- Corellia - Jedi-Basis - Kantine - Mit Ryan -
Die Streitkräfte der Republik waren zerstreut. Soweit sie dies beurteilen konnte, hörte es sich nicht besonders positiv sein. Allerdings würde dies auch bedeuten, dass sie sich über neue Piloten freuen würden. Der Gedanke, Pilotin zu werden, gefiel Mirja immer besser. Bisher hatte sie nie etwas gelernt, weil sie selbst es wirklich faszinierend fand. Ard hatte ihr sämtliches nützliches Wissen über Wesen und deren Herkünfte aus der gesamten Galaxis eingeflößt und bei ihrer Mutter hatte sie eine Menge häuslicher Dinge gelernt und darüber hinaus alle wichtigen Dinge, um alleine irgendwo zu überleben, sei es nun mitten in einer Wildnis aus Wäldern oder in einer staubigen Wüste und als sie noch bei ihrem Vater gelebt hatte, hatte er sie zu so manchem gezwungen, das sie nicht gewollt hatte. Aber jetzt war sie hier, alleine und konnte tun, was immer sie mochte. Sie hatte ihr Leben in der Hand und konnte ihm eine Wendung geben, die ihr gefiel. Noch so in Gedanken, trat plötzlich ein Mann zu ihr und Ryan an den Tisch und sprach Ryan an, bevor er sich kurz an sie wandte. Es war Meister Iceman, dem sie schon vor vielen Jahren begegnet war, doch er hatte es sehr eilig und so war er bald wieder verschwunden. Und für Ryan schien die Zeit ebenso zu drängen. Mirja sah ihn entschuldigend an.
Ich wollte dich nicht aufhalten.
Sprach sie und schob ihre Teller und ihr Glas zusammen, als auch schon ein Droide kam und den Tisch abräumte. Leicht irritiert ließ sich Mirja ihr Besteck aus der Hand nehmen, bevor sie wieder zu Ryan blickte und sich innerlich für ihr Verhalten schimpfte. Was hatte sie sich dabei gedacht, Ryan so lange von seiner Arbeit abzuhalten! Er hatte ihr doch von Anfang an gesagt, dass er sich eigentlich einen Padawan hatte suchen wollen! Hatte sie alles vergessen, was sie damals auf Coruscant über Jedi gelernt hatte?
"Mein Vater erwartet von mir jetzt wohl tatsächlich, ihm auf diesem Planeten einen Besuch abzustatten mit meinem Padawan. Für ihn ist wohl mehr dahinter als lediglich das Fortbestehen des Jedi Ordens zu sichern. Dabei habe ich noch nicht einmal einen Padawan. Nun ja, ich nehme nicht an, dass Du Interesse hättest auf eine kleine Reise, solange Deine Mutter nicht hier ist?"
Mit einem Ruck blickte Mirja hoch, als sie Ryans Worte vernahm. Im ersten Moment öffnete sich ihr Mund, schloss sich sogleich wieder. Wollte er tatsächlich fragen, ob sie mit ihm eine Reise antreten würde? Hätte sie doch vorhin besser aufgepasst! Sie hatte gar nicht mitbekommen, wohin es gehen sollte. Nachdenklich biss sie sich auf die Lippen. Sie hatte sich gerade vorgenommen, Pilotin zu werden. Aber was war das schon für ein Traum für jemanden, der keine Ahnung hatte, wo er die Streitkräfte der Republik finden würde. Andererseits... hatte ihre Mutter damals nicht auch den Traum gehabt, Jedi zu werden und hatte sie es nicht auch geschafft? Seufzend schüttelte Mirja den Kopf.
Ich glaube, es wäre nicht das Richtige.
Antwortete sie schließlich leise. Wie lange hatte sie hier mit Ryan gesessen? Sie mochte ihn. Irgendwie schien er sie zu verstehen. Vielleicht lag es daran, dass sich ihre Kindheit auf irgendeine Weise glich.
Bisher habe ich meinen Platz in dieser Galaxis, noch nicht gefunden.
Fuhr sie schließlich fort. Ihre Augen schienen ins Leere zu blicken.
Aber wenn ich einen Traum habe und diesen Wirklichkeit werden lassen kann, glaube ich, dass ich es schaffen kann.
Ein Lächeln huschte über ihre Lippen und sie sah wieder zu Ryan. Sie genoss seine Gesellschaft und sie freute sich bereits jetzt darauf, ihn wiederzusehen. Eine Weile schwieg sie.
Etwas traf sie mit einem klebrigen Klatschen an der Schulter. Ruckartig fuhr Mirja herum, sprang auf und stolperte instinktiv zwei Schritte zurück, bis sie mit ihrem Rücken an die Wand und das Fenster der Kantine stieß! Nach einem Moment des Erschreckens ließ sie ihren Blick zu ihrer Schulter gleiten. Eine helle Masse, klebrig und warm, klebte an ihrer Jacke und war gerade im Begriff, herunter zu rutschen. Mit zusammen gekniffenen Augen tauchte Mirja einen Finger in die Pampe. Ein bekannter Dufte stieg ihr in die Nase. Kartoffelpüree. Ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht und sie steckte genüsslich den Finger in den Mund.
Es ist Kartoffelpüree!
Rief sie und sah lachend zu Ryan hinüber. Dann schaute sie sich in der Kantine um. Es waren nicht viele Leute da. An einem Ecktisch saß eine kleine Gruppe, die die Köpfe in ihre Richtung gewandt hatte, als sie aufgesprungen und ihr Stuhl klappernd zu Boden gefallen war. Nun aber hatten sie sich wieder ihrem Gespräch zugewandt. Ansonsten saßen nur noch ein Junge und ein Mächen (Adrian, Alisah) an der gegenüberliegenden Seite der Kantine. Sie schienen überhaupt keine Notiz von ihr zu nehmen, was Mirja ein Stirnrunzeln entlockte. Sie glaubte nicht, dass der Droide an der Essensausgabe sie beworfen hatte. Ein Blick auf ihren Tisch erinnerte sie zu ihrem Bedauern daran, dass er bereits abgeräumt worden war und sie somit nichts zum Zurückwerfen hatte. Schulternzuckend wandte sie sich an Ryan.
Das ist ein Nachteil von zuvorkommenden Droiden.
Stellte sie fest, warf nochmal einen Blick auf den Jungen und das Mädchen an dem etwas entfernten Tisch und klaubte sich dann, in einem plötzlich spontanen Entschluss, das restliche Kartoffelpüree von der Schulter und vom Boden, um es in deren Richtung zu schleudern!
"Jetzt hast du's verdorben." schoss es ihr durch den Kopf, bevor sie wagte, wieder zu Ryan zu schauen.
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