneten, wusste die Echani nicht. Dass sie mit ihrer Erscheinung im Sith-Orden, der spürbar weniger ‚bunt‘ war als sein Helle-Seite-Pendant, auffiel wie ein Bantha auf Coruscant half ihr nicht dabei.

Entsprechend vorsichtig ging Brianna vor. Die Sith-Vorliebe für lange, dunkle Kutten und tief in's Gesicht gezogene Kapuzen, genau die Dinge, die Odile an ihren Ordensschwestern kritisiert hatte, kam ihr dabei zupass. Die prächtige silberglänzende Mähne, auf die sie so stolz war, verschwand unter der Kopfbedeckung und die weite Robe verbarg ihren Körper einer Modellathletin, auf den sie sogar noch stolzer war. Dabei war sich die 28jährige ziemlich sicher, dass frau trotzdem noch sehen konnte, wie dick ihr Hintern war, denn manche Dinge mussten sich einfach immer in den Vordergrund drängeln. Aber es würde gehen. Das bleiche, pigmentlose Gesicht würde nicht so auffallen, da gab es unter den Sith durch übermäßigen Gebrauch der Dunkeln Seite noch krassere Beispiele und vermutlich hatten genügend Leute nur von ihr gehört, ohne wirklich ihr Gesicht zu kennen.

Bei den Hexerinnen fiel frau in weiten dunkeln Roben sogar noch weniger auf als im Rest des Ordens, wo gefühlt mehr der sportlicheren (oder eitleren) Sith anzutreffen waren, die weniger Stoff bevorzugten. Außerhalb des Tempels wäre jeder Versuch, in so einem jedem Gespür für Mode mitten in's Gesicht tretenden Aufzug unauffällig zu wirken zum Scheitern verurteilt gewesen, aber hier konnte sie sich anpassen und alltäglich, ja beiläufig wirken, als sie Ians Quartier erreichte. Ihr Verbündeter öffnete ihr schnell und offenbarte dabei eine steife und ausdruckslose Körperhaltung, die Briannas Echanisinne vermuten ließ, dass er im Moment nicht gerade eine gute Zeit hatte und versuchte, sich irgendwie zusammenzureißen.


„Kann ich eintreten?“

Fragte die Silberhaarige schnell und grußlos, mehr für die Allgemeinheit bestimmt als für Ian und stürmte in's Zimmer, ohne eine Antwort abzuwarten. Immerhin war es in beider Interesse, die Türe möglichst bald wieder hinter ihr geschlossen zu bekommen. Das erste, was sie drinnen machte war, die Kapuze abzunehmen und ihr Haar zu richten, gefolgt davon, die Robe zu öffnen und die maßgeschneiderte Tunika wieder sichtbar werden zu lassen. Als das erledigt war, wandte sie sich Ian zu.

„Hallo,“

Holte sie die Begrüßung nach.

„Können wir hier offen reden?“

Unabhängig von der Frage aktivierte sie sofort die Schallunterdrückungsfunktion ihres Koms und ließ den Blick ganz automatisch nach Überwachungsholokameras schweifen – das Undercover-Dasein und all die Paranoia hinterließen Spuren.

„Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht – und das Gefühl, dass du positive Neuigkeiten gebrauchen kannst.“

Irgendwas war an Ians Haltung, da nagte etwas an ihm, aber Brianna hatte keine Ahnung, was es war. Sie hatte den Verdacht, dass andere Echani sehr viel besser darin waren, Körpersprache zu lesen als sie es war. Vermutlich lag es am Getrennt von ihrem Volk leben – oder war Ian der Grund?

Noxia ist zwar eine super-merkwürdige Person, aber auch sehr kooperativ. Sie scheint so eine Art Seherin zu sein und hat mich offenbar bereits erwartet. Ich weiß, wo das Labor ist!“

Brianna legte eine dramatische Pause ein, damit die Nachricht sich setzen konnte.

Noxia hat den Weg in meinen Kopf gepflanzt, als ob ich schon mehrmals dort gewesen wäre. Ich kann uns hinführen. Es ist nicht wirklich weit weg, eher tief unten und recht offensichtlich, wenn frau weiß, dass es da ist. Keine Ahnung ob da die Dunkelheit Spielchen mit unserem Verstand spielt oder ob es die Architektur ist oder beides… jedenfalls weiß ich den Weg. Das Labor wird allerdings von Rotgardisten bewacht.“

Ihr Gesicht verriet, dass sich sich dennoch recht wenig Sorgen wegen der Leibgarde des Imperators machte.

„Wenn du mir den Plan der Katakomben gibst, würde ich ihn den Außenteams zukommen lassen. Die Idee ist, nach einer Verbindung zur Kanalisation zu suchen. Ich bin mir sicher, dass es eine Möglichkeit gibt, auf diese Weise zumindest Phiolen mit Virusproben oder etwa Datenchips nach draußen zu bekommen, ohne dass jemand Wind davon bekommt. Wenn das Virus unbemerkt Bastion verlässt, spielt es keine so große Rolle mehr, was mit uns geschieht.“

In Briannas Kopf lief das auf ‚Eowyn retten oder den Kampf ihres Lebens genießen, beim Versuch zu sterben‘ hinaus.

„Aber da ist noch mehr,“

Ergänzte die Echani und wirkte mit einem Male besorgt.

Noxia hat mir eine Vision gewährt. Da ist ein zweiter Sith-Tempel in Form des imperialen Wappens auf einem Mond eines Gasriesen, Allegious' Zuflucht wie es mir scheint. Dort entwickelt er ein zweites Virus, oder wird es zumindest eines Tages tun, ich weiß es nicht, vieles davon ist sehr vage. Aber ich weiß, was Allegious' ultimativer Plan ist und auf welche Weise er die absolute Macht erlangen möchte.“

Die Gedanken und Gefühle, die Noxia in Briannas Kopf eingepflanzt hatte, hallten dort noch wieder. Mit der Erinnerung an die Vision vor Augen, alle Geschöpfe der Galaxis als Allegious' willenlose Sklaven, sah sie Ian eindringlich.

Ian, wir dürfen ihm niemals erlauben, diesen Plan in die Tat umzusetzen.“

Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna
 
Bastion - Sithtempel - Trainingsraum - Nira Merash, Darth Nexx


Nira begriff erst zu spät, dass sie sich zu selbstgefällig auf das Versagen des Rodianers gestürzt und in ihren Ausführungen nicht wirklich die Fragen des Mannes vor ihr geantwortet hatte. Instinktiv machte sie einen Schritt zurück. Einen Krieger zu besiegen wäre schwierig und dazu an diesem Ort dumm. Eigentlich hatte, Nira gedacht, dass es klar wäre, dass die Machtfähigkeiten quasi nichtig waren. Man konnte quasi nichts lernen. Einfach gar nichts! Ihre Furcht schlug in Wut um. Ihr Blick wurde finsterer. Sie hatte gedacht. Das war ihr Fehler gewesen. Ihr Antrieb? Macht. Sie wollte eine Königin unter den Sith sein. Sie wollte die Schwachen loswerden… Entschlossen schaute sie in die Gesichtslose Maske des Sith.

“Unerfahrenheit. Ich ging davon aus, dass es klar wäre, dass Jünger nicht einmal eine rudimentäre Ausbildung in der Macht bekommen. Verzeiht mir meinen Fehler.”

Der Spott, welcher in den Worten lag. Er ließ der Rothaut die Nackenhaare aufstellen.

“Ich betrachte den Imperator als größte Instanz. Ich redete von Schwächlingen wie dem Rodianer. Ich will die Schwäche einiger Jünger austreiben. Dazu noch meine eigenen Ketten sprengen und in der Lage sein, meinen eigenen Weg zu gehen, mein Herr! Ich habe einen Schritt dahin bereits erreicht. Ich bin eine jener Jünger, die die anderen fürchten lässt, was sie machen!”

Als Nira aber auf die Machtfähigkeiten eingehen wollte, machte der Sith einen Schritt auf sie zu. Sie spürte den Druck an ihrem Hals. Sie rang nach Luft. Verdammt! Sie hatte sich komplett vertan. Dieser Mann. Dieser Krieger! Luft. Wie sollte sie sich dagegen wehren? Ihr Blick huschte umher. Sie hielt ihre Hände da, wo der Druck war. Doch da war nichts. Panik. Die Panik war ihr größter Feind. Der Sauerstoff wurde nur unnötig verbraucht! Nervös versuchte sie, irgendwas zu Greifen. Eine Waffe, eine Decke, irgendetwas, was die Konzentration des Sith stören würde. Doch da war nichts in Griffweite. Atmen… Sie wollte atmen! Das konnte nicht sein. Sie durfte so nicht enden! Nein! Sie wollte nicht so sterben! Sie war mehr als diese Insekten! Sie war Nira Merash! Und dieser Krieger vor ihr hatte nicht einmal das Blut ihrer Vorfahren! WAS FIEL IHM EIN?! Die Panik wandelte sich in Wut. Der Wut formte sich zu Hass. Ihr Körper spannte sich an. Nicht so! Sie würde mächtig genug sein, ihr eigenes Ende zu bestimmen! Der Zorn übermannte sie. Ohne zu wissen, woher die Luft kam, schien sie zu explodieren! Eine mit ihrer Wut gefüllte Welle ging von ihr aus. Es war eine jener Ereignisse, die Darth Nexx heraufbeschworen hatte, die passieren konnte, wenn jemand in der Macht Untrainiertes an seine Grenze getrieben wurde. Die Welle riss fast alles um. Ein paar der Lampen sprangen und sie hatte etwas in der Hand. Es war nur ein stumpfes Trainingsmesser, welches nun vor ihr lag. Sie war auf ihren Knien. Ihr Blick verschwommen. Nira warf das Messer in die Richtung, wo sie Darth Nexx Kopf vermutete, ehe sie zur Seite kippte.

Luft. Atmen. Es tat so gut. Irgendwann aber würde Nira sich rächen. Irgendwann, wenn sie stärker war als die halbe Maschine. Doch jetzt hieß es erst einmal überleben. Sie kämpfte sich auf die Knie und hustete. Sie schüttelte den Kopf. Der Luftmangel hat die Frau benommen gemacht. Ihr Blick war verschwommen. Was nun? Selbst wenn sie konnte. Laufen war keine Option, kämpfen auch nicht. Der Mann war ihr überlegen. Könnte sie wie eine Puppe umher schleudern. Bis hierhin hatte Nira einfach Glück gehabt. Und nun? Sie war dem Krieger ausgeliefert. Wozu hatte sie die schwachen Jünger beseitigt um den Orden der Sith rein, stark zu halten? Warum? Sie musste selbst stärker werden! Viel stärker! Ein wahres Monster! Keine Schwäche! Auch wenn es schwer war. Ihr Blick wanderte zu den Sichtschlitzen der Maske des Sith. Ein unbändiger Zorn stand darin. Dazu Hass und Stolz, welcher sie hier gerettet haben dürfte. Es würde noch ein paar Sekunden dauern ehe die Rothaut in der Lage wäre zu sprechen.



Bastion - Sithtempel - Bibliothek - Nira Merash, Darth Nexx
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Das war nicht sein Ernst. Erhöhen sollte sich die Stärke? Er würde sie umbringen. Irgendwann würde ihr Körper all diese Stromschläge nicht mehr aushalten und... verbrennen. Durchbrennen. Wie auch immer.
Eowyn starrte Thanatos an, wäre selbst dann sprachlos gewesen, wenn ihre Stimmbänder nicht so hinüber wären. Wie sollte sie Antworten geben, die sie nicht kannte? Kennen durfte? Und... er hatte dafür gesorgt, dass sie nicht ohnmächtig werden konnte?! Ja, sicher... sie erinnerte sich dunkel. Die Stiche. Die Drogen. Natürlich. Also... fiel diese Option erst einmal flach. Vielleicht überschätze er seine Mittel... aber wenn nicht... Sie wollte sich schließlich nicht aus Versehen umbringen. Nein, das war keine Möglichkeit. Erst einmal. Abwarten.

Ihre Verzweiflung war noch immer spürbar, wenn auch nicht mehr so stark wie gerade eben. Diese ganze Situation war... aussichtslos. Und es wäre so viel
einfacher gewesen, wenn sie wüsste, was genau hier vor sich ging! Er redete sie seit kurzem mit "Du" an, vielleicht, damit sie sich schwächer fühlte... aber so eine Kleinigkeit machte ihr nichts aus. Viel wichtiger war, wie sie vermeiden konnte, zu oft den Stab zu benutzen - denn wenn er irgendwann aufgab und in ihr Hirn eindrang, wenn sie dann schon zu erschöpft war, um sich wehren zu können, dann... würde er alle Informationen ohnehin erfahren. Sie musste Schadensbegrenzung betreiben.

Er glaubte ihr nicht. Immerhin klang es erst einmal so, als ob er selbst nicht sicher war, auch wenn seine späteren Sätze anderes behaupteten. Spione? Sie wusste von keinen Spionen, aber... das bedeutete nichts. Neue Informationen wollte er, aber das war beinahe unmöglich. Sie konnte ihm Kleinigkeiten geben, ja, aber mehr? Es ging hier nicht um Wasser oder eine Pause, auch wenn sie danach lechzte, es ging um das große Ganze. Aber sie konnte sich kaum konzentrieren... Ihr kompletter Körper schrie einfach nur nach Ruhe. Der Raum warf noch immer beängstigende Schatten; Schatten, die sich bewegten, sie angrinsten. Ja, vermutlich bildete sie es sich ein, aber was, wenn nicht? Was, wenn sie hier nicht alleine waren? Auch Thanatos schien manchmal zu wachsen, sich zu verändern, und Eowyn hatte Mühe, sich zu fokussieren.

Sie
wollte sich einen Gefallen tun, sie wollte ja reden, aber nicht über derlei große Dinge! Vielleicht... genügten ihm Kleinigkeiten. Und Erklärungen. Unwahrscheinlich, aber sie musste es versuchen...

Elf... Räte, hauchte sie schließlich. Das war eine Information, die immerhin neu war, oder? Aber sie gefährdete nichts direkt. Nicht sofort. Und außerdem konnte es sich ohnehin immer wieder ändern. Oder? Aber der Rest? Sie wusste so wenig vom Rat. Wie auch, sie war doch eben erst befördert worden! Warum eigentlich? Eowyn runzelte die Stirn, dachte nach, versuchte, irgendwelche Bilder in eine Reihenfolge zu bekommen. Sie hatte mit Wes... dem echten Wes... angestoßen, ja. Vielleicht darauf? Hatte sie deshalb ihre Prinzipien über Bord geworfen? Sie stöhnte leise auf, das alles war doch jetzt unwichtig. Thanatos erwartete eine Antwort, eine, die sie ihm nicht geben konnte. Aber... Kameras. Waren da nicht... Kameras gewesen? Bei einer Zeremonie... Ihre Beförderung? Er konnte ihr nicht erzählen, dass die Sith keinen Zugriff auf republikanische Medien hatten. Er musste es wissen. Er musste ihr glauben... Bin neu. Da war... keine Sitzung. Flehend sah sie ihn an, ihre Bitte in den Augen absolut ernst gemeint. Das hier war kein Spiel, kein bisschen. Kenne... Sie hustete, bekam keine Luft. Sie würde ersticken... Sie konnte sich nicht bewegen, sie konnte nicht atmen, sie röchelte, rang zwischen den Hustern nach Luft, ihr Hals knallte dabei immer wieder gegen das Metallband - er brachte sie um. Mit all den Kleinigkeiten brachte er sie wirklich um!

Es dauerte, bis sie doch wieder atmen konnte, bis ihre latente Panik sich langsam legte. Sie musste noch vorsichtiger sprechen. Noch mehr aufpassen. Denn ob er ihr helfen würde, wenn der Husten ihr irgendwann wirklich die Luft nahm? Eowyn war sich darin langsam nicht mehr sicher. Er würde sie sicher nicht eigenhändig töten, aber... Unfälle geschahen...
Sie atmete bewusst und ruhig, bevor sie den nächsten Versuch zu sprechen unternahm.
Kenne. Keine. Pläne! brachte sie verzweifelt mit kurzen Pausen hervor und drängte eben jene Verzweiflung dann aber erneut nach hinten. Sie durfte sich nicht gehen lassen. Wenn sie das tat, dann war sie völlig verloren. Bitte...! kam ihr dann erschöpft und flehend über die Lippen. Bitte nicht erneut. Sie hatte ihm etwas gegeben. Nicht viel, aber sie hatte ihm gegeben, was sie konnte. Sie wusste nicht, ob es reichen würde, sie wusste nicht, ob die Tatsache, dass sie den Schockstab nicht sofort nutzte, ihm schon dafür reichte, sie zu bestrafen. Aber... sie hatte ihm etwas gegeben. Neue Informationen. Es musste ihm einfach reichen, es musste, denn sie wusste, sie würde nicht mehr viel aushalten. Und wenn ihr die Ohnmacht, ihr letzter Ausweg, tatsächlich verwehrt war... dann wusste sie langsam wirklich nicht mehr weiter.

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Die Verzweiflung der Jedi war förmlich greifbar und dennoch stellte sie sich entweder dumm oder sie wusste tatsächlich nichts, was sich Darth Thanatos kaum vorstellen konnte. Sein Geduldsfaden wurde gefährlich dünn und er betrachtete die Jedi ohne Miene, als jene einen Hustenanfall bekam. Es war ihm egal. Er wollte Informationen und sie war selbst dafür verantwortlich, dass es ihr hier so erging, durch ihr uneinsichtiges Verhalten. Endlich sprach sie wieder und er konnte es langsam nicht mehr hören, dass sie nicht eine seiner Fragen beantworten konnte.

“SCHLUSS damit!”

Fuhr er die Jedi an, denn er konnte ihre Ausflüchte nicht mehr ertragen. Seine bisherigen Erfolge waren nicht einmal an einer Hand abzählbar. Mit diesen Ergebnissen konnte er wohl kaum zu seinen Auftraggebern zurückkehren. Es würde seinen Ruf zerstören. So eine widerspenstige Person hatte er schon lange nicht mehr gehabt, die den Schmerzen und den Drogen derart trotzen konnte.

“Deine permanenten Ausflüchte strapazieren langsam wirklich meine Geduld, Jedi! Du sitzt im Rat! Ob nun neu oder nicht! Halte mich nicht für einen Narren!”

Brüllte er sie weiter an, ging auf sie zu und schlug ihr erneut mit der flachen Hand demütigend ins Gesicht und fasste ihr dann an ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.

“Du machst es dir schwerer, als es sein müsste. Du könntest längst zurück in deiner Zelle sein mit ausreichend Essen und Trinken. Stattdessen zögerst du selbst das Verhör hinaus und ich sage es dir ein letztes Mal, Mädchen! Wenn meine Geduld am Ende ist, dann hole ich mir einfach aus deinem Geist, was ich will! Doch ich bin ehrlich zu dir. Ich weiß nicht, ob es mir bei deinem Widerstand gelingt, dass du danach noch du selbst bist! Rede! Ich bekomme es am Ende so oder so heraus, nur mit dem Unterschied, dass du geistig womöglich sterben wirst, wenn du mir nicht endlich meine Fragen beantwortest!”

Damit schlug er ihr erneut ins Gesicht und drohte seine Geduld jeden Moment komplett zu verlieren. Er entfernte sich einige Schritte von der Jedi und aktivierte mit der Macht den Knopf in ihrer Hand, was einen erneuten Stromschlag zur Folge hatte.

“Du hast da etwas vergessen…, Jedi.”

Meinte er in einem abfälligen Tonfall und atmete mehrfach hörbar einige Male tief durch, ehe er zu einer Wasserflasche mit aufbauenden Elektrolyten und einem Strohhalm griff und wieder zu der Jedi lief und es der geschwächten Frau an den Mund hielt.

“Trink! Dafür, dass du mir eine Winzigkeit verraten hast. Ich bin ja kein Unmensch.”

Meinte er und ließ die Frau solange trinken, wie sie wollte und berührte sie beiläufig am Bauch und musste sich eingestehen, dass die Frau nicht mehr viel aushalten würde, wenn er so weiter machte. Er spürte durch die Macht, dass ihr Körper langsam versagte. Ihre Widerstandskraft war bemerkenswert und hatte er dies zugegebenermaßen nicht von ihr erwartet. Mit der Macht deaktivierte er den Schockstab, ohne ihr Wissen. Er war gespannt, ob sie ihn noch einmal selbst drücken würde, doch es würde nichts geschehen. Einen weiterer Schlag würde sie vermutlich umbringen. Doch dies musste sie ja nicht wissen.

Der Mann atmete wieder mehrfach tief durch und nahm einen Notfallstift aus seinem Koffer. Keine Sith Alchemie, sondern reine Medizin und spritzte es ihr in den Oberschenkel.


“So, überlege dir gut, was du mir antwortest, was nicht mit: “Ich weiß es nicht” beginnt!”

Drohte er ihr und deutete dann auf den Schockstab, der ohne ihr Wissen jedoch deaktiviert war.

“Ansonsten weißt du ja hoffentlich was zu tun ist.”

Meinte er und sah sie durchdringend an.

“11 Ratsmitglieder, sagst du. Gut, wer sitzt alles drin? Ich will alle Namen. Dazu auch alle aktuellen Jedi-Meister. Und wage es nicht erneut zu behaupten, das du dies nicht weißt! Wie viele Jedi seid ihr insgesamt, in der Galaxis verteilt?”

Fragte er mit einem hörbar ungeduldigen Tonfall.

“Ich kann dir weit aus schlimmeres antun, wenn du meine Geduld weiter auf die Probe stellst, Jedi-Abschaum!”

Funkelte er sie böse an und griff mit der Macht warnend auf ihre Nervenbahnen zu. Es würde sie nicht töten und verletzen, wie ein Stromstoß, ihr jedoch ebenso Schmerzen verursachen, wenn er ihre Nerven irritierte und Schmerzen vorspielte. Genau dies tat er für wenige Sekunden und ließ dann wieder von ihr ab.

“Treibe es nicht auf die Spitze,
Eowyn!”

Warnte er sie erneut und wirkte nicht mehr so ruhig und überheblich, sondern wie eine tickende Zeitbombe.

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.:Bastion .:. Center .:. Treffpunkt N .:. Ahna, Gaya, JK und Pico:.



Gaya senkte noch einmal entschuldigend das Haupt, nachdem die Rätin ihren Rüffel ausgeteilt hatte und nahm hin wie es nun einmal war.
In den seltenen Momenten in denen Gaya sehr gefühlvoll und empathisch war, passte es nicht oder wurde es falsch aufgenommen – vielleicht musste sie da noch an sich selbst arbeiten.
Dann kam ein Lob und gleich darauf eine Fallfrage der Rätin.
Die Togruta strich sich mit der Hand über das Kinn, und just in dem Moment als Gaya antworten wollte kamen Elise und deren Padawan auf das bereits versammelte Trio zu.

Gaya senkte ihr Haupt als Begrüßung, auch hier wieder sehr viel weniger als sie es sonst tun würde um die Mission nicht durch auffällige Gesten zu sabotieren.
Aber wenn sie im Moment beobachtet werden würden dann wäre schon der Anblick dieser ungleichen Truppe aus verschiedenen Schichten und mit verschiedenen gesellschaftlichen Rollen ein überaus kurioser.
Dann begann die weibliche Ritterin, nach einem Blick durch die Runde, ihre Informationen an das Team weiterzuleiten.
Es war mehr als JK und Gaya an Informationen hatten und mehr als die Rätin an Informationen hatte, dennoch war es nicht wirklich hilfreich.
Außer zwei Punkte. Zum einen die Kanalisation – und da das andere Meister-Schüler-Gespann dort schon einen Weg vorfertigen konnten wäre dies wohl ein Pluspunkt für das weitere Vorgehen.
Und dann war der Punkt dass sich Riuen gut entwickelte ebenso positiv.
Ein leichtes Nicken in seine Richtung sollte Gratulation ausdrücken – da der Chiss die Togruta allerdings nicht wirklich kannte erwartete sie nicht, dass er dies wahrnehmen oder annehmen würde.
Dann führte Meisterin Benett den Info-Austausch fort.

Sie klärte die Truppe auf, dass sie sich mit Brianna getroffen haben.
Auch diese Infos waren in den Ohren der Togruta durchaus positiv – auch wenn der vorwurfsvolle Blick der von der Ritterin an die Rätin ging zumindest ein wenig mehr als die Info aussagte.
Aber hier waren sie nun alle die versammelt am Treffpunkt waren machtlos.
Es lag bei Dice, Kae und dieser Noxia, und hoffentlich verlief alles nach Plan.
Die kerzengerade und strenge Körperhaltung der Padawan spannte sich leicht an als sie die Sache von Rätin El’Mireth hörte.
Die Pyramide der Extinktoren?
Das war nicht gut.
Gaya hatte absolutes Vertrauen in die Fertigkeiten der Rätin, aber wer wusste schon was die im Inneren mit ihr anstellten, immerhin kannten die Sith keine Grenzen, wenn es um Leid ging.
Und so sehr das vermutlich für alle besorgniserregend war – das Ziel was der Virus.
Elise nahm Augenkontakt mit Gaya auf und stellte eine Frage welche die Togruta vermuten ließ dass die Ritterin eine Rettungsmission einplanen würde.


„Ja das stimmt, Meisterin. Durch meine Montrals besitze ich die Fähigkeit einer passiven Echoortung. Zudem kann ich Ultraschall hören und, wie Ihr schon richtig genannt habt, Räumlichkeiten erfassen."

Kurz nach Gayas Antwort stellte Elise vor was Gaya schon kommen sah und im Inneren war sie froh darum.
Es war riskant, keine Frage, aber es wäre möglich und kombinierbar mit dem ursprünglichen Plan.
Nachdem noch ein Standort geteilt wurde, an welchem Brianna die Gruppe treffen wird, war es kurz ruhig – dann folgte noch eine Frage der Ritterin an deren Padawan.
Riu? Ein netter Spitzname das musste sie schon zugeben – ob die Rätin so etwas gutheißen würde?
Nun das würden sie ja bald genug herausfinden.
Dann folgte erst einmal Stille, der sich Gaya anschloss.
Sie blieb gerade und streng stehen und wartete ab was die anderen dem Bericht der menschlichen Jedi beizutragen haben, auch wenn dir Rätin vorhin eindeutig das Signal an die Togruta gab mitreden zu dürfen so war dies eine sehr spezielle Situation in der sie zuerst die erfahreneren Jedi sprechen lassen wollte, zudem war sie noch immer Padawan.




.:Bastion .:. Center .:. Treffpunkt N .:. Ahna, Gaya, JK, Pico, Riuen, Eli:.
 
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Eowyn zuckte zusammen, als Thanatos sie anfuhr, was in ihrer Position durchaus unangenehm war. Er hatte ja nicht Unrecht - sie saß im Rat, sie sollte Dinge wissen, oder? Tatsächlich aber hatte sie das Gefühl, nicht so viel zu wissen, wie sie sollte. Natürlich, über die Schatten wusste sie Bescheid, aber doch nur, weil sie selber eine war, nicht, weil sie Rätin war... Warum wusste sie so wenig? Aus dem gleichen Grund, weswegen sie so wenig über die letzten Tage im Kopf hatte? Waren die Drogen dafür verantwortlich, oder litt sie tatsächlich an Gedächtnisverlust? Thanatos verlor langsam die Beherrschung. Sein Schlag riss ihren Kopf zur Seite, der sofort vom Metallband gebremst wurde. Sie wusste nicht, was mehr wehtat - der Schlag oder ihr Hals. Da war es, trotz des Ekels, dass er sie berührte, beinahe eine Wohltat, dass er ihr Kinn festhielt und somit ihren Kopf in einer stabilen Position.

Zurück in ihrer Zelle... das klang wirklich... verlockend. Sie wollte zurück. Sie erinnerte sich nur dunkel, aber... sie wollte zurück! Dort war es bestimmt... sicher. Sicherer als hier. Ruhiger. Bestimmt konnte sie sich hinlegen. Sie wollte zurück... Ihr Kiefer verkrampfte bei der Vorstellung. Dann aber drohte er ihr wieder mit einem Eindringen in ihren Geist. Eowyn wusste, dass es auch für ihn nur das letzte Mittel der Wahl sein würde, schließlich konnte es immer sein, dass sie die gewünschten Informationen so gut verbarg, dass sie mit ihrem geistigen Exodus im Nirgendwo verschwanden. Aber so lange er nichts erfuhr, würde das immer noch die beste Variante für ihn sein. Vielleicht... sollte sie ihm irgendetwas geben, von sich aus, irgendeine Information, die ihn besänftigen würde, nur was? Sie konnte nicht denken, sich konzentrieren, sie wusste manchmal nicht einmal wirklich, wo oben und unten war... Erneut ein Schlag, und Eowyn wimmerte nur noch. Sie hatte nicht einmal mehr Kraft zu schreien.

Der Stromschlag, der sie anschließend traf, ließ sie sich dennoch aufbäumen, und diesmal war da auch kein bisschen Kraft, um den Stab weiter in der Hand zu halten. Klappernd fiel er auf den Boden. Fort, sie wollte nur fort von hier. Zurück in ihre Zelle. Zurück. Irgendwo anders hin. Es sollte aufhören, aufhören! Sie... sie konnte nicht mehr. Sie konnte einfach nicht mehr. Es musste einfach bald vorbei sein, egal wie...
Sie war am Ende. Sie konnte nicht reden, sie konnte nicht
nicht reden. Entweder sie verriet die Jedi, oder sie würde sterben. Aber wie viele würden sterben, wenn sie die Jedi verriet? Es war... es war... Sie sah kaum mehr etwas, selbst, wenn ihre Augen offen waren, und ganz sicher, ob sie es gerade waren, war sich Eowyn nicht. Sie spürte dennoch, wie etwas an ihren Mund berührte. Trinken? Sie sollte trinken? Was hatte Thanatos dieses Mal vor? Was war in diesem Getränk? Er war kein Unmensch? Welch Ironie...
Doch egal, ob ihn plötzlich etwas Mitgefühl erfasst hatte oder ob er eine neue Gemeinheit vorhatte, sie würde dem nicht entkommen, also trank Eowyn. Das Zeug schmeckte beinahe nach Wasser, und irgendetwas war dem beigesetzt, doch nach dem ersten Schluck war ihr das egal und sie verlor jegliche Kontrolle. Wasser. Die Schmerzen in ihrem Hals wurden nur sekundenweise gelindert, aber es war wirklich das beste, was sie je getrunken hatte. Sie trank, bis ihr Gehirn wieder einsetzte und Eowyn davon abriet. Egal, ob es nun Wasser war oder nicht - zu viel war nicht gut. Stattdessen spürte sie, wie der SIth ihren Bauch berührte und kurz danach den Schockstab in die Hand zurückschob. Seine Berührungen waren unangenehm, mehr als das, aber das war nun wirklich das kleinste Problem. Wichtiger war doch, zu überleben... oder?

Sie schloss die Augen und versuchte zu atmen. Ihre Bemühungen wurden von einer weiteren Injektion unterbrochen, dieses Mal in ihr Bein. Was war das nun wieder? Mehr Drogen? Nein... nein... Sie wollte ja überlegen... sie wollte ja antworten... warum fragte er nichts, was sie beantworten konnte? Denn wie viele Stromschläge würde sie noch aushalten? Einen? Zwei? Überhaupt keinen? Vielleicht wäre es ja besser so? Vielleicht hatte sie es ja verdient? Nein... nein... DAS hatte sie nicht verdient...

Namen. Er wollte Namen. Auch die der Meister. War ihm klar, wie viele Meister es gab? Sie kannte sie nicht. Nicht einmal ansatzweise. Das war... Sie hatte keine Chance. Selbst wenn sie gewollt hätte, sie hatte einfach keine Chance. Eowyn schluchzte lautlos auf. Was sollte sie sagen, wenn sie weder Namen kannte, noch sagen durfte, dass sie etwas nicht wusste? Lügen? War es an der Zeit zu lügen? Würde er es nicht erkennen? Sicher würde er. Die Anzahl der Jedi... auch die war ihr nicht sicher bekannt. Aber wenigstens hatte sie hier eine ungefähre Vorstellung, und es wäre keine Katastrophe, die Zahl zu verraten, oder?

Schmerz durchzuckte sie erneut, und wieder schluchzte sie auf. Es dauerte, bis ihre Gedanken sich danach sortieren konnten. Hatte sie zu lange gewartet? Hatte sie ihr Zeitgefühl verloren? Wieso tat er ihr das an, bevor sie überhaupt geantwortet hatte? Da waren so viele Fragen, sie hatte so viele Fragen... sie verstand überhaupt nichts. Nicht das kleinste bisschen. Es sollte enden. Und wenn es enden sollte, dann musste sie reden. Die meisten Räte waren doch ohnehin bekannt. Und bei den wenigen, bei denen sie sich nicht sicher war...

Aber von vorne. Sie räusperte sich kraftlos und hoffte, dass das Wasser zumindest so viel geholfen hatte, dass sie noch immer wenigstens flüstern konnte. Es funktionierte - die Zahl der aktiven Jedi, zumindest so, wie sie sie kannte, kam leise, aber sie kam über ihre Lippen. Der erste echte Verrat, nüchtern vorgetragen. Aber sie nahm ihn hin, ihre Ehre und ihr Name waren ohnehin verloren. Hier ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Für die Jedi. Damit er nicht in ihrem Kopf wühlte.
Und nun die Namen. Die der Räte. Der nächste Versuch, ihn mit halben Informationen dazu zu bringen, sie nicht erneut zu schocken, vielleicht... vielleicht gelang es diesmal...
Wes Janson, begann sie emotionslos. Er kannte ihn ohnehin, nicht wahr? Rornan Elliundi. Der Pressesprecher. Klar. Chesara Syonette. Die Rätin war in der Republik bekannt, spätestens seit dem Virus. Eleonore Ta'asul. Hüterin von Lianna. Auf Lianna jemand, der sich für die Jedi einsetzte. Sicher ebenfalls keine Katastrophe. Doch es wurde schwerer. Sie wusste, wer noch bekannt war, sie wusste, dass manche Jedi schon in den HNN gewesen waren oder anders in der Presse, und sie wusste, wen sie auf jeden Fall nicht erwähnen durfte, doch... die anderen...? Anakin Solo. Schon lange nicht mehr im Tempel. Vielleicht verschollen. Vielleicht tot. Das war die Hälfte. Noch weitere fünf. Sarid Horn. Sie war Ermittlerin. Sie war selten undercover. Sie... war sicher schon in den HNN gewesen. Vier. Murachesch. Der Name des Wookiee kam ihr nicht wirklich korrekt über die Lippen, aber das war keine Absicht. Sie konnte einfach nicht mehr. Vielleicht würde sie gar nicht bis zum Ende kommen, weil sie ohnehin vorher doch noch zusammenbrach? Drei. Oder? Sie wusste es nicht mehr... Und sie wusste auch nicht, ob sie einen Fehler beging, indem sie nun den Namen der nächsten Rätin nannte, aber... Joseline. Wenn Eowyn noch hätte weinen können, spätestens jetzt wären ihre Tränen geflossen. Aber da war nichts mehr. Jetzt war definitiv auch mit ihren Tränen Schluss. Satrek. Sie wusste irgendwie, dass Satrek unterwegs war, Personenschutz. Aber mehr... keine Erinnerung. Er war doch nie einer der Räte gewesen, der viel im Vordergrund gearbeitet hatte, und wenn sie seinen Namen nannte... Tomm Lucas. Er war Rat. Es war keine Lüge. Verschollen, ja... aber Rat. Und dann die letzte. Die, die sie niemals verraten würde; die, der Eowyn absolute Loyalität geschworen hatte. Sie räusperte sich erneut und ergab sich dann ihrem Schicksal, egal, wie es ausgehen würde. Dhemya i Eraif. Rätin. Verschollen. Seit vielen Jahren. Wie so viele. Wie sie selbst vermutlich. Dennoch... eine Rätin. Und darauf würde sie Stein und Bein schwören. Es waren keine Lügen. Sie sagte die Wahrheit. Die Wahrheit...

Und das waren sie, die zehn.

Und nun? Die Meister? Wie bei der Macht sollte sie ihm die Meister mitteilen?
Meister sind... viele... brachte sie hervor, suchte mit ihren verquollenen Augen seinen Blick und sah ihn flehend an. Kenne sie. Nicht mal. Ansatzweise. Sie war doch kein Droide. Wie sollte sie sich all die Namen merken? K... Kestrel. Skyfly. Guldur kannte sie ohnehin. Sie war bekannt. Keine Katastrophe also. Tako Nori. Ihn kannte wohl jeder... aber eben auch die Sith. Sie brauchte Namen, die neu waren, aber Namen, die keine Gefahr darstellten. Echte Namen, aber keine wichtigen... alle Meister waren wichtig... Wie sollte sie das entscheiden, wie, wo sie doch Probleme hatte, sich teilweise überhaupt an die Namen zu erinnern?! Zolk N... Na... Nackl. Er war Bibliothekar. Er verließ den Tempel ohnehin nicht mehr. Er war... nicht in Gefahr. Oder? ODER?
Sie konnte nicht mehr. Sie wollte nicht mehr. Das hier... Sie hatte immer gehofft, in solchen Situationen stark zu sein, aber das hier war so viel mehr als sie konnte. Jetzt kannte sie die Wahrheit, und sie tat weh, aber noch viel mehr schmerzte alles an ihr, es war nicht auszuhalten. Es war die reinste Qual, sie konnte keine Entscheidungen treffen, sie wusste nicht, was richtig war und was nicht, sie brauchte Hilfe - aber da war niemand. Ian konnte ihr nicht helfen... Von wegen, er existierte doch nicht. Keebo
würde ihr nicht helfen. War das alles wirklich falsch gewesen? Alles? Sie waren doch verbunden gewesen... das war... wer konnte so täuschen?! Das konnte nicht sein... Aber sie brauchte Namen. Mehr Namen. Verzweifelt durchwühlte Eowyn ihren Kopf, versuchte, irgendwelche Buchstaben zu greifen, aber... Nebbra. Flu... Flug... Flugza... Flugsi... Flugne... Jeder Versuch kam panischer aus ihrem Mund, aber das war nicht richtig. Keiner dieser Versuche war richtig, Eowyn wusste, dass der Name kompliziert war, lang, voller Buchstaben, aber sie bekam sie nicht sortiert! Ich kann es nicht!, krächzte sie verstört, sammelte noch einmal ihre Zunge und versuchte es erneut: Flugta... Nein... Bitte...! Nicht! Ich... Wieder schluchzte sie auf. Sie war am Ende. Sie versagte sogar dabei, etwas zu verraten.
Sie war mittlerweile so kraftlos, dass ihre Beine sie überhaupt nicht mehr trugen, ihr Kopf wurde mehr schlecht als recht von der Metallstange gehalten. Sie wollte ja reden. Sie würde ja. Sie würde ja, er musste es ihr doch nur glauben...


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna

Wie lange gelang es, etwas zu verdrängen? Wie lange, ließ sich etwas bei Seite schieben, das so laut und so deutlich war? Wie viel Abgrenzung war möglich? Für all das gab es Namen. Für jede Art von Schutz oder Verdrängung gab es einen Begriff. Kognitive Dissonanz, Ambiguitätstoleranz. Dissoziation. Doch was, wenn sich nicht abspalten ließ? Was geschah, wenn es vorerst keinen Ausweg gab? Gefühle waren manchmal nur schwer zu ertragen und erschütterten sie erst die Psyche, brachten sie erst einmal alles durcheinander, entstand Chaos. Während sich ein chaotisches Zimmer aufräumen ließ, waren chaotische Zustände im Inneren viel schwieriger zu bekämpfen. Während sich ein Zimmer aufräumen ließ und am Ende meist keine Spur der Verwüstung mehr übrig war, sorgten psychische Leiden für Überbleibsel, die sogar sichtbar gemacht werden konnten. Körperlich sichtbare Narben waren das Eine. Doch es gab sie, andere Narben, die weitaus weniger offensichtlich waren. Und manchmal gab es sie im Duett – und ihr Lied war alles andere als schön. Lied und Leid. Ein so kleiner Unterschied in der Reihenfolge der Buchstaben…

Brianna war wie eine Intrusion. Zwar hatte sie geklopft, doch sie drang, ähnlich wie all die zu vorigen Gedanken in Ians Quartier. Sie begann zu sprechen, ihr Mund öffnete und schloss sich ununterbrochen, doch Ians Ohren hörten nicht, denn sein Körper spürte unablässig, was sein Geist nicht zu verdrängen mochte. Eowyn litt. Da war kein einmaliger Stich in Ians Herzen zu spüren – da war mehr als Abfolge. Momente, die sich aneinanderreihten. Sein Kopf wusste, dass sie gefoltert wurde, so wie sein Kopf wusste, dass er das nicht zu beachten hatte. Aber wie lange währte ein Versprechen, das mit dem Mund und nicht mit dem Herzen gegeben worden war?
Kognitive Dissonanz funktionierte nicht. Ians Gespür für Eowyn ebbte nicht ab, seine Verbindung zu ihr war nicht unterbrochen. Es gab Wesen, die auch so spürten, wenn etwas nicht stimmte, aber der Kanal der Macht? Er ließ sich nicht unterbinden – sein Versprechen wurde wertlos, denn in Ians Innerem erwuchs der Wunsch jetzt, sofort, einzugreifen.
Es war ein Fehler gewesen, Eowyn nach Bastion zu bringen, aber unverzeihlich, sich ein Versprechen abringen zu lassen, von dem zu Anbeginn leise Gewissheit geherrscht hatte, dass sich daran zu halten, unmöglich war. Der Kopf ließ sich täuschen, sich hinreißen etwas zu sagen, aber das Herz war kein Verräter, denn ihm war Logik völlig fremd.

Ians Körper durchlief eine seltsame Abfolge von extremer Anspannung und kurzen Momenten, in denen sich sein Inneres stark zusammenzog. Von außen betrachtet musste es aussehen, als habe er Krämpfe. Briannas Anwesenheit rückte immer weiter in den Hintergrund, was auch immer sie sagte, weswegen sie auch immer zu ihm gekommen war – er verstand sie nicht.

Virus.
Galaxis.
Heilmittel.
Versprechen.
Spieluhr.
Phiole.
Lichtschwert.

Alles drängte sich in den Hintergrund, drängte sich hinter die einzige Person, an die Ian jetzt zu denken in der Lage war. Eowyn.
Wie der Instinkt einer Mutter, die nicht zusehen konnte, wenn ihr Kind geschlagen wurde, begehrte auch Ians Instinkt auf.
Er musste etwas tun. Er
musste. Denn jetzt spürte er nicht nur Eowyns Leid in aller Deutlichkeit, sondern die Dunkelheit, die Besitz von ihm ergreifen wollte.

…Vielleicht war das Gefährlichste an der dunklen Seite, nicht ihre Verführung, sondern ihr Versprechen. Ein Ausweg aus der Hölle…


„Hilf mir“, wandte er sich das erste Mal an Brianna, seit sie in sein Quartier gedrungen war.
„Hilf mir“, wiederholte Ian erneut und es war keine verzweifelte Bitte, sondern eine vehemente Aufforderung.
Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna
 
Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna

Brianna war zu sehr in Fahrt und allemal zu aufgewühlt, um zu realisieren, dass Ian ihr gar nicht wirklich zuhörte. Der Gedanke wäre ihr auch schlichtweg nicht gekommen, dass jemand anderes nicht augenblicklich hellhörig würde bei den Neuigkeiten, die sie zu verkünden hatte. Natürlich hatte sie an seiner Haltung bemerkt, dass etwas nicht stimmte, aber sie war nicht aufmerksam genug, um zu bemerken, dass das Gesagte nicht wirklich bei Ian ankam. Erst nachdem die Echani zu reden aufgehört hatte wurde ihr klar, dass ihr Verbündeter mental ganz woanders zu sein schien. Er hatte doch bemerkt, dass sie da war? So stürmisch, ungebeten das Quartier eines Sith-Vollstreckers zu okkupieren, war sie nun auch nicht. War etwas passiert? Ein derart feines Gespür für die Macht besaß Brianna nicht und die Dunkle Seite, die wie eine bleierne Schwere über den Ort lag, machte es ihr auch gerade nicht leichter, subtile Nuancen zu bemerken. Aber was sie sah, ließ sie sich Sorgen machen. Ging es ihm nicht gut?

‚Hilf mir‘, sagte er und es klang ein wenig wie eine Bitte, fühlte sich aber nicht so an. Falls er meinte, Brianna wüsste, was vor sich ging, irrte er sich. Brianna sah ihn nur verwirrt an.

‚Hilf mir‘, wiederholte er und dieses Mal klang es eindeutig wie eine Aufforderung. Immer noch hatte die Silberhaarige das Gefühl, sie sollte eigentlich ganz genau wissen. Eowyn kam ihr automatisch in den Sinn. Gab es schlechte Neuigkeiten von ihr? Brianna hatte mit ihr und mit Elise und Riuen über sie gesprochen und was sie theoretisch tun müssten, wenn sie, wenn es einmal soweit sein würde, wirklich kaltherzig genug dazu sein konnten, und jetzt mit Ian?

Brianna war besorgt und verwirrt. Sie setze sich neben ihn, legte ihre schmale, langfingrige Hand auf seine kräftige Schulter und fragte ihn mit der sanftesten Stimme, zu der sie fähig war:


Wie kann ich dir helfen?“

Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier – Ian und Brianna
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Darth Thanatos war zufrieden. Er hatte die Jedi endlich da, wo er sie haben wollte. Seine Drogen erzielten zwar nicht den erwünschten Effekt, wie es normalerweise üblich war, doch vielleicht war es eine noch unbekannte Wechselwirkung der anderen Substanzen, die er der Jedi verpasst hatte. Er würde dahingehend weiter forschen müssen. Doch auch so hatte er sie nun durch Gewalt zur Verzweiflung gebracht und er konnte seine Ziele dennoch verfolgen. Das Wahrheitsserum würde bald seine Wirkung lassen. Bis dahin hoffte er, dass er noch einiges aus ihr heraus bekam. Doch auch so bezweifelte er, dass die Jedi noch so viel Widerstand leisten konnte. Er spürte, dass sie psychisch und physisch am Ende war. Die Vitalanzeigen an der Seite des Verhörtisches blieben in seinem Blickfeld. Viele Anzeigen blinkten alarmierend, doch sie schwebte nicht in akuter Lebensgefahr, was ihm auch seine Machtsinne verrieten. Doch viele Stromschläge würde sie nicht mehr aushalten. Vielleicht nichtmal einen. Er wollte im Moment kein unnötiges Risiko eingehen- zumal sie im Moment unter seiner Aufsicht stand. Doch es gab auch andere Mittel, um ihr Schmerzen zuzufügen und er würde dafür Sorgen, dass ihr Leid nicht so schnell aufhören würde, bis sie ihm alles verraten hatte. Er hatte sie bereits an den Rand der Verzweiflung gebracht, sowie an ihre körperliche Belastbarkeit.
Sein Datapad zeichnete ihre Antworten auf. Es waren mehr Jedi, als er erwartet hatte, was für die Sith allemal interessant war und einige der Namen waren ihm bereits sehr bekannt. Insbesondere
Wes Janson und Kestrel Skyfly waren bei den Sith recht bekannte Namen. Ebenso Sarid Horn und Chesara Syonette. Als sie schließlich haderte und verzweifelt meinte, die restlichen Namen nicht mehr zusammen zu bekommen, glaubte er ihr das sogar. Der psychische Druck, die Schmerzen, die Drogen und der Schlafentzug waren sicherlich daran beteiligt, dass sie Mühe hatte sich an alle Namen zu erinnern, doch er hatte genug.

Gut! Sehr gut, Jedi. Endlich bist du zur Vernunft gekommen! Warum nicht gleich so? Du hättest dir viel Leid ersparen können.”

Meinte der blasse Sith und hielt ihr abermals den Strohhalm mit dem Trinken hin und ließ sie daran ziehen. Operantes Konditionieren funktionierte schließlich bei allen lebendigen Wesen.

“Umso schneller du mir antwortest, desto schneller bist du wieder in deiner ruhigen Zelle und kannst dich ausruhen und schlafen.”

Bemerkte er, um sie ein wenig zu motivieren.

“Welche Stützpunkte habt ihr noch? Neben Lianna und Coruscant? Ich rede von den Kleineren!”

Fragte er und grinste dann noch diabolischer.

“Und wie konntest du so dumm sein als Jedi-Rätin, jemandem wie
Darth Keebo zu vertrauen und dich so hinters Licht führen lassen? Was hattest du dir erhofft?”

Seine Mimik zeigte deutlich seinen Hohn darüber.

“Und wer von euch ist ein Jedi-Schatten?”

Versuchte er zu fragen, auch wenn er keine Ahnung hatte, ob die Formulierung so richtig war. Er stocherte im Dunkeln und zeigte sich absichtlich wissender, als er es wirklich war. Es war weiterhin ein Gerücht und bisher hatte die Jedi ihm noch keinen Hinweis gegeben, dass dieses alberne Gerücht stimmte, doch er wollte noch einmal auf Nummer sicher gehen, jetzt wo die Jedi endlich redete.

“Und wage es nicht noch einmal zu behaupten, nichts zu wissen, Jedi!”

Meinte er warnend und griff wieder mit der Macht auf ihre Nervenbahnen zu und drückte einige Momente zu, um einen enormen Schmerz zu verursachen und ließ kurz danach wieder von ihr ab. Es musste zur Warnung reichen und er war als Erinnerung gedacht, dass sie gar nicht auf die Idee kam sich ihm erneut zu widersetzen. Spannend war, ob sie erneut den Schockstab in ihrer Verzweiflung benutzen würde, den er aus sicherheitsgründen deaktiviert hatte. Er hoffte für sie inständig, dass sie weiter redete, um ihretwillen. Das sie nichtmal versuchte ihm etwas anderes stattdessen anzubieten, um ihn ruhig zu stellen, sprach nicht gerade für ihre Intelligenz. Jedi waren und blieben borniert und schienen masochistisch veranlagt. Lieber litten sie, nur im ihren Idealen zu entsprechen.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
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