Bastion – Kanalisation unter Bastion-Center, am Durchgang zu den Katakomben – Marrev (NPC), Kestrel, Q'Tahem, Bailee und Brianna alias Vin Venture
Brianna bekam keine genaue Antwort, wie ihr Rücken nun aussah. Sie befürchtete, dass ihre Tarnung kompromittiert wurde. Obwohl, falls ihr Zeitgefühl sie nicht im Stich ließ, es inzwischen mitten in der Nacht wäre und ihr Safehouse in einem dieser riesigen, seelenlosen Appartmentkomplexe war, wo niemand niemanden kannte, beunruhigte die Verletzung sie sehr. Sie brauchten nur in eine Kontrolle geraten und etwas Pech haben, schon musste sie erklären, warum eine Mirialan einen alabasterweißen Rücken hatte. Einem genaueren Scan würde ihre Maskerade sicher nicht standhalten und dann wären sie alle erledigt. Aber natürlich hatte Kestrel recht, das konnten sie draußen machen anstatt in einer stinkenden Kloake. Hier unten würde niemand kontrollieren kommen. Aber lieber wäre es der Echani gewesen, sie müsste sich wenigstens darum keine Gedanken machen – blöde Katakombenmonster.
In einem wesentlichen Punkt schien Kestrel die Dinge genauso wie sie zu sehen: ja, sie hatten es geschafft. Überlebt. Sie hatten noch viele Hürden zu überwinden, bevor sie in Sicherheit waren, doch das Schlimmste, den Sith-Tempel, hatten sie hinter sich gebracht. Nicht von ungefähr mischte sich eine gehörige Portion Euphorie in Briannas Anspannung. Trotzdem machte ihr der Blick in Kestrels Augen Sorgen. Wie viel länger hätten sie und Q'Tahem noch durchgehalten? Die 28jährige dachte an den Zusammenbruch ihrer früheren Meisterin in den Katakomben, die Hoffnungslosigkeit ihres nautolanischen Padawans in der Zelle. Verglichen damit, war ihr Kratzer harmlos. Hoffentlich blutete es wenigstens ordentlich, dann würde frau die weiße Haut nicht sehen, und die ganzen Bazillen an der Krallen der Kreaturen würden auch ausgeschwemmt.
„Wir haben überlebt, ja und mir geht es gut, keine Sorge. Mein Hauptproblem ist gerade eine zerissene Robe, von daher…“
Meinte Brianna, dann kommentierte Bailee, dass sie die Kralle als Trophäe behalten wollte. Vermutlich war ein gewisser Prozentsatz Spaß und der Rest Ernst, wie meistens bei ihr.
„Ich hol' die nachher schadlos aus dir raus, keine Sorge. Aber wenn du – oder Q'Tahem – noch Trophäen möchtet, jetzt wäre die letzte Gelegenheit, weil…“
Sagte Brianna und wies auf die Permabetonplatte, die ursprünglich den Eingang verdeckt und die sie zuvor weglevitiert hatte. In der Kanalisation brauchte sie kein Quey'tek, also konzentrierte sie sich und levitierte sie zurück in die Originalposition, so dass sie auf den Blick nicht zu sehen war. Sie fragte sich, wie lange die Imps wohl brauchen würde, um dieses Loch zu finden…
„Sollten noch welche dieser Kreaturen am Leben sein, werden sie uns so nicht in die Kanalisation folgen können,“
Stellte die Jedi-Ritterin zufrieden fest. Kestrel drängte sie zum Gehen, Brianna nickte.
„Ja, wir sollten keine Zeit verlieren.“
Im Marschieren wandte sie sich an Bailee. Ihre Freundin hatte ja recht und sie würde sich bestimmt nicht vorhalten lassen, ihre Padawan zu vernachlässigen.
„Wie fühlst du dich? Hast du große Schmerzen?“
Währenddessen machte Kestrel es bei Q'Tahem ebenso und die Echani hörte mit, dass er sich schlecht fühlte, weil er nur noch ein Schatten seiner selbst wäre.
„Q'Tahem, diese Kerker haben schon mächtige Jedi gebrochen und ich will nicht wissen, wie viele Wesen in diesen zugrunde gegangen sind. Aber du bist noch her, stehst aufrecht, kämpfst. Ist das nichts?“
Mischte sie sich in das Gespräch ein. Sie wateten eine Weile durch die Kanalisation und frau merkte, dass der Weg durch die Katakomben und die Angriffe sie mitgenommen hatten. Sie sprachen wenig, Brianna horchte ständig zwischen dem Geplatsche ihrer Stiefel im Abwasser, als rechnete sie jeden Moment damit, das Geräusch einer Permabetonplatte, die von den Sithspawn aus ihrem Platz gewuchtet wurde. Endlich tauchte ein rotes Leuchten vor ihnen auf – die Laserbarriere, die die Abwasserleitung des Sith-Tempels vom restlichen Kanalsystem trennte.
„Hierdurch werden sie uns nicht folgen können,“
Erklärte Brianna und zeigte auf die Laserstrahlen, sobald sie in Sicht kamen. Um sie zu überwinden, benutzen sie dasselbe Prozedere wie auf dem Hinweg, nur dass Bailee jetzt geschwächt war und Kestrel und Q'Tahem im befürchtet schlechten Zustand waren. Marrev und Brianna passten besonders gut auf, dass keiner von ihnen irgendwelche Gliedmaßen verlor, während sie die Laserbarriere mit ihren Lichtschwertern offen hielten.
Es fühlte sich gut an, eine weitere Barriere zwischen ihnen und den Katakomben zu haben. Auch war die Hauptwasserleitung größer, so dass sie bequem aufrecht gehen konnten, nur leider roch sie nicht besser. Von nun an würde sich der Weg vom Hinweg unterscheiden, also wandte die Echani sich an die Gruppe:
„Wir kehren nicht zum Arthious-Boulevard zurück, wo wir eingestiegen ist. Wir folgen der Kanalisation noch länger bis zu einem anderen Schacht, den ich schon einmal zusammen mit Elise und Riuen bestiegen bin. Bailee, aktivierst du die Holokarte?“
Sobald die Nautolanerin den Holoprojektor aktiviert hatte, zeigte sie allen den Weg, den sie von nun an nehmen würden, bis hin zu einem Kanalschacht.
„Dieser Ausgang liegt in der Nähe ihres damaligen Appartments, das ist unser Ziel. Da lang!“
Brianna deutete in die Richtung, entgegengesetzt zu der, die sie gekommen waren, und marschierte aufs Neue los.
Bastion – Kanalisation unter Bastion-Center, am Durchgang zu den Katakomben – Marrev (NPC), Kestrel, Q'Tahem, Bailee und Brianna alias Vin Venture