Coruscant

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Mit einem Zischen erwachte die orangene Klinge zum Leben und warf scharfe Schatten auf das Gesicht des Zabraks. Langsam fuhr die summende Klinge durch die Luft, wobei sie eine Spur aus Licht hinter sich her zog. Die Schatten auf dem Gesicht des Padawan und in dem Lagerraum veränderten sich, tanzen und sprangen. Und der Dornenhäuptige tat es ihnen gleich, kraftvoll und doch geschmeidig bewegte er sich vor und zurück, brachte die Klinge dicht vors Gesicht und streckte sie dann wieder weit von sich. Duckte sich, nur um sich dann zu einem Sprung zu strecken wobei er die Klinge mit beiden Händen über den Kopf führte. Er dachte nicht an die nächste Bewegung, sie war einfach da, fühlte sich natürlich an, er spürte den Raum um sich, die Waffe in seiner Hand, den Atem der durch seine Lungen rauschte, den Schweiß der langsam an seinem Oberkörper hinab floss und die beiden Trainigsdroiden, die im Dunkeln schwebten. Mit leisem zischen veränderten sie immer wieder ihre Position im Raum und zu dem Zabrak. Und dann urplötzlich begannen sie mit einer Serie aus niederenergetischen Blasterstrahlen ihn zu beharken. Ferak brachte die Waffe vor sich und parierte einen Strahl, einen Zweiten und einen Weiteren. Es war ein Wilder Tanz aus Licht und Dunkelheit, bei der der Padawan nicht dachte, nur reagierte und fühlte. Doch dabei traten immer wieder Erinnerungen in Fetzen in seinen Geist, Erinnerungen der letzten, was waren es? Anderthalb Monate?

Der verschwommene Rückweg im Speeder von dem Ort an dem ihn seine Meisterin und Juna gefunden hatten. Sein Aufenthalt in der Krankenstation, die Wilden träume die ihn dort plagten. Immer wieder war er schweißgebadet aufgewacht, irgendetwas oder irgendwer hatten seine Ruhe gestört. Leela und Mr. Geratho waren vom Schiff verschwunden ebenso wie Meister Revan dafür waren andere Wesen dort. Gepanzert, eindeutig mit militärischer Ausbildung und dem hünenhaften Zabrak nicht geheuer.

Die ersten Tage fühlte sich seine Schulter in die in den Höhlen das Lichtschwert eingedrungen war noch steif an, dennoch machte er sich so gut es ging auf der StarExplorer nützlich, anscheinend hatte es wirklich einen Angriff gegeben, wobei das Schiff etwas abbekommen hatte. Mit mühe und not brachte man es in die Umlaufbahn, der Hyperraummotivator hatte wohl etwas abbekommen und auch verloren sie im All Atmosphäre. So wurde sie kurzerhand mit dem Schiff von Meisterin Kenobis bekannten (Michael) gekoppelt, anscheinend kannte dieser auch einige Planeten in der Umgebung die man Anfliegen konnte. Ferak der einigermaßen Raumschiffe steuern konnte, grübelte über den Sternenkarten und versuchte die Berechnungen des Navigationscomputers nachvollziehen zu können. Doch konnte er beim besten Willen nicht verstehen was für einen Kurs dieser ausgespuckt hatte. Man musste durch ein System in dem es mehrere Schwerkraftquellen gab und durch dem Utegetu Nebel, alles mit den Sublichttriebwerken. Alleine dieser Abschnitt der Reise kostet fast 2 Wochen. Dann sprangen sie den Rago-run entlang bis nach Ansion, hier wechselte man auf den Namadii-Korriodor bis Dorin, einem System mit zwei schwarzen Löchern. Ein Waghalsiger Kurs der darauf hoffte das sie von den Schwerkraftschatten eines der Beiden Löcher aus dem Hyperraum gerissen wurden bevor sie den Ereignis Horizont erreichten, wo sie dann die Zeit hätte zu dehnen begonnen. Auch stellte der von Iridonia stammende Zabrak fest das man sich nun tief in Imperialen Raum befand, anscheinend war dieser Bekannte seiner Meisterin irgendetwas im Imperialen Militär oder so. Was Ferak ihn misstrauisch beäugen ließ und der Zabrak die Arbeiten an seinem Lichtschwert beschleunigte.

Während sie also den Celanon-Spur entlang nach Ord Mantell reisten, höhlte er die Kralle die er dem Gorgodon entnommen hatte aus. Als sie auf die Entralla-Route gewechselt hatten, war die Kralle bereits mit Elektronik und einer Metallenen Röhre versehen, alles was noch fehlte war der Kristall aus der Höhle und die Fokuslinse.

Während die StarExplorer auf einer Raumstation überholt wurde, konnte der Zabrak zum ersten Mal sein eigenes Lichtschwert aktivieren und die orangene Klinge sprang zischend aus dem Griff hervor. Das Summen und leichte vibrieren der Waffe hallte in ihm wieder und ein Hochgefühl durchfloss ihn. Alles in ihm vibrierte in selben Rhythmus und das Lichtschwert fühlte sich wie eine natürliche Verlängerung seiner Selbst an. Er hatte die Waffe voller stolz seiner Meisterin gezeigt und ihr war nicht entgangen, das er ihr Geschenk, den Ring mit eingearbeitete hatte. Er war das Verbindungsstück zwischen der Kralle und der Metallröhre, zwischen dem wilden Teil und dem in Form gepressten, disziplinierten so zusagen. Und durch diesen Ring hatte er eine besser Orientierung mit seiner Führungshand an dem Griff der Waffe.

Ein raubtierhaftes Grinsen überzog sein Gesicht, als sich die Abfolge der Schüsse die auf ihn einprasselten intensivierte. Immer schneller bewegten sich die Droiden, immer wilder wurden ihre Bewegungen. Und plötzlich, standen sie still, schwer Atmend, verharrte Ferak weiterhin in Kampfhaltung, bis ein leise Piepsen erklang. Die eingestellte Traininssequenz hatte geendet, eine Stunde war um und die Droiden hatten sich in den Standby-Modus begeben. Langsam und bedächtig lockerte er seine Schultern und deaktivierte das Lichtschwert. Ihre Reise von Borosk nach Coruscant müsste sich auch bald dem Ende nähern und so verstaute der Padawan die Droiden, wischte sich mit einem Tuch den Schweiß vom Gesicht und begab sich auf Deck 1 um sich dort im Erfrischer die Trainingseinheit aus dem Körper zu treiben. Als er am Schiffschrono vorbei ging, sah er, das der Berechnet Rückfall in den Real raum im Coruscant-System in gut 8 Stunden sein würde. Mehr als genug Zeit um sich frisch zu machen, was er auch, eine neuen Angewohnheit auf diesem Schiff, kundtat. Mit seiner tiefen rauen Stimme rief er in den Hauptkorridor:


"Der Lagerraum ist wieder frei, ich bin im Erfrischer. Soll ich danach was Kochen?"

Dann holte er sich eine frische Ärmellose Tunika und verschwand im Erfrischer.

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Kernwelten- CoruscaSektor- Hyperraum-StarExplorer-Aufenthaltsbereich- Allein- im Schiff verteilt: Ferak, Ty, Sam, Juna, Charles Trinno

Es war fast so wie früher. Die Reise nach Borosk zog sich ewig lang hin, auch wenn die Aussicht teilweise beeindruckend war. Die beiden schwarzen Löcher so nah beieinander!Das in so einer Umgebung überhaupt Leben entstehen und sich entwickeln konnte. Das so ein Gleichgewicht herrschen konnte. Das ließ sich doch nur mit dem Willen der Macht erklären! Sahra starrte durch die Fenster zu den beiden Monstren und dachte über die Bedeutung dieser Reise nach. Die Macht kommunizierte mit einem auf unterschiedlichen Wegen und gerade hier hatte Sahra das Gefühl, als wolle sie ihr etwas sagen. Das es überall und an den unmöglichsten Orten Hoffnung und Leben geben konnte. Vor allem Hoffnung. Sahra atmete tief durch und schloß für ein paar Minuten die Augen. Wenn sie dieses System hier erschaffen hätte, wär Dorin und sein System von den Gravitationskräften der zerrissen worden, bevor sie nach ihrer Entstehung auch nur hätten abkühlen können!! Sie konnte ja nichtmal Kristalle ernten gehen mit ihrem Padawan, ohne Tod und Verwüstung zu hinterlassen. Auf Taris: Tod und Verwüstung! Auf Ilum: Tod und Verwüstung. Und die Macht schuf solche empfindlichen Balanceakte wir Dorin. Entweder, sie wollte ihr damit Hoffnung machen oder sie verspotten. Wollte die Macht sie verspotten? Konnte sie sowas tun? Vielleicht indem sie ihr all das zeigte, was sie sein sollte aber offensichtlich nicht war? Vorsichtiges Gleichgewicht. Leben erhalten, wo es keiner mehr vermutete. Ja, das waren Dinge, die ein Jedi tun sollte. Die die Jedi tat, die sie sich vorgestellt hatte. Die sie sein wollte. Aber zwischen ihr und der Jedi ihrer Träume lag ein unüberwindbares Hindernis. Wie der Ereignishorizont dieser schwarzen Löcher. Man merkte angeblich nicht, wenn man sie überschritt, aber dann gab es halt kein zurück mehr. Hatte sie ihren Ereignishorizont schon überschritten und es nicht bemerkt? Gab es für sie noch die Chance, an den Punkt zurück zu kehren, an dem sie falsch abgebogen war und doch noch der Jedi zu werden, den sie sich vorgestellt hatte? Aber wo war dieser Punkt gewesen? Nach Eriador? Als sie besser das Risiko hätte eingehen sollen und zur Orden zurückkehren? Vorher, als sie ihr Gefühl ignoriert und den Rat nicht eingeschaltet hatte? Und nur ihre Lehren aus der Sache zu ziehen reichte nicht? Offensichtlich nicht! Traurigkeit und eine Leere wallte in ihr hoch, die sie lange zurückgedrängt hatte. Die sie wieder zurückdrängen würde. Weil sie es musste. Für Ty. Für Ferak.

Ihr Padawan war ein guter Mann. Ein Mann, dessen Weg hoffentlich klarer war als ihr eigener. Ein junger Mann, der so voller Ideale war. Manchmal kam es ihr jetzt schon so vor, als würde er mehr wissen als sie selbst. Wahrscheinlich würde er sie schnell abhängen, wenn er erstmal Ritter war. Für einen Moment erlaubte es Sahra sich, ihren Padawan als Jedi-Ritter vor sich zu sehen. Welchen Weg er wohl wählen würde? Die Rolle eines Wächters würde ihm wohl gut stehen. Beschützer von Schwachen und Wehrlosen. Ja, das würde gut zu ihm passen. Trotzdem ihr Herz blutete, lächelte Sahra für einen Moment. Ihren Padawan als Ritter zu sehen war eine schöne und tröstende Vorstellung. Es gab noch Hoffnung. Es gab immer Hoffnung!

Sahra hatte geschlafen. Lange. Hatte die Erlebnisse auf Ilum in wirren Träumen verarbeitet. Als sie aufgewacht war, hatte sie Ferak dabei beobachtet, wie er sein Lichtschwert baute. Die Klinge erwachte – wie erwartet- in einem kräftigen Orange zum Leben und Sahra lächelte. Die Farbe passte zu ihrem Padawan.

“Perfekt.”

lobte sie die Arbeit des Zabraks und mehr gab es dazu wirklich nicht zu sagen. Anschließend wollte er seine Klinge natürlich ausprobieren, was sein gutes Recht war...solang er ihr Schiff dabei nicht beschädigte...obwohl: Wenn, dann konnte er es jetzt tun. So kaputt wie es war, kam es auf 2-3 weitere Löcher im Boden auch nicht mehr an.

Die Reparatur der StarExplorer auf Borosk dauerte lang. Das Erbe ihrer Eltern und jetzt war es so zerstört. Aber immerhin konnte sie nach Gesprächen mit Charles Trinno zumindest nachverfolgen,was da passiert war. Er war ein Deserteur, dem man offensichtlich bis nach Ilum gefolgt war. Das man auf die StarExplorer geschossen hatte, lag an ihm. Das so viele unschuldige in der Siedlung verletzt wurden und ihr Leben verloren hatten, lag an der Grobschlächtigkeit des Imperiums. Das Mr. Trinno sie überhaupt dort hin gelockt hatte, lag an ihr. Woran sonst?

Als die StarExplorer dann endlich wieder flugfähig war, hatte sich einiges geändert und man erkannte noch deutlicher: Das hier war kein einfaches Transportmittel mehr. Das Schiff war auf Daueraufenthalt ausgestattet. Alles in allem wirkte sie etwas dunkler als vorher, aber Sahra fühlte sich sofort wohl, als sie das Schiff erneut bestiegen um nun Kurs auf Coruscant zu nehmen. Juna vorstellen und Mr. Trinno an den NRGD übergeben. Das waren jetzt die nächsten Aufgaben. Und dann… dann wollte und würde sie sich Zeit nur für ihre “Jungs” nehmen. Ferak brauchte noch Ausbildung und Ty Zuwendung. Er war schon so groß geworden! Sahra sah ihren Sohn vor einem der Computerterminals sitzen. Er sah kaum noch wie ein Junge aus. Bald würde er sich entscheiden können, ob er ein Jedi werden oder etwas anderes machen wollte. Vielleicht noch vier Jahre. Vier Jahre! Wie schnell waren die ersten 4 Jahre ihres Sohnes rum gewesen? Wie schnell würden diese vier Jahre jetzt vergehen? Sahra hielt ihre eigenen Wünsche für ihren Sohn zurück. Das hier war sein Leben und er sollte entscheiden, wohin er ging.

Die Tage verliefen relativ … eintönig. Nach dem Frühstück trainierten sie einzeln und zu zweit in dem Lagerraum, der ihr als Trainingsraum diente. Oder man las, oder meditierte, oder man sass auf eine Tasse Tee in der Küche. Nur zu den Mahlzeiten traf man sich wirklich in der Küche und redete miteinander. Wenn es vielleicht auch nur ein paar Worte waren.

Trotz allem ging die Reisezeit relativ schnell rum. Sahra sah dem Jedi-Tempel mit eher negativen Gefühlen entgegen. Es war kein Heimkommen. Es war ein “ wir müssen da hin, weil es etwas zu regeln gibt, das man nicht übers Com machen kann.” Was sagte ihr das?

Aus Richtung der Rampen kam ein “ Der Lagerraum ist wieder frei!” und ihr Padawan bot an, nach einer Erfrischung etwas für sie zu kochen.

“Ich werde dir dann helfen!”

rief sie zurück und begab sich von der Couch schonmal in Richtung Küche, stellte etwas Nuna-Fleisch und Gemüse aus dem Kühlschrank auf die Arbeitsfläche und begann schonmal, das Gemüse zu putzen.
Sam war so nett gewesen, sich um die Hyperraum-Sprünge zu kümmern. Sahra musste kaum ins Cockpit gehen, dafür war sie wirklich dankbar.
Das Gemüse war schon fast fertig geputzt, als der hochgewachsene Zabrak zu ihr in die Kombüse trat.Sie lächelte ihm zu.

“Wie fühlst du dich? Ist dein Lichtschwert so, wie du es dir vorgestellt hast?”

fragte sie neugierig und nahm sich das nächste Stück Gemüse, um es klein zu schneiden.

“Ich hab dich beobachtet. Du machst das wirklich gut! Aber was hältst du davon, wenn wir nachher nochmal was anderes machen? Du wolltest doch noch Lähmung lernen. Zum Beispiel. Vielleicht hilft Ty uns ja bei der Übung.”

schlug sie vor. Keine Anweisung. Keine Klarstellung “Wir machen das dann!”. Nein, ein Angebot. Ein Vorschlag. Sie hatten noch Zeit genug um viele andere Dinge auszuprobieren. Coruscant und die Mahnung, die Sahra in dieser Welt sah, waren zum Glück noch weit genug weg! Eine kleine Schonfrist hatten sie noch und die galt es zu nutzen.

Kernwelten- CoruscaSektor- Hyperraum-StarExplorer-Kombüse- mit Ferak- im Schiff verteilt:Ty, Sam, Juna, Charles Trinno
 
[: Coruscant-System | äußerste Sphäre des Systems :||: Konvoi der Kommerzgilde |GR-Fünfundsiebzig-Frachter „Muuzaji“ | Schleuse zum Frachtdeck :||: Crado, der Frachtmeister und zwei mit Blitzstrahlern bewaffnete Matrosen :]

Sobald die drei großen, klobigen GR-Fünfundsiebzig-Frachter Faida,Msafiriund Muuzaji– gemeinsam mit einer bunten Schar an kleineren Transportern sowie einigen Handelskreuzern als Geleitschutz – mit einem gewaltigen Satz in die äußerste Sphäre des Coruscant-Systems gesprungen waren, blitzten in kurzen Abständen mehrere Sekunden lang an den unterschiedlichsten Stellen die winzigen Bremsdüsen auf, um die durchs pechschwarze Nichts gleitenden Schiffe möglichst zügig unter die natürliche Lichtgeschwindigkeitsgrenze zu bekommen. Das allseits bekannte, blau-grüne Firmenzeichen der Kommerzgilde prangte sowohl steuer- als auch backbords auf dem betongrauen Rumpf aller drei Frachter. Nachdem sich die jeweiligen Kapitäne (vorschriftsgemäß) bei der lokalen Systemkontrolle angemeldet und einen entsprechenden Kurs gen Coruscant zugewiesen bekommen hatten, flog der Konvoi in einem gemächlichen Tempo vorerst weiter auf das stellare Zentrum zu.

Da kaum noch Luft in der Schleuse war, war bloß ein kaum hörbares, dumpfes Klicken zu hören als sich der Sperrmechanismus der Luke entriegelte. Vier Gestalten, die sich nur wenige Minuten zuvor in rustikale Schutzanzüge gezwängt und anschließend ihre Magnetstiefel aktiviert hatten, wankten nach dem Öffnen der Luke schwerfällig auf das magnetische Frachtdeck. Seit dem letzten Sprung schlugen einige Kontrolllämpchen unwillkürlich aus, weshalb der Frachtmeister der Muuzajieine Mynock-Patrouille kurzerhand angeordnet hatte. Gemeinsam mit zwei Mannschaftsmitgliedern und dem mitreisenden Cathar Crado, der einen Teil der Reisekosten für diese Passage mit zu leistender Schiffsarbeit abbezahlte, würde der vierarmige Besalisk nun Container für Container sorgsam nach verdächtigen Spuren absuchen. Laut schnaufend machte der reptiloide Hüne einen recht behäbigen Schritt nach dem anderen; dicht gefolgt von dem breitschultrigen Katzenwesen.


[Bestimmt stecken diese Käfer im Maschinenraum hinter diesen Problemen], mutmaßte grummelnd einer der beiden Frachtermatrosen mit rauschender Stimme über den Kurzstreckenfunk und folgte mit seinem provisorischen „Blitzstrahler“ dem Lichtkegel der vom Frachtmeister und dem Cathar geführten Taschenlampen.

Sein Kollege stimmte brummend zu.
[Ja! Denn wo sollen wir uns denn diese Mynocks eingefangen haben?] Schlecht gelaunt stieß er mit einem Fuß gegen einen der Metallcontainer. [Die hätten wir doch sicherlich bei unserer letzten Routinepatrouille bemerkt. … Bestimmt hat der Skipper uns auf dem Kieker … und das ist nun seine Bestrafung.]

[Klappe, ihr zwei Hohlköpfe!], knurrte der Frachtmeister nicht minder schlecht gelaunt. [Käfer hin; Käfer her. Halten lieber die Augen nach diesen geflügelten Quälgeistern Ausschau anstatt wild zu spekulieren. Denn sobald wir irgendwo zwischen diesen vielen Containern deren Nest tatsächlich gefunden haben, stehen wir mit einem Mal in einer der neun corellianischen Höllen. Das kann ich euch versichern!]

Das schweigsame Katzenwesen, das gleich neben dem Besalisken stand und seinen Lichtkegel in aller Ruhe zwischen die jeweiligen Container auf seiner Seite wandern ließ, lauschte der laufenden Unterhaltung noch einen Moment lang und schaltete dann mental auf Durchzug. Wie war er nur auf diesen Transporter gekommen? Warum war er nicht in einfach dem winzigen Dorf auf Felucia – mit den schlichten Pfahlbauten – geblieben? Kurz schloss er seine matten, violetten Augen, seufzte leise und erinnerte sich dann an seine Begegnung mit Meisterin M’ha. Die ithorianische Jedi, die der Rat mit dem Erforschen des Vergessenen Tals beauftragt hatte, hatte ihn vor gut sechs Standardmonaten zum ersten Mal aufgesucht. Nach fast zwei Standardjahren, in denen der Cathar in Felucias wilden Dschungel Entwicklungsarbeit geleistet hatte, war dieser Moment das erste Zusammentreffen mit einem anderen Ordensmitglied gewesen. In jenem Augenblick war er so überrascht gewesen, dass er die Meisterin nicht an seiner Tür hatte abweisen können.

Langsam ging er ein paar unbeholfene Schritte in den Magnetstiefeln weiter. Meisterin M’ha hatte ihn – nach mehreren Gesprächen in vertrauter, meditativer Zweisamkeit – hatte ihn letztlich dazu überredet, dass er beim Jedi-Rat auf Coruscant persönlich Rapport über die vorwiegend vom Orden geführte Entwicklungsarbeit auf Felucia erstatten sollte. Lianna wäre zwar näher gewesen, aber dort hielt sich schon seit längerem kein ranghöchster Vertreter mehr auf. Seit eine überaus schreckliche Krankheit auf dem wohl bekanntesten Planeten der Kernwelten grassierte, bündelten die Jedi einen Großteil ihrer (heilenden und seelsorgerischen) Kräfte an diesem Ort. Doch selbst in diesen äußerst friedlichen Zeiten, da das Galaktische Imperium und die Neue Republik ihre Kampfhandlungen per Friedensvertrag eingestellt hatten, wurden die besonderen Fähigkeiten der Jedi auch in ganz vielen anderen Ecken der Galaxie dringend benötigt. Möglicherweise hatte Crado diese weite Reise ja auf sich genommen, um den Rat an diese generelle Pflicht gegenüber allen Völkern der großen Galaxie zu erinnern? Während er sich weiter einen Weg durch das Labyrinth aus Containern bahnte, gab er ein tief grollendes Brummen von sich.


[Wir sollten uns nicht allzu weit voneinander entfernen, Meister Jedi], hörte das Katzenwesen kurz darauf über Funk den reptiloiden Hünen sagen.

Crado brummte daraufhin missgelaunt.
„Ich habe dem Käpt’n und dir doch schon zu Beginn der Reise gesagt, dass ihr mich nicht mit diesen Titel anreden sollt! Ich bin kein Meister, sondern bloß ein einfacher Bürger dieser Galaxie. Belassen wir es also bei meinem normalen Namen: Crado.“

[Jedi-Meister hin; Jedi-Meister her], entgegnete der Besalisk wenig beeindruckt. [Die Blitzstrahler sind zu zweit effektiver. Bleib also an meiner Seite.]

Der Cathar fletschte bei dieser Erwiderung unwillkürlich die Zähne. Hätte ihn Meisterin M’ha nicht kurz vor seinem Aufbrechen einen auf den Jedi-Orden ausgewiesenen Creditstick gegeben und hätte er diesen nicht zum (anteiligen) Bezahlen der Passage benutzt, hätte er wohl vermeiden können als Mitglied dieser namhaften Vereinigung machtsensitiver Wesen erkannt zu werden. Doch in jenem Moment hatte er an diese Konsequenzen gar nicht gedacht. Denn sein Jedi-Dasein hatte er vor etwa einem Jahr auf Felucia begraben, indem er seine Tunika und sein selbst gefertigtes Lichtschwert in eine recht robuste Kiste gepackt und diese anschließend in einem nahen Moor versenkt hatte. Kein einzige Träne war ihm in die Augen gestiegen als er mit angesehen hatte wie die Kiste langsam von dem trüben Etwas verschluckt wurde, aus dem das felucianische Moor bestand. In diesem Moment hatte er mit den Jedi, dem Verlust von Noomi und seinem bisherigen Leben abgeschlossen gehabt – bis einige Monate später die alte Ithorianerin plötzlich aufgetaucht war. ‚Du kannst zwar die Macht aus deinem Leben verbannen, aber die Macht verbannt dich nicht aus ihrem‘, dachte er grimmig.

Zusammen mit dem äußerst geschwätzigen Frachtermatrosen, der den behelfsmäßigen, langläufigen Blitzstrahler in seinen Händen hielt und über den gemeinsam mit den anderen geteilten Funkkanal – trotz Ermahnung durch den Frachtmeister – weiter mit seinem Kollegen quatschte, schritt er weiter die riesigen Metallkisten entlang und suchte einen Weg zurück zu den beiden anderen. Aufmerksam ließ er seinen Blick von links nach rechts, von oben nach unten und wieder zurück wandern. Crado griff in diesem Moment zwar nicht aktiv auf seiner übersinnlichen Fähigkeiten zurück, aber etwas nagte mehr und mehr an seinem Bewusstsein. Trotz des schweren Schutzanzugs, den er gerade am Leib trug, versuchte er zwar dieses Gefühl (wortwörtlich) abzuschütteln, aber bis auf eine ziemlich ungelenke Bewegung, die er dabei machte, tat sich nichts. Abermals war von seiner Seite ein tiefes, grollendes Brummen zu hören.

Derweil der GR-Fünfundsiebzig-Frachter Muuzajiweiter in einem „gemächlichen“ Tempo durch das luftleere, pechschwarze Nichts flog, fanden die vier wankenden Gestalten auf dem unterseitigen Frachtdeck wieder zueinander. Innerhalb der letzten halben Stunde hatten sie knapp die Hälfte der gut neunzig Meter langen Fläche abgesucht. Hier und da hatten sie zwar freiliegende Kabel sowie leicht ramponierte Verteilerkästen gefunden, aber diese Schäden mussten nicht zwingend von einem Mynock-Befall herrühren. Manchmal schafften es auch klitzekleine Meteoriten per Zufall durch den aktiven Deflektorschild des in die Jahre gekommenen Transporters. Gewissenhaft protokollierte der patrouillierende Frachtmeister diese „harmlosen“ Mängel, fluchte über die technische „Kreativität“ der im Maschinenraum arbeitenden Verpinen-Geschwister und überprüfte vereinzelt die Lage der Container. Irgendwelche Fracht schienen sie im Laufe der letzten zwei Standardwochen, die sie nun schon auf Reisen waren, nicht verloren zu haben. Just in dem Augenblick, in dem sich diese kleine, inspizierende Gruppe wieder in Bewegung setzen wollte, löste sich plötzlich ein Schemen aus einer bis dahin von den beiden Lichtkegeln unentdeckten Ecke…


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[Coruscant - Jedi-Tempel - Garten] Wes Janson, Leela

Die junge Frau nickte langsam, als sie Wes' Standpunkt zu verstehen begann. Sein Blickwinkel war selbstredend ein ganz anderer und schon aufgrund seines Ranges viel weitreichender. Die Verantwortung, die er als Rat trug, wurde in jedem seiner Worte deutlich.


"Ich... muß Ihnen für Ihre Erklärungen danken, Wes. Bisher hat sich nur selten jemand Zeit genommen, mir die Gründe für bestimmte Entscheidungen darzulegen. Dabei wäre es wirklich hilfreich dabei gewesen, sich in dieser..." Leela machte eine zurückhaltende Geste mit ihrer Hand, die den Tempel einschloß, "...Umgebung zurechtzufinden, die so anders funktioniert, als der mundane Teil der Welt. Aus Ihrer weitsichtigen Perspektive erscheint mir nun manches... verständlicher.
Der Gedanke, dass Arkon mich von Coruscant weggeschickt hat, um mir eine Pause von der Arbeit zu ermöglichen, kam mir allerdings noch nicht. Bisher war ich gewohnt, auf eigenen Beinen zu stehen. Dass sich jemand auf diese Weise um mein Wohlergehen sorgt, ist... eine neue Erfahrung für mich."


Das traf es nicht ganz. Immerhin hatte Leela ihre Haushälterin Frida gehabt, die bis zu ihrem plötzlichen Unfalltod versucht hatte, dafür zu sorgen, dass die junge Frau neben der Arbeit ab und an aß und schlief. Damit war Frida nicht immer erfolgreich gewesen. Oft hatte sich die Ärztin ihrer Fürsorge entzogen und die Nächte in ihrem Labor verbracht, um ungestört weiterarbeiten zu können. Im Rückblick kam Leela diese Zeit nun um einiges unkomplizierter vor. Selten hinterfragte jemand ihre Entscheidungen - und schon gar nicht auf einer solch persönlichen Ebene, wie das hier im Orden ständig geschah. Zumal die Fragen manchmal Dinge berührten, die ruhen sollten. Die sie begraben hatte.

Gerade, als Leela der ganzen Reflektionen und Interpretationen über die Beweggründe ihres Meister und ihre eigenen überdrüssig wurde, kam Wes wieder auf die Zusammenarbeit zu sprechen, die ihm vorschwebte - und hier fiel es der ernsthaften, jungen Frau nun sehr viel leichter, gedanklich wieder anzuknüpfen und zu antworten. Es war ein Ziel, auf das man hinarbeiten, ein Problem, das man lösen konnte. Aber als Wes dabei aufgeregt mit den Armen zu wedeln begann und er mit beinahe missionarischem Eifer sprach, trat die junge Wissenschaftlerin unwillkürlich einen Schritt zurück, als müsse sie sich vor den auf sie einstürzenden Emotionen schützen. Nach einem tiefen Atemzug legte die Liannerin die Hände hinter dem Rücken zusammen und hörte den Rat mit leicht zur Seite geneigtem Kopf weiter an.


"Sie haben recht." Stellte sie schlicht und unumwunden fest. "Es ist sinnvoll, die Ressourcen beider Institutionen zu bündeln. Allerdings nehme ich an, dass im Einzelfall auch der Orden entscheidet, was ihm am meisten dient." Unwillkürlich standen Dr. Kaveri die beiden imperialen Flüchtlinge vor Augen, die an Bord der StarExplorer verblieben waren. "Es ist ein verbreitetes Problem, dass Partikularinteressen die Zusammenarbeit verschiedener Behörden behindern, aber ich begrüße den Versuch, die Kooperation zu verbessern, und freue mich, dass ich daran mitwirken darf."

Kaum hatte sich Wes nach ihrer Unterredung zum Mittagessen verabschiedet, meldete sich ihr Comlink - und ihr Herz machte einen kleinen Sprung, als sie den Absender der Nachricht sah. Arkadi. Duschen, in eine frische Robe schlüpfen und zum Treffpunkt flitzen... es schien, als könne nichts davon schnell genug gehen. Der Weg zum 'Happy Nexu' war ihr noch von ihrem Ausflug mit Riuen in Erinnerung, aber sie schenkte ihm keinerlei Aufmerksamkeit, bis sie die Tür der Cantina öffnete und dem blonden Agenten entgegen eilte, der sich erhoben hatte, um sie in seine Arme zu schließen. Dabei schlug ihr Herz so heftig, dass sie dachte, Arkadi müsse es durch ihre Tunika hindurch spüren. Schon einen Augenblick später schob sie ihn jedoch wieder von sich. Es war ungewohnt und fast unangenehm der Öffentlichkeit preis zu geben, was in ihr vorging. Ohne weiteres Wort, aber mit einem warmen Leuchten in den Augen nahm sie an dem kleinen Tisch platz, auf dem schon Caf und Donuts standen und erwiderte schweigend Arkadis Blick. So schmerzhaft jeder Augenblick ohne den Agenten war, so wundervoll fühlte sie sich jetzt in seiner Nähe. Glücklich, vollständig.

"Ich freue mich auch, dich zu sehen." Leela schloß für einen Moment die Augen und begann zu grinsen, weil ihr die Banalität ihrer Worte bewußt wurde. Ihre absolute Unzulänglichkeit. Als Arkadi seine Hand über ihre legte, ließ die Zärtlichkeit der Berührung sie zittern, und sie konnte nicht verhindern, dass ihr das Blut ins Gesicht schoß.

"Jemand hat mal gesagt 'Wo man am meisten fühlt, weiß man am wenigsten zu sagen.' Bis jetzt wußte ich nicht, was damit gemeint war, aber - ich schweige gerne mit dir."

Leela verschränkte ihre Finger fest mir denen des Agenten und griff mit der anderen Hand nach der Caftasse. Wie immer half ihr das bittere Getränk, Zeit zu gewinnen bis sie sich gesammelt und ihre Gefühle wieder unter Kontrolle hatte. Einen Donut und eine halbe Tasse später begann sie schließlich, das Gespräch mit Rat Janson für Arkadi zusammenzufassen.

"Ich weiß noch nicht, wie es funktionieren kann, aber ich würde seinen Vorschlag gerne umsetzen. Wenn es keine Gründe gibt, die dagegen sprechen." Die dunkelhaarige Padawan hob fragend eine Augenbraue und suchte erneut Arkadis Blick.

[Coruscant | Obere Ebenen | Cantina „Happy Nexu“ | Speisesaal] Lt. Commander Arkadi Duval, Leela Kaveri, weitere Gäste
 
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Coruscant- Orbit- Quarantänestation- mit 5 anderen Anwärtern in einem Raum

Die Zeit auf der Quarantänestation war so amüsant wie ein Schulausflug bei strömendem Regen. Man konnte nicht raus und war mit Leuten in einem Zimmer,von denen 2 durch Verhaltensauffälligkeiten hervorstachen. Einer der Menschen hatte sich bis zum Abend des erstens Tages so mit dem Shi´ido in der Wolle, dass die übrigen dazwischen gehen mussten. Bailee stand schließlich zwischen den beiden Streithähnen, während diese jeweils von den anderen halbwegs Vernünftigen festgehalten wurden.

"Hallo? Friede,Freude, Eierkuchen und so? Jedi-Kodex? Klingelt da irgendwas? Also bekommt eure Hormone in den Griff! Wir sitzen noch bisschen länger zusammen hier drin und ich find Blut an der Wand sieht schon nach ein paar Stunden nicht mehr dekorativ aus!"


Für den Moment verzogen sich die Kontrahenten erstmal auf je ein Bett in den am weitesten voneinander entfernten Ecken.

"Von mir aus. Aber bleibt dann auch da!"

Sie schüttelte den Kopf und nickte dann den anderen Streitschlichtern dankbar zu. Diese warfen sich ebenfalls auf ihre Betten und begannen zu lesen. Eine gute Idee! Auch Bailee begann zu lesen, als die Gegensprech-Anlage an der Tür knisterte und knackte. Bailee runzelte die Stirn und erhob sich. Wollte man etwas von ihnen? Aber draussen war niemand. Bailee sah das Gerät an und schüttelte den Kopf. Aber es war zu spät, um jetzt noch mit dem Gebastel anzufangen. Aber sie hatte Zeit. Sie würde die Anlage vielleicht noch reparieren, solang sie hier war. Fürs erste ließ sie es aber gut sein und setzte sich mit ihrem Datapad an einen der Tische. Sie rief die Daten von ihrer Alarm-Anlage rund um Briannas Schiff ab. Alles ruhig, natürlich! Sie seufzte, auch wenn sie nichts anderes erwartet hatte.
Etwa eine halbe Stunde später, brachte ein Droide ihnen Tabletts mit Essen und Wasser. Fast so schön wie im Knast. Ausserdem entnahm dieser Droide ihnen auch drei Mal am Tag Blut, um nach Anzeichen einer Infektion zu suchen. Bailee nannte den Droiden darum schon liebevoll "Moskito". So ging der erste Tag relativ langweilig zu Ende und Bailee versuchte auf ihrem Bett zur Ruhe zu kommen, während die Streithähne ihre persönliche Mini-Schlacht weiter ausfochten. Thema jetzt: Wieviel Licht wurde benötigt, um schlafen zu können. Das hier war eine Prüfung! Definitiv! Man wollte sie testen, ab wann sie einen Mord begehen würde. Oder zwei. Aus reinem Selbstschutz natürlich, damit sie nicht Irre wurde, weil zwei nahezu Erwachsene sich wie Dreijährige benahmen. Oder schlimmer.

Coruscant-Orbit-Quarantänestation- mit 5 Anwärtern in einem Raum
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Cantina „Happy Nexu“ | Speisesaal | Lt. Commander Arkadi Duval, Leela Kaveri, weitere Gäste

Es war eine Binsenweisheit, dass Organisationen, mochten sie auch noch so groß, mächtig und einflussreich sein, schlussendlich aus Lebewesen bestanden. Denkenden, fühlenden, fehlbaren Lebewesen, mit all ihren Eigenheiten, die sie besonders machten. Selbst hinter der knochenweißen Rüstung und dem anonymisierenden Helm eines imperialen Strumtrupplers steckte ein Mensch, ein Mensch, der lachte, weinte, sich für bestimmte Dinge interessierte und Personen kannte, die ihm wichtig waren. Diese Tatsache konnte auch im Bezug auf den NRGD und die dort tätigen Geheimdienstoffiziere gerne vergessen werden. Ging man nach den Holo-Dramen, waren Spione geradezu überlebensgroße Wesen, stets mit einem flotten Spruch gesegnet und geprägt von unerschütterlichem Selbstvertrauen. Für Zweifel, Unsicherheiten und die kleinen, banalen Dinge war in der Fiktion kein Platz, und das war auch in Ordnung so – schließlich konsumierte man diese Medien, um den Alltag hinter sich zu lassen. Wen reizte schon eine realistische Dokumentation über die letzten Verhandlungen zu Budgetfragen, die so furchtbar schleppend verlaufen waren, weil der Assistent des zuständigen Sektionsleiters wegen Ärger mit seiner Partnerin in der Nacht zuvor schlecht geschlafen hatte? Oder wen interessierte die Tatsache, dass das Töten eines feindlichen Agenten nicht unbedingt schnell und sauber mit einem einzigen Blasterschuss vorbei war, sondern sich das Opfer vor Schmerzen auf dem Boden wand und dabei nach seiner Mutter rief? Nein, es war besser, dass die Öffentlichkeit nicht so genau wusste, was getan wurde – was notwendig war – um sie zu beschützen, und wie geerdet und in ihren Möglichkeiten begrenzt die Personen schlussendlich waren, die die Organisation „NRGD“ am Laufen hielten.

Manchmal konnte das Leben als Geheimdienstoffizier so simpel sein, dass man einfach in einer Cantina saß, Caf und Donuts bestellt hatte und auf das Chrono blickte, weil man sich so sehr darauf freute, dass gleich eine geliebte Person durch die Eingangstüren kommen würde. Manchmal war das alles...und manchmal steckte mehr dahinter, zum Beispiel, wenn die Frau, auf deren Ankunft man so gespannt wartete, eine brillante Wissenschaftlerin war, die Zugang zu streng vertraulichen Informationen besaß und möglicherweise essentiell für die Bekämpfung des C-Virus war. Leela Kaveri war etwas besonderes, und das nicht nur, weil Arkadis Herz schneller schlug, als er sie zur Begrüßung umarmte, fühlen konnte, dass es der dunkelhaarigen Ärztin ähnlich ging. Das Leuchten in ihren Augen, die Röte auf ihren Wangen, das leichte Zittern, als ihre Hände sich berührten – man musste keine Fortbildung in operativer Psychologie besucht haben, um diese Zeichen deuten zu können. Arkadi lächelte zunächst einfach nur, als er sich wieder setzte, der ehemalige Soldat gab seiner Gegenüber Zeit, sich zu sammeln und ihre Gedanken zu ordnen. In einer vertrauten, angenehmen und entspannten Atmosphäre war mal viel eher bereit, sich frei zu äußern, und auch wenn diese nüchterne, kühle Kalkulation dem blonden Menschen einen kleinen Stich versetzte, so war ihm doch bewusst, dass es hier nicht bloß um sein persönliches Glück oder das der Padawan ging, sondern auch darum, die Neue Republik zu beschützen. Und das geschah am Besten, wenn Leela zufrieden und glücklich war und sich auf ihre Forschung am C-Virus konzentrierten konnte. Es stand zu viel auf dem Spiel, um irgendwelche Komplikationen ins Spiel zu bringen, also musste er und somit auch die Sektion Null genau darüber im Bilde sein, wie es der Jedi ging und wer noch an ihren Aktivitäten Interesse zeigte. Entsprechend ruhig und konzentriert hörte Arkadi ihren Ausführungen zu, nachdem er ihre Worte über das Schweigen mit einem schmalen Lächeln und einem Nicken quittiert hatte, ab und zu nippte er an seiner Tasse Caf und nahm einen kleinen Bissen von den hiesigen Donuts, die in Anspielung auf ihre Herkunftswelt als „Cronuts“ bezeichnet wurden und etwas leichter und bekömmlicher waren als ähnliche Speisen. Es gab gute Gründe, genau hinzuhören, denn Leela hatte mit niemand geringerem als Rat Wes Janson gesprochen, eine der höchsten Autoritäten im Jedi-Orden, vielleicht sogar die höchste, die es in diesem Gremium gab. Die Informationen, die der NRGD und Sektion Null über den Rat und seine Mitglieder besaßen , waren leider eher spärlich, zu Rat Janson war Arkadi lediglich bekannt, dass er als kompetent und verlässlich galt, durchaus jemand, der an einem guten Verhältnis zu anderen Institutionen interessiert war. Es kursierten zwar Gerüchte über die ein oder andere Frauengeschichte, aber Analysten der Sektion Null hatten dazu nicht viel mehr zu sagen als dass es möglich schien, dass diese zutrafen. Als potentielle Schwachstelle und Druckmittel zu wenig, um nützlich zu sein, zumal man auf höherer Ebene wohl entschieden hatte, das Verhältnis zum Orden nicht weiter unnötig zu belasten. Arkadi war angewiesen worden, weitere Konfrontationen tunlichst zu vermeiden, und diese Befehlen waren von beiden Vorgesetzten gekommen – jenem vom NRGD und jenem von der Sektion Null. Man war also auch dort bestrebt, die Wogen zu glätten, und der blonde Mann hatte nicht vor, sich diesen Befehlen zu widersetzen. Wenn man ihn anwies, hart zu den Jedi zu sein, war er hart zu ihnen, und wenn man entschied, dass nun sanftere Töne anzuschlagen waren, dann schlug Arkadi sanftere Töne an. Professionalität, emotionale Distanz und Pragmatismus waren die oberste Devise, in seinem Metier konnte man es nicht leisten, nachtragend und kleinlich zu sein.

Also nahm der Geheimdienstoffizier Leelas Worte durchaus positiv auf, Arkadi lächelte und strich kurz über ihren Handrücken, als er ihren Blick erwiderte und bedächtig nickte. Er nahm sich einen Moment Zeit, um noch einmal nachzudenken und einen Schluck Caf zu trinken, dann setzte er zu nüchternen Antwort an, bei der jedoch immer mal wieder aufblitzte, wie sehr ihm am Wohlergehen der Padawan gelegen war.


„Ich danke Dir, dass Du so offen mit mir sprichst. Das weiß ich zu schätzen. Ein Ausbau der Kooperation, Brücken schlagen zwischen Institutionen, die zwar unterschiedlich agieren, aber auf der selben Seite stehen, das ist sinnvoll und angesichts der Herausforderungen, mit denen wir – wir alle – konfrontiert sind, auch dringend geboten. Also ja, ich glaube auch, dass dieser Vorschlag eine gute Idee ist und alle Seiten davon profitieren würden. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, es zu versuchen – ganz besonders, wenn es das ist, was Du willst. Denn schlussendlich bist Du diejenige, für die dieser Weg gangbar und richtig sein muss. Wenn sich das persönliche Glück mit dem höheren Wohl in Verbindung bringen lässt...nun, diese Lösungen haben sich oft als die langfristig am stabilsten erwiesen.“


Arkadi machte eine kurze Pause und beugte sich dann nach vorne, um Leela einen sanften Kuss auf die Stirn zu geben, ein von inniger Zuneigung geprägtes Zeichen, dass es ihm mit diesen Worten ernst war, und er schenkte der Padawan ein beinah konspiratives Schmunzeln, als er ein wenig die Stimme senkte.


„Ganz im Vertrauen gesagt wäre das auch die Option, bei der wir am meisten Zeit miteinander verbringen können. Ich will also nicht ausschließen, dass ich vielleicht nicht gänzlich objektiv bin. Immerhin habe ich Dich sogar kurz vor Deiner wichtigen Prüfung zu Caf und Donuts entführt – böse Zungen würden vielleicht sogar sagen, zu Caf und Donuts verführt. Wenn Du also bald aufbrechen willst, um Dich vorzubereiten, verstehe ich das. So oder so ist es schön, mit Dir zusammen zu sein. Wirklich schön. Wenn ich Dir irgendwie helfen kann, lass es mich wissen...“


Nun waren es die Wangen des Agenten, die ein wenig an Farbe gewannen, und er räusperte sich, als er auf dem Grund seiner Caf-Tasse nach etwas suchte, das wohl sehr wichtig sein musste. In der Tat hoffte er, dass diese Prüfung ein Erfolg sein würde. Leelas Arbeit am C-Virus würde gewiss leichter ablaufen, wenn sie mit einem positiven Ereignis im Rücken damit anfangen konnte, und über sie bei den Jedi eine Ansprechpartnerin zu haben, die dem NRGD wohlgesonnen war, hatte einen unschätzbaren Wert. Schlussendlich war der Orden ein zu wichtiger Faktor, um ihn zu ignorieren oder sich zum Feind zu machen, gerade jetzt. Die Neue Republik stand am Abgrund, und nur schnelles, entschlossenes und kluges Handeln konnte sie vor dem Sturz bewahren. Was immer notwendig war...


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{ Kernwelten, CoruscaSektor, Hyperraum, StarExplorer, Kombüse | Juna Choway, Sahra, Ferak - im Schiff verteilt Sam, Ty, Charles Tinno}


Wie lange war es her? Wie lange hatte Juna auf Ilum gelebt? Wie lange in diesem Exil gewartet? Nun aber waren sie auf dem Weg gewesen. Wohin hatte Juna nicht ganz verstanden. Die ersten Tage hatte sie sich sehr zurück gezogen und eigentlich nur geschlafen. Nur hin und wieder war sie aufgestanden um etwas zu essen. Irgendwann war es ihr aber nicht mehr möglich gewesen. Suse brauchte sie. Sie konnte ihren einzigen Freund nicht ewig in diesem Zustand lassen. Irgendwann hatte sie sich mit immer mehr Teilen aus dem Schrott und Werkzeugen an eine Werkbank gesetzt. Es dauerte ein wenig doch irgendwann war der Kleine soweit wieder zusammengebaut, dass er wenigstens wieder lebte. Juna wusste nicht recht. Aber es war schließlich gelungen. Ihr Freund war gerettet. Ein Grund dafür, dass sie langsam wieder am Leben auf dem Schiff teilnahm. Den Droiden trug sie in dem Tuch an ihrem Körper wie eine Mutter die auf ihr Kind aufpasste. Hier und da beobachtete sie Ferak wenn er trainierte oder an seinem Lichtschwert arbeitete. Juna verbrachte viel Zeit damit zu lesen. Sie lebte eigentlich weiter wie sie es auf Ilum angefangen hatte. Sie trank Tee und schaute aus dem Fenster. Sie erinnerte sich an die Dinge die passiert waren. Ob Tabby sich wohl freuen würde, wenn sie sie jetzt sehen könnte? Doch wohin würden sie reisen? Manchmal erwachte Juna nachts mit einem mulmigen Gefühl und trainierte wieder heimlich. Auch wenn ihr alter Herr Geschichte war… Sie war noch weit davon entfernt sicher zu sein. Sie nutzte alles was sie hatte um wieder in Form zu kommen. Um die Spuren ihres Trainings zu verbergen kleidete sie sich in weite und lange Kleider welche den Großteil ihres Körpers bedeckten. Ilum war eine Warnung gewesen nicht zu nachlässig zu werden. Sobald jemand wach war und ihr zu nahe kam, vielleicht sogar Gefahr lief sie beim Training zu erwischen, setzte sich die ehemalige Attentäterin in eine Ecke und tat so als würde sie weiter an Suse arbeiten. Allerdings war sie mit den Mitteln die sie hier hatte so weit gekommen wie es ihr derzeit möglich erschien. Ohne neuen Körper würde sie ihn nicht mehr vollständig in den alten Zustand zurückversetzen können.

Nach und nach war Juna wieder geschmeidiger geworden. Ihre Bewegungen flüssiger. Ihre Kraft in den organischen Teilen war auch wieder mehr geworden. Sie erlangte eine Selbstsicherheit in ihren Bewegungen zurück. Sie musste auf alles vorbereitet sein. Sie war nur einmal kurz im Cockpit gewesen. Hatte kurz die Sternenkarte sehen und von Suse Analysieren lassen können ehe sie lieber vor dem Pelzigen Wesen (Sam) reißaus genommen hatte. Sie hatte immernoch das Gefühl, dass diese Person ein Problem mit ihr hatte. Ein nicht gerade kleines Problem. Daher zog Juna sich wieder etwas mehr zurück. Meisterin Kenobi und Ferak trainierten viel miteinander weswegen sie mehr für sich blieb. Anhand dessen wo sie waren und den Kurs den sie eingeschlagen hatten, konnte Juna zumindest ausmachen, dass sie irgendwo im Raum der Republik landen würden. Sie erkannte ein paar Namen wieder von ihrer Reise nach Coruscant. Sie hatte damals auf ihrer Flucht eine sehr direkte Route genommen. Auf ihrem Hinweg war sie über Umwege an ihr Ziel gelangt. Die Wahrscheinlichkeit war also hoch, dass sie dort wieder hinkommen würden. Hatte die Jedi nicht etwas gesagt, dass sie erst einmal woanders hin sollte? Was wenn es doch eine Falle war? Ab dem Zeitpunkt hatte Juna versucht zumindest ein paar Dinge vorzubereiten, wenn sie würde fliehen müssen. Sie nutzte die Zeit in der die anderen schliefen zunehmend um zumindest aus Schrott kleine Dinge zu basteln, die ihr helfen könnten zu entkommen. Den Besenstil den sie auf Ilum als improvisierte Waffe missbraucht hatte, hatte Juna unter ihrem Bett versteckt. Alles aus Vorsicht in eine Falle getappt zu sein.

Es war nicht so, dass Juna Meisterin Kenobi nicht vertraute. Im Gegenteil. Aber als ehemalige Attentäterin und Jüngerin der Sith welche eher besondere Ziele im Auge gehabt hatte wollte Juna sicher gehen nicht Opfer eines Rachsüchtigen Jedi zu werden… Oder eines anderen Wesens, welches durch sie jemand wichtiges Verloren hatte. Man konnte nie genau wissen, wer bestimmte Dinge falsch aufgefasst hatte.

Juna hatte gerade die restliche Arbeit an ihren improvisierten Waffen beendet und sie an darauf angepasst, sie in ihren Implantaten und am Körper versteckt mit sich führen zu können, als Feraks Stimme sie aufhorchen ließ. Er war fertig mit dem Training. Genau in diesem Moment war sie zum Glück fertig geworden. Die Geräusche aus dem Trainingsraum waren eine gute Tarnung gewesen. Selbst wenn sie mal etwas lauter dabei wurde die Dinge vorzubereiten war der Lärm durch das Training ausreichend gewesen um ihre Arbeit zu übertönen. Schnell schob Juna die Sachen unter ihr Bett wo sie ihr kleines Versteck eingerichtet hatte. Sie stand auf und ging an Ferak und Meisterin Kenobi vorbei. Fast so als würde sie einfach nur einen Tee kochen. Meisterin Kenobi fragte gerade etwas wegen Lähmung lernen und fragte sich scheinbar ob ihr Sohn ihnen beim Training helfen könnte. Juna zog einen Teebeutel aus einer kleinen Kiste welche sie aus ihrer Wohnkuppel mitgenommen hatte und wenig später erfüllte ein süßlicher Geruch ihre Nase. Es war ein einfacher Früchte Tee. Da es unhöflich wäre nicht bei der Arbeit für das essen zu helfen zog Juna ein Messer aus einem Messerblock. Sie setzte sich mit dem Tee neben Meisterin Kenobi und fing an das Gemüse zu schneiden. Sie entschied sich bewusst langsamer zu schneiden, als sie es eigentlich könnte. Einmal um weiter ihren Fortschritt zu verbergen und zum anderen um nicht als eine bessere Küchenmaschine missbraucht zu werden. Sie wollte keine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Zumindest nicht jetzt wo jeder noch so kleine Trumpf im Ärmel ihr eine gewisse Sicherheit vermittelte. Sie schaute daher einfach auf ihre Arbeit und schnitt für ihr empfinden in Zeitlupe auch wenn es für ein normales Lebewesen ohne Vorkenntnisse immer noch recht zügig war.

“Läuft das Training denn gut?”

Fragte sie ganz beiläufig beim Schneiden während sie zwischendurch an ihrem Tee nippte. Sie musterte beide Jedi kurz ehe sie sich wieder auf ihre Arbeit konzentrierte.



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Coruscant - Jedi-Tempel, Garten - Leela und Wes

Täuschte der Eindruck, oder taute Leela langsam auf? Die ursprünglich ausgesprochen nüchtern, wenn nicht gar abweisend wirkende Frau schien sich Wes gegenüber zu öffnen. Vielleicht lag es daran, dass er ihr half, die Probleme, die sie derzeit beschäftigten zu lösen, oder weil sie nach erfolgter sportlicher Betätigung langsam wieder zu Atem kam. Egal wieso, jedenfalls hatte der Taanaber das Gefühl, dass er besser zu ihr durchdrang als noch zu. Er musste sich nicht mehr so sehr sorgen, was das für eine seltsame Ritterprüfung werden würde und entspannte sich dadurch auch ein wenig. Professionelle Freundlichkeit wich ungezwungener. wenn man so wollte.

Die Ärztin honorierte, dass Wes bemüht war, Entscheidungen zu erklären – auch wenn es in diesem Fall nicht seine eigenen gewesen waren. Er nahm an, dass man mit mehr und besserer Kommunikation den ganzen Konflikt leicht von vornherein hätte vermeiden können. Leela hätte sich auf Ilum nicht so fehl am Platz gefühlt und vielleicht auch gar nicht erst überlegt, dem Orden den Rücken zuzukehren. Dass Arkon die Mission zwecks ihrer Erholung aufgezogen hatte, war natürlich reine Spekulation, aber Wes kannte ihn noch von früher. Er hätte seine Padawan nicht von ihrer wichtigen Arbeit auf Coruscant abgezogen, wenn er nicht vermutet hätte, dass sie einen Tapetenwechsel bräuchte. Dass Leela diese Art von Fürsorge fremd war, konnte Wes sich allerdings vorstellen.


»Gern geschehen. Wenn die Betreffenden von ihrer Mission zurückkehren, werde ich anregen, dass sie ihre Entscheidungen in solchen Fällen besser erklären sollten. Wie ich schon sagte: Ihr seid eine ungewöhnliche Padawan. Mit einem Sechzehnjährigen muss man so umgehen, in Eurem Fall ist das sicherlich weniger angebracht. Aber auch erfahrene Leute merken es oft nicht, wenn sie sich übernehmen und zu sehr in etwas verbeißen und sie eigentlich etwas Abstand von ihren Problemen bräuchten. Dieses Maß an Fürsorge ist im Jedi-Orden durchaus üblich, und zum Glück, muss ich sagen,«

Schloss Wes die Ilum-Debatte mit einer versöhnlichen Note ab. Auf ähnliche Weise fanden sie in der Frage der Abwerbung Leelas durch den Geheimdienst einen ganz guten gemeinsamen Nenner. Auch hier zeigte die Padawan sich gereift und viel weitblickender, als er es gewohnt war. Es fühlte sich geradezu komisch an, von der Ärztin als eine Padawan zu denken. Dass, wie sie sagte, auch der Orden gewisse Eigeninteressen hatte, war nicht per se falsch, passte aber vom Grundsätzlichen her nicht so ganz zur Situation, wie der Taanaber fand. Er nahm Leela die Sache allerdings nicht übel und zeigte das durch sein freundliches Gesicht, als er sie in diesem Punkt korrigierte.

»Ich muss allerdings sagen, dass der Orden jenseits des Ziels der Selbsterhaltung rein altruistische Motive verfolgt. Allerdings verfolgen seine Mitglieder durchaus auch eigene Ziele und das ist es, was Euch wohl zu der Annahme bringt, Leela. Ich kann Euch allerdings beruhigen, dass das umso weniger wird, je höher man in der Hierarchie sucht. Freilich schließt auch Altruismus Interessenskonflikte nicht automatisch aus und der persönliche Faktor trägt ebenfalls dazu bei. Wenn ich Euch allerdings so höre denke ich, dass ich in Euch die richtige Person gefunden habe, um daran etwas zum Besseren zu verändern.«

Während der Konversation hatte zudem Wes Kom ein Signal von sich gegeben. Leela und er verabschiedeten sich und wie sich herausstellte, war die Nachricht von Firedevs. Allein beim Gedanken an die bezaubernde Jedi wurde ihm ganz anders. Er war aufgeregt wie ein Schuljunge, als er zurückschrieb, dass er kommen würde. Außerdem machte er sich schleunigst auf den Weg zurück in sein Quartier, denn er wollte eine schönere Robe anlegen und sich etwas frisch machen. Dort würde er noch kurz mit Mya reden. Es war Wes' Anspruch als Jedi-Rat, objektiv zu bleiben und gleichzeitig machte er das alles lange genug um zu wissen, dass dies einem Wesen aus Fleisch und Blut nicht immer möglich war. Leela und er hatten einen schlechten Start gehabt und Arkon als Meister war nicht anwesend – es gab so wenig Basis, für eine Entscheidung. Da wollte der Taanaber gerne eine zweite Meinung haben und in die entsprechende Person wäre er fast reingelaufen, als er durch die Tür kam. Mya war offenkundig gerade auf dem Weg zum Mittagessen.

»Hoppla, guten Appetit… wenn du wieder zurück bist, könntest du dir dann die Berichte auf diesem Datenkristall ansehen? Ich würde gerne wissen, wie du die Verfasserin einschätzt. Es geht um eine mögliche Beförderung,«

Erklärte er der Twi'lek und legte ihr den Kristall anschließend auf dem Schreibtisch. Natürlich würde Wes die Dokumente auch selbst lesen, aber in Leelas Fall hatte er das Gefühl, dass er eine Bestätigung brauchte und er vertraute dem Urteil seiner Assistentin. Mya war so kompetent wie sie schön war – der Jedirat konnte sich gar nicht mehr vorstellen, wie er zuvor ohne sie zurecht gekommen war. EIgentlich musste er der Macht auch aus diesem Grund danken, dass Firedevs in sein Leben getreten war, denn dass er die hinreißende Brünette kennengelernt hatte, sorgte dafür, dass er nicht irgendetwas Dummes in Bezug auf Mya tun und sie dadurch als Unterstützung verlieren würde.

Apropos Firedevs… beim Gedanken an seine Verabredung bekam Wes schon weiche Knie. Er musste sich auf sein Bett setzen, um sich umzuziehen, nahm sich anschließend aber die Zeit, sein Gesicht zu waschen und Haare ordentlich zu kämmen. Auch die Krägen wurden gerichtet, denn er wollte bei seinem Date möglichst adrett erscheinen.

Als er beschloss, dass es zwar noch lange nicht gut genug für die hinreißende junge Ritterin war, aber er es heute nicht besser hinbekommen würde, machte er sich auf den Weg zur agamarianischen Cantina. Die Mischung aus Nervosität und Vorfreude, die ihn erfasste, ließ ihn an längst vergangene Tag mit Lia zurückdenken. Am Ziel angekommen traf er auf Firedevs, die im Eingangsbereich auf ihn wartete.


»Hallo Firedevs! Ich hoffe, du wartest noch nicht lange,«

Begrüßte er sie und war froh, dass er überhaupt einen Ton herausbrachte.

»Du siehst hinreißend aus.«

Sowas bekam Firedevs vermutlich sogar zu hören, wenn man sie um drei Uhr nachts aus dem Bett riss, aber es stimmte und Wes wusste auch gar nicht recht, wo er anfangen sollte. Gestern, als die Unterhaltung erst mal im Gange gewesen war, war es ganz einfach gewesen, aber jetzt… außerdem hatte er sich gestern, als sie sich begegnet waren, noch nicht so gefühlt wie jetzt.

»Es tut mir leid, dass es erst so spät geklappt hat und ich muss leider auch vor unserem Training noch eine Ritterprüfung einschieben muss – ich hoffe, das ist okay. Wollen wir uns schon mal setzen?«

Fragte Wes. In Firedevs' Anwesenheit würde er wahrscheinlich sowieso keinen Bissen runter bekommen, jedenfalls fühlte sich sein Magen entsprechend an.

Coruscant – Jedi-Tempel – vor der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes
 
Coruscant- Jedi-Tempel- Gang vor der agamarianischen Kantine- mit vielen anderen Jedi

Wie lang hatte sie jetzt hier gestanden und sich allerhand lustige und ernste Gedanken über die Lebewesen gemacht, die die Kantine betraten und verließen. Vielleicht eine viertel Stunde? Zwanzig Minuten? Irgendwie sowas. Irgendwann spürte sie aber die Präsenz, auf die sie gewartet hatte und stieß sich von der Wand ab. Der Jedi-Rat kam mit leichtem Schritt den Gang runter und lächelte ebenso wie sie selbst. Als er nur noch ein paar Schritte entfernt war, begrüsste er sie und fragte nach ihrer Wartezeit. Sie schüttelte den Kopf.

“ Hallo Wes. Schön, dich wiederzusehen.Und keine Sorge. Ich weiß mich immer zu beschäftigen
.”

Ja, so konnte man es auch nennen. Entweder sie stellte irgendwas an- wie an diesem Vormittag!- oder sie war damit beschäftigt, die Folgen ihrer “Streiche” auszubügeln.
Wes lobte ihr aussehen und Firedevs ergriff die Ränder ihres Kleides und machte einen höflichen Knicks.

“Vielen Dank.”


Sie konnte spüren, dass er ebenso aufgeregt war wie sie selbst. Das war aber lustigerweise beruhigend für Firedevs, da sie nicht die einzige mit einem Puls jenseits von Gut und Böse war.

“Du siehst auch gut aus! Auf jeden Fall hast du wesentlich mehr Farbe im Gesicht als gestern.Wie gehts dir?”


Firedevs lächelte und dieses Lächeln wurde sogar noch etwas breiter, als sie sich ihres lauten Herzschlags gewahr wurde. Da war definitiv irgendwas eingeschlagen bei ihr.
Als Wes sich dann entschuldigte, dass es für ein gemeinsames Frühstück zeitlich nicht gereicht hatte, grinste sie. Bald würden sie Zeit haben um gemeinsam zu frühstücken.

“Ich hab mir das irgendwie schon gedacht und war auch selbst beschäftigt heute morgen. War also ganz gut so.”


beruhigte sie nun ihrerseits Wes und nahm seine Einladung sich zu setzen nickend an.

“Nimmst du gerne Padawane in die Mangel? Oder ist das eher eine Aufgabe, die halt gemacht werden muss?”

fragte sie neugierig. Bei Rat Taphon hatte sie im Nachhinein ein bisschen das Gefühl gehabt, als hätte der seinen Spass daran, unschuldige, nervöse Padawane aufs Glatteis zu führen. Sie war einfach froh, dass sie diesen Teil der Jedi-Karriere hinter sich hatte. Auch wenn die Macht selbst einen jeden Tag aufs neue prüfte. Aber das waren andere Situationen.

“Ist das hier deine Lieblings-Futterquelle?


Zugegeben, sich etwas zu Essen zu bestellen war ein wenig Ablenkungsmanöver an dieser Stelle. Ablenken von den irritierenden Gefühlen und der Aufregung, die nur wenig besser geworden war, seit sie sich gesetzt hatten. Aber zumindest der Ablauf hier wurde kurz darauf klar: Ein Droide kam und brachte ihnen Karten.

“Wow. Wie nobel!”

meinte sie, als die das Stück Flimsi in die Hand nahm und das Menü studierte.

“Wär eigentlich noch ein super Job vor Anwärter. Sie machen sich nützlich und lernen jede Menge Leute kennen. Das steigert die Chance einen Meister zu finden.”

murmelte sie in ihre Karte rein und zwinkerte Wes dann über den Rand des Flimsi´s hinweg an.
Ihre Wahl fiel auf eine große Schale Eintopf mit viel Gemüse. Das schlug auch nicht so auf den Magen. Dazu ein Glas Wasser und ihr Mittagessen wäre erledigt. Was noch nicht erledigt war, war ihre selbstauferlegte Mission.


“Wes, kannst du schon grob abschätzen, wann du Zeit haben wirst heute Nachmittag? “


fragte sie mit gespielter Unschuld. Selbst Bürger der Republik, die nicht über die Beobachtungsgabe eines Jedi verfügten, würden es deutlich in ihren Augen sehen. Sie führte irgendwas im Schilde und Personen, die sie nicht kannten, würden sich vielleicht Sorgen machen. Aber das war unnötig. Sie hatte alles geplant und das Organisatorische war auch fast erledigt. Die Show konnte beginnen.

Coruscant- Jedi-Tempel- in der agamarianischen Kantine- mit Wes und vielen anderen Jedi
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Cantina „Happy Nexu“ | Speisesaal] Lt. Commander Arkadi Duval, Leela Kaveri, weitere Gäste

Nun war Arkadi schon der zweite, der ihr an diesem Tag für ihre Offenheit dankte. Jedirat Janson konnte sie es nachsehen, schließlich waren sie sich noch nie begegnet. Allerdings warf es kein gutes Licht auf dessen Mitjedi, wenn er davon ausging, dass sie gewohnheitsmäßig Informationen zurückhielten. Bei Arkadi sah es anders aus. Er sollte es besser wissen. Leela stolperte plötzlich über diese nett gemeinte Floskel. Vielleicht war es die Anspannung und Ungewissheit der letzten Wochen, die sie so dünnhäutig auf eine Nebensächlichkeit reagieren ließ. Vielleicht etwas anderes, tieferliegendes. Schon von Anfang an war ihre Beziehung alles andere als konfliktfrei, aber sie hatten einen Weg gefunden, mit ihrer gemeinsamen Vergangenheit umzugehen. In der Regel sah das so aus, dass Arkadi und Leela sie verdrängten. Also bestand dieser Weg eigentlich nur aus ein paar morschen Brettern, die über einen Abgrund führten - mit dem Versprechen, dass der andere eine Hand ausstreckte, wenn man drohte abzustürzen.

"Wie sollte ich sonst mit dir sprechen? Habe ich je anders mit dir gesprochen? Oder mit irgendjemandem?" Die junge Frau hielt inne und preßte beinahe erschrocken ihre Lippen aufeinander, als ihr klar wurde, wie bitter sie gerade klang.

"Das war nicht ganz das, was ich sagen wollte."
, schob sie mit einem schiefen Lächeln nach. Für Leelas Verhältnisse war das eine vollwertige Entschuldigung für ihre gereizten Worte. In einem weicheren Tonfall fuhr sie danach fort, als wäre nichts gewesen. "Ich denke auch, dass eine engere Zusammenarbeit viele Vorteile für beide Seiten hat und - etwas Gutes daraus entstehen wird."

Als Arkadi sich nach vorne beugte, kam die Padawan ihm ein Stück entgegen und schloss die Augen, für seinen sanften Kuss. Eigentlich war das gerade alles, was sie wollte. Alles was sie brauchte. Nur... mehr davon. Leelas fuhr zärtlich mit ihren Fingerspitzen über Schläfe und Wange ihres Partners - eine vorsichtige, ruhig wirkende Geste. Nur der Blick, den sie mit Arkadi wechselte, ließ für einen Atemzug erahnen, wieviel sie gerade zurückhielt. Der vertraute Moment ging vorbei, als Arkadi weitersprach. Daraufhin lehnte sich die Ärztin in der grauen Jedi-Robe gespielt nachdenklich zurück und legte einen Finger an die Wange.

"Mehr Zeit mit dir verbringen zu können, ist ein starkes Argument für diese Option. Unmöglich zu widerlegen. Dazu noch Caf und Donuts... Ich bin überzeugt."

Eine Pause trat ein, in der sie beide in grüblerischem Schweigen zu versinken drohten. So viel änderte sich gerade. Selbst wenn Leela von ihrer persönlichen Situation absah, schien um sie herum nichts mehr Stabilität zu haben. Ein merkwürdig banges Gefühl stellte sich ein, wenn die Padawan an die nächste Zukunft dachte. Eines, bei dem sich die Härchen in ihrem Nacken und auf ihren Unterarmen aufstellten. Das
'Happy Nexu' und die Leute darin schienen ihr wie eine Insel auf einem unruhigen Meer, von der immer wieder Teile abbrachen. War das die Macht? Oder machte ihr nimmermüdes Unterbewußtsein Überstunden?

"Lass uns nach draussen gehen. Ich muß mich ein bisschen bewegen."

Leela erhob sich, um das Unbehagen abzuschütteln, das sich so unversehens eingestellt hatte. Auf dem Weg nach draussen schob die junge Frau ihre Hand in Arkadis und lenkte ihre Gedanken auf ein anderes Thema.

"Es gibt tatsächlich etwas, wobei du mir helfen kannst: Wenn ich den Tempel verlasse, brauche ich eine neue Bleibe. Hast du eine Idee, wo ich mich nach etwas passendem umsehen kann?"

[Coruscant | Obere Ebenen | Cantina „Happy Nexu“ | draussen] Lt. Commander Arkadi Duval, Leela Kaveri, Passanten
 
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[Coruscant | Obere Ebenen | Cantina „Happy Nexu“ | Speisesaal | Lt. Commander Arkadi Duval, Leela Kaveri, weitere Gäste

Umgang mit Quellen – eine ausgesprochen trockene Beschreibung für eine sehr komplexe und persönliche Tätigkeit. Wie richtig mit Informanten, Zuträgern, Spionen, Hilfswilligen, Sympathisanten und sogenannten „nützlichen Idioten“ zu verfahren war, gehörte zur Grundausbildung eines jeden Geheimdienstoffiziers. Die dabei zum Einsatz kommenden Methoden waren wahrscheinlich so alt wie die Zivilisation selbst, wenn sie auch im Lauf der Zeit verfeinert und perfektioniert worden waren. Finanzielle Anreize, Ideologie, Stolz, Erpressung, Einschüchterung, die berühmt-berüchtigte „Honigfalle“, das Ausnutzen charakterlicher Schwächen, all das konnte verwendet werden, um einen Spion zu rekrutieren und in der Spur zu halten. Somit war es kein Wunder, dass professionelle Geheimdienstler zu einem gewissen Zynismus neigten, denn Teil ihres Jobs war es, nach Schwächen Ausschau zu halten, nach wunden Punkten, und wenn man lange und gründlich genug suchte, fand man diese bei jedem Lebewesen. Unter den richtigen Umständen konnte jeder zum zum Spion werden, manchmal sogar, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. Kompliziert wurde es allerdings, wenn die Distanz, die der „Aufpasser“ eines solchen Zuträgers immer wahren musste, zu sehr verwischte. Nähe war wichtig, vielleicht sogar unerlässlich, ein kameradschaftliches, freundschaftliches, vielleicht sogar romantisches Verhältnis zwischen der Quelle und ihrem Aufpasser konnte viel dazu beitragen, eine produktive Beziehung zu schaffen und zu bewahren. Aber es lag ein schmaler Grat zwischen angemessener Vertrautheit und der Trübung des professionellen Urteils. Im Fall des Falles war eine Quelle auch eine Gefahr, eine Bedrohung, und musste dann ohne Zögern und Zweifeln entsprechend behandelt werden. Arkadi konnte nicht mehr sicher sagen, ob er dazu bei Leela in der Lage war – jedenfalls nicht ohne Schwierigkeiten. So sehr sich der blonde Mann auch darum bemühte, sein Urteil möglichst objektiv und nüchtern zu fällen, und so oft ihm das auch gelang, es gab doch diese leisen Zwischentöne, diese Unsicherheiten, die ihm diese Aufgabe ungleich schwerer machten. Zumal er es nicht bloß mit einer brillanten Wissenschaftlerin und einer energischen, willensstarken Frau zu tun hatte, sondern auch mit einer Jedi, die besonderen Fähigkeiten der Machtnutzer waren ein schwer einzuschätzender Faktor.

Damit blieb dem ehemaligen Soldaten nur eine valide Option: Zumindest zu versuchen, ein gewisses Maß an Kontrolle zu bewahren, während er sich auf seine Gefühle für die dunkelhaarige Padawan einließ. Ihm war klar, dass dies gefährlich war, riskant, selbst kleine Fehler konnten verheerende Auswirkungen haben. Und vor solchen Irrtümern war Arkadi keineswegs gefeit, zu spät bemerkte er, dass er beim Thema Offenheit daneben gegriffen hatte. Leelas Gesichtsausdruck verdüsterte sich, ihre Augen wurden schmaler, und als sie zu einer Antwort ansetzte, fiel diese anklagend und verbittert aus. Arkadi wurde noch einmal deutlich vor Augen geführt, wie rasch die Lage eskalieren konnte – und er hatte es nicht mit irgendjemanden zu tun, sondern mit einer Machtnutzerin. Sollte die Padawan die Fassung verlieren, konnte sie ihn gewiss ohne Probleme durch die Cantina schleudern, und all sein Training, seine Erfahrung und die Hilfsmittel des NRGD würden ihm dabei wenig helfen. Was ihm jedoch half, war die Abgeklärtheit, die man in seinem Metier unweigerlich erwarb, Arkadi verharrte ruhig und geduldig, bis sich Leela Luft gemacht hatte und sich dann durch die Blume entschuldigte. Ein schmales, freundliches Lächeln zupfte an den Mundwinkeln des Agenten, und er nickte knapp, um zu signalisieren, dass alles in Ordnung war und er keinen Grund sah, das Thema unnötig aufzublasen. Eine von vielen Eigenschaften, die er an seiner Gegenüber schätzte, war ihre Nüchternheit, ihr Pragmatismus, und deshalb bestand kein Anlass für Trubel – auch wenn sich Arkadi natürlich merkte, wie man Leela im Zweifelsfall aus der Reserve locken konnte. Alles konnte wichtig sein. Nachdem sich die Padawan beruhigt hatte, mache sie deutlich, dass sie einer potentiellen Zusammenarbeit viel abgewinnen konnte, und einen innigen Kuss später war auch Arkadi der vollen Überzeugung, dass diese Kooperation gar nicht eng genug aussehen konnte. Die blauen Augen des Agenten funkelten beinah verschmitzt, als er sich wieder von Leela löste, es lag etwas Verheißungsvolles darin, ein erkanntes Begehren, das es zu stillen galt. Ja, es gab in der Tat viele gute Gründe, und als Leela auf Caf und Donuts zu sprechen kam, entlockte sie dem Geheimdienstler ein trockenes Lachen und einen kurzen, beinah selbstironischen Blick auf den mittlerweile leeren Teller. Leela wirkte eine Weile nachdenklich und schlug dann vor, ein paar Schritte an der frischen Luft zu gehen, und als sie ihre Hand in seine legte, bat sie um Rat, was eine potentielle Unterkunft für die nächste Zeit anging. Arkadi drückte sanft Leelas Hand, als sie die Cantina verließen, Seite an Seite vertraten sie sich etwas die Beine und ließen das „Happy Nexu“ hinter sich. Nur zwei Lebewesen unter vielen...

Nachdem die beiden Menschen zunächst einige Schritte schweigend gegangen waren, räusperte sich Arkadi, überzeugte sich davon, dass ihnen niemand folgte und sich auch kein Lebewesen in Hörweite befand – die Vorsicht ließ bei ihm nie nach. Große Ansammlungen und öffentliche Räume boten einen gewissen Schutz vor offensichtlichen Maßnahmen und Überwachung, konnten aber auch dazu verleiten, sich allzu sicher zu fühlen. Das war ein Fehler, den Arkadi unbedingt vermeiden wollte, und als er sprach, beugte er sich etwas zu Leelas Ohr herunter, als wolle er süße Nichtigkeiten hinein flüstern – was technisch gesehen nicht einmal falsch war.


„Es freut mich, dass wir der selben Meinung sind, was die Kooperation betrifft. Das freut mich sehr. Was Deine neue Unterkunft angeht, kann ich gerne mittel- und langfristig dafür sorgen, dass Dir ein angemessen sicheres und ordentlich ausgestattetes Zuhause zur Verfügung gestellt wird. Auf Coruscant sind wir mittlerweile gut organisiert und aufgestellt – im Idealfall hast Du auch nur einen kurzen Arbeitsweg. Falls Du besondere Wünsche hast, nur heraus damit. Ich weiß, dass Du ein sehr bescheidener und genügsamer Mensch bist, Leela, aber was immer dafür sorgt, dass es Dir gut geht, hilft bei Deiner Arbeit. Und macht mich glücklich. Das führt direkt zum nächsten Punkt: Der kurzfristigen Lösung.“


Arkadi lächelte verschwörerisch, legte einen Arm um Leelas Hüfte, zog sie näher an sich und dirigierte die Padawan in eine ganze bestimmte Richtung. Sein Ziel war nichts anderes als ein schmuckes kleines Hotel namens „Sonnenaufgang über Tanaab“. Das Gebäude war von einem dezent-schlichten Stil geprägt, sauber und ordentlich, in guter, aber nicht furchtbar exklusiver Lage, die Bewertungen, die man im Holonet finden konnte, überwiegend positiv, aber nicht überschwänglich, die Preise moderat. Kurzum: Es war geradezu erschreckend überdurchschnittlich und keinen zweiten Blick wert. Genau der Eindruck, den der NRGD erzeugen wollte, denn das Hotel diente als sicherer Zufluchtsort, hinter der Banalität verbarg sich eine hochmoderne Einrichtung und bestens ausgebildetes und diskretes Personal. So war es für Arkadi und Leela kein Problem, das Gebäude zu betreten (ein diskreter Scanner im Eingangsbereich sammelte derweil alle relevanten Informationen) und mit der Empfangsdame zu sprechen (die hinter ihrem freundlichen Lächeln zehn Jahre Erfahrung bei den Spezialeinheiten verbarg), ein Zimmer zu buchen (und dabei mittels Losungen und unauffälliger Proben seine Identität und die seiner Begleiterin zu verifizieren) und sich dann auf dieses zurückzuziehen (wobei ein winziger Überwachungsdroide im Korridor jede Bewegung im Auge behielt). Arkadi fragte sich, wie viele dieser Maßnahmen Leela wohl erkennen konnte – die Wissenschaftlerin war sehr, sehr aufmerksam. Für den Moment aber plante der blonde Geheimdienstler, ihr Interesse in eine ganz andere Richtung zu lenken. Kaum hatte er die Tür hinter ihnen geschlossen, drehte sich der groß gewachsene Ex-Soldat zu Leela um, nahm ihre Hände in die seinen und legte sie an seine Brust, bevor er Blicknotakt aufnahm, sich zu der dunkelhaarigen Frau herunter beugte und sie küsste – erst langsam und vorsichtig, dann forscher, leidenschaftlicher. Und als seine Lippen schließlich über ihren Hals und ihre Schulter huschten, hob Arkadi Leela mit beinah spielerischer Leichtigkeit ein wenig in die Höhe und drückte sie gegen die Wand hinter hier.


„Du hast erwähnt, dass Du Dich ein wenig bewegen wolltest...“


Flüsterte der Geheimdienstler, als seine Liebkosungen Leelas Ohr erreichten, und er schenkte ihr ein schiefes, beinah neckisches Lächeln, bevor er sich der Aufgabe widmete, sich genauer mit der genauen Funktionsweise des Öffnungsmechanismus der Jedi-Robe zu beschäftigen.


[Coruscant | Obere Ebenen | Hotel „Sonnenaufgang über Tanaab“ | Zimmer 112 | Lt. Commander Arkadi Duval, Leela Kaveri
 
/ Kernwelten | Coruscasektor | Hyperraum | StarExplorer | Kombüse | Ferak Koltari, Meisterin Kenobi, Yuna, irgendwo im Schiff Sam, Ty​


Schalldusche, Kleidung wechseln die dreckige in den dafür vorgesehen Behälter stopfen, im Nächsten Hafen konnte gewaschen werden, so wurden die Frischwasserreserven des Schiffes nicht über alles Maßen beansprucht. Für den hünenhaften Zabrak war die Erfrischereinheit beklemmend auch wenn sie für ein Raumschiff, vor allem diese Größe, erstaunlich viel Platz bot. Kurz nachdem er die Einheit verlassen hatte, stand er auch schon in der Kombüse, in der er von seiner Meisterin begrüßt wurde, sie und Juna waren dabei Gemüse zu schälen und zu schneiden. Sahra fragte ihn dann wie er sich fühlen würde, ob sein Lichtschwert so sei wie er es sich vorgestellt habe. Ferak runzelte leicht die Stirn bevor er antwortete:

"Die Waffe ist... ausreichend, das wichtigste ist, das sie sich wie eine Verlängerung meiner selbst, meines Willens anfühlt."

Er versuchte sich an einem Lächeln, das bei ihm immer aussah als wollte er jemanden zerfleischen, als er sich das Nuna-Fleisch vornahm. Die Schuppige Haut musste herunter und am besten knackte man die Gelenke an den beinen vorher und zog sie dann nach einem kleinen einschnitt am Oberschenkel herunter. Ausbeinen sollte er das Fleisch auch, so konnten sie wieder Brühe aus den Knochen herstellen. Während er also gerade überlegte, was man aus den Sachen die bereits draußen standen und dem was sie noch hatten machen konnte, fragte seine Meisterin weiter, nein sie fragte weniger eher lobte sie ihn zunächst das er sich gut mit der Klinge bei den Übungen machen würde. Dann kam sie auf die Lähmung zu sprechen, eine Technik die er gerne erlernen wollte und vielleicht würde ihnen Ty helfen. Ferak hielt kurz bei seiner Arbeit inne und wandte sich Sahra zu als Juna fragte wie das Training laufen würde. Der Zabrak schaute kurz zwischen den beiden Frauen hin und her.

"Wie wäre es nach dem Essen? Oder während das Essen köchelt, ich denke wir machen ein Nuna Gumbo, das braucht. Und vielleicht möchtest du ja auch mitmachen Juna? Dann kannst du dich selbst überzeugen wie das Training läuft."

Ferak versuchte freundlich zu sein, das jemand diese Aussage als Drohung hätte auffassen können, kam ihm überhaupt nicht in den Sinn. Dann sein "Lächeln" dazu, wenn die junge Rattataki nicht schon fast Zwei Monate mit ihnen reisen würde, wäre sie sicherlich zu Tode verängstigt.

Der Zabrak legte kurz den Kopf schief und begann dann abzuspulen was sie für das Gumbo brauchten.


"Wir brauchen Chando Paprika, scharfe Paprika, Fett, Basa Wurzel Mehl,
eine große Ojomian Zwiebel, Knoblauch, Alderaanischen Wein, haben wir noch grünen? Natürlich Nuna-Fleisch und gut einen Liter Brühe, haben wir noch was von der Nerfknochenbrühe?"


Während er sich diese Frage stellte, ging er zur Kühleinheit, und holte noch eine Dinge hervor, legte Paprikas vor Juna und Zwiebel und Knoblauch vor seine Meisterin. Er selbst nahm sich ein Messer um sich um das Fleisch zu kümmern, nachdem er einen großen Topf hervor geholt hatte und ihn auf die Heizplatte gestellt hatte. Die Brühe wärmte er auch etwas an, dann begann er zu schneiden und sagte über die Schulter.

"Juna pass bei den scharfen Paprika auf, wisch dir danach nicht die Augen, eine Paste aus den Kernen und Fett kann jemanden erblinden lassen."

Ferak wusste das er nicht zu scharf kochen durfte wegen Sam und Ty, er würde nachher einfach bei den Gewürzen sparen, doch die Paprikas mussten einfach in das Gericht, damit es schön von innen wärmen konnte. Und er merkte immer wieder wie er nach seinen Erlebnissen auf Ilum wärme mochte.

Nachdem er die Kochen aus dem Nuna-Fleisch entfernt hatte und es entsprechend zugeschnitten hatte, begann er damit in dem Topf das Fett schmelzen zu lassen und verrührte es mit dem Basa Wurzel Mehl, so lange bis die Maße goldbraun geworden war, hiernach warf er die Paprikas, die Zwiebel und den Knoblauch mit in den Topf und ließ sich unter beständigem rühren die einzelnen Zutaten kennenlernen. Als bereits wunderbare Aromen die Kombüse erfüllte, löschte er das Ganze mit der Brühe ab, würze ein wenige mit Salz und einigen andere Gewürzen nach und gab das Fleisch hinzu. Er rührte ein paar mal kräftig, schmeckte ab, bot beiden Frauen an auch noch abzuschmecken, auf das es auch nicht zu scharf wurde, dann entkorkte er den Wein und gab gut hinzu, eigentlich hätte er die halbe Flasche genommen, aber nach Sahras blick, war es eher die Hälfte der Hälfte. Er stellte die Platte niedriger, rührte noch einmal um und drehte sich dann zu Sahra und Juna.


"Das Gumbo muss nun eine Stunde köcheln, wir können dann Brot dazu essen oder Reis mit in den Topf geben und noch etwas warten. Wenn wir Reis hinzu geben würde sich eine weiter Zugabe von Yobshrimps anbieten."

Man überließ das Essen sich selbst, rief Ty hinzu und begab sich in den Lagerraum der für das Training genutzt wurde. Es ging um die Lähmung von Lebewesen auch Malacia genannt. Das ausschalten eines Gegners ohne ihn zu verletzen, seine Glieder zu lähmen und seinen Geist zu verwirren. Zumindest stand es so in der Büchern die Ferak gelesen hatte. Sein Trainingspartner war Ty, der wie ein kleiner Wildfang durch den Raum schoss, anscheinend hielt er das ganze für eine Art des Fangen Spielens. Während der Knaben nun also Jauchzend und lachen durch den Raum lief, stand der Zabrak wie ein Fels im Zentrum, von außen wirkte es als würde er in sich ruhen. Er versuchte sich zu konzentrieren, zu erspüren was um ihn herum geschah, er spürte seine Meisterin ganz klar, das war mittlerweile eine der leichtesten Übungen. Er erkannte Juna in der Macht, an ihre Aura hatte er sich bereits gewöhnt, auch wenn sie sich immer noch Verletzt anfühlte. Und dann war dieser flackernde Derwisch von Ty, wie eine Flamme die im Wind tanzte bleckte er mal hier und mal dort hin. Ferak konzentrierte sich auf ihn, er wollte diese Flammen einfangen, ohne sie zu ersticken, also durfte er ihnen auf keinen Fall die Luft nehmen, aber begrenzen konnte er sie, er stellte sich vor wie die Macht durchsichtige Barriere, fast wie Glas bildete. Sie Umschlossen die Flamme des Kleinen ohne ihr den Sauerstoff zu nehmen, doch konnte die Flamme nicht mehr ungehindert tanzen, nicht mehr ungehindert überall hin blecken. Es klappte! Ein Hochgefühl durchflutete ihn, er schränkte die Bewegungsfreiheit der Flamme mehr und mehr ein, bis ihn ein energisches[/i] "Ferak!" aus seinem Trance ähnlichen Zustand holte. Was war los?

Er öffnete die Augen und blinzelte, Ty hing vor ihm in der Luft, die Arme an den Leib gepresst und die Beine fest geschlossen. Er atmete eindeutig noch aber panisch und hektisch, hatte er das getan? Hatte er die Technik so sehr missverstanden? Er ließ seine Konzentration augenblicklich fallen und im gleichen Augenblick fiel der Sohn seiner Meisterin die 90 Zentimeter zu Boden.

Ferak schluckte trocken, er hatte versagt. Mühsam kamen Worte aus seinem Mund:


"Ich... Ty... Es tut mir leid."


/ Kernwelten | Coruscasektor | Hyperraum | StarExplorer | Lagerraum| Ferak Koltari, Meisterin Kenobi, Yuna, Ty, Sam im Cockpit​
 
Coruscant – Jedi-Tempel – vor der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes

Wow, Firedevs. Wes' Herz begann zu rasen und auch in anderen Körperregionen tat sich so einiges, sobald er die wunderschöne Jedi sah. Konnte man über Nacht vergessen haben, wie bezaubernd dieses Wesen war? Sie war die Sorte Frauen, die man zu einem Abendessen bei Kerzenlicht traf, um am nächsten Morgen aufzuwachen und zu glauben, dass man alles nur geträumt haben müsse, weil es unmöglich sein kann, dass so etwas Perfektes existierte. Es war ja nicht so, dass es im Orden nicht nur so wimmelte an schönen Frauen, was, wie Wes annahm, mit der Macht zu tun haben musste. Vermutlich hatten die von ihr gesegneten eine größere Chance, schön und makellos heranzuwachsen, so erklärte er sich das jedenfalls. Bekannt war, das die helle Seite der Macht einen länger jung hielt. Wes selbst sah ja auch nie im Leben wie ein Mann aus, der sich schon gut in der zweiten Hälfte seiner Vierziger befand. Ebenso hätte er Firedevs irgendwo zwischen 22 und 25 geschätzt, was unmöglich sein konnte in Anbetracht dessen, was sie alles schon erlebt hatte. Sie hatte damals zu der wilden, jungen Truppe auf Corellia gehört, die sich gedacht hatte, von Coruscant vertrieben zu werden wäre der absolute Tiefpunkt und jetzt, weil es ja nicht mehr abwärts gehen konnte, konnte man ja einen drauf machen. Seit gestern war die Tatsache, dass sie sich nicht bereits damals über den Weg gelaufen waren, zu Wes' größtem Bedauernis im Leben.

Firedevs sah aus wie eine Frau in dem Alter, das Wes gefiel, hatte aber genug Lebensjahre auf dem Buckel, dass die stets aktive Tempel-Gerüchteküche sich darüber nicht das Maul zerreißen könnte. Ihre Erfahrung brachte auch mit sich, dass sie ganz genau zu wissen schien, dass es im Leben alle möglichen Verpflichtungen gab und es deshalb einem Rat nicht übel nahm, wenn diesem einmal etwas dazwischen kam. Kurz, sie war perfekt – kein Wunder, dass es Wes, der mit Politikern auf allen Ebenen agierte und dem immer etwas einfiel, wenn ein Padawan oder auch höherrangiger Jedi mit Problemen zu ihm kam, erst einmal die Sprache verschlug. Zum Glück war einfach zu strahlen wie ein Honigkucheneinhorn bisweilen auch eine Antwort. Schließlich gab es aber doch eine Frage, die sich leicht beantworten ließ.


»Wenn du die Heiler fragst, gar nicht gut,«

Lachte Wes und bewies damit so ziemlich das Gegenteil.

»Aber es stimmt, ich fühle mich blendend – kein Vergleich zu gestern. Ich hoffe, bei dir ist auch alles in Ordnung? Kein Kater?«

So viel hatten sie ja eigentlich auch nicht getrunken. Das Likörchen war ja eines von der fruchtigen und leichten Sorte gewesen. Wes nickte erfreut, als Firedevs auf dem Weg zu einem freien Tisch erklärte, dass sie auch so gut beschäftigt gewesen waren. Der Platz lag eher am Rande der Cantina und teilweise verdeckt von irgendwelchen hoffentlich agamarianischen Pflanzen, welche zu Beginn noch nicht hier gestanden waren. Aber wie der ganze Tempel mauserte sich auch dieses nette Fleckchen immer mehr. Seine Lieblingscantina?

»Da kannst du drauf wetten. Zum Nunabrater gehe ich auch ganz gern, wenn ich nicht so viel Zeit hab – vor allem ist die Aussicht da toll. Den Bantha King mag ich ja nicht so, wie du weißt, und zu den übrigen gehe ich, wenn ich halt gerade Lust drauf habe. Hier bin ich am häufigsten, das stimmt.«

Die Frage nach der Padawan hatte Wes bewusst zurückgestellt, weil das etwas komplizierter war und auf Firedevs' Unterstützung hierzu.

»Die Padawan um die es geht ist ganz und gar nicht die Sorte ›zweiter Schatten‹, von der wir gestern gesprochen haben,«

Begann Wes und dachte daran, dass genau dieser Punkt eigentlich ein Großteil von Leelas Problem gewesen war. Sie war nicht die Sorte Padawan, die ihrem Meister nach Ilum zum Kristalle sammeln nachdackelte – Selbstständigkeit war ein Punkt, den er von Leelas Prüfungsliste streichen konnte, dafür gab es andere. Der Droide, der die Karte brachte, unterbrach ihn und er verschob die ganze Sache auf später. Es gab wie üblich mehrere Tagesgerichte plus einige Farmland-Klischee-Klassiker, die Wes stark an zuhause auf Taanab erinnerte und die er infolgedessen recht gerne aß. Während er noch überlegte, machte sein Gegenüber eine Bemerkung über die Kellnerdroiden.


»Vielleicht für eine Woche oder so und für ganz bestimmte Anwärter. Wie die, die noch nie im Leben gearbeitet beziehungsweise wen bedient haben oder die, die vor sozialer Interaktion zurückschrecken. In den Nebenzeiten können sie ja von Missionen zurückkehrenden Jedi zuhören, die aus dem Nähkästchen plaudern, dann wäre es auch noch lehrreich. Ich sag' mal, besser als Teller waschen, dafür sind Droiden auch zu gebrauchen,«

Fand Wes, der Droiden nicht gerade mochte und dem organische Bedienungen lieber waren als mechanische. Allerdings mochte er auch lieber am Platz bedient werden als sich in der Schlange an der Essensausgabe anzustellen. Schließlich entschied er sich für agamarianisches Farmergröstl, was im Grunde Resteverwertung war, aber sehr schmackhaft war und eben wie früher in seiner Jugend. Kaum dass der Droide weg war fragte Firedevs nach einem Zeitplan für den Nachmittag, was dem Jedirat außerordentlich gelegen kam, denn genau das Thema wollte er auch möglichst bald durchsprechen.

»Genau darüber wollte ich mit dir gerne reden. Diese Padawan möchte heute Nachmittag gerne ihre Ritterprüfung ablegen und das Problem ist, ihr Meister ist gar nicht hier auf Coruscant. Er ist auf Mission und gar nicht ohne weiteres erreichbar, was die Sache etwas kompliziert macht. Die Padawan hat selbst Berichte über ihre Mission mit ihrem Meister verfasst, die ich noch durcharbeiten muss. Deshalb würde ich unser Mittagessen gerne etwas kürzer halten, damit wir nach der Prüfung mehr Zeit füreinander und für das Training haben, das ich dir versprochen habe. Am liebsten hätte ich gesagt, ›den Rest des Tages gehöre ich ganz dir‹, aber dafür bin ich zu sehr Realist. Momentan sieht es aber noch ganz gut aus,«

Führte Wes aus und kam endlich auf die Frage, die er unbedingt stellen wollte.

»In dem Zusammenhang wollte ich dich fragen, ob du Kontakt zu deiner Schwester Sahra hast? Sie war zusammen mit der Padawan, um die es geht, auf Ilum und wenn ich sie um eine Einschätzung bitten könnte, würde es die ganze Prüfungssache natürlich sehr beschleunigen.«

Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes
 
Kernwelten- CoruscaSektor- Hyperraum-StarExplorer-Kombüse- mit Ferak- im Schiff verteilt:Ty, Sam, Juna, Charles Trinno

Das Lichtschwert eines Jedi war so viel mehr als eine bloße Waffe. Wenn es nur danach ging, würde es auch ein Blaster tun. Das Lichtschwert war Tradition und Symbol für andere! Es war Schutz und Angriff! Das Ferak seine Waffe lediglich als "ausreichend" bezeichnete, ließ Sahra die Stirn runzeln.

"Ausreichend? Mehr hast du dafür nicht übrig?"


Sie schmunzelte. Immerhin hatte hatte er genug Verbindung zu seinem Lichtschwert, um es als Verlängerung seines Seins zu erkennen. Das war schonmal gut.

"Wahrscheinlich war das eine gute Idee, dich so früh ein Lichtschwert konstuieren zu lassen und nicht erst ganz am Ende deiner Ausbildung. So hast du noch Zeit, mit deiner Waffe zusammenzuwachsen. Aber ich verstehe dich schon. Du bist als Krieger der Zabrak wahrscheinlich andere, wohlmöglich auch schwerere Waffen gewohnt, oder? "

Das Lichtschwert war schon speziell, da es praktisch kein Gewicht besaß.Ein Umstand, der viele irritierte, die vorher andere Waffen gewohnt waren. Sahra hatte sich nie für Waffen interessiert, bevor sie zu den Jedi gekommen war. Vielleicht hatte sie es dahingehend einfacher gehabt. Auch wenn sie den Mangel an Erfahrung nie hatte aufholen können. Das war daran zu erkennen, dass Firedevs sie in 95% der Trainingskämpfe besiegte. Wenn Sahra ihre Schwester mal entwaffnete, machte sich Sahra sofort Sorgen, dass ihrer Schwester vielleicht irgendwas fehlte. Oder sie musste es einfach als Glückstreffer zählen.
Ihren Vorschlag, die Jedi-Technik "Lähmung" zu üben, nahm ihr Padawan mit rechter Begeisterung an. Er wollte kaum warten und schlug darum ein Gumbo- eine Art Schmoreintopf- vor, das eine Weile köcheln musste und ihnen damit Zeit einräumte zu üben, während das Essen garte.

"Ich besorg dir mal ne Kochkiste für sowas."

grinste Sahra und füllte das kleingeschnittene Gemüse in eine Schale. Wohlwollend stellte sie fest, das Juna der Aufforderung ihres Schülers gefolgt war und sich ebenfalls an der Essensvorbereitung beteiligte. So waren sie natürlich sehr schnell fertig.
Ferak zählte die Zutaten auf, die er für das Gumbo brauchen und Sahra nickte.

" Ich habe einige der Zutaten. Scharfe Paprika allerdings nur getrocknet und die Brühe auch nur als Granulat. Bin ja kein Wochenmarkt hier und für lange Reisen macht es auch keinen Sinn, alles frisch in die Kühler zu schmeissen. Wein...Allerdings nicht von Alderaan sondern von Naboo. Nicht schlimm, oder? Die machen auch guten Wein!"

Sahra stellte ihrem Padawan alles hin, wonach er gefragt hatte und sah ihm über die Schulter, als er alles anbriet und schließlich mit Wein und Brühe aufgoß.

"Wo hast du eigentlich so kochen gelernt, Ferak?"

fragte sie bewundernd. Ja, sie konnte auch kochen. Aber das hier schien eine Leidenschaft ihres Padawans zu sein. Er war auf jeden Fall mit sehr viel Herzblut dabei.
Juna fragte danach, wie das Training denn ablief und Ferak schlug gleich vor, das Juna einfach mitkam und es sich ansah. Sahra nickte.

"Klar! Komm dann ruhig mit runter und schau zu. Ist auch besser als allein hier rumzuhocken, hmm? "

ermutigte sie die junge Frau ebenfalls und lud sie zum Trainings ein. Ihr war schon aufgefallen, das Juna lieber für sich blieb und hatte das auch akzeptiert. Hier auf dem Schiff konnte sie ja nicht so viel quatsch anstellen. Zumindest nicht mehr als Ty. Als sie sich auf den Weg runter machten, kam auch ihr Sohn an und rannte als erstes die Rampe runter in den Trainingsraum.

"Das klingt, als hätte sich Ty in ein Fathier verwandelt und würde jetzt um die 200 kg wiegen."

meinte Sahra gut gelaunt und führte sie bald alle in den Trainingsraum. Dort wollte sie Ferak beibringen, wie die Jedi-Technik "Lähmung" funktionierte. Ty rannte wie ein Verrückter durch den Raum. Er hatte wohl zu viel überschüssige Energie, weswegen Sahra das nur mit einem amüsierten Lächeln beobachtete. Naja, auch ein Weg, Bewegungsdrang abzubauen. Ferak bat dann darum, es einfach mal probieren zu dürfen und Sahra machte eine einladende Geste und schloß ihrerseits die Augen, um Feraks Bemühungen beobachten zu können. Er ging einen anderen Weg und nutzte...ja eigentlich einen Machtgriff. Er fixierte Ty einfach in der Luft und...drückte immer weiter zu! Ty begann Angst zu bekommen, weswegen Sahra die Übung hier beendete.

"Ferak!"

rief sie ihren Padawan in die Realität zurück und ließ ihm die Chance zu sehen, welche Auswirkung seine Taten auf die Ty gehabt hatten. Ihr Padawan entschuldigte sich stotternd bei Ty, der gerade eine etwas unsanfte Landung auf dem Boden machte. Sahra nahm ihn in den Arm und streichelte ihn beruhigend durchs Haar.

"Alles in Ordnung, Schatz? Tut dir was weh?"

Ty schmiegte sich an sie, schüttelte aber den Kopf. Gut. Sahra hielt ihn weiter fest und wandte sich an Ferak.

"Ferak,deine Idee war vielleicht nicht die schlechteste. Aber dennoch war das nicht das Ziel! Das, was du verwendet hast, ist eher der Technik Machtgriff zuzuordnen. Du hast Ty mit Hilfe der Macht festgehalten. In einem ziemlich festen Griff sogar! Es ist bei "Lähmung" ein Irrtum, dass man jemandem mit der Macht festhält. Vielleicht ist der Name der Technik auch etwas unglücklich gewählt. Es geht bei der "Lähmung" eigentlich viel mehr darum, das Gleichgewicht des Gegners gegen ihn zu verwenden oder sein körpereigenes System gegen ihn zu verwenden. Das kostet dich kaum Kraft, ist für den Gegner zwar unangenehm aber nicht schädlich und hinterlässt keine Spuren."


Sie lächelte ihren Padawan an und griff nun ihrerseits nach ihm. Brachte seinen Gleichgewichtssinn durcheinander und gab ihm damit das Gefühl, die Schwerkraftsysteme der StarExplorer würden defekt sein. Für ihn sollte es sich so anfühlen, als sei der Boden plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, zu einer Seitenwand geworden und er müsse jeden Moment die glatte Oberfläche entlang in Richtung der neuen Schwerkraftquelle stürzen. Aber das war natürlich nicht der Fall. Er würde nirgendwo hin rutschen. Aber das würde ihm in dem Moment nicht klar sein.

Kernwelten- CoruscaSektor- Hyperraum-StarExplorer-"Trainingsraum"- mit Ferak, Ty und Juna- im Schiff oben: Sam, Charles Trinno
 
Kernwelten-CoruscaSektor-Hyperraum-StarExplorer- Ty´s Zimmer- Ty- Alle anderen irgendwo

Manche Flüge waren einfach..langweilig. Der Flug zwischen Ilum und Borosk gehörte zu diesen Flügen. Die ersten vier Tage war Ty durch das Schiff gestromert und hatte sich alle möglichen Aufgaben gesucht. Am fünften Tag passierte aber das, was man bei ihm sonst nur selten sah: Er setzte sich freiwillig hin und begann Schulaufgaben zu machen.Seine Mutter schaute zwar immer dafür, dass er seine täglichen Aufgaben erledigte, aber jetzt machte er Extra-Lektionen aus lauter Langeweile. Das hatte schon was zu bedeuten. Auf Borosk war es ähnlich. Wobei, auf Borosk selbst waren sie ja nichtmal, weil da der IGD sass und sie zwei Personen in der Gruppe hatten, die vom IGD gesucht wurden. Nun, direkt vor ihrer Nase würde sie ihre Gesuchten wohl am wenigsten erwarten, oder?

Nachdem die StarExplorer repariert war, ging es zurück Richtung Coruscant. Ty freute sich auf eine art. Der Tempel war grossartig und es gab so vieles, was er noch nicht erkundet hatte. Auf der anderen Seite dachte er an die doch eher enttäuschende Begegnung mit seinem Vater zurück. Klar war es irgendwie cool, dass er auch ein Jedi war. Aber ... Naja, Ty hatte irgendwie das Gefühl gehabt, als würde sein Vater sich nicht wirklich für ihn interessieren. So im nachhinein war wohl die ganze Sache mit der Abenteuer-Reise nach Coruscant um ihn zu sehen umsonst gewesen. Und der dazugehörige Ärger auch. Das hätte er sich wirklich sparen können. Auf der anderen Seite wäre er so wohl nicht mit nach Ilum geflogen, hätte nicht Juna und Ferak kennen gelernt und würde jetzt auf Haruun Kal sitzen und Jedi-Philosophie lernen. Also war es ja doch nicht ganz schlecht.

Ty erhob sich von seinem Schreibtisch und schaute zur Tür raus, wo die anderen waren. Der deftige Geruch, der durch das Schiff zog, machte das Suchen allerdings überflüssig. Neugierig geworden machte sich Ty auf den Weg zur Kombüse, kam aber nur ein paar Schritte weit, als seine Mutter schon nach ihm rief und erklärte, dass sie jetzt in den Trainingsraum gehen würden. Das war Ty auch recht. Trainingsraum bedeutete immer Spass...naja, fast immer! Darum stürmte er auch gleich los, die Rampe runter in eben jenen Frachtraum, in dem er sich austoben konnte. Und das tat gerade richtig gut. Wie ein Flummiball tobte Ty von einer Wand zur anderen und wartete gespannt ab, was seine Mutter und Ferak so vor hatten. Seine Mutter erklärte, das Ferak Macht-Lähmung üben wollte und sie Ty als Übungspartner auserkoren hatte. Ty grinste.

"Von mir aus!"

Der Junge beschloss, es dem Zabrak aber nicht zu leicht zu machen. Er rannte noch schneller hin und her , damit Ferak es schwerer hatte, ihn zu fassen. Doch irgendwann konnte er spüren, wie Ferak ihn in der Macht berührte. Und mit dieser Berührung kam er auch nicht mehr vorwärts. Als wäre die Luft um ihn herum plötzlich eine zähe Masse, die ihn am laufen hinderte. Schnell wurde sein Freiraum so eingeengt, dass er nichtmal mehr seine Arme und Beine bewegen konnte. Das war schon etwas beunruhigend. War das Teil des Plans? Als er dann auch noch den Boden unter den Füssen verlor und ihm die Decke immer näher kam, bekam er es doch ordentlich mit der Angst zu tun. Würde er gegen die Decke knallen und dann vielleicht ungebremst auf den Boden stürzen? Zum Glück schien seine Mutter seine Angst gespürt zu haben,denn sie rief Ferak und dieser liess ihn augenblicklich los. Was in diesem Fall bedeutete, dass ein Teil seiner Angst wahr wurde. Er fiel. Zwar nicht so tief, aber er landete doch auf den Hintern. Ferak entschuldigte sich sofort bei ihm und Ty, der sich inzwischen etwas an seine Mutter gekuschelt hatte, nickte dem Zabrak zu.

"Ist ja nichts passiert."

beruhigte er den Padawan, war aber doch froh, wieder am Boden zu sein. Seine Mutter fragte auch nochmal, ob ihm etwas weh tat, aber er schüttelte den Kopf. Anschliessend erklärte sie,dass der Padawan eine Art Machtgriff verwendet hatte. Das kannte Ty schon...von seiner Mutter und seiner Tante. Aber so hatte er es noch nicht erlebt! Das, was seine Mutter dann weiter erklärte, klang aber auch nicht grad toll. Na gut. Immerhin dauerte der Effekt wohl nicht so lange an. Das war doch was gutes!

Kernwelten- CoruscaSektor- Hyperraum-StarExplorer-"Trainingsraum"- mit Sahra,Ferak und Juna- im Schiff oben: Sam, Charles Trinno
 
[Coruscant | Obere Ebenen | Cantina „Happy Nexu“ | draussen] Lt. Commander Arkadi Duval, Leela Kaveri, Passanten

Seit ihrer Aussprache auf Ilum, aber auch weil sie die kalten Orte in seiner Aura kannte, wußte Leela, mit wem sie es bei Arkadi zu tun hatte. Wie weit er gehen würde, wie weit der NRGD gehen würde, wenn etwas seine Ziele gefährdete. Selbst bei seinen eigenen Leuten. Der Gedanke weckte Erinnerungen, die wie Spinnen aus den dunklen Ecken ihres Unterbewußtseins krabbelten - ein brüllendes Feuer; ihre Lungen, in denen beißender Rauch brannte und am Schlimmsten: der Geruch von verbranntem Fleisch. Eine Spirale von beklemmend realen Eindrücken, die sie unterbrechen mußte, wenn sie weiter funktionieren wollte, der sie nicht bis zum Ende folgen durfte, weil der Schmerz sich zu erinnern nicht zu ertragen war. Daher hatte sie dieses gefährliche Wissen vorsichtshalber zu den anderen Echos und Geistern gesperrt, die sie heimsuchten, seit ihr Eltenhaus in Flammen gestanden hatte. Ein Endlager für toxische Erinnerungen, dass die junge Frau fest verschlossen hielt. Nur so konnte sie Arkadi nah sein und ihre verwirrend gegensätzlichen Gefühle zulassen - und dabei weiter die Antworten suchen, die er ihr vorenthielt. Die Wahrheit über jene Nacht.

Ihr Meister hätte wohl davon gesprochen, dass es der Wille der Macht war, der sie fünf Jahre nach dem einschneidenden Ereignis auf diese seltsame Weise wieder mit dem Agenten zusammengeführt hatte, aber... Leela war eher bereit, an unwahrscheinliche Zufälle oder an quantenverschränkte Systeme zu glauben, als der Macht ein Bewußtsein zuzusprechen, das ihr Leben lenkte und ihr Streiche spielte. Es gab immer einen Grund - dass sie ihn nicht sah, hieß nicht, dass er nicht da war. Aber das spielte hier und jetzt keine Rolle. Oder vielmehr wollte Leela, dass es keine Rolle spielte: Dass die Vergangenheit ihr nicht in die Quere kam. Mit all ihrer Sturheit stemmte sie sich gegen die Widerstände, die sich ihrer Liebe in den Weg stellten. Als könne ihr Wille allein die Wirklichkeit formen. Hier und jetzt auf diesem belebten Boulevard - während Arkadi ihre Hand hielt und sie wenig später noch enger zu sich zog - war es leicht zu glauben, dass es funktionieren würde und es eine Art Normalität für sie geben könne. So normal wie ihre Frage nach einer Unterkunft. Wohnungssuche war ein so erfreulich banales Thema nach den doch etwas anstrengenden Gesprächen am Vormittag, dass ein kleines Lächeln auf Leelas Gesicht zurückkehrte und dort blieb.

Vorsichtig öffnete die Padawan ihre Sinne wieder den Eindrücken, die ihr durch die Macht vermittelt wurden, nachdem sie versucht hatte sich von den unwirklichen Bildern abzulenken, die sie im
'Happy Nexu' überfallen hatten. Coruscants Hintergrundrauschen war an diesem Ort mit den vielen Wesen in ihrer Nähe um einiges lauter, so dass es die Ärztin ein wenig Konzentration kostete, ihr Gespräch weiterzuführen und dabei nach der Aura des Mannes an ihrer Seite zu tasten. Er war so fokussiert und wachsam wie immer, aber hinter diesem kühlen Äußeren konnte sie seine Zuneigung spüren. Als sie sich dem Hotel, das Arkadi offenbar als 'kurzfristige Lösung' im Sinn hatte, näherten, verschob sich etwas in der Aura des Agenten. Leela, für die das Gefühlsleben ihrer Mitwesen immer noch zum größten Teil ein Rätsel war, konnte diese Veränderung nicht in Worte fassen, aber sie reichte aus, dass ihre freie Hand unwillkürlich auf die Höhe ihres Holsters fiel und die Liannerin ihrer Umgebung etwas mehr Aufmerksamkeit schenkte. Da waren kleine... Unregelmäßigkeiten; Details, die sie andernfalls vermutlich übersehen hätte. Während Arkadi mit größter Selbstverständlichkeit ein Zimmer für sie buchte, nahm Dr. Kaveri die Dame hinter dem Tresen in Augenschein. Offenbar bemerkte jene die Musterung und für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Die Wissenschaftlerin hob erstaunt eine Augenbraue: Das hübsche, perfekt geschminkte Gesicht am Empfang verbarg einen erstaunlich wachen und geschulten Geist. Hätte Leela nicht in der letzten Stunde soviel Mühe darauf verwandt, sich zu entspannen, wäre die Veränderung in ihrer Haltung vielleicht nicht aufgefallen, aber nun verschwand von einem Moment auf den anderen das Lächeln aus ihrer Miene und mit ihm jeglicher andere Ausdruck.

Angespannt folgte sie Arkadi und zog ihre Hand zur Seite, als er danach griff.
"Nicht.", meinte die Liannerin knapp und mit flacher Stimme.

Auch wenn Dr. Kaveri eine Ahnung hatte, was das für ein Gebäude war, und nicht annahm, dass der Agent sie in Gefahr brachte, wollte sie ihre Hände frei und in der Nähe ihrer Blaster haben. Immerhin wäre das ein schlechter Zeitpunkt, um festzustellen, dass sie sich irrte. Erst als die Zimmertür sich hinter ihnen schloß, setzte Leela zu einer Frage an.

"Was ist...", weiter kam sie nicht, denn der blonde Geheimdienstler ergriff nun doch noch ihre Hände und hielt sie, während er sie mit einem langen, zärtlichen Kuss zum Schweigen brachte. Überrumpelt, versuchte Leela ihn zunächst in einem halbherzigen Versuch und leise protestierend wegzuschieben, entschied sich aber stattdessen auf seine Unterlippe zu beißen und ihn dann in einen tieferen, leidenschaftlicheren Kuss zu ziehen. Für einige Atemzüge vergaß sie ihr Unbehagen, aber während Arkadis Lippen ihren Hals entlang abwärts wanderten, kehrte die Unruhe zurück und verhinderte, dass sie sich fallen lassen und seine Zärtlichkeiten genießen konnte. Auch als seine starken Hände sie anhoben und er sie gegen die Wand hinter ihr drückte, blieb ein Rest Kontrolle, der die verletzlichen Teile ihres Selbst schützte, auch wenn Leela gerade nichts mehr wünschte, als loslassen zu können. Aber Arkadis scherzhafte Anspielung auf ihre Bemerkung im 'Happy Nexu' entlockte ihr ein beinahe hungriges Lächeln, während sie ihm half, die lästige Robe schneller zu beseitigen. "Halt mich... halt mich fest, Arkadi.", flüsterte sie, als auch diese letzte Barriere fiel.

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Vertrauen. Das vielleicht wertvollste und seltenste Gut in der Galaxis, eine Tatsache, die in der Welt Geheimdienste noch wahrer war als im Alltag der meisten Lebewesen. In einem Metier, das von Täuschungen, Lügen, Halbwahrheiten, Verrat und Misstrauen geprägt war, schien der Gedanke, sich auf jemand verlassen zu können, sich wirklich auf jemanden verlassen zu können, beinah absurd. Und doch war Geheimdienstarbeit nur möglich, wenn man zu einem Grad auf andere Lebewesen bauen konnte. Auf Vorgesetzte in der Hierarchie, die richtigen Entscheidungen trafen, mochten sie auch noch so unangenehm sein. Auf Kollegen, die sich ohne zu zögern in die Breschen warfen, wenn es notwendig war. Auf Informanten, die bereit waren, durch die Hölle zu gehen, um das zu tun, was ihr Gewissen von ihnen verlangte – oder auch nur, weil man sonst damit drohte, gewisse pikante Aufnahmen im Holonet zu veröffentlichen. Vertrauen war ein kompliziertes Thema, am Besten wohl vergleichbar mit Gift: Die Dosierung machte den Unterschied. Zu wenig Vertrauen und man stand allein auf weiter Flur da, und entgegen der Darstellungen in den gängigen Unterhaltungsmedien war ein einzelner Geheimdienstoffizier bloß ein Tropfen auf dem heißen Stein, mochte er oder sie auch noch so kompetent sein. Zu viel Vertrauen aber verleitete dazu, die Vorsicht zu vergessen – der schnellste Weg, um in einer Zelle oder mit einem Vibromesser im Rücken aufzuwachen. Wachsamkeit und gesunde Paranoia schärften die Sinne, machten klar und aufmerksam, ein Grundsatz, den Arkadi gründlich verinnerlicht hatte.

Und er war damit nicht allein. Eine gute Menschenkenntnis zählte zu den essentiellen Werkzeugen eines Agenten, unerlässlich für jede Interaktion, und entsprechend deutlich waren für den blonden Mann die Zeichen des Unbehagens bei Leela, als sie das scheinbar so banale Hotel betreten hatten. Es war nicht verwunderlich, für ihre Arbeit war ein Auge für Details unerlässlich, und zudem verfügte sie über ein Mittel, für das die „Eierköpfe“ der Sektion Null mit Vergnügen ihre Seelen verkaufen würden: Die Macht. Jene besondere, exklusive Gabe, mit der man die Realität verändern konnte, die Wahrnehmung ins Außergewöhnliche steigerte und es sogar möglich machte, den Geist anderer zu kontrollieren. Es war beeindruckend – und beunruhigend. Arkadi zwang sich, einen kühlen Kopf zu bewahren, er tat nicht so, als würde er Leelas Misstrauen nicht bemerken, reagierte aber auch nicht darauf, mit ruhiger, stoischer Miene und Haltung führte er seine dunkelhaarige Begleiterin zu dem Zimmer, dass er für sie beide ausgewählt hatte. Der Geheimdienstoffizier kam nicht umhin, beeindruckt zu sein. Natürlich hatte die Padawan mit der Macht einen gewissen Vorteil, aber es gehörte trotzdem Cleverness dazu, um die kleinen Hinweise nicht nur zu erkennen, sondern auch korrekt deuten zu können. Kein Wunder, dass seine Vorgesetzten so große Hoffnungen in die Wissenschaftlerin setzten. Sie war brillant – und noch viel mehr. Erst als seine Zärtlichkeiten die angespannte Stimmung zerstreuten, erlaubte sich auch Arkadi, sich zu entspannen, sich auf das Wechselspiel von Küssen, von Berührungen, von Nähe und Wärme einzulassen. Umso schöner, umso berührender war es, es schließlich zu tun. Arkadis Hände wanderten, nachdem sie ihr Werk an der Robe beendet hatten, den schlanken Körper der Padawan entlang nach oben, huschten um die Rundungen ihres Leibes und fanden schließlich einen ruhenden Punkt an ihrem Hals. Die blauen Augen des Agenten funkelten, als seine Lippen ein leises, raues Versprechen aussprachen.


„Vertrau mir. Vertrau mir...“


Liebe, so hieß es, war ein Versprechen. Vielleicht war es auch das, was Vertrauen am nächsten kam. Körperliche Nähe, Lust und Ekstase, all diese Dinge, die nun folgten, waren natürlich auch Vertrauen möglich, sogar ohne Zuneigung – die Galaxis war ein rauer Ort. Aber die Art und Weise, wie Arkadi mit Leela umging, wäre nicht möglich gewesen, wenn er ihr nicht vertrauen würde. Und sie ihm. Eine ganze Weile nachdem die körperlichen Freuden ihren Höhepunkt gefunden hatten lag der blonde Mann einfach nur neben seiner Begleiterin, strich liebevoll über die Narben, die ihren Körper zierten – zuvor das Ziel weitaus rauerer Liebkosungen – und stützte sich halb auf, als er sie von der Seite anlächelte und Blickkontakt suchte, seine Stimme war leise, doch kein Flüstern. Hier gab es nichts zu verbergen.


„Es ist...schön, mit Dir hier zu sein. Ich kann verstehen, dass Du Dir Gedanken machst, aber dieser Ort ist gut geschützt. Wenn Du Dich partout nicht wohl fühlst, helfe ich Dir natürlich, selbst etwas zu finden, aber dort wäre es schwieriger, Deine Sicherheit zu gewährleisten. Du bist eine brillante Frau, Leela – mit allen Konsequenzen, die daraus erwachsen.“


Arkadi machte eine kurze Pause und strich durch Leelas dunkles Haar, bevor er einen Kuss auf ihrer Stirn platzierte. Sie war stark. So stark, dass selbst die Sektion Null sie fürchtete. Er konnte es spüren, in der Art, wie seine Vorgesetzten reagierten, wie sich ihr Blick veränderte, ihre Stimme, wenn die Rede auf diese junge Frau kam. Es war nicht nur das, was sie konnte – dies allein genügte bereits, um sie zu einer Person von höchstem Interesse zu machen. Es war auch das, was sie war. Was sie wusste. Aber wusste Leela Kaveri, was sie wusste? Eine Frage von großer Bedeutung, doch heute würde er keine Antwort darauf bekommen. Nicht hier. Nicht jetzt. Der ehemalige Soldat räusperte sich und rückte ein wenig näher an die Padawan heran, lauschte ihrem Atem, bestaunte die Röte auf ihren Wangen, das Funkeln in ihren Augen, das Lächeln auf ihrem Gesicht, die Art und Weise, wie sich ihr Brustkorb langsam hob und senkte.


„Ich weiß, dass wir viel von Dir verlangt haben. Dass ich viel von Dir verlangt habe. Mir ist wichtig, dass Dir bewusst ist, was wir Dir schon jetzt verdanken – und Deine wahre Arbeit hat noch nicht einmal begonnen. Du wirst es schaffen. Wenn es jemand schaffen kann, dann Du. Gleichgültig, ob es die Prüfung durch die Jedi ist oder das, was danach kommt. Du wirst es schaffen. Du, und Du allein. Ich kann Dich dabei bloß begleiten.“


Der Geheimdienstoffizier griff zärtlich nach Leelas Hand und hauchte einen Kuss darauf. Ihr Begleiter, ja – eine Rolle, die ihm schon gut vertraut gewesen war, bevor sie zum ersten Mal Worte gewechselt hatten. Er war ihr Schatten. Ihr Spiegelbild. Der Mann hinter dem Vorgang. Seit jener Nacht, in der alles in Feuer begonnen hatte...


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Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine- mit Wes und anderen

Es gab Personen, die hatte man nach der nächsten Strassenecke bereits vergessen. Und dann gab es Personen, die einen vergessen liessen, das da eine Strassenecke gewesen war. Wes gehörte definitiv zur zweiten Sorte. Ihre Wartezeit vor der Kantine war in dem Moment vergessen gewesen, als sie ihn erblickt hatte. Der Vormittag blieb nur deshalb in ihrem Bewusstsein, weil es wichtig war, wenn sie Wes für ein paar Tage nur für sich allein haben wollte. Zugegeben, es war egoistisch. Vor allem, weil der Tanaaber hier so viele Verpflichtungen hatte und so sehr gebraucht wurde, das er nichtmal Zeit für ein Frühstück hatte. Aber Firedevs rechtfertigte sich damit, dass es ja nur für ein paar Tage war und diese Tage für Wes auch erholsam wurden. Hoffentlich.
Als sie fragte, wie es ihm ging, kam er gleich mit der Diagnose der Heiler und Firedevs rollte mit den Augen.

"Dann sollen sie dich für ein paar Tage krank schreiben oder aufhören zu meckern."

Immerhin lachte Wes über die Aussage der Heiler und zeigte damit, dass es ihm doch gut ging. Er bestätigte auch, dass es ihm viel besser als am Vortag ging und fragte dann umgekehrt nach ihrem Befinden und ob sie einen Kater davongetragen hätte. Firedevs grinste.

"Heut morgen nach dem Aufstehen meinte mein Kopf tatsächlich, bisschen Kopfweh wär ne tolle Idee. Aber meine persönliche Heilerin hat mir dazu mal geraten, den Tag mit mindestens einem Liter stillen zu beginnen. Das schneidet einem Kater mit hoher Wahrscheinlichkeit den Weg ab und so wars auch. Gepaart mit etwas Bewegung wars Stunde später schon wieder weg. "

Sie zuckte mit den Schultern. Vielleicht hatte sie einfach nicht genug getrunken für einen ausgewachsenen Kater. Diese Grenze wirklich schlimm überschritten hatte sie noch nie. Nur so ganz knapp wie es wohl gestern Abend der Fall gewesen war. Wenn es allerdings so gemütlich war, wie mit Wes allein über den Türmen Coruscants auf der Couch zu sitzen, hatte sie nichts dagegen.
Das Restaurant, dessen Angebot sie bald darauf studierten, gehörte also zu den Favoriten von Wes. Firedevs lächelte.

"Dann lass ich mich mal überraschen und werd es mir auch merken. Aber von so einer kulinarischen Auswahl konnten wir auf Corellia ja nur träumen. Könnte man sich glatt dran gewöhnen!"

Und hoffentlich durfte man das auch. Corellia, Lianna, jetzt wieder Coruscant und so lange war Firedevs jetzt ja auch noch nicht beim Jedi-Orden. In dem Ursprungsgebäude der Jedi ein dauerhaftes Zuhause zu finden, das wär wohl der Jackpot für die junge Ritterin. Es war schon ein tolles Gefühl hier, auch wenn der Tempel immernoch in Reparatur war.
Während sie ihre Speisen wählten, erzählte Wes ein bisschen was von der Padawan. Sie seie kein zweiter Schatten und Firedevs schmunzelte.

"Das ist doch schonmal gut. Dann findet sie sich selbst auch sicher gleich ne Aufgabe hier, wenn sie bestanden hat. "

Selbstständige, junge Jedi-Ritter waren einer der Motoren des Jedi-Ordens, fand Firedevs. Sie trieben häufig neue Entwicklungen an und brachten am Ende alle weiter. Ihren Vorschlag, Anwärter als Tellertaxis einzusetzen, sah Wes wohl eher mit gemischten Gefühlen. Natürlich hatten auch Anwärter einen vollen Terminplan. Und wenn sie sich "nur" durch die Bibliothek lasen. Das war ja grad am Anfang auch wichtig. Firedevs nickte deswegen nur. Die Macht leitete die Meister schon zu ihren Schülern und umgekehrt. Solche "Verkupplungs"- Pläne brauchte es ja auch eigentlich nicht. Firedevs seufzte, als ihr ihre Padawane wieder in den Sinn kamen. Freydis hatte echt Potenzial gehabt. Wenn die Macht sie zu Freydis geführt hatte, musste sie doch irgendwo einen Fehler gemacht haben, oder? Es konnte doch nicht der Wille der Macht sein, das Anwärter immer wieder den Mut verloren und dann lieber erstmal "Homeoffice" machten...wenn sie den Orden nicht ganz verliessen. War war so anders an dem, was sie machte zu dem, was Tara damals gemacht hatte? Firedevs war noch keine zwei Wochen bei den Jedi gewesen, als sie das erste Mal einem Sith gegenüber gestanden hatte. Und das war sicher eine gefährlichere Situation gewesen als die Waru-Spinner von gestern.
Wes riss sie mit seinen Plänen für den Nachmittag aus diesen Gedanken. Der Prüfling hatte also seinen Meister verlegt. So so.

"Ne Mission und er nimmt sie nicht mit? Muss wohl was recht heikles sein...Aber klar, kein Thema. Schnell futtern und dann gehst du deiner Arbeit nach...und ich meiner. Ich nehme mal an, ich hab dann noch zwei-drei Stündchen, hmm? "

Ihre eigene Prüfung war schneller gegangen, aber sie hatte natürlich nicht mitbekommen, welche Vor- oder Nachbereitungen Rat Taphon damals noch gehabt hatte. Was sie jedoch hellhörig werden liess, war: Sahra war mit jener Padawan auf Ilum gewesen. Nun fragte Wes, ob sie Kontakt zu ihrer Schwester hatte. Firedevs zuckte mit den Schultern.

"Mal mehr mal weniger, ja. Ich meine, ich hab ihre Kom-Frequenz und die der StarExplorer. Also dem Schiff, mit dem Sahra mehrheitlich unterwegs ist. Da erwischt du sie am ehesten. Ich kann dir die Frequenzen gleich geben, wenn du magst."

Zwar standen beide mit Sicherheit auch in den Personal-Dateien des Ordens, aber so musste Wes nicht lang suchen. Firedevs zückte ihr Com um Wes die Frequenzen zu übermitteln.

"Ich hoffe, sie reagiert nicht komisch, wenn sie das Holo von uns beiden schon gesehen hat."

meinte sie grinsend. Sie überlegte, wie sie wohl reagieren würde. Wenn Sahra ihr ein Foto von sich und einem Mann schicken würde und dieser Mann sich wenig später bei ihr melden würde. Wahrscheinlich würde sie als letztes an einen geschäftlichen Grund denken. Zu schade, dass sie nicht würde Mäuschen spielen können.

Coruscant-Jedi-Tempel-Kantine- mit Wes und anderen
 
Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes

Krank schreiben! Das wäre in der Tat mal eine Idee… die nur in der Praxis daran scheitern würde, dass Wes sich nicht daran halten würde. Es gab immer jemanden, der etwas brauchte. Sie würden ihn so oder so auf dem Kom anrufen oder etwas ähnliches, und er würde in den meisten Fällen unfähig sein, nein zu sagen. Irgendwie war das ja auch der Sinn des Rats-Daseins, für diejenigen Jedi da zu sein, die die tatsächliche Arbeit verrichteten. Er war sowas wie ein Dienstleister für die Leute, die auf Missionen gingen und für das Gute in der Galaxis den Kopf hinhielten. Da würde er sich doch wohl nicht wegen einem Spritzchen mit irgendeinem Zeugs, das temporär Gaga machte, im Bett bleiben, wenn andere ihn doch brauchten. Noch viel weniger war ein Abend mit alkoholischen Getränken ein Grund für einen Durchhänger, und wie Firedevs berichtete, hatte da wohl jeder so seine Methoden.

»Auch nicht schlecht,«

Erwiderte Wes, ein leichtes Lächeln auf den Lippen und anerkennend nickend.

»Die Bekämpfung von Katern ist die höchste Stufe der Machtheilung, die ich erreicht habe und je erreichen werde. Falls da etwas gewesen wäre heute morgen, wäre es mir nach dem Cocktail dieser Waru-Brüder nicht aufgefallen. Aber deine Methode ist wahrscheinlich die bessere. Je mehr Wissen man über die Macht anhäuft, desto weniger sollte man sie für profane Dinge gebrauchen, oder so hab ich das zumindest früher einmal gelernt.«

Es freute den Taanaber, dass Firedevs die kulinarische Auswahl im Tempel gefiel. Hier merkte man, dass er selbst einen Teil der Wiederinbesitznahme des Tempels gemanaget hatte, nebst Sarid und anderen hochrangigen Jedi.

»Freut mich, dass es dir gefällt – den Agamarianer hab ich hierher geholt, gleich ganz am Anfang. Der Orden sollte die Vielfalt in der Galaxis repräsentieren, das gilt für die themenhaft angelegten Gärten ebenso sehr wie für die Kulinarik, finde ich.«

Eigentlich hätte Wes gerne viel mehr Zeit nur mit Firedevs verbracht, aber lange Mittagspausen war Wes sowieso nicht gewohnt. Diese eine Beförderung noch, alle anderen würden dann warten müssen, bis er sein Versprechen der schönen Ritterin gegenüber eingelöst hätte, nicht dass es für ihn ein Opfer gewesen wäre. In ihrer Gegenwart ging es Wes gut und er sagte sich, der positive Effekt auf sein Gemüt, sich mit einer Frau zu treffen, die er gern hatte, würde die Zeit, die er dadurch nicht mit Angelegenheiten der Jedi verbringen konnte, schon wenigstens zum Teil wieder aufwiegen. Ein Mensch musste auch einmal ein bisschen leben, nicht immer nur arbeiten, und freie Zeit ließ sich kaum auf irgendeine Art sinnvoller nutzen als mit Firedevs. Wes glaubte, er würde sie auch dann toll finden, wenn sie nicht so hinreißend, so unglaublich anziehend aussehen würde – ja selbst wenn sie ein Kerl wäre, wäre sie nach der Mission, an die er sich ja nicht erinnerte, ein guter Kumpel geworden. Obendrein würde Leela es ihm sicherlich danken, wenn er nicht genervt von einem Attentat der Heiler auf seine verfügbare Zeit, sondern gut gelaunt nach ein bisschen Freizeit mit der tollsten Frau, die er kannte, zu ihrer Prüfung erscheinen würde. Die Frage war, wie viel sollte er darüber sprechen, wegen Arbeit vs. Privatleben einerseits und dem Diskutieren von Jedi-Personalangelegenheiten in einer Cantina andererseits. Naja, zumindest waren sie im Tempel.


»Weißt du, diese Frau hatte bereits eine sehr sinnvolle Aufgabe hier im Tempel und haderte damit, stattdessen mit ihrem Meister auf Mission gehen zu müssen. Er selbst ist wohl in den imperialen Raum aufgebrochen, ich weiß nicht, ob er sie für zu gefährlich hielt oder zu langwierig angesichts der Tatsache, dass sie auf Coruscant gebraucht hat. Jedenfalls ist sie hier, zwecks einer Beförderung, und ich weiß noch so gut wie nichts über sie. In dem Fall muss ich halt etwas gründlicher Prüfen, weil mir die Perspektive des Meisters fehlt, also zwei bis drei Stunden kann das schon dauern, fürchte ich. Vorausgesetzt sie besteht, sonst ginge es schneller, aber das will ja keiner von uns.«

Wes hatte einen Gedanken und das Gefühl dazu, dass er ihn mit Firedevs teilen müsste. Er sah die schöne Menschenfrau mit verklärtem Blick an, fasste ihre Hand und streichelte sie.

»Ich sollte nicht unzufrieden sein wegen zwei oder drei Stunden, die ich nicht mit dir verbringen kann. Jede Minute mit dir ist ein Geschenk der Macht und dich einfach nur zum Mittagessen zu sehen ist genug, um mich einen Tag lang glücklich zu machen. Du bist mein Traktorstrahl, der mich nicht in die unendliche Kälte abdriften lässt.«

Sobald der Taanaber wieder fähig war, Nicht-Firedevs-Gedanken zu denken, verarbeitete er das, was sie über ihre Schwester gesagt hat. Die StarExplorer, das machte am meisten Sinn. Bevor er aber in der Hinsicht etwas veranlassen konnte, kam der Kellnerdroide und brachte ihr Essen. Zu Wes' leckerer Form der gebratenen Resteverwertung gab es einen Beilagensalat, den es seiner Meinung nach nicht unbedingt gebraucht hätte, der aber hoffentlich gut für ihn wäre. Als er das Hauptgericht probierte, erkannte er den klein geschnittenen Nerfbraten von vor der Mission wieder. Sie waren ebenfalls im Agamarianer gesessen, Alisah, Lianna und er, bevor sie zu der Mission aufgebrochen waren, wo er Firedevs mutmaßlich kennengelernt hatte.

»Hmmm, an den Braten erinnere ich mich, das war vor der Mission zur Kirche von Waru. Vielleicht wird mein Gedächtnis ja langsam wieder.«

Nach ein bisschen Essen, als sich die erste grobe Vor-Sättigung eingestellt hatte, war es an der Zeit, den Faden wieder anzugreifen. Wes kontaktierte die StarExplorer per Kom und aktivierte die Geräuschunterdrückung. Das bedeutete, dass er näher an seine Begleiterin heranrücken musste, damit sie sich in der Blase befand, innerhalb derer man das Gespräch verstehen konnte – eine weitere praktische Gegebenheit für Wes.

»Hoffentlich ist sie nicht gerade im Hyperraum,«

Murmelte er, als das Hologespräch sich aufbaute.

##### Eingehender Kom-Anruf von Wes Janson an die StarExplorer, Sahra Kenobi #####

»Hallo, hier ist Wes Janson, Jedi-Rat, kann ich mit Ritterin Kenobi sprechen?«

»Ich sitze gerade in der Cantina mit Eurer bezaubernden Schwester – wink' doch mal in die Kamera, Firedevs – und hätte nur ein paar kurze Fragen, ich hoffe ich störe nicht?«


Wes beugte sich gut gelaunt zu der gutaussehenden Ritterin neben ihm rüber, so dass diese auch von der Holokamera erfasst wurde.

»Meinst du, sie denkt, es geht um ihre Zustimmung zu einem Heiratsantrag, falls sie das Bild gesehen hat?«

Feixte Wes leise und recht unernst in Firedevs' Richtung. Das Holomikrofon würde das als Nebengeräusch werten bestimmt nicht übertragen, nahm er an. Jetzt war es langsam mal wichtig, ganz ernst zu sein, was so nahe an der hinreißenden Frau neben ihm echt schwierig war.

»Ich bereite mich auf die Ritterprüfung einer gewissen Leela Kaveri vor und wie ich es verstehe, wart Ihr zusammen mit ihr auf Ilum auf Mission. Könnt Ihr mir ein bisschen etwas über sie erzählen, was mir hilft, ihre Eignung einzuschätzen?«

Der Taanaber fand, dass Firedevs die eindeutig schönere der beiden Schwestern war, was über Sahras Aussehen allerdings so gut wie nichts aussagte.

Coruscant – Jedi-Tempel – in der Agamarianischen Kantina – NPCs, Firedevs und Wes – Sahra über Holo

Ich sehe, ihr seid tatsächlich gerade im Hyperraum? Evtl. könntet ihr gerade in dem Moment ausgetreten oder zwischen zwei Sprüngen sein?
 
Coruscant-Jedi-Tempel-in der Agamarianischen Kantine- mit Wes und anderen Jedi

Wes gestand ihr, dass seine heilerischen Fähigkeiten beim Kurieren eines Katers endeten und Firedevs lachte.

"Damit kommst du immerhin weiter als ich, was heilen angeht. Aber was die Nutzung der Macht angeht, gebe ich dir recht. Ich hab auch gelernt, die Macht nicht aus niederen Beweggründen zu nutzen. Allerdings gibts natürlich auch keine feste Tabelle mit Aktionen, für die man sie nutzen darf oder sollte. Und ich kenn durchaus auch Jedi, die sich fast selbst ausbremsen, indem sie die Macht wirklich nur dann zur Hilfe nehmen, wenn es nicht mehr anders geht. Und ob das so ein gutes Ziel ist, weiss ich auch nicht. Immerhin kann man jede Aktion als Übung sehen, auch wenn sie noch so klein ist.Aber da hat jeder wohl seine eigenen Ansichten. Ich sag mir selbst: Auch damit spielen ist erlaubt - was ja ein niederer Beweggrund wäre. Einzige Vorraussetzung: Es darf niemandem Leid zugefügt werden! Weder physisch noch psychisch noch gesellschaftlich.Diese Punkte fallen wirklich und ohne Ausnahme unter die "Nur, wenns nicht anders geht"-Regel. Und was soll ich sagen- Auch beim spielen mit der Macht habe ich für mich schon neue Wege und Fähigkeiten entdeckt, die ich verfolgen und entwickeln konnte. Und darum gehts ja auch."

Sie grinste und zuckte mit den Schultern. Es gab sicher Jedi, die sie für diese Einstellung verurteilt hätten. Sahra zum Beispiel. Bei Wes hatte sie das Gefühl, dass er vielleicht ähnlich ticken könnte oder mit Freude auf diese Schiene mit aufsprang. Es nahm ein wenig den Druck raus, die persönliche Weiterentwicklung spielerisch anzugehen. Man wurde nicht von der Pflicht getrieben sondern nur von der Neugier und Firedevs würde darauf Wetten, dass man so bessere Erfolge erzielte als aus reinem Pflichtgefühl heraus.
Bei der "Einrichtung" des Tempels schien Wes stolz auf die Einbringung des Agamarianers zu sein und Firedevs grinste.

"Wie im Kleinen so im Grossen, hmm? Die Galaxie in diesen Mauern. Ein schöner Gedanke und passend zu den Jedi. Kanntest du die agamarianische Küche denn schon vorher oder war das einfach ein Glücksgriff?"


Firedevs würde wohl tatsächlich mal auf Entdeckungstour gehen müssen, wenn nicht nur "Futterquellen" die galaktische Vielfalt widerspiegelten. Sie war noch nicht lang genug im Jedi-Tempel, um alle Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Aber das ließ sich bei Gelegenheit sicher ändern. Wes würde ihr bestimmt die schönsten Plätzchen hier zeigen, wenn sie ihn darum bat. Einen Abend lang mit ihm durch die Gänge spazieren wäre sicher ebenso romantisch wie mit ihm in seinem Quartier zu kuscheln. Und wer vermochte zu sagen, wo die Macht sie hinführen würde. Ein verträumtes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie sich das vorstellte, während ihr Blick auf seinem Gesicht lag. Sie war definitiv zu selten bei ihrem Orden gewesen, auch wenn sie immer für ihn gearbeitet hatte.
Viel zu schnell kehrte Wes erstmal wieder zum Geschäftlichen zurück, aber Firedevs konnte das verstehen. Vor allem, als er die Problematik der vor ihm liegenden Prüfung darlegte. Firedevs schnaubte.

"Ich würde den Meister rüffeln. Er sollte doch wissen, dass seine Schülerin bald Prüfung machen muss, da hätte er doch zumindest nen kleinen Bericht verfassen und schicken können. Er muss doch auch wissen, wieviel Arbeit der Rat hat."

Sie verzog das Gesicht.

" Aber gut. Ich nehme das für mich als Lektion: Wenn ich mal nen Padawan bekomme, der länger durchhält als zwei Tage, verfass ich Zwischenberichte. Und sollte ich meinen Padawan dann allein in seine Prüfung schicken müssen, geb ich ihm oder ihr den letzten, aktuellsten Bericht einfach mit. Vielen Dank an dieser Stelle an den Meister dieser Padawan, ohne den diese Erkenntnis nicht möglich gewesen wär."

Firedevs hob ihr Wasserglas wie zu einem Toast und trank dann einen Schluck. Natürlich rechnete wohl kein Meister damit, dass sein Schüler diesen wichtigen Schritt in seiner Ausbildungen ohne seinen Ausbilder im Rücken würde gehen müssen. Aber offensichtlich konnte das passieren. Gut zu wissen.

Wes bestätigte ihr dann, dass sie noch zwei, drei Stunden Zeit hatte, die Entführung vorzubereiten. Gut. Er nahm ihre Hand, streichelte sie und wurde poetisch. Allerdings verzog Firedevs etwas das Gesicht bei dem Vergleich mit einem Traktorstrahl. So nützlich die Dinger auch waren, es gab besseres. Also legte Firedevs ihrerseits ihre Hand auf das Handgelenk des Mannes, schenkte ein paar Sekunden der Berührung ihrer Finger auf seiner Haut ihre volle Aufmerksamkeit, bevor sie ihn wieder anlächelte.

"Lass mich lieber deine Sonne sein, die dich nicht nur in deiner Bahn hält sondern dich auch wärmt und dir Licht gibt, wenn du es brauchst.“


Schlug sie statt dessen vor.

" Und das bin ich gern. Dazu kommt, das auch eine Sonne von ihren Planeten im Gleichgewicht gehalten wird. Und so eine Dynamik zwischen uns wär doch wirklich nett, oder?"

Wäre? Firedevs hatte das Gefühl, dass sie sich schon in ihrem Orbit umeinander befanden, sich bereits gegenseitig auf ihrem Flug durchs Leben stabilisierten. Wie im grossen, so im kleinen. Was mit gigantischen Himmelskörpern geschah, geschah ebenso mit ihnen. Die Macht wich nicht von dem ab, was bereits seit Äonen funktionierte. Eine beruhigende Gewissheit, dass sich eben doch nicht alles änderte.

Der Servier-Droide riss sie aus diesem einen Augenblick, der unendlich schien und doch nur wenige Sekunden gedauert hatte. Firedevs ertappte sich dabei, ihn tatsächlich als Störung dieses magischen Ereignisses zu sehen, was natürlich Unsinn war. Sie hatten Essen bestellt und irgendwann musste es ja kommen. Trotzdem atmete Firedevs ihren Unmut kurz weg, bevor sie Wes' Handgelenk los ließ um Platz für die Schale mit Eintopf zu machen. Wes lobte bereits den Braten, während sie die Suppe noch appetitlos ansah. Sie hatte gerade überhaupt keine Lust mehr zu essen und würde lieber mit Wes weiter weit über dem schweben, was man "Boden der Tatsachen" nannte. Aber das konnten sie sich nicht leisten. Noch nicht. Als griff sie zu dem Löffel und lächelte Wes noch einmal an.

"Wohl bekomm's."

Wünschte sie ihm und begann zu essen, während Wes anmerkte, dass sein Gedächtnis möglicherweise langsam zurückkehrte. Firedevs nickte.

"Das ist gut möglich, dass du mit solchen Triggerpunkten wie einem Geschmack oder einem Gefühl deine Erinnerungen zurück bekommst. Vielleicht sollten wir nachher nochmal in die Region von gestern zurück kehren."

Schlug sie vor und nahm noch einen Löffel der Suppe, ehe sie nickte.

"Der Eintopf ist auch echt gut."

Stellte sie fest. Sie würde den agamarianer definitiv auf ihre Favoriten-Liste setzen.
Nachdem sie die Schale fast geleert hatte, setzte sich Wes näher an sie ran und kontaktierte die StarExplorer. Also würde sie doch Mäuschen spielen können. Sie grinste und legte eine Hand auf Wes' Oberschenkel. Er rieb Sahra natürlich gleich als erstes unter die Nase, dass sie bei ihm war. Deswegeb drückte sie kurz leicht sein Bein. Das war gemein! Auf die Irritation ihrer Schwester noch so einen drauf zu hauen. Aber Firedevs spielte natürlich nur zu gern mit und winkte verliebt in die Kamera. Das verliebt-sein musste sie nicht mal spielen, weshalb sie sich kurz an Wes anlehnte und das auch genoss. Ihr war durchaus klar, dass nicht nur ihre Schwester diese Geste bemerkte. Auch all die Jedi in dieser Kantine würden sich ihre Gedanken dazu machen.
Als Wes sie leise fragte, ob Sahra wohl erwartete, dass er um Erlaubnis für eine Eheschliessung bat, schüttelte Firedevs leicht den Kopf.

"Ich würde niemanden um Erlaubnis bitten und dir das auch ausreden. Und das weiß sie. Aber vielleicht befürchtet sie jetzt schon ne offizielle Einladung mit Datum und Uhrzeit, wenn ich ihr nur wenige Wochen nach meiner Ankunft auf Coruscant schon ein Verlobungsfoto von uns schicke. "

Ihr Grinsen wurde noch breiter. Sahra würde sie garantiert ins Gespräch nehmen, würde sie nach knapp einem Tag bereits mit sowas ankommen. Wenn Sahra das nicht sowieso noch tat. Auf der anderen Seite hätte die Zeit heut morgen vielleicht wirklich gereicht, um eine spontane Hochzeit vorzubereiten. Unwillkürlich streichelte sie Wes' Bein unter dem Tisch bei dem Gedanken. Naja. Wer wusste, wohin sie der kleine Urlaub auf Alderaan bringen würde.

Coruscant-Jedi-Tempel-in der Agamarianischen Kantine- mit Wes und anderen Jedi-Sahra über Com
 
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